[0001] Die Erfindung betrifft ein Bohrwerkzeug zur Erzeugung von Hinterschnitten in Vorbohrungen
in Mauerwerk, Beton, Gestein u.dgl. mit einem in die mit dem Hinterschnitt zu versehende
Vorbohrung i einführbaren, drehantreibbaren Werkzeugschaft, in dessen bohrungsinnerem
Endbereich wenigstens ein Schneidwerkzeug so angeordnet ist, daß seine Schneidkante
nach dem Einführen des Schafts in die Vorbohrung allmählich radial nach außen in die
Wandung der Vorbohrung verschiebbar ist, wobei das Schneidwerkzeug an einem verschwenkbar
in einer längsverlaufenden schlitzartigen Ausnehmung im bohrungsinneren Endabschnitt
des Werkzeugschafts gelagerten, als zweiarmiger Hebel ausgebildeten Schneidwerkzeugträger
angeordnet ist, der durch das bohrungsinnere Ende eines den Werkzeugschaft um ein
vorgegebenes Maß längsverschieblich aber drehfest durchsetzenden, mit seinem äußeren
Ende aus dem äußeren Ende des Werkze ugschfts herausgeführten Zustellschaft aus einer
in die schlitzartige Ausnehmung zurückgeschwenkten Stellung durch Einschieben des
Zustellschafts in den Werkzeugschaft hinein in eine Stellung verschwenkbar ist, in
welcher das Schneidwerkzeug vom Werkzeugschaft vortritt, wobei im Bohrwerkzeug eine
Feder vorgesehen ist, welche den Schneidwerkzeugträger in die zurückgeschwenkte Stellung.vorspannt.
[0002] Bei diesem bekannten Hinterschnitt-Bohrwerkzeug (DE-OS 27 31 901; Fig. 2), welches
seine Funktionsfähigkeit in Versuchen durchaus erwiesen hat, greift die den Schneidwerkzeugträger
in die zurückgeschwenkte Stellung vorspannende Feder direkt am rückwärts, d.h. zur
Bohrungsmündung weisenden Hebelarm des Schneidwerkzeugträgers an, wobei sie unter
Druckvorspannung zwischen der Rückseite dieses Hebelarms und der gegenüberliegenden
Wandung der den Schneidwerkzeugträger aufnehmenden Ausnehmung angeordnet ist. Da die
Größe des für die Feder zur Verfügung stehenden Zwischenraums aber sehr beschränkt
ist, ist auch die von der Feder ausgeübte Vorspannkraft begrenzt. Nachdem sich beim
Arbeiten mit dem bekannten Werkzeug das aus der Bohrungswandung herausgearbeitete
Bohrungsmehl in die Ausnehmung im Schneidwerkzeugträger setzt, kann.es in vereinzelten
Fällen dazu kommen, daß die nach dem Bohrvorgang erforderliche Verschwenkung des Schneidwerkzeugträgers
in die Ausnehmung zurück behindert ist, bzw. die Kraft der Feder nicht ausreicht,
um das Schneidwerkzeug ganz in die Ausnehmung zurückzuziehen, so daß zusätzliche Manipulationen
erforderlich,sind, um das Hinterschnittwerkzeug aus der Bohrung zu entfernen. Außerdem
hat sich gezeigt, daß die Bohrzeit für die Hinterschnittfläche bei Betonqualitäten
höchster Festigkeit relativ groß werden, was darauf zurückzuführen ist, daß die mit
dem Zustellschaft ausgeübte Vorschubkraft, die beim bekannten Werkzeug über eine Schrägfläche
am Ende des Zustellschafts auf den bohrungsmündungsseitigun Hebelarm einwirkt, an
einen Hebelarm angreift, der mit zunehmendem Vorschub des Schneidwerkzeugs kleiner
wird, d.h. der in die Vorschubkraft des Schneidwerkzeugs umgesetzte Anteil der auf
den Zustellschaft ausgeübten Vorschubkraft wird mit zunehmender Tiefe des Hinterschnitts
geringer.
[0003] Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Bohrleistung des Bohrwerkzeugs
im Vergleich zu dem bekannten Bohrwerkzeug so zu erhöhen, daß die Herstellung von
Hinterschnitten in Bohrungen in Betonqualitäten hoher Festigkeit mit vergleichsweise
kurzen Bohrzeiten möglich wird, wobei eine Beeinträchtigung der Funktion des Bohrwerkzeugs
durch das beim Bohrvorgang entstehende Bohrmel vermieden werden soll.
[0004] Ausgehend von einem Bohrwerkzeug der eingangs erwähnten Art wird diese Aufgabe erfindungsgemäß
dadurch gelöst, daß der Schneidwerkzeugträger auf seiner dem Schneidwcrkzeug gegenüberliegenden
Rückseite an seinem bohrungsinneren Hebelarm eine zur Verschiebungsrichtung des Zustellschafts
schräg geneigt verlaufende Druckfläche aufweist, an welcher ein am bohrungsinneren
Ende des Zustellschafts ausgebildeter Zustellnocken angreift, der den Schneidwerkzeugträger
bei einer Verschiebung des Zustellschafts relativ zum Werkzeug- schaft ins Bohrungsinnere
mit zunehmend größer werdendem Hebelarm aus der Ausnehmung des Werkzeug- schafts herausschwenkt.
Durch die Verlegung des Angriffspunkts des Zustellschafts an die als Schrägfläche
ausgebildete Rückseite des bohrungsinneren Hebelarms des Schneidwerkzeugträgers wird
also eine Verbesserung der Kraftübertragung erreicht, welche zu einer Erhöhung der
Bohrleistung mit zunehmend fortschreitendem Bohrvorgang führt.
[0005] In einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung weist die Rückseite des bohrungsmündungsseitigen
Hebelarms des Schneidwerkzeugträgers eine zum bohrungsinneren Hebelarm gegensinnig
schräg verlaufende Druckfläche auf, an welcher der Zustellnocken bei einer Verschiebung
des Zustellschafts relativ zum Werkzeugschaft aus dem Bohrungsinnern heraus angreift.
Das Zurückziehen des Zustellschafts nach dem Fertigbohren der Hinterschnittfläche
bewirkt dann zwangsläufig ein Zurückschwenken des Schneidwerkzeugträgers in die Ausnehmung
im Werkzeugsohaft. Die Anordnung einer den Werkzeugträger zurüokschwenkenden Feder
in der Ausnehmung des Werkzeugschafts ist deshalb nicht mehr erforderlich. Da die
Handhabung des Werkzeugs jedoch vereinfacht wird, wenn das Schneidwerkzeug nach Beendigung
des Hinterschnitt-Bohrvorgangs selbsttätig in die Ausnehmung zurückgestellt wird,
wird in erfindungsgemäßer Weiterbildung in dem aus dem Werkzeugschaft herausgeführten
Bereich des Zustellschafts eine am Werkzeugschaft einerseits und am Zustellschaft
andererseits abgestützte, unter Druckvorspannung stehende Schraubenfeder vorgesehen,
welche den Zustellschaft selbsttätig aus dem Werkzeugschaft herauszieht, wenn von
der Bedienungsperson keine Vorschubkraft mehr auf ihn ausgeübt wird.
[0006] Die Schraubenfeder ist dabei zweckmäßig an der bohrungsmündungsseitigen Stirnfläche
des Werkzeugschafts einerseits und der Stirnfläche eines auf dem Zustellschaft vorgesehenen
Bundbauteils andererseits abgestützt, wobei es zweckmäßig sein kann, den Bundbauteil
in wählbaren Axialstellungen auf dem aus dem Werkzeugschaft vortretenden Bereich des
Zustellschafts befestigbar auszubilden, da so die Vorspannung der Schraubenfeder veränderbar
isto
[0007] Die Schraubenfeder wird dabei zweckmäßig innerhalb einer am Ende des Werkzeugschafts
angesetzten Hülse angeordnet, in welche das zur Bohrung weisende Vorderende des Bundbauteils
längsverschieblich eingreift. Die Schraubenfeder ist also vollständig gekapselt innerhalb
der Hülse angeordnet.
[0008] Die drehfeste und längsverschiebliche Koppelung des Zustellschafts mit dem Werkzeugschaft
wird im einfachsten Fall durch einen in einer Querbohrung des Werkzeugschafts vorgesehenen
und ein Langloch im Zustellschaft durchsetzenden Stift bewirkt.
[0009] Alternativ kann diese Koppelung auch dadurch erfolgen, daß am Zustellschaft ein mit
einem Vielkeilprofil versehener Abschnitt vorgesehen wird, der in einem mit einem
komplementären Vielkeilprofil versehenenHülsenabschnitt des Verkzeugschafts drehfest
aber längsverschieblich angeordnet isto
[0010] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Zustellschaft in seinem
aus dem Werkzeugschaft herausgeführten Bereich als Vielkeil-Schaftabschnitt ausgebildet,
der an seinem, dem Werkzeugschaft zugewandten Vorderende noch zum Teil in einen hülsenförmigen
Abschnitt des Werkzeugschafts mit einem zum Vielkeilprofil des Vielkeil-Schaftabschnitts
komplementären inneren Vielkeilprofil eingreift, wobei der mit dem Vielkeilprofil
versehene Hülsen-Abschnitt solang bemessen ist, daß der Vielkeil-Schaftabschnitt um
das zum Verschwenken des Schneidträgers werkzeug/ erforderliche Maß in den Hülsen-Abschnitt
hinein verschiebbar ist.
[0011] Auch bei diesem Ausführungsbeispiel kann zur Vereinfachung der Handhabung des Werkzeugs
eine federnde Rückstellung des Zustellschafts relativ zum Werkzeugschaft vorgesehen
sein, indem in dem Hülsen-Abschnitt eine an der vorderen Stirnfläche des Vielkeil-Schaftabschnitts
einerseits und am Boden des Hülsen-Abschnitts am Werkzeugschaft andererseits abgestützte
Druckfeder angeordnet ist.
[0012] Eine Funktionsverbesserung der in der erfindungsgemäßen Weise ausgebildeten Werkzeuge
wird dadurch erreicht, daß die schlitzartige Ausnehmung zur Aufnahme des Schneidwerkzeugträgers
in den in Einschubrichtung vor dem Schneidwerkzeugträger liegenden. Abschnitt des
Werkzeugschafts verlängert und zu einer Aufnahmetasche für das vom Schneidwerkzeug
aus der Wandung der Vorbohrung herausgearbeitete Material (Bohrmehl) ausgestaltet
ist. Behinderungen des Ausschwenkvorgangs des Schneidwerkzeugträgers durch sich in
der Ausnehmung sammelndes Bohrmehl werden so vermieden.
[0013] Dies Kann auch dadurch erreicht werden, daß das beim Bohrvorgang entstehende Bohrmehl
aus der Vorbohrung abgesaugt wird. Bei den Ausführungsbeispielen, bei denen die Verbindung
von Werkzeug- und Zustellschaft durch eine Vielkeilverbindung erfolgt, kann zu diesem
Zweck der Zustellschaft über seine gesamte Länge mittig durchbohrt sein, so daß diese
Bohrung schneidwerkzeugseitig in der den Schneidwerkzeugträger aufnehmenden Ausnehmung
des Werkzeugschafts mündet. In der das Bohrwerkzeug aufnehmenden Antriebsmaschine
muß dann eine Einrichtung zur Absaugung des Bohrmehls aus der maschinenseitigen Mündung
der Bohrung vorgesehen sein.
[0014] Die Erfindung ist in der folgenden Beschreibung mehrerer Ausführungsbeispiel in Verbindung
mit der Zeichnung näher erläutert, und zwar zeigt:
Fig. 1 einen Längsmittelschnitt durch ein erstes Ausführungsbeispiel eines in der
erfindungsgemäßen Weise ausgebildeten Hinterschnitt-Bohrwerkzeugs;
Fig. 2 einen Längsmittelschnitt durch ein weiteres Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen
Hinterschnitt-BohrWerkzeugs;
Fig. 3 eine Schnittansicht entlang der Linie 3-3 in Fig. 2;
Fig. 4 einen Längsmittelschnitt durch ein drittes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Bohrwerkzeugs; und
Fig. 5 eine Schnittansicht, gesehen in Richtung der Pfeile 5-5 in Fig. 4.
[0015] Das in der Zeichnung dargestellte, in seiner Gesamtheit mit 10 bezeichnete erfindungsgemäße
Bohrwerkzeug zum Aufbohren eines Hinterschnitts in einer zuvor auf übliche Weise erzeugten
zylindrischen Vorbohrung in einem Untergrund aus Stein, Beton, Mauerwerk od.dgl. weist
einen Werkzeugschaft 12 auf, in dessen in die Vorbohrung einzuführendem vorderen Endbereich
eine an einer Seite offene längsverlaufende schlitzartige Ausnehmung 14 vorgesehen
ist. In dieser Ausnehmung ist auf einem Bolzen l6 ein Schneidwerkzeugträger 18 in
Form eines flachen langgestrackten, in der Breite in die Ausnehmung 14 eingepaßten
doppelarmigen Hebels gelagert, an dessen bohrungsinnerem, in der Zeichnung. unten
liegendem Hebelarm 18a auf der zur offenen Seite der Ausnehmung weisenden Vorderseite
das eigentliche Schneidwerkzeug 20 angeordnet ist, das beispielsweise von einer in
einer passenden Aufnahme des Schneidwerkzeugträgers 18 hart eingelöteten Hartmetallplatte
gebildet wird, an welcher die der Form des zu erzeugenden Hinterschnitts entsprechend
ausgebildeten Schneidkanten angeschliffen sind.
[0016] Der Werkzeugschaft 12 weist eine von seinem bohrungs- äußeren Ende zur Ausnehmung
14 durchlaufende Längsmittelbohrung 22 auf, in welcher ein Zustellschaft 24 längsverschieblich
aber drehfest eingesetzt ist, der noch um ein erhebliches Maß aus dem Werkzeugschaft
12 vortritt. Im dargestellten Fall erfolgt die Drehsicherung durch einen eine Querbohrung
26 im Werkzeugschaft 12 und ein Langloch 28 im Zustellschaft 24 durchsetzenden Stift
30. Statt dessen könnten die Längsmittelbohrung und der Zustellsohaft auch - zumindest
in einem Teilbereich - im Querschnitt komplementär polygonal, z.B. quadratisch oder
sechseckig ausgebildet sein, oder die Drehung der Schäfte 12, 24 relativ zueinander
kann alternativ durch eine Nut-Feder-Verbindung verhindert werden. Zum Einspannen
des Bohrwerkzeugs 10 in eine motorisch antreibbare Bohrmaschine ist das freie Ende
des aus dem Werkzeugschaft 12 vortretenden Ende des Zustellschafts 24 bei 32 als Sechskant
ausgebildet.
[0017] Die beim Schneidwerkzeug 20 gegenüberliegende Rückseite des bohrungsinneren Hebelarms
18a des Schneidwerkzeugträgers 18 ist als zur Verschiebungsrichtung des Zustellschafts
24 schräg verlaufende Druckfläche 34 ausgebildet, und zwar ist ihre Neigung so gewählt,
daß sie bezogen auf die in der Zeichnung dargestellte Lage des Bohrwerkzeugs mit sich
nach rechts öffnender Ausnehmung 14 von oben rechts nach unten links verläuft. Ein
am unteren Ende des Zustellschafts 24 angesetzter und an der Rückseite des bohrungsmündungsseitigen
zweiten Hebelarms l8b vorbeigeführter Zustellnocken 36 ist durch Einschieben des Zustellschafts
in den Werkzeugschaft mit seinem etwas abgerundeten Vorderende an der Druckfläche
34 zur Anlage bringbar. Bei weiterem Einschieben drängt der mit seiner Rückseite an
der geschlossenen Seite der Ausnehmung abgestützte Zustellnocken 36 die Druckfläche
34, d.h. den bohrungsinneren Hebelarm 18a in Richtung zur offenen Seite der Ausnehmung
14, wodurch das Schneidwerkzeug 20 mit zunehmendem Einschub des Zustellschafts 24
aus der Ausnehmung 14 vortritt, bis es die in der Zeichnung in strichpunktierten Linien
angedeutete, über den Umfang des Werkzeugschafts 12 vorstehende Lage einnimmt. Bezogen
auf die von der Längsmittelachse des Bolzens 16 gebildete Schwenkachse des Schneidwerkzeugträgers
18 wird der Hebelarm der vom Zustellnocken 36 auf die Druckfläche 34 beim Einschieben
des Zustellschafts 24 ausgeübten Vorschubkraft also mit zunehmender Einschubtiefe
größer.
[0018] Auch die Rückseite des bohrungsmündungsseitigen Hebelarms 18b des Schneidwerkzeugträgers
18 ist als Druckfläche 38 ausgebildet, die gegensinnig zur Druckfläche 34 geneigt
verläuft. Beim Zurückziehen des Zustellschafts 24 läuft daher die komplementär geneigt
ausgebildete Fläche 40 des Zustellnockens 36 an der Druckfläche 40 an und verschwenkt
den Schneidwerkzeugträger 18 bei weiterem Zurückziehen des Zustellschafts 24 zwangsläufig
so, daß das Schneidwerkzeug 20 wieder in die Ausnehmung 14 zurückgestellt wird.
[0019] An sich ist das Bohrwerkzeug 10 im bisher beschriebenen Umfang bereits funktionsfähig,
jedoch ist seine Handhabung für die Praxis noch dadurch verbessert, daß in dem aus
dem Werkzeugschaft 12 herausgeführten Bereich des Zustellschafts 24 eine diesen umgebende
Schraubenfeder 42 angeordnet. ist, deren unteres Ende auf der bohrungsmündungsseitigen
Stirnfläche des Werkzeugschafts 12 abgestützt ist, während ihr anderes Ende unter
Druckvorspannung an der zur Bohrung weisenden Stirnfläche eines auf den Z
ustellschaft 24 aufgeschobenen und auf ilm befestigten Bundbauteils 44 anliegt. Durch
einen in einer radialen Gewindebohrung 46 im Bundbauteil 44 eingeschraubten Gewindestift
48 ist der Bundbauteil in wählbaren Axialstellungen auf dem Zustellschaft 24 befestigbar.
Die Vorspannung der Schraubenfeder 24 ist daher in bestimmtem Maße veränderbar.
[0020] Die Schraubenfeder 42 wird von einer Hülse 50 umgeben, die am Ende des Verkzeugschafts
12 angesetzt ist und in deren anderes Ende der Bundbauteil 44 passend, d.h. längsverschieblich
eingreift.
[0021] Zur Aufnahme des vom Schneidwerkzeug 20 aus der Wandung einer Vorbohrung herausgearbeiteten
Bohrmehls dient eine in Einschubrichtung vor dem Schneidwerkzeugträger 18 liegende,
die Ausnehmung 40 fortsetzende, erweiterte Aufnahmetasche 52. Verklemmungen des Schneidwerkzeugträgers
18 in der ausgeschwenkten Stellung durch in der Ausnehmung 14 hinter dem ausgeschwenkten
Schneidwerkzeugträger angesammeltes Bohrmehl werden dadurch vermieden. Selbst wenn
sich in diesem Bereich Bohrmehl angesammelt haben sollte, wird es beim Zurückziehen
des Zustellschafts in die Aufnahmetasche 52 verdrängt.
[0022] Das in den Figuren 2 und 3 gezeigte Bohrwerkzeug 110 unterscheidet sich von dem vorstehend
beschriebenen Bohrwerkzeug 10 im wesentlichen nur durch die Art und Weise der drehfesten
aber längsverschieblichen Koppelung des Zustell- und des Werkzeugschafts, so daß es
genügt, nachstehend nur diese Koppelung zu beschreiben, während bezüglich des allgemeinen
Aufbaus des Bohrwerkzeugs 110 auf die vorausgehende Beschreibung Bezug genommen wird.
[0023] Die den Teilen des Bohrwerkzeugs 10 entsprechenden Teile des Bohrwerkzeugs 110 sind
mit den gleichen Bezugszeichen, jedoch mit vorangestellter 1 bezeichnet.
[0024] Der Zustellschaft 124 des Bohrwerkzeugs 110 trägt einen aufgepreßten oder in anderer
Weise starr befestigten Vielkeilkörper 160, der in einen mit einem komplementären
Vielkeilprofil versehenen Hülsen-Abschnitt 162 am rückwärtigen Ende des Werkzeugschafts
112 eingreift, wobei die Länge des Hülsen-Abschnitts 162 im Verhältnis zum Vielkeilkörper
160 so bemessen ist, daß der Vielzahlkörper 160 gegen die Wirkung der F-eder 142 um
den für die Verschwenkung des Schneidwerkzeugträgers 118 erforderlichen Zustellweg
in den Hülsen-Abschnitt 162 einschiebbar ist.
[0025] Der Zustellschaft 124 ist in diesem Falle mit einer durchgehenden Längsmittelbohrung
164 versehen, die es ermöglicht, daß das sich beim Arbeiten mit dem Werkzeug 110 in
der den Schneidwerkzeugträger 118 aufnehmenden Ausnehmung 114 sammelnde Bohrmehl ständig
abgesaugt werden kann, wenn die Antriebsmaschine für das Werkzeug mit einer entsprechenden
Absaugeinrichtung versehen ist.
[0026] Auch bei dem in den Fig. 4 und 5 gezeigten Hinterschnitt-Bohrwerkzeug 210 erfolgt
die drehfeste und längsverschiebliche Verbindung des Zustellschafts 224 mit dem Werkzeugschaft
212 durch eine Vielkeilverbindung. Hierfür ist der aus dem Werkzeugschaft 212 herausgeführte
Bereich des Zustellschafts 224 insgesamt als Vielkeil-Schaftabschnitt 260 ausgebildet,
der an seinen dem Werkzeugschaft 212 zugewandten Vorderende noch etwas in einen hülsenförmigen
Abschnitt 262 am rückwärtigen Ende des Werkzeugschafts eingreift. Das Innere dieses
hülsenförmigen Abschnitts 262 ist mit einem zum Vielkeilprofil des Schaftabschnitts
260 komplementären Vielkeilprofil versehen, wodurch in Drehrichtung des Werkzeugs
eine formschlüssige Verbindung zwischen dem Schaftabschnitt 260 und dem Hülsen-Abschnitt
262 gegeben ist. Der Hülsen-Abschnitt 262 ist wiederum solang bemessen, daß der Vielkeil-Schaftabschnitt
260 um den erforderlichen Zustellweg in den Hülsen-Abschnitt 262 hineingeschoben werden
kann. Die die Rückstellung unterstützende Druckfeder 242 ist zwischen der vorderen
Stirnfläche 261 des Vielkoil-Schaftabschnitts 260 einerseits und am Boden 263 des
Hülsen-Abschnitts 262 am Werkzeugschafts 212 andererseits abgestützt. Auch bei diesem
Ausführungsbeispiel kann der Zustellschaft 224 mit einer Längsmittebohrung 264 (Fig.
5) zur Absaugung des Bohrmehls während des Bohrvorgange versehen sein.
1. Bohrwerkzeug (10; 110; 210) zur Erzeugung von Hinterschnitten in Vorbohrungen in
Mauerwerk, Beton, Gestein u.dgl. mit einem in die mit dem Hinterschnitt zu versehende
Vorbohrung einführbaren, drehantreibbaren Werkzeugschaft (12; 112; 212), in dessen
Endbereich wenigstens ein Schneidwerkzeug (20; 120; 220) so angeordnet ist, daß seine
Schneidkante nach dem Einführen des Schafts in die Vorbohrung allmählich radial nach
außen in die Wandung der Vorbohrung verschiebbar ist, wobei das Schneidwerkzeug (20;
120; 220) an einem verschwenkbar in einer Längsverlaufenden schlitzartigen Ausnehmung
(14; 114; 214) im bohrungsinneren Endabschnitt des Werkzeugschafts (12; 112; 212)
gelagerten, als zweiarmiger Hebel ausgebildeten Schneidwerkzeugträger (18; 118; 218)
angeordnet ist, der durch das bohrungsinnere Ende eines den Werkzeugschaft (12; 112;
212) um ein vorgegebenes Maß längsverschieblich aber drehfest durchsetzenden, mit
seinem äußeren Ende aus dem äußeren Ende des Werkzeugschafts herausgeführten Zustellschaft
(24; 124; 224) aus einer in die schlitzartige Ausnehmung (14; 114; 214) zurückgeschwenkten
Stellung durch Einschieben des Zustellschafts in den Werkzeugschaft hinein in eine
Stellung verschwenkbar ist, in welcher das Schneidwerkzeug (20; 120; 220) vom Werkzeugschaft
(12; 112; 212) vortritt, wobei im Bohrwerkzeug eine Feder (42; 142; 242) vorgesehen
ist, welche den Schneidwerkzeugträger (18; 118; 218) in die zurückgeschwenkte Stellung
vorspannt, dadurch gekennzeichnet, daß der Schneidwerkzeugträger (18; 118; 218) auf
seiner dem Schneidwerkzeug (20; 120; 220) gegenüberliegenden Rückseite an seinem bohrungsinneren
Hebelarm (18a) eine zur Verschiebungsrichtung des Zustellschafts (24; 124; 224) schräg
geneigt verlaufende Druckfläche (34; 134; 234) aufweist, an welcher ein am bohrungsinneren
Ende des Zustellschafts (24; 124; 224) ausgebildeter Zustellnocken (36; 136; 236)
angreift, der den bohrungsinneren Hebelarm (18a) des Schneidwerkzeugträgers (18; 118;
218) bei einer Verschiebung des Zustellschafts (24; 124; 224) relativ zum Werkzeugschaft
(12; 112; 212) ins Bohrungsinnere mit zunehmend größer werdendem Hebelarm aus der
Ausnehmung (14; 114; 214) des Werkzeugschafts (12; 112; 212) herausschwenkt.
2. Bohrwerkzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rückseite des bohrungsmündungsseitigen
Hebelarms (18b) des Schneidwerkzeugträgers (18; 118; 218) eine zum bohrungsinneren
Hebelarm (18a) gegensinnig schräg verlaufende Druckfläche (38; 138; 238) aufweist,
an welcher der Zustellnocken (36; 136; 236) bei einer Verschiebung des Zustellschafts
(24; 124; 224) relativ zum Werkzeugschaft (12; 112; 212) aus dem Bohrungsinnern heraus
angreift.
3. Bohrwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zustellschaft
(24; 124) in dem aus dem Werkzeugschaft (12; 112) herausgeführten Bereich eine am
Werkzeugschaft (l2; 112) einerseits und am Zustellschaft (24; 124) andererseits abgestützte,
unter Druckvorspannung stehende Schraubenfeder (42; 142) trägt.
4. Bohrwerkzeug nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Schraubenfeder (42;
142) an der bohrungsmündungsseitigen Stirnfläche des Werkzeugschafts (12; 112) einerseits
und der Stirnfläche eines auf dem Zustellschaft (24; 124) vorgesehenen Bundbauteils
(44; 144) andererseits abgestützt ist.
5. Bohrwerkzeug nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Bundbauteil (44;
i44) in wählbaren Axialstellungen auf dem aus dem Werkzeugschaft (12; 112) vortretenden
Bereich des Zustellschafts (24; 124) befestigbar ist.
6. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Schraubenfeder (42; l42) von einer am Ende des Werkzeugschafts (12; 112) angesetzten
Hülse (50; 150) umgeben ist, in welche das zur Bohrung weisende Vorderende des Bundbauteils
(44; 144) längsverschieblich eingreift.
7. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zustellschaft (24) mit dem Werkzeugschaft (12) durch einen in einer Querbohrung (26.)
im Werkzeugschaft (12) vorgesehenen und einen Längsschlitz (28) im Zustellschaft (24)
durchsetzenden Stift (30) drehfest aber längsverschieblich gekoppelt sind.
8. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,daß am Zustellschaft
(124) ein Vielkeilkörper (160) vorgesehen ist, der in einem hülsenförmig ausgebildeten
Werkzeugschaft-Abschnitt (162) mit einem zum Vielkeilkörper (160) komplementären inneren
Vielkeilprofil drehfest, aber längsverschieblich angeordnet ist.
9. Bohrwerkzeug nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Zustellschaft
(22) in seinem aus dem Werkzeugschaft (212) herausgeführten Bereich als Vielkeil-Schaftabschnitt
(260) ausgebildet ist, der an seinem, dem Werkzeugschaft (212) zugewandten Vorderende
noch zum Teil in einen mit einem zum Vielkeilprofil des Vielkeil-Schaftabschnitts
(260) komplementären inneren Vielkeilprofil versehenen hülsenförmigen Abschnitt (262)
des Werkzeugschafts (212) eingreift, und daß der mit dem inneren Vielkeilprofil versehene
Hülsen-Abschnitt (262) so lang bemessen ist, daß der Vielkei-Schaftabschnitt (260)
um das zum Verschwenken des Schneidwerkzeugträgers (218) erforderliche Maß in den
Hülsen-Abschnitt (262) hinein verschiebbar ist.
10. Bohrwerkzeug nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß im Hülsen-Abschnitt,(262)
ein an der vorderen Stirnfläche (261) des Vielkeil-Schaftabschnitts (260) einerseits
und am Boden (263) des Hülsen-Abschnitts (262) des Verkzeugschafts (212) andererseits
abgestützte Druckfeder (242) angeordnet ist.
11. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
schlitzartige Ausnehmung (14; 114; 214) zur Aufnahme des Schneidwerkzeugträgers (18;
118; 218) in den in Einschubrichtung vor dem Schneidwerkzeugträger (18; 118; 128)
liegenden Abschnitt des Werkzeugschafts (12; 112; 212) verlängert und zu einer Aufnahmetasche
(52; 152; 252) für das vom Schneidwerkzeug (20; 120; 220) aus der Wandung der Vorbohrung
herausgearbeitete Matenal ausgestaltet ist.
12. Bohrwerkzeug nach einem der Ansprüche 7 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zustellschaft (124; 224) von einer Längsbohrung (164; 264) durchsetzt wird, die schneidwerkzeugseitig
in der den Schneidwerkzeugträger (118; 128) aufnehmenden Ausnehmung (114; 214) des
Werkzeugschafts (112;212) mündet.