[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Profilieren von Metallbändern, insbesondere
von Preßbändern in Doppelbandpressen.
[0002] Das Profilieren von Werkstückoberflächen, in diesem Fall von Preßbandoberflächen,
kann durch Prägen oder durch Entfernen oder Abtragen von Werkstoff am Werkstück zum
Zwecke der Formgebung erfolgen; letzteres ist als sogenannte spanende oder spanabhebende
Bearbeitung allgemein bekannt. Hierzu gehören beispielsweise das Meißeln, Hobeln,
Stoßen, Sägen, Drehen, Fräsen, Schleifen, Bohren usw.
[0003] Es ist weiter bekannt, das Abtragen von Material auf elektrothermischem, funkenerosivem
oder elektrochemischem Wege vorzunehmen. Das elektrothermische Abtragen erfolgt in
einem stationären Entladungsvorgang im Lichtbogen, wobei der Abtragevorgang rein thermischer
Natur ist. Beim elektroerosiven Verfahren erfolgt das Abtragen durch Funkenerosion,
bei der die Entladungsvorgänge nicht stationär sind, sondern durch besondere Energiequellen
gesteuert werden, die die Funkenstrecke mit impulsartigen Energiestößen versorgen.
Dabei können die Elektroden zur Unterstützung der Abtragewirkung zusätzliche mechanische
Schwing- und Rotationsbewegungen ausführen. Durch Einbringen einer dielektrischen
Arbeitsflüssigkeit zwischen die Elektroden kann ihre Entfernung voneinander wesentlich
verringert werden, wodurch die Abtragewirkung der Entladung ganz erheblich vergrößert
werden kann. Das Abtragen auf elektrochemischem Wege oder auch elektrochemisches Senken
genannt, geschieht dadurch, daß man das kathodisch gepolte Bearbeitungswerkzeug oder
die Werkzeugelektrode mit konstanter Vorschubgeschwindigkeit in das anodisch gepolte
Werkstück oder die Werkstückelektrode einsenkt. Zwischen Werkstück und Werkzeug bildet
sich prozeßbedingt ein Arbeitsspalt aus, durch den die Elektrolytlösung mit hoher
Geschwindigkeit strömt und dabei die im Arbeitsspalt entstehenden Abtragprodukte und
die durch den Stromfluß entstehende Wärme abführt.
[0004] Schließlich kann man eine Formgebung auch mit Hilfe von Prägewalzen oder Moletten
durchführen. Das Molettieren erfolgt dadurch, daß man die profilierte Oberfläche einer
unter Druck stehenden Formwalze auf der zu profilierenden Fläche abformt.
[0005] Es sind nun eine Reihe von Verfahren und Vorrichtungen zum elektroerosiven oder elektrochemischen
Bearbeiten von Werkstücken bzw. zum Bearbeiten von Werkstücken unter Verwendung des
Prägevorgangs bekannt, wobei sich die Bearbeitung auf eine Anzahl von Werkstükken
verschiedener Art, jedoch nicht auf Metallbänder bzw. Prägebänder bezieht, da in der
Fachwelt ein Vorurteil gegen die Anwendung der seit langem bekannten Verfahren für
die Zwecke der Formgebung oder Profilierung von Metallbändern, insbesondere von Preßbändern,
bestand. Darüber hinaus bestand die Schwierigkeit, die geometrisch unbestimmte Form
der Preßband-Außenfläche und deren Abmessungen so den Bearbeitungswerkzeugen zuzuordnen,
daß für das anspruchsvolle Auge befriedigende Oberflächentexturen ohne Ansätze hergestellt
werden konnten. Zum Stand der Technik wird dabei beispielsweise auf die DE-C-1 298
854, 1 440 999, 1 565 468 und 1 961 676, die GB-A-856 340, die FR-A-1 224109 und auf
die US-A-3 042 789 und 3 363 082 verwiesen.
[0006] Aus der US-A-2472863 ist schließlich eine Vorrichtung zum Perforieren von Metallbändern
bekannt, bei der die zu perforierenden Bänder außerhalb des zu bearbeitenden Teiles
am Außenrand mit einer Perforation versehen werden, die mit einer entsprechenden Teilung
am Bearbeitungswerkzeug in Eingriff steht, wodurch eine Synchronisation von Werkzeug-und
Werkstückbewegung erreicht wird.
[0007] Allgemein bekannt ist es auch, die Mantelfläche von Walzen zum Bedrucken und Prägen
von Werkstückoberflächen mit den erwähnten Verfahren zu profilieren. Dabei werden
der Umfang des Werkzeuges (oder der Elektrode bei den elektrothermischen und den elektrochemischen
Verfahren) und der Umfang der zu profilierenden Walze so bemessen, daß die Rapportlänge
auf den Umfang der zu profilierenden Walze in der Regel mehrfach ganzzahlig untergebracht
werden kann.
[0008] Dem Erfinder stellt sich die Aufgabe, diesen bei Druck- und Prägewalzen bekannten
Stand der Technik auf die Profilierung von Metallbändern, insbesondere von Preßbändern
für Doppelbandpressen zu übertragen, deren Länge abweichend von den Verhältnissen
bei Walzen ein Mehrfaches üblicher Walzenumfänge beträgt, und darüber hinaus nur mit
großem Aufwand bestimmbar ist. Erschwerend muß für die Zeit der Bearbeitung diese
Länge beibehalten oder deren Änderung stetig gemessen oder beeinflußt werden.
[0009] Die Lösung der Aufgabe wird durch die technische Lehre vermittelt, daß man am Bandrand
des zu bearbeitenden Preßbandes außerhalb des zu profilierenden Teiles der Preßbandoberfläche
eine Teilung vorsieht, die mit einer entsprechenden Teilung des Profilierwerkzeuges
in Eingriff steht, wobei die Toilung des Preßbandrandes einem ganzzahligen Vielfachen
der Teilung des Werkzeugumfangs bzw. des auf dem Werkzeugumfang liegenden Rapports
entspricht, wenn dieser nicht mit dem Werkzeugumfang identisch ist, so daß der Anfang
der Preßbandstruktur und ihr Ende ohne sichtbare Übergänge ineinander übergehen, und
die Teilung mit elektronischen oder mechanischen Mitteln ausgewertet, eine Synchronisierung
von Werkzeug- und Werkstückabwälzung bei der Abbildung des Oberflächenprofils durch
elektrothermisches, elektrochemisches oder umformendes Bearbeiten erlaubt.
[0010] Eine Zwangssynchronisierung zwischen dem Mantel der synchron angetriebenen Umlenktrommel
und dem Preßband kann beispielsweise mit Hilfe von Verzahnungen bewerkstelligt werden,
wie es in der DE-A-2 737 629 beschrieben ist. Dort ist an den Seitenkanten der Stahlbänder
eine Verzahnung angeordnet, die in eine entsprechende Stirnverzahnung eines Hohlzahnrades
an der Umlenktrommel eingreift.
[0011] Diese Synchronisierung mit dem Ziel, eine genau ganzzahlige Anzahl von Werkzeugumfängen
auf dem Preßbandrand abzuwälzen, stellt sicher, daß der Anfang der Preßbandstruktur
und ihr Ende ohne sichtbare Ansätze ineinander übergehen, wobei auch eventuellen als
Schlupf zu bezeichnenden Erscheinungen Rechnung getragen werden muß.
[0012] Zu diesem Zweck wird das Preßband über zwei Umlenktrommeln gespannt und über die
Kantenverzahnung des Preßbandes angetrieben. Das Werkzeug oder die Werkzeugelektrode
wird an geeigneter Stelle des auf die Umlenktrommeln gespannten Preßbandes zum Eingriff
gebracht und in Abwälzrichtung angetrieben. Werden die beiden Antriebe mechanisch
über an sich bekannte Differentialgetriebe oder elektronisch über ebenso bekannte
Lageregelsteuerungen synchronisiert, dann gelingt die ansatzfreie Oberflächenprofilierung
von Preßbändern für Doppelbandpressen, wobei eine bis in feinste Details gehende Oberflächenabbildung
zwischen Werkzeug und Werkstück erreicht wird.
[0013] Die Zeichnung zeigt schematisch den Abformungsvorgang gemäß dem Verfahren der Erfindung.
Über die Trommel 1 ist das zu profilierende Preßband 2 gespannt, das in Pfeilrichtung
6 angetrieben wird. Mit dem Bezugszeichen 3 ist das Werkzeug bzw. die Werkzeugelektrode
bezeichnet, deren Oberfläche 4 auf das Preßband 2 abgeformt wird. Die Abformung erfolgt
dabei im Synchronisationsbereich 5 von Preßband 2 und Werkzeug 3.
Verfahren zum Profilieren von Metallbändern, insbesondere von Preßbändern in Doppelbandpressen,
dadurch gekennzeichnet, daß man am Bandrand des Preßbandes (2) außerhalb des zu profilierenden
Teiles der Preßbandoberfläche eine Teilung vorsieht, die mit einer entsprechenden
Teilung des Profilierwerkzeuges (3) in Eingriff steht, wobei die Teilung des Preßbandrandes
einem ganzzahligen Vielfachen der Teilung des Werkzeugumfanges bzw. des auf dem Werkzeugumfang
liegenden Rapports entspricht, wenn dieser nicht mit dem Werkzeugumfang identisch
ist, so daß der Anfang der Preßbandstruktur und ihr Ende ohne sichtbare Übergänge
ineinander übergehen, und die Teilung mit elektronischen oder mechanischen Mitteln
ausgewertet, eine Synchronisierung von Werkzeug- und Preßbandabwälzung bei der Abbildung
des Oberflächenprofils durch elektrothermisches, elektrochemisches oder umformendes
Bearbeiten erlaubt.
Method for the profiling of metal bands, particularly of press bands in double band
presses, characterised thereby, that one provides a graduation, which stands in engagement
with a corresponding graduation of the profiling tool (3), at the band edge of the
press band (2) outside the part of the press band surface to be profiled, wherein
the graduation of the press band edge corresponds to an antegral multiple of the graduation
of the tool circumference or of the pattern lying on the tool circumference when the
pattern is not identical with the tool circumference so that the start of the press
band structure and its end pass over without visible transitions one into the other,
and the graduation evaluated by electronic or mechanical means permits a synchronisation
of rolling along of tool and press band during the reproduction of the surface profile
by electrothermal, electro-chemi- calor deforming treatment.
Procédé de profilage de bandes métalliques, notamment de bandes de presses dans une
presse à doubles bandes, caractérisé en ce qu'une graduation est prévue sur le bord
de la bande de presse (2) à l'extérieur de la partie à profiler de la surface de la
bande de presse, graduation qui est en prise avec une graduation correspondante de
l'outil de profilage (3), la graduation de la bande de presse étant un multiple entier
de la graduation du pourtour de l'outil ou du rapport existant sur le pourtour de
l'outil, lorsque celui-ci n'est pas identique au pourtour de l'outil, de sorte que
le début de la structure de la bande de presse et son extrémité se raccordant l'un
à l'autre sans transitions visibles, la graduation permettant, en étant exploitée
par des moyens électroniques ou mécaniques, un synchronisation du roulement de l'outil
et de la bande de presse lors de la formation du profil de surface par usinage électrothermique,
électrochimique ou par façonnage.