[0001] Um die heute auf dem Eisenerzmarkt überwiegend gehandelten feinkörnigen Erze für
den Einsatz im Hochofen geeignet zu machen, müssen diese in einem thermischen Vorbereitungsprozeß
stückig gemacht (agglomeriert) werden. Als ein,besonders leistungsfähiges Agglomerationsverfahren
hat sich dabei das Sintern erwiesen. Dabei werden Gemische aus Feinerzen, Konzentraten,
Zuschlagstoffen und festen Brennstoffen (Koksgrus, Feinkohle) mit Hilfe z.B. durchgesaugter
Luft auf Rosten bei Temperaturen bis etwa 1400
*C teilweise aufgeschmolzen und in ein nach dem Erkalten stückiges Produkt umgewandelt,
das einen hervorragenden Hochofeneinsatzstoff darstellt.
[0002] Die vom Standpunkt der Energieversorgung heute günstig zu beurteilende Verwendung
fester Brennstoffe hat den Nachteil, daß Rauchgase anfallen, die wegen des Schwefelgehaltes
der Einsatzstoffe oxidische Schwefelverbindungen, in der Hauptsache Schwefeldioxid
(SO
2) enthalten. Die Schwefelkonzentration ist im Sinterabgas zwar wesentlich niedriger
als z.B. die von Kraftwerksrauchgasen; in einer modernen Sinteranlage zur Erzeugung
von z.B. 5 Mio. t Sinter pro Jahr kann die Schwefel-Emission, im folgenden stets ausgedrückt
als S0
2-Emission, bei einem angenommenen spezifischen Brennstoffverbrauch um 55 kg/t Fertigsinter
und einem Schwefelgehalt der festen Brennstoffe von rund 1 % aber doch in der Größenordnung
um 1200 kg/h bzw. um 1,85 kg SO
2/t Sinter liegen.
[0003] Sinteranlagen gehören damit nach Kohlekraftwerken und Chemieanlagen zu den bedeutenden
SO
2-Emittenten. In geringerem Umfange werden auch gasförmige Fluor- und Chlorverbindungen
emittiert. Sinteranlagen werden daher zunehmend mit Auflagen zur Begrenzung des Schadstoff-Ausstoßes
- und hier vor allem der SO
2- Emission - konfrontiert.
[0004] In gewissen Grenzen kann eine Limitierung des SO
2-Ausstoßes je Zeiteinheit bisweilen durch eine Begrenzung der spezifischen Sinterleistung
je m Saugfläche und Tag oder durch den gezielten Einkauf schwefelarmer Brennstoffe
und Erze erreicht werden:
Durch Einstellen niedriger Leistungen sinkt der spezifische Brennstoffbedarf je Tonne
Produkt, und dadurch wird über den Brennstoff weniger Schwefel in den Prozeß eingebracht.
Die vom Hochofenwerk geforderte Sintermenge müßte dann über eine vergrößerte Sinteranlage
mit entsprechend erhöhtem Kostenaufwand bereitgestellt werden.
[0005] Der gezielten Auswahl von schwefelarmen Rohstoffen sind - zumal angesichts sich abzeichnender
Energie- und .Rohstoffengpässe - heute mehr denn je Grenzen gesetzt.
[0006] Ein anderer Weg zur Absenkung der SO
2-Emissionen besteht in der nachträglichen Entschwefelung der Rauchgase. Es sind Verfahren
bekannt, mit denen im Prinzip SO
2-Anteile aus Rauchgasen ausgewaschen oder durch Trockensorption entfernt werden können.
In Verbindung mit Sinteranlagen ist der Betrieb solcher Rauchgasentschwefelungs-Prozesse
aber aus einer Vielzahl von Gründen problematisch:
Beim Sintern fallen sehr große Abgasmengen mit niedrigen SO2-Gehalten und sehr niedrigen Temperaturen an. So erzeugt z.B. eine moderne 400 m2-Anlage mit einer Produktion von 35 t Sinter/m2. 24 h bei einem Unterdruck von 1600 mm WS stündlich über eine Mill.

Abgas/h von etwa 130 °C mit einem S02-Gehalt um 0,04 %. Die Behandlung derartiger Rauchgasmengen erfordert einen außerordentlich
hohen Anlagenaufwand, der im Gegensatz zu Kraftwerken wegen der niedrigen Schadstoffgehalte
in einem ungünstigen Verhältnis zu den tatsächlich entfernten Schadstoffmengen steht.
Hinzu kommt, daß beim Einsatz von naß arbeitenden Verfahren eine ausgedehnte eigene
Wasserwirtschaft sowie ein Wiederaufheizen der gereinigten Gase erforderlich sind,
was auch wieder Umweltschutzfragen aufwirft. Dem Einsatz "trockener" Sorptionstechniken
stehen neben den niedrigen SOz-Konzentrationen des Sintergases vor allem dessen niedrige
Rauchgastemperaturen entgegen, die aus Gründen der Reaktionskinetik ein Wiederaufheizen
der Rauchgase oder aber Reaktionsstrecken nicht mehr vertretbarer Größenordnung erforderlich
machen würden.
[0007] Aber selbst bei reibungslosem Funktionieren dieser z.T. noch in der Erprobung befindlichen
Techniken wird nur eine Verlagerung der Umweltbelastung vorgenommen, da der aus den
Rauchgasen entfernte Schwefel in einen Feststoff extremer Feinkörnigkeit und mit hoher
Auslaugbarkeit übergeführt wird (Deponieprobleme).
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, mit dem eine
wirksame Verringerung der Schadstoffgehalte in den Sinterabgasen ohne Inkaufnahme
der geschilderten Nachteile erzielt werden kann; sie umfaßt die fünf folgenden Teilprobleme:
1. Das Verfahren soll eine signifikante Reduzierung der S02-Emission gestatten; mindestens sollen die durch gegebenenfalls notwendige Erhöhungen
der spezifischen Sinterleistung, Ersatz von schwefelarmem Warmebehandlungsgas durch
feste Brennstoffe oder sonstige verfahrensbedingte Erhöhungen des Schwefeleipbringens
bedingten Emissionssteigerungen abgefangen werden können.
2. Das Verfahren soll in bestehende, ältere Sinteranlagen nachträglich eingeführt
werden können und wegen der dort oft beengten räumlichen Verhältnisse keinen hohen
Platzbedarf haben. Der Investitionsaufwand soll deutlich unter dem für Rauchgasentschwefelungsanlagen
liegen.
3. Die Betriebskosten sollen niedriger sein als in Rauchgasentschwefelungsanlagen.
Es sollen nur preiswerte Reagenzien zum Einsatz kommen und keine nennenswerten Mengen
an Zusatzenergie benötigt werden.
4. Sinterprozeß und Sinterqualität sollen nicht beeinträchtigt werden.
5. Der entfallende Schwefel als mengenmäßig wichtigster Schadstoff soll in einer Weise
abgebunden werden, daß bei der Lagerung weniger neue Auslaugungsprodukte entstehen,
als sich bei der Deponie der entsprechenden Reaktionsprodukte aus Rauchgasentschwefelungsanlagen
auf Kalkbasis bilden würden.
[0009] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe mit den in den Ansprüchen enthaltenen Verfahrensmerkmalen
gelöst.
[0010] Mit der Erfindung gelingt es in überraschender Weise, den Entschwefelungsprozeß auf
das Sinterband selbst zu verlegen. Dazu werden anstelle des normalen Rostbelages,
der üblicherweise in einer Stärke von 2 bis 3 cm auf die Roststäbe des Sinterbandes
aufgebracht wird und die Stäbe vor thermischer überlastung schützen sowie das Durchrieseln
der feinen Mischungskomponenten verhindern soll oder zusätzlich zum normalen Rostbelag
stückige, bereits hochofengerechte Möllerstoffe (Pellets, Stückerze, LD-Schlacke,
fertiger Sinter - auch als Behandlungsschicht bezeichnet -) in wesentlich größerer
Schichtdicke auf den Sinterrost geschichtet. Die Schichtdicke solcher Fremdrostbeläge
kann innerhalb der durch die maximale Rostwagenhöhe und die betriebsüblich gefahrene
Schichtdicke der Sintermischung gesetzten Grenzen frei gewählt werden. Bei einer Rostwagenhöhe
von 50 cm und Betrieb der Anlage mit 40 cm Schichthöhe (einschließlich des üblichen
Rostbelages) stehen hierfür z.B. bis zu 13 cm zur Verfügung. Dieser Fremdrostbelag
wird vor Aufgabe auf den Rostwagen mit Wasser oder - zur Erzielung größerer Effekte
- mit einer basischen Aufschlämmung bzw. Flüssigkeit getränkt bzw. besprüht. Als basische
Aufschlämmung wird vorzugsweise Kalkmilch eingesetzt. Trotz des im Falle der Anfeuchtung
allein mit Wasser völligen Fehlens von Entschwefelungsmitteln und trotz der bei allen
Versuchen im Vergleich zu Rauchgasentschwefelungsanlagen winzigen Reaktionsstrecke
von nur wenigen cm hat sich überraschenderweise gezeigt, daß mit dieser Anordnung
erhebliche Entschwefelungseffekte zu erzielen sind, wie die folgenden Beispiele zeigen
sollen.
Beispiel 1
[0011] Auf einer Versuchssinteranlage wurde eine Reicherzmischung aus 54,7 % Fein-und Absieberzen,
19,3 % Konzentraten, 9,3 % Hüttenkreislaufstoffen, 16,7 % Basenträgern mit 60 kg Koksgrus
je t Fertigsinter bei 1600 mm WS Saugzug und 40 cm Schichthöhe (einschließlich 2,5
cm Rostbelag aus normalem Sinter) gesintert. Bei einem Gesamteisengehalt von 57 %
hatte der Fertigsinter eine Basizität von Ca0/Si0
2 = 1,6. Es wurde reproduzierbar eine SO
2-Emission von 1440 g SO
2/t Sinter gemessen. Bei einer spezifischen Sinterleistung von 35 tato/m
2 und einer Saugfläche von 400 m entspräche das einer Emission von 840 kg SO
2/h (Referenzversuche).
[0012] Bei Ersatz des normalen Rostbelages durch eine Schicht von 7,5 cm nur mit Wasser
durchfeuchteten Sinters sank die emittierte SO
2-Menge reproduzierbar auf 1270 g je Tonne frisch erzeugten Sinters. Das entspricht
einem Entschwefelungseffekt von 11,8 %.
[0013] Durch Anhebung der feuchten Rostbelagsschichtdicke auf 15 cm (bei stets 40 cm Schichtdicke
der Sintermischung) wurde gegenüber den Referenzversuchen eine S0
2-Menge von 1130 g/t emittiert (Entschwefelungsgrad 21,5 %). Im letzten Falle errechnet
sich für das oben angegebene Beispiel der 400 m
2- Anlage eine Verminderung des SO
2-Ausstoßes um 180 kg/h.
Beispiel 2
[0014] Statt der zur Entschwefelung aufgegebenen Sinterschicht wurden in einer zweiten Versuchsserie
vor Einfüllen der eigentlichen Sintermischung auf den normalen Rostbelag von 2,5 cm
5 cm mit Leitungswasser durchfeuchteten Menera-Erzes (Fe-Gehalt 50,5 %) gefüllt. Die
im Abgas gemessene SO
2-Menge betrug 1220 g/t Sinter, so daß sich ein Entschwefelungsgrad von 15,3 % errechnet.
[0015] Bei Ersatz der 5 cm Menera-Erz durch 5 cm nasse LD-Schlacke der Körnung über 6,3
mm sank die emittierte S0
2-Menge auf 1100 g/t Sinter entsprechend einem Entschwefelungsgrad von 23,6 %.
Beispiel 3
[0016] In einer dritten Versuchsserie wurde der übliche Rostbelag von 2,5 cm durch dickere
Schichten aus Sinter oder Eisenerzpellets ersetzt, die vorher mit Kalkmilch eingesprüht
und dann getrocknet worden waren. Mit einer Schicht von 7,5 cm Sinter, dem aufgrund
der Kalkmilchbehandlung 3,8 % Ca(OH)
2 anhafteten, wurde mit 730 g S0
2 je Tonne frisch erzeugten Sinters ein Entschwefelungsgrad von 49,3 % erreicht. Auf
einem 400 m
2-Sinterband bedeutet dies bei einer Leistung von 580 t Sinter/h den Einsatz von 116
t Entschwefelungsschicht/h und 4,4 t Kalkhydrat/h.
[0017] Bei Einbringen einer 15 cm dicken, mit 4,1 % Ca(OH)
2 behafteten Pelletschicht wurden im Sinterabgas nur noch 390 g S0
2/t Sinter gemessen, was einem Entschwefelungsgrad von 72,9 % entspricht.
[0018] Diese unerwartet intensive Entschwefelung durch feuchte oder mit Basenträgern zusätzlich
behandelte Rostbelagsschichten aus Eisenerz, Pellets, Schlacke oder rückgeführtem
Sinter selbst ist in einer Vielzahl weiterer Versuche und mit unterschiedlichen Basenträgern
immer wieder bestätigt worden, ohne daß dieser Effekt schon restlos ausgedeutet werden
könnte. Offenbar sind unmittelbar unterhalb der Sintermischung zeitweise die Bedingungen
in bezug auf Temperatur und Gaszusammensetzung für eine gute Entschwefelung der freigesetzten
Rauchgase so günstig, daß trotz der extrem kurzen Reaktionsstrecken von nur 5 bis
15 cm hohe bis an die Entschwefelungswirkung von speziellen Rauchgasentschwefelungsanlagen
heranreichende Abscheidegrade erzielt werden und daß zur Erzielung mittlerer Abscheidegrade
sogar auf die Zugabe von Reagenzien verzichtet werden kann.
[0019] Es zeigte sich weiter, daß die geschilderten Maßnahmen nicht nur zu einer Absenkung
der S0
2-Gehalte im Rauchgas führen, sondern daß auch die in geringen Anteilen im Sinterabgas
enthaltenen gasförmigen Chlorid- und Fluoridmengen deutlich reduziert werden.
[0020] Die Anwesenheit der die Schadstoffe aufnehmenden Rostbelagsschicht unmittelbar unterhalb
der zu sinternden frischen Mischung hat den Sinterprozeß nicht.nennenswert beeinflußt.
Wegen der grobkörnigen Struktur der Behandlungsschicht ist der durch sie verursachte
Druckverlustanteil gering, so daß selbst bei einer Rostbelagsstärke von 15 cm und
konstant gehaltenem Unterdruck nur Leistungsverluste von 2,5 % gemessen wurden. In
Großanlagen wird durch Beibehaltung der Fördermenge auch dieser Effekt noch automatisch
ausgeglichen.
[0021] Das erfindungsgemäße Verfahren ist daher in der Lage, unter Ausnutzung der üblicherweise
vorhandenen Reserve in der Sinter-Rostwagenhöhe ohne nennenswerte Umbauten und mit
niedrigen Kosten eine signifikante Entschwefelung der Sinterrauchgase zu erzielen.
Bei Verzicht auf eine Senkung der Emissionswerte können schwefelreichere Rohstoffe
eingesetzt werden oder es können mit höherem Brennstoffverbrauch Leistungssteigerungen
realisiert werden. Negative Einflüsse auf den Sinterprozeß treten nicht ein.
[0022] Hinsichtlich Punkt 5 der Aufgabenstellung wurde angestrebt und erreicht, den aus
den Rauchgasen abzuscheidenden Schwefel letztendlich in der Hochofenschlacke zu binden,
deren Aufnahmevermögen für Schwefel bei weitem nicht erreicht ist und in der die Schwefelverbindungen
nicht an der Oberfläche angelagert, sondern in eine Matrix von Silikatphase eingebettet
und daher nur schwer auslaugbar sind. Im Falle einer 50 %igen Versorgung eines modernen
tlochofenwerkes mit Reicherzsinter aus der eigenen Anlage wurde eine Oberführung von
25 % der eingangs erwähnten S0
2-Emission von 1,85 kg/t Sinter das Schwefeleinbringen in den Hochofen um maximal 3
bis 4 % erhöhen. Das würde sich in einer Erhöhung der Roheisenschwefelgehalte um maximal
0,001 % und der Schlackenschwefelgehalte um weniger als 0,1 % bemerkbar machen und
somit den Hochofenprozeß in keiner Weise negativ beeinflussen. Mit Großzahlauswertungen
konnte darüber hinaus nachgewiesen werden, daß in diesem Bereich ein Einfluß des Schwefelgehaltes
auf die Auslaugungsneigung der Hochofenschlacken nicht besteht.
[0023] Darüber hinaus bewirkt die Erfindung folgende weitere Vorteile:
- bei erhöhter S02-Emission infolge Steigerung der spezifischen Sinterleistung kann auch die SO2-Abscheidung erhöht werden. Da bei gegebener Saugfläche eine Erhöhung der Sinterleistung
im allgemeinen nur durch eine Erniedrigung der Mischungsschichthöhe erzielt werden
kann, steht in diesem Fall mehr Rostwagenhöhe für die Entschwefelungsschicht zur Verfügung.
- ein Teil der nonnalerweise mit dem Rauchgas abgeführten Wärmemenge wird nunmehr
auf die Entschwefelungsschicht übertragen. Dadurch erhöht sich die Haltbarkeit der
Roststäbe. Die niedrigere Abgastemperatur führt zu Stromersparnissen an den Gebläsen.
Indem somit dem Kühler auf Kosten des Abgases eine höhere Wärmemenge zugeführt wird,
ergibt sich die Chance, im Falle einer Rückführung der Kühlerabwärme in den Sinterprozeß
die Energieausnutzung des Verfahrens zu verbessern.
- beim Arbeiten mit Hilfe feuchter Entschwefelungsschichten steigt der Feuchtegehalt
des Abgases. Dadurch verbessert sich der Staubabscheidegrad im Elektrofilter.
- beim Arbeiten mit Hilfe basisch getränkter Entschwefelungsschichten können über
die der Schicht mitgegebenen Basenträgermengen in gewissen Grenzen der Basengrad der
eigentlichen Sintermischung beeinflußt und basizitätsabhängige Qualitätsmerkmale des
Sinters korrigiert werden.
1. Verfahren zur Verringerung der Emission an gasförmigen Schadstoffen im Rauchgas
von Sinteranlagen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Sinterrost und die zu sinternde
Rohmischung eine Schicht körnigen Materials (Behandlungsschicht) eingebracht wird,
wobei infolge der Zusammensetzung oder durch eine spezielle Vorbehandlung des Materials
dieser Schicht die gasförmigen Schwefel-, Fluor- und Chlorverbindungen aus dem die
zu sinternde Schicht verlassenden Rauchgas abgebunden werden, wobei die Korngröße
der die Schadstoffe bindenden Materialien so gewählt wird, daß sie bei der in der
Sinteranlage und vor dem Hochofen stattfindenden Absiebung überwiegend im Siebrückstand
verbleiben und zusammen mit dem Fertigprodukt der Sinteranlage in den Hochofen chargiert
werden.
2. Verfahren nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, daß die die Schadstoffe bindende
Behandlungsschicht aus basischen Rohstoffen, insbesondere Kalk, Kalkstein oder Dolomit
bzw. Mischungen dieser Stoffe besteht.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Material der Behandlungsschicht
aus Hochofeneinsatzstoffen, wie z.B. Stückerz, Pellets, Sinter, Hochofen-bzw. LD-Schlacke
oder Mischungen daraus, besteht und daß diese Stoffe vor der Aufgabe auf das Sinterbad
mit Wasser befeuchtet werden.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialien
der Behandlungsschicht mit alkalischen Lösungen befeuchtet . werden.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1, 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialien
der Behandlungsschicht mit Lösungen aus Kaliumcarbonat in Wasser befeuchtet werden.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialien
mit einer basischen Aufschlämmung behandelt werden, deren Konsistenz so eingestellt
ist, daß an die Materialkörner der Behandlungsschicht basische Substanzen in einer
Menge angelagert werden, daß die Behandlungsschicht infolge der basischen Zusätze
einen Gewichtszuwachs von mindestens 0,5 - 5% erfährt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1, 2 und 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Materialien
der Behandlungsschicht mit einer Kalkschlämme behandelt werden.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß der basischeiAufschlämmung
zur besseren Haftung ein Bindemittel, z.B. Bentonit, zugesetzt wird.