(19)
(11) EP 0 039 669 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
11.11.1981  Patentblatt  1981/45

(21) Anmeldenummer: 81890074.8

(22) Anmeldetag:  05.05.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B03C 3/12, B03C 3/36, B03C 3/38
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 06.05.1980 AT 2398/80
06.05.1980 AT 2397/80
23.07.1980 AT 3806/80
23.07.1980 AT 3808/80

(71) Anmelder: Fleck, Carl Maria, Dr.
A-2391 Kaltenleutgeben (AT)

(72) Erfinder:
  • Fleck, Carl Maria, Dr.
    A-2391 Kaltenleutgeben (AT)

(74) Vertreter: Piso, Eberhard, Dr. et al
Patentanwälte Barger, Piso & Partner Postfach 333
1011 Wien
1011 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektrostatischer Luftfilter


    (57) Elektrostatischer Luftfilter mit einem Ionisationsteil und einem Abscheideteil, der sich aus abwechselnd unter Hochspannung stehenden und geerdeten Abscheideplatten zusammensetzt, wobei die unter Hochspannung stehende Gattung der Abscheideplatten vollkommen isoliert befestigt ist und mit keinem definierten Potential leitend verbunden ist, außer vorzugsweise mit weiteren Platten der gleichen Gattung, und wobei ferner die Hochspannung dieser Platten nur durch ihre Lage und ihren Abstand zu den Entladungselektroden des lonisationsteiles bestimmt ist.




    Beschreibung


    [0001] Elektrostatischer Luftfilter bzw. elektrostatisches Wechselstromgebläse

    [0002] Die Erfindung betrifft einen elektrostatischen Luftfilter mit einem Ionisationsteil und einem Abscheideteil, der sich aus abwechselnd unter Hochspannung stehenden und geerdeten Abscheideplatten zusammensetzt. Ferner betrifft die Erfindung ein elektrostatisches Wechselstromgebläse.

    [0003] Die zuerst genannte Erfindung hat die Aufgabe, die Geräte durch Vereinfachung billiger zu machen. Elektrische Luftfiltergeräte, wie sie im Haushalt überwiegend verwendet werden, besitzen einen Ionisierungsteil und einen Abscheideteil. Der Ionisierungsteil besteht meistens aus Entladungselektroden, vorzugsweise dünnen Drähten auf entsprechendem Hochspannungspotential, und Gegenelektroden, die sich im allgemeinen auf Erdpotential befinden und so mit den Entladungselektroden ein elektrisches Feld definieren, das zur Bildung von Ionen um die Entladungselektroden führt.

    [0004] Je nach Polarität der Entladungselektrode wird eine der beiden Ionenarten von der Entladungselektrode abgestoßen und lagert sich an die in der Luft befindlichen Aerosole an, während die Luft zu dem Abscheideteil des Gerätes strömt.

    [0005] Der Abscheideteil des Gerätes besteht im allgemeinen aus elektrisch leitenden, parallel zueinander angeordneten Platten, die abwechselnd auf Erdpotential und auf Hochspannungspotential liegen, sodaß sich zwischen ihnen ein elektrisches Feld ausbildet, in dem die geladenen Staubteilchen an die entsprechende Platte wandern und dort abgeschieden werden.

    [0006] Der entscheidende Nachteil der eben beschriebenen Apparatur liegt in den unterschiedlichen Spannungen, die Ionisierungsteil und Abscheideteil brauchen. Eine drahtförmige Entladungselektrode braucht im allgemeinen Spannungen zwischen 12 und 15 kV, während der Abscheideteil Plattenspannungen: zwischen 3 und 6 kV braucht. Zu der Abscheidespannung von 6 kV greift man nur in Kombinationen,mit der 12 kV Ionisierungsspannung, da dann die Herstellung zweier verschiedener Hochspannungen einfach über einen Transformator mit 6 kV Scheitelspannung und zwei Gleichrichtern, die für die Entladungselektrode in Spannungsverdoppelungsschaltung arbeiten. Die damit eingekauften Nachteile sind leider sehr groß. Abscheideplatten, die eine Spannung von 6 kV vertragen, müssen nicht nur besonders gut isoliert sein, sondern auch einen großen Abstand voneinander haben. Dies führt zu einer teuren Bauweise und einem großen Raumbedarf, da für die Abscheidung einer bestimmten Staubmenge eine entsprechende Plattenoberfläche zur Verfügung stehen muß.

    [0007] Aus verschiedenen technologischen Gründen ist bei einem Luftfiltergerät die Erzeugung von positiven Ionen vorteilhafter und ebenso ist es kostengünstiger, die gleiche Hochspannung, oder zumindest einen Teil von ihr zur Aufladung der einen Plattensorte zu verwenden.

    [0008] Ein Nachteil der bekannten Luftfiltergeräte liegt in der Tatsache, daß das positiv aufgeladene Aerosol niemals vollkommen eingesammelt werden kann und die Luft systematisch positiv aufgeladen wird. Dieser Vorgang wird noch dadurch verstärkt, daß die wenigen in der Luft vorhandenen negativen Ionen größtenteils ebenfalls an den Platten abgeschieden werden.

    [0009] Bekannterweise wirkt sich eine starke positive Luftladung bei gleichzeitigem Fehlen negativer Ionen biologisch auf Tier und Mensch äußerst ungünstig aus. Es treten vor

    [0010] allem Gereiztheit, Kopfschmerzen, Konzentrationsschwäche und Abgeschlagenheit, aber auch erhöhte Ansteckungsbereitschaft bei Erkältungs- und Infektionskrankheiten auf, Zustände, wie sie auch symptomatisch für Föhn- und Inversionswetterlagen sind.

    [0011] Es ist daher ebenfalls Aufgabe der Erfindung, solche Filtergeräte so auszubilden, daß die Luft mit negativen Ionen angereichert wird.

    [0012] Schließlich stellt sich die Erfindung auch die Aufgabe, die bekannten elektrostatischen Wechselstromgebläse so auszubilden, daß sie mit unter hoher Spannung stehendem Wechselstrom betrieben werden können und/oder Ionen beiderlei Vorzeichens gleichzeitig zur Erzeugung der Gebläsewirkung verwenden.

    [0013] Die Gebläsewirkung der bei den bekannten, Ionenwinde erzeugenden Vorrichtungen bewegten Ionen kommt durch die innere Reibung der Ionen im Gas zustande, wobei durch die Ionen genügend Luftmoleküle mitgenommen werden, um eine entsprechende Luftströmung zu erzielen. Analysiert man diesen Vorgang näher, so zeigt sich, daß die Reibung der Ionen im. Gas erst durch die Anlagerung an Gasmoleküle und in weiterer Folge an in der Luft gelösten Wassermolekülen groß genug wird, um diese Wirkung zu erzielen. Die Erfindung stellt sich daher auch in diesem Fall die Aufgabe, den Wirkungsgrad solcher Vorrichtungen zu erhöhen.

    [0014] Zur Lösung der an erster Stelle angeführten Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß die unter Hochspannung stehende Gattung der Abscheideplatten vollkommen isoliert befestigt ist und mit keinem definierten Potential leitend verbunden ist, außer vorzugsweise mit weiteren Platten der gleichen Gattung, und daß die Hochspannung dieser Platten nur durch ihre Lage und ihren Abstand zu den Entladungselektroden des lonisationsteiles bestimmt ist. Die erwähnten Abscheideplatten beziehen ihre Hochspannung nicht aus einer elektronischen Schaltung, sondern aus dem Feld zwischen Entladungselektrode und Gegenelektrode, indem die Enden dieser Abscheideplatten so weit in das Feld hineinreichen, daß sie aus dem Felde bzw. mit Hilfe der sich in ihm bewegenden Ionen die Ladung beziehen, die sie zur Aufrechterhaltung der entsprechenden Abscheidespannung benötigen.

    [0015] Die zweite oben erwähnte Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zwischen den auf positiver Hochspannung stehenden Abscheideplatten und parallel zu ihnen Drähte gespannt sind, die in der Nähe oder auf Erdpotential liegen und bevorzugt am Ende der Abscheideplatten in Strömungsrichtung gesehen angeordnet sind.

    [0016] Die Erfindung schlägt zur Lösung der an dritter Stelle angegebenen Aufgabe vor, daß die zur Erzeugung einer gerichteten Strömung notwendige Gegenelektrode, Entladungselektrode und vorzugsweise Hilfselektrode, die an sich bekannt sind, mit unter hoher Spannung stehendem Wechselstrom betrieben werden können, da diese Elektroden in Strömungsrichtung gesehen in Abständen angeordnet sind, die zueinander und zu den Strömungsgeschwindigkeiten der Gase bzw. den Driftgeschwindigkeiten der Ionen in den Gasen bei vorgegebenen Wechselstromfrequenzen in ganz bestimmten Verhältnissen stehen, insbesondere daß der Abstand zwischen Entladungs- und Gegenelektrode bei vorgegebener Frequenz zu der Strömungsgeschwindigkeit des Gases bzw. der Driftgeschwindigkeit der Ionen in dem Gas in einem ganz bestimmten Verhältnis steht, insbesondere, daß die kleinste dieser Geschwindigkeiten größer oder vergleichbar dem Produkt aus Frequenz und Abstand der Entladungszur Gegenelektrode ist.

    [0017] Eine vorzugsweise-Ausführungsform der Vorrichtung hat eine Anzahl von Gebläsestufen hintereinander angeordnet, wobei es durch die Abstimmung der Elektrodenabstände und der Strömungsgeschwindigkeit der Gase bzw. der Driftgeschwindigkeit der Ionen zu-einem Resonanzeffekt kommt, der höhere Gebläseleistungen bzw. den Aufbau einer größeren Druckdifferenz gestattet.

    [0018] Schließlich wird die an vierter Stelle genannte Aufgabe durch die Erfindung dadurch gelöst, daß unipolar aufgeladenes Flüssigkeitsaerosol durch eine an sich bekannte unter Hochspannung stehende Düse oder einer oder mehrerer Düsen mit nachgeschalteter Entladungsstrecke erzeugt wird und durch die Geometrie von unter Hochspannung stehender Düse bzw. Aufladungselektrode und einer geeigneten Gegenelektrode auf Erdpotential gezwungen wird, vorzugsweise in eine Richtung oder zumindest in Richtung eines Kegels mit dem Öffnungswinkel kleiner als 90° zu wandern, insbesondere dann, wenn die durch eine Düse vorgegebene Richtung und Energie der Flüssigkeitstropfen aufgezehrt ist, wobei das Elektroaerosol eine Strecke von mindestens 20 bis 30 mm und eine Potentialdifferenz von 10 bis 30 kV, vorzugsweise 15 bis 25 kV zur Verfügung hat, um auf dem Weg zur stromabwärts'liegenden Gegenelektrode entsprechend große Luftmengen mitnehmen zu können.

    [0019] Ist die zu zerstäubende Flüssigkeit elektrisch leitend oder will man aus einem anderen Grund vermeiden, die Düse auf Hochspannungspotential zu legen, so kann erfindungsgemäß auch Düse bzw. Aufladungselektrode auf Erdpotential, die Gegenelektrode dagegen auf Hochspannungspotential liegen.

    [0020] Die Leistungsaufnahme eines solchen Aerosolgebläses besteht im wesentlichen in der Erzeugung der Hochspannung bei einem bestimmten Strom, der die Anzahl der wandernden Ionen vorgibt. Geht man nun durch die Bildung des Elektroaerosols sicher, daß jedes Ion schon bei seiner Bildung auf einem Flüssigkeitstropfen sitzt, so ist für die Wanderung der Ladung zur Gegenelektrode eine maximale innere Luftreibung und damit ein optimaler Wirkungsgrad sichergestellt.

    [0021] Die einzelnen Erfindungsgegenstände sind in der Zeichnung an Hand-von Ausführungsbeispielen näher veranschaulicht. Es zeigen: Fig. 1 die geometrische Anordnung und das Schaltschema einer besonderen Ausführungsform der zuerst erwähnten Erfindung und Fig. 2 eine Ausschnittsvergrösserung der in Fig. 1 gezeigten Anordnung mit angedeutetem Verlauf der Feldlinien..Fig. 3 zeigt ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der an zweiter Stelle genannten Erfindung schematisch. Die Fig. 4 und 5 zeigen einen schematischen Vorschlag für eine erfindungsgemäße Vorrichtung, wobei einerseits schematisch die Konzentration positiver und negativer Ionen zum Zeitpunkt der größten Feldstärke in einer Serienschaltung von aus Drähten bestehenden Gebläsestufen und anderseits die Anordnung dieser Drähte und ihre elektrische Anspeisung dargestellt sind.

    [0022] In Fig. 1 werden die im Schnitt gezeigten Entladungsdrähte 11 durch die Hochspannungsquelle 12 etwa auf ein Potential von 12 kVgebracht. Im Luftstrom abwärts sind geerdete Platten 13 und isoliert angebrachte, mit keinem definierten Potential elektrisch verbundene, auf Hochspannung von etwa 3 kV stehende Abscheideplatten 14 abwechselnd angeordnet.

    [0023] In Fig. 2 sieht man eine Ausschnittsvergrößerung des in Fig. 1 beschriebenen Ausführungsbeispiels mit einem angedeuteten Feldlinienverlauf, aus dem die Wirkungsweise der Erfindung ersehen werden kann. Die Feldlinien verlaufen von dem Entladungsdraht 11 zu den geerdeten : Abscheideplatten 13. Die isoliert angeordnete Abscheideplatte 14 wird solange mit ihrer dem Entladungsdraht 11 nächstliegenden Kante 15 Feldlinien anziehen, solange ihr Potential unter dem an der Stelle 15 herrschenden Potential ohne Abscheideplatte 14 ist. Entlang. dieser Feldlinien werden auch vön dem Entladungsdraht 11 ausgehende Ionen die Platte 14 treffen und solange aufladen, bis ihre Kante 15 beginnt, die von dem Entladungsdraht ausgehenden Feldlinien abzustoßen. Diese Platte 14 wird nun so lange ihr Potential halten, bis einige in Minderheit' vorliegende Ionen der anderen Polarität sie so weit entladen haben, daß sie wieder gezwungen ist, sich über die dem Entladungsdraht nächstliegenden Punkte 15 wieder aufzuladen. Durch diesen Regelmechanismus ist die Abscheideplatte 14 bestrebt, ihr Potential genau auf dem Wert zu halten, der an der Stelle 15 herrscht, wenn die Platte 14 entfernt ist. Damit ist die Möglichkeit gegeben, durch die Wahl des Abstandes der Platte 14 zum Draht 11 die Abscheidespannung in einem sehr großen Intervall, etwa zwischen 2 kV und 10 kV vollkommen frei einzustellen.

    [0024] Die erfindungsgemäße Vereinfachung des elektrostatischen Luftfilters arbeitet ebenfalls zufriedenstellend, wenn es sich dabei um einen Naß-Elektrofilter handelt, bei dem die Ionen über ein elektrisch aufgeladenes Flüssigkeitsaerosol in die Luft abgegeben werden.

    [0025] Arbeitsspannungen für die isoliert angeordneten Abscheideplatten in der Nähe und unter 2 kV sind leichter zu erreichen, wenn als zusätzliche Stabilisierung zwischen diesen Platten und der Erdung eine Funkenstrecke eingerichtet wird.

    [0026] Die in dieser Erfindung vorgeschlagenen Maßnahmenarbeiten grundsätzlich auch dann, wenn eine Potentialspiegelung durchgeführt wird, d.h., daß die Entladungselektrode sich auf Erdpotential befindet und das entsprechende elektrische Feld dadurch aufgebracht wird, daß sich nun die in die Abscheideplatten integrierten Gegenelektroden auf Hochspannungspotential befinden. Die die Entladung hervorrufende hohe Feldstärke entsteht auch in diesem Fall um die Entladungselektroden, die zu diesem Zweck eine besondere Formgebung aufweisen, wie etwa Draht, Spitze etc. Dabei ist nur zu berücksichtigen, daß die Ionen jetzt eine gegenpolige Polarität besitzen und die isoliert angebrachten Platten nicht nur nicht aufladen dürfen, sondern daß sich diese mit Hilfe der jetzt sehr seltenen gleichpoligen Ionen so aufladen müssen, daß ihr Potential in die Nähe der unter Hochspannung stehenden Abscheideplatten gelangt. Dieser Mechanismus funktioniert im Prinzip, man kann ihn jedoch durch eine Entladungsstrecke zwischen den beiden verschiedenartigen Gattungen von Abscheideplatten unterstützen.

    [0027] Gemäß Fig. 3 sind in entsprechenden Aussparungen der geerdeten Abscheideplatten 21 Drähte 22 so eingelassen, daß sie ebenfalls Erdpotential aufweisen. Dies geschieht am einfachsten durch Anpunkten 23 mit einer Punktschweißmaschine. Diese Drähte 22 liegen somit parallel zu den unter Hochspannung stehenden Abscheideplatten 24. Da es für das elektrische Feld am Draht 22 keinen Unterschied macht, ob ein Draht auf negativer Hochspannung einer geerdeten Platte gegenüberliegt oder ein geerdeter Draht einer unter positiver Hochspannung stehenden-Platte gegenüberliegt, so werden an diesem geerdeten Draht 22 negative Ionen erzeugt, die dann bevorzugt mit der Luft die Abscheideplatten verlassen, wenn die positiven Platten 24 in Strömungsrichtung gesehen auf der Höhe des Drahtes 22 oder wie in der Zeichnungsfigur 3 dargestellt ist, unmittelbar nach der Höhe des Drahtes 22 enden. Der Ionisationsteil ist in Fig. 3 nicht dargestellt. Er besteht üblicherweise aus dünnen, unter Hochspannung stehenden Drähten.

    [0028] Die Menge der gebildeten negativen Ionen kann bei vorgegebener Plattenspannung entweder durch den Drahtdurchmesser oder durch die Breite der Aussparung oder durch beides bestimmt werden. Aber auch die Lage der Endkante der positiven Platte bestimmt neben der Menge der austretenden Ionen die.Menge der gebildeten Ionen.

    [0029] Gemäß Fig. 4 besteht eine weitere erfindungsgemäße Variante aus seitlich versetzten, aufeinanderfolgend angeordneten dicken Drähten 25 und dünnen Drähten 26, die, in Strömungsrichtung gesehen, in gleichen Abständen a angeordnet sind. Elektrisch befindet sich paarweise jeweils ein dicker und ein dünner Draht auf dem gleichen Potential, wobei funktionsgemäß diese Paare abwechselnd an den beiden Ausgängen einer Wechselstromquelle hoher Spannung liegen, sodaß.die Gegenelektrode 27 der vorangehenden Stufe identisch ist mit der Hilfselektrode der' folgenden Stufe, die nur sicherzustellen hat, daß sich die Ionen nur in eine Richtung bewegen. Die dünnen Drähte 26 sind die Entladungselektroden, an denen sich abwechselnd positive und negative Ionen bilden. Die Wellenlinie 28 gibt etwas schematisch die Konzentration der positiven (über der Achse 29) und der negativen Ionen (unter der Achse 29) nach längerem Betrieb an, wobei im fortlaufenden Wellenzug weder die auf die Gegenelektrode treffenden Ionen noch die neu gebildeten berücksichtigt wurden, wie dies nur andeutungsweise in der strichlierten Linie 30 der Fall ist.

    [0030] Gemäß Fig. 5 werden solche Gebläsestufen durch Anordnung neben- und hintereinander zu einem Netz von verschieden dicken Drähten zu einem großen Gebläse zusammengestellt, wie dies im Schnitt normal zu den Drähten dargestellt ist. Die Abstände aller Drähte sind in der Projektion auf die Strömungsrichtung 31 gleich groß und betragen a cm.

    [0031] Soll nun der in Fig. 4 gezeigte Wellenzug stimmen und hat die Wechselstromquelle 32 die Frequenz f Hertz, so gilt für die Strömungsgeschwindigkeit des Gases v v = 4af.

    [0032] Weicht die Driftgeschwindigkeit der Ionen im Gas von der Strömungsgeschwindigkeit des Gases, gemessen im gleichen Koordinatensystem, stark ab, so ist unter v natürlich die Driftgeschwindigkeit zu verstehen. Diese ist dann auch nicht für alle Ionen gleich, da diese sich an verschiedene Gase anlagern und verschieden stark hydratisieren und/oder an Staubteilchen anlagern,sodaßdann unter v eine mittlere Driftgeschwindigkeit verstanden werden soll.


    Ansprüche

    1. Elektrostatischer Luftfilter mit einem Ionisationsteil und einem Abscheideteil, der sich aus abwechselnd unter Hochspannung stehenden und geerdeten Abscheideplatten zusammensetzt, dadurch gekennzeichnet, daß die unter Hochspannung stehende Gattung der Abscheideplatten (14) vollkommen isoliert befestigt ist und mit keinem definierten Potential leitend verbunden ist, außer vorzugsweise mit weiteren Platten der gleichen Gattung, und daß die Hochspannung dieser Platten nur durch ihre Lage und ihren Abstand zu den Entladungselektroden (11) des Ibnisationsteiles bestimmt ist.
     
    2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ionisationsteil elektrisch geladenes Aerosol aus einer verdunstenden oder nicht verdunstenden Flüssigkeit herstellt.
     
    3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die isoliert befestigten Abscheideplatten (14) über eine Funkenstrecke zusätzlich stabilisiert werden, die zwischen diesen Platten und dem Erdpotential eingerichtet ist.
     
    4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Entladungselektroden auf Erdpotential und die vormals geerdeten Abscheideplatten auf Hochspannungspotential befinden, während sich an der Schaltung und der Anordnung der isoliert angebrachten'Abscheideplatten nichts ändert.
     
    5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die isolierten Platten (13) einen größeren Abstand von der Entladungselektrode (11) aufweisen, als die unter Hochspannung stehenden Abscheideplatten (14).
     
    6.' Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Funkenstrecke zwischen den isoliert angebrachten und den unter Hochspannung stehenden Abscheideplatten (14) eingerichtet ist.
     
    7. Vorrichtung zur Anreicherung der Luft mit negativen Ionen bzw. negativem Aerosol bei elektrostatischen Luftfiltergeräten mit positiven und geerdeten Abscheideplatten, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den auf positiver Hochspannung stehenden Abscheideplatten (24) und parallel zu ihnen Drähte (22) gespannt sind, die in der Nähe oder auf Erdpotential liegen und bevorzugt am Ende der Abscheideplatten in Strömungsrichtung gesehen angeordnet sind.
     
    8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die geerdeten Drähte (22) in Aussparungen der Erdungsplatten (21) angeordnet und an ihnen befestigt sind.
     
    9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die geerdeten Drähte (22) an vorspringenden Nasen der Erdungsplatten (21), -in Strömungsrichtung gesehen, an deren Ende und an ihnen befestigt sind.
     
    10. Vorrichtung zur Erzeugung einer gerichteten Strömung eines gasförmigen Mediums, z.B. eines Luftstromes durch elektrostatische Kräfte, die auf Gasionen wirken, dadurch gekennzeichnet, daß die dazu notwendige Gegenelektrode, Entladungselektrode und vorzugsweise Hilfselektrode, die an sich bekannt sind, mit unter hoher Spannung stehendem Wechselstrom.betrieben werden können, da.diese Elektroden in Strömungsrichtung gesehen in Abständen angeordnet sind, die zueinander und zu den Strömungsgeschwindigkeiten der Gase bzw. den Driftgeschwindigkeiten der Ionen in den Gasen bei vorgegebenen Wechselstromfrequenzen in ganz bestimmten Verhältnissen stehen, insbesondere daß der Abstand zwischen Entladungs- und Gegenelektrode bei vorgegebener Frequenz zu der Strömungsgeschwindigkeit des Gases bzw. der Driftgeschwindigkeit der Ionen in dem Gas in einem ganz bestimmten Verhältnis steht, insbesondere, daß die kleinste dieser Geschwindigkeiten größer oder vergleichbar dem Produkt aus Frequenz und Abstand der Entladungs- zur_Gegenelektrode ist.
     
    11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anzahl von Gebläsestufen hintereinander und vorzugsweise auch nebeneinander angeordnet werden, wobei alle Elektroden der Vorrichtung in Strömungsrichtung gesehen zueinander und zu den entsprechenden Strömungs- bzw. Driftgeschwindigkeiten bei vorgegebener Wechselstromfrequenz ganz bestimmte, sich periodisch wiederholende Verhältnisse der Abstände aufweisen, insbesondere, daß die Abstände von sich wiederholenden Funktionselementen in Strömungsrichtung gesehen, multipliziert mit der Wechselstromfrequenz kleiner oder vergleichbar der mittleren Strömungsgeschwindigkeit des Gases bzw. der mittleren Driftgeschwindigkeit der Ionen im Gas sind, wobei für nicht unmittelbar benachbarte Gebläsestufen ein jeweils ganzzahliges Vielfaches der Geschwindigkeit steht.
     
    12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Entladungselektroden, vorzugsweise aus dünnen Drähten, und die Gegenelektroden, vorzugsweise aus dicken Drähten bestehend, in Strömungsrichtung gesehen aufeinanderfolgend und vorzugsweise in gleichen Abständen angeordnet sihd, wobei beide-Sorten von Elektroden gegeneinander seitlich versetzt sein können und wobei jeweils ein dicker und ein dünner Draht paarweise am gleichen Potential liegen und diese Paare funktionsgemäß abwechselnd auf den beiden Ausgängen einer Wechselstromquelle hoher Spannung liegen, sodaß die Gegenelektrode der vorhergehenden Stufe identisch mit der Hilfselektrode der folgenden Stufe ist.
     
    13. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß unipolar aufgeladenes Flüssigkeitsaerosol durch eine an sich bekannte unter Hochspannung stehende Düse oder einer oder mehrerer Düsen mit nachgeschalteter Entladungsstrecke erzeugt wird und durch die Geometrie von unter Hochspannung stehender Düse bzw. Aufladungselektrode und einer geeigneten Gegenelektrode auf Erdpotential gezwungen wird, vorzugsweise in eine Richtung oder zumindest in Richtung eines Kegels mit dem öffnungswinkel kleiner als 90 zu wandern, insbesondere dann, wenn die durch die Düse vorgegebene Richtung und Energie der Flüssigkeitstropfen aufgezehrt ist, wobei das Elektroaerosol eine Strecke von mindestens 20 bis 30 mm und eine Potentialdifferenz von 10 bis 30 kV, vorzugsweise 15 bis 25 kV zur Verfügung hat, um auf dem Weg zur stromabwärts liegenden Gegenelektrode entsprechend große Luftmengen mitnehmen zu können.
     
    14. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß Düse bzw. Aufladungselektrode auf Erdpotential, die Gegenelektrode dagegen auf.Hochspannungspotential liegt.
     




    Zeichnung