[0001] Die Erfindung betrifft einen Selbstschalter mit einem Überstrom- und einem Kurzschlußstromauslöser,
die auf ein Schaltschloß zum Zwecke einer Auslösung einer Stromunterbrechung einwirken,
mit wenigstens einer Hauptkontaktstelle, die durch wenigstens ein ortsfestes Kontaktstück
und wenigstens ein auf einem beweglich gelagerten Kontakthebel befestigtes bewegliches
Kontaktstück gebildet ist, mit wenigstens einer jeder der Hauptkontaktstellen zugeordneten
Lichtbogenlöscheinrichtung, mit einem zusätzlichen Schlagankersystem mit einer Magnetspule,
einem Magnetkern, einem Magnetanker und einem Schlagstift, der bei Kurzschlußströmen
direkt und unverzögert auf den beweglichen Kontakthebel schlägt und damit das wenigstens
eine bewegliche Kontaktstück von dem wenigstens einen ortsfesten Kontaktstück schnell
und kurzzeitig abhebt.
[0002] Für die Überlaststrom- und Kurzschlußstromabsicherung benutzt man neben Schmelzsicherungen
in letzter Zeit immer häufiger Leitungsschutzschalter, welche zur Auslösung bei einem
Überlaststrom einen thermischen zeitverzögerten Auslöser und zur Auslösung bei einem
Kurzschlußstrom einen magnetischen unverzögerten Auslöser besitzen. Als thermischer
Auslöser wird meistens ein Thermobimetall eingesetzt, welches sich bei Auftreten eines
Überlaststromes verbiegt, dadurch den Schaltmechanismus eines Schaltschlosses entklinkt
und damit den Kontakthebel bzw. das bewegliche Kontaktstück vom festen Kontaktstück
trennt. Dieser thermische Auslöser ist ein sogenannter verzögerter Auslöser, da er
auf einen Überlaststrom aufgrund der Aufheizung erst nach einer gewissen Zeit anspricht.
Als magnetischer Auslöser ist bekanntlich ein Magnetankersystem vorgesehen, weiches
praktisch unverzögert anspricht und unverzögert die Kontaktstelle öffnet bzw. das
Schaltschloß entklinkt.
[0003] Für einen derartigen Selbstschalter bestehen im allgemeinen mehrere Einsatzmöglichkeiten.
[0004] In einem ersten Einsatzfall kann der Leitungsschutzschalter einer Vorsicherung nachge
- schaltet sein, wobei seine Auslösung bei einem Kurzschluß vor dem Verbraucher so
erfolgen muß, daß weder im Überlaststrombereich noch im Kurzschlußstrombereich die
Vorsicherung anspricht.
[0005] Es besteht auch die Möglichkeit, den Selbstschalter bzw. den Leitungsschutzschalter
als Hauptleitungsschutzschalter zwischen die Vorsicherung und eine Gruppe von nachgeordneten
Leitungsschutzschaltern als Gruppenschutz. Zählersicherungsautomat oder ähnliches
einzusetzen. Dort ergeben sich für diesen Schalter grundsätzlich Schwierigkeiten für
eine selektive Auslösung. Er muß nämlich bei Überlastströmen auslösen, um den ihm
nachgeordneten Leitungsabschnitt im Überstrombereich zu schützen. Er darf jedoch bei
Kurzschlüssen im Bereich der Verbraucher nicht auslösen, wenn das Schaltvermögen des
den Verbraucher zugeordneten Selbstschalters nicht überschritten wird. Erst damit
ist die Selektivität der den Verbrauchern vorgeschalteten Schaltern gegenüber dem
der Vorsicherung nachgeschalteten Hauptleitungsschutzschalter gewahrt.
[0006] Um dieses zu erreichen, ist es durch die DE-A1-2525192 bekanntgeworden, jedem in
einem Leistungsstromkreis reihenmäßig angeordnetem Schalter eine Auslösesteuerung
und eine schnelle Öffnungsvorrichtung der Kontakte zuzuordnen, wobei die Öffnungsvorrichtung
so beschaffen ist, daß sie schnell die von dem Überstrom durchflossenen Schalterkontakte
auf den verschiedenen Stufen öffnet. Sie ist weiterhin so beschaffen, daß sie eine
schnelle Wiedereinschaltung der Kontakte ermöglicht, wenn der Stromwert unter einen
vorbestimmten Wert sinkt. Zwecks Selektivität besitzt die Auslösesteuerung einen Zähler,
der die aufeinanderfolgenden Öffnungs- und Schließfolgen der Kontakte zählt und der
nach einer vorbestimmten Anzahl von Folgen die Auslösung hervorrufen kann, um so die
Kontakte des entsprechenden Schalters nach der vorbestimmten Anzahl von Folgen geöffnet
zu halten. Dies bedeutet, daß der Schalter, der direkt dem Verbraucher zugeordnet
ist, nach einer einmaligen Öffnung öffnet. Der übergeordnete Schalter bleibt nach
zweimaligem Öffnen offen und der darübergeordnete Schalter nach dreimaligem Öffnen
und so fort. Dabei besteht das Problem, daß für die Realisierung eine rückstellbare
Zählvorrichtung erforderlich ist, was bedeutet, daß man eine mechanische oder komplizierte
elektronische Zählvorrichtung mit netzunabhängigem, mechanischem oder elektronischem
Energiespeicher entwickeln und vorsehen muß.
[0007] Dieser Aufwand wird insbesondere dann problematisch, wenn die Schalter sehr billig
und in großen Stückzahlen eingesetzt werden sollen. Darüberhinaus ist die in der DE-A1-2525192
beschriebene Vorrichtung zunächst nur für sicherungsfreie Installation vorgesehen.
[0008] Bei Auftreten besonders hoher Kurzschlußströme wäre es sehr wünschenswert, wenn der
Schalter, der der Störstelle direkt vorgeschaltet ist, sofort und endgültig auslöst.
Diese Anforderung erfüllt die beschriebene Selektivschutzvorrichtung jedoch nur im
Falle einer Störung, die im Bereich eines der Verbraucher liegt, nicht jedoch bei
Störungen die zwischen zwei nachgeschalteten Schaltern auftreten, denn eine endgültige
Auslösung erfolgt dort erst nach Absolvierung der vorgesehenen Zählfolge.
[0009] Aus der EP-A1-0023277 gehört ein Selbstschalter der eingangs genannten Art gemäß
Artikel 54(3), (4) EPÜ zum Stand der Technik. In dieser Druckschrift ist aber nur
die Schaltungsanordnung und die Wirkungsweise des Selbstschalters beschrieben.
[0010] Die Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Selbstschalter, insbesondere für eine
Selektivschutzeinrichtung unter Verzicht auf eine rückstellbare Zähleinrichtung zu
verbessern und einen einfachen und vorteilhaften Aufbau anzugeben. Es ist weiter die
Aufgabe der Erfindung den Selbstschalter so auszubilden, daß sich ab einer bestimmten
Kurzschlußstromhöhe zum Zwecke der Stromunterbrechung die wenigstens eine Schaltkontaktstelle
des Selbstschalters sofort und kurzzeitig öffnet, sich jedoch nach Unterbrechung des
Stromes bzw. Abklingen desselben auf einen kleinen Wert wieder schließt, daß bei länger
anstehendem Überstrom oder Kurzschlußstrom das Schaltschloß ausgelöst und die wenigstens
eine Schaltkontaktstelle endgültig geöffnet wird und daß sich bei Überschreiten eines
vorgegebenen erhöhten Kurzschlußstromwertes die wenigstens eine Schaltkontaktstelle
sofort und endgültig öffnet.
[0011] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der als Selektivauslöser ausgebildete
Kurzschlußstromauslöser des Selbstschalters, der zwei in Reihe geschaltete Hauptkontaktstellen
aufweist, zwischen der dem beweglichen Kontaktstück der ersten Hauptkontaktstelle
zugeordneten Lichtbogenleitschiene sowie einer zweiten Anschlußklemme des Selbstschalters
elektrisch angeschlossen ist und parallel zu der zweiten Hauptkontaktstelle und dem
Überstromauslöser, welche in Reihe angeordnet sind, liegt, daß der Kurzschlußstromauslöser
aus einem mit einem elektrischen Widerstand in Reihe geschalteten temperaturempfindlichen,
einseitig eingespannten Auslöseelement, insbesondere einem Thermobimetall, und einem
magnetischen Endauslöser besteht, daß die freie, dem Auslöseelement abgewandte Zuleitung
des Widerstandes an der Lichtbogenleitschiene angeschlossen ist, daß das freie Ende
des Auslöseelementes mit der zweiten Anschlußklemme des Selbstschalters verbunden
ist und ein erstes Kontaktstück aufweist, dem ein zweites Kontaktstück gegenüberliegt,
und daß parallel zu dieser Anordnung zwischen der Lichtbogenleitschiene und dem zweiten
Kontaktstück die Spule des magnetischen Endauslösers geschaltet ist, dessen Schlagstift
auf den Auslösehebel des Schaltschlosses einwirkt.
[0012] Mit Selektivschutzauslöser wird hier eine Auslösesteuerung bezeichnet, welche im
Strompfad des Selbstschalters eine Umschaltvorrichtung aufweist, die bei Auftreten
eines Kurzschlußstromes den Strom zumindest teilweise auf einen mit einem Magnetauslöser
versehenen Parallelzweig umschaltet, wobei der Parallelzweig eine Einrichtung enthält,
welche nach Durchgang eines vorgegebenen Durchlaßwertes fi2 dt den Strom durch die
Spule des Magnetauslösers soweit erhöht, daß dieser ein Schaltschloß auslöst, welches
die wenigstens eine Hauptkontaktstelle endgültig öffnet.
[0013] Bei Kurzschlußströmen kann das Kontaktsystem des erfindungsgemäßen Selbstschalters
unverzögert, kurzzeitig und ohne Beeinflussung von Schaltschloß- und Auslösesteuerung
geöffnet werden, wobei das Schaltschloß in gespannten Zustand eine ungehinderte Kontaktöffnung
und -schließung zuläßt. Eine Kurzschlußstromauslösung erfolgt nur durch den Selektivschutzauslöser.
[0014] Der besondere Vorteil der erfindungsgemäßen Lösung tritt dann hervor, wenn der Selbstschalter
als Hauptleitungsschutzschalter einer Selektivschutzanordnung eingesetzt ist, bei
welcher zwischem dem Netz und wenigstens einem Verbraucher eine Schmelzsicherung,
ein erfindungsgemäßer Hauptleitungsschutzschalter und ein jedem Verbraucher zugeordneter
Leitungsschutzschalter angeordnet sind. Bei dieser Anordnung wird bei Auftreten eines
Kurzschlußstromes im Bereich der Verbraucher neben der Kontaktstelle des Leitungsschutzschalters
auch das Kontaktsystem des Hauptleitungsschutzschalters geöffnet. Damit tritt eine
Reihenschaltung mehrerer Lichtbögen auf, wodurch der Kurzschlußstrom entscheidend
begrenzt wird. Sofern der Kurzschlußstrom entscheidend begrenzt wird. Sofern der Kurzschlußstrom
das Schaltvermögen des dem Verbraucher zugeordneten Leitungsschutzschalters nicht
überschreitet, wird das Kontaktsystem des erfindungsgemäßen Hauptleitungsschalters
nach Abklingen des Kurzschlußstromes sofort wieder geschlossen, so daß parallel angeordnete
Verbraucher nicht vom Netz getrennt werden. Im Falle größerer Kurzschlußströme löst
der Hauptleitungsschutzschalter mittels seines Selktivschutzauslösers aus und schaltet
alle parallelliegenden Verbraucher ab.
[0015] In den Kennzeichen der Ansprüche 2 bis 5 werden besonders vorteilhafte Anordnungen
der Elemente eines Selbstschalters, der in einem zweiteiligen, schalenförmigen Gehäuse
in Schmalbauweise angeordnet ist, angegeben. Die Zuordnung der Bauelemente ist hierbei
funktionsgerecht, die den Strom führenden Leitungen sind kurz, die Raumausnutzung
im Schaltergehäuse ist optimal, die Montage der Bauelemente kann problemlos erfolgen
und es ist eine einwandfreie Zugänglichkeit der von außen zu betätigenden Anschluß,
Einstell- und Bedienungsorgane des Selbstschalters gewährleistet.
[0016] Es ist insbesondere vorteilhaft (siehe Kennzeichen des Anspruches 4), das zusätzliche
Schlagankersystem so auszubilden, daß der Magnetanker durch einen Permanentmagneten
in seiner Ausgangslage zurückgehalten wird und sich erst nach Überschreiten eines
vorgegebenen Kurzschlußstromwertes losreißt und den Schlagstift antreibt. Diese Ausbildung
hat gegenüber der bisher üblichen Verwendung einer Rückstellschraubenfeder den Vorteil,
daß die Rückhaltekraft in Ruhestellung des Magnetankers groß ist, jedoch nach Losreißen
des Magnetankers infolge eines Kurzschlußstromes sehr schnell gegen Null geht. Hierdurch
wird die Kontaktöffnungszeit herabgesetzt.
[0017] Es ist erfindungswesentlich, daß der Kontaktöffnungshebel des Schaltschlosses nur
bei Auslösung des Schaltschlosses auf den beweglichen Kontakthebel einwirkt und das
wenigstens eine bewegliche Kontaktstück von dem wenigstens einen ortsfesten Kontaktstück
abhebt. Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist dem kennzeichnenden
Teil des Anspruches 5 zu entnehmen.
[0018] Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Ansprüchen
6 bis 12 zu entnehmen.
[0019] Durch die beschriebenen Ausbildungen und Aufhängungsmerkmale des Kontakthebels kann
dieser eine Pendelbewegung ausführen, welcher eine gleiche Kontaktandruckkraft auf
beide Hauptkontaktstellen auch bei unterschiedlichem Kontaktabbrand gewährleistet.
Die Pendelbewegung wird durch die Ausbildung einer schmalen Lagerstelle des Kontakthebels
begünstigt. Durch die vorgeschlagene Anordnung der Kontaktanpreß-Zugfeder wird erreicht,
daß die Kontaktandruckkraft beim Auslenken des Kontakthebels (Öffnen der Kontaktstelle)
nur unwesentlich ansteigt. Dies ermöglicht kurze Kontaktöffnungszeiten, insbesondere
bei durch das zusätzliche Schlagankersystem bewirkter Kontaktöffnung.
[0020] Einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung zur Folge weist das Schaltschloß einen
doppelschenkligen Kontaktöffnungshebel auf, dessen beide freien Schenkelenden je eine
Nase tragen, die wenigstens hinter einen Schenkel eines wenigstens einschenkligen
Kontakthebels greifen, so daß bei Auslösung des Schaltschlosses der Kontaktöffnungshebel
mittels seiner Nasen den Kontakthebel aus der Schließstellung auslenkt und die Hauptkontaktstellen
öffnet. Durch diese Ausgestaltung kann die Kontaktbrücke aus ihrer Ruhelage bewegt
werden (Öffnen der Kontaktstelle), indem entweder der Schlagstift des zusätzlichen
Schlagankersystems unabhängig vom Schaltschloß auf die Kontaktbrücke schlägt und diese
auslenkt oder indem der Kontaktöffnungshebel des Schaltschlosses mittels seiner beiden
Nasen den Kontakthebel aufreißt.
[0021] Anhand der Zeichnung sollen die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
und Verbesserungen und weitere Vorteile näher erläutert und beschrieben werden.
[0022] Es zeigt :
Figur 1 die Ansicht eines erfindungsgemäßen Selbstschalters in geöffnetem Gehäuse,
Figur 2 eine Anordnung einer Selbstschalterkaskade,
Figur 3 ein Durchlaßdiagramm für einen erfindungsgemäßen Selbstschalter,
Figur 4 die Seitenansicht einer Kontaktbrücke,
Figur 5 die Aufsicht einer Kontaktbrücke gemäß Fig. 4,
Figur 6 ein Schaltschloß in gespanntem Zustand,
Figur 7 ein Schaltschloß gemäß Fig. 6 in ausgelöstem Zustand,
Figur 8 ein Schaltschloß gemäß Fig. 6 mit Kontaktbrücke, welche durch einen Schlagstift
ausgelenkt ist (Öffnungsstellung der Kontaktstelle),
Figur 9 eine Isolierstoffplatte der Lichtbogenlöschkammer und
Figur 10 ein Schaltschema eines erfindungsgemäßen Selbstschalters.
[0023] In Fig. 1 ist das Innere eines erfindungsgemäßen Selbstschalters in geöffnetem zweiteiligen
schalenförmigen Gehäuse in Schmalbauweise dargestellt, der auf seine Gehäuseunterkante
10 aufgestellt ist. Im Bereich einer ersten Anschlußklemme 11 mit Schraube 12 befindet
sich ein im Schnitt dargestelltes Schlagankersystem 13. Dieses besteht aus einer Magnetspule
14, die als Drahtwicklung ausgebildet ist, einem Eisenjoch 15, einem Schlagstift 16,
einem nicht dargestellten Magnetkern, einem Magnetanker 17 und einer Metallhülse 18,
die zwischen Magnetspule 14 einerseits und Magnetkern und Magnetanker 17 andererseits
liegt und in der sich der Magnetanker 17 bewegt. Der Magnetanker 17 trägt an seinem
aus der Magnetspule 14 herausragenden Ende eine Permanentmagnettesselung, welche aus
einem in den Magnetanker 17 eingelassenen Permanentmagnet 19 und einem ferromagnetischen
Halteblech 20 besteht. Das eine Ende 21 des Magnetspulendrahtes ist mit der ersten
Anschlußklemme 11 verbunden. An dem anderen Ende 22 des Magnetspulendrahtes ist eine
Lichtbogenleitschiene 23 befestigt, welche ein ortsfestes Kontaktstück 24 trägt.
[0024] Zwischen Gehäuseunterkante 10 und dem Schlagankersystem 13 befindet sich, getrennt
durch einen Isolierstoffsteg 92, eine Lichtbogenlöscheinrichtung, welche aus den beiden
Lichtbogenleitschienen 23 und 26, dem dazwischenliegenden Löschblechstapel 27 und
einer Isolierstoffplatte 28 mit Durchbrüchen 29 besteht. Die Enden 30 der Deionbleche
des Löschblechstapels 27 ragen über die Enden 31 der Lichtbogenleitschienen 23 und
26 hinaus. Die Lichtbogenkammer ist durch zwei Keramikplatten 32, von denen nur eine
sichtbar ist, abgedeckt. In der Seite des Schaltergehäuses, der die Enden 30 der Deionbleche
zugewandt sind, befindet sich ein labyrinthartiges System aus Entlüftungsöffnungen
33, welches durch versetzte Stege gebildet wird und einen Gasdruckausgleich ermöglicht.
Hinter der dargestellten Lichtbogenlöscheinrichtung ist eine verdeckte, und daher
nichtdargestellte identische Lichtbogenlöscheinrichtung vorhanden. Beide Lichtbogenlöscheinrichtungen
sind durch eine Trennwand aus Isolierstoff galvanisch voneinander getrennt. Ihre beiden
unteren Lichtbogenleitschienen 26 sind jedoch miteinander elektrisch verbunden. Die
obere Leitschiene der nicht dargestellten hinteren Lichtbogeneinrichtung (die der
Lichtbogenleitschiene 23 entspricht), trägt ebenfalls ein ortsfestes Kontaktstück
(entsprechend dem Kontaktstück 24). Sie ist mit einer isoliert geführten starren Verbindungsleitung
34 mit dem eingespannten Ende eines als Überlaststromauslöser dienenden Thermobimetallstreifens
35 verbunden, welcher im Bereich einer zweiten Anschlußklemme 40 in etwa parallel
zur Gehäusewand befestigt ist.
[0025] Am freien Ende des Thermobimetallstreifens 35 ist eine Gewindebohrung angebracht,
in die eine vom Schalteräußeren (durch entsprechende nicht dargestellte Öffnungen)
her zugängliche Einstellschraube 36 eingeschraubt ist. Im Falle der Erwärmung durch
einen Überlaststrom biegt sich der Thermobimetallstreifen 35 mit seinem freien Ende
in Richtung Schaltermitte aus, so daß die Einstellschraube 36 gegen einen Auslösehebel
37 des Schaltschlosses 49, das weiter unten beschrieben wird, drückt und dieses auslöst.
An dem freien Ende des Thermobimetallstreifens 35 ist außerdem eine flexible Verbindungsleitung
38 befestigt, deren anderes Ende mit einem starren Verbindungsleiterstück 39 verbunden
ist. Das Verbindungsleiterstück 39 führt zu der zweiten Anschlußklemme 40.
[0026] Zwischen dem Schlagankersystem 13 und dem Thermobimetallstreifen 35 befindet sich
das Schaltschloß 49 des Selbstschalters, welches anhand der Fig. 6 bis Fig. 8 eingehend
beschrieben wird. Das Handbetätigungsorgan 60 des Schaltschlosses 49 ragt nach oben
etwa mittig aus der Schalterfrontseite 91 heraus. Neben dem Handbetätigungsorgan 60
ist in der Schalterfrontseite 91 ein Schauglas 94 eingelassen, unter dem sich ein
von außen sichtbarer Schaltstellungsanzeiger 93 befindet. Der Schaltstellungsanzeiger
93 weist einen roten und einen grünen Bereich auf und zeigt die Lage der beweglichen
Kontaktstücke 42 (Hauptkontaktstelle 25, 84 offen, oder geschlossen) an. Links neben
dem Schaltschloß 49 und an diesem befestigt sowie drehbar gelagert befindet sich ein
gabelförmig ausgebildeter Kontakthebel 41 mit zwei Schenkeln 59, der anhand der Fig.
4 und Fig. 5 näher beschrieben wird. Der Kontakthebel 41 weist an seinen beiden Schenkeln
59 je ein bewegliches Kontaktstück 42 auf. Mit den beiden ortsfesten Kontaktstücken
24 bilden diese zwei Hauptkontaktstellen 25, 84, von denen jedoch nur eine sichtbar
ist.
[0027] Zwischen Schaltschloß 49 und Thermobimetallstreifen 35 einerseits und Gehäuseunterkante
10 andererseits ist schließlich im Bereich der zweiten Anschlußklemme 40 der Kurzschlußstromauslöser
angeordnet, der als sogenannter Selektivschutzauslöser ausgeführt ist. Er besteht
aus einem schraubenförmig aufgewickelten Widerstandsdraht 43, einem Thermobimetall
(Auslöseelement) 44, dessen eines Ende 45 im Schaltergehäuse befestigt ist, einer
Hilfskontaktstelle 46 und einem als Schlagankersystem ausgebildeten magnetischen Endauslöser
47. Elektrisch sind diese Elemente folgendermaßen miteinander verbunden : ein Ende
des Widerstandsdrahtes 43 ist sowohl mit einer an der unteren Lichtbogenleitschienen
26 angeformten Fahne 48 als auch mit der oberen der beiden Gehäuseplatinen 71, zwischen
denen das Schaltschloß 49 liegt, verlötet. Das andere Ende des Widerstandsdrahtes
43 ist mit dem festen, eingespannten Ende 45 des Thermobimetalls 44 verbunden. Das
freie Ende des Thermobimetalls 44 trägt ein erstes Kontaktstück 50 der Hilfskontaktstelle
46. Außerdem ist das freie Ende des Thermobimetalls 44 mit dem Verbindungsleiterstück
39 durch eine flexible Verbindungsleitung 51 verbunden. Dem ersten Kontaktstück 50
liegt ein zweites Kontaktstück 52 gegenüber, das auf einem im Schaltergehäuse fest
eingespanntem Kupferwinkel 53 befestigt ist. Auf dem Kupferwinkel 53 ist außerdem
ein Ende 54 des Spulendrahtes des magnetischen Endauslösers 47 befestigt. Das andere
Ende 55 des Spulendrahtes ist mit der Fahne 48 und der unteren Lichtbogenleitschiene
26 verbunden. Der Schlagstift 56 des in einem Magnetjoch gefaßten magnetischen Endauslösers
47 ist so ausgerichtet, daß er im Falle der Auslösung des magnetischen Endauslösers
47 ebenfalls, wie die Einstellschraube 36 des Thermobimetallstreifens 35, auf den
Auslösehebel 37 einwirkt.
[0028] Die in Fig. 1 dargestellte Anordnung der Bauelemente des Selbstschalters stellt eine
besonders günstige Lösung dar. Die Zuordnung der Bauelemente ist funktionsgerecht.
Die den Strom führenden elektrischen Leitungen sind kurz. Die Betätigung des Kontakthebels
41 durch den Schlagstift 16 bzw. die Betätigung des Auslösehebels 37 durch die Einstellschraube
36 des Thermobimetallstreifens 35 bzw. des Schlagstiftes 56 erfolgt direkt und ohne
zusätzliche Hebel. Die Raumausnutzung im Schaltergehäuse ist optimal. Die Montage
der Bauelemente kann problemlos erfolgen. Eine einwandfreie Zugänglichkeit der von
außen zu betätigenden Anschluß-, Einstellungs- und Bedienungsorgane des Selbstschalters
ist gewährleistet.
[0029] Im folgenden wird die Funktionsweise des in Fig. 1 dargestellten Selbstschalters
beschrieben. Der Selbstschalter ist in der Einschaltstellung dargestellt, bei der
die Hauptkontaktstellen 25, 84 geschlossen sind. Der zu überwachende Strom nimmt innerhalb
des Selbstschalters folgenden Verlauf : Er tritt durch die erste Anschlußklemme 11
in den Selbstschalter ein. Er fließt dann durch die Magnetspule 14 des Schlagankersystems
13 über die erste Hauptkontaktstelle 25, dann über den gabelförmig ausgebildeten Kontakthebel
41 zur zweiten Hauptkontaktstelle 84, die nicht dargestellt ist, dann über die starre
Verbindungsleitung 34 zum Thermobimetallstreifen 35, durch dieses hindurch über die
flexible Verbindungsleitung 38 zum Verbindungsleiterstück 39 und schließlich zur zweiten
Anschlußklemme 40, von wo aus der Strom den Selbstschalter wieder verläßt. Ein Teilstrom
wird an dem Kontakthebel 41 verzweigt. Er fließt über die das Schaltschloß abdeckende
Gehäuseplatine 71 zum Widerstandsdraht 43, durch diesen hindurch in das Thermobimetall
44 und wird dann über die flexible Verbindungsleitung 51 und das Verbindungsleiterstück
39 ebenfalls zur zweiten Anschlußklemme 40 geleitet.
[0030] Im Falle eines Überlaststromes biegt sich der Thermobimetallstreifen 35 aus, wodurch
die Einstellschraube 36 gegen den Auslösehebel 37 des Schaltschlosses drückt und diesen
auslenkt. Hierdurch wird die Entklinkung des Schaltschlosses 49 ausgelöst. Ein doppelschenkliger
Kontaktöffnungshebel 57 des Schaltschlosses 49 wird beschleunigt und reißt mittels
seiner beiden Nasen 58, die je hinter einen Schenkel 59 des zweischenkligen Kontakthebels
41 greifen, den Kontakthebel 41 in Richtung Schaltschloß 49 und öffnet somit die Hauptkontaktstellen
25, 84. Durch die Öffnung der beiden Hauptkontaktstellen 25, 84 bildet sich in jeder
der beiden Löschkammern je ein Lichtbogen aus, der jeweils von dem beweglichen Kontaktstück
42 auf die untere Lichtbogenleitschiene 26 springt, dann zwischen der oberen Lichtbogenleitschiene
23 und der unteren Lichtbogenleitschiene 26 brennt und in den jeweiligen Löschblechstapel
27 getrieben wird. Hier werden die Lichtbögen gelöscht, womit der Stromfluß durch
den Selbstschalter unterbrochen ist. Durch die Reihenanordnung von zwei Lichtbogenkammern
liegt die gesamte Lichtbogenspannung deutlich über der Nennspannung, so daß eine schnelle
Löschung der Lichtbögen erfolgt.
[0031] 1-m Falle eines Kurzschlußstromes ergeben sich zwei Möglichkeiten der Kontaktöffnung
und zwar eine kurzzeitige, die durch das Schlagankersystem 13 hervorgerufen wird,
und eine bleibende, die zunächst ebenfalls durch das Schlagankersystem 13 eingeleitet
wird und durch den Kurzschlußstromauslöser über den Auslösehebel 37 des Schaltschlosses
49 ausgelöst wird.
[0032] Im Falle eines Kurzschlußstromes reißt sich der Magnetanker 17 von der Permanentmagnetfesselung
(die nur ein Losreißen ab einer bestimmten, gleichbleibenden Kurzschlußstromhöhe erlaubt),
los, treibt den Schlagstift 16 an, welcher direkt und unverzögert auf den Kontakthebel
41 schlägt und die beiden beweglichen Kontaktstücke 42 von den ortsfesten Kontaktstücken
24 abhebt. Das Schaltschloß 49 wird hierdurch nicht ausgelöst. Der Kontaktöffnungshebel
57 verharrt in seiner Lage. Es bilden sich, wie oben beschrieben, zwei Lichtbögen
aus, die in die Löschblechstapel 27 laufen. Bei Öffnung der beiden Hauptkontaktstellen
25, 84 steigt der Spannungsabfall über den Hauptkontaktstellen 25, 84 erheblich an
(Lichtbogenspannung). Hierdurch ergibt sich ein erhöhter Spannungsabfall über dem
Kurzschlußstromauslöser, der parallel zu der mit dem Thermobimetallstreifen 35 in
Reihe liegenden Hauptkontaktstelle 84 geschaltet ist. Dies bewirkt einen erhöhten
Stromfluß durch den Kurzschlußstromauslöser, welcher eine Erwärmung des Thermobimetalls
44 verursacht.
[0033] Das Thermobimetall 44 ist so ausgelegt, .daß seine temperaturbedingte Auslenkung
nicht schon bei kleinen Kurzschlußströmen zum Schließen der Hilfskontaktstelle 46
führt. Dies geschieht nur dann, wenn entweder der Kurzschlußstrom einen vorgegebenen
Wert überschreitet oder wenn er in einem längeren Zeitraum ansteht, das heißt, wenn
ein bestimmter Durchlaßwert fi
2 dt überschritten wird.
[0034] Sofern der Durchlaßwert nicht ausreicht, um die Hilfskontaktstelle 46 zu schließen,
entklinkt der Kurzschlußauslöser nicht das Schaltschloß 49. Nach Verlöschen der Lichtbögen
oder nach Absinken des Schalterstromes auf einen kleinen Wert fällt das Schlagankersystem
13 ab und der Kontakthebel 41 schließt wieder die Hauptkontaktsteller 25, 84.
[0035] Sofern jedoch der Durchlaßwert einen vorgegebenen Wert überschreitet, wird die Hilfskontaktstelle
46 geschlossen. Der magnetische Endauslöser 47 liegt damit parallel zu der mit dem
Thermobimetall 44 in Reihe liegenden Hauptkontaktstelle 84 und quasi an der Lichtbogenspannung
der verdeckten, nicht dargestellten Lichtbogenkammer. Die Lichtbogenspannung zieht
einen Strom durch den magnetischen Endauslöser 47 und treibt damit den Schlagstift
56 an, welcher auf den Auslösehebel 37 des Schaltschlosses 49 einwirkt und das Schaltschloß
49 entklinkt. Der doppelschenkelige Kontaktöffnungshebel 57 wird in das Schaltschloßgehäuse
gezogen und verhindert mittels seiner Nasen 58, die den doppelschenkeligen Kontakthebel
41 zurückhalten, ein Schließen der Hauptkontaktstellen 25, 84. Damit ist der Stromfluß
durch den Selbstschalter bleibend unterbrochen. Die Hauptkontaktstellen 25, 84 können
nur durch Betätigung des Handbetätigungsorganes 60 wieder geschlossen werden.
[0036] Um eine zuverlässige Auslösung der Kurzschlußstromauslösers bei einem vorgegebenen
Durchlaßwert fi
2 dt zu gewährleisten, muß dafür Sorge getragen werden, daß der Spannungsabfall über
dem Kurzschlußstromauslöser unter gleichen Bedingungen immer wieder gleiche Werte
annimmt. Es ist hierfür vorteilhaft, wie oben beschrieben, die Spannung an einem zwischen
zwei in Reihe geschalteten Lichtbogenkammern befindlichen Potential abzugreifen. Außerdem
muß es vermieden werden, daß der Lichtbogen nach Eintritt in den Löschblechstapel
27 wieder aus diesem austreten kann. Dies wird einerseits dadurch erreicht, daß der
Löschblechstapel 27 allseits, bis auf die Eintrittsseite des Lichtbogens, durch lsolierstoffplatten
28 umgeben ist. Außerdem stehen die Deionbleche des Löschblechstapels 27 über die
Enden der Lichtbogenleitschienen 23, 26 hinaus, so daß ein Herauswandern des Lichtbogens
über die Enden 30 vermieden wird. Schließlich wird solch ein Herauswandern des Lichtbogens
dadurch erschwert, daß an der der Eintrittsseite des Lichtbogens abgewandten Seite
des Löschblechstapels 27 eine Isolierstoffplatte 28 angebracht ist, die vorzugsweise
aus einem bei Erwärmung stark gasenden Material, zum Beispiel aus Plexiglas, besteht.
Diese Isolierstoffplatte 28, die in Fig. 9 näher dargestellt ist, weist zur Entlüftung
der Lichtbogenkammer an ihrem Rand Durchbrüche 29 auf. Ein Druckausgleich mit dem
Schalteräußeren kann über Entlüftungsöffnungen 33, die labyrinthartig durch versetzte
Stege im Schaltergehäuse ausgebildet sind, erfolgen. Um eine zuverlässige Auslösung
des Kurzschlußstromauslösers für einen vorgegebenen Durchlaßwert sicherzustellen,
ist es ebenfalls wichtig, daß die beiden Hauptkontaktstellen 25, 84 gleichzeitig öffnen
und schließen und in geschlossener Stellung einen gleichen Anpreßdruck der beweglichen
Kontaktstücke 42 aufweisen. Hierfür wird eine besondere Ausgestaltung des Kontakthebels
41 sowie dessen Aufhängung durch die Fig. 4 und 5 beschrieben.
[0037] Aus der Fig. 1 geht hervor, daß das Thermobimetall 44 des Kurzschlußstromauslösers
teilweise parallel zu dem Verbindungsleiterstück 39 angeordnet ist. Insbesondere weil
das Thermobimetall 44 ferromagnetisch ist, wird es durch das Magnetfeld des stromdurchflossenen
Verbindungsleiterstückes 39 angezogen. Hierdurch wird bei hohen Strömen die thermische
Ausbiegung des Thermobimetalles 44 unterstützt.
[0038] Die Fig. 3 zeigt das Durchlaßdiagramm für einen erfindungsgemäßen Selbstschalter
wie er oben beschrieben wurde. Diesem Diagramm liegt eine Selektivschutzanordnung
zugrunde (Fig. 2), bei der zwischen dem Netz N und einem Verbraucher VB eine Schmelzsicherung
SS, ein Hauptleitungsschutzschalter HS und ein Leitungsschutzschalter LS angebracht
sind. Zu dem Leitungsschutzschalter LS können im Prinzip weitere Leitungsschutzschalter
mit Verbrauchern parallelgeschaltet sein. Die Schmelzkennlinie D
ss der Fig. 3 stellt die Schmelzkennlinie der Sicherung SS dar. Die doppelt ausgezogene
Kennlinie bezeichnet die Durchlaßkennlinie D
Hs eines erfindungsgemäßen Hauptleitungsschutzschalters HS und liegt im gesamten dargestellten
Bereich deutlich unterhalb der Schmelzkennlinie D
ss der Sicherung SS. Die stark durchgezogene Kennlinie ist die Durchlaßkennlinie D
Ls des Leitungsschutzschalters LS, sie liegt ihrerseits deutlich unter der Durchlaßkennlinie
D
HS des Hauptleitungsschutzschalters HS.
[0039] Die Durchlaßkennlinie D
Hs des Hauptleitungsschutzschalters HS setzt sich aus drei Bereichen zusammen. Im Bereich
zwischen I = 0 und I = I
B ist ausschließlich die Auslösekennlinie A
HSL des Überlaststromauslösers, hier des Thermobimetallstreifens 35, maßgeblich.
[0040] In diesem Bereich wird der Stromfluß nur dann unterbrochen, wenn für einen Überlaststrom
der entsprechende Durchlaßwert f1
2 der Auslösekennlinie A
HSL überschritten wird. Bei Überströmen, die größer als I
B sind, spricht das Schlagankersystem 13 an und führt zu einer Öffnung der Hauptkontaktstellen
25, 84. Bei Schaltern gemäß dem Stand der Technik wird damit gleichzeitig das Schaltschloß
49 ausgelöst, was zu einer dauerhaften Öffnung der Hauptkontaktstellen 25, 84 führt.
Für diese Schalter ist die gestrichelt gezeichnete Durchlaßkennlinie D
ST maßgeblich. Bei dem erfindungsgemäßen Selbstschalter öffnet das Schlagankersystem
13 bei Auftreten eines Überstromes, der größer ist als I
B, ebenfalls die Hauptkontaktstellen 25, 84. Das Schlagankersystem 13 löst jedoch nicht
das Schaltschloß 49 aus, so daß sich die Hauptkontaktstellen 25, 84 nach Abklingen
des Überstromes wieder schließen. Das Schaltschloß 49 wird erst dann ausgelöst, wenn
das Thermobimetall 44 des Kurzschlußstromauslösers die Hilfskontaktstelle 46 schließt
(bei I = I
K). Die Auslösekennlinie dieses Thermobimetalles 44 ist in Fig. 3 mit A
HS2 dargestellt. Sie ist im Strombereich zwischen I
B und I
K für den Durchlaß des erfindungsgemäßen Selbstschalters maßgeblich.
[0041] Erst bei Kurzschlußströmen, die größer sind als I
K, also bei Auslösung des Schaltschlosses 49, wird der Teil der Durchlaßkennlinie wirksam,
der gemäß dem Stand der Technik im wesentlichen von den Löscheigenschaften der Lichtbogenlöscheinrichtungen
abhängt. Die Durchlaßkennlinie D
HS des erfindungsgemäßen Selbstschalters, hier Hauptleitungsschutzschalter, ist oberhalb
des Auslösestromwertes I
K leicht gekrümmt und ansteigend.
[0042] Die Durchlaßkennlinien D
Ls und D'
LS stellen die Strombegrenzungseigenschaften eines Leitungsschutzschalters dar. Die
Durchlaßkennlinie D'
LS charakterisiert die Eigenschaften eines Leitungsschutzschalters, dessen strombegrenzende
Wirkung nicht durch vorgeschaltete Leitungsschutzschalter unterstützt wird, während
die untere durchgezogene Durchlaßkennlinie D
LS sich auf einen Leitungsschutzschalter LS bezieht, dem ein erfindungsgemäßer Hauptleitungsschutzschalter
HS vorgeschaltet ist. Unterhalb eines Stromwertes I
A ist für die Durchlaßkennlinie die Auslösekennlinie ALs des Überlaststromauslösers
des Leitungsschutzschalters LS maßgeblich, während bei Stromwerten größer als I
A der Kurzschlußstromauslöser des Leitungsschutzschalters LS wirksam wird. Bei Kurzschlußstromwerten
oberhalb I
B wird die strombegrenzende Wirkung des Leitungsschutzschalters LS durch die in dem
Hauptleitungsschutzschalter HS aufgebaute Bogenspannung unterstützt, so daß die Durchlaßkennlinie
D
Ls unter der Durchlaßkennlinie D'
LS eines für sich betrachteten Leitungsschutzschalters LS liegt. Damit wird die Selektivität
der Leitungsschutzschalterkaskade zusätzlich verbessert.
[0043] Die Fig. 4 und die Fig. 5 stellen einen gabelförmig und symmetrisch ausgebildeten
Kontakthebel 41 dar. Er besteht aus einem U-förmigen Kontaktteil 61, dessen beide
Schenkel 59 die beweglichen Kontaktstücke 42 tragen, und an dessen Verbindungsschenkel
62 zwei Winkelstücke befestigt sind, deren jeweils erster Winkelschenkel 64 flach
auf dem U-förmigen Kontaktteil 61 aufliegt und mittels Durchzugnieten 65 miteinander
verbunden sind, und deren jeweils zweiter Winkelschenkel 66 hierzu senkrecht in der
Symmetrieebene 67 liegt. Die beiden in der Symmetrieebene 67 liegenden zweiten Winkelschenkel
66 sind mittels Durchzugnietung 68 miteinander verbunden.
[0044] Der Kontakthebel 41 ist auf einer ortsfesten Achse 70 in seiner Lagerstelle 69 drehbar
gelagert. Die ortsfeste Achse 70 ist an den beiden, das Schaltschloß 49 abdeckenden
Platinen 71 befestigt. An dem Kontakthebel 41 greift eine Pendelachse 72 an, welche
drei Rillen 73 aufweist, an deren beiden Pendelachsenenden je ein Ende einer Kontaktanpreß-Zugfeder
74 eingehängt ist. Die jeweils anderen Enden der Kontaktanspreß-Zugfedern 74 sind
in jeweils einem an den Platinen 71 angeformten ortsfesten Widerlager 75 eingehängt.
[0045] Sofern die Hauptkontaktstellen 25, 84 geschlossen sind, drückt die Kontaktanpreß-Zugfeder
74 den Kontakthebel 41 gegen das ortsfeste Kontaktstück 24. Die Kontaktanpreß-Zugfeder
74 steht hierbei unter einer Vorspannung. Die Verbindungslinie zwischen der Lagerstelle
der Pendelachse 72 und der Lagerstelle 69 des Kontakthebels 41 und die Verbindungslinie
zwischen der Lagerstelle der Pendelachse 72 und dem ortsfesten Widerlager 75 schließen
einen spitzen Winkel ein. Diese Anordnung hat den Vorteil, daß bei Öffnung der Hauptkontaktstellen
25, 84 (Abheben des Kontakthebels 41 von den ortsfesten Kontaktstücken 24) die dieser
Bewegung entgegenwirkende Federkraft nicht wesentlich ansteigt, sondern ungefähr konstant
bleibt. Hierdurch wird eine saubere Kontaktöffnung, insbesondere durch das Schlagankersystem
13 (das weiter unten beschrieben wird), unmittelbar beim Ansprechwert gewährleistet.
[0046] Durch die beschriebene Ausbildung und Aufhängung des Kontakthebels 41 kann dieser
eine Pendelbewegung ausführen. Die Pendelbewegung wird durch die Ausbildung einer
schmalen Lagerstelle 69, deren Breite weniger als '2 mm betragen kann, begünstigt.
Hierdurch ist eine konstante Kontaktandruckkraft auf beide Hauptkontaktstellen 25,
84 gewährleistet. Die Pendellagerung ermöglicht außerdem einen Ausgleich bei unterschiedlichem
Kontaktabbrand.
[0047] Die Fig. 6, Fig. 7 und Fig. 8 stetten das Schaltschloß 49 in verschiedenen Schaltzuständen
dar. Die Fig. 6 zeigt das Schaltschloß 49 in gespanntem Zustand, die Fig. 7 zeigt
es in ausgelöstem Zustand und die Fig. 8 zeigt es in gespanntem Zustand, jedoch bei
geöffneten Hauptkontaktstellen 25, 84 was durch die Einwirkung des Schlagstiftes 16
des Schlagankersystems 13 erfolgt.
[0048] Die Funktionsweise des Schaltmechanismus ist folgende. Die Auslösung erfolgt immer
über den Auslösehebel 37 oder das Handbetätigungsorgan 60. Durch Drehung des Auslösehebels
37 in Pfeilrichtung A wird der Klinkenhebel 89 freigegeben und dreht sich in Pfeilrichtung
B. Hierdurch wird die Achse 76 des aus zwei Laschen 77, 78 bestehenden ersten Kniegelenkes
freigegeben und gleitet in dem Langloch 79 im Klinkenhebel 89 nach oben. Das Handbetätigungsorgan
60 dreht sich unter Wirkung einer nicht dargestellten Feder in Pfeilrichtung C in
seine Ausschaltstellung (Fig. 7). Das zweite Kniegelenk, bestehend aus dem Kontaktöffnungshebel
57 und einer Lasche 80, knickt unter der Wirkung der Schaltzugfeder 81 ein, in dem
die Achse 82 nach oben auswandert. Der doppelschenkelige Kontaktöffnungshebel 57 weist
an seinen freien Schenkelenden je eine Nase 58 auf, die je hinter einen Schenkel 59
des Kontakthebels 41 greift. Durch die Auslösung des Schaltschlosses 49 wird der Kontaktöffnungshebel
57 in dem Langloch 83 geführt und zieht mittels seiner Nasen 58 den gabelförmig ausgebildeten
Kontakthebel 41 mit den beweglichen Kontaktstücken 42 von den ortsfesten Kontaktstücken
24 weg, wodurch die Hauptkontaktstellen 25, 84 geöffnet werden.
[0049] In Fig. 7 ist die Ausstellung des Schaltschlosses 49 dargestellt, wobei sich der
Klinkenhebel 89 wieder in seinem verklinkungsbereiten Zustand befindet.
[0050] Wie oben ausgeführt wurde, wird die Auslösung des Schaltschlosses 49 nur durch den
Thermobimetallstreifen 35 oder den Schlagstift 56 des magnetischen Endauslösers 47
bewirkt, das heißt bei Auftreten eines Überstromes bzw. eines Kurzschlußstromes, dessen
Durchlaßwert größer ist als D
K (siehe Fig. 3). Bei Kurzschlußströmen mit kleinerem Durchlaßwert erfolgt lediglich
eine Öffnung der Hauptkontaktstellen 25, 84. Dies geschieht, wie Fig. 8 zeigt, dadurch,
daß der Schlagstift 16 des Schlagankersystems 13 direkt auf den Verbindungsschenkel
62 des U-förmigen Kontaktteiles 61 (Fig. 5) schlägt und damit den Kontakthebel 41
mit den beweglichen Kontaktstücken 42 von den ortsfesten Kontaktstücken 24 abhebt.
Eine Auslösung des Schaltschlosses 49 findet hierdurch nicht statt.
[0051] Die Aufhängung des Kontakthebels 41 an den Platinen 71 des Schaltschlosses 49 ist
so gestaltet, daß durch den Schlagstift 16 der Kontakthebel 41 weiter auslenken kann,
als dies bei Kontaktöffnung durch den Kontaktöffnungshebel 57 mittels dessen Nasen
58 möglich ist. Durch dieses Überschreiten des Kontaktöffnungsmaßes wird bei auftretenden
Kurzschlußströmen die momentane Lichtbogenstrecke vergrößert. Dies führt zu einer
verbesserten Strombegrenzung.
[0052] In den beiden, das Schaltschloß 49 abdeckenden Platinen 71 ist eine Kupplungsachse
95 gelagert, an die ein Hebel 96 angeformt ist, der hinter ein Ende 97 des Auslösehebels
37 greift. Nach Ausbrechen entsprechender vormarkierter Stellen im Selbstschalter
gehäuse kann die Kupplungsachse 95 als Verbindungsglied zu benachbarten Leistungsschutzschaltern
dienen. Bei Auslösung eines benachbarten Leistungsschutzschalters kann über die Kupplungsachse
95 der Auslösehebel 37 des erfindungsgemäßen Selbstschalters betätigt und das Schaltschloß
49 ausgelöst werden.
[0053] Die Fig. 9 zeigt eine vergrößert dargestellte Isolierstoffplatte 28, die an den Enden
30 der Deionbleche zur Vermeidung eines Lichtbogenaustrittes angebracht ist. Die Isolierstoffplatte
28 weist allseitig Durchbrüche 29 auf, die der Entlüftung der Lichtbogenkammer dienen.
Die Isolierstoffplatte 28 besteht aus Plexiglas. Dieses Material ist bei Erwärmung
stark gasend und verursacht hierdurch bei Auftreten eines Lichtbogens in der Lichtbogenlöschkammer
einen Druckaufbau in der Lichtbogenlöschkammer und eine intensive Kühlung des Lichtbogens,
womit die Löschwirkung unterstützt wird.
[0054] Die Fig. 10 zeigt ein Schaltschema eines erfindungsgemäßen Selbstschalters. Der Strom
tritt über eine erste Anschlußklemme 11 in den Schalterstromkreis ein. Er fließt durch
das Schlagankersystem 13 zur ersten, in geöffnetem Zustand dargestellten Hauptkontaktstelle
25, welcher eine Lichtbogenlöscheinrichtung mit Lichtbogenleitschienen 23, 26 und
Löschblechstapel 27 parallelgeschaltet ist. Dieser ersten Hauptkontaktstelle 25 ist
eine zweite Hauptkontaktstelle 84, die identisch wie die erste Hauptkontaktstelle
25 aufgebaut ist, in Reihe geschaltet. Beide Hauptkontaktstellen 25, 84 sind durch
einen starren Kontakthebel 41 miteinander verbunden. Von dem ortsfesten Kontaktstück
24 der zweiten Hauptkontaktstelle 84 führt der Strompfad über eine Verbindungsleitung
34 zu einem Thermobimetallstreifen 35, von diesem über eine flexible Verbindungsleitung
38 zu einem starren Verbindungsleiterstück 39 und der zweiten Anschlußklemme 40. Zwischen
den beiden Hauptkontaktstellen 25, 84 befindet sich ein als Fahne 48 ausgebildeter
Lötstützpunkt, an dem ein Teil des Stromes abgezweigt wird. Dieser fließt durch einen
Widerstandsdraht 43 mit positivem Temperaturkoeffizienten, ein Thermobimetall 44,
eine flexible Verbindungsleitung 51 zu der zweiten Anschlußklemme 40. An der Fahne
ist außerdem ein Ende 54 des Spulendrahtes eines magnetischen Endauslösers 47 befestigt.
Das andere Ende 55 des Spulendrahtes führt zu einem festen Kontaktstück 52, dem ein
Kontaktstück 50 gegenüberliegt, das am freien Ende des Thermobimetalls 44 angebracht
ist. Die beiden Kontaktstücke 50, 52 bilden eine im offenen Zustand dargestellte Hilfskontaktstelle
46.
[0055] Die Anordnung, bestehend aus Widerstandsdraht 43, Thermobimetall 44, magnetischem
Endauslöser 47 und Hilfskontaktstelle 46 wird hier als Selektivschutzauslöser bezeichnet.
[0056] Die Wirkungsweise der durch das Schaltschema angegebenen Anordnung ist folgende :
fließt durch die Anordnung - über das Schlagankersystem 13, die beiden Hauptkontaktstellen
25, 84 und das Thermobimetall 35 - ein Überlaststrom, so lenkt der Thermobimetallstreifen
35 aus und verursacht, wie die Wirkungslinie 85 andeutet, eine Auslösung des Schaltschlosses
49. Dies führt zu einer bleibenden Öffnung der Hauptkontaktstellen 25, 84. Im Falle
eines Kurzschlußstromes bewirkt das Schlagankersystem 13, wie die Wirkungslinie 86
andeutet, eine sofortige und direkte Öffnung der Hauptkontaktstellen 25, 84. Der Selektivschutzauslöser
wird erst wirksam, wenn im Falle eines Kurzschlußstromes die Hauptkontaktstellen 25,
84 geöffnet sind und je ein Lichtbogen brennt und wenn der Durchlaßwert eines Kurzschlußstromes
einen vorgegebenen Wert (Durchlaßwert D
K in Fig. 3) überschreitet. Dies kann entweder der Fall sein, wenn der Kurzschlußstrom
sehr groß ist, oder wenn der Kurzschlußstrom über längere Zeit ununterbrochen oder
in kurz aufeinanderfolgenden Intervallen auftritt. Das Thermobimetall 44 lenkt dann
so weit aus, daß die Hilfskontaktstelle 46 geschlossen wird. In diesem Fall wird der
magnetische Endauslöser 47 in den Hilfsstromkreis eingeschaltet. Er spricht an und
löst, wie die Wirkungslinie 87 andeutet, das Schaltschloß 49 aus. Wie im Falle eines
Überstromes führt auch dies (Wirkungslinie 88) zu einer bleibenden Öffnung der Hauptkontaktstellen
25, 84. Das Schließen der Hauptkontaktstellen 25, 84 ist dann lediglich durch das
Handbetätigungsorgan 60 über das Schaltschloß 49 möglich.
[0057] Wie schon aus den Auslösekennlinien A
HS1 und A
Hs2 des Thermobimetallstreifens 35 und des Thermobimetalls 44 ersichtlich ist, ist das
Thermobimetall 44 des Selektivschutzauslösers empfindlicher als der Thermobimetallstreifen
35, welches im Hauptstromkreis liegt.
[0058] Der positive Temperaturkoeffizient des Widerstandsdrahtes 43 schützt das Thermobimetall
44 vor großen Überströmen.
1. Selbstschalter mit einem Überstrom- und einem Kurzschlußstromauslöser, die auf
ein Schaltschloß (49) zum Zwecke einer Auslösung einer Stromunterbrechung einwirken,
mit wenigstens einer Hauptkontaktstelle (25), die durch wenigstens ein ortsfestes
Kontaktstück (24) und wenigstens ein auf einem beweglich gelagerten Kontakthebel (41)
befestigtes bewegliches Kontaktstück (42) gebildet ist, mit wenigstens einer jeder
der Hauptkontaktstellen zugeordneten Lichtbogenlöscheinrichtung (27), mit einem zusätzlichen
Schlagankersystem (13) mit einer Magnetspule (14), einem Magnetkern, einem Magnetanker
(17) und einem Schlagstift (16), der bei Kurzschlußströmen direkt und unverzögert
auf den beweglichen Kontakthebel (41) schlägt und damit das wenigstens eine bewegliche
Kontaktstück (42) von dem wenigstens einen ortsfesten Kontaktstück (24) schnell und
kurzzeitig abhebt, dadurch gekennzeichnet, daß der als Selektivschutzauslöser ausgebildete
Kurzschlußstromauslöser des Selbstschalters, der zwei in Reihe geschaltete Hauptkontaktstellen
(25, 84) aufweist, zwischen der dem beweglichen Kontaktstück (42) der ersten Hauptkontaktstelle
(25) zugeordneten Lichtbogenleitschiene (26) sowie. einer zweiten Anschlußklemme (40)
des Selbstschalters elektrisch angeschlossen ist und parallel zu der zweiten Hauptkontaktstelle
(84) und dem Überstromauslöser, welche in Reihe angeordnet sind, liegt, daß der Kurzschlußstromauslöser
aus einem mit einem elektrischen Widerstand (43) in Reihe geschalteten temperaturempfindlichen,
einseitig eingespannten Auslöseelement (44), insbesondere einem Thermobimetall, und
einem magnetischen Endauslöser (47) besteht, daß die freie, dem Auslöseelement (44)
abgewandte Zuleitung des Widerstandes (43) an der Lichtbogenleitschiene (26) angeschlossen
ist, daß das freie Ende des Auslöseelementes (44) mit der zweiten Anschlußklemme (40)
des Selbstschalters verbunden ist und ein erstes Kontaktstück (50) aufweist, dem ein
zweites Kontaktstück (52) gegenüberliegt, und daß parallel zu dieser Anordnung zwischen
der Lichtbogenleitschiene (26) und dem zweiten Kontaktstück (52) die Spule des magnetischen
Endauslösers (47) geschaltet ist, dessen Schlagstift (56) auf den Auslösehebel (37)
des Schaltschlosses (49) einwirkt.
2. Selbstschalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das zusätzliche Schlagankersystem
(13) in unmittelbarer Nachbarschaft zu der wenigstens einen Lichtbogenlöscheinrichtung
und im Bereich einer ersten Anschlußklemme (11) angeordnet ist.
3. Selbstschalter nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Auslösehebel (37) des Schaltschlosses (49) und der Kontakthebel (41) an zwei diametral
gegenüberliegenden Seiten des Schaltschlosses (49) angeordnet sind und daß der Überstromauslöser
und der Kurzschlußstromauslöser in unmittelbarer Nachbarschaft zu dem Auslösehebel
(37) angeordnet sind und direkt auf diesen einwirken.
4. Selbstschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Magnetanker (17) des zusätzlichen Schlagankersystems (13) durch einen Permanentmagneten
(19) in seiner Ausgangslage zurückgehalten wird und sich erst nach Überschreiten eines
vorgegebenen Kurzschlußstromwertes losreißt und den Schlagstift (16) antreibt.
5. Selbstschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Selbstschalter zwei elektrisch in Reihe geschaltete Hauptkontaktstellen (25, 84) mit
je einer zugehörigen Lichtbogenlöscheinrichtung aufweist und die Lichtbogenlöscheinrichtungen
beidseitig einer Trennwand (92) aus Isolierstoff angeordnet sind.
6. Selbstschalter nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung der beiden
Hauptkontaktstellen (25, 84) der Kontakthebel (41) gabelförmig ausgebildet ist und
sich an jedem Gabelende je ein bewegliches Kontaktstück (42) befindet.
7. Selbstschalter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Schaltschloß
(49), insbesondere an dessen Platinen (71) eine ortsfeste Achse (70) befestigt ist,
an welcher der' Kontakthebel (41) drehbar gelagert ist, und daß diese Lagerstelle
(69) des Kontakthebels (41) in dessen Symmetrieebene (67) an der den Kontaktstücken
(42) abgewandten Seite so angebracht ist, daß die beiden Kontaktstücke (42) eine Pendelbewegung
ausführen können.
8. Selbstschalter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß an dem Kontakthebel
(41) mittig, d. h. zwischen den Kontaktstücken (42) und der Lagerstelle (69), eine
Pendelachse (72) angreift, daß an beiden Pendelachsenenden je eine Kontaktanpreß-Zugfeder
(74) mit ihrem einen Ende eingehängt ist und daß die er Pendelachse (72) abgewandten
Enden jeder Kontaktanpreß-Zugfeder (74) in je ein ortsfestes Widerlager (75), welche
an den das Schaltschloß (49) abdeckenden Platinen (71) angeformt sind, eingehängt
sind.
9. Selbstschalter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche, gabelförmige
Kontakthebel (41) durch ein U-förmiges Kontaktteil (61) gebildet ist, dessen beide
Schenkel die beweglichen Kontaktstücke (42) tragen und an dessen Verbindungsschenkeln
(62) zwei Winkelstücke befestigt sind, deren jeweils erster Winkelschenkel (64) flach
auf dem U-förmigen Kontaktteil (61) aufliegt und deren jeweils zweiter Winkelschenkel
(66) senkrecht hierzu in der Symmetrieebene (67) liegt, und daß die in der Symmetrieebene
(67) liegenden zweiten Winkelschenkel (66) miteinander verbunden sind und zur Aufnahme
der Pendelachse (72) und als Lagerstelle (69) des Kontakthebels (41) Bohrungen aufweisen.
10. Selbstschalter nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Lagerung des Kontakthebels (41) so ausgebildet ist, daß der Kontakthebel (41) so weit
auslenkbar ist, daß der Abstand zwischen den ortsfesten Kontaktstücken (24) und den
beweglichen Kontaktstücken (42) ein durch die Auslösung des Schaltschlosses (49) bewirktes
Kontaktöffnungsmaß überschreitet.
11. Selbstschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schaltschloß (49) einen doppelschenkligen Kontaktöffnungshebel (57) aufweist,
dessen beide freie Schenkelenden je eine Nase (58) tragen, die wenigstens hinter einen
Schenkel eines wenigstens einschenkligen Kontakthebels (41) greifen, so daß bei Auslösung
des Schaltschlosses (49) der Kontaktöffnungshebel (57) mittels seiner Nasen (58) den
Kontakthebel (41) aus der Schließstellung auslenkt und die Hauptkontaktstellen (25,
84) öffnet.
12. Selbstschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
parallel zu dem temperaturempfindlichen Auslöseelement (44) und auf der Seite, zu
der sich dieses ausbiegt, ein Verbindungsleiterstück (39), das elektrisch zwischen
dem freien Ende des Auslöseelementes (44) und der zweiten Anschlußklemme (40) des
Selbstschalters eingeschaltet ist, in geringem Abstand zu diesem angeordnet ist, wobei
das Auslöseelement (44) wenigstens teilweise aus ferromagnetischem Material gebildet
ist.
1. Automatic circuit breaker comprising an overcurrent trip and a short-circuit current
trip which act on a switch lock (49) for the purpose of triggering a current interruption,
having at least one main contact point (25), which is formed by.at least one fixed
contact member (24) and at least one movable contact member (42) secured to a contact
lever (41) which is supported to be movable, having at least one arc-quenching device
(27) which is associated with each of the main contact points, having an additional
striker-type armature system (13) comprising a magnet coil (14), a magnet core, a
magnet armature (17) and a striker pin (16) which, in the event of short-circuit currents,
directly and instantaneously strikes the movable contact lever (41) and in doing so
quickly and for a short time lifts the at least one movable contact member (42) away
from the at least one fixed contact member (24), characterised in that the short-circuit
current trip, constructed as a selective protection trip, of the automatic circuit
breaker which is provided with two series-connected main contact points (25, 84),
is electrically connected between the arcing rail (26), which is associated with the
movable contact member (42) of the first main contact point (25), and a second terminal
(40) of the automatic circuit breaker and is located in parallel with the second main
contact point (84) and the overcurrent trip, which are arranged in series, that the
short-circuit current trip consists of a temperature-sensitive tripping element (44),
particularly a thermostatic bimetal strip, which is clamped on one side and which
is connected in series with an electric resistance (43), and a magnetic limit strip
(47), that the free lead, which is turned away from the tripping element (44), of
the resistance (43) is connected to the arcing rail (26), that the free end of the
tripping element (44) is connected to the second terminal (40) of the automatic circuit
breaker and is provided with a first contact member (50) which is opposite to a second
contact member (52), and that the coil of the magnetic limit trip (47) is connected
in parallel with this arrangement between the arcing rail (26) and the second contact
member (52), the striker pin (56) of which limit trip acts on the tripping lever (37)
of the switch lock (49).
2. Automatic circuit breaker according to Claim 1, characterised in that the additional
striker-type armature system (13) is arranged in the immediate vicinity of the at
least one arc-quenching device and in the area of a first terminal (11).
3. Automatic circuit breaker according to one of Claims 1 and 2, characterised in
that the tripping lever (37) of the switch lock (49) and the contact lever (41) are
arranged at two diametrically opposite sides of the switch lock (49), and that the
over-current trip and the short-circuit current trip are arranged in the immediate
vicinity of the tripping lever (37) and act directly on the latter.
4. Automatic switch according to one of Claims 1 to 3, characterised in that the magnet
armature (17) of the additional striker-type armature system (13) is held back in
its starting position by a permanent magnet (19) and breaks loose and drives the striker
pin (16) only after a predetermined short-circuit current value is exceeded.
5. Automatic circuit breaker according to one of Claims 1 to 4, characterised in that
the automatic circuit breaker is provided with two main contact points (25, 84), which
are electrically connected in series and each have an associated arc-quenching device,
and that the arc-quenching devices are arranged on both sides of a partition (92)
of insulating material.
6. Automatic circuit breaker according to Claim 5, characterised in that, for forming
the two main contact points (25, 84), the contact lever (41) is constructed to be
fork-shaped, and that at each end of the fork a movable contact member (42) is located
in each case.
7. Automatic circuit breaker according to Claim 6, characterised in that at the switch
lock (49) and particularly at its plates (71), a fixed shaft (70) is mounted, on which
the contact lever (41) is rotatably mounted, and that this support location (69) of
the contact lever (41) is mounted in the plane of symmetry (67) of the latter, at
the side facing away from the contact members (42), in such a manner that the two
contact members (42) are enabled to perform a pendulum movement.
8. Automatic circuit breaker according to Claim 7, characterised in that a floating
axle (72) engages the centre of the contact lever (41), that is to say between the
contact members (42) and the support location (69), that one end of a contact-pressure
tension spring (74) is hooked in at each of the two ends of the floating axle and
that the ends, turned away from the floating axle (72), of each contact-pressure tension
spring (74) are hooked into one fixed thrust bearing (75) each, which are shaped to
form part of the plates (71) covering the switch lock (49).
9. Automatic circuit breaker according to Claim 8, characterised in that the movable,
fork-shaped contact lever (41) is formed by a U-shaped contact member (61), the two
arms of which carry the movable contact members (42) and at the joining arms (62)
of which two angle pieces are secured the respectively first angle arm (64) of which
rests flat against the U-shaped contact member (61) and the respectively second angle
arm (66) of which is located perpendicularly to this in the plane of symmetry (67),
and that the second angle arms (66), lying in the plane of symmetry (67), are joined
to each other and are provided with holes for accommodating the floating axle (72)
and as a support location (69) for the contact lever (41).
10. Automatic circuit breaker according to one of the claims 5 to 9, characterised
in that the support location of the contact lever (41) is formed in such way that
the contact lever (41) is turnable so far that the distance between the fixed contact
members (24) and the movable contact members (42) is greater than the distance of
the contact members (24, 42) opened by the tripping of the switch lock (49).
11. Automatic circuit breaker according to one at the claims 1 to 10, characterised
in that the switch lock (49) comprises a double-leg contact opening lever (57) both
leg ends of which each carrying one nose (58) which grip behind one leg of one at
least one-leg contact lever (41) so that at tripping of the switch lock (49) the contact
opening lever (57) causes the contact lever (41) turn out of the closing position
by means of said noses (58) and opens the main contact points (25, 84).
12. Automatic circuit breaker according to one of the claims 1 to 11, characterised
in that a connection line piece (39) being electrically connected to the free end
of the temperatur-sensitive tripping element (44) and to the second terminal (40)
of the breaker and being arranged parallel to said tripping element (44) and on that
side of said tripping element (44) to which said tripping element (44) will deflect
is arranged in a small distance to said tripping element (44) being formed at least
partially by ferromagnetic material.
1. Autocommutateur comprenant un disjoncteur de surintensité et un disjoncteur de
courant de court-circuit qui agissent sur un verrou de commutation (49) dans le but
de déclencher une interruption de courant, au moins un emplacement de contact principal
(25) qui est formé par au moins une pièce de contact fixe (24) et au moins une pièce
de contact mobile (42), fixée sur un levier de contact (41) monté de façon mobile,
au moins un dispositif d'extinction d'arc (27) associé à chacun des emplacements de
contact principaux et comprenant un système additionnel d'armature d'impact (13) avec
une bobine magnétique (14), un noyau magnétique, une armature magnétique (17) et une
tige d'impact (16) qui, lors de courants de court-circuit, frappe directement et sans
retard le levier mobile de contact (41) et ainsi soulève rapidement et sans délai
ladite pièce de contact mobile (42) de ladite pièce de contact fixe (24), caractérisé
en ce que le disjoncteur de courant de court-circuit de l'autocommutateur, réalisé
comme un disjoncteur sélectif de protection et qui présente deux emplacements principaux
de contact (25, 84) montés en série, est raccordé électriquement entre le rail de
guidage d'arc (26) associé à la pièce mobile de contact (42) du premier emplacement
de contact principal (25) et une deuxième borne de raccordement (40) de l'autocommutateur,
et se trouve en parallèle sur le deuxième emplacement de contact principal (84) et
le disjoncteur de surintensité qui sont disposés en série, en ce que le disjoncteur
de courant de court-circuit est constitué par un élément de déclenchement (44) enserré
sur un côté, sensible à la température et monté en série avec une résistance électrique
(43), lequel est en particulier un bilame thermique, et par un disjoncteur magnétique
d'extrémité (47), tourné à l'opposé de l'élément de déclenchement (44), est raccordé
sur le rail de conduction d'arc (26), en ce que l'extrémité libre de l'élément de
déclenchement (44) est reliée à la deuxième borne de raccordement (40) de l'autocommutateur
et présente une première pièce de contact (50) en face de laquelle se trouve une deuxième
pièce de contact (52), et en ce que, en parallèle sur ce dispositif, entre le rail
de conduction d'arc (26) et la deuxième pièce de contact (52), est montée la bobine
du disjoncteur magnétique d'extrémité (47) dont la tige d'impact (56) agit sur le
levier de déclenchement (37) du verrou de commutation (49).
2. Autocommutateur selon la revendication 1, caractérisé en ce que le système additionnel
d'armature d'impact (13) se trouve au voisinage immédiat dudit dispositif d'extinction
d'arc et dans la zone d'une première borne de raccordement (11).
3. Autocommutateur selon l'une des revendications 1 et 2, caractérisé en ce que le
levier de déclenchement (37) du verrou de commutation (49) et le levier de contact
(41) sont disposés sur deux côtés diamétralement opposés du verrou de commutation
(49) et en ce que le disjoncteur de surintensité et le disjoncteur de courant de court-circuit
sont disposés au voisinage immédiat du levier de déclenchement (37) et agissent directement
sur celui-ci.
4. Autocommutateur selon l'une des revendications 1 à 3, caractérisé en ce que l'armature
magnétique (17) du système additionnel d'armature d'impact (13) est maintenue dans
sa position de départ par un aimant permanent (19) et ne se libère et ne commande
la tige d'impact (16) qu'après dépassement d'une valeur prédéterminée de courant de
court-circuit.
5. Autocommutateur selon l'une des revendications 1 à 4, caractérisé en ce que l'autocommutateur
présente deux emplacements de contact principaux (25, 84) montés électriquement en
série et comportant chacun un dispositif correspondant d'extinction d'arc et en ce
que les dispositifs d'extinction d'arc se trouvent de part et d'autre d'une paroi
de séparation (92) en matière isolante. -
6. Autocommutateur selon la revendication 5, caractérisé en ce que, pour former les
deux emplacements de contact principaux (25, 84), le levier de contact (41) est réalisé
en forme de fourche et en ce que, à chaque extrémité de la fourche se trouve une pièce
de contact mobile respective (42).
7. Autocommutateur selon la revendication 6, caractérisé en ce que, sur le verrou
de commutation (49), en particulier sur ses platines (71), est fixé un arc stationnaire
(70) sur lequel le levier de contact (41) est monté de façon à pouvoir tourner, et
en ce que cet emplacement de montage (69) du levier de contact (41) est placé de telle
manière, dans son plan de symétrie (67) sur le côté tourné à l'opposé des pièces de
contact (42), que les deux pièces de contact (42) peuvent exécuter un mouvement pendulaire.
8. Autocommutateur selon la revendication 7, caractérisé en ce qu'un axe pendulaire
(72) s'engage sur le levier de contact (41), au centre, c'est-à-dire entre les pièces
de contact (42) et l'emplacement de montage (69), en ce qu'un ressort (74) respectif
de compression et de traction de contact est suspendu avec l'une de ses extrémités
sur les deux extrémités de l'axe pendulaire et en ce que les extrémités tournées à
l'opposé de l'axe pendulaire (72) de chaque ressort (74) sont suspendues dans un contre-
palier stationnaire (75) respectif, lesquels contre- paliers sont fabriqués sur les
platines (71) couvrant le verrou de commutation (49).
9. Autocommutateur selon la revendication 8, caractérisé en ce que le levier de contact
mobile en forme de fourche (41) est formé par une pièce de contact en forme de U (61)
dont les deux branches portent les pièces de contact mobiles (42) et sur les branches
de liaison (62) desquelles sont fixées deux pièces angulaires dont la première branche
angulaire respective (64) repose à plat sur la pièce de contact en forme de U (61),
tandis que la deuxième branche angulaire respective (66) se trouve perpendiculairement
à celle-ci dans le plan de symétrie (67), et en ce que les deuxièmes branches angulaires
(66) se trouvant dans le plan de symétrie (67) sont réunies l'une à l'autre et présentent
des alésages pour recevoir l'axe pendulaire (72) et en tant qu'emplacement de montage
(69) du levier de contact (41).
10. Autocommutateur selon l'une des revendications 5 à 9, caractérisé en ce que le
montage du levier de contact (41) est tel que ce dernier peut dévier de telle manière
que la distance entre les pièces de contact stationnaires (24) et les pièces de contact
mobiles (42) dépasse une amplitude d'ouverture de contact causée par le déclenchement
du verrou de commutation (49).
11. Autocommutateur selon l'une des revendications 1 à 10, caractérisé en ce que le
verrou de commutation (49) présente un levier (57) d'ouverture de contact à double
branche dont les deux extrémités libres des branches portent un nez respectif (58),
ces nez s'engageant au moins derrière une branche d'au moins un levier de contact
(41) à une branche de telle manière que lors du déclenchement du verrou de commutation
(49), le levier d'ouverture de contact (57) fasse dévier au moyen de ses nez (58)
le levier de contact (41) hors de la position de fermeture et ouvre les emplacements
principaux de contact (25, 84).
12. Autocommutateur selon l'une des revendications 1 à 11, caractérisé en ce que,
en parallèle sur l'élément de déclenchement (44) sensible à la température et sur
le côté où est courbé celui-ci, est disposée une pièce conductrice de liaison (39)
qui est commutée électriquement entre l'extrémité libre de l'élément de déclenchement
(44) et la deuxième borne de raccordement (40) de l'autocommutateur, à faible distance
de celui-ci, l'élément de déclenchement étant formé au moins partiellement de matière
ferromagnétique.