[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Streck-Falschdraht-Texturiermaschine, bei
der die für jede Texturierstelle benötigten Vorrichtungen wie Vorlagespule, Lieferwerk,
Texturierheizer, Kühlzone, Drallgeber,
Abzugslieferwerk, gegebenenfalls Set-Heizer und zweites
Abzugslieferwerk sowie Aufwickelvorrichtung in neuartiger Weise angeordnet wurden.
[0002] Die bisher bekannten Falschdraht-Texturiermaschinen, die im Prinzip alle auch zur
gleichzeitigen Verstreckung der Fäden geeignet sind, bestehen aus einer Vielzahl von
nebeneinander aufgereihten Texturierstellen, die sich in ihrer Ausrüstung und im Fadenlauf
nicht unterscheiden dürfen. Es war zu befürchten, daß bereits geringfügige Unterschiede
z.B. im Fadenlauf oder in den Abständen der einzelnen Aggregate zueinander,zu Unterschieden
in der Anfärbbarkeit und in den Kräuselwerten der erzeugten Kräuselgarne führen müssen.
Es war daher bis zum heutigen Tage ausreichend, den Fadenlauf eines zu texturierenden
Fadens oder Garnes zu beschreiben, um die Wirkungsweise der ganzen Maschine von z.B.
200 Texturierstellen zu charakterisieren.
[0003] Das strenge Einhalten konstanter geometrischer Verhältnisse von Texturierstelle zu
Texturierstelle ergab zwangsläufig den bisherüblichen Aufbau derartiger Maschinen,
der, um eine möglichst große Flächennutzung zu erzielen, zweiseitig erfolgte, d.h.
alle Bauteile einer solchen Falschdraht-Texturiermaschine wurden symmetrisch zu einer
Mittelebene nach beiden Seiten hin angeordnet. Beispielsweise seien hier die Maschinenanordnungen
gemäß DE-AS 26 26 731, Figur 1 und DE-AS 23 52 027, Figur 1 in Verbindung mit Spalte
3 Zeilen 52 ff. genannt. Die spiegelbildliche Ausführung derartiger Maschinen ergab
sich zwangsläufig aus der Forderung nach einer möglichst hohen Flächen- und Raumausnutzung.
Soll sich die räumliche Anordnung einer Texturierstelle von der anderen nicht unterscheiden,
ergibt sich zwangsläufig eine Nebeneinandereihung der einzelnen Texturierstellen mit
allen dazugehörigen Maschinenelementen;die Länge der Maschine wird bestimmt durch
die unbedingt erforderliche Breite der Maschinenteile, wobei meist der von einem Flechriemen
angetriebene Drallgeber die Breite einer Texturierstelle, auch Maschinenteilung genannt,
bestimmt.
[0004] Die spiegelbildliche Anordnung der Texturierstellen in Reihenform war naheliegend,
da durch diese Anordnung die rotierenden Teile wie Lieferwerke, Drallgeberantriebe
und gegebenenfalls Aufwickelvorrichtungen auf einem zentralen Gestell montiert werden
konnten und über einen Hauptantrieb über entsprechende Getriebe bewegt werden konnten.
[0005] Ein derartiger Aufbau zeigt jedoch eine Reihe von Nachteilen. Hier sei insbesondere
auf die folgenden hingewiesen:
Ein spiegelbildlicher Aufbau einer Texturiermaschine bedeutet zwei Bedienungsgänge
je Maschine, die nicht von einem gemeinsamen Punkt überwacht werden können. Das Bedienungspersonal
hat relativ große Wegstrecken zurückzulegen.
Die Texturierheizer und auch die gegebenenfalls vorhandenen Seboder Fixierheizer erstrecken
sich spiegelbildlich auf beiden Seiten der Maschine über die gesamte Maschinenlänge.
Sie weisen daher sehr große wärmeabgebende Oberflächen auf. Bei den üblichen Wandstärken
der Wärmeisolation führt das zu der bedauerlichen Tatsache, daß nur etwa 2 bis 12
% der zugeführten Heizenergie zur Erwärmung des Fadens dienen, während der Rest durch
die üblicherweise vorhandene Klimaanlage vernichtet werden muß.Nach dem Stand der
Technik weist jede Maschine 2 Gatterteile auf, die relativ weit voneinander entfernt
sind und zu langen Wegstrecken für das Bedienungspersonal führen. Bei Anordnung mehrerer
derartiger spiegelbildlich aufgebauter Textu- riermaschinen besteht darüberhinaus die Gefahr der Verwechslung der Zuliefergarne,
da dann das Gatterteil einer Maschine neben dem Gatterteil der nächsten Maschine zu
stehen komme.
[0006] Es bestand also die Aufgabe, eine Falschdrahttexturiermaschine zu konstruieren, bei
der bei gleichem Platzbedarf die gezeigten Nachteile nicht oder nur in stark verringertem
Maße zu finden sind und die sich insbesondere durch die folgenden weiteren Eigenschaften
auszeichnen sollte.
Realisierung hoher Arbeitsgeschwindigkeiten bis zu 1000 m pro Minute und mehr niedriger
Energiebedarf
Bedienungsfreundlichkeit durch Kompaktbauweise und kurze Wegstrecken
niedriger Reparaturaufwand und gute Zugängigkeit aller Maschinenteile.
[0007] Es wurde nun gefunden, daß es bei einer vielstelligen Texturiermaschine überraschenderweise
nicht unbedingt erforderlich ist, daß der Fadenlauf bei jeder Arbeitsposition übereinstimmen
muß. Es ist vielmehr möglich, den Fadenlauf von Position zu Position leicht zu variieren,
ohne daß eine Verschlechterung der Texturierqualität oder der Anfärbegleichmäßigkeit
zu befürchten ist. Beispielsweise ist es innerhalb gewisser Grenzen zulässig, die
Lauf länge der Fäden und die Winkel der Umlenkungen zwischen erstem Lieferwerk und
dem Texturierheizer sowie zwischen dem Texturierheizer und dem Falschdrallgeber zu
variieren. Aufgrund dieser überraschenden Ergebnisse war es möglich, eine Texturiermaschine
zur Falschdrahttexturierung bzw. zur simultanen Streck-Falschdrahttexturierung zu
entwerfen, die die oben aufgezeigten Mängel nicht mehr aufweist. Die erfindungsgemäße
Tex- turiernaschine zur Falschdrahttexturierung gegebenenfalls unter gleichzeitiger
Verstreckung von multifilen Fäden besteht dabei wie die Vorrichtung gemäß dem Stand
der TecHnik aus einer Mehrzahl von nebeneinanderliegenden, gleichartigen Sektionen,
die jeweils etwa 10 bis 30 nebeneinanderliegende Arbeitspositionen aufweisen. Im Gegensatz
zu dem Stand der Technik ist diese Texturiermaschine jedoch nicht spiegelbildlich
ausgeführt, sondern sie weist nur Lieferwerke, Texturierheizer und Setheizer auf,
die - jeweils in einer Reihe angeordnet sind. Die erfindungsgemäße Texturiermaschine
ist asymmetrisch aufgebaut mit nur einem Bedienungsgang und nur einer Gatteranlage.
Eine solche asymmetrisch angeordnete Texturiermaschine weist keinen größeren Raumbedarf
als die bisher bekannten spiegelbildlich aufgebauten Vorrichtungen auf, sofern der
Fadenlauf der Fäden in den einzelnen Arbeitspositionen einer Sektion in seinem Winkel
und/oder seiner Länge von dem der Nachbarposition sich unterscheiden kann. Diese Unterschiede
werden erreicht durch einen leichten Schrägzug der Fadenläufe der verschiedenen Arbeitspositionen.
[0008] In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Fäden der Arbeitspositionen einer
Sektion durch einen gemeinsamen Texturierheizer und gegebenenfalls durch einen gemeinsamen
Setheizer geleitet. Um eine besonders energiesparende Ausführungsform zu erhalten,
ist es vorteilhaft, die einzelnen zu behandelnden Fäden durch getrennte, geschlossene
Rohre durch den Texturierheizer zu führen, wobei vorteilhafterweise diese Rohre im
Texturierheizer zu einem eng zusammenliegenden Bündel zusammengefaßt sind. Eine besonders
enge Maschinenteilung ist möglich, wenn die Drallgeber nicht wie bisher in einer Reihe,
sondern in mehreren Reihen, gegebenenfalls auch noch räumlich versetzt zueinander
angeordnet sind.
[0009] In weiteren bevorzugten Ausführungsformen ist der Fadenlauf der einzelnen Arbeitspositionen
nicht nur im
Tex- turierheizer sondern auch in der Kühlzone bzw. vom Gatter bis zum ersten Lieferwerk
und vom ersten Lieferwerk zum
Texturierheizer und durch diesen Heizer hindurch und in der Kühlzone durch Rohrleitungen
für die einzelnen Fäden festgelegt. Bei diesen Rohrleitungen kann es sich z.B. um
Rohre aus rostfreiem Stahl mit geringem Druchmesser handeln. Besonders geeignet sind
Rohre von einem Innendurchmesser von z.B. 6 - 10 mm, die an ihren Enden,gegebenenfalls
aber auch an Umlenkungspunkten,mit Fadenleit- vorrichtu.ngen beispielsweise aus Sinterkerami.k
oder dergleichen bestückt sind. Um auch eine leichte Ansetzmöglichkeit der Fäden an
den Aufwickelvorrichtungen zu gewährleisten, können auch noch im späteren Fadenlauf
erneut Rohrleitungen zur Fadenführung eingesetzt werden. Beispielsweise ist das der
Fall für die Führung der texturierten Fäden von dem letzten Lieferwerk zur Aufwicklung
unter der Arbeitsplattform hindurch der Fall.
[0010] Zur weiteren Verdeutlichung der Erfindung sollen die beigefügten Abbildungen dienen.
Figur 1 zeigt in schematischer Form eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
Figur 2 gibt einen Querschnitt durch den Texturierheizer gemäß Schnitt II-.-II in
Figur 1 wieder während
die Figur 3 den Fadenlauf einer Sektion im Teilabschnitt A. - B der Figur 1 in einer
Aufsicht
und die Figur 4 den Teilabschnitt C - D gemäß Figur 1 ebenfalls in einer Aufsicht
wiedergibt.
[0011] Aus der Figur 1 ist ersichtlich, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung einen asymmetrischen
Aufbau aufweist, die Gatter 1 und 2 sind nebeneinander zu einer Gatteranlage zusammengefaßt
und die Lieferwerke 3, 4 und 5 jeweils nur einmal vorhanden. Das gleiche gilt für
den Texturierheizer 6, der sich oberhalb der Gatteranlage befindet und den Setheizer
7. Demgegenüber sind die Drallgeber 8 und 9 in zwei Reihen untereinander und räumlich
versetzt angeordnet. Die Vorrichtung weist nur eine Arbeitsplattform 10 auf, von der
aus alle wichtigen Teile der Vorrichtung überwacht und beim Ansetzen erreicht werden
können. Dies gilt insbesondere für das erste Lieferwerk 3, die Drallgeber 8 und 9,das
zweite Lieferwerk 4 sowie die Aufspulaggregate 11 - 16.
[0012] Die Wirkungsweise und der spezielle Aufbau der Vorrichtung soll jetzt anhand des
Fadenlaufes einiger ausgewählter Arbeitspositionen näher beschrieben werden. Das Ausgangsmaterial,
z.B. multifile Fäden 17 werden von Streckkopsen oder als teilverstrecktes Fädenmaterial
von Spinnspulen 18 über Kopf abgezogen und über Fadenleiteinrichtungen 19, 20 zum
ersten Lieferwerk 3 geführt. Dieses Lieferwerk besteht in üblicher Weise aus einer
durchgehenden Welle 21 und einschwenkbaren Riemchentrieben 22. Für jede Arbeitsposition
ist ein getrennt einschwenkbarer Riementrieb 22 vorgesehen. Die zu behandelnden Fäden
17 werden anscnlie- ßend jeweils in getrennten Fadenleiteinrichtungen geführt. In
der Figur 1 sind nur zwei dieser Fadenleiteinrichtungen der Übersichtlichkeit halber
wiedergegeben, sie tragen die Bezeichnungen 23 und 24.Diese Fadenleiteinrichtungen,
die vorzugsweise die Form von dünnwandigen Rohren aufweisen, laufen anschließend durch
den Texturierheizer 6 und die weitere Wegstrecke vom Auslauf des Texturierheizers
6 bis zu den Drallgebern 8, 9, wobei diese letztgenannte Wegstrecke die Kühlzone für
die in den einzelnen Arbeitspositionen zu behandelnden Fäden 17 darstellt. Die einzelnen
Fadenleiteinrichtungen sind nach dem Verlassen des Texturierheizers 6 zweckmäßigerweise
mit Rohranschlüssen versehen, die zu einer Absaugung führen. Mit Hilfe dieser bekannten
Maßnahme ist es möglich, in den einzelnen Rohrleitungen bei ihrem Lauf durch den Texturierheizer
6 auftretende Dämpfe abzusaugen. Diese Rohranschlüsse 25, 26 weisen üblicherweise
Ventile oder Klappen auf, die beim Ansetzvorgang, z.B. mit Saugpistolen, geschlossen
werden können. Diese Schaltorgane sind in der Figur 1 nicht wiedergegeben.
[0013] Wie bereits oben angegeben sind die eigentlichen Drallgeber 8, 9 in zwei Reihen übereinander
und seitlich versetzt angeordnet.Bei der Ausführung gemäß Figur 1 befinden sie sich
in über Kopfhöhe des Bedingungsmannes, der auf der Plattform 10 steht. Als Drallgeber
sind vorzugsweise Ein- oder Mehrscheiben-Friktionsdrallgeber vorgesehen, da nur mit
diesen Vorrichtungen bisher Arbeitsgeschwindigkeiten von 1000 m/min oder mehr eingehalten
werden können.
[0014] Die Fäden laufen von den Drallgebern 8,9 wieder auf ein gemeinsames Lieferwerk 4,
das den prinzipiell gleichen Aufbau wie das Lieferwerk 3 hat und anschließend, falls
gewünscht, durch einen Setheizer 7 und ein weiteres Lieferwerk 5 zu den Aufspulvorrichtungen
11 - 16.
[0015] Durch die asymmetrische Bauweise, die zugelassenen leichten Schrägzüge von der Gatteranlage
bis zum zweiten Lieferwerk 4 und die räumlich versetzte Anordnung der Drallgeber 8,
9 ist es möglich, eine besonders enge Maschinenteilung sicherzustellen. Alle wesentlichen
Vorrichtungsteile der beanspruchten Texturiermaschine können von einem einzigen Arbeitsgang
10 überwacht bzw. bedient werden.
[0016] Ein Schnitt an der Stelle II-.-II durch den Texturierheizer 6 ist in Figur 2 wiedergegeben.
Bei diesem Kompaktheizer sind 18 Fadenleiteinrichtungen in Form von Rohren zu einem
dichten Bündel zusammengefaßt. In Figur 1 waren der Deutlichkeit halber nur 2 dieser
18 Röhren angedeutet worden. Sie trugen in der Figur 1 die Bezeichnung 23, 24. Das
Rohrbündel ist von einem Heizraum 27 umgeben der nach außen von dem Mantel 28 abgeschlossen
wird. Der
Heiz- raum 27 kann z.B. ein leerer Raum sein, der mit
Diphy
l- dampf oder einem anderen Heizmedium gegebenenfalls unter Kondensation durchströmt
wird, er kann aber auch elektrische Heizeinrichtungen oder ähnliches enthalten. Um
den
Heiz- körpermantel 28 ist eine Wärmeisolierung 29 angeordnet, die so dimensioniert
ist, daß die Wärmeverluste in den Raum möglichst geringfügig sind. Im Gegensatz zu
den bisher üblichen Texturierheizern handelt es sich bei diesem
Tex- turierheizer um eine Vorrichtung von außerordentlich kleiner Oberfläche. Die Wärmeübertragung
auf die laufenden Fäden ist hier mit den geringsten Wärmeverlusten und der geringsten
Belastung der Raumklimaanlage möglich.
[0017] Der Verlauf der Fäden von dem ersten Lieferwerk 3 zum - Texturierheizer 6 ist als
Aufsicht für den Streckenabschnitt A - B gemäß Figur 1 in der Figur 3 wiedergegeben.
Bei diesem Ausführungsbeispiel sind pro Maschinensektion 18 Arbeitspositionen enthalten,
d.h., es können 18 Fäden 17 gleichzeitig bearbeitet werden. Das Lieferwerk 3 ist mit
der durchgehende Welle 21 aufgezeigt und mit 18 Eiemchentrieben 22. Der Fadenlauf
zum Heizer 6 wird durch Röhren geleitet, die an ihren Anfängen Aufsätze aus Sinterkeramik
aufweisen. Der Verlauf der Röhren 23, 24 erfolgt sternförmig in Richtung Einlaß zum
Texturierheizer 6. Die einzelnen Röhren 23, 24 können dabei in einer Ebene verlaufen,
wie das in Figur 1 angedeutet ist. Es ist jedoch auch denkbar, daß die Röhren in Anpassung
an den eng zusammengefaßten Verlauf durch den Texturierheizer 6 diese Ebene vor dem
Einlauf verlassen. Die Anzahl der Arbeitspositionen pro Sektion beträgt üblicherweise
zwischen 10 und 30 und richtet sich im wesentlichen nach konstruktiven Merkmalen wie
z.B. der gewählten Stärke des Maschinengerüstes und der Aufteilung beispielsweise
der Aufwickelvorrichtungen in diesem Maschinengerüst. In dem Beispiel gemäß Figur
1 sind je ein Satz von 3 übereinanderliegenden Aufwickelvorrichtungen auf beiden Seiten
des Arbeitsganges angeordnet. -
[0018] Eine Sektion besteht aus drei derartigen Sätzen nebeneinander, enthält also 18 Arbeitspositionen.
Bei einer andersartigen Aufteilung der Aufwickelvorrichtungen sind natürlich andere
Zahlen von Arbeitspositionen pro Sektion möglich. Es hat sich gezeigt, daß die Schrägführung
der Fäden zum Heizer wie sie in Figur 3 wiedergegeben ist, und auch die Schrägführung
vom Heizer 6 zu den Drallgebern 8, 9 keine Beeinträchtigung in den Textilwerten und
z.B. der Anfärbbarkeit der behandelten Fäden ergibt, wenn die Zahl der durch Schrägführung
zusammengefaßten einzelnen Fadenleiteinrichtungen im Texturierheizer 6 auf etwa 30
beschränkt ist.
[0019] Der Fadenverlauf innerhalb des Bereiches C - D gemäß Figur 1 der 18 Arbeitspositionen
einer Sektion ist in Figur 4 wiedergegeben. Die Röhren, die zu einem engen Bündel
im Texturierheizer 6 zusammengefaßt waren, werden sternförmig in der Kühlzone auseinandergezogen
und führen zu den Drallgebern 8, 9. Als Bezeichnung der Fadenleiteinrichtungen wurden
wieder die Zahlen 23 und 24 gewählt, die in Figur 1 zur Charakterisierung ausgewählt
wurden. Die Drallgeber 8, 9 sind in zwei Ebenen angeordnet, wie das aus Figur 1 ersichtlich
ist. Diese Drallgeber, z.B. einachsige oder dreiachsige Friktionsdrallgeber erzeugen
den gewünschten Drall, der in den laufenden Fäden 17 durch die Kühlzone, den Heizer
und die Fadenleitorgane 23, 24 zurück bis zum Lieferwerk 3 läuft. Trotz der unterschiedlichen
Winkel von Arbeitsposition zu Arbeitsposition und auch trotz der unterschiedlichen
Wegstrecken, die die Fäden auf ihrem Weg von dem Lieferwerk 3 zum Lieferwerk 4 zurücklegen
müssen, ist eine Beeinflußung der Texturierqualität nicht zu beobachten. Die Fäden
laufen nach Verlassen der Drallgeber 8, 9 einem gemeinsamen weiteren Lieferwerk 4
zu, das den gleichen Aufbau wie das Lieferwerk 3 hat. Aufgrund der durchgeführten
Schrägführungen ist eine sehr enge Maschinenteilung möglich. Falls die Maschine mit
einem Setheizer 7 ausgerüstet wird, kann auch dieser Setheizer ein wesentlich geringeres
Volumen einnehmen, als"das bisher bei der spiegelbildlichen Ausführung möglich war
und das auch unter der Voraussetzung, daß im Setheizer eine Schrägführung vermieden
wird. Der weitere Aufbau der Maschine entspricht weitgehend bekannten Vorbildern,
d.h. nach dem Setheizer 7 ist ein weiteres Lieferwerk 5 vorgesehen. Von dort aus laufen
die Fäden auf die verschiedenen Aufwickelvorrichtungen 11 - 16.
[0020] Der Einsatz von Rohrleitungen bzw. Röhren zur Festlegung des Fadenlaufes jeder Arbeitsposition
ergibt deutliche Vorteile bei dem Ansetzen der Maschine. Hier ist es möglich mit Hilfe
einfacher Vorrichtungen,wie z.B. Saug--pistolen, den anzusetzenden Faden durch die
Röhren zu transportieren ohne das andere Fäden durch diesen Ansetzvorgang in Mitleidenschaft
gezogen werden. Um eine Beschädigung der Rohrleitungen durch die laufenden Fäden zu
vermeiden, ist es dabei zweckmäßig, an den Umlenkungen des Fadens Fadenführer z.B.
aus Sinterkeramik oder dergleichen einzusetzen.
[0021] Gegenüber den bekannten Texturiermaschinen weist die ernur findungsgemäße Vorrichtung
noch die halbe Zahl an Lieferwerken auf, d.h. bei Einsatz eines Setheizers sind nur
noch 3 durchgehende Lieferwerkswellen erforderlich, gegenüber sonst 6 Wellen dieser
Art. Eine weitere Vereinfachung der Vorrichtung und insbesondere Erleichterung bei
Reparaturen und Wartungen ist möglich, wenn die drei verbleibenden Lieferwerkswellen
der Lieferwerke 3,4 und 5 von frequenzgesteuertcn Einzelmotoren angetrieben werden.
In diesem Fall entfällt das gesamte sonst benötigte Getriebe. Eine derartige Maßnahme
führt außerdem zu einer deutlichen Senkung des Geräuschpegels. Der Einsatz von frequenz-
gesteuerten Einzelmotoren gestattet auch die Möglichkeit, die gesamte Maschineneinstellung
mit Hilfe von vorprogrammierten Datenträgern,beispielsweise durch Einschub einer Lochkarte
vorzunehmen. Eine besonders einfache Gestaltung der Drallgeberantriebe ergibt sich
durch Verwendung von frequenz-gesteuerten Einzelantrieben auch an dieser Stelle. Diese
Maßnahme gestattet die Maschinenteilung weiter zu verringern, d.h. also den Platzbedarf
der pro Arbeitsposition in einer Sektion benötigt wird.
[0022] Die gute Zugänglichkeit aller Maschinenteile z.B. für Reparaturen ist aufgrund der
gewählten asymmetrischen Anordnung aus Figur 1 offensichtlich. Bei Verwendung eines
Kompaktheizers als Texturierheizer ist es möglich, erhebliche Wärmemengen, verglichen
mit dem Stand der Technik, einzusparen. Durch Anordnung des Texturierheizers in waagerechter
Richtung über der Gatteranlage in Verbindung mit dem Fadenleiteinrichtungen in Röhrenform
können verlängerte Heizstrecken aber auch anschließende Kühlzonen vorgesehen werden,ohne
da3 die Maschine eine unerwünschte Bauhöhe erfordert. Die leichten Schrägführungen
ergeben praktisch keinen Drallstau auf dem Weg des Fadens zwischen Heizer und Drallgeber.
Falls gewünscht, kann ein absolut gerader Fadenlauf zwischen Austritt aus dem Texturierheizer
6 und Eintritt in den Drallgeber 8 bzw. 9 eingehalten werden.
1. Texturiermaschine zur Falschdrahttexturierung gegebenenfalls unter gleichzeitiger
Verstreckung von multifilen Fäden, die aus einer Mehrzahl nebeneinanderliegender gleichartiger
Sektionen besteht, die jeweils etwa 10 bis 30 nebeneinanderliegende Arbeitspositionen
aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die für jede Arbeitsposition benötigten Lieferwerke,
Texturierheizer und Setheizer nur in jeweils einer Reihe angeordnet sind, die Texturiermaschine
nur einen Bedienungsgang und eine Gatteranlage aufweist und die Fadenläufe der Arbeitspositionen
einer Sektion sich durch leichten Schrägzug in ihren Winkeln und/oder ihrer Länge
voneinander unterscheiden.
2. Texturiermaschinen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für die Arbeitspositionen
jeder Sektion ein gemeinsamer Texturierheizer und-gegebenenfalls ein gemeinsamer Setheizer
vorgesehen ist.
3. Texturiermaschinen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Fadenlauf der
Fäden der verschiedenen Arbeitspositionen einer Sektion durch den gemeinsamen Texturierheizer,
gegebenenfalls auch durch den Setheizer, durch getrennte, geschlossene Rohre festgelegt
ist.
4. Texturiermaschinen nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Fadenführungsrohre
in dem gemeinsamen Texturierheizer einer Sektion zu einem engzusammenliegenden Bündel
zusammengefaßt sind.
5. Texturiermaschinen nach den Ansprüchen 1 - 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Drallgeber
in mehreren Reihen, gegebenenfalls räumlich versetzt, zueinander angeordnet sind.
6. Texturiermaschine nach den Ansprüchen 1 - 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Fadenlauf
der Fäden jeder Arbeitsposition in der Kühlzone in getrennten,geschlossenen Röhren
festgelegt ist.
7. Texturiermaschine nach den Ansprüchen 1 - 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Fadenlauf
jeder Arbeitsposition vom Gatter bis zum ersten Lieferwerk, vom ersten Lieferwerk
zum und durch den Texturierheizer und in der Kühlzone bis zum Drallgeber in getrennten,
geschlossenen Röhren festgelegt ist.
8. Texturiermaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Drallgeber von frequenzgesteuerten Einzelmotoren angetrieben werden.
9. Texturiermaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß alle angetriebenen Wellen von frequenz-gesteuerten Einzelmotoren angetrieben werden.