(19)
(11) EP 0 041 628 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
16.12.1981  Patentblatt  1981/50

(21) Anmeldenummer: 81103669.8

(22) Anmeldetag:  13.05.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3A62B 1/02, A47L 3/02, B66B 9/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 16.05.1980 AT 2617/80
20.01.1981 AT 202/81

(71) Anmelder: Wassermann Franz
A-6421 Rietz (AT)

(72) Erfinder:
  • Wassermann Franz
    A-6421 Rietz (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Hochhausfassaden-Befahr- und -Rettungsanlage


    (57) Dieses Hochrettungsgerät ist eine Kombinationseinheit, bestehend aus einer rundum oderteilweise an der Hochhausaußenfassade zuoberst vorzugsweise an Konsolen (10) montierten Hängebahn (22) mit Fahrwerk (20) für Querpassagen der Rettungskabine (2).
    An disem Fahrwerk (20) sind hängend vorzugsweise 2 Seilzahnstangen (1) angebracht, an welchen in Teilungsabständen (a) starre, oder in sich federnde Eingriffselemente (13) aufgebracht sind, welche wiederum in kraftschlüssigem Eingriff mit je einer Antriebskette (8) stehen, welche am Rahmen der Rettungskabine (2) innen oder außen montiert sind und mittels Verbrennungs-oder Elektromotor (12) angetrieben werden, wodurch die Rettungskabine (2) an der Hochhausfassade auf-und abgefahren werden kann.
    Außerdem kann diese Rettungskabine (2) vorzugsweise über eine Teleskopgelenkwelle (nicht gez.), welche mit dem obgenannten Fahrwerk (20) der Hängebahn (22) gekoppelt ist und durch eine weitere Koppelung mit einem der Antriebe (12) zusätzlich eine Querpassage der Rettungskabine (2) ermöglicht, so daß praktisch jeder Punkt bzw. jedes Fenster an der Außenfassade des Hochhauses zur Errettung von Brandopfern erreicht werden kann.




    Beschreibung


    [0001] Zur Rettung von Personen und Sachwerten bei Bränden in Hochhäusern sowie zur Brandbekämpfung werden eine Reihe von Geräten eingesetzt, deren Einsatzbereich jeweils begrenzt ist, sodaß im Brandfalle immer häufiger Opfer durch die technische Unvollkommenheit der Rettungsgeräte zu beklagen sind.

    [0002] Es ist bekannt, daß die Leitern bzw. Leiterbühnen der Feuerwehren bei den heute üblichen Höhen der Hochhäuser nur die unteren Stockwerke erreichen können; längere Leitern sind schwer manipulierbar, können kaum mehr transportiert werden und werden mit zunehmender Länge instabil. Darüberhinaus ist die Bergung älterer Personen aus großer Höhe mit der Leiter sowie mit den meisten üblichen Rettungsgeräten problematisch.

    [0003] Schacht-Aufzüge im Inneren oder an Außenfronten der Häuser sind einmal ortsgebunden, sodaß sie im Brandfalle womöglich unzugänglich sind, zum anderen ist ihre Benützung gefährlich, da ihr Antrieb durch Brandfolgen ausfallen kann und die Benutzer dann im Schacht eingeschlossen sind. Aus diesem Grunde wird ihre Verwendung im Ernstfalle selbst von der Feuerwehr oft abgelehnt.

    [0004] Im Brandfalle kommt der Einsatz von sogenannten Haken- bzw. Einhängeleitern und Leitergerüsten bei Hochhäusern kaum in Frage, da ihre Verwendung sehr zeitraubend ist und die Benützer ungeschützt in großen Höhen über dem Erdboden agieren müssen.

    [0005] Sprungkissen und Rettungsschlänche haben zwar einen begrenzten Verwendungsbereich gefunden, sie ermöglichen jedoch den Aufstieg von Rettern nicht.

    [0006] Der Einsatz von Hubschraubern-kann im allgemeinen nur bestimmte Teile eines Hochhauses, vor allem das Dach, erreichen, darüberhinaus wird er von Nebel oder starker Rauchentwicklung behindert. Auch Abstürze wegen Triebwerk-Ausfalles bzw. Leistungsverlustes infolge Sauerstoffmangels in den heißen Rauchgasen, welche den Brandherd umgeben, sind bekanntgeworden.

    [0007] Weiters wurden Rettungsgeräte vorgeschlagen, welche an Drahtseilen mit Motorwinden und Umlenkrollen an der Außenwand von Hochhäusern auf- und abbewegt werden sollen, wobei diese Seile erst im Brandfalle angebracht werden. Auch hier ist der Zeitverlust bis zur tatsächlichen Einsatzfähigkeit groß und die Betriebssicherheit zufolge Fremdantrieb gering.

    [0008] Die gegenständliche Erfindung stellt sich die Aufgabe, ein Rettungsgerät für Hochhäuser zu schaffen, welches in kürzester Zeit die Fenster aller Stockwerke erreichen kann und von fremden Energiequellen, z. B. dem elektrischen Stromnetz unabhängig ist, wobei auf Betriebssicherheit größter Wert gelegt wird. Weiters soll die Möglichkeit geschaffen werden, Personen und Sachen aufwärts und abwärts an der Außenfront von Hochhäusern zu transportieren.

    [0009] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß der Antriebsmotor an der Rettungskabine bzw. Rettungsplattform od.dgl. angebracht ist und vorzugsweise über ein Getriebe auf mindestens zwei Antriebsraupen wirkt, welche formschlüssig in mindestens eine Seilzahnstange eingreifen, welche im Bereich der Dachkante des Hauses befestigt ist.

    [0010] Die genannten Merkmale bringen eine Reihe von Vorteilen. Durch die Verwendung einer Seilzahnstange werden die Vorzüge eines Seiles, nämlich große Sicherheit bei geringem Gewicht mit denen eines formschlüssigen Fördermittels, der Zahnstange, miteinander verbunden ist. Selbst bei Ausfall des Antriebsmotors kann die Kabine bzw. Plattform gefahrlos zur Erde zurückgebracht werden.

    [0011] Ein weiterer Erfindungsgedanke betrifft die Bauweise der Seilzahnstange.

    [0012] Da die Glieder der Seilraupe mit den Eingriffselementen am Seil formschlüssig ineinandergreifen, ist es von Bedeutung, daß der Abstand der Eingriffselemente untereinander nur geringe Toleranzen aufweisen. Größere Ungenauigkeiten verhindern ein betriebssicheres Eingreifen der Glieder der Seilraupe in die Eingriffselemente und führen zu Spannungen in den Kettengliedern, welche sich erst einmal durch knallartige Geräusche während des Betriebes des Seilwegfahrzeuges äußern und zum Bruch der Antriebsketten führen können, die die Seilraupe bilden.

    [0013] Diese genannten Probleme werden dann noch verschärft, wenn gewünscht wird, daß, wie es an sich aus sicherheitstechnischen Gründen vorteilhaft ist, jeweils zwei Glieder der Seilraupe des Seilwegfahrzeuges mit zwei Eingriffselementen des Seiles verbunden sind.

    [0014] Eine wirtschaftliche Befestigung der Eingriffselemente ist das sogenannte Kaltschlagen . Dabei ist es jedoch praktisch unmöglich, die erforderliche Toleranz des Teilungsabstandes zwischen den einzelnen Eingriffselementen zu erreichen, da ein unkontrollierbares Verfließen des Materials des Eingriffselementes während seiner Befestigung am Seil in Längsrichtung des Seiles unvermeidlich ist.

    [0015] Die Erfindung hat es sich zur Aufgabe gesetzt, ein Seil für selbstfahrende Seilwegfahrzeuge zu schaffen, bei dem die Eingriffselemente am.Seil im präzisen Abstand gesetzt werden können, und bei dem weiters in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel eine Anpassung der Eingriffselemente an während des Betriebes auftretende Dehnung des Seiles erfolgt.

    [0016] Es wird daher vorgeschlagen, daß die Eingriffselemente mehrstückig ausgebildet sind, wobei an einem Tragstück, das unmittelbar auf das Seil befestigt oder ausgebildet ist, ein oder mehrere Eingriffsstücke gehalten sind. Diese können, ein- oder mehrteilig ausgeführt und mit dem Tragstück verschweißt oder federnd verbunden sein.

    [0017] Es kann an einem Seil jedes Eingriffselement gemäß der Erfindung mehrstückig ausgebildet sein, es ist jedoch auch möglich, jeweils ein Eingriffselement herkömmlich, d.h. einstückig zu fertigen und lediglich am Seil kalt aufzuschlagen, und das anschließende Eingriffselement gemäß der Erfindung auszubilden, wodurch immer wieder eine Anpassung am Nachbareingriffselement möglich ist und die Kosten für das Seil herabgesetzt werden können.

    [0018] Bei der geschweißten Ausführung wird das Tragstück auf herkömmliche Weise durch Kaltaufschlagen am Seil befestigt, wobei man durchaus mit größeren Toleranzen arbeiten kann. Am Tragstück wird dann das Eingriffsstück auf genaue Position aufgeschoben und angeschweißt.

    [0019] Vorteilhaft sind beide Stücke, d.h. das Tragstück und das Eingriffsstück rotationssymmetrisch ausgeführt. Das Eingriffsstück ist vorteilhaft büchsenartig ausgeführt, wird auf das Tragstück aufgeschoben und in der gewünschten Position mit dem Tragstück verschweißt.

    [0020] Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel ist ein Druckfederelement zwischen zwei Eingriffsstücken oder einem Eingriffstück und dem Tragstück angeordnet. Das Druckfederelement, z.B. eine oder mehrere Tellerfedern, distanzieren diese Stücke in bezug aufeinander.

    [0021] Durch die gefederte Anbringung des Eingriffsstückes am Tragstück, die mittelbar oder unmittelbar erfolgen kann, ergibt sich während des Betriebes eine automatische selbsttätige Positionierung des Eingriffsstückes, wenn das Seil gedehnt wird.

    [0022] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, daß die mehrstückigen Eingriffselemente ein Tragstück aufweisen, das am Seil vorzugsweise durch Kaltschlagen befestigt ist, daß auf dieses Tragstück ein zylindrisches Eingriffsstück aufgeschweißt ist und daß in dieses Eingriffsstück ein weiteres kolbenartiges Eingriffsstück eingesetzt ist und zwischen den beiden Eingriffsstücken das Druckfederelement angeordnet ist.

    [0023] Vorteilhaft ist zwischen den beiden Eingriffsstücken eine Dichtung angeordnet.

    [0024] Nachstehend werden verschiedene Ausführungsbeispiele an Hand der Zeichnungen eingehend beschrieben, ohne daß die Erfindung darauf eingeschränkt sein soll, ebenso dienen die in den nachfolgenden Patentansprüchen aufscheinenden Bezugszeichen lediglich dem erleichterten Auffinden bezogener Teile in den Figuren der Zeichnung und sollen keine Einschränkung bedeuten.

    [0025] Fig. 1 zeigt eine schematische Darstellung des Hochrettungsgerätes im Einsatz, in Fig. 2 ist der Raupenantrieb gezeigt. Fig. 3, 4 und 5 stellen die Befestigung der Seilzahnstange bzw. Seilzahnstangen im Bereich des Daches an einer das Haus umlaufenden Hängebahn dar. Die Fig. 6, 7 und 8 zeigen Längsschnitte durch erfindungsgemäße Eingriffselemente an der Seilzahnstange.

    [0026] In Fig. 1 durchdringt (kann auch außen vorbeigeführt werden) die Seilzahnstange 1 die Kabine 2, welche sich über die Rollen 5 an der Fassade des Hochhauses 11 abstützt. An Stelle der Rollen 5 kann auch ein Raupenfahrwerk vorgesehen werden, welches auch kleinere Mauervorsprünge, Fensternischen usw, problemlos überwindet. Der Antrieb erfolgt durch den Elektromotor 12 über ein hier nicht dargestelltes Untersetzungsgetriebe auf den Raupenantrieb 8, welcher wie in Fig. 2 genauer dargestellt, formschlüssig in die Seilzahnstange 1 eingreift. Die Stromversorgung geschieht über den Stecker 6 mit Zugentlastung über das Stromkabel 3 am besten von einem Stromgenerator 7 aus, um vom Stromnetz unabhängig zu sein. Statt des elektrischen Antriebes kann auch vorteilhaft ein Verbrennungsmotor vorgesehen sein, wodurch die Kabine 2 von äußeren Energiequellen unabhängig wird, ebenso wie wenn für die Versorgung des Elektromotors 12 Akkumulatoren mitgeführt werden. Die Seilzahnstange 1 kann im Bereich des Daches von einer zweckmäßig rund um die Fassade umlaufenden Hängebahn 4 befestigt sein, und zwar entweder unmittelbar am Fahrwerk der Hängebahn oder an einem auskragenden Träger des Fahrwerkes der Hängebahn, welche z. B. mittels der Hängebahnträger 10 an der Außenwand befestigt ist. Anstelle einer rund um die Fassade umlaufenden Hängebahn kann auch z.B. für jede Fassadenfront eine eigene Hängebahn mit eigenem mindestens je eine Seilzahnstange 1 tragendem Fahrwerk vorgesehen sein. Das Befestigen der Seilzahnstange(n) an einer Hängebahn ist der möglichen stationären Anordnung von mehreren rund um die Fassade verteilten Seilzahnstangen 1 vorzuziehen.

    [0027] In Fig. 2 läuft die Seilzahnstange 1 mit den Eingriffselementen 13 durch den Führungstrichter 18 in das geschlitzte Führungsrohr 17. Die beiden Antriebsraupen 8 bestehen aus den Kettenrädern 14, welche die Kette spannen und antreiben.
    Die Kette ist mit den Eingriffszähnen 15 und den Führungsrollen 16 versehen, welche letztere im Eingriffsbereich zwischen Kette und Seilzahnstange 1 an der Führungsschiene 19 abrollen und damit den nötigen Anpreßdruck erhalten, sodaß der Formschluß zwischen den Eingriffszähnen 15 und den Eingriffselementen 13 der Seilzahnstange 1 auch unter Last erhalten bleibt. Die Form der Eingriffselemente 13, welche zusammen mit einem Drahtseil die Seilzahnstange 1 bilden, sind vorteilhaft rotationssymmetrisch und werden nach einem der bekannten Verfahren auf das Seil aufgebracht, so z.B. durch Aufpressen bzw. Kaltschlagen. Als Fahrbahn für die Kabine bzw. Plattform ist nur eine Seilzahnstange erforderlich, aus Gründen der Sicherheit und der Stbailität ist jedoch die Verwendung von zwei Seilzahnstangen und und doppeltem Raupenantrieb von Vorteil.

    [0028] Fig. 3 und 4 zeigen zwei Ansichten der Hängebahn, welche rund um die Fassade des Hochhauses läuft und mit deren Hilfe die beiden Seilzahnstangen 1 ebenfalls rund um das Haus geführt werden können.

    [0029] Die Seilzahnstangen 1 sind dazu an einem kurvengängigen Doppelfahrwerk 20 befestigt, welches mittels der Rollen 21 in einer Laufschiene 22 verschoben werden kann. Die beiden Teile des Doppelfahrwerkes 20 sind durch einen Abstandhalter 23 gelenkig miteinander verbunden. Die Laufschiene 22, welche zweckmäßig als nach unten offenes Hohlprofil ausgeführt sein kann, ist mittels der Hängebahnträger 10 an der tragenden Konstruktion des Hochhauses 11 befestigt und durch die Abdeckung 24 wettergeschützt.

    [0030] In. Fig. 5 ist eine andere Ausführungsform der Hängebahn dargestellt, wobei hier die Laufschiene 22 knapp neben der Fassade angebracht ist. Die Seilzahnstangen 1 sind an einem um die senkrechte Achse 25 schwenkbaren Ausleger 26 befestigt, welcher sich im ausgeschwenktem Zustand über Rollen 27 und 28 abstützt. Der Vorteil dieser Ausführung ist, daß die Seilzahnstangen bei Nichtgebrauch an die Fassade geschwenkt bzw. dort verdeckt werden können, was vor allem optisch, aber auch im Hinblick auf Witterungseinflüsse günstig ist.

    [0031] Für das Verfahren der Kabine 2 rund um die Fassade des Hochhauses sind nach einem weiteren Merkmal der Erfindung - wie aus Fig. 3 ersichtlich - ausfahrbare Rollen 29 vorgesehen, welche durch die Welle 30 über hier nicht dargestellte Getriebe vom Antriebsmotor 12 (Fig. 1) des Raupenantriebs der Kabine angetrieben werden und sich im ausgefahrenen Zustand an der Fassade des Hochhauses abstützen. Diese Rollen 29 können durch ein ausfahrbares Raupenfahrwerk ersetzt werden. Auf diese Weise ist es möglich, mit dem Antriebsmotor die Kabine 2 auf- und abzufahren und zusätzlich auch rund um das Hochhaus zu bewegen; hierfür ist ein vorheriges Hochfahren der Kabine 2 zweckmäßig, damit die Seitenkräfte aus der Kabine 2, welche das Verfahren der Hängebahn hervorrufen, unmittelbar unter dem Doppelfahrwerk 20 zur Wirkung kommen.

    [0032] Eine andere Möglichkeit, die Kabine 2 rund um die Fassade zu bewegen, besteht darin, daß das Fahrwerk der Hängebahn verfahren wird, z.B. dadurch, daß - wie ebenfalls aus Fig. 3 ersichtlich - am Fahrwerk 20 der Hängebahn ein Reibrad 31 gelagert ist, welches an einem Flansch der Laufschiene 22 der Hängebahn unter Reibungsschluß anliegt und z.B. mittels einer Kette 32 von der Kabine 2 aus betätigt werden kann. Anstelle der Kette 32 kann das Reibrad 31 auch mit einer gegebenenfalls über Getriebe an einer Zapfwelle des Antriebsmotors 12 (Fig. 2) des Raupenantriebs der Kabine 2 angeschlossenen biegsamen Welle oder Gelenkwelle betätigt werden. Ferner kann anstelle des Reibrades 31 ein Zahnrad verwendet werden, wobei ein Flansch der Laufschiene der Hängebahn als Zahnstange ausgebildet ist.

    [0033] Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist es von besonderer Bedeutung, daß der Abstand a zwischen benachbarten Eingriffselementen 13 präzise gleich dem Abstand aufeinanderfolgender Eingriffzähne 15 ist, da ansonsten entweder nur ein Paar Eingriffzähne 15 am Eingriffselement 13 aufliegt und somit trägt, oder bei kleinerem Abstand der Eingriffselemente 13 es zu einem Verklemmen der Eingriffszähne 15 mit den Eingriffselementen 13 kommt.

    [0034] Ein erfindungsgemäßes Eingriffselement 13 besteht nun in seiner einfachsten Form, wie in der Fiz. 6 gezeigt, aus einem Tragstück 33 und einem Eingriffsstück 34. Beide Teile sind im wesentlichen zylindrisch ausgeführt. Das Tragstück 33 wird auf herkömmliche Art und Weise am Seil 1 mittels Kaltaufschlagen befestigt.

    [0035] An einem Ende ist das Tragstück 33 mit einem Sitz 35 versehen, auf dem das Eingriffsstück 34 aufgeschoben wird.

    [0036] Das Eingriffstück 34 kann nun genau auf den Abstand a zum nächsten Eingriffselement 13 positioniert werden, worauf es entlang der Naht 36 mit dem Tragstück 33 verschweißt wird.

    [0037] Auf diese Art und Weise ist eine genaue Positionierung der Eingriffsfläche 37, an der die Eingriffszähne 15 angreifen bzw, aufliegen, möglich.

    [0038] Im Ausführungsbeispiel gemäß der Fig. 7 ist das Tragstück 33 mit einem hohlzylindrischen Bereich 38 ausgeführt, in dem ein Eingriffsstück 34, das kolbenartig ausgeführt ist, eingesetzt ist. Zwischen dem Eingriffsstück 34 und dem Tragstück 33 ist im hohlzylindrischen Bereich 38 des Tragstückes 33 ein Federelement 39 eingesetzt, das von einzelnen Tellerfedern 40 gebildet wird.

    [0039] Das Eingriffsstück 34 ist mittels einer Klemmschelle 41 gegebenenfalls entgegen dem Federdruck am Tragstück 33 gehalten.

    [0040] Bei diesem Ausführungsbeispiel können Ungenauigkeiten beim Anbringen des Tragstückes 33 am Seil 1, was wiederum beispielsweise mittels Kaltaufschlagen erfolgte, dadurch ausgeglichen werden, daß das Eingriffsstück 34 entgegen dem Federdruck des Federelementes 39 in der Richtung des Pfeiles E am Seil 1 geschoben wird. Die gewünschte Stellung kann dann mittels der Klemmschelle 41 fixiert werden.

    [0041] Dieses Ausführungsbeispiel bietet einen weiteren Vorteil:

    Wären die Eingriffselemente 13 so versetzt, daß ihr Abstand a (Fig. 2) geringfügig kleiner ist, als der Abstand, der durch die aufeinanderfolgenden Eingriffszähne 15 gegeben ist, so können dennoch zwei aufeinanderfolgende Eingriffszähne 15 angreifen, da das Eingriffsstück 34 entgegen dem Federdruck des Federelementes 39 weiter in der Richtung des Pfeiles E gedrückt werden kann. Wird das Seil 1 im Laufe seines Betriebes gestreckt, wobei zu beachten ist, daß diese Längung zwischen zwei Eingriffselementen 13 nur sehr gering ist, so wird diese Längung dadurch ausgeglichen, daß das Federelement 39, das Eingriffsstück 34 weiter in der Richtung des Pfeilers A vom Tragstück 33 wegdrückt.



    [0042] Die Fig. 8 zeigt eine Konstruktion, bei dem die Vorteile der zuvor beschriebenen Ausführungsbeispiele kombiniert sind, d.h. sowohl die Möglichkeit der präzisen Positionierung und Anbringung der Eingriffselemente 13 am Seil 1 als auch die Möglichkeit der Nachjustierung gegeben ist.

    [0043] Am Seil 1 ist wiederum das Tragstück 33 durch Kaltschlagen od.dgl. befestigt. Am Sitz 35 ist ein Eingriffsstück42 , das büchsenartig ausgeführt ist, mittels der Schweißnaht36 befestigt.

    [0044] Das äußere Eingriffsstück 34 ist in ein weiteres Eingriffsstück 42 eingesetzt und zwischen den beiden Eingriffsstücken 34 und 42 ist ein Federelement 39, bestehend aus vier Tellerfederen 40, angeordnet. Das äußere Eingriffsstück 34 wird wiederum mittels einer Klemmschelle 41 gehalten. Zwischen den beiden Eingriffselementen 34 und 42 ist noch eine Dichtung 43 vorgesehen.

    [0045] Unmittelbar am Seil 1 ist im Bereiche des beweglichen Eingriffsstückes 34 noch ein Schutzrohr 44 vorgesehen, damit das Seil 1 durch die Bewegung des Eingriffsstückes 34, das dieses durchführt, wenn es von den Eingriffszähnen 15 in der Richtung des Pfeiles E auf das Federelement 39 gedrückt wird, und dann wieder nach dem Abheben der Zähne 15, wenn es vom Federelement 39 in Richtung des Pfeiles A zurückgedrückt wird, nicht beschädigt wird.

    [0046] Der Federweg des aufgesetzten Eingriffsstückes 34 ist wiederum so bemessen, daß fertigungs- oder betriebsbedingte Teilungsungenauigkeiten zwischen den Eingriffselementen 13 am Seil 1 und den Eingriffszähnen 15 der Antriebsraupen 8 ausgeglichen werden. Damit ist ein absolut sicherer Betrieb des selbstfahrenden Seilwegfahrzeuges garantiert.

    [0047] Der Einsatz des erfindungsgemäßen Hochrettungsgerätes ist selbstverständlich nicht auf die Bergung von Personen und Sachen im Brandfalle beschränkt. Es ist auch zur Brandbekämpfung hervorragend geeignet, so daß Löscharbeiten von der Kabine bzw. Plattform od.dgl. aus aus kürzester Distanz zum Flammenherd, sogar durch Fernstuerung, möglich sind,

    [0048] Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Hochrettungsgerätes ist es, daß die Seilzahnstangen auch als Fahrbahn für Wartungsplattformen, beim Fensterreinigen usw. verwendet werden können.


    Ansprüche

    1. Hochrettungsgerät bei Bränden von Hochhäusern, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor an der Rettungskabine bzw. Rettungsplattform od.dgl. angebracht ist und vorzugsweise über ein Getriebe auf mindestens zwei Antriebsraupen wirkt, welche formschlüssig in mindestens eine Seilzahnstange eingreifen, welche an einer Hängebahn im Bereich der Dachkante oder Decke des vorletzten Stockwerkes des Hauses montiert ist.
     
    2. Hochrettungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Rettungskabine bzw. Rettungsplattform od.dgl. zur Abstützung an der Fassade Laufrollen mit senkrechter Achse angebracht sind.
     
    3. Hochrettungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an der Rettungskabine bzw. Rettungsplattform od.dgl. zur Abstützung an der Fassade ein Raupenfahrwerk angebracht ist.
     
    4. Hochrettungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum horizontalen Verfahren an der Rettungskabine bzw. Rettungsplattform od.dgl. ausfahrbare und antreibbare Rollen mit vertikaler Achse angebracht sind.
     
    5. Hochrettungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß zum horizontalen Verfahren an der Rettungskabine bzw. Rettungsplattform od.dgl. mindestens ein ausfahrbares und antreibbares Raupenfahrwerk angebracht ist.
     
    6. Hochrettungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Seilzahnstange bzw. Seilzahnstangen im Bereich der Dachkante an einer zweckmäßig rund umlaufenden Hängebahn befestigt sind.
     
    7. Hochrettungsgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hängebahn im wesentlichen aus einer Laufschiene und einem kurvengängigen Fahrwerk besteht.
     
    8. Hochrettungsgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß zum horizontalen Verfahren des Fahrwerkes der Hängebahn ein Reibrad oder Zahnrad gelagert ist, welches an einem Flansch der Laufschiene der Hängebahn unter Reibungsschluß anliegt bzw. unter Formschluß eingreift und händisch, z.B. mit Hilfe einer Kette, oder motorisch über eine mit dem Antriebsmotor des Raupenantriebs der Rettungskabine od.dgl. verbundene biegsame Welle oder Gelenkwelle betätigbar ist.
     
    9. Hochrettungsgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zusammen mit dem Seil (1) die Seilzahnstange bildenden Eingriffselemente (13) mehrstückig ausgebildet sind, wobei an einem Tragstück (33), das unmittelbar am Seil (1) befestigt oder ausgebildet ist, ein oder mehrere Eingriffsstücke (34) gehalten sind.
     
    10. Seilzahnstange für Hochrettungsgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß diese Eingriffselemente (13) zweiteilig sind.
     
    11. Seilzahnstange für Hochrettungsgerät nach Anspruch q, dadurch gekennzeichnet, daß diese Eingriffselemente (13) dreiteilig sind.
     
    12. Seilzahnstange für Hochrettungsgerät nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Eingriffsstück (34, 42) mit dem Tragstück (33) verschweißt ist.
     
    13. Seilzahnstange für Hochrettungsgerät nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß ein Druckfederelement (39) zwischen zwei Eingriffsstücken (34, 42) oder einem Eingriffsstück (34) und dem Tragstück (33) angeordnet ist und das Druckfederelement (39) diese Stücke in bezug aufeinander distanziert.
     
    14. Seilzahnstange für Hochrettungerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckfederelement (39) von einer oder mehreren Tellerfedern (40) gebildet wird.
     
    15. Seilzahnstange für Hochrettungsgerät nach einem der Ansprüche 9 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Tragstücke (33) am Seil (1) durch Kaltschlagen befestigt sind.
     
    16. Seilzahnstange für Hochrettungsgerät nach einem der Ansprüche 9 oder 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die mehrstückigen Eingriffselemente (13) ein Tragstück (33) aufweisen, das am Seil (1), vorzugsweise durch Kaltschlagen, befestigt ist, daß auf dieses Tragstück (33) ein zylindrisches Eingriffsstück (42) aufgeschweißt ist und daß in dieses Eingriffsstück (42) ein weiteres kolbenartiges Eingriffsstück (34) eingesetzt ist und zwischen den beiden Eingriffsstücken (42, 34) das Druckfederelement (39) angeordnet ist.
     
    17. Seilzahnstange für Hochrettungsgerät nach einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Eingriffsstücken (42, 39) oder zwischen Eingriffsstück (34) und Tragstück (33) eine Dichtung (43) angeordnet ist.
     




    Zeichnung