(19)
(11) EP 0 039 496 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.11.1981  Patentblatt  1981/45

(21) Anmeldenummer: 81103311.7

(22) Anmeldetag:  02.05.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E01B 29/00, E21D 20/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE FR GB

(30) Priorität: 06.05.1980 DE 3017212

(71) Anmelder: Saarbergwerke Aktiengesellschaft
D-66104 Saarbrücken (DE)

(72) Erfinder:
  • Lutz, Alois
    D-6605 Friedrichsthal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zur Verankerung von Laufschienen von Schienenflurbahnen


    (57) Bei einem Bohrgerät (1) zur Verankerung von Laufschienen (14) einer Schienenffurbahn sind Bohrmaschinen (3) in Gleitschienen (2) zwangsgeführt. Der Vortrieb der Bohrmaschinen (3) erfolgt zwangsweise über Druckluftkettenzüge (6). Das auf ein Fahrgestell (11) oder auf Kufen montierte Bohrgerät (1) ist um eine vertikale Achse drehbar und sowohl parallel als auch quer zu den Laufschienen (14) verschiebbar.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verankerung von Laufschienen von Schienenflurbahnen.

    [0002] Zum Materialtransport werden im Bergbau überwiegend - neben Einschienenhängebahnen - Schienenflurbahnen, sogenannte SF-Bahnen eingesetzt. Bisher wurden Schienenstränge ohne zusätzliche Verankerung auf der Streckensohle verlegt. Die Entwicklung zu höheren Fahrgeschwindigkeiten und größeren Transportgewichten erfordert jedoch, die Laufschienen der SF-Bahnen fest in der Strekkensohle zu verankern. So müssen, unabhängig von den Transportgewichten, die Laufschienen bei Fahrgeschwindigkeiten über 2 m/sec. grundsätzlich zweimal je Schiene verankert werden.

    [0003] Vorwiegend werden sogenannte Klebeanker von ca. 1 m Länge verwendet. Sowohl das Bohren der Ankerlöcher als auch das Eintreiben der Anker selbst erfolgt manuell mit Bohrturbinen oder Bohrhämmern und einer Stützvorrichtung. Dieses Verfahren bedingt erheblichen Zeit- und Arbeitsaufwand und bedeutet für das Personal eine enorme körperliche Belastung zum Aufbringen der zum Bohren erforderlichen Vorschubkräfte und Reaktionsmomente sowie erhöhte Unfallgefahr.

    [0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zur Verankerung der Laufschienen von SF-Bahnen zu schaffen, die es erlaubt, den Zeit- und Arbeitsaufwand wesentlich zu verringern. Ziel der Erfindung ist es weiterhin, das Personal von schweren körperlichen Anstrengungen zu entlasten und die zusätzliche Gefährdung zu vermeiden.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine oder mehrere, vorzugsweise zwei, Bohrmaschinen je auf einer Gleitschiene geführt werden und daß der Vorschub der Bohrmaschine zwangsweise erfolgt.

    [0006] Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung können die Anker mechanisch gesetzt werden. Lediglich das Ein- und Ausspannen der Bohrer sowie das Einsetzen der Anker in die Aufnahme der Bohrmaschine erfolgen noch manuell. Der Vorschub der Bohrmaschine erfolgt zwangsweise, beispielsweise über Druckluftkettenzüge. Das Personal ist von schwerer körperlicher Arbeit entlastet. Die Vorrichtung kann von einem Steuerpult außerhalb des Gefahrenbereichs drehender Maschinenteile aus bedient werden.

    [0007] Vorteilhafterweise wird die Vorrichtung mit zwei Gleitschienen, einer Doppellafette, mit jeweils eigener Bohrmaschine und separatem Verschubantrieb ausgerüstet, so daß beide Laufschienen eines Schienenpaares gleichzeitig verankert werden können.

    [0008] Die beiden Bohreinheiten sind auf einem gemeinsamen Grundgestell montiert und so geführt, daß sie - beispielsweise mit Hand betätigten Spindeln - sowohl parallel als auch quer zu den Laufschienen der SF-Bahnen verschoben und somit exakt ausgerichtet werden können. Zum Setzen von Ankern in Kurven sind zudem die Bohreinheiten um eine gemeinsame vertikale Achse drehbar.

    [0009] Die gesamte Vorrichtung ist vorteilhafterweise auf ein Fahrgestell aufgesetzt, das seinerseits durch den bereits verlegten und verankerten Teil des Schienenstranges geführt ist, der so die beim Bohren und Setzen der Anker auftretenden Reaktionskräfte und Reaktionsmomente aufnehmen kann. Als geeignete Fahrgestelle bieten sich dabei herkömmliche Tragwagen an, es sind jedoch auch einfache nachlaufende Fahrgestelle verwendbar. Zur Vorortverankerung von Laufschienen in Streckenvortrieben kann es zweckmäßig sein, die Bohrvorrichtung auf Gleitkufen zu montieren und zusätzlich mit Haspel und Rücklaufsperre auszurüsten, so daß sie auch in diesem Einsatzfall frei verfahrbar ist.

    [0010] Bei Verwendung nur einer Bohrlafette - an Stelle der Doppellafette - wird das Grundgestell zweckmäßigerweise um eine vertikale Achse drehbar, beispielsweise in einem Zahnkranz, auf dem Fahrgestell montiert. Somit können auch bei Verwendung einer Vorrichtung mit nur einer Bohrlafette beide Laufschienen des Schienenpaares der SF-Bahn verankert werden.

    [0011] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist anhand des in der Figur schematisch dargestellen Ausführungsbeispiels weiter erläutert.

    [0012] Bei einem als Doppellafette ausgebildeten Bohrgerät 1 sind je eine Bohrmaschine 3 mit einer Grundplatte 4 auf einer Gleitschiene 2 zwangsgeführt. Der Vorschub der Bohrmaschinen 3 erfolgt jeweils über eine Kette 5 und einen Kettenzug 6. Steuerpulte 8 mit Ventilen 7 zur Bedienung der Bohrmaschinen 3 und der Kettenzüge 6 sind hinter den Gleitschienen 2 auf einem gemeinsamen Grundgestell 9 angebracht, außerhalb des Gefahrenbereiches bewegter bzw. drehender Maschinenteile. Die beiden Seiten des Gerätes 1 arbeiten unabhängig voneinander.

    [0013] Zur exakten Fixierung der Bohrer 10 bzw. der Anker sind die Bohreinheiten auf dem Grundgestell 9 so geführt, daß sie mittels der Spindel 13 parallel und der Spindel 16 quer zu den Laufschienen der SF-Bahn verschoben werden können. Zum Bohren und Setzen der Anker in Kurven sind die Bohreinheiten in einem Gelenk 15 um eine vertikale Achse drehbar gelagert.

    [0014] Das Bohrgerät 1 ist mit seinem Grundgestell 9 auf ein einfaches nachlaufendes Fahrgestell 11 aufgesetzt. Das Fahrgestell 11 ist in herkömmlicher Weise im bereits verankerten Teil des Schienenstranges der SF-Bahn geführt, so daß Reaktionskräfte und Reaktionsmomente durch diese Schiene aufgenommen werden können.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zur Verankerung von Laufschienen von Schienenflurbahnen, wobei die Anker, vorzugsweise Klebeanker, in vorgebohrte Ankerlöcher eingetrieben werden, dadurch gekennzeichnet, daß eine oder mehrere, vorzugsweise zwei, Bohrmaschinen (3) je auf einer Gleitschiene (2) geführt sind und daß der Vorschub der Bohrmaschine (3) zwangsweise erfolgt.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorschub der Bohrmaschine (3) über Druckluftkettenzüge (6) erfolgt.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitschienen (2) in einem Drehgelenk (15) um eine vertikale Achse drehbar gelagert sind.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitschienen (2) auf dem Grundgestell (9) parallel zu den Laufschienen (14) verschiebbar sind.
     
    5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleitschienen (2) quer zu den Laufschienen (14) verschiebbar sind.
     
    6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Bohrgerät (1) auf ein in den Laufschienen (14) der Schienenflurbahn geführtes Fahrgestell (11) montiert ist.
     
    7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Bohrgerät (1) auf Kufen montiert ist.
     




    Zeichnung