[0001] Alkalisches Bad zum galvanischen Abscheiden niederkarätiger rosa- bis gelbfarbener
Goldlegierungsschichten
[0002] Die Erfindung betrifft ein alkalisches Bad zum galvanischen Abscheiden niederkarätiger
rosa- bis gelbfarbener Goldlegierungsschichten mit einem Gehalt an löslichem Goldzyanid,
löslichem Kupferzyanid und Kaliumkarbonat bzw. Kaliumhydrogenkarbonat. Dabei werden
korro- ; sionsbeständige Schichten im Bereich von 13 bis 18 Karat abgeschieden.
[0003] Zur Herstellung niederkarätiger rosa- und gelbfarbener Goldlegierungsüberzüge wurden
bisher Bäder verwendet, die neben komplexen Gold- und Kupferzyaniden noch Kadmium
und Chelatbildner enthalten (DE- AS 2221159). Solche Bäder arbeiten im allgemeinen
in einem pH-Bereich von 7,5 - 12 und enthalten außerdem freies Zyanid, leitfähige
Salze, wie z.B. Karbonate, und Puffersalze, wie z.B. Phosphate. Sie liefern bei günstigen
Arbeitsbedingungen glänzende rosafarbene oder gelbe Legierungsniederschläge guter
Qualität. Diese Bäder haben jedoch den gravierenden Nachteil, daß sie Kadmium enthalten,
das physiologisch nicht unbedenklich ist und durch andere Stoffe ersetzt werden muß.
[0004] Bekannt sind auch Goldbäder, die neben Gold noch Zink und andere Legierungsmetalle,
insbesondere auch Kupfer, als lösliche Salze enthalten. Mit solchen galvanischen Bädern
lassen sich bisher jedoch keine rosafarbenen oder gelben niederkarätigen Goldlegierungsschichten
herstellen, sondern nur hochkarätige bzw. mißfarbige Schichten.
[0005] In der DE- OS 2342691 wird ein zyanidisches alkalisches Weißgoldbad beschrieben,
das neben Kaliumgoldzyanid und Kaliumzinkzyanid Kaliumnickelzyanid und Dikaliumhydrogenphosphate
bei pH-Werten von 9 - 13 enthält. Mit diesen Bädern lassen sich jedoch keine niederkarätigen
Goldlegierungsschichten herstellen.
[0006] Aus der DE- OS 2244434 ist ein galvanisches Goldlegierungsbad bekannt, das neben
Kaliumgoldzyanid noch Kupfersulfat und gegebenenfalls ein Zinksalz enthalten kann.
Man erhält jedoch auch mit diesen Bädern, die bei pH-Werten von 3 - 10 arbeiten und
Aldehyde, Diamine und arsenige Säure als essentielle Bestandteile enthalten, keine
niederkarätigen Goldlegierangsschichten.
[0007] In der DE- OS 2754207 wird ein Goldlegierungsbad beschrieben, das Kalinmgoldzyanid,
Zinksulfat und Natriumkarbonat enthält und bei pH 4,9 betrieben wird. Aus diesem Bad
werden grüne Niederschläge abgeschieden.
[0008] Weiterhin ist(DE- AS 1033987)ein Goldlegierungsbad bekannt, das Kaliumgoldzyanid,
Kupfer, Zink und Nickel in Form ihrer Äthylendiaminteträssigsäuresalze enthält. Bei
pH 8 und einer Temperatur von 60°C erhält man 19 karätige Legierungsüberzüge, die
graustichig sind.
[0009] Mit keinem der hier angeführten galvanischen Goldlegierungsbäder auf der Basis Gold,
Kupfer, Zink war es bisher möglich, niederkarätige rosa- bis gelbfarbene Schichten
zu erzeugen.
[0010] Es war daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein alkalisches Bad zum galvanischen
Abscheiden niederkarätiger rosa- bis gelbfarbener Goldlegierungsschichten mit einem
Gehalt an löslichem Goldzyanid, löslichem Kupferzyanid und Kaliumkarbonat bzw. Kaliumhydrogenkarbonat
zu finden, das korrosionsbeständige, physiologisch unbedenkliche Schichten von 13
- 18 Karat liefert.
[0011] Diese Aufgabe wurde erfindungsgemäß dadurch gelößt, daß das Bad 7,5 - 40 g/1 Zink
als komplexes Zyanid enthält.
[0012] Bewährt haben sich Bäder, die 3 - 10 g/1 Gold als Alkaligoldzyanid, 5 - 35 g/1 Kupfer
als Alkalikupferzyanid und 2,5 - 20 g/1 Kaliumkarbonat und/oder Kaliumhydrogenkarbonat
enthalten. Vorzugsweise enhalten solche Bäder 10 - 30 g/l Zink als K
2(Zn(CN)
4).
[0013] Zur Herstellung rosafarbener Goldlegierungsschichten werden den Bädern vorteilhafterweise
noch 5 - 25 g/1 eines Alkalisalzes einer Phosphor- und/oder Phosphonsäure zugesetzt,
zur Herstellung gelber Goldlegierungsschichten 0,5 - 5 g/1 Ammoniak und/oder ein Amin.
[0014] Bewährt haben sich auch Bäder, die 0,2- 1,5 g/1 einer Selen- und/oder Arsenverbindung
als Glanzzusatz ent- halten. Der Zusatz von Chelatbildnern, wie Athylendiaminteträssigsäure
oder anderer Aminokarbonsäuren, in Mengen von 5 - 20 g/l, ist in manchen Fällen ebenfalls
empfehlenswert. Als Arbeitstemperatur hat sich der Bereich von 50 bis 75°C, insbesondere
60 - 75°C, und als pH-Wert der Bereich von 8 - 12, insbesondere 9 - 10 bewährt.
[0015] Die erfindungsgemäßen Bäder ermöglichen es, trotz verschiedenen Karatgehalts der
Schichten von 13 - 18 Karat, je nach Badzusammensetzung und Arbeitsbedingungen, einen
konstanten gleichmäßigen Rosafarbton oder Gelbfarbton zu erzeugen. Selbst bei einem
Feingehalt von 14 kt wird bei Kupfergehalten von 30 bis 40 Gew% ein angenehmer rosa
Farbton (3 - 4 N) erzielt, der bei diesen hohen Kupfergehalten überraschend ist. Auch
bei stark schwankendem Goldgehalt im Bad zwischen 3 und 10 g/1 und einem Zinkgehalt
zwischen 2 und 15% im Überzug wird ein nahezu konstanter Rosafarbton geliefert. Die
abgeschiedenen Schichten weisen dabei eine gute Duktilität auf.
[0016] Es ist überraschend, daß durch die Mitabscheidung von Zink aus galvanischen zyanidischen
Gold-/Kupferbädern ein Rosafarbton bzw. auch ein gelber Farbton erzielt werden kann,
nachdem allgemein bekannt ist, daß die Mitabscheidung von Zink in größeren Mengen
aus Gold-/Kupferbädern zu mißfarbenen, graustichigen und extrem spröden Schichten
führt, im Gegensatz zu Kadmium.
[0017] Die folgenden Beispiele sollen das erfindungsgemäße Bad näher erläutern:
1. Aus einem Bad mit 8 g/l Gold als K(Au(CN)2), 30 g/l Kupfer als K2(Cu(CN)4), 40 g/l Zink als K2(Zn(CN)4), 5 g/1 K2CO3, 0,3 g/l H2Se 03 und 8 g/l K2HPO4 werden bei 60°C, einem pH-Wert = 9 und Stromdichten von 0,6 - 1 A/dm2 rosafarbene Au/Cu/Zn-schichten mit einem Feingehalt von 13-15 kt abgeschieden.
2. Aus einem Bad mit 5 g/l Gold, 7,5 g/l Kupfer und 20 g/l Zink als K2(Zn(CN)4), das außerdem 5 g/l K2CO3, 0,3 g/l H2SeO3 und 16 g/l Kaliumtripolyphosphat enthält, werden bei 65°C, pH = 9,5 und Stromdichten
zwischen 1,2 und 1,8 A/dm2 18-karätige rosafarbene Schichten abgeschieden, die ca. 5 Gew% Zink enthalten.
3. Ein Bad mit 4 g/l Gold, 7,5 g/l Kupfer, 10 g/l K2CO3, 0,9 g/l H2SeO3 und 5 g/l 1- Hydroxyäthan-1, 1-diphosphonsäure ermöglicht bei 75°C und Stromdichten
zwischen 1,0 und 1,3 A/dm2 die Abscheidung von 16-karätigen Au/Cu/Zn-schichten mit rosa Farbe.
4. Ein Bad mit 4 g/l Gold als K2(Au(CN)2), 20 g/1 Kupfer als K2(Cu(CN)4), 20 g/l Zn als K2(Zn(CN)4), 13 g/l K2CO3, 18 g/1 KHCO3 und 2 ml/1 24%iger Ammoniak ermöglicht bei pH = 10, einer Temperatur von 60°C und
einer Stromdichte von 0,8 - 1,2 A/dm2 die Abscheidung von 18-karätigen, gelben (2 N) Goldlegierungs- überzügen.
[0018] Die Robustheit und Langzeitstabilität der erfindungsgemäßen Bäder erlaubt einen störungsfreien
Betrieb in der Praxis, da auch schwankende Metallgehalte bei konstanten Stromdichten
zu gleichbleibenden Schichten führen.
1. Alkalisches Bad zum galvanischen Abscheiden niederkarätiger rosa- bis gelbfarbener
Goldlegierungsschichten mit einem Gehalt an löslichem Goldzyanid, löslichem Kupferzyanid
und Kaliumkarbonat bzw. Kaliumhydrogenkarbonat, dadurch gekennzeichnet, daß es 7,5
- 40 g/l Zink als komplezes Ziaksyanid enthält.
2. Alkalisches Bad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß; es 3 - 10 g/l Gold,
5 - 35 g/l Kupfer und 2,5 - 20 g/l Kaliumkarbonat und/oder Kaliumhydrogenkarbonat
enthält.
3. Alkalisches Bad nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es 10 - 30 g/l Zink als K2(Zn(OH)4) enthält.
4. Alkalisches Bad nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekenazeichnet, daß es 5 - 25 g/l
eines Alkalisalzes einer Phosphor-und/oder Phosphonsäure enthält.
5. Alkalisches Bad nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es an Stelle
eines Phosphor- und/oder Phosphonsäuresalzes 0,5 - 5 g/l Ammoniak und/oder ein Amin
enthält.
6. Alkalisches Bad nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß es 0,2 - 1,5
g/l einer Selen- und/oder Arsenverbindung enthält.
7. Alkalisches Bad nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätzlich
5 - 20 g/l eines Chelatbildners enthält.
8. Alkalisches Bad nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß es bei pH =
8 - 12 und bei einer Temperatur von 50 - 75°C betrieben wird.