[0001] Die Erfindung betrifft einen Farbkasten an Farbwerken von Druckmaschinen mit einer
Duktorwalze und einer zur Duktorwalze über ein Stellmittel einstellbaren Dosierleiste.
[0002] Derartige Dosierleisten dienen der Erzeugung eines möglichst dünnen und gleichmäßigen
Farbfilms auf der Duktorwalze. Damit die Farbfilmdicke auf der Duktorwalze entsprechend
dem Druckmotiv verändert werden kann, sind die Dosierleisten zonal in ihrem Abstand
zur Duktorwalze einstellbar ausgebildet. Für die Betätigung der einzelnen Zonen der
Dosierleiste sind bereits aus verschiedenen Veröffentlichungen entsprechende Vorrichtungen
bekannt geworden.
[0003] So ist z.B. aus der DE-PS 1 243 696 eine Einrichtung zum Einstellen des Farbmessers
(Dosierleiste) an Druckereimaschinen bekannt geworden, bei der das Farbmesser an seiner
Unterseite einen Querzapfen aufweist. Dieser Querzapfen greift in eine Ausnehmung
eines Hebels ein und ermöglicht eine formschlüssige Betätigung des Farbmessers. Ein
ebenfalls formschlüssig verstellbares Farbmesser wird in der US-PS 144 742 gezeigt.
Bei dieser Ausgestaltung ist am Farbmesser selbst ein Gewindebolzen angebracht, welcher
mit einer am Farbkasten drehbar befestigten Stellmutter zusammenwirkt. Je nach Drehsinn
der Stellmutter läßt sich dann der Gewindebolzen in der Stellmutter auf-und abbewegen,
wodurch auch das Farbmesser zum Duktor hin veränderbar einstellbar ist.
[0004] Bezogen auf die Erfindung haben diese Vorrichtungen entscheidende Nachteile.
[0005] Die Vorrichtung nach DE-PS 1 243 696 benötigt zum Einstellen des Farbmessers einen
über einen Schneckentrieb betätigbares Hebelgetriebe, welches zur exakten Einstellung
des Farbmessers eine hohe Fertigungsgenauigkeit erfordert. Weiterhin ist es erforderlich,
daß das Farbmesser immer unter Vorspannung gehalten werden muß, da sonst die durch
die Fertigung bedingten Toleranzen nicht ausgleichbar wären.
[0006] Bei der Ausgestaltung gemäß US-PS 144 742 ist die exakte Einstellung des Farbmessers
nur gefühlsmäßig durchzuführen, denn das Stellelement befindet sich unterhalb des
Farbkastens an einer üblicherweise schwer zugänglichen oder nur schwer erreichbaren
Stelle. Ebenso muß bei dieser Vorrichtung das Farbmesser auch immer unter Vorspannung
gehalten werden, damit das Gewindespiel aus dem Stellmechanismus entfernt wird.
[0007] Weiterhin haftet beiden Vorrichtungen der Nachteil an, daß in den Stellmechanismus
Farbe und Schmutz eindringen kann, wodurch ein exaktes Arbeiten der Stellelemente
nicht mehr gewährleistet ist.
[0008] Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, einen einfachen Stellmechanismus
zu schaffen, durch den eine Dosierleiste formschlüssig an den Farbduktor anstellbar
ist. Weiterhin soll gewährleistet sein, daß der Stellmechanismus gegen eindringende
Farbe geschützt ist.
[0009] Diese Aufgabe wird durch das Kennzeichen des ersten Patentanspruchs gelöst.
[0010] Der Vorteil dieser Vorrichtung besteht darin, daß der Einstellmechanismus einfach
und dadurch auch billig herstellbar ist. Durch die Ausführung der Dosierleiste aus
Kunststoff kann diese ebenfalls kostengünstig im Spritzverfahren hergestellt werden.
Ein weiterer Vorteil ist, daß die Dosierleiste ohne Vorspannung angewendet werden
kann, da die Betätigung absolut formschlüssig erfolgt und somit kein Spiel im Stellmechanismus
ausgeglichen werden muß. Durch die abdichtende Befestigung am Farbkasten ist der Stellmechanismus
vollkommen gegen Verschmutzen gesichert.
[0011] An einem Ausgestaltungsbeispiel ist die Erfindung näher erläutert:
Fig. 1 zeigt einen Farbkasten entsprechend der Erfindung, im Schmitt,
Fig. 2 zeigt den Stellexzenter.
[0012] Das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel zeigt einen Farbkasten 1 und
einen Duktor 2, wobei der durch die Farbe ausgefüllte Raum 11 durch den Farbkastenboden
12 und den Duktor 2 begrenzt wird.
[0013] Im Bereich des Duktors 2 weist der Farbkasten 1 eine Ausnehmung 3 auf in der eine
aus hochverschleißfestem Kunststoff gefertigte Dosierleiste 4 befestigt ist. Die Dosierleiste
4 dichtet mit ihren Längsseiten 5, 6 den Raum 11 gegenüber der Ausnehmung 3 ab, so
daß hierhin keine Farbe gelangen kann. Zwischen der Längsseite 6 der Dosierleiste
4 und dem Boden 13 der Ausnehmung 3 ist eine elastisch verformbare Dichtung 10 so
vorgesehen, daß sie ebenfalls das Eindringen von Farbe in die Ausnehmung 3 verhindert.
[0014] Die Dosierleiste 4 kann z.B. winkelförmig ausgebildet im Spritzverfahren hergestellt
sein. Die Dosierleiste 4 weist eine sich über ihre Länge erstreckende, parallel zum
Duktor 2 verlaufende Nut 7 auf. In diese Nut 7 greift ein exzentrischer Absatz 9 eines
Betätigungsmittels 8 ein und verbindet das Betätigungsmittel 8 mit der Dosierleiste
4 formschlüssig.
[0015] Durch Verdrehen des Betätigungsmittels 8 mit dem exzentrischen Absatz 9 wird die
Dosierleiste 4 in eine auf- und abgehende Bewegung versetzt, wodurch der Spalt 5 vergrößert
oder verkleinert wird. Je nach der Exzentrizität des Absatzes 9 zum Betätigungsmittel
8 ist auch der Hub der Dosierleiste 4 entsprechend klein oder groß.
[0016] In der Praxis hat sich gezeigt, daß eine Exzentrizität e von ca. 0,2 mm und ein Drehwinkel
des Betätigungsmittel 8 von 150° eine ausreichende Variation der Dosierleiste 4 gestattet.
1.) Farbkasten an Farbwerken von Druckmaschinen mit einer Duktorwalze und einer zur
Duktorwalze über ein Stellmittel einstellbaren Dosierleiste,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Farbkasten (1) im Bereich der Duktorwalze (2) eine Ausnehmung (3) aufweist,
in der eine aus hochverschleißfestem-Kunststoff bestehende Dosierleiste (4) an ihren
Längsseiten (5, 6) gegenüber dem Farbkasten (1) und der Duktorwalze (2) abdichtend
befestigt ist, daß die Dosierleiste (4) auf der zur Ausnehmung (3) weisenden Seite
eine zur Farbduktorwalze (2) achsparallel verlaufende Nut (7) aufweist, in die ein
im Farbkasten (1) verdrehbar gelagertes Betätigungselement (8) formschlüssig eingreift.
2.) Farbkasten nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungselement (8) an seinem der Dosierleiste (4) zugekehrten Seite einen
exzentrischen Absatz (9) aufweist, der formschlüssig in die Nut (7) der Dosierleiste
(4) eingreift.
3.) Farbkasten nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Dosierleiste (4) mit ihrer Längsseite (6) gegenüber dem Farbkasten (1) mit
einer elastisch verformbaren Dichtung (10) abgedichtet ist.