[0001] Die Erfindung betrifft einen Zünder für Drallgeschosse nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Ein solcher Zünder ist aus der DE-OS 23 36 880 bekannt. Bei diesem bekannten Zünder
sind jedoch alle Zerlegerkugeln bereits von vornherein in ihren Arbeitspositi-onen,
so daß der Kugelträger den Rotor bereits unmittelbar nach dem Verlassen der Mündung
in die Zündstellung schwenken läßt.
[0003] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Zünder für Drallgeschosse
mit einem Rotor anzugeben, der erhöhten Sicherheitsanforderungen genügt, und zwar
soll dabei der den Detonator tragende Rotor solange in der Sicherstellung verbleiben,
bis nach dem Verlassen der Rohrmündung eine Vorrohrsicherheitszeit verstrichen ist,
innerhalb derer der Zünder nicht scharf werden darf und eine unbeabsichtigte Zündung
in Sicherstellung ausschließt. Weiterhin soll der Rotor durch zwei getrennte, voneinander
unabhängige Sicherungen gesperrt sein, die möglichst durch unterschiedliche auf das
Geschoß einwirkende physikalische Größen entriegelt werden, wobei eine dieser Sicherungen
bereits während des Abschusses entriegelbar sein kann, während die zweite Sicherung
erst durch eine weitere geschoß- oder flugbahnspezifische Kraft nach Ende der Vorrohr-
oder Sicherheitsphase auf der Flugbahn den Rotor in die Zündstellung schwenken läßt.
[0004] Unter erhöhten Sicherheitsanforderungen des Zünders sind dabei auch Maßnahmen zu
verstehen, die die Ansprechempfindlichkeit vergrößern und die schließlich die Selbstzerlegung
des Zünders garantieren, sofern dieser nicht auf ein Ziel anspricht.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 angegebene-Erfindung gelöst.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor.
[0007] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezug auf die Zeichnung näher erläutert.
[0008] Dabei zeigt:
Figur 1: einen Längsschnitt des Zünders;
Figur 2: einen Querschnitt entlang der Linie A - B von Figur 1;
Figur 3: eine Teildarstellung des in Figur 2 abgebildeten Schnitts mit Blick aus der
mit X bezeichneten Richtung;
Figur 4: eine Schnittdarstellung entlang der Linie C - D von Figur 1;
Figur 5: einen Querschnitt entlang der Linie A - B von Figur 1 mit Darstellung eines
Sperrstiftes.
Figur 6:. einen Längsschnitt eines weiteren Ausführungsbeispiels des Zünders;
Figur 7: einen Querschnitt entlang der Linie A - B von Figur 6.
[0009] Figur 1 und Figur 6 zeigen in Längsschnitten zwei Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen
Zünders für Drallgeschosse. Der Zünder umfaßt in einem aus mehreren verschraubten
Teilen bestehenden Zylinderkörper 22, 622 eine aus der Zerlegerfeder 13, 613, dem
Kugelträger 11, 611 und dem Nadelträger 16, 616 bestehende Betätigungsvorrichtung,
einen eine pyrotechnische Zündladung 23, 623 enthaltenden Rotor 20, 620 sowie im heckseitigen
Teil eine Übertragungsladung 24, 624. In Sicherstellung des Zünders preßt die sich
am Zylinderkörper 22, 622 abstützende Zerlegerfeder 13, 613 den Kugelträger 11, 611
in Heckrichtung des Zylinderkörpers 22, 622 derart, daß der Nadelträger 16 in Figur
1 auf einer ebenen Fläche des Rotors 20 des in einer Sicherstellung befindlichen Rotors
aufliegt und auf diese Weise ein Verdrehen des Rotors 20 aus dieser Sicherstellung
hinaus verhindert und daß der Nadelträger 616 in Figur 6 einerseits an den Rotor 620
gepreßt wird und dort in eine flache Ausdrehung 627 eingreift, die in den Außenmantel
626 des Rotors 620 eingebracht ist, wodurch trotz des hohen Aufstellmoments des Rotors
ein Verdrehen des Rotors 620 aus dieser Sicherstellung hinaus verhindert wird. Die
Sicherstellung des Rotors 20, 620 wird noch durch eine weitere von der Betätigungsvorrichtung
11, 13, 16, 611, 613, 616 unabhängige Sicherung garantiert, die im heckseitigen Teil
des Zünderskörpers 22, 622 angeordnet ist. Diese Sicherung besteht bei einem bevorzugten
Ausführungsbeispiel der Erfindung aus einem Massestift 18, 618, der,von einer Druckfeder
19, 619 belastet, in einer außermittig parallel zur Längsachse verlaufenden Bohrung
21, 621 gleitbar gelagert ist. In Sicherstellung des Rotors 20, 620 greift der vordere
Teil des Massestiftes 18, 618 in eine im Rotor 20, 620 befindliche Ausnehmung ein
und verhindert im Zusammenwirken mit dem Nadelträger 16, 616 der Betätigungsvorrichtung
11, 13, 16, 611, 613, 616 eine Verdrehung des Rotors 20, 620 in dessen Wirkstellung.
Die beiden den Rotor 20, 620 sperrenden Sicherheitssysteme greifen diametral liegend
derart in den Rotor 20, 620 ein, daß dieser sich insbesondere auch durch Schock- und
Vibrationsbelastungen, die während des Transports und der Handhabung des Geschosses
auftreten können, nicht aus seiner Sicherstellung herausbewegen kann.
[0010] Als Antriebsmittel zur Aktivierung der Betätigungsvorrichtung 11, 1.3, 16, 611, 613,
616 sind in Figur 1 Zerlegerkugeln 6, 9, 10 vorgesehen, die in Bohrungen 8 des Kugelträgers
11 angeordnet sind und sich auf der Kugelschräge 12 des Kugelschrägenträgers 17 abstützen,
während in Figur 6 höchstens zwei Zerlegerkugeln 606 vorgesehen sind, die in Sicherstellung
des Zünders durch Sperrkugeln 604, 605 gesichert auf dem Grund von Bohrungen 607 angeordnet
sind. Infolge der bei der Rotation des Zylinderkörpers auftretenden Zentrifugalkraft
wandern diese Zerlegerkugeln 6, 9, 10, 606, wobei jedoch 6 und 606 erst nach Freigabe
durch die Sperrmittel 4, 5, 5', 604, 605 auf der Kugelschräge 12, 612 in radialer
Richtung nach außen wandern, und bewegen dabei den Kugelträger 11, 611 zusammen mit
dem daran befestigten Nadelträger 16, 616 gegen die Kraft der Zerlegerfeder 13, 613
in Richtung auf die Spitze des Zünderkörpers 22, 622.
[0011] Dadurch wird - wie nachfolgend noch im einzelnen erläutert - der Rotor 20, 620 aus
seiner Sicherstellung freigegeben, so daß er in seine Wirkstellung schwenken kann.
[0012] In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel der Erfindung sind - wie aus Figur 1 ersichtlich
-zwei Zerlegerkugeln 9, 10 bereits von Anfang an, d.h. auch im Lagerzustand des Zünders
in ihrer Arbeitsposition in den Bohrungen 8 des Kugelträgers 11 angeordnet. Diese
Kugeln allein wären nicht ausreichend, um den Kugelträger 11, zusammen mit dem Nadelträger
16, unter Rotationseinfluß gegen den Druck der Zerlegerfeder 13 von der Auflagefläche
auf dem Rotor 20 abheben zu können. Zu diesem Zweck ist eine weitere Zerlegerkugel
6 erforderlich. Erfindungsgemäß ist jedoch die für die Entsicherung des Zünders notwendige
dritte Zerlegerkugel 6 in Sicherstellung des Zünders am Grund einer Bohrung 7 angeordnet,
die ausgehend vom heckseitigen Teil des Kugelträgers 11 schräg zur Längsachse des
Kugelträgers 11 verlaufend angeordnet ist und in die Bohrung 8 mündet, die die Zerlegerkugel
6 während ihrer Arbeitsposition, d.h. in Wirkstellung der Betätigungsvorrichtung 11,
13, 16 aufnimmt. Aus Gründen einer einfachen Fertigung wird die Bohrung 7 zweckmäßig
als Durchgangsbohrung ausgebildet und danach mit Hilfe des Nadelträgers 16 verschlossen.
[0013] In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung, das in der Zeichnung nicht dargestellt
ist, sind lediglich zwei Zerlegerkugeln vorgesehen. Eine dieser Kugeln befindet sich
bereits im Ruhezuständ in ihrer Arbeitsposition in einer Bohrung des Kugelschrägenträgers,'während
die weitere Kugel am Grund der Bohrung 7 gesichert gelagert ist und erst unter Dralleinfluß
in ihre Arbeitsposition wandert.
[0014] Ein weiteres, in der Zeichnung nicht dargestelltes Ausführungsbeispiel der Erfindung
sieht vor, daß lediglich eine Zerlegerkugel 606 am Grund der Bohrung 607 gesichert
gelagert ist und erst unter Dralleinfluß in ihre Arbeitsposition auf die Kugelschräge
612 wandert. Dadurch ergibt sich eine besonders einfache Konstruktion des Zünders.
[0015] In ihrer Ruhestellung am Grunde der Bohrung 7, 607 werden die Zerlegerkugeln 6, 606
durch Sperrmittel gesichert, die in einer im Kugelträger 11, 611 angeordneten Bohrung
15, 615 angeordnet sind. Als Sperrmittel werden zweckmäßig ein Sperrstift 5' oder
Sperrkugeln 4, 5, 604, 605 verwendet. Die Bohrung 15, 615 schneidet die Bohrung 7,
607 zweckmäßig derart an, daß der Mündungsquerschnitt der Bohrung 15, 615 kleiner
ist als der Durchmesser der Sperrmittel 4, 5, 5', 604, 605, so daß diese nicht vollständig
in die Bohrung 7, 607 gelangen können. In radialer Richtung nach außen wird die Bohrung
15, 615 durch eine Wickelbandsicherung verschlossen, welche aus dem Wickelband 1,
601 und den Wickelträgern 2, 3, 602, 603 besteht. Diese Wickelbandsicherung verhindert
im Ruhezustand des Zünders ein Austreten der Sperrmittel 4, 5, 5', 604, 605 in radialer
Richtung nach außen aus der Bohrung 15, 615 und somit eine Freigabe der Zerlegerkugel
6, 606. Die Verwendung von zwei Wickelträgern 2, 3, 602, 603 bietet den Vorteil einer
sicheren Führung des Wickelbandes 1, 601.
[0016] Um das Wickelband 1, 601 der Wickelbandsicherung 1, 2, 3, 601, 602, 603 während des
Abspulvorganges nicht durch zu hohe Zentrifugalkräfte der Sperrkugeln 4, 5, 604, 605
unzulässig abzubremsen oder zu behindern, ist es zweckmäßig, bei Zündern für Geschosse
mit sehr hohen Rotationsgeschwindigkeiten zumindest eine der Sperrkugeln 4, 5, 604,
605 oder den Sperrstift 5' aus einem leichten Material, wie beispielsweise Kunststoff
oder Aluminium anzufertigen.
[0017] Der Kugelschrägenträger 17 wird zweckmäßig als Kreisring ausgebildet, dessen eine
Innenkante zur Bildung der Kugelschräge 12 kegelförmig angefast ist. Dabei wird der
Kugelschrägenträger 17 vorteilhaft so ausgebildet, daß er leicht auswechselbar auf
einer Stufe 25 im Zünderkörper 22 aufsitzt. Dies ermöglicht einerseits eine relativ
einfache Bearbeitung der sehr präzise einzuhaltenden Kugelschräge und zum anderen
einen leichten Austausch des Kugelschrägenträgers, um beispielsweise durch das Auswechseln
eines Kugelschrägenträgers 17 mit einer andersartig gestalteten Kugelschräge 12 eine
abweichende Zerlegercharakteristik des Zünders zu bewirken.
[0018] Aus Sicherheitsgründen wird gefordert, daß sich der Zünder bei Nichtansprechen auf
ein Ziel selbst zerlegt. Dies wird dadurch bewirkc, daß sich bei verlangsamter Rotation
des Zünders die Zerlegerkugeln 606 auf den Kugelschrägen 612 radial nach innen bewegen
und somit eine Bewegung des unter Federspannung stehenden Nadelträgers 616 in Richtung
auf den Detonator 623 des in Scharfstellung befindlichen Rotors 620 ermöglichen. Um
diese Bewegung insbesondere bei einem nicht völlig an der Außenwandung des Wickelraums
614 anliegenden Wickelband nicht zu behindern, weist erfindungsgemäß der näher am
Kopfteil des Zünders liegende Wickelbandträger 603 einen geringeren Durchmesser als
der dem Heckteil des Zünders zugewandte Wickelbandträger 602 auf.
[0019] Zur Vergrößerung der Aufschlagempfindlichkeit ist weiter in einer im Kopfteil des
Zünderkörpers eingebrachten Bohrung 628 ein zylindrischer Stift 629 gleitbar gelagert
und derart angeordnet, daß er von.der Feder 613 koaxial umgeben ist. Dieser Stift
629 unterstützt über den Kugelträger 611 die Bewegung des Nadelträgers 616 in Richtung
auf den Detonator 623.
[0020] Details der Sperrung der Zerlegerkugel 6 durch die in der Bohrung 15 angeordneten
Sperrmittel 4, 5, 5', 604, 605 gehen aus den weiteren Figuren 2, 3, 5 und 7 hervor,
die ohne eingehendere Beschreibung aus sich heraus verständlich sind.
[0021] Ebenfalls keiner eingehenderen Besehreibung bedarf die Figur 4, die einen Schnitt
entlang der Linie C - D von Figur 1 darstellt und die die Anordnung der Zerlegerkugeln
9, 10 in den Bohrungen 8 im Kugelträger 11 verdeutlicht.
[0022] Die Wirkungsweise des Zünders ist wie folgt:
Beim Abschuß eines mit dem Zünder ausgestatteten Geschosses hat die Massenträgheit
des Massestiftes 18, 618 zur Folge, daß dieser aus seiner Ruhelage, in der er sich
im Eingriff mit dem Rotor 20, 620 befindet und diesen gegen Verdrehung sichert, gegen
die Kraft der Druckfeder 19, 619 in Richtung auf das Heck des Zünderkörpers 22, 622
zurückbewegt wird und dabei den Rotor 20, 620 freigibt. Die Federkonstante der Druckfeder
19, 619 und der Reibungskoeffizient des Massestiftes 18, 618 der in der Bohrung 21,
621 gleitbar gelagert ist, sind dabei derart aufeinander abgestimmt, daß der Massestift
18, 618 nach Freigabe des Rotors 20, 620 auch unter Berücksichtigung der auf der weiteren
Flugbahn auftretenden Geschoßverzögerung durch den Einfluß der Rotationskräfte nicht
mehr in seine Anfangsposition zurückkehren kann. Unter dem Einfluß des Geschoßdralls
wird zunächst die Wirkung der Wickelbandsicherung 1, 2, 3, 601, 602, 603 aufgehoben
mit der Folge, daß die Sperrmittel 4, 5, 5', 604, 605 in radialer Richtung sich aus
der Bohrung 15, 615 herausbewegen und die Zerlegerkugel 6 bzw. Zerlegerkugeln 606
freigeben. In Figur 1 läuft diese Zerlegerkugel 6 dann zunächst in der schräg zur
Längsachse des Kugelträgers 11 verlaufenden Bohrung 7 in Richtung Zünderspitze, bis
sie in die bis dahin nicht besetzte Bohrung 8 eintritt.
[0023] In Figur 6 laufen diese Zerlegerkugeln 606 dann zunächst in der Bohrung 607 in Richtung
Zünderspitze, bis sie in die bis dahin nicht besetzten Bohrungen 608 eintreten. Zusammen
mit den bereits in Arbeitsposition, d.h. in den Bohrungen 8 befindlichen weiteren
Zerlegerkugeln 9, 10 hebt die Zerlegerkugel 6 entsprechend Figur 1 bzw. heben Zerlegerkugeln
606 entsprechend Figur 6 dann den Kugelträger 11, 611 über die Kugelschräge 12, 612
gegen die Kraft der Zerlegerfeder 13, 613 soweit an, daß nunmehr der Rotor 20, 620
von der vermittels des Nadelträgers 16, 616 übertragenen Kraft der Zerlegerfeder 13,
613 entlastet wird und sich infolge seiner Massenverteilung unter dem Einfluß der
Zentrifugalkraft in die Zündstellung des Detonators bewegen kann. Um sich in Zündstellung
bewegen zu können, ist es notwendig, daß das in Figur 6 dargestellte Endstück des
Nadelträgers 616 aus der Ausdrehung 627 im Außenmantel 626 des Rotors hinausgleitet.
Die Zündstellung ist dann erreicht, wenn der Detonator 23, 623 die Übertragungsladung
24, 624 und der Nadelträger 16, 616 fluchtend ausgerichtet sind. Der Zünder tritt
in Funktion, sobald ein Aufschlag des Geschosses erfolgt oder sobald infolge einer
Drallverminderung die Rückstellkraft der Zerlegerfeder 13, 613 die vermittels der
Zerlegerkugeln 6, 9, 10, 606 auf den Kugelträger 11, 611 übertragene Zentrifugalkraft
überwiegt.
[0024] Die erfindungsgemäße Ausbildung des Zünders bietet insbesondere den Vorteil, daß
der Rotor 20 durch zwei unabhängig wirkende Sicherungssysteme in seiner Sicherstellung
arretiert wird und daß darüberhinaus durch die gesonderte Sperrung der Zerlegerkugel
6 eine allen Anforderungen genügende Vorrohrsicherheit erreicht wird.
Bezugszeichenliste
[0025]
1, 601 Wickelband
2, 3, 602, 603 Wickelträger
4, 5, 604, 605 Sperrkugeln
5' Sperrstift
6, 606 Zerlegerkugeln
7, 607 Bohrung
8, 608 Bohrung
9, 10 Zerlegerkugeln
11, 611 Kugelträger
12, 612 Kugelschräge
13, 613 Zerlegerfeder
14, 614 Wickelraum
15, 615 Bohrung für Sperrkugeln 4, 5, 604, 605
16, 616 Nadelträger
17, 617 Kugelschrägenträger
18, 618 Massestift
19, 619 Druckfeder
20, 620 Rotor
21, 621 Bohrung
22, 622 Zünderkörper
23, 623 Detonator
24, 624 Übertragungsladung
25, 625 Stufe
626 Außemmantel des Rotors 620
627 Ausdrehung
628 Bohrung
629 zylindrischer Schaft
1. Zünder für Drallgeschosse mit einem eine pyrotechnische Zündladung enthaltenden
beweglichen Rotor, der unter Dralleinwirkung aus einer gesicherten Stellung in eine
Wirkstellung verdrehbar ist, mit einer Betätigungsvorrichtung, die zwischen einer
gesicherten Stellung, in der sie den Rotor in seiner gesicherten Stellung hält und
einer entsicherten Stellung beweglich ist und mit unter Drall- und Trägheitswirkung
tätigen Antriebsmitteln in Form von auf Kugelschrägen auflaufenden Zerlegerkugeln,
die die Betätigungsvorrichtung unter Überwindung sich an dem Zünderkörper abstützender
elastischer Mittel, welche die Betätigungsvorrichtung in ihrer gesicherten Stellung
halten, diese in ihre Wirkstellung bewegen, dadurch gekennzeichnet, daß als Antriebsmittel
zur Aktivierung der Betätigungsvorrichtung (11, 13, 16) mindestens zwei Zerlegerkugeln
(6, 9) vorgesehen sind, wobei mindestens eine Zerlegerkugel (9) sowohl in der gesicherten
Stellung als auch in der Wirkstellung der Betätigungsvorrichtung (11, 13, 16) in einer
der Zerlegefeder (13) der Betätigungsvorrichtung (11, 13, 16) benachbarten Bohrung
(8) eines Kugelträgers (11) angeordnet ist und wobei eine weitere Zerlegerkugel (6)
in Sicherstellung der Betätigungsvorrichtung (11, 13, 16) auf dem Grund einer Bohrung
(7) festgehalten ist, welche in eine die Zerlegerkugel (6) in Wirkstellung der Betätigungsvorrichtung
(11, 13, 16) aufnehmende Bohrung (8) mündet, daß weiterhin im heckseitigen Teil des
Zünderkörpers (22) eine weitere Sicherung (18, 19, 21) vorgesehen ist, die eine Bewegung
des Rotors (20) in Sicherstellung verhindert.
2. Zünder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die weitere Sicherung aus einem
von einer Druckfeder (19, 619) beaufschlagten Massestift (18, 618) besteht, der in
einer im heckseitigen Teil des Zünderkörpers (22, 622) außermittig parallel zur Längsachse
des Zünderkörpers (22, 622) verlaufenden Bohrung (21, 621) gleitbar gelagert ist und
der in eine im Rotor (20, 620) angeordnete Ausnehmung eingreift.
3. Zünder nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung
(7, 607), ausgehend vom heckseitigen Teil des Kugelträgers (11, 611) vorzugsweise
schräg zu dessen Längsachse verlaufend angeordnet, als Durchgangsbohrung ausgebildet
und anschließend durch einen Nadelträger (16, 616) verschlossen ist.
4. Zünder nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Sperrung
der Zerlegerkugel (6, 606) am Boden der Bohrung (7, 607) Sperrmittel (4, 5', -5, 604,
605) vorgesehen sind, die in einer mit der Bohrung (7, 607) verbundenen Bohrung (15,
615) im Kugelträger (11, 611) angeordnet sind, wobei als Sperrmittel ein im wesentlichen
zylinderförmig ausgebildeter Sperrstift (5') bzw. zwei Sperrkugeln (4, 5, 604, 605)
vorgesehen sind und wobei die Sperrmittel (4, 5, 5', 604, 605) aus einem leichten
Werkstoff, wie beispielsweise Kunststoff oder Aluminium bestehen.
5. Zünder nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Bohrung
(15, 615) als angeschnittene Bohrung derart in die Bohrung (7, 607) mündet, daß der
Mündungsquerschnitt der Bohrung (15, 615) geringer ist als der Durchmesser der Sperrmittel
(4, 5, 5', 604, 605), so daß diese die Bohrung (15, 615) in Richtung der Bohrung (7,
607) nicht vollständig verlassen können.
6. Zünder nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Wickelbandsicherung
(1, 2, 3, 601, 602, 603) vorgesehen ist, die den der Zerlegerfeder (13, 613) abgewandten
Teil des Kugelträgers (11, 611) konzentrisch umgibt und die im dralllosen Zustand
des Zünderkörpers (22, 622) einen Austritt der Sperrmittel (4, 5, 5', 604, 605) aus
der Bohrung (15, 615) in radialer Richtung und somit eine Freigabe der Zerlegerkugel
(6, 606) verhindert.
7. Zünder nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Kugelschrägenträger
(17, 617) als Kreisring ausgebildet ist, dessen eine Innenkante zur Bildung der Kugelschrägen
(12, 612) kegelförmig angefast ist und daß der Kugelschrägenträger (17, 617) leicht
auswechselbar auf einer Stufe (25, 625) im Zünderkörper (22, 622) aufsitzt.
8. Zünder nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Massestift
(18, 618) und der Nadelträger (16, 616) im wesentlichen diametral gegenüberliegend
am Rotor (20, 620) angreifend angeordnet sind.
9. Zünder nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Federkonstante
der Druckfeder (19, 619) und der Reibungskoeffizient des in der Bohrung (21, 621)
gleitbar gelagerten Massestiftes (18, 618) derart aufeinander abgestimmt sind, daß
nach Freigabe des Rotors (20, 620) der Massestift (18, 618) unter Rotationseinfluß
nicht mehr in seine Ausgangslage zurückbewegbar ist.
10. Zünder nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Wickelband
(1, 601) von zwei jeweils axial das Wickelband (1, 601) tragenden Wickelträgern (2,
3, 602, 603) geführt ist.
11. Zünder nach einem der Ansprüche 1 bis 10, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) in den Außenmantel (626) des Rotors (620) ist eine Ausdrehung (627) eingebracht,
in die, in gesicherter Stellung des Rotors (620), das Endstück des Nadelträgers (616)
eingreift;
b) in einer im Vorderteil des Zünderkörpers (622) eingebrachten Bohrung (628) ist
ein zylindrischer Stift (629) gleitbar gelagert und koaxial zur Feder (613) der Betätigungsvorrichtung
angeordnet;
c) es ist eine aus einem Wickelband (601) und zwei Wickelträgern (602, 603) bestehende
Wickelbandsicherung vorgesehen, bei der der näher am Kopfteil des Zünders liegende
Wickelträger (603) einen geringeren Außendurchmesser aufweist als der dem Heckteil
des Zünders zugewandte Wickel träger (602).
12. Zünder nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
a) als Antriebsmittel sind höchstens zwei Zerlegerkugeln (606) vorgesehen;
b) in Sicherstellung des Zünders sind alle Zerlegerkugeln (606) durch Sperrkugeln
(604, 605) gesichert auf dem Grund von Bohrungen (607) angeordnet.