[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines pigmentierten Lackes für
mit einer aus Aluminium bestehenden oder aluminiumhaltigen Schicht überzogenen oder
beschichteten Aufzeichnungsträgers.
[0002] In der Deutschen Patentanmeldung P 30 07 330.4 wurde bereits vorgeschlagen, den bei
mit Aluminium beschichteten oder mit aluminiumhaltigen Überzügen versehenen Aufzeichnungsträger
verwendeten Lack so zu pigmentieren, daß beim Drucken in einem Elektroerosionsdrucker
die Elektroden auf den Spitzen der Pigmente laufen. Auf diese Weise wird weitgehend
verhindert,'daß die durch den Schreibvorgang erhitzten Elektroden mit dem Lack unmittelbar
in Berührung kommen. Ohne eine Beimischung eines solchen Pigments, insbesondere von
Calciumcarbonat, würden beim Schreibvorgang die erhitzten Elektroden den Lack teilweise
pyrolisieren, so daß die dabei entstehenden Dämpfe in den staubförmigen Abbrandrückständen
kondensieren und nach einer gewissen Zeit einen festen Kuchen bilden, der schließlich
den Schreibvorgang empfindlich stört. Gemäß der obengenannten Deutschen Patentanmeldung
wurde dieses Backen durch die Beimischung von CaC0
3 verhindert. Die dabei noch auftretenden Spaltprodukte des CaC0
3, nämlich CaO und CaC
2, wirken außerdem noch als Trocknungsmittel.
[0003] Diese Lacke sollten im allgemeinen dunkel oder schwarz eingefärbt sein, um beim Druckvorgang
einen ausreichenden Kontrast zu erzielen. Dies läßt sich beispielsweise dadurch erreichen,
daß dem Lack noch ein schwarzes oder dunkles Pigment beigemischt wird. Enthält der
Lack außerdem noch ein weißes Pigment, wie z. B. CaCO
3, so verhindert dieses Pigment trotz der Einfärbung des Lackes mit Ruß ein vollständig
schwarzes Aussehen der bedruckten Stellen, obwohl der nicht mit Aluminium beschichtete
Lack außerordentlich dunkel erscheint. Diese Pigmente sind nämlich dann, auch wenn
ihr Durchmesser größer ist als die Lackschichtdicke, weitgehend von dem mit Ruß angereicherten
Lack umhüllt. Wenn jedoch die Elektroden über die Kuppen der Pigmentkörner laufen,
reißen sie die dort sehr dünne Lackschicht auf und zertrümmern manchmal sogar die
Spitzen der Pigmentkörner, so daß das weiße Pigment, beispielsweise CaC0
3, zum Vorschein kommt. In der obengenannten Patentanmeldung ist ebenfalls bereits
vorgeschlagen worden, in diesem Fall das CaC0
3 dadurch einzufärben, daß es gemeinsam mit Schwermetallen ausgefällt wird, um es dunkel
einzufärben. Durch diese Maßnahme könnte man beispielsweise bei einer Beimischung
von CaCO
3 das graue Aussehen eines derart pigmentierten Lackes sicherlich stark verringern,
wenn nicht gar beseitigen.
[0004] Es werden bei einem derartig pigmentierten Lack jedoch die Körner nicht nur in der
oben beschriebenen Weise im Bereich der ausgebrannten Stellen angegriffen, sondern
auch dort, wo die Elektroden, ohne zu schreiben, über das Papier schleifen. Da die
nur etwa 30 bis 40 nm starke Aluminiumschicht keinen mechanischen Schutz bietet, entstehen
dort mikroskopisch feine Löcher in der Aluminiumschicht, in denen das weiße Pigment,
beispielsweise CaC0
3, zum Vorschein kommt. Hier nun macht sich das Abreißen der dünnen dunklen Lackschicht
und der weißen Pigmentspitzen, die beispielsweise aus CaCO
3 bestehen können, außerordentlich günstig bemerkbar, denn die weißen Löcher in der
Aluminiumschicht sind mit dem bloßen Auge kaum zu sehen und werden auch von einer
zur Reproduktion verwendeten Kamera nicht wiedergegeben. Mit anderen Worten werden
hier die Schleifspuren auf nicht mehr störende Werte verringert.
[0005] Wenn man jedoch diese Pigmentkörner, wie z. B. die aus Calciumcarbonat bestehenden
Pigmentkörner dunkel einfärben würde, würde es sich gerade an diesen Stellen außerordentlich
störend auswirken, da nämlich nunmehr statt der weißen Löcher in der Aluminiumschicht
gut sichtbare schwarze Löcher auftreten würden.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es somit, eine. selektive Einfärbung dieser Pigmentkörner
in der Weise vorzunehmen, daß diejenigen Pigmente, die an den ausgebrannten Stellen
mit den heißen Elektroden in Berührung kommen, sich dabei dunkel verfärben, während
diejenigen Pigmente, die an den nicht beschriebenen Stellen liegen, über die die Elektroden
nur im kalten Zustand laufen, ihr helles oder weißes Aussehen beibehalten.
[0007] Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß ein weißes Pigment verwendet wird,
dessen Korngröße größer ist als die aller übrigen in dem Lack befindlichen Pigmente,
so daß dieses Pigment über die Lackoberfläche hinausragt, und daß sich dieses Pigment
unter Wärmeeinwirkung dunkel oder schwarz verfärbt.
[0008] Vorzugsweise wird dabei für das weiße Pigment ein Stoff verwendet, der sich unter
Wärmeeinwirkung selbst dunkel öder schwarz verfärbt. Außerdem ist es möglich, für
das weiße Pigment einen Stoff mit Zusätzen zu verwenden, die unter Wärmeeinwirkung
eine dunkle oder schwarze Verfärbung des Pigments bewirken. Insbesondere geht man
dabei so vor, daß als weißes Pigment ein künstliches oder natürliches, granuliertes
Hartpolymeres verwendet wird, das sich unter Wärmeeinwirkung dunkel oder schwarz verfärbt.
Im ganz speziellen Fall wird bei Herstellung eines calciumcarbonathaltigen Lackes
das Calciumcarbonat zusammen mit einem ein weißes Carbonat bildenden Stoff ausgefällt,
der sich unter Wärmeeinwirkung schwarz oder dunkel verfärbt. In jedem Fall ist es
also entweder das weiße Pigment selbst, das sich unter Wärmeeinwirkung dunkel verfärbt,
oder aber ein dem weißen Pigment beigegebener Stoff, der unter Wärmeeinwirkung eine
dunkle Verfärbung des Pigmentes selbst bewirkt.
[0009] Unter besonderer Berücksichtigung der Beimischung von Calciumcarbonat besteht eine
der Möglichkeiten darin, daß das Calciumcarbonat gemeinsam mit weißem Bleicarbonat
ausgefällt wird, das sich unter Wärmeeinwirkung zu schwarzen Blei-Oxiden zersetzt.
Andererseits kann man auch so vorgehen, daß das Calciumcarbonat gemeinsam mit weißem
Silbercarbonat ausgefällt wird, das sich unter Wärmeeinwirkung zu schwarzem kolloidialem
Silber zersetzt. Eine weitere Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens besteht
darin, daß das Calciumcarbonat in einer organischen wässrigen Lösung ausgefällt wird,
wodurch organische Moleküle als Ca-Salze oder alkalische Salze in das CaC0
3 eingebaut werden. Insbesondere kann man das Calciumcarbonat gemeinsam mit Natriumglykolat
ausfällen. Alle die hier genannten Stoffe haben die Eigenschaft, daß sie normalerweise
weiß oder nahezu farblos sind, so daß keinerlei Schleifspuren mehr sichtbar sind.
Unter Wärmeeinwirkung verfärben sich jedoch . diese Stoffe dunkel bis schwarz, so
daß an den beschriebenen Stellen ein ausreichend hoher Kontrast erzielt wird. Während
bei dem einen Verfahren, nämlich dem Fällen von CaCO
3 in einer organischen wässrigen Lösung organische Moleküle in das CaC0
3 als Ca-Salze oder Alkalisalze eingebaut werden, die dann unter Wärmeeinwirkung verkohlen
und eine dunkle Färbung der CaC0
3-Kristalle bewirken, spielt sich bei Verwendung von künstlichen oder natürlichen granulierten
Hartpolymeren, die als weiße Pigmente mit einer Korngröße, die größer ist als die
aller übrigen in dem Lack befindlichen Pigmente, ein ähnlicher Vorgang ab, d. h. die
organischen Bestandteile verkohlen und bewirken damit eine Dunkelfärbung oder Schwarzfärbung.
Hierbei ist es besonders vorteilhaft, daß durch entsprechende Wahl der organischen
Komponente die Verkohlungstemperatur auf den gewünschten Punkt genau eingestellt werden
kann. Dies ist besonders wichtig, damit unmittelbar hinter den ausgebrannten Stellen
eine weitere Schwärzung der weißen Pigmente nicht mehr stattfindet, so daß auch kein
Nachziehen mehr erkennbar ist. Betrachtet man wiederum den besonderen Fall, bei dem
das Calciumcarbonat gemeinsam mit Natriumglykolat ausgefällt wird, wobei sich eine
Beimischung von etwa 10% Natriumglykolat als besonders günstig erwiesen hat, dann
stellt man fest, daß unmittelbar hinter den ausgebrannten Stellen eine weitere Schwärzung
von CaC0
3-Kristallen nicht mehr stattfindet, so daß auch kein Nachziehen mehr erkennbar ist.
Man hat jedoch festgestellt, daß die auf diese Weise erzielte klare schwarze Färbung
bei längerem Glühen in eine braune Tönung übergeht, was auf eine Oxidation eines Teils
des Kohlenstoffs mit dem Luftsauerstoff zurückzuführen sein kann. Daraus läßt sich
schließen, daß ein derartig präpariertes CaCO
3 in einer inerten Atmosphäre bei kurzzeitigem Erhitzen mit Sicherheit schwarz bleibt.
Man kann also ganz allgemein sagen, daß mit dem erfindungsgemäßen Verfahren eine selektive
Behandlung von Pigmenten in der Weise vorgenommen wird, daß die Pigmente, die in den
ausgebrannten Stellen mit den heißen Elektroden in Berührung kommen, sich automatisch
dunkel oder schwarz verfärben, während die Pigmente in den nicht beschriebenen Stellen,
über die die Elektroden nur in kaltem Zustand laufen, ihr weißes Aussehen beibehalten.
1. Verfahren zum Herstellen eines pigmentierten Lackes für mit einer aus Aluminium
bestehenden oder aluminiumhaltigen Schicht überzogenen oder beschichteten Aufzeichnungsträgers,
dadurch gekennzeichnet, daß ein weißes Pigment verwendet wird, dessen Korngröße größer
als die aller übrigen in dem Lack befindlichen Pigmente ist, daß dieses Pigment über
die Lackoberfläche hinausragt und daß sich dieses Pigment unter Wärmeeinwirkung dunkel
oder schwarz verfärbt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für das weiße Pigment ein
Stoff verwendet wird, der sich unter Wärmeeinwirkung selbst dunkel oder schwarz verfärbt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für das weiße Pigment ein
Stoff mit Zusätzen verwendet wird, die unter Wärmeeinwirkung eine dunkle oder schwarze
Verfärbung des Pigments bewirkt.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als weißes Pigment
ein künstliches oder natürliches granuliertes Hartpolymeres verwendet wird, das sich
unter Wärmeeinwirkung dunkel oder schwarz verfärbt.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 3 zum Herstellen eines calciumcarbonathaltigen
Lackes, dadurch gekennzeichnet, daß das Calciumcarbonat zusammen mit einem ein weißes
Carbonat bildenden Stoff ausgefällt wird, der sich unter Wärmeeinwirkung schwarz oder
zumindest dunkel verfärbt.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Calciumcarbonat
gemeinsam mit weißem Bleicarbonat ausgefällt wird, das sich unter Wärmeeinwirkung
zu schwarzen Bleioxiden zersetzt.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Calciumcarbonat
gemeinsam mit weißem Silbercarbonat ausgefällt wird, das sich unter Wärmeeinwirkung
zu schwarzem, kolloidalem Silber zersetzt.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Calciumcarbonat
in einer organischen wässrigen Lösung ausgefällt wird, wodurch organische Moleküle
als Ca-Salze oder Alkalisalze in das CaCO3 eingebaut werden.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Calciumcarbonat
gemeinsam mit Natriumglykolat ausgefällt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß etwa 10 % Natriumglykolat
beigemischt wird.