[0001] Die Erfindung betrifft einen Werkstoff für elektrische Kontakte aus Silber mit 5
bis 20 Gew.% Zinnoxid, und 0,05 bis 5 % Wolframoxid.
[0002] Für die Herstellung von elektrischen Kontaktstücken hat sich für eine Vielzahl von
Anwendnngställen Ag/CdO bisher am besten bewährt. Aufgrund der Umweltbelastung durch
Cd0 wird jedoch verstärkt versucht, CdO durch ein anderes Metalloxid zu ersetzen.
Bei diesen Untersuchungen zeigte es sich, dass SnO
2 ein geeigneter Ersatz für Cd0 ist. Aufgrand der höheren thermisehen Stabilität von
SnO
2 gegenüber Cd0 ergibt sich zudem eine deutlich verminderte Abbrandrate, die zur längeren
Lebensdauer im Schaltgerät führt. Ein sehr wesentlicher Nachteil von Ag/SnO
2 besteht jedoch darin, dass der Übergangswiderstand am Kontakt nach einigen tausend
Schaltungen durch Deckschichtbildung zu hoch wird. Dies führt dann in der Regel zu
erhöhten Temperaturen im Schaltgerät, die zur Zerstörung des Gerätes führen können
und somit naznlässig sind.
[0003] Ein weiterer Nachteil dieser Ag/Sn02-Werkstoffe gegenüber Ag/CdO besteht in der geringeren
Sicherheit gegen Verschweissen. Die Kräfte, die zum Zerreissen der Schweissbrücke
erforderlich sind, sind teilweise doppelt so hoch wie die bei Ag/CdO-Kontakten. Damit
besteht die Gefahr von Schaltstörnagen bei Einsatz von Ag/SnO
2.
[0004] Es ist daher versucht worden, durch den Zusatz weiterer Metalloxide zu Aa/SnO
2 die Verschweißsicherheit zn erhöhen, wobei beispielsweise Vismutoxid (DE-OS 27 54
27 54 335) oder Indimaozid (DE-OS 24 28 147) verwendet werden. Diese Zusätze verbessern
zwar die Verschweißsicherheit, bedingen jedoch eine erhöhte Temperatur am Kontakt
und am Schaltgerät, was die Lebensdauer der Geräte beeinträchtigt.
[0005] Aus der DE-OS 29 33 338 ist ein elektrischer Bontaktwerkstöff aus Silber mit 8 bis
20 Gew.% Zinnoxid und 0,05 bis 5 Gew.% Wolframoxid bekannt. Mit diesem Werkstoff können
die Übergangswiderstände von Silber-Zinnoxid-Werkstoffen im geschalteten Znstand nach
einigen tausend Schaltungen bis zum Ende der Lebensdauer auf die Werte von Ag/Cd0
gesenkt werden. Dadurch wird dieser neue Silber-Zinnoxid-Werkstoff als direkter Ersatz
für Silb er-Cadminmozid in einer Vielzahl von Anwendungsfällen in der elektrischen
Energietechnik verwendbar.
[0006] Durch das Wolframoxid wurde darüberhinaus die Sicherheit gegen das Verschweissen
von einschaltenden Kontakten gegenüber reinem Silber-Zinnoxid erhöht. Die zum Trennen
der Kontakte erforderlichen Kräfte lagen jedoch im Durchschnitt noch über den Werten
von speziellen Silber-Cadmiumoxid-Werkstoffen.
[0007] Es war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Werkstoff für elektrische
Kontakte auf der Basis Silber mit 5 bis 20 Gew.% Zinnoxid und 0,05 bis 5 Gew.% Wolframoxid
zu finden,der die Verschweißkraft weiter mindert, ohne dadurch eine erhöhte Temperatur
am Kontakt zu erzeugen und damit die Lebensdauer des Schaltgerätes zu erniedrigen.
[0008] Erfindungsgemäss wurde diese Aufgabe dadurch gelöst, dass der Werkstoff zusätzlich
0,1 bis 5 Gew.% Wismutoxid enthält.
[0009] Überraschenderweise zeigte sich, dass ein Zusatz von 0,1 bis 5 % Wismutoxid zu Silber-Zinnozid-Wolframoxid
geeignet ist, die Verschweißkraft weiter zu senken auf Werte, die auch optimiertem
Silber-Cadmiumoxid ebenbürtig sind. Ein weiterer wesentlicher Vorteil des Wismutoxidzusatzes
liegt darin, dass die Kontaktwiderstände, die durch Wolframoxid-Zusatz gesenkt wurden,
nicht wieder erhöht werden, wie das bei anderen Metalloxiden gefunden wurde und an
sich zu erwarten ist.
[0010] Der Werkstoff aus Silber mit 5 bis 20 Gew.% Zinnoxid, 0,05 bis 5 Gew.% Wolframoxid
und 0,1 bis 5 Gew.% Wismutoxid stellt somit einen besonders abbrandfesten und verschweißeicheren
Werkstoff mit niedrigen Übergaagswiderständea dar.
[0011] Folgende Tabelle soll die Eigenschaften des erfindnngsgemässen Werkstoffs im Vergleich
zu bekannten Werkstoffen zeigen.

1. Werkstoff für elektrische Kontakte aus Silber mit 5 bis 20 Gew.% Zinnoxid und 0,05
bis 5 Gev.% Wolframoxid, dadurch gekennzeiehnet, dass er znsätzlich 0,1 bis 5 Gew.%
Wismutoxid enthält.