[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Elektroplattieren von Metallbändern,
insbesondere zum Verzinken von Stahlband,mit einem mit Elektrolytflüssigkeit gefüllten,
insbesondere durchströmten Tank und mindestens einer darin eingetauchten, oberhalb
und einer unterhalb des Bandes und parallel dazu angeordneten Elektrode.
[0002] Bei einer bekannten Anlage dieser Art (DE-PS 689 548) ist bei einer gewünschten einseitigen
Beschichtung des Bandes nur auf dieser Seite des Bandes eine Elektrode aus dem Niederschlagsmetall
vorgesehen, während bei einer zweiseitigen Beschichtung des Bandes jeweils eine Elektrode
aus dem Niederschlagsmetall auf beiden Seiten des Bandes angeordnet ist. Während des
Elektroplattierens verbraucht sich das Niederschlagsmetall der Elektroden, so daß
infolge des sich dadurch ändernden Abstandes zwischen der zu beschichtenden Bandseite
und der Elektrode das elektrische Feld sich ändert. Eine über die gesamten Bandlänge
gleichmäßige Elektroplattierung kann deshalb nicht gewährleistet werden. Um eine einigermaßen
gleichmäßige Elektroplattierung zu erhalten, müßten bei dieser Anlage die Elektroden
in regelmäßigen Intervallen erneuert werden. Dieses Erneuern, insbesondere der unterhalb
des Bandes angeordneten Elektrode, ist schwierig und zeitraubend und macht einen Betriebsstillstand
der Vorrichtung unumgänglich.
[0003] Solche Schwierigkeiten traten bei einer älteren Vorrichtung, auf die man jüngst wieder
zurückgekommen ist, nicht auf (DE-PS 250 403; Stahl und Eisen 92 (1972) Nr. 18, Seite
833). Bei dieser Vorrichtung besteht die Anode aus einem unlöslichen Metall, so daß
der einmal eingestellte Abstand auch mit fortschreitender Betriebsdauer erhalten bleibt.
Um ein Absinken des für das Elektroplattieren notwendigen Ionentransportes im Elektrolyten
zu vermei- den, ist es aber erforderlich, daß die Elektrolytflüssigkeit in gesonderten,
zusätzlichen Anlagen derart aufbereitet wird, daß sie Ionen des abzuscheidenden Metalls
in ausreichender Konzentration enthält. Der Elektrolyt muß also bei dieser Anlage
in ständigem Kreislauf zwischen der Beschichtungsvorrichtung und der Aufbereitungsanlage
umgepumpt werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Elektroplattieren
zu schaffen, die einfach im Aufbau ist und die ohne zeitraubenden Umbau wahlweise
eine einseitige oder beidseitige Beschichtung des Bandes ermöglicht.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die oberhalb des Bandes angeordnete
Elektrode aus dem abzuscheidenden Metall, z.B. Zink, besteht und die unterhalb des
Bandes angeordnete Elektrode aus einem im Elektrolyten unlöslichen Material besteht
und zum Zwecke einer einseitigen Elektroplattierung von der Stromquelle abschaltbar
ist.
[0006] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung werden die für die Beschichtung notwendigen
Ionen von der sich verbrauchenden, oberhalb des Bandes angeordneten Elektrode zur
Verfügung gestellt, und zwar sowohl beim einseitigen als auch beim zweiseitigen Beschichten.
Das aufwendige Aufbereiten des Elektrolyten in einer separaten Anlage und das zusätzliche
Ernergie erfordernde Umpumpen fällt bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung weg. Da
die schwer zugängliche, unterhalb des Metallbandes angeordnete Elektrode aus einem
im Elektrolyten nicht löslichen Material besteht, bleibt ihr Abstand zum Band konstant,
so daß eine gleichmäßige Beschichtung gewährleistet wird.
[0007] Ein zusätzlicher Vorteil ergibt sich bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung beim einseitigen-Elektroplattieren
dann, wenn die untere Elektrode von der Stromquelle abgeschaltet ist. In diesem Fall
kann die für die untere . Elektrode vorgesehene Stromversorgung zusätzlich die obere
Elektrode mit Strom versorgen. Wegen der doppelten Stromstärken kann dann der Beschichtungsvorgang
schneller durchgeführt werden.
[0008] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung kann die obere und/oder untere Elektrode in
ihrem Abstand zum Band einstellbar sein. Hierbei kommt der Einstellbarkeit der oberen,
sich im Betrieb verbrauchenden Elektrode besondere Bedeutung zu. Wird die obere Elektrode
auf konstantem Abstand gehalten, kann die einmal eingestellte Spannung aufrechterhalten
werden. Besonderer Vorrichtungen zur Spannungsregelung bedarf es nicht. Da nur die
obere Elektrode sich verbraucht, diese aber leicht zugänglich ist, ist die für den
Austausch benötigte Zeit vergleichsweise gering.
[0009] Bei Vorrichtungen zum Elektroplattieren, die sowohl oberhalb als auch unterhalb des
zu beschichtenden Bandes lösliche Elektroden aus Beschichtungsmetall aufweisen, hat
man beobachtet, daß eine, wenn auch geringere Beschichtung der jeweiligen Bandseite
auch dann eintritt, wenn die dieser Seite des Bandes zugeordnete Elektrode nicht an
der Spannungsquelle angeschlossen ist. Für eine einwandfreie einseitige Beschichtung
ist es also bei dieser Vorrichtung erforderlich, die der nicht zu beschichtenden Bandseite
zugeordnete Elektrode aus dem Elektrolyten zu entfernen. Bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung ist ein solcher Umbau nicht erforderlich. Allein durch Abschalten der
sich nicht verbrauchenden Elektrode. bleibt die dieser Elektrode zugekehrte Seite
des Bandes ohne Beschichtung. Es ist allerdings auch möglich, diese Elektrode so weit
abzusenken, daß sie keinen Einfluß mehr auf die ihr zugekehrte Seite des Bandes nehmen
kann, selbst wenn sie noch an Spannung liegt.
[0010] Bei Vorrichtungen, in denen Bänder unterschiedlicher Breite verarbeitet werden sollen,
ergeben sich dadurch Schwierigkeiten, daß die Elektroden im wesentlichen nur in den
vom Band überdeckten Bereichen verbraucht werden. Falls mit einer solchen Vorrichtung
zu einem späteren Zeitpunkt ein breites Band beschichtet werden soll, ergibt sich
wegen des über die Breite unterschiedlichen Abstandes zwischen Elektrode und Band
an den Bandkanten eine dickere Beschichtung. Um diese Nachteile zu vermeiden, ist
nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, sowohl die oberhalb des'Bandes
befindliche lösliche Elektrode als auch die unlösliche, unterhalb des Bandes angeordnete
Elektrode in parallel zur Bandkante verlaufende Segmente zu unterteilen, die wahlweise
und in Abhängigkeit von der Breite des zu beschichtenden Bandes an die Stromquelle
angeschlossen werden können.Diese Anordnung ist auch beim einseitigen Elektroplattieren
von Vorteil. Durch Abschalten der Randbereiche der Elektroden kann dem Umgriff des
elektrischen Feldes auf die der Elektrode abgekehrte Bandseite und damit einer unbeabsichtigten
Beschichtung dieser Seite wirkungsvoll begegnet werden.
[0011] Weiter kann einem geringen Umgriff des elektrischen Feldes um die Bandkanten und
die damit verbundene geringe Beschichtung der der Elektrode abgekehrten Bandseite
dadurch vermieden werden, daß parallel zu den Bandkanten verlaufende Abschirmmasken
vorgesehen sind, an die gegebenenfalls eine Spannung zum Aufbau eines Schutzfeldes
anlegbar ist.
[0012] Die Gefahr eines Umgriffes des elektrischen Feldes kann aber auch dadurch vermindert
oder ausgeschlossen werden, daß die äußeren Segmente an eine Spannung entgegengesetzter
Polung angeschlossen werden.
[0013] Obgleich bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ein Umpumpen zwischen einer Aufbereitungsanlage
und dem mit Elektrolyten gefüllten Tank nicht erforderlich ist, ist es zweckmäßig,
den Elektrolyten im Tank umzupumpen, und mittels Düsen den gewünschten Stellen zwischen
Band und Elektrode zuzuführen, um eine möglichst gleichmäßige Ionenkonzentration in
diesem Bereich zu erreichen.
[0014] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung können mehrere obere und untere Elektroden
in einem Tank hintereinander angeordnet sein. Es ist aber auch möglich, mehrere Tanks
vorzusehen.In diesem Fall ist die Distanz zwischen den Bandführungsstellen geringer,
so daß das Band den gewünschten Abstand zu den Elektroden besser hält.
[0015] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer ein Ausführungsbeispiel "darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigen
Fig. 1 eine Vorrichtung zum Elektroplattieren von Metallband in schematischer Darstellung
in Seitenansicht und
Fig. 2 die Vorrichtung gemäß Fig. 1 im Schnitt nach der Linie A - A.
[0016] Oberhalb einer Auffangwanne 9 für Elektrolytflüssigkeit
10 sind mehrere Vorrichtungen zum Elektroplattieren hintereinander angeordnet. Jede
Vorrichtung besteht aus einer Stromrolle 1, über die einem zu beschichtenden Band
7 Strom zuführbar ist, und einer unterhalb der Stromrolle 1 angeordneten Andruckrolle
2, einem mit Elektrolyten 6 gefüllten Tank 8, an dessen vorderem und hinterem Rand
Dichtungsrollen 3 vorgesehen sind, zwischen denen das Band 7 in den Tank 8 eintritt
und aus dem Tank 8 austritt. In jedem Tank 8 sind unterhalb des Bandes 7 und parallel
zum Band 7 zwei Elektroden 5 aus im Elektrolyten unlöslichem Material, z.B. Titan,
Kohlenstoff oder mit Blei beschichtete Kupferplatten, und oberhalb des Bandes 7 und
parallel zu diesem Elektroden 4 aus löslichem Material, z.B. Zink, angeordnet. An
die Elektroden 4, 5 wird die andere Anschlußklemme der Stromquelle angelegt, wobei
die Elektroden 5 wahlweise abschaltbar sind.
[0017] Wie Fig. 2 zeigt, bestehen die oberen und unteren Elek- ,troden 4, 5 insbesondere
in den Randbereichen aus mehreren Segmenten. Die Segmente der oberen Elektrode 4 können
auseinandergefahren werden, während die Segmente der unteren Elektrode 5 durch Isolierstreifen
11 voneinander getrennt sind. Die Segmente der Elektroden 4, 5 sind wahlweise an die
Stromquelle anschließbar. Zwischen dem Band 7 und der unteren Elektrode 5 sind im
Randbereich Masken 12 vorgesehen, die horizontal und senkrecht zu den Rändern verfahrbar
sind.
[0018] Über nicht dargestellte Umwälzpumpen und Düsen kann der Elektrolyt in die bzw. den
Spalt zwischen der aktiven Elektrode 4 und 5 oder 4 und dem zu beschichtenden Band
7 gepumpt werden, so daß hier eine gleichmäßige Ionenkonzentration herrscht.
1. Vorrichtung zum Elektroplattieren von Metallbändern, insbesondere zum Verzinken
von Stahlband, mit einem mit Elektrolytflüssigkeit gefüllten Tank und mindestens einer
darin eingetauchten, oberhalb und einer unterhalb des Bandes und parallel dazu angeordneten
Elektrode, dadurch gekennzeichnet , daß die oberhalb des Bandes (7) angeordnete Elektrode
(4) aus dem abzuscheidenden Metall, z.B. Zink besteht, und die unterhalb des Bandes
(7) angeordnete Elektrode (5) aus einem im Elektrolyten unlöslichen Material besteht
und zum Zwecke einer einseitigen Elektroplattierung von der Stromquelle abschaltbar
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die obere und/oder untere
Elektrode (4,5) in ihrem Abstand zum Band einstellbar ist bzw. sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß die Elektroden
.(4,5) in mehrere parallel zur Bandkante verlaufende Segmente unterteilt sind, die
unabhängig voneinander an die Stromquelle anschließbar sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß den
Elektroden (4,5) Abschirmmasken zur Abschirmung des elektrischen Feldes parallel zu
den Kanten des zu beschichtenden Bandes zugeordnet sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das bzw. die äußeren Segmente
an eine Spannung anschließbar sind, die gegenpolig zur Spannung der übrigen Elektrode
ist.
6.. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet , daß Pumpen
zum Umpumpen des Elektrolyten und Düsen zum Einstellen der Strömungsrichtung und vorzugsweise
der Strömungsgeschwindigkeit vorgesehen sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß mehrere
Elektroden oberhalb und unterhalb des Bandes hintereinander angeordnet sind.