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EP 0 041 078 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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09.12.1981 Patentblatt 1981/49 |
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Anmeldetag: 23.12.1980 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)3: H05H 1/34 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH DE FR GB IT LI SE |
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Priorität: |
30.05.1980 DD 221458
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Anmelder: VEB Edelstahlwerk 8. Mai 1945 Freital |
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DDR-8210 Freital (DD) |
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Erfinder: |
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- Spiegelberg, Karl, Dipl. Ing.
DDR-1071 Berlin (DD)
- Hoffmann, Herbert
DDR-1422 Hennigsdorf (DD)
- Jeske, Helmfried
DDR-1422 Hennigsdorf (DD)
- Kolm, Alexander
DDR-1422 Hennigsdorf (DD)
- Ebeling, Fred, Dipl. Ing.
DDR-1071 Berlin (DD)
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Vertreter: Puchberger, Rolf, Dipl. Ing. et al |
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Patentanwälte
Dipl. Ing. Rolf Puchberger
Dipl. Ing. Peter Puchberger
Dipl.-Ing. Georg Puchberger
Singerstrasse 13
Postfach 55 1010 Wien 1010 Wien (AT) |
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Entgegenhaltungen: :
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Mittels Gasgemischen betriebener Plasmabrenner |
(57) Die Erfindung betrifft einen Plasmabrenner für metallurgische Öfen, der mit Gasgemischen
betrieben wird. Aufgabe der Erfindung ist es, dem Plasmabogen Zusatzgas verschiedener
Art zuzuführen, um so gezielt elektrische Bogenkennwerte und Ofenatmosphäre zu erhalten,
ohne daß ein unzulässiger Katodenabbrand auftritt. Erfindungsgemäß wurde dies dadurch gelöst, daß dem Plasmabrenner mittels einer Ringleitung
1 in das Innere des Plasmabrenners Zusatzgas zugeleitet wird. Die Gasleitungsrohre
3 am Zusatzgasaustritt 9 sind um einen vorgegebenen Winkel zur Brennerlängsachse angeordnet
(35 bis 45°). Die Schnittstelle zwischen Plasmabogen und Zusatzgas liegt 25 bis 45
mm vor der stabförmigen Katode 7. Zur Leistungserhöhung bei konstantem Bogenstrom
ohne chemische Reaktion mit Schmelzgut wird als Zusatzgas Wasserstoff oder Stick- stoff gewählt; bei beabsichtigter chemischer Reaktion Sauerstoff bzw. sauerstoffhaltige
Gasmischungen (-Fig.-).
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[0001] )ie Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Metallurgie, insbesondere auf das Schmelzen
von Metallen und Legierungen in Plasmaschmelzöfen, in denen Plasmabrenner hoher Leistung
verwendet werden.
[0002] Die bisher zum Schmelzen bzw. Umschmelzen metallischer Werkstoffe eingesetzten Plasmaschmelzbrenner
hoher Leistung verwenden als Arbeitsgas technisch reines Argon. Dieses Arbeitsgas
sichert einerseits den Schutz der hocherhitzten Wolframkatode innerhalb des Brenners
gegen Abbrand und bestimmt im wesentlichen die Zusammensetzung der Ofenraumatmosphäre
über dem Schmelzgut und somit die elektrischen Grundparameter der Plasmasäule, wie
Spannungsgradient längs der Säule, Bogenspannung und Bogentemperatur der Plasmasäule.
Hieraus resultierten Überlegungen, diese elektrischen Bogenparameter durch Zumischung
zweiatomiger Gase zu beeinflussen, z.B. die Brennerleistung bei konstanter Stromstärke
durch erhöhte Bogenspannungen zu steigern bzw. den Schmelzverlauf über die Einbeziehung
chemischer Reaktionen zwischen dem Schmelzgut und einer gezielt über das Arbeitsgasgemisch
eingestellten Ofenraumatmosphäre zu beeinflussen. Voraussetzung für die Arbeitsweise
mit Gasgemischen war jedoch dabei, daß die heiße Wolframkatode nicht mit oxidierenden
Gasen in Berührung kommen durfte, um den sonst stark einsetzenden Katodenabbrand zu
vermeiden. Oxidierende Gasgemische fielen somit von vornherein als Arbeitsgas für
derartige Schmelzbrennerkonstruktionen aus. Die Verwendung anderer Katodenmaterialien,
die bei 0
2 haltigem Arbeitsgas ohne Abbrand funktionsfähig bleiben und wie sie z.B. bei Plasmaschneidbrennern
auch Verwendung finden, z.B. Zirkonoxidkatoden, konnte bisher nur bei niedrigen Stromstärken
erfolgen. Eine Erhöhung der Leistung für Plasmabrenner zum Schmelzen von metallischen
Werkstoffen war mit den bekannten Lösungen nicht möglich.
[0003] Ziel der Erfindung ist es, einen mittels Gasgemischen betriebenen Plasmabrenner zu
schaffen, der bei hoher Leistung sicher arbeitet. Der Erfindung liegt die Aufgabe
zugrunde, einen Plasmabrenner zu entwickeln, der es gestattet, dem Plasmabogen Zusatzgase
verschiedener Art zuzuführen, um so die elektrischen Bogenkennwerte sowie andererseits
über die Zusammensetzung der Ofenraumatmosphäre in Verbindung mit der hohen Plasmabogentemperatur
den Ablauf chemischer Reaktionen zwischen dem Schmelzgut und der Ofenraumatmosphäre
bzw. dem Schmelzgut, seiner Schlackenbedeckung und der Ofenraumatmosphäre gezielt
ablaufen zu lassen, ohne den notwendigen Schutz der hocherhitzten Wolfram-Stabkatode
gegen unzulässigen Katodenabbrand zu vernachlässigen. Erfindungsgemäß wurde dies dadurch
gelöst, daß dem Plasmabrenner mittels einer Ringleitung, von der Gasleitungsrohre
durch das Innere des Plasmabrenners führen, das Zusatzgas zugeleitet wird. Die Gasleitungsrohre
sind am Zusatzgasaustritt symmetrisch auf einem Teilkreis um die Düsenöffnung angeordnet
und gegenüber der Plasmabrennerlängsachse um einen Winkel von 35 bis 45° geneigt.
Die Schnittstelle zwischen Plasmabogen und Zusatzgas liegt vorteilhafterweise in einem
Abstand von 25,0 bis 45,0 mm vor der Oberfläche der stabförmigen Katode. Die Wahl
des Zusatzgases richtet sich nach dem beabsichtigten Gaseinfluß auf den Schmelzablauf.
Zur Erhöhung des Spannungsgradienten längs der Plasmabogensäule und damit zur Leistungserhöhung
des Plasmabogens bei konstantem Bogenstrom ohne chemische Reaktion mit dem Schmelzgut
werden Molekülgase wie Wasserstoff oder Stickstoff gewählt. Soll ein gezielter Ablauf
chemischer Reaktion des Zusatzgases mit dem Schmelzgut erreicht werden, verwendet
man als Zusatzgas Sauerstoff oder sauerstoffhaltige Gasmischungen. Zur Erzielung einer
höheren Geschwindigkeit des Zusatzgases können in den Öffnungen des Zusatzgasaustrittes
Einsatzkörper angeordnet werden. Die Erfindung soll nachstehend anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert werden. Die zugehörige Zeichnung zeigt einen Teillängsschnitt des
erfindungsgemäßen Plasmabrenners: Am anschlußseitigen Ende des einen vom Grundprinzip
her bekannten Plasmabrenners ist eine Ringleitung 1, an der sich der Gasanschlußstutzen
2 befindet, im Bereich des Kühlwasserzutrittes 4 angeordnet. Von dieser Ringleitung
1 führen eine Reihe von Gasleitungsrohren 3, längs des Wasserkühlspaltes 5, in das
Innere des Plasmabrenners. Durch die Gasleitungsrohre 3 gelangt das Zusatzgas über
den Zusatzgasaustritt 9 an die Düsenöffnung 10 der Kupferdüse 6. Die Öffnungen der
Zusatzgasaustritte 9 sind gegenüber der Längsachse des Plasmabrenners symmetrisch
zur Düsenöffnung 10 auf einen Teilkreis um 35 bis 45° geneigt ausgeführt. Auf diese
Weise wird erreicht, daß die Schnittstelle zwischen Plasmabogen und Zusatzgas in einem
Abstand von 25,0 bis 45,0 mm vor der Oberfläche der stabförmigen Katode 7 liegt, so
daß kein Abbrand auftritt. Die Katode 7 selbst wird über den Katodenblock 8 gekühlt
und ist durch den Argonstrom geschützt, der an dieser Stelle vom Zusatzgas nicht beeinflußt
wird. Die Wahl der Art des Zusatzgases und die Gasmenge werden vom beabsichtigten
Gaseinfluß auf den Schmelzablauf bestimmt. Für die Zielstellung einer Erhöhung des
Spannungsgradienten längs der Plasmabogensäule und damit der Leistungserhöhung des
Plasmabogens bei konstantem Bogenstrom werden Molekülgase gewählt, die mit dem Schmelzgut,
z.B. Stahl, keine chemischen Verbindungen eingehen, wie Wasserstoff oder auch Stickstoff.
Für den gezielten Ablauf chemischer Reaktionen zwischen dem Zusatzgas und dem Schmelzgut
unter besonderer Berücksichtigung der im Plasmabogen herrschenden hohen Gastemperatur
und dem damit verbundenen Ionisationsgrad der Molekülgase, z.B. zum Frischen von Stahlschmelzen,
werden Zusatzgase geeigneter Zusammensetzung gewählt. Zur Durchführung des Frischprozesses
verwendet man Sauerstoff bzw. O
2-haltige Gasmischungen. Die Menge des dem Plasmabrenner zugeführten Zusatzgases wird
dabei vom Verwendungszweck bestimmt und über den Gasdruck eingestellt. Zur Erzielung
ausreichender Gasgeschwindigkeiten an den Zusatzgasaustritten 9 kann man die Querschnitte
dieser Öffnungen durch Anordnen von in der Zeichnung nicht dargestellten Einsatzkörpern
variieren.
1. Mittels Gasgemischen betriebener Plasmabrenner zum Schmelzen von Metallen und Legierungen,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Plasmabrenner über eine Ringleitung (1), von der Gasleitungsrohre
(3) durch das Innere des Plasmabrenners führen, das Zusatzgas zugeleitet wird, wobei
die Gasleitungsrohre (3) am Zusatzgasaustritt (9) symmetrisch auf einem Teilkreis
um die Düsenöffnung (10) in einem Winkel von 35 bis 45o zur Plasmabrennerlängsachse geneigt angeordnet sind und die Schnittstelle zwischen
Plasmabogen und Zusatzgas in einem Abstand von 25,0 bis 45,0 mm vor der Oberfläche
der stabförmigen Katode (7) liegt.
2. Plasmabrenner nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zur Erhöhung des
Spannungsgradienten und damit zur Leistungserhöhung des Plasmabogens bei konstantem
Bogenstrom als Zusatzgas Molekülgase verwendet werden, die keine chemische Reaktion
mit dem Schmelzbad eingehen, vorzugsweise Wasserstoff oder Stickstoff.
3. Plasmabrenner nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum Zwecke des
Ablaufs gezielter chemischer Reaktionen als Zusatzgase Sauerstoff oder sauerstoffhaltige
Gasmischungen verwendet werden.
4. Plasmabrenner nach den Patentansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur
Erzielung einer höheren Geschwindigkeit der Zusatzgase in den Öffnungen der Zusatzgasaustritte
(9) Einsatzkörper angeordnet sind.
