[0001] Die Erfindung betrifft die Verwendung von wasserlöslichen Salzen gewisser Aminotriazinpolycarbonsäuren
und Halbester davon als Korrosionsinhibitoren für die Anwendung in wässrigen Systemen,
wie beispielsweise in wässrigen Oberflächenbeschichtungsmitteln, wie Emulsionsfarben
oder wässrigen Pulverbeschichtungssysteme oder in wässrigen Kühlsystemen, aber insbesondere
in Schmiermittel- und Kühlsystemen in Metallbearbeitungs-Verfahren.
[0002] In den vergangenen Jahren sind grosse technische Anstrengungen unternommen worden,
um die Probleme, welche bei der Verhinderung von Korrosion und Rosten von. Metallen
in Wasser-Kreislaufsystemen auftreten, zu lösen. Es wurden verschiedene synergistische
Korrosionsinhibitor-Zusammensetzungen vorgeschlagen, beispielsweise die in dem GB-Patent
1 374 270 Beschriebene, in der Mischungen von organischen Substanzen und Zinksalzen
verwendet werden, und Mischungen von organischem Material mit Chromaten gemäss dem
US-Patent 3 133 028. Diese bekannten Kompositionen weisen aber verschiedene Nachteile
auf. So ist beispielsweise auf die sich ergebenden Probleme bezüglich der Toxidität
von Schwermetallen, wie Chrom und Zink, hinzuweisen. Im Hinblick auf Umweltschutz
setzte eine Suche nach entsprechenden Alternativen ein. Synergistische Korrosionsinhibitor-Mischungen,
welche keine Schwermetalle enthalten, werden z.B. in dem GB-Patent 1 392 044 beschrieben.
Es handelt sich um Mischungen von organischen Substanzen mit Nitriten. Derartige Kompositionen
weisen aber den Nachteil auf, dass die Nitrite unter den Arbeitsbedingungen zu Nitraten
oxydiert werden können, welches zur Herabsetzung der Wirksamkeit des Inhibitors führt
und andererseits das Wachsen von Microorganismen begünstigt. Auch kann es'zu einer
Reaktion zwischen den Nitriten und Aminen kommen, wobei giftige N-Nitroso-Verbindungen
entstehen.
[0003] Auch Mischungen von Natriumnitrit und Triäthanolamin sind eingesetzt worden, um die
Korrosion in Metallbearbeitungssystemen zu inhibieren. Wegen der erheblichen Toxiditätsprobleme
und insbesondere wegen der Gesetzgebung über Abwässersysteme in einigen Industrieländern
hat man Abstand genommen von der Verwendung derartiger giftiger Substanz- mischungen.
[0004] Es wurde nun gefunden, dass überraschend wasserlösliche Salze gewisser Aminotriazinpolycarbonsäuren
und Teilester davon die Umweltprobleme der bekannten Systeme nicht aufwerfen, und
dass dieselben ausgezeichnete Korrosionsinhibitoren für wässrige Metallbearbeitungssysteme
und für wässrige Oberflächenbeschichtungs-Systeme sind.
[0005] Gegenstand der Erfindung ist ein wässriges System, enthaltend als Korrosionsinhibitor
ein wasserlösliches Salz einer Aminotriazinpolycarbonsäure oder eines Teilesters (Halbester)
dieser Säure der allgemeinen Formel I

in der R die Gruppe -NR R , eine geradkettige oder verzweigte C
1-C
4-Alkylgruppe, eine gegebenenfalls durch eine oder mehrere wasserlöslichmachende Gruppen
substituierte, einkernige C
1-C
10-Arylgruppe, den Rest

oder einen Rest der Formel

darstellt, in der X die Gruppe -CH
2- oder -0- bedeutet, in der R
1 und R
2 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, eine Gruppe -CHR
4SR
3 oder eine Gruppe -CHR
4SR
5COOQ bedeuten, wobei Q für Wasserstoff oder eine geradkettige oder verzweigte C
1-C
8-Alkylgruppe, R
3 für eine geradkettige oder verzweigte C
1-C
12-Alkylgruppe, R
4 für Wasserstoff, eine geradkettige oder verzweigte C
1-C
3-Alkylgruppe oder die Gruppe -COOR und R
5 für eine zweiwertige, geradkettige oder verzweigte, gegebenenfalls durch eine weitere
-COOQ-Gruppe substituierte C
l-C
4-Alkylengruppe stehen, mit der Massgabe, dass die Verbindung der Formel I mindestens
zwei -CHR
4SR
5COOH-Gruppen enthalten.
[0006] Wenn R eine geradkettige oder verzweigte Alkylgruppe bedeutet, so handelt es sich
vorzugsweise um Methyl. Wenn R für eine Arylgruppe steht, welche durch wasserlöslichmachende.Gruppen
substituiert ist, so ist letztere Gruppe beispielsweise -OH oder -COOH.
[0007] Das erfindungsgemässe System enthält vorzugsweise solche Verbindungen der Formel
I, in der R für -NR
1R
2 und R
1 und
R2 für die Gruppe -CHR
4SR
5COOQ stehen, wobei R
4 Wasserstoff, R
5 eine Methylen- oder Aethylengruppe und Q Wasserstoff bedeuten.
[0008] Unter Metallbearbeitung ist die werkstattmässige oder fabrikmässige Bearbeitung von
Metallen zu verstehen, wie z.B. Bohren, Walzen, Fräsen, Drehen, Schneiden, Sägen,
Schleifen und Gewindeschneiden und auch nicht spanabhebende Verformung, Ziehen und
Strecken.
[0009] Die Schmiermittel/Kühlmittel-Zusammensetzung kann eine wasserlösliche Schneide- oder
Schleifflüssigkeit sein, wie z.B.:
a) Wässrige Konzentrate von einem oder mehreren Korrosionsinhibitoren gemäss der Erfindung
und gegebenenfalls von einem oder mehreren Anti-Wear-Additiven, welche im Verhältnis
1:50 bis 1:100 verdünnt gewöhnlich als Schleifflüssigkeiten verwendet werden.
b) Polyglykole, welche Biocide, Korrosionsinhibitoren gemäss der Erfindung und Anti-Wear-Additive
enthalten und welche in Verdünnungen von 1:20 bis 1:40 für Schneidoperationen und
in Verdünnungen von 1:60 bis 1:80 für Schleifen verwendet werden.
c) Halbsynthetische Schneidflüssigkeiten, welche b) ähnlich sind aber zusätzlich 10
bis 25X Oel enthalten, welches genügend Emulgiermittel enthalten, um das in Wasser
gelöste Produkt homogen durchscheinend erhält.
d) Ein emulgierbares Mineralöl-Konzentrat, welches z.B. Emulgiermittel, Korrosionsinhibitoren
gemäss der Erfindung, Extrem-Anti-Wear-Additive, Biocide, Antischaummittel, Kupplungsagentien und dergleichen enthalten. Sie werden im allgemeinen im Verhältnis
1:10 bis 1:50 zu einer weissen, opaken Emulsion verdünnt.
e) Ein d) ähnliches Produkt, welches weniger Oel und mehr Emulgiermittel enthält und
welches nach der Verdünnung auf 1:50 bis 1:100 eine durchscheinende Emulsion für Schneid-
oder Schleifverfahren ergibt.
[0010] Das Salz der Verbindung der Formel I ist vorzugsweise ein Alkalisalz, insbesondere
ein K- oder Na-Salz oder aber ein Aminsalz, insbesondere ein Triäthanolaminsalz.
[0011] Das wasserlösliche Amin, welches das-Salz mit den Verbindungen der Formel I bildet,
kann ein Mono-, Di- oder Trialkylamin mit bis 8 C-Atomen sein, wie z.B. Methylamin,
Aethylamin, Propylamin, Butylamin, Pentylamin, Hexylamin, Heptylamin, Octylamin, Dimethylamin,
Diäthylamin, Dipropylamin, Di-n-butylamin, Trimethylamin, Triäthylamin oder Cycloalkylamin
enthaltend bis zu 6 C-Atomen wie Cyclopentylamin, Cyclohexylamin, ein Mono-, Di- oder
Trialkanolamin enthaltend 1 bis 9 C-Atome, wie Aethanolamin, 2-Hydroxypropylamin,
3-Hydroxypropylamin, 4-Hydroxybutalamin, 6-Hydroxyhexylamin, 8-Hydroxyoctylamin, Diäthanolamin,
Dipropanolamin, Triäthanolamin, Dimethylaminopropylamin, Morpholin, Pyridin, Chinolin,
Aethylendimain, Diäthylentriamin oder Pentaäthylenhexamin.
[0012] Die Salze können nach bekannten Verfahren durch Reaktion der Säure und der Base entweder
in stöchiometrischem Verhältnis oder unter Ueberschuss einer der beiden Komponenten
hergestellt werden. Der pH-Wert der Flüssigkeit beträgt vorzugsweise 7,5 bis 10, insbesondere
8 bis 9,5. Der pH-Wert wird zweckmässig durch Zusatz von Amin, vorzugsweise Triäthanolamin,
eingestellt.
[0013] Insofern umfasst die vorliegende Erfindung auch eine Mischung eines wasserlöslichen
Salzes einer Verbindung der Formel I mit einem wasserlöslichen Amin in einem Mengenverhältnis
von 1:1 bis 1:10, welches soviel Wasser enthält, dass eine homogene Flüssigkeit vorliegt,
welche weiter für die Anwendung verdünnt werden kann. Beispiele für bevorzugte Aminsalze
der Verbindungen der Formel I für die Verwendung in wässrigen Systemen stellen die
Triäthanolamin-Salze der folgenden Verbindungen dar:
A) Hexakis-(N-2'-carboxyäthylthiomethyl)melamin
B) Hexakis(N-carboxymethylthiomethyl)melamin
C) Sym. und unsym. Tris(N-2-carboxy-äthylthiomethyl)melamin
D) Sym. und unsym. Tris(N-carboxymethylthiomethyl)melamin
E) Bis(N-2'-carboxyäthylthiomethyl)melamin
F) Tetrakis(N-2'-carboxyäthylthiomethyl)acetoguanamin
G) Tetrakis-(N-2 '-carboxyäthylthiomethyl)benzoguanamin
H) Bis(N-2'-carboxyäthylthiomethyl)acetoguanamin
I) Bis(N-carboxymethylthiomethyl)acetoguanamin
J) Sym. und unsym. Tris[N-(1',3',4'-tricarboxy-2-thiabutyl)]melamin
K) Hexakis[N-(3',4'-dicarboxy-2'-thiabutyl)]melamin
L) Sym. und unsym. Tris[N-(l',4'-dicarboxy-2'-thiabutyl)]melamin
M) Tetrakis[N-(1',4'-dicarboxy-2'-thiabutyl)]acetoguanamin
N) Tetrakis[N-(1',3'-dicarboxy-2'-thiapropyl)]benzoguanamin
0) Eine Verbindung, welche durch Reaktion von Melamin mit Formaldehyd und Mercaptopropionsäure
im Molverhältnis 1:2:2 entsteht.
P) Eine Verbindung, welche durch Reaktion von Melamin mit Formaldehyd und Mercaptopropionsäure
im Molverhältnis 1:1,5:1,5 entsteht.
Q) Eine Verbindung, welche durch Reaktion von Melamin, Formaldehyd, Mercaptopropionsäure
und n-Butylmercaptan im Molverhältnis 1:6:3:3 entsteht.
R) Eine Verbindung, welche durch Reaktion von Mealmin, Formaldehyd, Mercaptoessigsäure
und t-Octylmercaptan im Molverhältnis 1:6:4:2 entsteht.
[0014] Die Menge der Verbindung der Formel I, welche während der Anwendung in dem wässrigen
System vorliegt, beträgt im allgemeinen 0,005 bis 2 Gew.%, vorzugsweise 0,01 bis 1
Gew.% und insbesondere 0,05 bis 1 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Systems.
[0015] Weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Inhibierung von Metallkorrosion
in wässrigen Systemen, wie z.B. in einem Metallbearbeitungsverfahren, welches dadurch
gekennzeichnet ist, dass man das Metall mit einem wässrigen System, welches ein Salz
einer Verbindung der Formel I enthält, gegebenenfalls in Gegenwart eines Ueberschusses
eines Amins in Berührung bringt. Vorzugsweise werden ein Tri- äthanolamine-Salz und
überschüssiges Triäthanolamin verwendet.
[0016] Die erfindungsgemäss verwendeten Salze der Verbindungen der Formel I können auch
als Korrosionsinhibitoren in Frostschutzmitteln und Hydraulikflüssigkeiten, welche
Wasser und Glykol enthalten, und auch in wässrigen Oberflächenbeschichtungssystemen,
wie wässrige Emulsionsfarben und wässrige Pulverbeschichtungssysteme, eingesetzt werden.
[0017] Beispiele für andere Korrosionsinhibitoren, welche zusätzlich zu den Salzen von Verbindungen
der Formel I in den erfindungsgemässen Systemen enthalten sein können, sind folgende
Substanzen:
a) Organische Säuren, ihre Ester oder Ammonium-, Amin-, Alkanolamin-und Metallsalze,
wie beispielsweise Benzoesäure, p-tert.Butyl-benzoesäure, Dinatrium-sebacat, Triäthanolaminlaurat,
iso-Pelargonsäure, das Triäthanolaminsalz der ω-(p-Toluol-sulfonamidocapronsäure),
Na-N-Lauryl-sarcosinat oder Nonylphenoxy-essigsäure.
b) Stickstoffhaltige Substanzen der folgenden Typen: Fettsäurealkanolamide, Imidazoline,
wie beispielsweise l-Hydroxyäthyl-2-oleyl-imidazolin; Oxazoline, Triazole, wie z.B.
Benzotriazol, und anorganische Salze, wie z.B. Na-Nitrit und -Nitrat.
c) Phosphor enthaltende Substanzen, wie die folgenden Typen: Aminophosphate, Phosphonsäuren
oder anorganische Salze wie Na-Dihydrogenphosphat.
d) Schwefel enthaltende Substanzen wie die folgenden Typen: Natrium-, Calzium- oder
Barium-petroleum-sulfonate oder heterocyclische wie Na-Mercaptobenzothiazole.
[0018] Extremdruck-Additive, welche in den.erfindungsgemässen Systemen enthalten sein können,
sind beispielsweise Schwefel und/öder Phosphor und/oder Halogen enthaltende Substanzen,
wie z.B. geschwefelte Walöle, geschwefelte Fette, Tritoluolphosphate, chlorierte Paraffine
oder äthoxylierte Phosphatester.
[0019] Die Verbindungen der Formel I sowie ihre Herstellung sind bekannt aus EP-Patentanmeldung
Nr. 80810231.3 (Veröffentlichungsnummer 0 024254).
[0020] Die Säuren oder die Teilweiseester derselben der Formel I, in der R
1 und R
2 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff oder eine Gruppe -CHR
4SR
5COOQ bedeuten, wobei R
4, R und Q die vorher angegebene Bedeutung haben, können durch Reaktion von mindestens
2 Grammäquivalenten (Val) einer Mercaptocarbonsäure der allgemeinen Formel II

mit 1 Grammäquivalent eines gegebenenfalls alkylierten Kondensationsproduktes eines
Aminotriazins mit einem Aldehyd der Fromel R4CHO, welches der Formel III

entspricht, erhalten werden, wobei R
6 eine Gruppe -NR R , eine geradkettige oder verzweigte C
1-C
4-Alkylgruppe oder eine gegebenenfalls durch eine wasserlöslichmachende Gruppe substituierte,
einkernige C
6-C
10 Arylgruppe bedeutet und R
7 und R
8 gleich oder verschieden sind und für Wasserstoff oder eine Gruppe -CHR
4-O-R
9, in der R
9 Wasserstoff oder eine geradkettige oder verzweigte C
1-C
8 Alkylgruppe bedeuten, und wobei die Reaktionspartner zur Herstellung des Kondensationsproduktes
der Formel III derart gewählt wurden, dass in den Verbindungen der Formel III mindestens
zwei -CHR
4-O-R
9-Gruppen enthalten sind.
[0021] Die Säuren und Teilweiseester der Formel I, in der R und R
2 gleich oder verschieden sind und eine Gruppe -CHR
4SR
3 oder eine Gruppe -CHR
4SR
5COOQ bedeuten, wobei R
3, R
4, R
5 und Q die vorher angegebene Bedeutung haben, können durch Reaktion von mindestens
2 Grammäquivalenten (Val) einer Mercaptocarbonsäure der Formel II und 1 bis 4 Grammäquivalenten
eines Alkylmercaptans der Formel IV

mit 1 Grammäquivalent des Kondensationsproduktes der Formel III erhalten werden.
[0022] Diese Reaktionen können in der Weise durchgeführt werden, dass man die Komponenten
bei Raumtemperatur oder vorzugsweise bei erhöhter Temperatur, gewöhnlich bei 50° bis
150°C, in Gegenwart oder in Abwesenheit von geeigneten Lösungsmittel mischt. Als Lösungsmittel
kommen Wasser, Methanol, Aethanol, Dioxan, Aceton, Essigsäure, Benzol oder Toluol
in Frage. Gegebenenfalls wird ein Säure-Katalysator, wie Schwefelsäure oder Salzsäure
zugesetzt.
[0023] Wenn in Formel III mindestens einer der Reste R und R
8 eine Gruppe -CHR
4-O-R
9 bedeutet und R für einen Alkylrest steht, ist das erhaltene Produkt allgemein eine
Mischung der Säure der Formel I mit Q als Wasserstoff mit einem geringen Anteil des
Esters der Formel I, in der Q eine identische Alkylgruppe R
9, vorzugsweise Methyl, n-Butyl, iso-Butyl oder 2-Aethylhexyl, bedeutet. Derartige
Mischungen können, wenn das erwünscht ist, durch bekannte Methoden getrennt werden.
[0024] Gemäss einer Abwandlung des erfindungsgemässen Verfahrens wird, falls Teilester der
Formel I gewonnen werden sollen, ein Ester der Formel V

in der R
5 die bereits vorher angegebene Bedeutung hat und Q eine geradkettige oder verzweigte
C
1-C
8-Alkylgruppe, wie z.B. Methyl, n-Butyl, iso-Butyl oder 2-Aethylhexyl, bedeutet, als
eine Reaktionskomponente eingesetzt.
[0025] Diese Modifizierung des Verfahrens kann als Alternative zu der Verwendung eines alkylierten
Aminotriazinaldehyd-Kondensationsproduktes verwendet werden (z.B. eine Verbindung
der Formel III, in der mindestens eine der Gruppen R
7 und R
8 für eine Gruppe -CHR
4-O-R
9 steht, in der R
9 eine der vorher angegebenen Alkylgruppen bedeutet). Sie kann auch im Falle des Einsatzes
eines solchen Kondensationsproduktes angewandt werden, um den Gehalt an Estergruppen
zu erhöhen, wobei in den Estergruppen die Reste -OQ und -OR9 gleich oder verschieden
sein können.
[0026] Nach einem weiteren Verfahren zur Herstellung von Teilestern werden Aminotriazinpolycarbonsäuren
der Formel I, in der mindestens 3 der Reste Q Wasserstoff darstellen, nach bekannten
Verfahren mittels eines Alkohols der Formel VI

in der Q
1 die vorher angegebene Bedeutung hat, verestert.
[0027] Die Menge an Ester der Formel IV oder Alkohol der Formel VI sollten bei den beschriebenen
Verfahren nicht so gross sein, dass das Produkt im Durchschnitt weniger als 2 freie
Carboxylgruppen pro Molekül enthält.
[0028] Nach einem weiteren Verfahren zur Herstellung von Säuren und Teilestern der Formel
I werden mindestens 2 Grammäquivalente einer Mercaptocarbonsäure der Formel II und
falls erforderlich eine angemessene Menge an einem Ester der Formel V mit einem Grammäquivalent
eines Aminotriazins der Formel VII

und mindestens 2 Grammäquivalenten eines Aldehydes der Formel VIII

umgesetzt, wobei R
10 für eine unsubstituierte Aminogruppe, eine geradkettige oder verzweigte C
1-C
4-Alkylgruppe oder für eine gegebenenfalls durch eine wasserlöslichmachende Gruppe
substituierte 1-kernige C
6-C
10-Arylgruppe steht und R
4 die vorher angegebene Bedeutung hat.
[0029] Vorzugsweise wird die Reaktion im wässrigen Milieu in der Weise durchgeführt, dass
die Säure der Formel II, der Ester der Formel V (falls eingesetzt) und das Aminotriazin
der Formel VII gegebenenfalls unter Erwärmung in Kontakt gehalten werden, bis sie
sich unter Salzbildung lösen, und danach das Aldehyd der Formel VIII zugegeber wird.
Die Mischung wird dann solange gerührt, bis die Reaktion vollständig abgelaufen ist.
Die Reaktion kann bei Raumtemperatur aber vorzugsweise bei einer Temperatur von 50°
bis 100°C durchgeführt werden.
[0030] In einer Abwandlung des obigen Verfahrens bei Verwendung derselben molaren Mengen
können die Säure der Formel II und der Ester der Formel V (falls eingesetzt) zunächst
mit dem Aldehyd der Formel VIII unter wässrigen oder wasserfreien Verhältnissen gemischt
werden und danach das Aminotriazin der Formel VII zugesetzt werden. Diese Reaktion
kann ebenfalls bei Raumtemperatur und erhöhter Temperatur durchgeführt werden. Vorzugsweise
werden die Reaktionsagentien auf 50° bis 100°C erwärmt.
[0031] Nach einem besonders bevorzugten Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel
I wird Melamin in Abwesenheit eines Esters der Formel V mit 2 bis 6 Grammäquivalenten
von Formaldehyd und der Mercaptocarbonsäure umgesetzt.
[0032] Die Aminotriazinpolycarbonsäuren der Formel I, in der alle R
4- und Q
- Gruppen ein Wasserstoffatom bedeuten, können auch in der Weise hergestellt werden,
dass man 1 Grammäquivalent eines Aminotriazin der Formel IX

mit mindestens 2 Grammäquivalenten einer Mercaptocarbonsäure der Formel II umsetzt,
wobei R11 eine Gruppe -NR
12R
13, eine geradkettige oder verzweigte C
1-C
4-Alkylgruppe oder eine gegebenenfalls durch eine wasserlöslichmachende Gruppe substituierte,
1-kernige C
6-C
10-Arylgruppe bedeutet und R
12 und R
13, welche gleich oder verschieden sind, für Wasserstoff oder eine Gruppe -CH
2NR
14R
15 stehen. Entweder bedeutet dabei
R14 Wasserstoff oder eine geradkettige oder verzweigte C
1-C
4-Alkylgruppe und R
15 eine solche Alkylgruppe (wobei diese Alkylgruppe die gleiche oder eine andere sein
kann), oder aber R
14 und R
15 bilden zusammen mit dem N-Atom, an das sie gebunden sind, ein einwertiges, einkerniges
heterocyclisches Radikal, welches bis zu 8 C-Atome enthält.
R12 und R
13 werden derart gewählt, dass die Verbindung der Formel IX mindestens 2 Gruppen -CH
2NR
14R
15 enthält. Die Reaktion wird in Abwesenheit oder in Gegenwart von Lösungsmitteln wie
Xylol, Methanol, Aethanol, Dioxan, Aceton, Eisessig, Benzol, Toluol oder Pyridin durchgeführt,
unter Abspaltung des Amins der Formel X

[0033] Im allgemeinen werden die reagierenden Stoffe auf Temperaturen von 100° bis 200°C
erhitzt.
[0034] Die als Ausgangsprodukte angewendeten Aminotriazine der Formel IX werden durch Mannich-Reaktion
zwischen einem Triazin der Formel VII, Formaldehyd und einem primären oder sekundären
Amin der Formel X oder einem Salz eines solchen Amins hergestellt. Die Natur des eingesetzten
Amins.ist im allgemeinen nicht kritisch, aber wegen der Wirtschaftlichkeit (Anfallen
unerwünschter Nebenprodukte) und zur Erleichterung der Abspaltung während der Reaktion
mit der Mercaptocarbonsäure stellen bevorzugt R
14 ein Wasserstoffatom und R
15 entweder Methyl oder Aethyl oder aber R
14 und R
15 beide Methyl oder
Aethyl oder aber
R14 und
R15 zusammen -(CH
2)
5 oder eine Gruppe -(CH
2)
2-O-(CH
2)
2-
dar.
[0035] Die folgenden Beispiele erläutern weiter die Erfindung.
Korrosionsinhibierung in wässrigen Schleifflüssigkeiten
[0036] Beispiele 1 bis 29: Die Prüfungen werden zum Nachweis der Korrosionsinhibierungs-Fähigkeiten
von verschiedenen Konzentrationen der Triäthanolamin-Salze folgender Verbindungen
der Formel I in Gegenwart von Ueberschuss an Triäthanolamin durchgeführt.

[0037] Das angewandte Prüfverfahren ist eine Modifikation des Testes IP 287, welcher normalerweise
für den Nachweis der KorrosionswiderstandsEigenschaften von emulgierbaren Schleifölen
unter Verdünnung mit Wasser bis zur Schädigung (Rosten) angewandt wird.

1. Ein wässriges System, enthaltend als Korrosionsinhibitor ein wässerlösliches Salz
einer Aminotriazinpolycarbonsäure oder eines Teilesters dieser Säure der allgemeinen
Formel I

in der R die Gruppe -NR
1R
2, eine geradkettige oder verzweigte C
1-C
4-Alkylgruppe, eine gegebenenfalls durch eine oder mehrere wasserlöslichmachende Gruppen
substituierte, einkernige C
1-C
10-Arylgruppe, den Rest

oder einen Rest der Formel

darstellt, in der X die Gruppe -CH
2 oder -0- bedeutet, in der R
1 und R
2 gleich oder verschieden sind und Wasserstoff, eine Gruppe -CHR
4SR
3 oder eine Gruppe -CHR
4SR
5COOQ bedeuten, wobei Q für Wasserstoff oder eine geradkettige oder verzweigte C
1-C
8-Alkylgruppe, R
3 für eine geradkettige oder verzweigte C
1-C
12-Alkylgruppe, R für Wasserstoff, eine geradkettige oder verzweigte C
1-C
3-Alkylgruppe oder die Gruppe -COOQ und R
5 für eine zweiwertige, geradkettige oder verzweigte, gegebenenfalls durch eine weitere
-COOQ-Gruppe substituierte C
1-C
4-Alkylengruppe stehen,
mit der Massgabe, dass die Verbindung der Formel I mindestens zwei -
CHR4SR5COOH-Gruppen enthält.
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es solche Verbindungen der
Formel I enthält, in der R für -NR1R2 und R1 und R2 für die Gruppe -CHR4SRSCOOQ stehen, wobei R4 Wasserstoff, R5 eine Methylen- oder Aethylengruppe und Q Wasserstoff bedeuten.
3. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es solche Verbindungen der
Formel I enthält, in der R.für eine durch eine wasserlöslichmachende Gruppe -OH oder
-COOH substituierte Arylgruppe steht.
4. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Salz der Verbindung der
Formel I einAlkalisalz, vorzugsweise ein Na- oder K-Salz, ist.
5. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Salz der Verbindung der
Formel I ein Aminsalz, vorzugsweise ein Triäthanolaminsalz ist.
6. System nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Aminsalz ein Triäthanolaminsalz
einer Carbonsäure oder eines Teilesters dieser Säure der Formel I, welche sich von
Melamin ableitet, ist.
7. System-nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Aminsalz ein Triäthanolaminsalz
einer Carbonsäure oder eines Teilesters dieser-Säure der Formel I, welche sich von
Aceto- oder Benzoguanamin ableitet, ist.
8. System nach Anspruch 1, enthaltend zusätzlich 10 Gewichtsteile eines wasserlöslichen
Amins, vorzugsweise Triäthanolamin, pro einem Gewichtsteil des Salzes der Verbindung
der Formel I.
9. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um ein wässriges Oberflächenbeschichtungsmittel
handelt.
10. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass es sich um eine Schmiermittel-/Kühlmittel-Zusammensetzung handelt.
11. Verfahren zur Inhibierung von Metallkorrosion in einem wässrigen System, enthaltend
das zu schützende Metall, durch Zugabe einer Säure oder eines Teilesters der Formel
I.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass man es bei einem Metallbearbeitungsprozess
in der Weise durchführt, dass die Metallbearbeitung in Gegenwart eines wässrigen Systems
nach Anspruch 1 durchführt. p
13. Eine Mischung aus einem wasserlöslichen Salz nach Anspruch 1 und einem wasserlöslichen
Amin im Gewichtsverhältnis 1:1 bis 1:10.