[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein längswasserdichtes Kabel, insbesondere Nachrichtenkabel,
in dessen Innerem eine eine wasserabweisende Substanz enthaltende Füllmasse vorgesehen
ist, in die Gasbläschen eingelagert sind.
[0002] Ein längsdichtes Kabel dieser Art ist aus der DE-OS 27 16 524 bekannt. Bei der Einlagerung
von Gasbläschen ist deren-Lage in der Füllmasse nicht ohne weiteres stabil und es
besteht somit die Gefahr, daß durch Wandern der Gasbläschen sich an bestimmten Stellen
größere Gasblasen bilden, welche die elktrischen Eigenschaften des Kabels ungünstig
beeinflussen. Deshalb ist bei der bekannten Anordnung vorgesehen, daß die Lufteinschlüsse
durch stützende Bestandteile in Faserform in ihrer Lage stabilisiert werden.
[0003] Die Aufbereitung dieser beigemischten Fasern und ihre Einbringung in die wasserabweisende
Füllmasse erfordern einen zusätzlichen Aufwand, wobei die Wirkung dieser Fasern nur
dann gesichert ist, wenn die Fasergröße etwa in der Größenordnung der Bläschengröße
liegt. Allzu große Fasern stören zudem die elektrischen Eigenschaften des Kabels in
unerwünschter Weise, so daß aufgrund dieser Gesichtspunkte eine sehr feine Auffaserung
der zusätzlichen Bestandteile notwendig wird.
[0004] Der vorliegenden Erfindung, welche sich auf ein längswasserdichtes Kabel der eingangs
genannten Art bezieht, liegt die Aufgabe zugrunde, ein Kabel zu schaffen, das besonders
einfach herstellbar ist und bei dem die Füllmasse und auch die die eingeschlossenen
Gas-. bläschen möglichst weitgehend gegen eine Entmischung oder Verlagerung gesichert
sind. Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß die Füllmasse eine bei ihrer
Verarbeitungstemperatur im Rahmen der Kabelfüllung schmelzende Beimengung aus thermoplastischem
Gummi oder gummiartigen Thermoplasten enthält, deren Zustand im Betriebstemperaturbereich
des Kabels durch Verknüpfen, Verhaken oder eine Verbindung über thermoplastische Blöcke
mit einem entsprechend niedrigem, d.h. knapp unter der Fülltemperatur liegenden Schmelzbereich
verfestigt ist und daß die Gasbläschen durch das sich so in der Füllmasse ausbildende
Gumminetzwerk dadurch festgehalten sind, daß dessen Verknüpfungsstellen die Auftriebskräfte
der Gasbläschen ohne Zerreißen übernehmen können.
[0005] Da die der Füllmasse zugefügte Beimengung aus thermoplastischem Gummi oder gummiähnlichen
Substanzen bei der Fülltemperatur, beispielsweise um 80°C noch thermoplastisch verarbeitbar
ist, kann der Füllvorgang in einfacher Weise durchgeführt werden. Hierzu werden die
Kabelfüllmassen aufgeschmolzen und beispielsweise bei Temperaturen um 80°C unter Druck
in die Kabelseele eingefüllt. Bei den Verarbeitungstemperaturen schmelzen auch die
Thermoplastblöcke des Blockpolymeres, das somit ebenfalls gut zu verarbeiten ist.
[0006] Nach dem eigentlichen Füllvorgang hat das so erhaltene Kabel im Betriebsbereich (Arbeitsbereich)
jedoch ein sich ausbildendes Gumminetzwerk, welches dadurch gehalten wird, daß die
Knoten der erstarrten thermoplasti schen Endblöcke eine Bewegung des Gumminetzwerkes
verhindern. Durch dieses Gumminetzwerk werden gleichzeitig auch die Gasbläschen in
ihrer jeweiligen Lage fixiert und es ist dadurch verhindert, daß sich im Lauf der
Zeit Wanderungen der Gasbläschen ergeben oder gar allmählich größere Gasblasen bilden.
Der erzeugte Masseschaum ist also ausreichend stabilisiert.
[0007] Als Thermoplastblöcke können bevorzugt Polyolefine in einer Kettenlänge von 25 bis
45 C-Atomen verwendet werden und zwar insbesondere niedermolekulares PE oder Paraffinwachs.
[0008] In diesem Zusammenhang kommen auch gesättigte, lineare Polyester mit einem ausreichend
niedrigen Molekulargewicht als Thermoplastblöcke in Frage.
[0009] Schließlich können für die Bildung der Thermoplastblöcke auch niedermolekulare isotaktische
Polymere vorgesehen werden, die Seitenketten mit mehr als zwei Methylgruppen aufweisen.
[0010] Die gummielastischen Molekülketten können.linear aufgebaut sein und sich besser auch
sternförmig-verzwei-gen und vorteilhaft aus den üblichen Dien-Polymeren, insbesondere
Butadien bestehen.
[0011] Ein entsprechend aufgebauter, spezieller plastischer Gummi wird zusammen mit der
Kabelfüllmasse (übliches Gemisch.aus Wachsen und Ölen) aufgeschmolzen, vermengt und
heiß in das Kabel eingefüllt..
[0012] Die Gasblasen werden vorteilhaft (wie bei der Zell-PE-Herstellung) entweder durch
Gasinjektion eingemischt, d.h. vor dem eigentlichen Füllrohr wird in den Massestrom
unter hohem Druck Stickstoff- oder Freongas zugegeben. Es ist jedoch auch möglich,
durch ein Treibmittel geeigneter Temperatur-Druckabhängigkeit die Gasblasen zu erzeugen.
Wichtig ist dabei, daß die Gasblasen in der Füllapparatur noch verschwindend klein
sind (dieses wird durch Zugabe von Ti0
2 oder SiO
2 als Kicker erreicht) und somit in alle Zwickel der Kabelseele gleichmäßig transportiert
werden können, aber nach Entspannen der Masse auf Normaldruck d.h. nach dem Austritt
der gefüllten Seele aus dem Füllrohr oder den nachgeschalteten Mantelextruder auf
ihre Endgröße expandieren. Beim fertigen, d.h. abgekühlten Kabel sollte die Größe
dieser Gasbläschen einige zehntel Milimeter bis maximal 1 mm betragen.
[0013] Wenn das Kabel abgekühlt wird, z.B. nach dem nachgeschalteten Extruder bildet sich,
wie bereits erwähnt, in der Kabelfüllmasse ein Gumminetzwerk aus, dessen Knoten hauptsächlich
durch die dann erstarrten thermoplastischen Blöcke gebildet werden. Die in der Ölmasse
befindlichen Gasblasen werden von den Netzwerkfäden festgehalten. Dazu muß der Anteil
des Gummi oder der gummiartigen Substanz ausreichend hoch sein und zwar vorzugsweise
zwischen 3 bis 30.Gewichts-Prozenten. Darüber hinaus muß die Füllmasse ausreichend-viskos
sein, und zwar vorteilhaft über 5000 cP.
[0014] Neben den eigentlichen, über thermoplastischen Bereichen vernetzten Gummi-Substanzen
können auch andere gummiähnliche Materialien verwendet werden. Hierzu eignen sich
insbesondere nichtvernetzte Polymere mit gummiähnlichen Eigenschaften. Hierzu sind
vor allem zu zählen Polymere aus ataktischen, starkverzweigten Molekülen wie z.B.
ataktisches PP oder auch Polyisobutylen.
[0015] Bei diesen gummiartigen Substanzen können die Molekülketten sich so verhaken, daß
die Eigenschaften des räumlich vernetzten Gummis angenähert werden können.
[0016] In diesem Zusammenhang ist es vorteilhaft, diese Polymere in Gummi-, Bitumen- oder
Kabelmassemischungen einzuarbeiten, um spezielle Eigenschaften, wie Klebrigkeit.oder
Dichtheit zu unterstützen. Auch in der oben beschriebenen elastomerhaltigen Kabelmasse
empfehlen sich diese Zusätze.
[0017] Es ist aus Gründen der Kosten gegebenenfalls vorteilhaft, nur diese gummiähnlichen
Polymere in die Ölmasse einzuarbeiten und mit dem dadurch entstehenden, ver= knäulten
Netzwerk Gasblasen festzuhalten. Um zu vermeiden, daß die Gasblasen sich im Laufe
der Zeit (insbesondere bei höheren Kabeltemperaturen) sammeln und größere Hohlräume
bilden, ist durch spezielle Massenzusammensetzung dafür zu sorgen, daß diese Zeit
(Standzeit) bis zum Zusammenfallen des Masseschaums-länger. ist als die Kabellebensdauer.
Dazu ist es zweckmäßig, daß in der gummiähnlichen Beimischung Polymerketten mit einer
hinreichenden Länge vorhanden sind. Diese höhermolekularen Polymere haben einen Aufschmelzbereich
von etwa 130 bis 200 °C, der normalerweise oberhalb des Schmelzbereiches der üblichen
Kabelfüllmassen liegt. Es ist deshalb zweckmäßig, diese Polymere bei höheren Temperaturen
aufzuschmelzen und mit niedermolekularen Bestandteilen ( insbesondere Paraffinöl,
niedermolekularem PE oder anderen Ölen) in heißem Zustand zu vermengen. Diese Vormischung
aus den notwendigen höhermolekularen Ketten und den niedermolekularen Weichmachern
bleibt auch bei niedrigen Temperaturen plastisch und kann in die Füllmasse eingearbeitet
werden.
[0018] Zur Erläuterung der Erfindung wird auf eine Zeichnung Bezug genommen, in der eine
Gasblase GB dargestellt ist, welche sich in einer Füllmasse FM eines Kabels ausgebildet
hat. Diese einige Zehntel bis maximal einen Millimeter große Gasblase GB wird in der
Füllmasse FM gehalten durch gummielastische Molekülfäden GF, welche beispielsweise
aus Dien-Ketten gebildet werden. Da diese Fäden GF jedoch innerhalb der Öl- und/oder
Wachs enthaltenden Füllmasse FM nicht ausreichend lagestabil wären und dadurch ein
Wandern der Gasblasen, z.B. infolge der Auftriebskraft zulassen würden, sind thermoplastische
Blöcke TB vorgesehen, welche z.B. durch PE-Wachse gebildet werden. Diese thermoplastischen
Blöcke verknüpfen die vorhandenen gummielastischen Molekülfäden des Gumminetzwerkes,
was seinerseits bewirkt, daß die in der Füllmasse vorhandenen Gasblasen an ihrem Ort
festgehalten werden.
[0019] Die kurze Zeit nach der Herstellung bei der noch höhere Temperaturen (bis zur Abkühlung)
vorhanden sind und bei der sich thermoplastische Blöcke TB durch Abkühlung noch nicht
gebildet haben, ist unschädlich, weil in diesen kleinen Zeiträumen eine unerwünscht
große Wanderungsbewegung der Gasbläschen nicht eintritt. Die das Netzwerk bildende,
thermoplastische Gummimasse wird durch Blockpolymerisation von fadenförmigen, gummielastischen
Molekülen mit den bei etwa 60 bis 80 °C schmelzenden Thermoplasten hergestellt. Unterhalb
ihrer Schmelztemperatur lagern sich diese thermoplastischen Blöcke aneinander an und
tragen so zur Netzwerkbildung bei.
[0021] Die Geschwindigkeit nimmt also mit dem Quadrat der Blasengröße zu und mit der Viskosität
q ab. Die Blasen müssen also so klein wie möglich sein, am besten unter einem Zehntel
mm, die Viskosität Yt soll so hoch wie möglich sein. Dabei ist nicht die dynamische
Viskosität bedeutend, sondern die Ruheviskosität, die sich bei sehr kleinen Schergefällen
und Geschwindigkeiten einstellt. Dieser Ruhewert ist um so größer als der dynamische
Wert (der ja die Verarbeitbarkeit bestimmt), wenn die "Flüssigkeit" um so mehr fadenförmige,
längli-. che Bestandteile enthält. Der Ruhewert kann sehr groß bis unendlich werden,
wenn die Fädchen durch Vernetzen ein echtes Gel bilden können. Die Masse verhält sich
dann für kleine mechanische Beanspruchungen wie ein fester Körper extrem niedriger
Festigkeit. Die Masse aus Gummimischungen würde etwa diesem Bild entsprechen, während
die Massen aus nichtvernetzten Polymeren mit gummiähnlichen Eigenschaften eher als
Flüssigkeiten mit hoher Ruheviskosität anzusehen sind. Das Einbringen von fadenförmigen
Bestandteilen hat neben der Erhöhung der Ruheviskosität noch einen weiteren Vorteil
im Hinblick auf die Blasenstabilität: Die Bläschen erleiden bei ihrer Bewegung ständige
Umlenkungen und Richtungsänderungen, so daß der effektiv zürückgelegte Weg wesentlich
kleiner als der tatsächlich zurückgelegte Weg ist. Nehmen wir z.B. an, daß aus diesem
Grund ein tatsächlicher Weg von 1 mm in 30 Jahren erlaubt ist, so folgt aus (3) eine
notwendige Ruheviskosität von über 10
7 Poise für einen Blasendurchmesser von etwa 0,05 mm.
[0022] Die beschriebene gummiartige Masse verhält sich anders als die fließfähige Masse
aus nichtvernetzten Polymeren. Es liegt ein Netzwerk aus Gummifäden vor, dessen weite
Maschen von den öl- oder Wachsbestandteilen ausgefüllt sind. Bei der Analyse dieses
2-Phasen-Systems ist sowohl das die Ruhefestigkeit bewirkende Netzwerk als die beigemischte
Flüssigkeit zu beachten. Im Ruhezustand kann das Netzwerk Zug- und Scherspannungen
allerdings nur bis zu einer recht niedrig liegenden Reißgrenze aufnehmen, während
die Flüssigphase innerhalb der Maschen beweglich bleibt und angenähert den Gesetzen
der Hydrostatik folgt. Die in die Flüssigkeit eingebetteten Blasen erfahren wiederum
einen Auftrieb, der im Nahbereich der Blase über die Oberflächenspannung auf das Netz
übertragen wird und es unter Zug-, Scher- und eventuell auch Druckspannungen setzt.
Anstelle der oben durchgeführten Viskositätsanalyse muß hier die Bruchmechanik des
Netzes treten. Die Zugspannung (σ
Z unterhalb der Blase beträgt z.B. angenähert

[0023] Außer von der Erdbeschleunigung g und der Dichtedifferenz f hängt sie nur noch vom
Blasenradius ab. Für r - 0,05 mm folgt eine Zugbeanspruchung von nur

. Die genaue Analyse muß den vollständigen Spannungszustand (inklusive Scherbeanspruchung)
rund um die Blase einschließen und wird zu niedrigeren lokalen Beanspruchungen führen.
Eine Massendimensionierung nach (4) ist deshalb zunächst ausreichend. Für jede Ruhefestigkeit
(beeinflußbar durch Art und Mengenanteil des Netzwerks) folgt aus (4) eine maximal
erlaubte Blasengröße, oder, wenn diese technologisch vorgegeben ist, folgt wegen (4)
ein mindestens notwendiges Mengenverhältnis für die Beimischung eines vorgegebenen
Netzwerkbildners.
[0024] Da die Größe der Auftriebskraft vom Durchmesser der Gasbläschen abhängt, ist somit
in besonders einfacher Weise durch die Wahl der Bläschengtöße die Auftriebskraft K
so einzustellen, daß die Netzstruktur durch diese Antriebskraft K nicht zerrissen
werden kann. Im übrigen läßt sich die noch zulässige Bläschengröße für eine gegebene
Substanz einfach dadurch bestimmen, daß Proben mit unterschiedlich großen Gasbläschen
erstellt werden und durch Beobachtung festgestellt wird, unterhalb welchen Durchmesserwertes
keine Wanderung mehr auftritt.
[0025] Für die Auswahl der Beimengung ergibt sich die Forderung, daß diese einerseits möglichst
licht zu verarbeiten sein soll und andererseits die durch Verknüpfen, Verhaken oder
eine Verbindung über thermoplastische Blöcke gebildete räumliche Gitterstruktur so
ausgebildet ist, daß für die Gasbläschen ein möglichst fester Halt erreicht wird.
Diese Sicherung der Gasbläschen gegen eine Bewegung ist notwendig, damit verhindert
wird, daß sich die Gasbläschen im Lauf der längeren Zeit und ggf. unter dem Einfluß
der herrschenden Temperatur- und Druckbedingungen in Bewegung setzen und zu größeren
Gasblasen vereinigen.
[0026] Der Erfindung liegt/die Aufgabe zu Grunde, eine Beimengung anzugeben, die sowohl
hinsichtlich ihrer Verarbeitbarkeit als auch hinsichtlich der durch sie gebildeten
räumlichen Gitterstruktur besonders vorteilhaft ist. Gemäß der Erfindung wird diese
Aufgabe bei einem längswasserdichten Kabel der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß die Beimengung aus einem Polyolefinpulver, insbesondere einem Polyäthylenpulver
besteht.
[0027] Die Verwendung einer pulverförmigen Beimengung hat den Vorteil, daß diese sich schneller
in der Füllmasse auflöst, wobei gleichzeitig sichergestellt ist, daß die Beimengung
gleichmäßig in der ganzen Füllmasse verteilt wird. Ausgehend von dieser Anfangssituation
wird auch die Bildung der räumlichen Gitterstruktur aus der Beimengung infolge der
kleineren Teilchen der Beimengung und deren besserer Vermengung mit der Füllmasse
günstig beeinflußt. Das so aufgebaute längswasserdichte Kabel zeigt somit bezüglich
der Festigkeit und zeitlichen Stabilität seiner Gitterstruktur und der Herstellungsmöglichkeiten
besonders günstige Eigenschaften.
[0028] Es ist zweckmäßig, wenn der Anteil der Gasbläschen an der Füllmasse zwischen 10 und
80% (Volumenprozente) gewählt ist.
[0029] Besonders vorteilhafte Werte hinsichtlich der elektrischen und mechanischen Eigenschaften
sowie bezüglich des Materialverbrauchs an Füllmasse und Beimengung ergeben sich dann,
wenn die Gasbläschen einen Volumenanteil zwischen 50 und 70% der Füllmasse ausmachen.
[0030] Die Beimengung der Gasbläschen sowie die Auswahl der Füllmasse werden zweckmäßig
so vorgenommen, daß sich möglichst niedrige relative Dielektrizitätszahlen nicht über
1,5 bis 1,7 ergeben.
[0031] Bei Verwendung eines Polyäthylenpulvers ist es zweckmäßig, ein Polyäthylen auszuwählen,
dessen Ausgangsmaterial zwischen etwa 5000 und 200.000 C-Atome pro Molekül aufweist.
[0032] Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur. Herstellung eines längswasserdichten
Kabels, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß der erhitzten Füllmasse unter Umrühren
die notwendige Menge an Polyolefinpul
yer zugegeben und dieses homogen verteilt wird, daß Gas unter Überdruck in die das
geschmolzene Pulver enthaltende Füllmasse eingebracht wird, und daß nach dem Entspannen
und Abkühlen Gasbläschen in feiner, gleichmäßiger Verteilung gebildet werden.
[0033] Eine Füllmasse für die Beimengung des pulverförmigen Zusatzes kann beispielsweise
folgendermaßen aufgebaut sein:
77 % Paraffin-Öl
19,9% Polypropylen
3 % feindisperse Kieselsäure
0,1% Stabilisator (zum Schutz-gegen Oxydation)
[0034] Gemäß der Erfindung wird die Stabilisierung der Gasbläschen in der beschriebenen
Füllmasse durch eine pulverförmige Zugabe von Polyolefin, insbesondere Polyäthylen
mit einem Dichtebereich von 0,915 bis etwa 0,96 g/ml erreicht. Diese erfolgt vorzugsweise
in fein verteilter Form, d.h. mit etwa 20-600
/u Korngröße. Die Zugabe erfolgt bei einer Temperatur der übrigen Mischungskomponenten,
die über dem Kristallit-Schmelzpunkt des zugesetzten Polyolefins, d.h. oberhalb ca
135°C, liegt. Dann wird unter entsprechendem Überdruck Gas, beispielsweise C0
2, N
2,/Luft in der heißen Mischung gelöst. Beim gleichzeitigen Abkühlen und Entspannen
(d.h. Überdruck wird aufgehoben) der Mischung bilden sich nunmehr feinverteilte Gasblasen
aus, die durch das zusammenhängende flexible Gerüst aus im we-. sentlichen Kohlenwasserstoffen
fixiert werden. Beispiel:
69,8% Paraffin-Öl
18,1% (ataktisches) Polypropylen
2,7% (feindisperse) Kieselsäure
0,3% Stabilisator (Schutz gegen Oxydation u.a. des PE)
9,1% Polyäthylen-Pulver
[0035] Bei einer so aufgebauten Mischung kristallisiert die Beimengung nicht.wieder in diskreten
Bereichen oder ungleichmäßig aus, sondern bildet eine die ganze Füllmasse weitgehend
gleichmäßig erfüllende räumliche Gitterstruktur, welche die Gasbläschen ]gegen Bewegung
sichert.
[0036] ·Die unterste Grenze für den Zusatz eines Pulvers liegt bei etwa 5% von Polyolefin
bzw. Polyäthylen, während die obere Grenze etwa 30% (Gewichtsprozente) beträgt. Ein
zweckmäßiger Bereich in Gewichtsprozenten für die pulverförmige Beimengung liegt zwischen
6 und 20%, wobei optimale Werte durch Beimengung zwischen 8 und 10 Gewichtsprozenten
erreicht worden sind.
[0037] Für die Füllmassen sind an sich keine einschränkenden Bedingungen zu beachten. Es
ist lediglich darauf zu achten, daß die Füllmasse nicht die Bildung der räumlichen
Gitterstruktur bei der Beimengung verhindert.
So lassen sich beispielsweise vorteilhaft solche Massen verwenden, die ganz/in Gemischen
aus Petrolaten, Kohlenwasserstoff-Wachsen, aliphatischen oder cykloalophatischen Paraffinen
oder polymeren Olefinen bestehen.
[0038] Bei der Herstellung wird die Füllmasse zunächst auf 140 - 150°C erhitzt. Unter ständigem
Rühren wird die erforderliche Menge Polyolefinpülver, insbesondere Polyäthylenpulver
zugegeben. Der Rührprozeß ist abgeschlossen, wenn das Pulver geschmolzen und homogen
in der Füllmasse verteilt ist. Bei direkter Weiterverarbeitung wird die Masse in eine
herkömmliche Verschäumvorrichtung gegeben und ein Gas (CO
2, N
2) wird unter Druck (1,5 - 15 barü) bei etwa 140 C gelöst. Nach Entspannen und gleichzeitigem
Abkühlen der Masse bilden sich dann entsprechend feinverteilt die Gasbläschen, die
einen Durchmesser im Bereich von 1
/u - 1500 µ, vorzugsweise zwischen 20 und 200 µ aufweisen. Die Gasbläschenbildung erfolgt
vorteilhaft in einem Temperaturbereich von 80 - 120°C. Das beschriekene Aufschäumen
der Masse kann entweder mittels Füllrohr in der Kabelseele oder im Verseilpunkt erfolgen.
[0039] Es ist aber auch möglich, den Vorgang nach dem Einbringen und Verrühren des Pulvers
abzubrechen und die Masse im erkalteten Zustand zu lagern.
1. Längswasserdichtes Kabel, insbesondere Nachrichtenkabel, in dessen Innerem eine
eine wasserabweisende Substanz enthaltende Füllmasse vorgesehen ist, in die Gasbläschen
eingelagert sind, dadurch gekennzeichnet , daß die Füllmasse (FM) eine bei ihrer Verarbeitungstemperatur
im Rahmen der Kabelfüllung schmelzende Beimengung aus thermoplastischem Gummi oder
gummiartigen Thermoplasten enthält, deren Zustand im Betriebstemperaturbereich des
Kabels durch Verknüpfen, Verhaken oder eine Verbindung über thermoplastische Blöcke
mit einem entsprechend niedrigem, d.h. knapp unter der Fülltemperatur liegenden Schmelzbereich
verfestigt ist und daß die Gasbläschen (GB) durch das sich so in der Füllmasse ausbildende
Gumminetzwerk dadurch festgehalten sind, daß dessen Verknüpfungsstellen die Auftriebskräfte
der Gasbläschen ohne Zerreißen übernehmen können.
2. Kabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß als Thermoplastblöcke Polyolefine
in einer Kettenlänge von 25 bis 45 C-Atomen, insbesondere niedermolekulares PE oder
Paraffinwachs verwendet sind.
3. Kabel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß als Thermoplastblöcke gesättigte,
lineare Polyester mit einem ausreichend niedrigen Molekulargewicht vorgesehen sind.
4. Kabel nach Ansprüch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß als Thermoplastblöcke
niedermolekulare isotaktische Polymere vorgesehen sind, die Seitenketten mit mehr
als zwei Methylgruppen enthalten.
5. Kabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß zwischen
den Thermoplastblöcken gummielastische Molekülketten vorgesehen sind, die linear-
und/oder sternförmig ausgebildet sind.
6. Kabel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet , daß die gummielastischen Molekülketten
aus Dien-Polymeren, insbesondere Butadien, bestehen.
7. Kabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, d a-durch gekennzeichnet, daß die
Kabelfüllmasse aus einem Gemisch aus Wachsen und Ölen besteht.
8. Kabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß die
Gasblasen durch Gasinjektion unter hohem Druck, insbesondere in Form von Stickstoff-
oder Freongas eingemischt sind.
9. Kabel nach einem der Ansprüche 1 bis.7, dadurch gekennzeichnet , daß die Gasblasen
durch Treibmittel geeigneter Temperatur-Druckabhängigkeit erzeugt sind.
10. Kabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß die
Gasblasen in der Füllapparatur während des Verarbeitungsvorganges noch verschwindend
klein sind und dadurch über alle Zwickel der Kabelseele gleichmäßig verteilt sind.
11. Kabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß der
Elastomeranteil in der Füllmasse ausreichend hoch gewählt ist und vorzugsweise zwischen
drei und dreißig Gewichtsprozente liegt.
12. Kabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß die
Füllmasse eine Viskosität deutlich über 5000 cP aufweist.
13. Kabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß eine
thermoplastische Gummibeimengung auf der Basis von Naturgummi verwendet wird.
14. Kabel nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet , daß als Gummibeimengung
nicht vernetzte Polymere mit gummiähnlichen Eigenschaften und einer hinreichend großen
Kettenlänge (größer als 50 C-Atome) verwendet sind.
15. Kabel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet , daß Polymere aus ataktischen,
stark verzweigten Molekülen, insbesondere ataktische PS oder PP vorgesehen sind.
16. Kabel nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet , daß als gummiähnliche Substanz
Polyisobuten bzw. Polybuten vorgesehen ist.
17. Kabel nach einem der Ansprüche 14 bis 16, dadurch gekennzeichnet , daß diese Polymere
in Gummi-Bitumen- oder Kabelmassebeimischungen bei höheren Temperaturen eingearbeitet
werden, um die gewünschten Eigenschaften insbesondere Klebrigkeit oder Dichtheit zu
erreichen.
18. Kabel nach einem der Ansprüche 14 bis 17, dadurch gekennzeichnet , daß die gummiähnlichen
Polymere in die in der Füllmasse enthaltenen Ölmasse eingearbeitet sind und mit dem
dadurch entstehenden, verknäulten Netzwerk die Gasblasen festhalten.
19. Kabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß aus
den höhermolekularen Polymerketten und aus niedermolekularen Bestandteilen, insbesondere
in Form von Parafinöl, niedermolekulare PE oder ataktischen PP eine Vormischung hergestellt
wird, die infolge der niedermolekularen Weichmacher auch bei noch relativ niedrigen
Verarbeitungstemperaturen plastisch bleibt und in die Füllmasse einarbeitbar ist.
20. Längswasserdichtes Kabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß die Beimengung aus einem Polyolefinpulver, insbesondere einem Polyäthylenpulver
besteht.
21. Längswasserdichtes Kabel nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet , daß der Volumenanteil
der Gasbläschen an der Füllmasse zwischen 10 und 80 % gewählt ist.
22. Längswasserdichtes Kabel nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet , daß der Volumenanteil
der Gasbläschen zwischen 50 und.70 % der Füllmasse beträgt.
23. Längswasserdichtes Kabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß die Beimengung der Gasbläschen sowie die Auswahl der Füllmasse so vorgenommen
sind, daß sich relative Dielektrizitätszahlen nicht über 1,5 bis 1,7 ergeben.
24.Längswasserdichtes Kabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß bei Verwendung eines Polyäthylenpulvers ein Material ausgewählt wird, das zwischen
etwa 5000 und 200.000 C-Atome pro Molekül aufweist.
25.Längswasserdichtes Kabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß das als Beimengung verwendete Pulver in einem Dichtebereich zwischen 0,915 bis
0,96 g/ml liegt.
26.Längswasserdichtes Kabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das als Beimengung verwendete Pulver in einer Korngröße zwischen 20 bis 600 µ
vorgesehen ist.
27.Längswasserdichtes Kabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß der Kristallit-Schmelzpunkt des zugesetzten Polyolefinpulvers über der Verarbeitungstemperatur
der übrigen Komponenten der Füllmasse liegt.
28. Längswasserdichtes Kabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß der Anteil des pulverförmigen Polyolefins zwischen 5 und 30 Gewichtsprozent
der Füllmasse liegt.
29. Längswasserdichtes Kabel nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet , daß die pulverförmige
Beimengung zwischen 6 und 20 Gewichts-. prozent, vorzugsweise zwischen 8 und 10 Gewichtsporzenz
liegt.
30. Längswasserdichtes Kabel nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß der Durchmesser der Gasbläschen zwischen 1 µ und 1500 µ, vorzugsweise zwischen
20 µ und 200 µ liegt.
31. Verfahren zur Herstellung eines längswasserdichten Kabels nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß der erhitzten Füllmasse unter Umrühren die
notwendige Menge an Folyolefinpulver zugegeben und dieses homogen verteilt wird,
daß Gas unter Überdruck in die das geschmolzene Pulver enthaltende Füllmasse eingebracht
wird, und daß nach dem Entspannen und Abkühlen Gasbläschen in feiner, gleichmäßiger
Verteilung gebildet werden.
32. Verfahren nach Anspruch 31, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllmasse bei Zugabe
des Polyolefinpulvers auf eine Temperatur von 140°C bis 150°C erhitzt wird.
33. Verfahren nach Anspruch 31 oder 32, dadurch gekennzeichnet , daß das Gas bei einem
Druck von etwa 1,5 bis 15 barü und bei einer Temperatur von etwa 140°C gelöst wird.
34. Verfahren nach einem der Ansprüche 31 bis 33, dadurch gekennzeichnet , daß die
Bildung der Gasbläschen im Temperaturbereich zwischen 80°C und 120°C vorgenommen wird.