[0001] Die Erfindung betrifft eine Zünd- und Betriebsschaltung für eine Niederdruckentladungslampe
mit vorheizbaren Elektroden, deren Brennspannung weniger als 60 V beträgt, wobei im
Betriebsstromkreis ein Strombegrenzer und im Vorheizstromkreis für die Lampenelektroden
ein Startelement angeordnet ist.
[0002] In bekannten Schaltungsanordnungen für Niederdruckentladungslampen mit kleinen Brennspannungen
wird üblicherweise als Strombegrenzer eine Drosselspule und als Startelement ein Glimmstarter
verwendet. Es wird damit eine relativ gute Vorheizung der Lampenelektroden und damit
eine hohe Lampenlebensdauer erreicht. Allerdings stört bei diesen Schaltungsanordnungen
die lange Zündzeit und das Flackern bis zur Zündung der Lampe. Die genannten Nachteile
sind jedoch vermeidbar, indem anstelle des üblichen Glimmstarters ein sich nach ausreichender
Vorheizung öffnender Ruhekontakt - oder ein Schaltelement mit vergleichbarer Funktion
- verwendet wird, wobei gleichzeitig eine im Vorheizstromkreis angeordnete Diode die
Drosselspule einseitig vormagnetisiert, was zu einem erhöhten Vorheizstrom führt.
[0003] Niederdruckentladungslampen mit Brennspannungen von weniger als 60 V werden wegen
ihrer kleinen Abmessungen häufig in transportablen Leuchten (Handleuchten etc.) verwendet.
Die relativ großen und schweren Drosselspulen sind dafür jedoch ungeeignet. Es werden
deshalb anstelle von Drosselspulen verschiedentlich ohmsche Widerstände - ggf. mit
einem dazu in Reihe geschalteten Kondensator - eingesetzt, wobei üblicherweise als
Startelement ein Glimmstarter verwendet wird. Die bei diesen Schaltungen vorhandenen
Nachteile wie z.B. keine bzw. schlechte Vorheizung der ) Lampenelektroden, Kaltzündung
und dadurch kurze Lampenlebensdauer werden in Kauf genommen, da bei diesen Leuchten
nur kurze Betriebszeiten vorgesehen sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zünd- und Betriebsschaltung für eine
Niederdruckentladungslampe kleiner Brennspannung zu schaffen, die zum einen raumsparend
in entsprechenden Leuchtengehäusen unterzubringen ist und zum anderen dabei eine schnelle
und sichere Zündung gewährleistet.
[0005] Gemäß der Erfindung ist eine Zünd--ünd Betriebsschaltung mit den im Oberbegriff des
Hauptanspruches genannten Merkmalen dadurch gekennzeichnet, daß der Strombegrenzer
aus einer Reihenschaltung eines ohmschen Dämpfungswiderstandes und eines Betriebskondensators
besteht und das Startelement mindestens ein Halbleiterbauelement aufweist, das für
die Vorheizung und Zündung der Lampe sorgt und bei etwa vierfacher Brennspannung auf
Vorheizbetrieb schaltet. Das Startelement kann vorteilhaft ein gesteuerter Triac oder
eine symmetrisch schaltende Vierschichtdiode sein. Ebenso geeignet ist ein Schaltelement
bzw. eine Kombination von elektronischen Schaltelementen mit vergleichbarer Funktion.
Der Dämpfungswiderstand und der Betriebskondensator sind dabei so bemessen, daß das
Verhältnis vom Scheitelwert zum Effektivwert des Lampenstromes zwischen 1,8 und 2,7
liegt.
[0006] Die von der Niederdruckentladungslampe ausgehenden Funkstörungen werden durch eine
Entstörkapazität vom Netz ferngehalten. Dem Betriebskondensator ist ein Entladewiderstand
parallel geschaltet, um eine eventuelle Restladung des Betriebskondensators nach Ausschalten
der Lampe abzubauen. Eine weitere Zündverbesserung läßt sich erreichen, indem in der
Mitte der Niederdruckentladungslampe über einen Schutzwiderstand eine Zündhilfe anliegt.
Eine der Leitungen im Betriebsstromkreis ist mit einem Sicherungselement (z.B. Schmelzsicherung,
Sicherungswiderstand) versehen, wodurch die. Schaltung bei Überlastung in einen stromlosen
Zustand versetzt wird.
[0007] In einer besonderen Ausführungsform der Schaltung ist der Reihenschaltung aus Niederdruckentladungslampe
und Dämpfungswiderstand eine symmetrische Verdopplerschaltung vorgeschaltet. Die Kondensatoren
der Verdopplerschaltung wirken hierbei gleichzeitig als Betriebskondensatoren und
Entstörkondensatoren. Da in dieser Betriebsart die Lampe von einem pulsierenden Gleichstrom
durchflossen wird, wirkt die mit der Kathode der Gleichrichterdioden der Verdopplerschaltung
verbundene Heizelektrode als Anode; die beiden Stromzuführungen der als Anode wirkenden
Elektrode können kurzgeschlossen werden, um eine Überhitzung der Anode zu vermeiden.
Der Dämpfungswiderstand ist dabei vorteilhaft in räumlicher Nähe der Lampenkathode
angeordnet, um einer Kataphorese entgegenzuwirken. Darüber hinaus ist am kathodenseitigen
Lampenende eine weitere Zündhilfe, z.B. in Form eines Belages aufgebracht, die über
einen Schutzwiderstand mit einer Netzseite verbunden ist.
[0008] Die Kombination von einer Reihenschaltung eines Dämpfungswiderstandes und eines Betriebskondensators
als Strombegrenzer mit einem Halbleiterelement als Startelement, das bei etwa vierfacher
Brennspannung auf Vorheizbetrieb schaltet, ist für Niederdruckentladungslampen mit
kurzen Entladungsbögen und einer Brennspannung von weniger als 60 V besonders geeignet.
Die Schaltung ermöglicht eine gute Vorheizung der Lampenelektroden, wodurch eine lange
Lampenlebensdauer erreicht wird und bewirkt ein fast verzögerungsfreies, flackerfreies
Zünden der Lampe. Der Strombegrenzer, bestehend aus Dämpfungswiderstand und Betriebskondensator
ist - gegenüber den sonst üblichen Drosselspulen - einerseits kostengünstiger herzustellen
und weist andererseits den Vorteil eines kleinen Volumens und eines geringen Gewichtes
auf, was den Einsatz in kleinen Leuchtengehäusen ermöglicht. Besonders geeignet ist
die erfindungsgemäße Zünd- und Betriebsschaltung für kompakte Niederdruckentladungslampen,
z.B. in einsockeliger Ausführung, bei denen die Zünd- und Betriebsschaltung mit der
Lampe eine bauliche Einheit bildet. Derartige Lampen sind für den direkten Einsatz
in sonst nur für Glühlampen vorgesehene Lampenfassungen geeignet. Bei Verwendung der
symmetrischen Verdopplerschaltung wird das sonst bei Niederdruckentladungslampen erkennbare
50 Hz-Flimmern vermieden. Durch die in Reihe geschalteten Kondensatoren ist eine gute
Funkentstörung gewährleistet.
[0009] Die Erfindung wird anhand der folgenden Figuren näher erläutert, die Ausführungsbeispiele
einer Zünd- und Betriebsschaltung für Niederdruckentladungslampen wiedergegeben:
Figur 1 zeigt eine Schaltung, bei der die Niederdruckentladungslampe mit Wechselstrom
betrieben wird;
Figur 2 zeigt eine Schaltung, bei der die Niederdruckentladungslampe mit Gleichstrom
betrieben wird.
[0010] Im Betriebsstromkreis der Niederdruckentladungslampe l in Figur 1 ist als Strombegrenzer
eine aus einem Dämpfungswiderstand 2 (glasierter Drahtwiderstand 51 Ohm/7 W) und einem
als kapazitiver Vorwiderstand wirkenden Betriebskondensator 3 (6 µF/220 V ~) bestehende
Reihenschaltung angeordnet. Die Niederdruckentladungslampe 1 hat bei einer Versorgungsspannung
von 220 V/50 Hz eine Brennspannung von etwa 50 V. Der Heizstromkreis für die Elektroden
4, 5 der Lampe 1 enthält zwei in Reihe liegende symmetrisch schaltende Vierschichtdioden
6 (Sidac K 1 V 12), die eine Schaltspannung von zusammen 240 V haben und besonders
geeignet sind zum Zünden von Lampen. Der Reihenschaltung von Lampe 1 und Betriebskondensator
3 ist ein Entstörkondensator 7 (47 nF/250 V ~ ) parallel geschaltet. Dem Betriebskondensator
3 ist ein Entladewiderstand 8 (1 M Ohm/0,3 W) parallel geschaltet. In der Mitte der
Lampe 1 liegt eine Zündhilfe 9 an, die über einen Schutzwiderstand 10 (1 M Ohm/0,3
W) am Knotenpunkt 11 der beiden Kondensatoren 3, 7 angeschlossen ist. Die Zündhilfe
9 besteht aus einer selbstklebenden, 20x 25 mm großen Aluminium-Folie. In einer Zuleitung
ist ein Sicherungselement 12 (lötbare Sicherung 1 A träge) angeordnet. Die Anschlußklemmen
13, 14 stellen die Anschlußkontakte für die Versorgungsspannung dar. Sämtliche Schaltelemente
2 bis 12 sind in ein Leuchtengehäuse (nicht dargestellt) eingebaut oder sind in einem
Gehäuse (nicht dargestellt) angeordnet, das zusammen mit der Lampe 1 und einem Lampensockel
(nicht dargestellt) eine direkt in eine sonst für Glühlampen vorgesehene Lampenfassung
einsetzbare Kompaktlampe bildet.
[0011] Das Gesamtsystem nimmt im Betrieb ca. 25 W auf; es ergibt sich dabei eine Lichtausbeute
von ca. 40 lm/W, was etwa der dreifache Wert einer vergleichbaren Glühlampe ist.
[0012] In der Figur 2 wird die Niederdruckentladungslampe 1 mit einer symmetrischen Verdopplerschaltung
betrieben. Mit der Figur 1 übereinstimmende Teile sind mit gleichen Bezeichnungen
versehen. Die Dioden 15, 16 (Typ 1N4007) in dieser Schaltungsanordnung bewirken, daß
die beiden Kondensatoren 17, 18 mit jeder Halbwelle des Wechselstromes alternierend
als Betriebskondensatoren arbeiten. Die Kondensatoren 17, 18 sind darum gleich ausgelegt
(5,2 µF/400 Y ). Liegt z.B. die positive Halbwelle an der Anschlußklemme 13 an, liegt
der Kondensator 17 mit der Lampe 1 und dem Dämpfungswiderstand 2 in Reihe. Die Stromrichtung
in der Lampe 1 verläuft von der Elektrode 4 zur Elektrode 5. Wenn dagegen die negative
Halbwelle an der Anschlußklemme 13 anliegt, bildet der Kondensator 18 mit dem Dämpfungswiderstand
2 und der Lampe 1 eine Reihenschaltung. Die Stromrichtung in der Leuchtstofflampe
1 verläuft wie in der vorherigen Halbwelle von der Elektrode 4 zur Elektrode 5. Die
Elektrode 4 wird dadurch zur Anode und kann mit einer Brücke 19 kurzgeschlossen sein.
Für diesen Gleichstrombetrieb der Lampe 1 ist neben der Zündhilfe 9 am kathodenseitigen
Lampenende eine weitere Zündhilfe 20 vorgesehen, die als z.B. Folie um die Lampeneinschmelzung
gewickelt ist und über einen Schutzwiderstand 21 (1 M Ohm/0,3 W) am Knotenpunkt 11
der beiden Kondensatoren 17, 18 liegt. Die Kondensatoren 17, 18 wirken hierbei auch
als Entstörkondensatoren.
1. Zünd- und Betriebsschaltung für eine Niederdruckentladungslampe mit vorheizbaren
Elektroden, deren Brennspannung weniger als 60 V beträgt, wobei im Betriebsstromkreis
ein Strombegrenzer und im Vorheizstromkreis für die Lampenelektroden ein Startelement
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Strombegrenzer aus einer Reihenschaltung
eines ohmschen Dämpfungswiderstandes (2) und eines Betriebskondensators (3; 17, 18)
besteht und-das Startelement mindestens ein Halbleiterbauelement (6) aufweist, das
für die Vorheizung und Zündung der Lampe sorgt und bei etwa vierfacher Brennspannung
auf Vorheizbetrieb schaltet.
2. Zünd- und Betriebsschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Startelement
ein gesteuerter Triac ist.
3. Zünd- und Betriebsschaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Startelement
mindestens eine symmetrisch schaltende Vierschichtdiode (6) ist.
4. Zünd- und Betriebsschaltung nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bemessung des Dämpfungswiderstandes (2) und des Betriebskondensators (3) derart
gewählt ist, daß das Verhältnis vom Scheitelwert zum Effectivwert des Lampenstromes
zwischen 1,8 und 2,7 liegt.
5. Zünd- und Betriebsschaltung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltung eine Entstörkapazität
(7; 17, 18) aufweist.
6. Zünd- und Betriebsschaltung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Betriebskondensator (31 17, 18) ein Entladewiderstand (8) parallel geschaltet ist.
7. Zünd- und Betriebsschaltung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
etwa in der Mitte der Niederdruckentladungslampe über einen Schutzwiderstand (10)
eine Zündhilfe (9) anliegt.
8. Zünd- und Betriebsschaltung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
eine der Leitungen im Betriebsstromkreis ein die Schaltung bei Überlastung in einen
stromlosen Zustand versetzendes Schaltelement (12) enthält.
9. Zünd- und Betriebsschaltung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltelement
eine Schmelzsicherung ist.
0. Zünd- und Betriebsschaltung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltlement
ein Sicherungswiderstand ist.
1. Zünd- und Betriebsschaltung nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
der Niederdruckentladungslampe mit in Reihe liegendem Dämpfungswiderstand (2) eine
symmetrische Spannungsverdopplerschaltung vorgeschaltet ist, wobei die Kondensatoren
(17, 18) der Verdopplerschaltung als Betriebskondensatoren und Entstörkondensatoren
wirken.
2. Zünd- und Betriebsschaltung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die mit
den Kathoden der Gleichrichterdioden (15, 16) der Verdopplerschaltung verbundene Heizelektrode
(4) der Lampe, die als Anode wirkt, kurzgeschlossen ist.
13. Zünd- und Betriebsschaltung nach Anspruch 11 und 12, dadurch gekennzeichnet, daß
der Dämpfungswiderstand (2) in räumlicher Nähe der Lampenkathode (5) angeordnet ist.
14. Zünd- und Betriebsschaltung nach Anspruch 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
das kathodenseitige Lampenende mit einem elektrisch leitenden Belag (20) versehen-ist,
der über einen Schutzwiderstand (21) mit einer Netzseite verbunden ist.