(19)
(11) EP 0 041 059 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
02.12.1981  Patentblatt  1981/48

(21) Anmeldenummer: 81890065.6

(22) Anmeldetag:  14.04.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E04B 1/78, E04C 1/10, E04B 2/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 25.04.1980 AT 2228/80

(71) Anmelder: RIESENEDER Gesellschaft m.b.H. u. Co. KG
A-4041 Linz (AT)

(72) Erfinder:
  • Anzinger, Hedwig
    A-4600 Wels (AT)

(74) Vertreter: Hübscher, Gerhard, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Dipl.-Ing. Gerhard Hübscher Dipl.-Ing. Helmut Hübscher Dipl.-Ing. Heiner Hübscher Spittelwiese 7
4020 Linz
4020 Linz (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Zweischaliges Mauerwerk


    (57) Bei einem zweischaligen Mauerwerk (1) ist zwischen Innenschale (2) und Aussenschale (3) eine Dämmschicht (4) vorgesehen, wobei zwischen Dämmschicht (4) und Außenschale (3) ein Freiraum (7) zur Mauerwerkshinterlüftung verbleibt.
    Um auf einfache, sichere Weise gleich beim Aufbau des Mauerwerks (1) für die Hinterlüftung zu sorgen, besteht die Außenschale (3) aus Bausteinen (5), die nach innen vorragende, lotrecht verlaufende Rippen (6) aufweisen, deren mittlere Breite kleiner als die mittlere Weite der zwischen ihnen verbleibenden, den Freiraum bildenden Lücken (7) ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein zweischaliges Mauerwerk mit einer inneren Dämmschicht aus Mineralwolle od. dgl. und einem Freiraum zwischen Dämmschicht und Außenschale zur Mauerwerkshinterlüftung.

    [0002] Zweischalige Mauerwerke mit einer mittigen Isolierschicht zeichnen sich durch ihre gute Wärmespeicherfähigkeit und vor allem durch ihre hervorragenden Dämmeigenschaften aus, wobei sich als Isoliermaterial besonders Mineralwolle oder dampfdurchlässiges Polystrol oder andere Dämmstoffe mit gegenüber dem tragenden Mauerwerksteil, also der Innenschale, geringerem Dampfdiffusionswiderstandsfaktor bewährt haben, da diese Materialien ein Atmen des Mauerwerkes zulassen. Da sich aber die DämmWirkung der Mineralwolle od. dgl. mit zunehmender Feuchtigkeit wesentlich verschlechtert, muß zusätzlich dafür gesorgt sein, daß durch eine ausreichende Hinterlüftung des Mauerwerkes weder durch die Innenschale eindiffundierender Wasserdampf noch durch die Außenschale eindringender Schlagregen die Dämmschicht über ein zulässiges Maß hinaus durchnässen können. Aus diesem Grund gibt es zwischen Dämmschicht und Außenschale einen im Bodenbereich mit der Außenluft in Verbindung stehenden und nach oben hin offenen Freiraum, der so eine Hinterlüftung und damit eine entsprechende Feuchtigkeitsabfuhr erlaubt. Um aber einen solchen Freiraum zu erreichen ist es bisher notwendig, die Dämmschicht mittels eigener Haltevorrichtungen, wie einer Lattung, einer Schienenkonstruktion oder einer Vielzahl von speziellen großköpfigen Distanznägeln u. dgl., in ihrer Stärke auf das gewünschte Maß zu begrenzen, was einen enormen Arbeits- und Materialaufwand mit sich bringt und bei einem etwas sorgloseren Verlegen der Dämmschicht sofort unangenehmste und irreparable Folgen nach sich zieht.

    [0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, diese Mängel zu beseitigen und ein Mauerwerk der eingangs geschilderten Art zu schaffen, das auf einfache, rationelle Weise aufgebaut werden kann und stets die gewünschte Hinterlüftung gewährleistet.

    [0004] Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß die Außenschale aus Bausteinen besteht, die nach innen vorragende, lotrecht verlaufende Rippen aufweisen, deren mittlere Breite kleiner als die mittlere Weite der zwischen ihnen verbleibenden, den Freiraum bildenen Lücken ist. Diese Rippen halten die Dämmschicht von selbst stets auf entsprechende Distanz, so daß alleine durch übliches Aufmauern des Mauerwerkes ohne die Notwendigkeit einer zusätzlichen Lattung od. dgl. die Ausbildung des für die Hinterlüftung notwendigen Freiraumes sichergestellt ist. Durch die Breitenverhältnisse von Rippen und dazwischenliegenden Lücken entstehen beim Aufbau der Außenschale unabhängig von der Art bzw. Größe der Versetzung übereinanderliegender Steinreihen von unten nach oben durchgehende Luftkanäle, die kaminartig wirken und eine gewünschte Hinterlüftung mit sich bringen. Dabei können die Rippen direkt vom Baustein oder von mit dem Baustein durch Kleben, Schäumen od. dgl. verbundenen Leisten ausgebildet sein und die Rippen brauchen außerdem nicht über die gesamte Steinhöhe durchgehend zu verlaufen, es genügt ihr abschnittsweises Vorhandensein. Auch ihre Querschnittsform ist variabel, und als Bausteine selbst können alle möglichen Bauelemente, wie einzelne. Ziegel oder vorgefertigte Wandteile dienen.

    [0005] Um zu verhindern, daß es durch die zeitweise unterkühlte Außenschale zu einer Kondensation der in die Dämmschicht eindiffundierenden Feuchtigkeit kommt, ist die Berührungsfläche zwischen den Rippen und der Dämmschicht möglichst klein zu halten. Die Rippen müssen darüber hinaus aber auch entsprechend hoch sein, um ein Verschließen der Lücken durch das weiche Dämmmaterial sicher zu verhindern, wobei die Rippenhöhe für die Weite der Lükken maßgebend ist, so daß sich im Hinblick auf die vorhandenen Festigkeitseigenschaften ein bestimmter Zusammenhang zwischen Form und Größe der Rippen und ihres gegenseitigen Abstandes ergibt. Durchaus günstige Verhältnisse treten auf, wenn die mittlere Rippenbreite etwa halb so groß wie die maximale Rippenhöhe ist und die mittlere Lückenweite etwa dem Zwei- bis Fünffachen der maximalen Rippenhöhe entspricht. Dabei sollten die mittlere Breite bzw. die maximale Höhe der Rippen mindestens 1 bzw. 2 cm und die mittlere Lückenweite 5 cm betragen. Diese Maßangaben sind selbstverständlich nur ungefähre Richtwerte, die stark vom Material des Bausteines und der Dämmschicht und auch von der Querschnittsform der Rippen beeinflußt werden. Die geradlinig verlaufenden Rippen sind ja nicht auf eine bestimmte Ausführungsform beschränkt, sie können an und für sich beliebigen, z.B. rechteckigen, trapezförmigen oder runden Querschnitt aufweisen, wobei diese Maßangaben dann Mittelwerte darstellen. Im Endeffekt kommt es ja nur darauf an, daß die zwischen den Rippen verbleibenden Lükken groß genug sind, um eine Kaminwirkung zu erzeugen, und die Rippen bei kleinster Berührungsfläche mit der Dämmschicht ein Eindringen dieser-Dämmschicht in die lichte Weite der Lücken weitgehend ausschließen.

    [0006] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand in einem Ausführungsbeispiel rein schematisch dargestellt, und zwar zeigen

    [0007] Fig. 1 und 2 ein erfindungsgemäßes Mauerwerk im Horizontalschnitt und im Vertikalschnitt nach der Linie II-II der Fig. 1.

    [0008] Ein zweischaliges Mauerwerk 1 besteht aus der tragenden Innenschale 2, der mit Abstand davon aufgerichteten Außenschale 3 und einer mittigen Dämmschicht 4 aus Mineralwolle od. dgl. Um ein Durchnässen der Dämmschicht 4 zu verhindern, was ein starkes Absinken der Isoliereigenschaften und eine wesentliche Verschlechterung des Wohnklimas zur Folge hätte muß für eine Hinterlüftung des Mauerwerkes 1 gesorgt sein, die einen Freiraum zwischen Außenschale 3 und Dämmschicht 4 für die Luftführung erfordert. Um auf einfache Weise diesen Freiraum gleichzeitig mit dem üblichen Aufmauern des Mauerwerkes entstehen zu lassen, wird die Außenschale 3 aus Bausteinen 5 mit nach innen vorragenden, lotrecht verlaufenden Rippen 6, die schmäler sind als die zwischen zwei benachbarten Rippen 6 vorhandenen Lücken 7, aufgebaut. Die Lücken 7 der einzelnen Bausteine 5 bilden in der fertigen Außenschale 3 von unten nach oben durchgehende Kanäle, die von Luft durchströmt werden (Pfeile 8) und die gewünschte Hinterlüftung des Mauerwerkes 1 mit sich bringen. Die Rippen 6 der Bausteine 5 halten dabei die Dämmschicht 4 auf Distanz und verhindern das Eindringen des relativ weichen Isoliermaterials dieser Dämmschicht in die Lücken 7. Wie in Fig. 2 angedeutet, können die einzelnen Bausteine 5 der Außenschale 3 in gewohnter Weise versetzt aufgemauert sein, ohne daß dadurch die Kanalbildung für die Luftströmung 8 beeinträchtigt würde, da keine Rippe des einen Steines irgendeine Lücke der benachbarten Steine verschließen kann.


    Ansprüche

    1. Zweischaliges Mauerwerk mit einer inneren Dämmschicht aus Mineralwolle od. dgl. und einem Freiraum zwischen Dämmschicht und Außenschale zur Mauerwerkshinterlüftung, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenschale (3) aus Bausteinen (5) besteht, die nach innen vorragende, lotrecht verlaufende Rippen (6) aufweisen, deren mittlere Breite kleiner als die mittlere Weite der zwischen ihnen verbleibenden, den Freiraum bildenden Lücken (7) ist. 2. Mauerwerk nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die mittlere Rippenbreite etwa halb so groß wie die maximale Rippenhöhe ist und die mittlere Lückenweite etwa dem Zwei- bis Fünffachen der maximalen Rippenhöhe entspricht.
     




    Zeichnung