[0001] Nach dem Stand der Technik ist es bekannt , dass die Maschinen dieser Art (Drehöfen
, Trommeltrockner , Rohrkühler , usw.) im wesentlichen aus einem normalerweise mit
leicht geneigter Achse angeordneten Zylinder gebildet sind , welcher durch am Zylinder
befestigte Laufringe auf zwei oder mehreren Laufrollenstationen aufliegt . Jede dieser
laufrollenstationen , wie in der Ansicht und im Schnitt in der Figur 1 veranschaulicht
ist , ist aus einem Paar von normalerweise mit ungefähr 30° angeordneten Laufrollen
gebildet .
[0002] Die Beziehungen zwischen der Höhe H der Achse des Ofens und dem Achsabstand I der
Rollen in Anbetracht der Durchmesser D und d des Laufringes und der beiden Rollen
sind :

[0003] InAnbetracht der Neigung der Achse des Ofens zerlegt sich die von der last abhängige
vertikale Kraft (C in der Figur 1) in eine zur Berührungsebene Ring/ Rolle senkrechte
Komponente N und in eine Komponente A gemäss der Achse des Ofens , welche einen Druck
talabwärts hervorruft . Um diesem Schub entgegen zu wirken war es gebräuchlich die
Achsen der Rollen aus der zur Achse des Ofens parallelen Lage unter Aufrechterhaltung
ihrer gegenseitigen Parallelität etwas zu verschieben , derart , um auf der waagrechten
Ebene einen bestimmten Winkel mit der Achse des Ofens zu bilden . Eine solche Operation
ist in der laufenden Praxis als sogenannte "Anstellung" bekannt .
[0004] In der Wirklichkeit ist es nicht die Lage der Achse der Rollen , sondern jene der
Berührungsflächen Ring/ Rolle , welche - wegen dem Berührungsteil , welcher durch
Gleiten und nicht mehr durch alleinges Rollen entsteht - die Schubkomponente erzeugt
. Es ist ersichtlich , dass die Erscheinung mit vollkommen zylindrischen Rollen und
Ringen wohl hinreichend kontrollierbar ist , sie ist es jedoch nicht mehr , wenn nach
einer gewissen Zeit die Oberflächen durch Verschleiss verändert sind (ballige Laufringe
, kegelige Rollen oder rotationsparaboloidförmige Rollen) . Da die relative Lage Ring/
Rolle mit der Leit veränderlich ist (sei es durch die unterschiedlichen Dehnungen
des Ofens sei es durch dessen achsiale Bewegung) , sind die Berührungen wei-
ter fortwährend veränderlich und erfolgen mit unterschiedlicher Winkelbildung , sobald
die Verschleisserscheinung beginnt .
[0005] Das Gleichgewicht der Achsialschübe ist schliesslich nur insgesamt : dem Achsialschub
des Ofens wird durch die vorerwähnte Anstellung der Laufrollen der verschiedenen Stationen
nicht gleichmässig entgegengewirkt , sondern man hat ein Ergebnis von Schüben (untereinander
auch entgegengesetzt und somit von unkontrollierbaren Werten) , derart , um das Gleichgewicht
aufrecht zu erhalten . Die örtlichen Uberbeanspruchungen können auch zum Durchbruch
der Lager der Rollen führen .
[0006] Weit einigen Jahren wendet man besonders bei grossen Einheiten ein anderes System
an : die Rollen werden womöglich parallel zur Achse des Ofens (Anstellung null) montiert
und dem Achsialschub A wird auf einer oder mehreren Stationen mittels hydraulisch
gesteuerten Schublager-Gruppen entgegengewirkt , welche wie in der Figur 2 schematisch
veranschaulicht auf die untere Stirnseite des Laufringes einwirken . Sowohl der Verschleiss
als auch die beträchtlich niedrigeren Gegendrücke auf die Rollen ergeben sich nunmehr
ausschliesslich aus den Herstellungs- und Montageungenauigkeiten .
[0007] An dieser Stelle ist zu bemerken , dass die Grundgestelle durch Senkungen mit der
Zeit ihre anfängliche Anstellung ändern können . Es ist zu erwähnen , dass
man denselben Effekt der Anstellung auch im Fall hat , wenn die Achse der Rolle gegenüber
der Neigung der Achse des Ofens eine unterschiedliche Neigung annimmt . Für den einfachsten
Fall von zylindrischen Ringen und Rollen ist in der Figur 3 angegeben , was sich für
neutrale , geneigte oder angestellte Rollen bewahrheitet . Die Stellungen 3A und 3B
zeigen in Ansicht und im Grundriss den Fall von einwandfrei neutralen Rollen (Abwinklung
null der Berührungsflächen) , 3C und 3D den Fall von geneigten Rollen und 3E und 3F
den Fall von angestellten Rollen , in der Ansicht beziehungsweise im Grundriss . Mnerkennt
die sich aus den Berührungsflächen ergebenden Abwinklungen ; es sind diese Winkel
, welche wichtig sind und nicht die Ebene , zu der der Winkel gehört .
[0008] Vor kurzem wurde eine Laufrollenstation mit schwingenden Rollen veränderlicher Neigung
erprobt , welche in der Lage ist die Abwinklung der Berührungsflächen auf Null zu
bringen . Es ist offensichtlich , dass in diesem Fall dem Achsialschub des Ofens durch
die in der Figur 2 angegebenen Drucklager-Vorrichtungen entgegen gewirkt wird .
[0009] Alle bisher erwähnten Vorrichtungen können jedoch die Effekte des Fluchtfehlers des
Ofens und der folglich nicht gleichmässigen Verteilung der Lasten nicht ausgleichen
.
[0010] Es ist in der Tat bekannt , dass die Achse des Drehofens theoretisch durch die Mittelpunkte
der Laufringe gehen muss , und dies wird erreicht , indem man auf die Achsabstände
I der beiden Rollen (siehe Figur 1) einwirkt , derart , dass die Höhe H jene vom System
geforderte ist. Eine solche Ausrichtarbeit wird im kalten Zustand durchgeführt . Während
des Betriebes verändern sich die Temperaturen des Mantels des Ofens , sei es durch
Änderung der Aussenbedingungen (Saison- u. Tages-/Nachttemperaturausschläge, Regen
, Wind , usw.) sei es durch Änderung der Innenbedingungen (Bildung von mehr oder weniger
dicken und isolierenden Ansatzbildungen , Anderungen der Temperaturen des Prozesses
, unregelmässige Änderungen der Dicke der hitzefesten Verkleidungen , usw.) . Das
Ganze setzt sich in eine andauernde und unkontrollierbare Änderung der geometrischen
Gestaltung des aus dem Mantel des Ofens bestehenden Zylinders und in eine Vielfalt
von Komentandrehpunkten um . Zum Beispiel gegenüber den Erzeugenden des Zylinders
unterschiedliche Dehnungen verursachen eine Biegung der Achse des Ofens .
[0011] Auf der Grundlage der bisher kurzgefasst und einfach angedeuteten Erscheinungen wurde
eine Laufrollenstation ausgearbeitet , welche in der Lage ist die Ursachen zu beseitigen
oder die Effekte zu absorbieren , welche auf die vorstehend erläuterten Mängel zurück
zu führen sind .
[0012] Vorausgesetzt , dass die baulichen Formen unbedeutend sind und verschieden sein können
, ist der spezifische Gegenstand der vorliegenden Erfindung eine Laufrollenstation
, die gekennzeichnet ist einige Freiheitsgrade zu besitzen , welche die Selbsteinstellung
und die Selbstzentrierung der Rollen ermöglichen , indem somit auch die gleichmässige
Verteilung der Last auf den Rollen selbst erzielt wird , wie nachstehend zur deskriptiven
Bequemlichkeit mit Bezug auf eine der möglichen Lösungen mechanischer Natur und auf
eine der möglichen Lösungen hydraulischer Natur im einzelnen dargelegt wird .
[0013] Für die mechanische Lösung (in der Figur 4 in Ansicht und im Grundriss schematisch
veranschaulicht) besteht die auf einem einwandfrei ebenen Grundgestell aufliegende
Laufrollenstation hauptsächlich aus einer querlaufenden Verbindungsstange 1 , welche
in zwei Osen 2 ausläuft , von denen die eine mit eigens dazu bestimmten Schrauben
3 regulierbar ist , derart um innerhalb gewisser Grenzen den Achsabstand der Rollen
und somit die Höhe der Achse des Ofens beliebig ändern zu können . Die Verbindungsstange
1 verbindet in der Tat über Gelenke 6 die beiden Befestigungsplatten 7 , auf denen
die Rollen mit den dazu gehörigen Lagern befestigt sind . Im mittleren Teil der Verbindungsstange
1 ist ein Langloch 4 vorgesehen , durch das sich ein kräftiger , am Unterbau fest
verankerter Bolzen 5 erstreckt .
[0014] Die Rollen können somit auf der Auflageebene der Befestigungsplatte 7 sich in jeder
Richtung verstellen sowie um die Drehpunkte 6 drehen . Die gesamteGruppe kann sich
weiters um den Mittelpunkt 5 drehen , welcher seinerseits auf der Achse der Verbindungsstange
1 unterschiedliche Stellungen einnehmen kann , wobei die Verstellung der Drehpunkte
6 hervorgerufen wird .
[0015] Es ist offensichtlich , dass mit diesem System keine "Anstellungen" vorhanden sein
können , indem die Fehler von Neigung oder Nichtzylindrizität der Oberflächen mit
Verstellungen der Rollen auf der Auflageebene ausgeglichen werden , wobei man eine
ununterbrochene Berührung auf der gesamten Auflagefläche Ring/ Rolle bewirkt .
[0016] Wenn aus irgendeiner Ursache eine der beiden Rollen mehr belastet ist , so gleicht
das Gleiten des Systems mittels Langloch 4 auf Bolzen 5 automatisch die Verteilung-der
Lasten aus . Es ist möglich (und unentbehrlich für eine Laufrollenstation) die Verbindungsstange
1 auf dem Bolzen 5 in der zweckdienlichsten Lage fest zu halten . Es ist weiters klar
, dass die Laufrollenstationen mit Drucklagern nach der Art gemäss Figur 2 ausgerüstet
werden müssen , da achsiale Gegendrücke nicht vorhanden sein können .
[0017] Die gleichen Ergebnisse können bei der Anwendung einer Lösung hydraulischer Natur
erzielt werden , wie diese schematisch in der Figur 5 in Ansicht und im Grundriss
wiedergegeben ist .
[0018] In diesem Fall wirken den beiden Befestigungsplatten 1 der Rollen mit den dazu gehörigen
Lagern - gegebenenfalls unter Zwischenschaltung von Registrierklötzchen 3 - jeweils
zwei Hydraulikkolben 2 entgegen . Die Hydraulikkolben 2 liegen anderenends an geeigneten
Schultern 4 an . Ein kräftiger Bolzen 5 in der Mitte jeder Befestigungsplatte 1 und
aus einem Stück mit derselben leitet in einem in der Auflageebene vorgesehenen Langloch
6 . Die vier Hydraulikkolben 2 jeder Laufrollenstation sind an eine gemeinsame Zentrale
angeschlossen ; die Gleichheit des Druckes im Kreislauf gestattet automatisch eine
Einstellung , eine Zentrierung sowie eine gleichmässige Verteilung der Last auf den
Laufrollen . Die Bewegungsmöglichkeiten der Gruppe sind in der Tat genau die gleichen
wie bei der Lösung mechanischer Na-
tur , wie diese vorstehend anhand der Figur 4 erläutert wurde . Es erübrigt sich zu
unterstreichen , dass die vier Hydraulikkolben 2 untereinander gleich sind .
[0019] Mit der Lösung hydraulischer Natur hat man überdies die Möglichkeit eine zu den auf
die Stationen drückenden Lasten proportionale Grösse - den Druck des Kreislaufes -
andauernd zu überwachen oder auch einzustellen .
[0020] Wenn z.B. eine Station durchschnittlich zu stark belastet sein sollte , so genügt
es den Druck des Kreislaufes zu verringern , damit der Achsabstand der Rollen zunimmt
und ein Teil der Last somit auf die benachbarten Stationen übergeht .
[0021] Da es nur mit einer Vorrichtung gemäss den vorstehend erläuterten Ausführungsbeispielen
möglich ist sowohl eine einwandfreie Berührung zwischen den Abrollflächen als auch
eine auf den Rollen andauernd und gleichmässig verteilte Last zu haben , kann schliesslich
an die Möglichkeit einer Motorisierung der Laufrollen gedacht werden . Die geeignetste
Lösung ist jene mit Hydraulikmotoren , welche mit einigen oder mit allen Rollen gekuppelt
sind .
[0022] Die vorliegende Erfindung wurde mit besonderem Bezug auf zwei spezifische Ausführungsbeispiele
be-
schrieben, aber es versteht sich , dass an diesen noch viele Abänderungen oder Varianten
getätigt werden können ohne damit das Schutzgebiet des Erfindungsgedanken zu verlassen
.
1.)Selbsteinstellende und selbstzentrierende Laufrollenstation für Drehöfen oder Trommeltrockner
mit gleichmässiger Verteilung der Last auf den Laufrollen , dadurch gekennzeichnet
jene Freiheitsgrade zu besitzen , welche erforderlich sind die einwandfreie Lage der
Teile auf der Auflageebene fortlaufend oder sprunghaft zu gestatten .
2.)Selbsteinstellende und selbstzentrierende Laufrollenstation , nach Anspruch 1 ,
dadurch gekennzeichnet den Laufrollen zu gestatten auf der festen Auflageebene gegenüber
einem festen oder beweglichen Drehpunkt mittels mechanischer , hydraulischer oder
gemischter Systeme sich winkelig zu verstellen .
3) Selbsteinstellender und selbstzentrierende Laufrollenstation,
dadurch gekennzeichnet , dass das Laufrollenpaar mit vorbestimmtem Achsabstand sich
auf der Auflageebene insbesondere orthogonal zur Achse des Ofens in Abhängigkeit von
der Lastkonponente auf jede Rolle verstellen kann , indem somit die Exzentrizität
der Drehachse des Ofens ausgeglichen wird .
4.)Selbsteinstellende und selbstzentrierende Laufrollenstation , nach Anspruch 1 bis
3 ,
dadurch gekennzeichnet , dass das Laufrollenpaar sichauf der Auflageebene insbesondere
orthogonal zur Achse des Ofens-verstellen kann , indem der Achsabstand in Abhängigkeit
von der Lasthomponente auf jede Rolle geändert wird .
5.)Selbsteinstellende und selbstzentrierende Laufrollenstation , nach Anspruch 1 bis
4 ,
dadurch gekennzeichnet , dass etwaige Neigungsfehler der Achse der Rollen in der vertikalen
Ebene insbesondere mit winkeligen Verstellungen der Rollen auf der Auflageebene ausgeglichen
werden , derart um allenfalls die Berührung auf einer ganze Erzeugenden zu bewirken
.
6.)3elbsteinstellende und selbstzentrierende Laufrollenstation , nach Anspruch 1 bis
5 ,
dadurch gekennzeichnet , dass etwaige Abweichungen vom zylindrischen Profil sowohl
der Laufrollen als auch der Laufringe insbesondere durch winkelige Verstellungen der
Laufrollen auf der Auflageebene ausgeglichen werden.
7.)Selbsteinstellende und selbstzentrierende Laufrollenstation , nach Anspruch 1 bis
6 ,
dadurch gekennzeichnet , dass die gleichmässige Verteilung der Last auf den Laufrollen
die Motorisierung der Laufrollen selbst mittels Kupplung mit Hydraulikmotoren oder
Elektromotoren ermöglicht .
8.)Selbsteinstellende und selbstzentrierende Laufrollenstation , insbesondere für
Drehöfen , Trommeltrockner , Rohrkühler , usw. , wie in Anspruch 1 bis 7 beansprucht
, im wesentlichen wie beschrieben und erläutert .