[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum schnellen
Ein- und Ausbringen einer Anfahrkette beim Formatwechsel in einer Stranggiessanlage.
[0002] Das Manipulieren von Anfahrketten beim Formatwechsel in Stranggiessanlagcn ist eine
mühselige und mit räumlichen Problemen verbundene Angelegenheit, die obendrein zeitraubend
ist. Zeitverluste sind jedoch in der Stranggiesstechnik unbedingt zu vermeiden, da
sie sich nicht nur im Ilinblick auf die Produktivität auswirken, sondern zu ernsten
Störungen der Funktionstüchtigkeit der Anlage selbst führen können.
[0003] Selbstverständlich ist, dass man deshalb mehrere Anfahrketten vorsieht, die mit Köpfen
von unterschiedlichem Format versehen sind und dass mann die Anfahrketten in Magazinen
zum Einsatz bereithält.
[0004] Magazine für Anfahrketten nehmen jedoch wegen der oft grossen Länge der Ketten Platz
in Anspruch und sowohl das Einbringen von Ketten nach Gebrauch, als das Ausbringen
neuer Ketten aus dem Magazin sind umständliche Arbeiten, die Zeitverluste mit sich
bringen.
[0005] Das Ziel der Erfindung besteht darin, ein Verfahren vorzuschlagen, das ein schnelles
Ein- und Ausbringen von Anfahrketten ermöglicht und das die Giessfolgezeit durch Verkürzen
der Rüstzeit verringert, sowie die hierzu erforderliche Vorrichtung.
[0006] Dieses Ziel wird erreicht durch das erfindungsgemässe Verfahren, das dadurch gekennzeichnet
ist, dass man ein An- bzw. Abkuppeln des eigentlichen Anfahrteilstückes 1,5 an das
bzw. von dem Reststück 1,1 der Anfahrkette vorsicht, dass man das Reststück innerhalb
einer vorzugsweise bogenförmigen Führung 1,9 in Ruhestellung bringt und zum Zweck
eines An- bzw. Abkuppelns dos Anfahr-Toilstückos, dieses über oino gleichfalls vorzugsweise
bogenförmige Führung 1,4 mittels eines automatisierten Greifer-Hub- und Transportsystems
1,6/1,7/1,8 ausgehend von einem Magazin heranführt bzw. dorthin zurückführt.
[0007] Wie man sieht, werden erfindungsgemäss nur die eigentlichen Anfahrteilstücke der
Kette gelagert, während praktisch immer das gleiche Reststück verwendet werden kann,
um eine betriebsbereite Anfahrkette darzustellen.
[0008] Zum Trennen der.Anfahrkette 1,0 in das Anfahrteilstück 1,5 und das Reststück 1,1
verfährt man die Anfahrkette in den Führungen 1,9 und 1,4 so, dass das zu entkoppelnde
Kettenglied sich unmittelbar vor einem festen Kupplungsmechanismus 1,10 befindet.
Umgekehrt wird man zum Ankuppeln eines Anfahr- teilstückes 1,5 an das Reststück 1,1
, ersteres in der Führung 1,4 und letzteres in der Führung 1,9 individuell so gegeneinander
verfahren, dass die zu koppelnden Endglieder sich unmittelbar vor einem festen Kupplungsmechanismus
1,10 befinden. Letzterer kann automatisch oder auch manuell betrieben werden.
[0009] Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
dass zum Einbringen der Anfahrkette 1,0 in Ruhestellung in einer Führung 1,9 , diese
eine schwenkbare Rampe 1,2 aufweist, wobei zum Bewegen der Anfahrkette 1,0 bzw. des
Reststückes 1,1 ein mit einer Winde 1,11 verbundenes Seil 1,12 durch die Führung 1,9
und die Rampe 1,2 reicht und mit dem Kettenende 1,1 verbunden ist, während eine Führung
1,4 die Verlängerung der eingeschwenkten Rampe 1,2
' bildet, die zum Bewegen des anzukuppelnden bzw. abgekoppelten Anfahrteilstückes 1,5
mit einer Treibvorrichtung 1,3 versehen ist, wobei das freie Ende der Führung 1,4
an ein Greifer-Ilub-Transportsystem 1,6/1,7/1,8 angrenzt.
[0010] Das Greifer-Hub-Transportsystem 1,6/1,7/1,8 begreift eine Zangenvorrichtung 1,6 zum
Greifen des Anfahrkettenkopfes,
[0011] welche über Seile mit einer Windevorrichtung 1,7 verbunden ist, wobei letztere an
einem Fahrgestell 1,8, befestigt ist. Letzteres ist auf Schienen angeordnet, die in
einen verfahrbaren Wechselwagen 2,1 münden. Dieser dient zum Transport der Anfahrteilstücke
direkt in das Magazin bzw. heraus.
[0012] Das Fahrgestell 1,8 sowie der Wechselwagen 2,1 sind mit automatisch arbeitenden Übernahme-
bzw. Übcrgabenmechanismen zum Manipulieren der Anfahrteilstücke 1,5 versehen.
[0013] Der Hauptvorteil der Erfindung besteht offensichtlich darin, dass man praktisch zu
jedem Zeitpunkt ein einsatzbereites Reststück in Ruhestellung zur Verfügung hat, das
auf schnellstem liege mit einem geeigneten Teilstück, welches vollautomatisch aus
dem Magazin herbeigeschafft wird, zu einer betriebsbereiten Einheit zusammengefügt
werden kann und dies innerhalb einer Vorrichtung, die sich dank der bogenförmigen
Führungen durch Platzersparnis auszeichnet.
[0014] Weitere Vorteile und Merkmale gehen aus der Beschreibung der Funktionsweise der Vorrichtung
hervor und zwar wird an Hand der Zeichnungen das Einbringen einer Anfahrkette nach
Gebrauch beschrieben. In den Zeichnungen stellt Fig. 1 einen Schnitt durch eine bevorzugte
Form der erfindungsgemässen Vorrichtung dar, in der die bogenförmigen Führungen sowie
der Greifer-Hub-Transportmechamismus gezeigt werden, während die Fig. 2 über besagten
Mechanismus hinaus das Magazin, sowie den Wechselwagen darstellt.
[0015] Wie aus Fig. 1 ersichtlich, wird die Anfahrkette 1,0 deren Ende 1,1 unten rechts
gezeigt wird, in die Führung 1,9 hineingezogen, was mit Hilfe des Seiles 1,12 über
die Seilwinde 1,11 erfolgt, bis das Kettenende 1,1 in seiner Endposition oben rechts,
vor der Umlenkrolle des Seiles anlangt. Zum Einfahren wurde die schwenkbare Rampe
1,2 nach unten ausgeschwenkt Sie wird nun wieder rückgefahren, bis sie eine Verlängerung
der zweiten bogenförmigen Führung 1,4 bildet. Die Anfahrkette 1,0 wird sodann mit
Hilfe ihres Eigengewichtes und der sich auf der schwenkbaren Rampe 1,2 befindlichen
Treibrollenvorrichtung 1,3 so verfahren, dass sie teilweise in die Führung 1,4 hineinragt.
[0016] Nun erfolgt die Trennung des Anfahrkettenteilstückes 1,5 von der Anfahrkette 1,0
durch die Entkupplungsvorrichtung 1,10. Das Reststück 1, 1 der Anfahrkette 1,0 bleibt
in der eingenommenen Position, während das Teilstück 1.,5 mit Hilfe der Treibvorrichtung
1,3 soweit in das Bogensegment 1,4 gefahren wird, dass es von der sich in abgesenkter
Position "A" befindlichen hydraulisch betätigten Zangenvorrichtung 1,6 übernommen
werden kann.
[0017] Mit Hilfe eines Seilwindwerkes 1,7 , welches in einem fahrbaren Wagen 1,8 untergebracht
ist, wird das Anfahrkettenteilstück 1,5 mit Hilfe der Zangenvorrichtung 1,6 aus dem
Bogensegmentstück 1,4 herausgezogen und zwar soweit bis die Zangenvorrichtung 1,6
ihre angehobene Position "B" erreicht hat. Der Wagen 1,8 wird nun querverfahrcn bis
er im Anfahrkettenwechselwagen 2,1 die Position der entsprechenden Magazinreihe 2,2
für das Anfahrkettenteilstück erreicht hat.
[0018] Der Anfahrkettenwechselwagen
2,
1 fährt nun aus seiner Position "A" in das Magazin 2,2 zu Position "D". Durch Absenken
und Öffnen der Zangenvorrichtung 1,6 wird das betreffende Anfahrkettenstück im Magazin
abgelegt.
[0019] Der Anfahrkettenwechselwagen 2,1 fährt in seine Ausgangsposition "A" zurück, wo nun
der Wagen 1,8 im AnfahrkettenwechselWagen 2,1 soweit verfahren wird, bis er die Magazinreihe
erreicht aus der für den anstehenden Formatwechsel ein neues Anfahrkettentcilstück
entnommen wird.
[0020] Das Verfahren zum Einbringen des ausgetauschten Anfahrkettenteilstückes 1,5 in die
Anfahrkettenaufnahme erfolgt in umgekehrter Reihenfolge wie vorher beschrieben.
1. Verfahren zum schnellen Ein- und Ausbringen einer Anfahrkette1,0 beim Formatwechsel
in einer Stranggiessanlage, dadurch gekennzeichnet, dass man ein An- bzw. Abkuppeln
des eigentlichen Anfahrteilstückes 1,5. an das bzw. von dem Reststück 1,1 der Anfahrkette
vorsieht, dass man das Reststück innerhalb einer vorzugsweise bogenförmigen Führung
1,9 in Ruhestellung bringt und zum Zweck eines An- bzw. Abkuppelns des Anfahr-Teilstückes,
dieses über eine gleichfalls vorzugsweise bogenförmige Führung 1,4 mittels eines automatisierten
Greifer-Hub- und Transportsystems 1,6/1,7/1,8 ausgehend von einem Magazin heranführt
bzw. dorthin zurückführt.
2. Verfahren nach dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man zum Trennen der
Anfahrkette 1,0 in das Anfahrteilstück 1,5, und das Reststück 1,1 , die Anfahrkette
in den Führungen 1,9 und 1,4 so verfährt, dass das zu entkoppelnde Kettenglied sich
unmittelbar vor einem festen Kupplungsmechanismus 1,10 befindet.
3. Verfahren nach dem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man zum Ankuppeln eines
Anfahrteilstückes 1,5 an das Rest- stück 1,1 , ersteres in der Führung 1,4 und letzteres
in der Führung 1,9 individuell so gegeneinander verfährt, dass die zu koppelnden Endglieder
sich unmittelbar vor einem festen Kupplungsmechanismus 1,10 befinden.
4. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet,
dass zum Einbringen der Anfahrkette 1,0 in Ruhestellung in einer Führung 1,9 , diese
eine schwenkbare Rampe 1,2 aufweist, wobei zum Bewegen der An Anfahrkette 1,6 bzw.
des Reststückes 1,1 ein mit einer Winde 1,11 verbundenes Seil 1,12 durch die Führung
1,9 und die Rampe 1,2 reicht und mit dem Kettenende 1,1 verbunden ist, während eine
Führung 1,4 die Verlängerung der eingeschwenkten Rampe 1,2) bildet, die zum Bewegen
des anzukuppelnden bzw. abgekoppelten Anfahrteilstückes 1,5 mit einer Treibvorrientung
1,3 versehen ist, wobei das freie Ende der Führung 1,4 an ein Greifer-Ilub-Transportsystem
1,6/1,7/1,8 angrenzt.
5. Vorrichtung nach dem Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Greifer-Hub-Transportsystem
1,6/1,7/1,8 eine Zangenvorrichtung 1,6 zum Greifen des Anfahrkettenkopfes. begreift,
welche über Seile mit einer Windevorrichtung 1,7 verbunden ist, wobei letztere an
einem Fahrgestell 1,8 befestigt ist.
6. Vorrichtung nach den Ansprüchen 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrgestell
1,8 auf Schienen angeordnet ist, die in einen verfahrbaren Wechselwagen 2,1 münden.
7. Vorrichtung nach dem Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Wechselwagen
2,1 auf Schienen angeordnet ist, die in ein Magazin 2,2 münden.
8. Vorrichtung nach den Ansprüchen 6-7, dadurch gekennzeichnet, dass das Fahrgestell
1,8 sowie der Wechselwagen 2,1 mit automatisch arbeitenden Übernahme- bzw. Übergabemechanismen
zum Manipulieren der Anfahrteilstücke 1,5 versehen sind.