Stand der Technik
[0001] Die Erfindung geht aus von einem Hörgerät nach der Gattung des Hauptanspruchs.
[0002] Es ist schon ein Hörgerät in Kleinstbauweise, vorzugsweise ein in dem Ohr zu tragendes
Gerät, bekannt (DE-PS 12 74 658), das Mittel zur Verlängerung des Schallkanals zwischen
der Schallaustrittsöffnung des zu dem Hörgerät gehörenden Hörers und der Schallaustrittsöffnung
des Hörgerätes aufweist. Bei dem bekannten Hörgerät dient die Verlängerung des Schallkanals
einer Beeinflussung des Frequenzganges, der bei kleinen Hörgeräten die Wiedergabe
der tiefen Tonfrequenzen benachteiligen würde. Auf dem Gehäuse des Hörers des bekannten
Hörgerätes ist deshalb ein gewundener Schallkanal angebracht, und zwar derart, daß
zwischen der Austrittsöffnung des Hörers und der Austrittsöffnung des Schallkanals
ein möglichst weiter Schallweg liegt. Nachteilig ist bei dem bekannten Hörgerät, daß
Hörer und Schallkanal eine Einheit bilden, so daß ein Nachrüsten vorhandener Hörgeräte
unmöglich ist und ein Auswechseln der Schallkanalverlängerung mit größten Schwierigkeiten
verbunden ist.
Vorteile der Erfindung
[0003] Das erfindungsgemäße Hörgerät mit den kennzeichenden Merkmalen des Hauptanspruchs
hat den Vorteil, daß vorhandene Hörgeräte mit dem erfindungsgemäßen
Schallwegverlängerungskörper nachträglich ausgerüstet werden können und daß zum Feststellen
der für das betreffende Hörgerät am besten geeigneten Schallkanallänge der Schallwegverlängerungskörper
jederzeit ausgewechselt werden kann. Als weiterer Vorteil ist anzusehen, daß der Schallwegverlängerungskörper
an jeder beliebigen Stelle des Schallkanals zwischen der Schallaustrittsöffnung des
Hörers und der Schallaustrittsöffnung des gesamten Hörgerätes liegen kann. Besonders
vorteilhaft ist ein Schallwegverlängerungskörper, dessen Schalleintritts- und Schallaustrittsöffnung
koaxial liegen. Dann kann der Schallwegverlängerungskörper in dem ohnehin vorhandenen
Bereich zwischen der Schallaustrittsöffnung des Hörers und der Schallaustrittsöffnung
des zum Beispiel sichelförmigen Hörgerätegehäuses untergebracht werden.
Zeichnung
[0004] Drei Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung anhand mehrerer Figuren
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Die Zeichnung zeigt
in
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen quaderförmigen Schallwegverlängerungskörpers
in Verbindung mit einem Hörer und einem Hörgerätegehäuse,
Fig. 2 eine perspektivische Ansicht eines quaderförmigen Schallwegverlängerungskörpers
in einer zweiten Ausführungsform und
Fig. 3 einen zylinderförmigen Schallwegverlängerungskörper in Verbindung mit einem
hinter dem Ohr zu tragenden Hörgerät.
Beschreibung der Erfindung
[0005] In Fig. 1 ist mit 10 ein erfindungsgemäßer Schallwegverlängerungskörper bezeichnet,
der aus zwei, im zusammengesetzten Zustand ein quaderförmiges Bauteil bildenden Halbschalen
11 und 12 besteht. Die Halbschalen enthalten auf den einander zugekehrten Seiten mäanderförmig
verlaufende Nuten 13, die im zusammengesetzten Zustand der Halbschalen einen zur Schallwegverlängerung
dienenden Verlängerüngskanal 14 bilden. In eine Schalleintrittsöffnung 15 des Schallwegverlängerungskörpers
10 ist ein die Schallaustrittsöffnung 16 eines Hörers 17 enthaltender Ansatz 18 schalldicht
eingefügt. Eine Schallaustrittsöffnung 19 des Schallwegverlängerungskörpers 10 steht
über ein elastisches Kupplungsstück 20 mit einer Schallaustrittsöffnung 21 eines hohlzylindrischen
Stutzens 22 eines sichelförmigen Hörgerätegehäuses 23 eines hinter dem Ohr zu tragendes
Hörgerätes in Verbindung.
[0006] Die Halbschalen 11 und 12 des Schallwegverlängerungskörpers 10 sind fest miteinander
verbunden, zum Beispiel mittels eines Klebstoffs. Dadurch kann der Schallwegverlängerungskörper
vor dem Einbau in ein Gehäuse auf seine Funktionsfähigkeit hin geprüft werden. Außerdem
können vorteilhafterweise Schallwegverlängerungskörper mit verschieden langen Verlängerungskanälen
14 bereitgestellt werden, so daß wahlweise derjenige Schallwegverlängerungskörper
in das Hörgerät eingefügt wird, der dem gewünschten Frequenzgang des Hörgerätes am
nächsten kommt.
[0007] In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 haben die Schallaustrittsöffnung 16 des Hörers
17, die Schalleintrittsöffnung 15 und die Schallaustrittsöffnung 19 des Schallwegverlängerungskörpers
10, das Kupplungsstück 20 und die Schallaustrittsöffnung 21 des Stutzens 22 eine gemeinsame
Achse. Damit läßt sich der Schallwegverlängerungskörper 10 ohne weiteres in vorhandene
Hörgeräte, bei denen üblicherweise zwischen der Schallaustrittsöffnung 21 des Stutzens
22 und der Schallaustrittsöffnung 16 des Hörers 17 ein elastischer Schallkanal in
Form eines Schlauches vorhanden ist, nachträglich einfügen.
[0008] In dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 hat ein Schallwegverlängerungskörper 25 einen
etwas anderen Aufbau. In diesem Fall besteht der Schallwegverlängerungskörper 25 im
wesentlichen aus einem mittleren Formteil 26 und zwei Abschlußformteilen 27, 28. Das
mittlere Formteil 26 enthält durch Stege 29, 30 voneinander getrennte, jedoch an den
Enden des mittleren Formteils offene Kanäle 31 bis 33. Eine mäanderförmige Verbindung
der Kanäle wird durch zwei Abschlußplatten 34 und 35 erreicht, die je eine Öffnung
36 und 37 aufweisen. Die Öffnung 36 der Abschlußplatte 34 gibt den Schallkanal 33
nur an der dem Abschlußformteil 27 zugewandten Seite und die Öffnung 37 der Abschlußplatte
35 den Schallkanal 31 nur an der dem Abschlußformteil 28 zugewandten Seite frei. Der
Steg 29 ist an seinem dem Abschlußformteil 27 zugewandten Ende etwas kürzer als das
mittlere Formteil 26 und der Steg 30 an seinem dem Abschlußformteil 28 zugewandten
Ende. Die Abschlußplatten 34 und 35 sind in die kappenförmigen Abschlußformteile 27
und 28 derart eingesetzt, daß zwischen dem Boden der kappenförmigen Abschlußformteile
und der Platte ein Kanal freibleibt, der mit einer nach außen führenden Schalleintrittsöffnung
38 bzw. Schallaustrittsöffnung 39 des Schallwegverlängerungskörpers 25 in Verbindung
steht. Die Teile 26, 27, 28, 34 und 35 bestehen vorzugsweise aus einem Kunststoff
und sind durch einen Klebstoff miteinander verbunden. Auch bei diesem Ausführungsbeispiel
haben die Schalleintrittsöffnung 38 und die Schallaustrittsöffnung 39 des Schallwegverlängerungskörpers
25 eine gemeinsame Achse.
[0009] Als Alternative kann anstelle der beiden zweiteiligen Abschlußformteile je ein einteiliges
Abschlußformteil 50 treten, das einen schräg verlaufenden Schallweg aufweist (vgl.
Fig. 2 rechts unten).
[0010] In einem Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 hat ein Schallwegverlängerungskörper 40
die Form einer Schnecke eines Schneckenradgetriebes. Der Schallwegverlängerungskörper
40 ist in einem Schallaustrittskanal 41 eines Winkelstücks 42 lösbar befestigt. Zu
diesem Zweck ist das dem sichelförmigen Hörgerätegehäuse 43 eines hinter dem Ohr zu
tragenden Hörgerätes zugewandte Ende des Winkelstücks mit einer zylindrischen Aufnahmeöffnung
44 versehen. Das dem Hörgerätegehäuse 43 zugewandte Ende der Aufnahmeöffnung 44 ist
zu einer Eintrittsöffnung 45 verengt und in diesem Bereich mit einem Gewinde 46 versehen,
das den Gewindeabmessungen des Schallwegverlängerungskörpers 40 entspricht. Dadurch
kann der Schallwegverlängerungskörper durch die Ein- trit
_söffnung 45 hindurch in die Aufnahmeöffnung 44 eingeschraubt werden. Damit ist der
Schallwegverlängerungskörper 40 unverlierbar, jedoch jederzeit wieder lösbar in dem
Winkelstück 42 festgelegt. Der Schallkanal wird in diesem Fall durch die Gewindegänge
47 des Schallwegverlängerungskörpers in Verbindung mit der Aufnahmeöffnung 44 gebildet.
Je nach der Steigung und der Länge des Gewindes des Schallwegverlängerungskörpers
können derartige Körper mit verschiedener Schallweglänge hergestellt werden. In Fig.
3 ist der Schallweg durch gestrichelte Linien und Pfeile angedeutet.
[0011] In einem in Fig. 3 unten gezeigten Ausführungsbeispiel eines Schallwegverlängerungskörpers
48 ist die Schnecke von einer Hülse 49 umgeben, so daß ein vor dem Einbau in das Hörgerät
prüfbarer Schallwegverlängerungskörper entsteht. In diesem Fall darf die Eintrittsöffnung
45 nicht verengt sein. An die Stelle der Hülse 49 kann gegebenenfalls auch ein Schlauch
aus einem bei Wärme schrumpfenden Material treten, der den Schallwegverlängerungskörper
48 eng umschließt und die Gewindegänge freiläßt.
[0012] Eine weitere Ausführungsform sieht ein zu einer Wendel gewickeltes Rohr 51 als Schallwegverlängerungskörper
52 vor.
1. Hörgerät mit einem Hörer, dessen Schallaustrittsöffnung über einen einen Schallwegverlängerungskörper
mit gewundenem Schallweg enthaltenden Schallkanal mit der Schallaustrittsöffnung des
Hörgerätes verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schallwegverlängerungskörper
(10) ein an beliebiger Stelle des Schallkanals lösbar befestigtes Bauteil ist.
2. Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schallwegverlängerungskörper
(10, 40) ein quader- oder , zylinderförmiges Bauteil ist, dessen Schalleintritts-
und Schallaustrittsöffnung (15, 19) koaxial liegen.
3. Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der quaderförmige Schallwegverlängerungskörper
(10) aus zwei Halbschalen (11, 12) zusammengesetzt ist, deren einander zugekehrte
Seiten nutenförmige Vertiefungen (13) enthalten, die bei zusammengesetzten Halbschalen
einen Schallkanal (14) bilden.
4. Hörgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der quaderförmige Schallwegverlängerungskörper
(25) im wesentlichen aus einem mittleren Formteil (26) mit durch Stege (29, 30) voneinander
getrennten parallelen Kanälen (31, 32, 33) und zwei Abschlußformteilen (27, 28) besteht,
daß die Abschlußformteile derart ausgebildet sind, daß jedes einen der beiden außen
liegenden Kanäle des mittleren Formteils mit der Eintritts- bzw. Austrittsöffnung
(38, 39) des Schallwegverlängerungskörpers verbindet und die anderen Kanäle des mittleren
Formteils an den Enden miteinander verbindet.
5. Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem etwa sichelförmigen
Gehäuse (43) und einem an der oberen Stirnseite dieses Gehäuses angebrachten Winkelstück
(42), das einen Schallaustrittskanal (41) enthält, der Schallaustrittskanal den Schallwegverlängerungskörper
(40) aufnimmt.
6. Hörgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Schallwegverlängerungskörper
(40) in Form einer Schnecke eines Schneckenradgetriebes ausgebildet ist.
7. Hörgerät nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schallaustrittskanal
(41) des Winkelstücks (42) an dem dem Hörgerätegehäuse (43) zugewandten Ende eine
Aufnahmeöffnung (44) zur Aufnahme des Schallwegverlängerungskörpers (40) aufweist.
8. Hörgerät nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich an
das dem Gerätegehäuse (43) zugewandte Ende der Aufnahmeöffnung (44) des Winkelstücks
(42) eine im Durchmesser verengte Eintrittsöffnung (45) anschließt, die ein Gewinde
(46) zum Einschrauben eines Schallwegverlängerungskörpers (40) aufweist.
9. Hörgerät nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Schallwegverlängerungskörper
(48) aus einem schneckenförmigen Teil und einer dieses eng umschließenden Hülse (49)
besteht.
10. Hörgerät nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Schallwegverlängerungskörper
(48) von einem Schlauch aus bei Wärme schrumpfendem Material umgeben ist.
11. Hörgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schallwegverlängerungskörper
(52) aus einem zu einer Wendel gewickelten Rohr (51) besteht.