[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung der im Oberbegriff des ersten Anspruchs
angegebenen Art.
[0002] Bei in Fahrzeugen eingebauten luftverdichteten, selbstzündenden Brennkraftmaschinen
ist es wegen des großen durchfahrbaren Drehzahlbereichs notwendig, den Förderbeginn
der Einspritzpumpe zwischen der niedrigsten Lastdrehzahl und der Nenndrehzahl um mehrere
Grade Kurbelwinkel vorzuverlegen. Die Vorverlegung kann in an sich bekannter Weise
durch einen automatisch arbeitenden Einspritzzeitpunktversteller bewerkstelligt werden,
der mit Hilfe von federbelasteten Fliehkraftgewichten seine Einspritzpumpenabtriebswelle
gegenüber der Antriebswelle in Abhängigkeit von der Drehzahl verdreht.
[0003] Diese federbelasteten fliehkraftgeregelten Einspritzzeitpunktversteller haben den
Nachteil, daß sie den Einspritzzeitpunkt nur in Abhängigkeit der Drehzahl verstellen.
Bei einem Beschleunigen der Brennkraftmaschine innerhalb kurzer Zeit (z.B.2 bis 10
Sek.) tritt eine kurzfristige Geräuschüberhöhung, das sogenannte Beschleunigungsgeräusch,
gegenüber dem stationären Zustand auf. Die Ursache für dieses Beschleunigungsgeräusch
sind im Zusammentreffen des etwas steileren Zünddruckanstiegs mit den gegenüber dem
jeweils stationären Zustand größeren Spieltoleranzen im Triebwerk zu sehen. Der steilere
Zünddruckanstieg läßt sich mit den bei niedrigen Drehzahlen geringeren Kompressionsendtemperaturen
infolge niedriger
Brenn- raumtemperaturen erklären, ebenso wie die größeren Spieltoleranzen aufgrund
der ebenfalls geringeren Bauteiltemperaturen.
[0004] Da es nicht möglich ist, während der kurzen Beschleunigungszeit das Temperaturverhalten
der Brennkraftmaschine zu beeinflussen, muß versucht werden, das Beschleunigungsgeräush
auf andere Weise zu reduzieren. Eine Möglichkeit besteht darin, daß durch das Festhalten
des Einspritzbeginns auf den Zeitpunkt der niedrigen Drehzahl während des Beschleunigens
auf hohe Drehzahl das Beschleunigungsgeräusch von allen luftverdichtenden Brennkraftmaschinen
verringert werden kann.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, einen fliehkraftgeregelten Einspritzzeitpunktversteller
der eingangs genannten Art bereitzustellen, mit dem während des schnellen Beschleunigens
keine oder nur eine geringe Verschiebung des Einspritzzeitpunktes erzielt wird.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale des ersten
Anspruchs gelöst. Der Vorteil der Dämpfungselemente ist darin zu sehen, daß er die
Fliehgewichte an einer Verschiebebewegung nur bei einem schnellen Beschleunigen hindert.
Bei einem langsamen Beschleunigen ist ihre Funktion praktisch wirkungslos. In diesem
Fall arbeitet der fliehkraftgeregelte Einspritzzeitpunktversteller wie bekannt. Ebenso
ist nur bei einem Beschleunigen die Wirkung der Dämpfungselemente vorhanden. Die Dämpfungselemente
gemäß der Erfindung können als an sich bekannte einseitig wirkende Stoßdämpfer aufgebaut
sein.
[0007] Die Dämpfungselemente'können - wie eine Weiterbildung der Erfindung vorschlägt -
an den Fliehgewichten befestigt sein. Es ist jedoch genau so gut denkbar, die Dämpfungselemente
zwischen einem Fliehgewicht und der Abtriebswelle zu befestigen. Desweiteren ist .es
denkbar, die Dämpfungselemente zwischen den Fliehgewichten und dem Gehäuse zu befestigen.
[0008] Eine andere Weiterbildung der Erfindung schlägt vor, die Dämpfungselemente radial
zur Abtriebswelle auszurichten. Es ist jedoch genau so gut denkbar, die Dämpfungselemente
tangential zur Abtriebswelle auszurichten. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn
die Dämpfungselemente zwischen den Fliehgewichten und der Abtriebswelle angeordnet
sind, da dadurch die Winkelverdrehung der Abtriebswelle berücksichtigt wird und einer
Aufteilung der Dämpfungskräfte entgegengewirkt wird.
[0009] Da alle bisher beschriebenen Ausführungsformen von Dämpfungselementen ausgehen, die
die axiale Baulänge des Einspritzzeitpunktverstellers vergrößern, dies aber unter
Umständen zu Einbauschwierigkeiten führen kann, wird die Ausbildung gemäß Anspruch
7 vorgeschlagen. Diese Ausbildungsform hat den Vorteil, daß sie innerhalb der Fliehgewichte
angeordnet ist, so daß kein zusätzlicher Bauraum für die Dämpfungselemente vorgesehen
werden muß. Als Dämpfungsmittel kann hierbei sowohl ein Hydraulikmittel, beispielsweise
das Schmieröl der Brennkraftmaschine, oder aber auch Luft oder ein Gas verwendet werden.
[0010] Wird der erfindungsgemäße Einspritzzeitpunktversteller gemäß Anspruch 8 ausgebildet,
so wird damit der Vorteil erreicht, den Dämpfungskolben mit Öl füllen zu können. Dadurch
wird gegenüber einem mit Luft oder Gas gefüllten Dämpfungskolben ein wesentlich kleineres
Bauvolumen erreicht. Zudem hat die Ölfüllung den Vorteil, daß sie dem Ölsumpf der
Brennkraftmaschine entnommen und wieder zugeführt werden kann. Dadurch kann gleichzeitig
die Schmierung der Abtriebswelle aufrecht erhalten werden. Daneben wird dadurch der
weitere Vorteil erreicht, daß ein entsprechend der Schmieröltemperatur der Brennkraftmaschine
proportional temperiertes Dämpfungsmedium zur Verfügung steht. Dadurch ist die Dämpfung
temperaturabhängig, so daß auch die Beeinflussung der Fliehgewichte in ihrer Verschiebebewegung
temperaturabhängig ist. Dies hat den Vorteil, daß, da bei kalter, Brennkraftmaschine
ein stärkeres Beschleunigungsgeräusch zu verzeichnen ist als bei betriebswarmer, dies
auf einfache Art und Weise berücksichtigt werden kann.
[0011] Da die Dämpfungswirkung bei Verwendung des Hydraulikmediums als Dämpfungsmittel auf
dessen Verdrängung durch Drosseln geschieht, ist es möglich, die fertigungstechnisch
zwischen dem Dämpfungskolben und dessen Zylinderwandungen vorhandene Spalte hierzu-zu
benutzen. Es ist jedoch auch zum anderen denkbar, in den Dämpfungskolben eine Drosselbohrung
anzubringen.
[0012] Die Ausbildung nach Anspruch 10 löst die Aufgabe, sicherzustellen, daß unabhängig
von der Temperatur des Dämpfungsmediums bei einer Drehzahlreduzierung keine Dämpfungswirkung
auftritt, da die Ventileinrichtung ohne weiteres als Rückschlagventil ausgelegt werden
kann. Damit ist es möglich, daß die Fliehgewichte bei einer plötzlichen Drehzahlreduzierung
nicht in ihrer Verschiebebewegung behindert werden, so daß hierbei der Einspritzzeitpunkt
entsprechend. den erforderlichen Werten verlegt werden kann.
[0013] Es sind Einsatzfälle denkbar, bei denen die Brennkraftmaschine im unteren Drehzahlbereich
ihre volle Beschleunigungsfähigkeit erhalten sowie keine Schwarzrauchbildung aufweisen
soll. Um dies im unteren Drehzahlbereich zu erreichen, wird die Ausbildung nach Anspruch
11 vorgeschlagen. Damit wird erreicht, daß die Dämpfungswirkung erst oberhalb einer
bestimmten Drehzahl wirksam wird.
[0014] Anspruch 12 beschreibt eine alternative Ausbildung des Dämpfungskolbens. Diese Ausbildungsform
zeichnet sich dadurch aus, daß allein durch die Ventileinrichtung die Dämpfungswirkung
bei einem schnellen Beschleunigen erreicht wird. Ebenso hat die Ventileinrichtung
die Aufgabe, die Dämpfungswirkung bei einem Abbremsen der Drehzahl zu unterbinden.
Damit ist die Möglichkeit gegeben, unabhängig von konstruktiven Gegebenheiten und
evtl. Fertigungstoleranzen immer eine bestimmte Dämpfungswirkung zu erreichen.
[0015] Die Weiterbildung nach Anspruch 13 löst die Aufgabe entweder stufenlos oder in einer
Sprungfunktion die Dämpfungswirkung des Dämpfungskolbens außer Kraft zu setzen, so
daß die Drosselung aufgehoben ist. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn bei betriebswarmer
oder überhitzter Brennkraftmaschine der Einspritzzeitpunktversteller ungedämpft arbeiten
soll, weil bei betriebswarmer Brennkraftmaschine entweder kein Beschleunigungsgeräusch
auftritt oder aber ein verspäteter Einspritzzeitpunkt von den Brennkraftmaschinenkenndaten
her unerwünscht ist.
[0016] Im folgenden wird die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert.
[0017] Es stellen dar:
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen fliehkraftgeregelten Einspritzzeitpunktversteller
mit erfindungsgemäßer Dämpfung;
Fig. 2 eine Ansicht des Einspritzzeitpunktverstellers nach dem Schnitt gemäß Fig.
1;
Fig. 3 bis 5 Diagramme zur Verdeutlichung der Wirkungsweise des gedämpften Einspritzzeitpunktverstellers.
[0018] Der fliehkraftgeregelte Einspritzzeitpunktversteller nach Fig. 1 und 2 besteht aus
einem im Querschnitt U-förmigen Gehäuse 1, welches als Antriebseinrichtung einen auf
seinem Umfang angeordneten Zahnkranz 2 trägt. Koaxial zur Rotationsachse des Gehäuses
1 ist eine Abtriebswelle 3 angeordnet, die einerseits in einem Lager 4 gelagert ist.
Das freie Ende der Abtriebswelle 3 ist mit einer hier nicht dargestellten Einspritzpumpe
verbunden.
[0019] Innerhalb des Gehäuses 1 ist auf der Antriebswelle 3 eine als Flansch ausgebildete
Verstellscheibe 5 befestigt. Die Antriebsverbindung zwischen dem Gehäuse 1 und der
Verstellscheibe 5 wird über Fliehgewichte 6 hergestellt, indem die Fliehgewichte 6
mit je einem Führungsbolzen 7 auf ihren Stirnseiten ausgerüstet sind, die in je einem
Langloch 8, 9 in dem Gehäuse 1 bzw. in der Verstellscheibe 5 eingreifen. Die Langlochachsen
in dem Gehäuse 1 snd radial angeordnet, während die Landlochachsen in der Verstellscheibe
5 im wesentlichen tangential zur Abtriebswelle 3 angeordnet sind, so daß durch eine
Verschiebebewegung der Fliehgewichte 6 radial nach außen die Verstellscheibe 5 und
damit die Abtriebswelle 3 verdreht wird gegenüber dem Gehäuse 1. Die beiden Fliehgewichte
6 sind halbkreisförmig ausgebildet und über Zugfedern 10 miteinander verbunden. Aus
Gründen der Platzersparnis werden diese Federn 10 in Bohrungen 11 in den Fliehgewichten
untergebracht. Zwischen den Zugfedern 10 sind jedem Fliehgewicht 6 eine radial angeordnete
Sacklochbohrung 12 angebracht. In dieser Sacklochbohrung 12 ist ein Dämpfungskolben
13 angeordnet, der von einer Feder
14 mit seinem vorderen Ende radial aus dem Fliehgewicht 6 gegen die Innenwand des Gehäuses
1 gedrückt wird. Der Dämpfungskolben 13 nach Fig. 1 weist eine Drosselbohrung ß.1
auf, die den zwischen Gehäuseinnenwand und Fliehgewichtsumfang vorhandenen Ringraum
1.1 mit der Sacklochbohrung 12 verbindet.
[0020] Über eine Zulaufbohrung 15 in den Fliehgewichten 6 zu der Sacklochbohrung 12 kann
über geeignete Bohrungen 16 in der Abtriebswelle 3 ein Hydraulikmittel, üblicherweise
Schmieröl aus dem Ölsumpf der Brennkraftmaschine, im wesentlichen drucklos zugeführt
werden.
[0021] Der erfindungsgemäß ausgestattete fliehkraftgeregelte Einspritzzeitpunktversteller
arbeitet folgendermaßen:
Je nach Antriebsdrehzahl des Einspritzzeitpunktverstellers bewegen sich die Fliehgewichte
6, in Abhängigkeit der Federspannung 10 radial nach außen. Durch die im Gegensatz
zu den Langlöchern 8 schräggestellten Langlöchern 9 in der Verstellscheibe 5 wird
die Abtriebswelle 3 bei einer nach außen gerichteten Bewegung der Fliehgewichte 6
gegenüber dem Antriebszahnrad 2 drehwinkelversetzt angetrieben. Über die Zufuhrleitung
16 und die Zufuhrbohrung 15 wird Öl in die Sacklochbohrung 12 und damit durch die
Drosselbohrung 13.1 in das Gehäuseinnere geleitet. Aufgrund der Rotation des Gehäuses
1 bildet sich an dessen Innenwand ein mitumlaufender Ölfilm 17.
[0022] Wird nun der Einspritzzeitpunktversteller durch ein schnelles Beschleunigen der Brennkraftmaschine
innerhalb kurzer Zeit (t kleiner gleich 15 Sekunden) beschleunigt, so können die Fliehgewichte
6 nicht der durch die Beschleunigung hervorgerufenen Zentrifugalkraft folgen, da das
in der Sacklochbohrung 12 vorhandene Öl nicht so schnell durch die Drosselbohrung
13.1 in den Dämpfungskolben 13 verdrängt werden kann. Damit bleiben die Fliehgewichte
6 - ja nach Drosselung - praktisch in der Stellung, die sie vor der Beschleunigung
inne hatten, stehen. Damit wird ebenfalls die Abtriebswelle 3 nicht weiter drehwinkelversetzt
zu dem Antriebszahnrad 2 angetrieben, so daß der im Zeitpunkt vor der Beschleunigung
vorliegende Einspritzzeitpunkt während des Beschleunigens erhalten bleibt.
[0023] In Fig. 2 ist eine Variante im Aufbau des Dämpfungskolbens 13 dargestellt. Der dort
aufgezeigte Dämpfungskolben 13.2 weist keine Drosselbohrung 13.1 auf, sondern es ist
eine Ventilplatte 18 in der Sacklochbohrung 12 vor der Zulaufbohrung 15 vorgesehen,
die eine Drosselöffnung 19 aufweist. Hierbei wird das Öl in der Sacklochbohrung 12
bei einer nach außen gerichteten Bewegung der Fliehgewichte 6 in die Zulaufbohrung
15 zurückgedrängt. Bei einer Drehzahlreduzierung verlagern sich die Fliehgewichte
6 aufgrung der Zugfedern 10 wieder radial nach innen. Dabei hebt die Ventilplatte
19 von der Zufuhrbohrung 15 aufgrund der Saugwirkung ab, so daß die Sacklochbohrung
12 wieder über die Zulaufbohrung 15 an der Ventilplatte 19 vorbei mit Öl aufgefüllt
wird.
[0024] Fig. 2 zeigt ebenfalls noch eine weitere Variante, indem von der Sacklochbohrung
12 aus eine Absteuerbohrung 20 vorgesehen ist. Durch die Absteuerbohrung 20, die in
Ruhestellung der Fliehgewichte geöffnet ist, wird erreicht, daß die Dämpfungswirkung
erst dann einsetzen kann, wenn die Fliehgewichte 6 sich derart weit radial nach außen
bewegt haben, daß die Dämpfungskolben 13.2.die Absteuerbohrung 20 verschließen.Damit
wird erreicht, daß die Dämpfungswirkung erst oberhalb einer gewünschten Drehzahl wirksam
wird, so daß die Beschleunigungsfähigkeit der Brennkraftmaschine sowie die Schwarzrauchbildung
im unteren Drehzahlbereich nicht beeinflußt werden.
[0025] Die Ventilplatte 18 kann auch bei der Ausführung gemäß Fig. 1 zwischen der Feder
14 und dem Dämpfungskolben 13 verwendet werden. Die Drosselbohrung 13.1 kann dann
entfallen und durch eine nicht drosselnde Bohrung ersetzt werden.
[0026] In Fig. 3 ist die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen ausgerüsteten Einspritzzeitpunktverstellers
anhand eines Diagramms, welches auf der Ordinate zum einen die Drehzahl und zum anderen
den Förderbeginn in Grad Kurbelwinkel vor dem oberen Totpunkt über der Z,-it auf der
Abszisse aufweist, näher erläutert. Die Kurve I zeigt den Drehzahlverlauf des Motors
bei einem Beschleunigungsvorgang. Wie daraus ersichtlich, wird der Motor von einer
Leerlaufdrehzahl von 1200 Umdrehungen auf seine Nenndrehzahl von 2650 Umdrehungen
pro Minute beschleunigt. Bei einem derartigen Beschleunigen wird sich mit einem handelsüblichen
fliehkraftgeregelten Einspritzzeitpunktversteller der Einspritzzeitpunkt anhand der
Kurve II nach früh, d. h. zu größeren Grad Kurbelwinkel vor oberen Totpunkt hin verlagern.
[0027] Die Kurve III zeigt den Verlauf des Förderbeginns, wenn ein fliehkraftgeregelter
Einspritzzeitpunktversteller mit dem erfindungsgemäßen Dämpfer und der Absteuerbohrung
20 verwendet wird. Daraus ist ersichtlich, daß der Einspritzzeitpunkt zu Beginn des
Beschleunigens praktisch der Kurve II folgt, da dann auch durch die Absteuerbohrung
20 die Dämpfungswirkung nahezu ausgeschaltet ist. Erst wenn die Absteuerbohrung 20
verschlossen wird, setzt die Dämpfungswirkung ein.
[0028] Die Kurve IV wird mit einem fliehkraftgeregelten Einspritzzeitpunktversteller erreicht,
der einer Dämpfungseinrichtung ohne Absteuerbohrung 20 ausgerüstet ist. Hieraus ist
ersichtlich, daß bei einer sofortigen Dämpfung der Verschiebebewegung der Fliehgewichte
6 der Förderbeginn und damit der Einspritzzeitpunktversteller praktisch während der
gesamten Beschleunigungszeit nur minimal ansteigt und erst wenn die Brennkraftmaschine
auf ihre gewünschte Drehzahl beschleunigt ist, verzögert nachfolgt.
[0029] Die Kurve V gibt den Verlauf des Regelstangenweges bei diesem Beschleunigungsvorgang
an.
[0030] In Fig. 4 ist bei dem oben in Fig. 3 dargestellten Beschleunigungsvorgang die Geräuschentwicklung
der Brennkraftmaschine dargestellt. Die Kurve II gibt den Verlauf des Geräusches bzw.
den Schalldruck bei einem bisher bekannten fliehkraftgeregelten Einspritzzeitpunktversteller
ohne Dämpfung wieder. Man sieht deutlich, daß während des Beschleunigens ein starker
Anstieg des Schalldruckes und damit des Geräusches auftritt. Die Kurve III wird erreicht,
wenn der fliehkraftgeregelte Einspritzzeitpunktversteller mit einem Dämpfer und einer
Absteuerbohrung 20 ausgerüstet ist. Wie ein Vergleich der Kurve II mit der Kurve III
deutlich zeigt, ist der Geräuschpegel während des Beschleunigens deutlich niedriger,
ja sogar niedriger als das nach Beendigung der Beschleunigung bei der neuen Drehzahl
erreichte Geräuschniveau.
[0031] Die Kurve IV wird erreicht, wenn der fliehkraftgeregelte Einspritzzeitpunktversteller
ohne Absteuerbohrung ausgerüstet ist.
[0032] In Fig. 5 ist die Förderbeginnverstellung im Grad Kurbelwinkel vor oberem Totpunkt
über der Drehzahl beim Beschleunigen aufgetragen. Die Kurve II zeigt wiederum den
Anstieg, wenn ein normaler fliehkraftgeregelter Einspritzzeitpunktversteller ohne
Dämpfung verwendet wird. Die Kurve IV wird erreicht, wenn ein fliehkraftgeregelter
Einspritzzeitpunktversteller mit .Dämpfer verwendet wird und wenn eine derartige Anordnung
instationär betrieben wird.
1. Fliehkraftgeregelter Einspritzzeitpunktversteller für Einspritzpumpen an Brennkraftmaschinen,
insbesondere an selbstzündenden, luftverdichtenden Brennkraftmaschinen,
bestehend
aus einer Antriebseinrichtung und einer Abtriebswelle, aus einem umlaufenden, mit
der Antriebseinrichtung verbundenen Gehäuse,
aus innerhalb des Gehäuses angeordneten Fliehgewichten, die gegen die Kraft von Federn
verschiebbar sind, wodurch die Abtriebswelle drehwinkelversetzbar antreibbar ist,
und aus einer Einrichtung, die die Verschiebebewegung der Fliehgewichte beeinflusst,
dadurch gekennzeichnet, daß als Einrichtung einseitig wirkende Dämpfungselemente vorgesehen
sind, die bei einer kurzzeitigen Beschleunigung der Fliehgewichte (6) (t ε 15 Sekunden)
die Verschiebebewegung der Fliehgewichte (6) behindern.
2. Fliehkraftgeregelter Einspritzzeitpunktversteller nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungselemente an den Fliehgewichten (6) befestigbar
sind.
3. Fliehkraftgeregelter Einspritzzeitpunktversteller nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungselemente einerseits an je einem Fliehgewicht
(6) und andererseits an der Abtriebswelle (3) befestigbar sind.
4. Fliehkraftgeregelter Einspritzzeitpunktversteller nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungselement einerseits an je einem Fliehgewicht
(6) und andererseits an dem Gehäuse (1) befestigbar sind.
5. Fliehkraftgeregelter Einspritzzeitpunktversteller nach einem der vorangegangenen
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungselemente radial zur Abtriebswelle (3) ausgerichtet
sind.
6. Fliehkraftgeregelter Einspritzzeitpunktversteller nach einem der Ansprüche 1 bis
4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungselemente tangential zur Abtriebswelle (3)
ausgerichtet sind.
7. Fliehkraftgeregelter-Einspritzzeitpunktversteller nach einem der vorangegangenen
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dämpfungselemente je einen Dämpfungskolben (13) aufweisen,
die in je einer als Dämpferzylinder ausgeführten Sacklochbohrung (12) in den Fliehgewichten
(6) angeordnet sind und sich über je eine in den Sacklochbohrungen angeordnete Feder
(14) an der Gehäuseinnenwand abstützen.
8. Fliehkraftgeregelter Einspritzzeitpunktversteller nach einem der vorangegangenen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß in den Fliehgewichten (6) und in der Abtriebswelle
(3) eine Zufuhrbohrung (15, 16) zum Zuführen eines Hydraulikmittels in die Sacklochbohrung
(12) vorgesehen ist.
9. Fliehkraftgeregelter Einspritzzeitpunktversteller nach einem der vorangegangenen
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Dämpfungskolben (13, 13.2) mit einer Drosselbohrung
(13.1) ausgerüstet ist.
10. Fliehkraftgeregelter Einspritzzeitpunktversteller nach einem der vorangegangenen
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Feder (14) und den Dämpfuhgskolben (13, 13.2)
eine Ventileinrichtung (18) vorgesehen ist, wobei der Dämpfungskolben (13) eine Abflußbohrung
aufweist.
11. Fliehkraftgeregelter Einspritzzeitpunktversteller nach einem der vorangegangenen
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß in den Fliehgewichten .(6) eine durch die Verschiebebewegung
der Fliehgewichte (6) von den Dämpfungskolben (13.2) verschließbare Absteuerbohrung
(20) vorgesehen ist.
12. Fliehkraftgeregelter Einspritzzeitpunktversteller nach einem der vorangegangenen
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ventileinrichtung (18) zwischen dem Boden der Sacklochbohrung
(12) und der Feder (14) angeordnet ist und daß der Dämpfungskolben (13.2) massiv ausgeführt
ist.
13. Fliehkraftgeregelter Einspritzzeitpunktversteller nach einem der vorangegangenen
Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ventileinrichtung (18) als temperaturabhängiges in
Dämpfungsrichtung der Fliehgewichte (6) öffnendes Ventil ausgebildet ist.