[0001] Die Erfindung betrifft eine Schieberplatte, bestehend aus einer in einen Rahmen eingespannten
einstückigen Platte aus feuerfestem Material als Kopf- oder Schieberplatte für Schieberverschlüsse
an den Ausgußöffnungen metallurgischer Gefäße und einen zugehörigen Schieberverschluß.
[0002] Derartige Kopf- oder Schieberplatten sind z.B. aus der DE-AS 26 20 423 bekannt. Die
Feuerfest-Platte mit der Durchflußöffnung für das schmelzflüssige Metall wird in einen
etwa C-förmigen Rahmen eingesetzt. Danach wird die offene Längsseite des Rahmens durch
Anschrauben einer Leiste geschlossen und damit die Platte fest in den Rahmen eingespannt.
Zur Führung der Platte in dem Rahmen sind ihre Längskanten abgeschrägt und in entsprechend
geformte Nuten in den Rahmen-Längsseiten eingesetzt.
[0003] Die Herstellung des Rahmens ist verhältnismäßig aufwendig und daher teuer. Auch das
Abschrägen der Längskante erfordert zusätzlichen Aufwand und birgt darüberhinaus die
Gefahr, daß es beim Einsetzen oder Herausnehmen der Platten aus dem Rahmen zu Kantenbrüchen
kommt. Aufgrund der Formgestaltung des bekannten Rahmens ist es nämlich nicht möglich,
das Einsetzen und Herausnehmen der Platte in den bzw. aus dem Rahmen in der Rahmenebene
durchzuführen. Nach Lösen der Längsleiste vom Rahmen wird die Platte erst ein Stück
in der Rahmenebene relativ zu diesem verschoben, bis die abgeschrägte Längsseite der
Platte außer Eingriff mit der Nut an der Rahmen-Längsseite kommt. Dann muß die Platte
an der gegenüberliegenden Kante hochgehoben und in Richtung senkrecht zur Rahmenebene
aus dem Rahmen entfernt werden. Diese Handhabung beim Montieren und Demontieren der
Kopf- oder Schieberplatte ist verhältnismäßig umständlich und mit der Gefahr von Beschädigungen
an der ohnehin sehr spröden Feuerfest-Platte verbunden.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer Kopf- oder Schieberplatte,
bei welcher der die Platte spannende Rahmen verhältnismäßig einfach ausgebildet und
leicht und ohne Gefahr von Beschädigungen an der Platte montiert und demontiert werden
kann, und die Schaffung eines zugehörigen Schieberverschlusses.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe wird eine Schieberplatte der eingangs genannten Gattung
und ein zugehöriger Schieberverschluß mit den in den Ansprüchen gekennzeichneten Merkmalen
vorgeschlagen.
[0006] Die erfindungsgemäße Schieberplatte bietet folgende Vorteile:
- die Rahmenteile sind gleich ausgebildet,
- sie können durch Kanten handelsüblicher Profile, z.B. U-Profile, einfach und preiswert
hergestellt werden,
- die Rahmen passen sich dem Verlauf der Schmalflächen der Feuerfest-Platte an, liegen
also auf der gesamten Fläche gleichmäßig an, so daß sich die Anpreßkraft praktisch
gleichmäßig auf den gesamten Umfang der Platte verteilt; örtliche Flächenpressungsspitzen
treten dabei nicht auf,
- eine Bearbeitung der Platte ist nicht erforderlich,
- die Montage und Demontage ist denkbar einfach; eine Berührung der Platte ist dabei
nicht erforderlich; nach dem Lösen der Schrauben können die Rahmenteile von beiden
Seiten der Platte abgenommen und zum Einspannen einer neuen Platte eingesetzt werden.
[0007] Anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird die Erfindung
näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Schieberplatte und
Fig. 2 einen zugehörigen Schieberverschluß.
[0008] Die perspektivisch dargestellte Kopf- oder Schieberplatte gemäß Fig. 1 besteht aus
der achteckigen Feuerfest-Platte 1, 1a, in der ein Loch 2 als Durchtrittsöffnung für
schmelzflüssiges Metall beim Öffnen des Schieberverschlusses an der Ausgußöffnung
metallurgischer Gefäße fließen kann.
[0009] Die Feuerfest-Platte 1, 1a wird von zwei gleich ausgebildeten Rahmenteilen 3 eingespannt.
Die Rahmenteile 3 sind so geformt, daß sie jeweils an drei-Schmalflächen an gegenüberliegenden
Seiten der achteckigen Feuerfest-Platte 1, 1a gleichmäßig anliegen. Die Verbindung
der Rahmenteile 3 erfolgt über Schraubenbolzen 4, die durch jeweils gegenüberliegende
Enden der beiden Rahmenteile 3 hindurchgeführt sind. Die Rahmenteile 3 mit den Schraubenbolzen
4 bilden quasi eine Klammer, welche die Feuerfest-Platte 1, 1a einspannt.
[0010] Zum paßgenauen Einsetzen der erfindungsgemäßen Kopf- bzw. Schieberplatte 1, 1a in
den Schieberverschluß können Bohrungen oder Schlitze 5 für den Durchtritt von am Schieberverschluß
angebrachten Paßstiften 8 vorgesehen sein.
[0011] Fig. 2 zeigt die Ausgußöffnung 10 im Boden eines Gießgefäßes 11. Der Schieberverschluß
12 für die Ausgußöffnung weist eine metallische Montageplatte 6 auf, die am Boden
des Gießgefäßes 11 befestigbar ist.
[0012] An der Montageplatte 6 ist das Schiebergehäuse 9 über die Drehverbindung 13 aufklappbar
verbunden. Fig. 2 zeigt die aufgeklappte Position, die zur Montage bzw. Demontage
der Kopf- und Schieberplatte 1, 1a dient.
[0013] Im zusammengeklappten Betriebszustand greifen die Klappschrauben 14 an der Montageplatte
6 in die zugehörigen Schlitze 15 am Schiebergehäuse 9 ein.
[0014] Auf der Montageplatte 6 ist die Kopfplatte 1 angeordnet. Zur Befestigung der Kopfplatte
1 dienen die Paßstifte 8, die in die Schlitze 5 in den Rahmenteilen 3 der Kopfplatte
eingreifen.
[0015] Der Schieberwagen 7, der in nicht dargestellten Führungen im Schiebergehäuse 9 mit
Hilfe des Hydraulikzylinders 16 schiebbar ist, ist ebenfalls mit Paßstiften-8, die
in die Schlitze 5 in den Rahmenteilen 3 der Schieberplatte 1a eingreifen, ausgerüstet.
[0016] Die an der Montageplatte 6 bzw. dem Schieberwagen 7 des Schieberverschlusses angebrachten
Paßstifte 8 und die zugehörigen Schlitze 5 der Kopf- bzw. Schieberplatte 1,1a haben
eine leicht konische Form, so daß die Platten an der Montageplatte bzw. dem Schieberwagen
ohne Schwierigkeiten angebracht werden können und nach dem Andrücken einen festen
Sitz aufweisen. Die erfindungsgemäßen Bohrungen bzw. Schlitze 5 zusammen mit den Paßstiften
ermöglichen jedoch auch eine entsprechend einfache Demontage der verschlissenen Platten.
[0017] Werden die erfindungsgemäßen Schieberplatten bei einem Dreiplatten-Schieberverschluß
verwendet, so ergibt sich ein weiterer Vorteil dadurch, daß die Kupplung des Hydraulikzylinders
16, welcher die mittlere Platte zum Öffnen und Schließen des Schieberverschlusses
bewegt, direkt an einem Schraubbolzen 4 der erfindungsgemäßen Schieberplatte angreifen
kann.
[0018] Statt der dargestellten Achteckform der Platte 1 kann auch eine andere Mehreckform,
aber auch eine runde oder ovale gewählt werden, wobei die Rahmenteile 3 dann der Plattenform
entsprechend anzupassen sind, damit eine gleichmäßige Anlage der Rahmenteile an den
Plattenschmalseiten als Voraussetzung für einen Verzicht auf Fugenmasse, z.R. Mörtel,
sichergestellt ist.
1. Schieberplatte, bestehend aus einer in einen Rahmen eingespannten einstückigen
Platte aus feuerfestem Material als Kopf- oder Schieberplatte für Schieberverschlüsse
an den Ausgußöffnungen metallurgischer Gefäße, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte
(1, 1a) zwischen zwei durch Schrauben (4) lösbar miteinander verbundenen an gegenüberliegenden
Schmalseiten der Platte (1, 1a) anliegenden Rahmenteilen (3) eingespannt ist.
2. Schieberplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (1, 1a)
achteckig ist und durch die jeweils an drei Flächen an gegenüberliegenden Schmalseiten
der Platte (1, 1a) anliegenden Rahmenteilen (3) eingespannt ist.
3. Schieberplatte nach Anspruch 2 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß in den Rahmenteilen
(3) Löcher oder Schlitze (5) für den Durchtritt von Paßstiften vorgesehen sind.
4. Schieberverschluß an der Ausgußöffnung eines metallurgischen Gefäßes, der die Kopfplatte
und die Schieberplatte der Ansprüche 1 bis 3 aufweist, mit einem die Schieberplatte
aufnehmenden Schieberwagen, der in Führungen des Schiebergehäuses schiebbar und nach
oben gegen die auf einer am Boden des Gießgefäßes befestigten Montageplatte angeordneten
Kopfplatte drückbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieberwagen (7) und die
Montageplatte (6) jeweils Paßstifte (8) zum Eingreifen in die Bohrungen oder Schlitze
(5) in den Rahmenteilen (3) der Kopfplatte (1) sowie der Schieberplatte (1a) aufweisen.