(19)
(11) EP 0 040 340 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
25.11.1981  Patentblatt  1981/47

(21) Anmeldenummer: 81103299.4

(22) Anmeldetag:  02.05.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B22D 41/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 17.05.1980 DE 8013402 U

(71) Anmelder:
  • Thyssen Aktiengesellschaft vorm. August Thyssen-Hütte
    D-47166 Duisburg (DE)
  • Martin & Pagenstecher GmbH
    D-51063 Köln (DE)

(72) Erfinder:
  • Bauer, Gerhard, Dr.
    D-4130 Moers 2 (DE)
  • Hees, Eckart
    D-4220 Dinslaken-Hiesfeld (DE)
  • Beckers, Karl-Dieter
    D-5206 Neunkirchen-Seelscheid (DE)

(74) Vertreter: Cohausz & Florack Patentanwälte 
Postfach 33 02 29
40435 Düsseldorf
40435 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schieberplatte für Schieberverschlüsse und Schieberverschluss


    (57) Die Erfindung betrifft eine Schieberplatte (1, 1a), bestehend aus einer in einen Rahmen eingespannten einstückigen Platte aus feuerfestem Material als Kopf- oder Schieberplatte für Schieberverschlüsse an den Ausgußöffnungen metallur- gischer Gefäße und einen mit solchen Platten ausgerüsteten Schieberverschluß. Die Erfindung besteht darin, die Platte zwischen zwei durch Schrauben (4) lösbar miteinander verbundenen an gegenüberliegenden Schmalseiten der Platte anliegenden Rahmenteilen (3) einzuspannen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schieberplatte, bestehend aus einer in einen Rahmen eingespannten einstückigen Platte aus feuerfestem Material als Kopf- oder Schieberplatte für Schieberverschlüsse an den Ausgußöffnungen metallurgischer Gefäße und einen zugehörigen Schieberverschluß.

    [0002] Derartige Kopf- oder Schieberplatten sind z.B. aus der DE-AS 26 20 423 bekannt. Die Feuerfest-Platte mit der Durchflußöffnung für das schmelzflüssige Metall wird in einen etwa C-förmigen Rahmen eingesetzt. Danach wird die offene Längsseite des Rahmens durch Anschrauben einer Leiste geschlossen und damit die Platte fest in den Rahmen eingespannt. Zur Führung der Platte in dem Rahmen sind ihre Längskanten abgeschrägt und in entsprechend geformte Nuten in den Rahmen-Längsseiten eingesetzt.

    [0003] Die Herstellung des Rahmens ist verhältnismäßig aufwendig und daher teuer. Auch das Abschrägen der Längskante erfordert zusätzlichen Aufwand und birgt darüberhinaus die Gefahr, daß es beim Einsetzen oder Herausnehmen der Platten aus dem Rahmen zu Kantenbrüchen kommt. Aufgrund der Formgestaltung des bekannten Rahmens ist es nämlich nicht möglich, das Einsetzen und Herausnehmen der Platte in den bzw. aus dem Rahmen in der Rahmenebene durchzuführen. Nach Lösen der Längsleiste vom Rahmen wird die Platte erst ein Stück in der Rahmenebene relativ zu diesem verschoben, bis die abgeschrägte Längsseite der Platte außer Eingriff mit der Nut an der Rahmen-Längsseite kommt. Dann muß die Platte an der gegenüberliegenden Kante hochgehoben und in Richtung senkrecht zur Rahmenebene aus dem Rahmen entfernt werden. Diese Handhabung beim Montieren und Demontieren der Kopf- oder Schieberplatte ist verhältnismäßig umständlich und mit der Gefahr von Beschädigungen an der ohnehin sehr spröden Feuerfest-Platte verbunden.

    [0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer Kopf- oder Schieberplatte, bei welcher der die Platte spannende Rahmen verhältnismäßig einfach ausgebildet und leicht und ohne Gefahr von Beschädigungen an der Platte montiert und demontiert werden kann, und die Schaffung eines zugehörigen Schieberverschlusses.

    [0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Schieberplatte der eingangs genannten Gattung und ein zugehöriger Schieberverschluß mit den in den Ansprüchen gekennzeichneten Merkmalen vorgeschlagen.

    [0006] Die erfindungsgemäße Schieberplatte bietet folgende Vorteile:

    - die Rahmenteile sind gleich ausgebildet,

    - sie können durch Kanten handelsüblicher Profile, z.B. U-Profile, einfach und preiswert hergestellt werden,

    - die Rahmen passen sich dem Verlauf der Schmalflächen der Feuerfest-Platte an, liegen also auf der gesamten Fläche gleichmäßig an, so daß sich die Anpreßkraft praktisch gleichmäßig auf den gesamten Umfang der Platte verteilt; örtliche Flächenpressungsspitzen treten dabei nicht auf,

    - eine Bearbeitung der Platte ist nicht erforderlich,

    - die Montage und Demontage ist denkbar einfach; eine Berührung der Platte ist dabei nicht erforderlich; nach dem Lösen der Schrauben können die Rahmenteile von beiden Seiten der Platte abgenommen und zum Einspannen einer neuen Platte eingesetzt werden.



    [0007] Anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung näher erläutert.

    Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Schieberplatte und

    Fig. 2 einen zugehörigen Schieberverschluß.



    [0008] Die perspektivisch dargestellte Kopf- oder Schieberplatte gemäß Fig. 1 besteht aus der achteckigen Feuerfest-Platte 1, 1a, in der ein Loch 2 als Durchtrittsöffnung für schmelzflüssiges Metall beim Öffnen des Schieberverschlusses an der Ausgußöffnung metallurgischer Gefäße fließen kann.

    [0009] Die Feuerfest-Platte 1, 1a wird von zwei gleich ausgebildeten Rahmenteilen 3 eingespannt. Die Rahmenteile 3 sind so geformt, daß sie jeweils an drei-Schmalflächen an gegenüberliegenden Seiten der achteckigen Feuerfest-Platte 1, 1a gleichmäßig anliegen. Die Verbindung der Rahmenteile 3 erfolgt über Schraubenbolzen 4, die durch jeweils gegenüberliegende Enden der beiden Rahmenteile 3 hindurchgeführt sind. Die Rahmenteile 3 mit den Schraubenbolzen 4 bilden quasi eine Klammer, welche die Feuerfest-Platte 1, 1a einspannt.

    [0010] Zum paßgenauen Einsetzen der erfindungsgemäßen Kopf- bzw. Schieberplatte 1, 1a in den Schieberverschluß können Bohrungen oder Schlitze 5 für den Durchtritt von am Schieberverschluß angebrachten Paßstiften 8 vorgesehen sein.

    [0011] Fig. 2 zeigt die Ausgußöffnung 10 im Boden eines Gießgefäßes 11. Der Schieberverschluß 12 für die Ausgußöffnung weist eine metallische Montageplatte 6 auf, die am Boden des Gießgefäßes 11 befestigbar ist.

    [0012] An der Montageplatte 6 ist das Schiebergehäuse 9 über die Drehverbindung 13 aufklappbar verbunden. Fig. 2 zeigt die aufgeklappte Position, die zur Montage bzw. Demontage der Kopf- und Schieberplatte 1, 1a dient.

    [0013] Im zusammengeklappten Betriebszustand greifen die Klappschrauben 14 an der Montageplatte 6 in die zugehörigen Schlitze 15 am Schiebergehäuse 9 ein.

    [0014] Auf der Montageplatte 6 ist die Kopfplatte 1 angeordnet. Zur Befestigung der Kopfplatte 1 dienen die Paßstifte 8, die in die Schlitze 5 in den Rahmenteilen 3 der Kopfplatte eingreifen.

    [0015] Der Schieberwagen 7, der in nicht dargestellten Führungen im Schiebergehäuse 9 mit Hilfe des Hydraulikzylinders 16 schiebbar ist, ist ebenfalls mit Paßstiften-8, die in die Schlitze 5 in den Rahmenteilen 3 der Schieberplatte 1a eingreifen, ausgerüstet.

    [0016] Die an der Montageplatte 6 bzw. dem Schieberwagen 7 des Schieberverschlusses angebrachten Paßstifte 8 und die zugehörigen Schlitze 5 der Kopf- bzw. Schieberplatte 1,1a haben eine leicht konische Form, so daß die Platten an der Montageplatte bzw. dem Schieberwagen ohne Schwierigkeiten angebracht werden können und nach dem Andrücken einen festen Sitz aufweisen. Die erfindungsgemäßen Bohrungen bzw. Schlitze 5 zusammen mit den Paßstiften ermöglichen jedoch auch eine entsprechend einfache Demontage der verschlissenen Platten.

    [0017] Werden die erfindungsgemäßen Schieberplatten bei einem Dreiplatten-Schieberverschluß verwendet, so ergibt sich ein weiterer Vorteil dadurch, daß die Kupplung des Hydraulikzylinders 16, welcher die mittlere Platte zum Öffnen und Schließen des Schieberverschlusses bewegt, direkt an einem Schraubbolzen 4 der erfindungsgemäßen Schieberplatte angreifen kann.

    [0018] Statt der dargestellten Achteckform der Platte 1 kann auch eine andere Mehreckform, aber auch eine runde oder ovale gewählt werden, wobei die Rahmenteile 3 dann der Plattenform entsprechend anzupassen sind, damit eine gleichmäßige Anlage der Rahmenteile an den Plattenschmalseiten als Voraussetzung für einen Verzicht auf Fugenmasse, z.R. Mörtel, sichergestellt ist.


    Ansprüche

    1. Schieberplatte, bestehend aus einer in einen Rahmen eingespannten einstückigen Platte aus feuerfestem Material als Kopf- oder Schieberplatte für Schieberverschlüsse an den Ausgußöffnungen metallurgischer Gefäße, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (1, 1a) zwischen zwei durch Schrauben (4) lösbar miteinander verbundenen an gegenüberliegenden Schmalseiten der Platte (1, 1a) anliegenden Rahmenteilen (3) eingespannt ist.
     
    2. Schieberplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (1, 1a) achteckig ist und durch die jeweils an drei Flächen an gegenüberliegenden Schmalseiten der Platte (1, 1a) anliegenden Rahmenteilen (3) eingespannt ist.
     
    3. Schieberplatte nach Anspruch 2 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß in den Rahmenteilen (3) Löcher oder Schlitze (5) für den Durchtritt von Paßstiften vorgesehen sind.
     
    4. Schieberverschluß an der Ausgußöffnung eines metallurgischen Gefäßes, der die Kopfplatte und die Schieberplatte der Ansprüche 1 bis 3 aufweist, mit einem die Schieberplatte aufnehmenden Schieberwagen, der in Führungen des Schiebergehäuses schiebbar und nach oben gegen die auf einer am Boden des Gießgefäßes befestigten Montageplatte angeordneten Kopfplatte drückbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieberwagen (7) und die Montageplatte (6) jeweils Paßstifte (8) zum Eingreifen in die Bohrungen oder Schlitze (5) in den Rahmenteilen (3) der Kopfplatte (1) sowie der Schieberplatte (1a) aufweisen.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht