(19)
(11) EP 0 040 316 B1

(12) EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT

(45) Hinweis auf die Patenterteilung:
27.07.1983  Patentblatt  1983/30

(21) Anmeldenummer: 81102726.7

(22) Anmeldetag:  10.04.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B21H 8/00

(54)

Verfahren zum Profilieren von Metallbändern, insbes. von Pressbändern in Doppelbandpressen

Method of profiling a metal strip, particularly of a band in double band presses

Procédé de profilage de bandes métalliques, notamment de bandes dans une presse à doubles bandes


(84) Benannte Vertragsstaaten:
FR GB IT SE

(30) Priorität: 16.05.1980 DE 3018759

(43) Veröffentlichungstag der Anmeldung:
25.11.1981  Patentblatt  1981/47

(71) Anmelder: Held, Kurt
D-78647 Trossingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Held, Kurt
    D-78647 Trossingen (DE)

(74) Vertreter: Ullrich, Thurmod 


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(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       
    Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen).


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Profilieren von Metallbändern, insbesondere von Preßbändern in Doppelbandpressen.

    [0002] Das Profilieren von Werkstückoberflächen, in diesem Fall von Preßbandoberflächen, kann durch Prägen oder durch Entfernen oder Abtragen von Werkstoff am Werkstück zum Zwecke der Formgebung erfolgen; letzteres ist als sogenannte spanende oder spanabhebende Bearbeitung allgemein bekannt. Hierzu gehören beispielsweise das Meißeln, Hobeln, Stoßen, Sägen, Drehen, Fräsen, Schleifen, Bohren usw.

    [0003] Es ist weiter bekannt, das Abtragen von Material auf elektrothermischem, funkenerosivem oder elektrochemischem Wege vorzunehmen. Das elektrothermische Abtragen erfolgt in einem stationären Entladungsvorgang im Lichtbogen, wobei der Abtragevorgang rein thermischer Natur ist. Beim elektroerosiven Verfahren erfolgt das Abtragen durch Funkenerosion, bei der die Entladungsvorgänge nicht stationär sind, sondern durch besondere Energiequellen gesteuert werden, die die Funkenstrecke mit impulsartigen Energiestößen versorgen. Dabei können die Elektroden zur Unterstützung der Abtragewirkung zusätzliche mechanische Schwing- und Rotationsbewegungen ausführen. Durch Einbringen einer dielektrischen Arbeitsflüssigkeit zwischen die Elektroden kann ihre Entfernung voneinander wesentlich verringert werden, wodurch die Abtragewirkung der Entladung ganz erheblich vergrößert werden kann. Das Abtragen auf elektrochemischem Wege oder auch elektrochemisches Senken genannt, geschieht dadurch, daß man das kathodisch gepolte Bearbeitungswerkzeug oder die Werkzeugelektrode mit konstanter Vorschubgeschwindigkeit in das anodisch gepolte Werkstück oder die Werkstückelektrode einsenkt. Zwischen Werkstück und Werkzeug bildet sich prozeßbedingt ein Arbeitsspalt aus, durch den die Elektrolytlösung mit hoher Geschwindigkeit strömt und dabei die im Arbeitsspalt entstehenden Abtragprodukte und die durch den Stromfluß entstehende Wärme abführt.

    [0004] Schließlich kann man eine Formgebung auch mit Hilfe von Prägewalzen oder Moletten durchführen. Das Molettieren erfolgt dadurch, daß man die profilierte Oberfläche einer unter Druck stehenden Formwalze auf der zu profilierenden Fläche abformt.

    [0005] Es sind nun eine Reihe von Verfahren und Vorrichtungen zum elektroerosiven oder elektrochemischen Bearbeiten von Werkstücken bzw. zum Bearbeiten von Werkstücken unter Verwendung des Prägevorgangs bekannt, wobei sich die Bearbeitung auf eine Anzahl von Werkstükken verschiedener Art, jedoch nicht auf Metallbänder bzw. Prägebänder bezieht, da in der Fachwelt ein Vorurteil gegen die Anwendung der seit langem bekannten Verfahren für die Zwecke der Formgebung oder Profilierung von Metallbändern, insbesondere von Preßbändern, bestand. Darüber hinaus bestand die Schwierigkeit, die geometrisch unbestimmte Form der Preßband-Außenfläche und deren Abmessungen so den Bearbeitungswerkzeugen zuzuordnen, daß für das anspruchsvolle Auge befriedigende Oberflächentexturen ohne Ansätze hergestellt werden konnten. Zum Stand der Technik wird dabei beispielsweise auf die DE-C-1 298 854, 1 440 999, 1 565 468 und 1 961 676, die GB-A-856 340, die FR-A-1 224109 und auf die US-A-3 042 789 und 3 363 082 verwiesen.

    [0006] Aus der US-A-2472863 ist schließlich eine Vorrichtung zum Perforieren von Metallbändern bekannt, bei der die zu perforierenden Bänder außerhalb des zu bearbeitenden Teiles am Außenrand mit einer Perforation versehen werden, die mit einer entsprechenden Teilung am Bearbeitungswerkzeug in Eingriff steht, wodurch eine Synchronisation von Werkzeug-und Werkstückbewegung erreicht wird.

    [0007] Allgemein bekannt ist es auch, die Mantelfläche von Walzen zum Bedrucken und Prägen von Werkstückoberflächen mit den erwähnten Verfahren zu profilieren. Dabei werden der Umfang des Werkzeuges (oder der Elektrode bei den elektrothermischen und den elektrochemischen Verfahren) und der Umfang der zu profilierenden Walze so bemessen, daß die Rapportlänge auf den Umfang der zu profilierenden Walze in der Regel mehrfach ganzzahlig untergebracht werden kann.

    [0008] Dem Erfinder stellt sich die Aufgabe, diesen bei Druck- und Prägewalzen bekannten Stand der Technik auf die Profilierung von Metallbändern, insbesondere von Preßbändern für Doppelbandpressen zu übertragen, deren Länge abweichend von den Verhältnissen bei Walzen ein Mehrfaches üblicher Walzenumfänge beträgt, und darüber hinaus nur mit großem Aufwand bestimmbar ist. Erschwerend muß für die Zeit der Bearbeitung diese Länge beibehalten oder deren Änderung stetig gemessen oder beeinflußt werden.

    [0009] Die Lösung der Aufgabe wird durch die technische Lehre vermittelt, daß man am Bandrand des zu bearbeitenden Preßbandes außerhalb des zu profilierenden Teiles der Preßbandoberfläche eine Teilung vorsieht, die mit einer entsprechenden Teilung des Profilierwerkzeuges in Eingriff steht, wobei die Toilung des Preßbandrandes einem ganzzahligen Vielfachen der Teilung des Werkzeugumfangs bzw. des auf dem Werkzeugumfang liegenden Rapports entspricht, wenn dieser nicht mit dem Werkzeugumfang identisch ist, so daß der Anfang der Preßbandstruktur und ihr Ende ohne sichtbare Übergänge ineinander übergehen, und die Teilung mit elektronischen oder mechanischen Mitteln ausgewertet, eine Synchronisierung von Werkzeug- und Werkstückabwälzung bei der Abbildung des Oberflächenprofils durch elektrothermisches, elektrochemisches oder umformendes Bearbeiten erlaubt.

    [0010] Eine Zwangssynchronisierung zwischen dem Mantel der synchron angetriebenen Umlenktrommel und dem Preßband kann beispielsweise mit Hilfe von Verzahnungen bewerkstelligt werden, wie es in der DE-A-2 737 629 beschrieben ist. Dort ist an den Seitenkanten der Stahlbänder eine Verzahnung angeordnet, die in eine entsprechende Stirnverzahnung eines Hohlzahnrades an der Umlenktrommel eingreift.

    [0011] Diese Synchronisierung mit dem Ziel, eine genau ganzzahlige Anzahl von Werkzeugumfängen auf dem Preßbandrand abzuwälzen, stellt sicher, daß der Anfang der Preßbandstruktur und ihr Ende ohne sichtbare Ansätze ineinander übergehen, wobei auch eventuellen als Schlupf zu bezeichnenden Erscheinungen Rechnung getragen werden muß.

    [0012] Zu diesem Zweck wird das Preßband über zwei Umlenktrommeln gespannt und über die Kantenverzahnung des Preßbandes angetrieben. Das Werkzeug oder die Werkzeugelektrode wird an geeigneter Stelle des auf die Umlenktrommeln gespannten Preßbandes zum Eingriff gebracht und in Abwälzrichtung angetrieben. Werden die beiden Antriebe mechanisch über an sich bekannte Differentialgetriebe oder elektronisch über ebenso bekannte Lageregelsteuerungen synchronisiert, dann gelingt die ansatzfreie Oberflächenprofilierung von Preßbändern für Doppelbandpressen, wobei eine bis in feinste Details gehende Oberflächenabbildung zwischen Werkzeug und Werkstück erreicht wird.

    [0013] Die Zeichnung zeigt schematisch den Abformungsvorgang gemäß dem Verfahren der Erfindung. Über die Trommel 1 ist das zu profilierende Preßband 2 gespannt, das in Pfeilrichtung 6 angetrieben wird. Mit dem Bezugszeichen 3 ist das Werkzeug bzw. die Werkzeugelektrode bezeichnet, deren Oberfläche 4 auf das Preßband 2 abgeformt wird. Die Abformung erfolgt dabei im Synchronisationsbereich 5 von Preßband 2 und Werkzeug 3.


    Ansprüche

    Verfahren zum Profilieren von Metallbändern, insbesondere von Preßbändern in Doppelbandpressen, dadurch gekennzeichnet, daß man am Bandrand des Preßbandes (2) außerhalb des zu profilierenden Teiles der Preßbandoberfläche eine Teilung vorsieht, die mit einer entsprechenden Teilung des Profilierwerkzeuges (3) in Eingriff steht, wobei die Teilung des Preßbandrandes einem ganzzahligen Vielfachen der Teilung des Werkzeugumfanges bzw. des auf dem Werkzeugumfang liegenden Rapports entspricht, wenn dieser nicht mit dem Werkzeugumfang identisch ist, so daß der Anfang der Preßbandstruktur und ihr Ende ohne sichtbare Übergänge ineinander übergehen, und die Teilung mit elektronischen oder mechanischen Mitteln ausgewertet, eine Synchronisierung von Werkzeug- und Preßbandabwälzung bei der Abbildung des Oberflächenprofils durch elektrothermisches, elektrochemisches oder umformendes Bearbeiten erlaubt.
     


    Claims

    Method for the profiling of metal bands, particularly of press bands in double band presses, characterised thereby, that one provides a graduation, which stands in engagement with a corresponding graduation of the profiling tool (3), at the band edge of the press band (2) outside the part of the press band surface to be profiled, wherein the graduation of the press band edge corresponds to an antegral multiple of the graduation of the tool circumference or of the pattern lying on the tool circumference when the pattern is not identical with the tool circumference so that the start of the press band structure and its end pass over without visible transitions one into the other, and the graduation evaluated by electronic or mechanical means permits a synchronisation of rolling along of tool and press band during the reproduction of the surface profile by electrothermal, electro-chemi- calor deforming treatment.
     


    Revendications

    Procédé de profilage de bandes métalliques, notamment de bandes de presses dans une presse à doubles bandes, caractérisé en ce qu'une graduation est prévue sur le bord de la bande de presse (2) à l'extérieur de la partie à profiler de la surface de la bande de presse, graduation qui est en prise avec une graduation correspondante de l'outil de profilage (3), la graduation de la bande de presse étant un multiple entier de la graduation du pourtour de l'outil ou du rapport existant sur le pourtour de l'outil, lorsque celui-ci n'est pas identique au pourtour de l'outil, de sorte que le début de la structure de la bande de presse et son extrémité se raccordant l'un à l'autre sans transitions visibles, la graduation permettant, en étant exploitée par des moyens électroniques ou mécaniques, un synchronisation du roulement de l'outil et de la bande de presse lors de la formation du profil de surface par usinage électrothermique, électrochimique ou par façonnage.
     




    Zeichnung