[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kühlung von heißen Schütt
- gütern, wie z.B. Koks, Klinker, Sinter in einem Kühler, insbesondere zur Entlastung
des Gaskühlkreislaufes und eine Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens. Es ist
bekannt, heiße Schüttgüter im Gasstrom zu kühlen, wobei das Kühlgas soweit aufgeheizt
wurde, daß beim Kühlen des Kühlgases die Kühlflächen der Gefahr einer Überhitzung
ausgesetzt wurden.
[0002] Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gestellt den Kühlprozeß zu vereinfachen und
die Kühlung des Schüttgutes durch ein Kühlgas, durch die Abfuhr der Strahlungswärme
möglichst weitgehend zu ersetzen.
[0003] Das erfindungsgemäße Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche der
ausgebreiteten Schüttung im Kühler ständig mit heißem Schüttgut beaufschlagt, bzw.
vom abgekühlten Schüttgut befreit wird, wobei die von der Oberfläche ausgehende, intensive
Wärmestrahlung über Strahlungskühlflächen abgeführt wird und daß das teilweise abgekühlte
Schüttgut während der Abstrahlung, oder insbesondere anschließend an sie, in einem
strömenden Gasstrom weiter abgekühlt wird. Weitere wesentliche Verfahrensmerkmale
sind in den Verfahrensansprüchen 2 und 3 gekennzeichnet.
[0004] Die-erfindungsgemäße Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Kühler, welchen das zu behandelnde Schüttgut durchwandert, oberhalb der
freien Schüttgutoberfläche dieser zugewendet eine Strahlungskühlfläche vorgesehen
ist und daß in Flußrichtung des Schüttgutes unterhalb dieser Strahlungskühlfläche
eine Gaskühlung, insbesondere mittels im Kreislauf geführtes Gas vorgesehen ist, wobei
der Austritt des Kühlgases aus dem Kühler im Bereich unterhalb der Strahlungskühlfläche
vorzugsweise durch eine Schüttgutschicht, von dieser getrennt angeordnet ist.
[0005] Die Erfindung ist in den Figuren 1-5 beispielsweise und schematisch dargestellt.
Es zeigen
Fig.1 einen kegelförmigen Bunker
Fig.2 einen 2-teiligen Kühlbunker
Fig. 3 einen Kühlbunker ohne Gaskühlung
Fig.4 einen Kühlbunker hinter einem Drehrohrofen
Fig. 5 einen rinnenförmigen Tunnelofen mit einer Kühlsektion.
[0006] In Fig.1 ist ein kegelförmiger Bunker dargestellt, bei dem das Schüttgut über einen
zentralen Trichter 12 eingebracht wird. Wird an der Unterseite des kegeligen Kühlers
Schüttgut kontinuierlich abgezogen, so senkt sich die Schüttgutoberfläche 3 innerhalb
des Kühlers und frisches heißes Schüttgut wird aus dem zentralen Trichter 12 im Kühler
aufgeschüttet, sodaß die Strahlungsheizflächen 4 durch die intensive Wärmebestrahlung
des Schüttgutes beheizt werden. Zur Intensivierung der Kühlung ist darüber hinaus
eine Gaskühlung vorgesehen, mittels welcher ein kaltes Kühlgas über das Gebläse 13
einer Gasverteileinrichtung 14 dem Schüttgut zugeführt wird. Das Kühlgas strömt durch
die Schichten des Schüttgutes hin nach oben, wird im ringförmigem Raum 15 oberhalb
der Schüttgutoberfläche gesammelt und über den Austritt 6 der Rückkühleinrichtung
16 zugeführt.
[0007] In Fig.2 ist eine Konstruktionsvariante zu Fig.1 dargestellt, bei welcher die Gasbehandlungszone
10 mit der Gaskühlung 5 getrennt von einer Schüttgutvorlage 7 ausgebildet ist, in
welches das heiße Schüttgut allein durch die Strahlungsheizfläche 4 abgekühlt wird.
Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß das Kühlgas bei seinem Austritt 6 aus der
Gasbehandlungszone eine bedeutend geringere Temperatur aufweist, sodaß Überhitzungen
in der Gasleitung mit Sicherheit vermieden werden können. Auch bei dieser Ausführung
kann in der Nähe des Gasaustrittes 6 eine Strahlungsheizfläche 17 ähnlich jener mit
dem Bezugszeichen 4 vorgesehen werden, wodurch das Kühlgas weiter entlastet wird.
[0008] In Fig.3 ist in größerem Maßstab die Schüttgutvorlage 7 dargestellt, bei der die
Kühlung so stark ist, daß das Schüttgut soweit abgekühlt wird, daß eine problemlose
Lagerung oder ein bequemer Abtransport möglich ist. Die in den Fig.1-3 dargestellten
Kühler eignen sich besonders zur Kühlung von glühendem Koks, Klinker oder auch Sinter.
[0009] In Fig.4 ist eine Kühleinrichtung für heiße kohlenstoffhältige Schüttgüter dargestellt,
die in einem Drehrohrofen 17 erhitzt wurden. Beim Austritt des Schüttgutes aus dem
Drehrohrofen 17, in den Kühler 1, ist eine Strahlungsheizfläche 4 vorgesehen, über
welche die von der Oberfläche 3 des Schüttgutes ausgehende Wärmestrahlung kontinuierlich
abgeführt wird. Das heiße Schüttgut wird dabei soweit abgekühlt, daß es in der Gasbehandlungszone,
auch wenn es von Luft durchströmt wird, nicht weiter erhitzt, bzw. verbrennt und seine
Wärme an das Gas bzw. die Luft abgibt, welche über die Leitung 18 in den Drehrohrofen
abgegeben wird und dort zur Verbrennung eines Teiles, des im Schüttgut enthaltenen
Kohlenstoffes Verwendung findet.
[0010] In Fig.5 ist die Anwendung der Erfindung bei einer Ringherdverkokungsanlage dargestellt.
Das zu verkokende Material, wird gemäß Pfeil 19 dem Ringherd aufgegeben, in der Verkokungsanlage
20 erhitzt und verkokt und schließlich dem Kühler 1 zugeführt, in welchem jeweils
die oberste Schicht durch die Strahlungsheizfläche 4 abgekühlt wird. Die oberste Schicht
wird gemäß Pfeil 21 nach erfolgter Abkühlung durch eine Kratzeinrichtung entfernt,
wobei die mittlere Schicht der intensiven Kühlung durch die Strahlungsheizfläche ausgesetzt
wird, die ebenfalls nach erfolgter Auskühlung entfernt wird. Im letzten Teil des Kühlers
wird dann die unterste Schicht 23 abgekühlt und anschließend vom Herd entfernt.
1. Verfahren zur Kühlung von heißen Schüttgütern, wie z.B. glühendem Koks, Klinker,
Sinter in einem Kühler, insbesondere zur Entlastung des Gaskühlkreislaufes, dadurch
gekennzeichnet, daß die Oberfläche der ausgebreiteten Schüttung im Kühler ständig
mit heißem Schüttgut beaufschlagt, bzw. vom abgekühltem Schüttgut befreit wird, wobei
die von der Oberfläche ausgehende, intensive Wärmestrahlung über Strahlungskühlflächen
abgeführt wird und daß das teilweise abgekühlte Schüttgut während der Abstrahlung,
oder insbesondere anschließend an sie, in einem strömenden Gasstrom weiter abgekühlt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Schüttgut durch Abführen
der Strahlungswärme bis unter die Zündtemperatur abgekühlt und anschließend durch
sauerstoffhältige Gase, wie z.B. Luft, die als vorgewärmte Verbrennungsluft weiter
verwendet wird, auf nahezu Umgebungstemperatur abgekühlt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abführung eines Teiles
der Strahlungswärme in einer der Gasbehandlungszone vorgeschalteten Kammer erfolgt,
aus welcher die Speisung der Gasbehandlungszone mit heißem Schüttgut aus dem Kühler
erfolgt.
4. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach mindestens einem der Ansprüche
1-3, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Kühler (1), welchen das zu behandelnde Schüttgut
(2) durchwandert, oberhalb der freien Schüttgutoberfläche (3) dieser zugewendet eine
Strahlungskühlfläche (4) vorgesehen ist und daß in Flußrichtung des Schüttgutes unterhalb
dieser Strahlungskühlfläche (4) eine Gaskühlung, insbesondere mittels im Kreislauf
geführtes Gas vorgesehen ist, wobei der Austritt (6) des Kühlgases aus dem Kühler
(1) im Bereich unterhalb der Strahlungskühlfläche (4) vorzugsweise durch eine Schüttgutschicht
(11) von dieser getrennt angeordnet ist.
5. Einrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Kühler (1) eine Schüttgutvorlage
(7) aufweist, in welcher vorzugsweise zumindest ein Teil der Strahlungskühlfläche
(4) in Nähe des Einlasses (8) vorgesehen ist und daß der Auslaß (9) der Schüttgutvorlage
(7) als Verengung ausgebildet ist, über welche das Schüttgut der Gasbehandlungszone
(10) zugeführt wird.