(19)
(11) EP 0 041 471 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
09.12.1981  Patentblatt  1981/49

(21) Anmeldenummer: 81730051.0

(22) Anmeldetag:  19.05.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3G06F 15/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE FR NL

(30) Priorität: 30.05.1980 DE 3021005

(71) Anmelder: Licentia Patent-Verwaltungs-GmbH
60596 Frankfurt (DE)

(72) Erfinder:
  • Seeliger, Klaus, Dipl.-Ing.
    D-3500 Kassel (DE)
  • Zaruba, Rudolf, Ing. grad.
    D-3500 Kassel (DE)
  • Hermatschweiler, Rainer, Dipl.-Kfm.
    D-3501 Niestetal (DE)

(74) Vertreter: Lertes, Kurt et al
Licentia Patent-Verwaltungs-GmbH Theodor-Stern-Kai 1
60596 Frankfurt
60596 Frankfurt (DE)

   


(54) Anordnung zur haltestellenbezogenen Ausgabe von Informationen und Daten an anzeigende oder verarbeitende Geräte in Fahrzeugen


(57) Die Anmeldung betrifft einen Mikrocomputer mit elekronischem Datenspeicher, Eingabeeinheit und Anzeigeeinheit an Bord von Fahrzeugen des öffentlichen Personenverkehrs. Durch ihn wird die automatische Ausgabe von wechselnden kodierten Daten an Entwerter und unkodierten Angaben an Anzeigervon dem aus dertarifrelevanten Haltestellenstruktur des Verkehrsnetzes eines Verkehrbetriebes gespeicherten Dateninhalt des elektronischen Datenspeichers gespeichert. Im Datenspeicher sind den einzelnen Linien des Verkehrsbetriebes Speicherbereiche zugeordnet. Außerdem sind den einzelnen Haltestellen einer Linie Datensätze zugeordnet. Im Datensatz jeder Haltestelle stehen die Haltestellennummer und die zugehörige Codezahl der Einstiegszone oder -teilstrecke Anstelle der Haltestellennummer oder auch zusätzlich kann der Alpha-Text der Haltestellenbenennung stehen. Der Datenspeicher ist als Festwertspeicher ausgeführt. Dem Festwertspeicher kann im Datenspeicher ein weiterer Speicherbereich zugeordnet werden, dessen Dateninhalt mittels einer Eingabetastatur in Verbindung mit einer Anzeigeeinheit oder über Funk verändert werden kann. Vom Datenspeicher werden die jeder Haltestelle zugeordneten Daten über eine Zentraleinheit auf Abruf an Entwerter und Haltestellenanzeige automatisch übertragen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft einen Mikrocomputer nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

[0002] Zur Kontrolle der Fahrausweise bei mehrstufigen Tarifen ist es erforderlich, die Einstiegszone oder -teilstrecke auf den Fahrausweis aufzustempeln. Meist in Form einer mehrziffrigen Codezahl. Das geschieht entweder schon beim Verkauf des Fahrausweises oder aber insbesondere bei Mehrfahrtenkarten durch Fahrgastselbstbedienung mittels sogenannter Entwerter. Bei an Haltestellen fest montierten Entwertern hat diese Codezahl einen unveränderlichen Wert. Bei in Fahrzeugen montierten Entwertern ändert sich die Codezahl der Einstiegszone oder -teilstrecke während der Fahrt. Hierbei hat der Fahrer die Aufgabe, bei Überschreiten der Zonen- oder Teilstreckengrenze die neue Codezahl an den an Bord befindlichen Entwertern einzustellen. Dies wird dadurch erleichert, daß sich am Fahrerpult ein Eingabegerät befindet, an dem der Fahrer die neue Einstellung vornehmen kann, die dann selbsttätig an alle an Bord befindlichen Entwerter übertragen wird. Dem Fahrer verbleibt jedoch die richtige und zeitgerechte Einstellung mehrerer oder auch vieler Codezahlen während seiner Fahrt.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, dem Fahrer diese manuelle Einstellung der Codezahlen durch einen Mikrocomputer abzunehmen. Die Aufgabe wird nach der Erfindung durch die in den Patentansprüchen angegebenen Maßnahmen gelöst.

[0004] Die Erfindung wird an einem Ausführungsbeispiel im folgenden anhand eines Blockschaltbildes erläutert.

[0005] Der Mikrocomputer besteht aus einem Datenspeicher 1, aus einer Zentraleinheit 2, einer numerischen Eingabetastatur 3 und einer Anzeigeeinheit 4. Allen auf den verschiedenen Linien des Verkehrsnetzes liegenden Haltestellen ist eine Codezahl der Einstiegszone oder -teilstrecke zugeordnet. Der Speicherinhalt des Datenspeichers kann z.B. aus Tabellen bestehen(für jede Linie eine Tabelle), in denen Zeile für Zeile die fortlaufenden Haltestellennummern und die zugehörige Codezahl der Einstiegszone oder -teilstrecke stehen.

[0006] Bei Fahrtantritt gibt der Fahrer nunmehr nur noch die Liniennummer, dia in der Anzeigeeinheit 4 erscheint, über - die Eingabetastatur 3 ein und selektiert somit aus dem gesamten Speicher den der gewählten Linie zugeordneten Speicherbereich. Mit Eintasten der Nummer der Starthaltestelle und der Fahrtrichtung (bzw. der Nummer der nachfolg-enden Haltestelle) ist aus dem gewählten Speicherbereich der Daten- _ satz der. Starthaltestelle selektiert worden, der auch die zugehörige Codezc.hl der Einstiegszone oder -teilstrecke enthält. Diese Codezahl wird automatisch auf an Bord befindliche Entwerter 5 übertragen.

[0007] In weiterer Ausbildung der Erfindung ist mit dem Mikrocomputer eine Taste 6 verbunden, die bei Betätigung durch den Fahrer den Speicherbetrieb um einen Datensatz weiterschaltet. Hierdurch werden die Daten der nächsten Haltestelle aufgerufen. Die Einstiegscodezahl kann hierbei je nach Speicherinhalt dieselbe sein wie vorher, so daß sich an der Einstellung der Entwerter nichts ändert, oder sie ist unterschiedlich, so daß die automatische Neueinstellung der Entwerter bewirkt wird. Die vorgenannte Taste 6 wird vom Fahrer vorzugsweise nach Verlassen einer jeden Haltestelle betätigt, wodurch stets der Datensatz für die nächste Haltestelle aufgerufen wird.

[0008] Anstelle der manuellen Betätigung der Taste durch den Fahrer kann die Türautomatik 7 des Fahrzeugs einbezogen werden, so daß nach Schließen der Tür und Anfahren des Fahrzeugs eine automatische Weiterschaltung auf den nächsten Datensatz des Speicherbereichs erfolgt. Dieser Vorgang kann auch mit konstanter oder mit auf die jeweilige Haltestelle bezogener unterschiedlicher Verzögerung ausgelöst werden. In diesem Fall ist die Verzögerungszeit ein Teil des auf die Haltestelle bezogenen Datensatzes. Die vorerwähnte Taste ist bei Einbeziehung der Türautomatik als Korrekturtaste geschaltet, um bei Passieren einer Haltestelle ohne Türöffnen einerseits oder bei mehrmaligem Öffnen der Tür an einer Haltestelle andererseits die_Automatik korrigieren zu können.

[0009] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird der jeder Haltestelle zugeordnete Datensatz im Datenspeicher 1 erweitert um den Alpha-Text der Haltestellenbenennung. Dieser Text wird dem Fahrer in der Anzeigeeinheit 4 angezeigt und den Fahrgästen in Haltestellenanzeigen 8 dargeboten.

[0010] Für den Fall, daß abweichend vom liniengebundenen Fahrweg gefahren wird, enthält die Eingabetastatur 3 eine spezielle Funktionstaste, nach deren Betätigung ein Unterprogramm aufgerufen ist, das dem Fahrer die manuelle Eingabe der Einstiegscodezahl über die Zifferntasten der Eingabetastatur 3 ermöglicht, also unter Umgehung des Datenspeichers 1.

[0011] Der Datenspeicher 1 ist als Festwertspeicher z.B. in Form von EPROMs vorgesehen. Für zeitlich befristete Änderungen des Fahrwegs (Umleitungen an Baustellen) ist ein Speicherbereich z.B. in Form gepufferter RAMs vorhanden, dessen Dateninhalt mittels der Eingabetastatur 3 in Verbindung mit der Anzeigeeinheit 4 verändert werden kann.

[0012] Durch den Mikrocomputer nach der Erfindung kann der Fahrer entlastet werden und sich besser auf seine Tätigkeit konzentrieren.


Ansprüche

1. Mikrocomputer mit elektronischem Datenspeicher, Eingabeeinheit und Anzeigeeinheit an Bord von Fahrzeugen des öffentlichen Personenverkehrs, dadurch gekennzeichnet, daß die automatische Ausgabe von wechselnden kodierten Daten an Entwerter und unkodierten Angaben an Anzeiger von dem aus der tarifrelevanten Haltestellenstruktur des Verkehrsnetzes eines Verkehrsbetriebes gespeicherten Dateninhalt des elektronischen Datenspeichers steuerbar ist.
 
2. Mikrocomputer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Datenspeicher den einzelnen Linien des Verkehrsbetriebes Speicherbereiche zugeordnet sind.
 
3. Mikrocomputer nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Datenspeicher den einzelnen Haltestellen einer Linie Datensätze zugeordnet sind.
 
4. Mikrocomputer nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß im Datensatz jeder Haltestelle die Haltestellennummer und die zugehörige Codezahl der Einstiegszone oder -teilstrecke steht.
 
5. Mikrocomputer nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im Datensatz jeder Haltestelle anstelle der Haltestellennummer oder zusätzlich der Alpha-Text der Haltestellenbenennung steht.
 
6. Mikrocomputer nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Datenspeicher als Festwertspeicher ausgeführt ist.
 
7. Mikrocomputer nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Datenspeicher dem Festwertspeicher ein weiterer Speicherbereich zugeordnet werden kann, dessen Dateninhalt mittels einer Eingabetastatur (3) in Verbindung mit einer Anzeigeeinheit (4) oder über Funk verändert werden kann.
 
8. Mikrocomputer nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß vom Datenspeicher die jeder Haltestelle zugeordneten Daten über eine Zentraleinheit (2) auf Abruf an Entwerter (5) und Haltestellenanzeige (8) automatisch übertragen werden.
 
9. Mikrocomputer nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Daten manuell durch eine Taste (6) abrufbar sind.
 
10. Mikrocomputer nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Daten durch eine Türautomatik (7) mit Korrekturmöglichkeit durch eine Taste (6) abrufbar sind.
 
11. Mikrocomputer nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Daten mittels Türautomatik zeitlich konstant verzögert abrufbar sind oder daß die Verzögerungszeit in jedem jeder Haltestelle zugeordneten Datensatz steht.
 




Zeichnung