(19)
(11) EP 0 043 025 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
06.01.1982  Patentblatt  1982/01

(21) Anmeldenummer: 81104623.4

(22) Anmeldetag:  16.06.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3B21C 23/21, B21C 23/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 23.06.1980 DE 3023388

(71) Anmelder: SMS HASENCLEVER Maschinenfabrik GmbH
D-4000 Düsseldorf 1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Zilges, Franz-Josef
    D-4050 Mönchengladbach (DE)
  • Weiss, Johannes-Ulrich
    CH-8005 Zürich (CH)

(74) Vertreter: Pollmeier, Felix, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte HEMMERICH-MÜLLER-GROSSE-POLLMEIER Eduard-Schloemann-Strasse 55
40237 Düsseldorf
40237 Düsseldorf (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Indirekt-Metallstrangpresse mit Einrichtung zum Entfernen eines "eingefrorenen" Blockes


    (57) Bei einer Indirekt-Metallstrangpresse ist der den Aufnehmer (26) verschließende und beim Auspressen des Metallstranges zusammen mit dem Aufnehmer (26) gegen den die Matrize (29) stützenden Hohlstempel (28) bewegbare Verschlußstempel (31) gegen einen Stempel (36, 41) austauschbar, der hohl (36) ist oder den verfügbaren Querschnitt nur teilweise füllt (41) oder es wird ein entsprechender Stempel (36, 41) zusammen mit einer Verschlußscheibe (32a, 32b) als Verschlußstempel verwendet. Das Arbeitsverfahren zum Entfernen "eingefrorener" Blöcke besteht darin, daß nach dem Ausbringen der Verschlußscheibe (32a, 32b) und bei Verwendung eines besonderen Verschlußstempels (31) dem Austausch desselben der eingefrorene Block (25) gegen einen mit aufgesetzter oder angeformter Hilfsmatrize (37) versehenen Hohl- oder Profilstempel (36, 41) entgegengesetzt zur eigentlichen Preßrichtung indirekt über den Profilstempel (41) oder in den Hohlstempel (36) durchgehend oder in mehrfach abgesetztem Hub sowie Abtrennung von ausgepreßten Strangabschnitten (38, 45) in chargierfähige Schrottstücke verpreßt wird, bis ein Auspressen des Blockrestes (25) möglich ist, wozu, wie an sich bekannt, zwischen den Laufholm (7) und den Aufnehmer (26) eine Buchse (46) zur Aufnahme des Blockrestes (25) eingesetzt wird.




    Beschreibung


    [0001] Indirekt-Metallstrangpressen bestehen aus einem Pressengestell, welches aus einem den Preßzylinder tragenden Holm, einem Gegenholm sowie Zylinderholm und Gegenholm verbindenden Zugstangen gebildet ist, ferner aus einem am Gegenholm abgestützten, seinerseits die Matrize stützenden Hohlstempel, einem im Pressengestell geführten und axial verschiebbaren, den Aufnehmer tragenden Aufnehmerhalter und einem vom Preßkolben bewegten, einen Stempel für den Verschluß des Aufnehmers tragenden Laufholm. Soweit Rohre oder Hohlprofile hergestellt werden sollen, sind die Pressen zusätzlich mit einem Lochdorn versehen, der durch den dann durchbohrten Verschlußstempel hindurch bis in die Matrize durch Kolben in Zylindern verschiebbar ist.

    [0002] Da beim indirekten Strangpressen keine Relativbewegungen zwischen Preßblock und Aufnehmerwandungen stattfinden, ist der Kraftbedarf dieser Indirekt-Strangpressen geringer und es können relativ lange Metallblöcke zum Einsatz kommen. Dies macht aber das Ausbringen "eingefrorener" Blöcke schwierig oder gar unmöglich, da die installierte Preßkraft meist nicht ausreicht um die verhältnismäßig langen Preßblöcke gegen die große Wandreibung der Preßblöcke in der Aufnehmerbohrung auszustoßen. Unter dem Begriff der "eingefrorenen" Blöcke sind Blöcke zu verstehen, die infolge Betriebsstörungen nicht mehr die zum Verpressen mit hohen Umformungsgraden ausreichende Temperatur besitzen, nicht mehr in der Presse auf ausreichende Temperatur gebracht werden können oder sollen, oder die aus anderen Gründen, beispielsweise dem Bruch der Preßmatrize, nicht weiter ausgepreßt werden können.

    [0003] Die Erfindung hat eine Verbesserung der Indirekt-Strangpressen und ein Arbeitsverfahren zum Ziel, wodurch das Entfernen "eingefrorener" Blöcke ermöglicht werden soll.

    [0004] Dieses Ziel wird erreicht, wenn bei den Pressen der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß der Verschlußstempel gegen einen Hohlstempel oder gegen einen den verfügbaren Querschnitt nur teilweise füllenden Profilstempel mit einem umschreibenden Kreis vom Durchmesser des Verschlußstempels und nach außen offenen Profilausschnitten austauschbar ist, bzw. wenn ein Hohlstempel oder ein Profilstempel entsprechender Ausbildung als eine Verschlußscheibe stützender Stempel verwendet wird.

    [0005] Wenn es zum Einfrieren eines Blockes kommt, ist in der Regel auch die eingesetzte Verschlußscheibe in der Aufnehmerbohrung eingeklemmt und daher nur unter Aufwendung erheblicher Kraft zu entfernen. Um dies ohne zusätzliche Einrichtungen zu ermöglichen, ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung die Verschlußscheibe mit dem Verschlußstempel bzw. mit dem Hohl- oder Profilstempel zugfest verbindbar. Da eine Vielzahl von Verschlußscheiben benötigt wird, ist es von Vorteil, Verbindungsmittel vorzusehen, die insbesondere an den Verschlußscheiben geringen Bearbeitungsaufwand erfordern. Auch muß eine Schwächung der Verschlußscheiben durch die Verbindungsmittel vermieden werden. Aus diesen Gründen sind gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung jede Verschlußscheibe und der Verschluß-, Hohl- oder Profilstempel an den einander zugekehrten Enden mit durch ringförmige Hinterdrehungen gebildeten Bunden versehen, und durch eine mit Gegenbunden in die Hinterdrehungen greifende geteilte und durch einen Uberwurfring verschließbare Schelle verbindbar.

    [0006] Das erdindungsgemäße Arbeitsverfahren sieht vor, mit einer Metallstrangpresse der erfindungsgemäßen Bauart zum Entfernen von "eingefrorenen" Metallblöcken nach dem Ausbringen der Verschlußscheibe und-bei Verwendung eines besonderen Verschlußstempels- nach dem Austausch auch dieses Verschlußstempels gegen einen Hohl- oder Profilstempel den eingefrorenen Block gegen den mit aufgesetzter oder angeformter Hilfsmatrize versehenen Hohl- oder Profilstempel entgegengesetzt zur eigentlichen Preßrichtung indirekt über den Profilstempel oder in den Hohlstempel durchgehend oder in mehrfach abgesetztem Hub sowie Abtrennung von ausgepreßten Strangabschnitten in chargierfähige Schrottstücke verpreßt wird, bis ein Auspressen des Blockrestes möglich ist, wozu, wie an sich bekannt, zwischen den Laufholm und den Aufnehmer eine Büchse von etwas größerem Innendurchmesser als der Aufnehmerbohrung zur Aufnahme des Blockrestes eingesetzt wird.

    [0007] Weisen die Verschlußscheibe und der Verschluß-, Hohl- oder Profilstempel an ihren einander zugekehrten Enden durch Hinterdrehungen gebildete Bunde auf und sind durch eine Schelle verbindbar, so ist das Arbeitsverfahren gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung dahingehend zu ergänzen, daß der Aufnehmerhalter und der Laufholm beim Anpressen in eine relative Position gefahren und in dieser durch an sich bekannte Kupplungen zwischen Aufnehmerhalter und Laufholm gehalten werden, so daß im Falle des Einfrierens eines Blockes die Verschlußscheibe mit Bund und Hinterdrehung aus dem Aufnehmer vorsteht und vor dem Entfernen des eingefrorenen Blockes die Verbindung der Verschlußscheibe mit dem Verschluß-, Hohl- oder Profilstempel und das Ausziehen der Verschlußscheibe mittels des Verschluß-, Hohl- oder Profilstempels erfolgt.

    [0008] Die Zeichnungen zeigen Ausführungsbeispiele der Erfindung. Es zeigt:

    Figur 1 in schematischer Darstellung eine Indirekt-Metallstrangpresse zur Herstellung von Hohlprofilen



    [0009] Die Arbeitsweise dieser Indirekt-Metallstrangpresse beim Entfernen eines "eingefrorenen" Blockes ist den ausschnittweisen Darstellungen in verschiedenen Betriebsstellungen zu entnehmen, und zwar den

    Fig. 2a bis 2e unter Einsatz eines Hohlstempels und den

    Fig. 3a bis 3g unter Einsatz eines Profilstempels während den

    Fig. 4a bis 4c das anschließende Entfernen des Blockrestes zu entnehmen ist.

    Figur 5 zeigt als Einzelheit den Profilstempel und die Schelle zum Verbinden der Verschlußscheibe mit dem Profilstempel

    Figur 6 zeigt den Profilstempel im Schnitt nach der in Fig. 5 angezeigten Schnittlinie A-A

    Figur 7 zeigt einen Schnitt nach der in Fig. 5 angezeigten Schnittlinie B-B und

    Figur 8 zeigt einen Schnitt nach der in Fig. 7 angezeigten Schnittlinie C-C.



    [0010] Die in Fig. 1 gezeigte Indirekt-Metallstrangpresse besteht aus dem Pressengestell, welches aus einem Zylinderholm 1, einem Gegenholm 2 und diese verbindenden Zugstangen 3 gebildet ist. Der Zylinderholm 1 trägt den Haupt-Preßzylinder 4,in dem der Plungerkolben 5 als Haupt-Preßkolben einsitzt. Der Plungerkolben 5 ist über einen Rahmen 6 mit dem Laufholm 7 verbunden, der im Pressengestell entlang den Zugstangen 3 axial beweglich geführt ist. Den Vorschub des Laufholms 7 bewirkt der Plungerkolben 5, während für den Rückzug Kolbenstangen 8 über den Rahmen 6 mit dem Laufholm 7 verbunden sind, die mit ihren Kolben 9 in den Rückzugzylindern 10 einsitzen, wobei diese wie der Hauptzylinder 4 vom Zylinderholm 1 getragen sind.

    [0011] Im Pressengestell entlang den Zugstangen 3 axial beweglich ist ferner ein Aufnehmerhalter 11, zu dessen Verschiebung Kolben 12 vorgesehen sind, die über Kolbenstangen 13 mit dem Aufnehmerhalter 11 verbunden sind und in Zylindern 14 einsitzen, die ebenfalls vom Zylinderholm 1 getragen sind. Mit 15 sind Klemmverbindungen bezeichnet, die im Laufholm 7 einsitzen und die Kolbenstangen 13 umgreifen, durch die der Laufholm 7 mit den Kolbenstangen 13 reibschlüssig fest verbindbar sind, so daß der Laufholm 7 sowohl mit dem Aufnehmerhalter 11 als auch mit den Kolben 12 fest verbindbar ist.

    [0012] Um mit der Presse auch Hohlprofile pressen zu können, ist ein Lochdorn erforderlich, der an einer Lochdorntraverse 16 befestigt ist. Die Lochdorntraverse 16 ist axial beweglich geführt in Fenstern 17, die in den den Laufholm 7 mit dem Plungerkolben 5 verbindenden Rahmen 6 eingearbeitet sind. Der Plungerkolben 5 ist hohl und zur Lochdorntraverse 16 offen, so daß er einen Zylinder für einen Plungerkolben 18 bildet, der die Lochdorntraverse 16 vorschieben kann. Für den Rückzug der Lochdorntraverse 16 ist diese mit Zylindern 19 verbunden, in denen Plungerkolben 20 einsitzen, die am Laufholm 7 abgestützt sind. Durch Klemmverbindungen 22 in der Lochdorntraverse 16 und Klemmverbindungen 23 im Zylinderholm 1 und Zugstangen 24 kann die Lochdorntraverse 16 im Pressengestell festgesetzt werden.

    [0013] Zum Verpressen eines Metallblockes 25 wird dieser in den vom Aufnehmerhalter 11 getragenen Aufnehmer 26 eingesetzt. Ein am Gegenholm 2 im Stempelhalter 27 befestigter Matrizenstempel 28 stützt eine Matrize 29. Nachdem ein am Laufholm 7 im Stempelhalter 30 befestigter Verschlußstempel 31 mit vom ihm abgestützten Aufnehmerverschlußstück 32 mit dem Laufholm 7 gegen den Block 25 vorgefahren ist und den Block 25 bis gegen die Matrize 29 verschoben hat und - falls ein Hohlprofil gepreßt werden soll - nachdem der im Dornhalter 33 an der Lochdorntraverse 16 befestigte Lochdorn 34 den Metallblock 25 durchdrungen hat bis die Dornspitze in der Öffnung der Matrize 29 steht, wird die Klemmverbindung 15 geschlossen, so daß der Aufnehmerhalter 11 mit Aufnehmer 26 mit dem Laufholm 7 verbunden ist. Der Aufnehmer 26 mit dem ihn zur einen Seite abschließenden Aufnehmerverschlußstück 32 und dem Verschlußstempel 31 bewegen sich nun gemeinsam. unter der Kraft des Plungerkolbens 5 und der Kolben 12 zur Aufnehmerverschiebung über den Matrizenstempel 28 hinweg, wobei der Metallblock 25 indirekt zum Strang ausgepreßt wird, der durch den hohlen Matrizenstempel 28 und den Durchtritt 35 im Gegenholm 2 austritt. Bauweise und Arbeitsweise der Presse entsprechen in so weit dem bekannten Stand der Technik.

    [0014] Ist nun ein Block "eingefroren", läßt sich der Block also von Beginn an oder auch kurz nachdem er angepreßt worden ist, nicht mehr mit normal hohem Umformungsgrad verpressen, so muß der Block aus dem Aufnehmer entfernt werden. Eine entsprechende Ausgangssituation ist in den Fig. 2a und 3a gegeben, wenn unterstellt ist, daß der sich im Aufnehmer 26 befindende Block 25 nach dem Anpressen (Fig. 2a) oder nach dem Stauchen von Beginn an (Fig. 3a) unter Aufwendung der maximalen Preßkraft nicht mit dem normalen Umformungsgrad auspressen läßt.

    [0015] Wie die Fig. 2b und 3b zeigen, wird zunächst der Verschlußstempel 31 in seine Ausgangslage zurückgefahren. Im Beispiel nach den Fig. 2a bis 2e wird dann das Aufnehmerverschlußstück 32a entfernt, was mit einfachen Werkzeugen oder besonderen Abziehvorrichtungen erfolgen kann, wenn das Aufnahmeverschlußstück 32a mit entsprechenden Rasten oder Gewinden zur Verbindung mit dem Abzieher versehen ist. Es ist auch möglich, das Aufnehmerverschlußstück 32a und den Ver- schlußstempel 31 durch einen Gewindebolzen miteinander zu verbinden und so das Aufnehmerverschlußstück 32a vom Verschlußstempel 31 ausziehen zu lassen. Sodann wird auch der Verschlußstempel 31 entfernt.

    [0016] Wie die Fig. 2c zeigt, ist im Austausch zum Verschlußstempel 31 ein Hohlstempel 36 in den Laufholm 7 eingesetzt, der eine Hilfsmatrize 37 abstützt. Die Hilfsmatrize 37 hat eine im Verhältnis zur Hauptmatrize 29 wesentlich größere Matrizenöffnung.

    [0017] Wird nun der Laufholm 7 mit dem Hohlstempel 36 und der auf ihm aufsitzenden Hilfsmatrize 37 gegen den Block 25 gefahren, indem der Hauptkolben 5 beaufschlagt wird, kommt es entgegen der eigentlichen Preßrichtung zu einem indirekten Auspressen des Metallblockes 25 durch die Hilfsmatrize 37, wobei der ausgepreßte Schrottstrang 38 in die Bohrung des Hohlstempels 36 einläuft, wie dies die Fig. 2d zeigt.

    [0018] Sobald der Schrottstrang 38 eine Länge von etwas weniger als der Tiefe der Bohrung im Hohlstempel 36 erreicht hat, wird der Laufholm 7 mit dem Hohlstempel 36 in die Ausgangslage zurückgefahren in die aus der Fig. 2e ersichtliche Stellung. Mittels der quer zur Pressenachse auf einem nicht dargestellten Support verfahrbaren Säge mit den zwei Sägeblättern 39 und 40 wird ein Abschnitt 38a des Schrottstranges 38 abgetrennt und ausgebracht, so daß auch der Abschnitt 38b des Schrottstranges 38 ausgebracht werden kann. In ein oder mehrfacher Wiederholung dieses Preßvorganges kann der Metallblock 25 in nötigem Maße in Schrottstrangstücke 38a, b usw. chargierfähigerLänge umgeformt werden, da entsprechend der öffnung der Hilfsmatrize 37 ein durch die vorhandene Preßkraft zu überwindendes Umformungsverhältnis eingehalten ist.

    [0019] Im Beispiel nach den Fig. 3a bis 3g wird der Verschlußstempel 31 gegen einen Profilstempel 41 ausgetauscht, wie . dies aus den Fig. 3b und 3c zu ersehen ist. Sodann wird der Profilstempel 41 bis gegen die Verschlußscheibe 32b gefahren, wie dies die Fig. 3d zeigt und es werden die Verschlußscheibe 32b und der Profilstempel 41 durch eine aus zwei Hälften bestehende und durch einen Überwurfring 42 zusammengehaltenen Schelle 43 verbunden, wie dies anhand der Fig. 5, 7 und 8 noch näher dargelegt ist. Mit dem Laufhom 7 wird von den Kolben 9 über die Zugstangen 8 und den Rahmen 6 der Profilstempel 41 zurück und die Verschlußscheibe 32b aus der Bohrung des Aufnehmers 26 heraus gezogen bis in die in Fig. 3e gezeigte Stellung, woraufhin dann die Schelle 42 gelöst und die Verschlußscheibe 32b entfernt werden kann.

    [0020] Der Profilstempel 41 wird nunmehr durch Beaufschlagung des Hauptpreßkolbens 5, der über den Rahmen 6 auf den Laufholm 7 wirkt, gegen den Block 25 im Aufnehmer 26 gepreßt. Über die drei Profilausnehmungen 44 (siehe Fig. 6) des Profilstempels 41 wird dabei der Block entgegen der eigentlichen Preßrichtung indirekt in drei Schrottstränge 45 verpreßt, die zunächst durch die Profilausnehmungen 44 ablaufen und dann außerhalb des Aufnehmers 26 nach außen abgeleitet und in Schrottstücke chargierfähiger Länge aufgeteilt werden, wie dies in Fig. 3f gezeigt ist. Die Profilausnehmungen 44 sind im Querschnitt so bemessen, daß das Verpressen des Blockes 25 über den Profilstempel 41 mit erheblich kleinerem Umformungsverhältnis erfolgt, als es die Matrize 29 beim normalen Pressen erfordern würde, so daß die Preßkraft für das Verpressen mit dem Profilstempel 41 noch ausreichend ist. Wenn der Block 25 in ausreichendem Maße verpreßt ist, wird der Laufholm 7 mit dem Profilstempel 41 zurückbewegt in die in Fig. 3g gezeigte Stellung.

    [0021] In nötigem bzw. ausreichenden Maße ist der Block 25 dann verpreßt, wenn sein Rest mit der verfügbaren Preßkraft im Aufnehmer 26 bewegt werden kann. Es wird dann der Hohlstempel 36 (im Falle des Ausführungsbeispiels nach den Fig. 2a bis 2e) bzw. der Profilstempel 41 (im Falle des Ausführungsbeispiels nach den Fig. 3a bis 3g) gegen eine Büchse 46 ausgetauscht, deren Innendurchmesser etwas größer als der Innendurchmesser des Aufnehmers 26 ist (siehe Fig. 4a). Durch Beaufschlagung des Hauptpreßkolbens 5 wird über den Rahmen 6 und den Laufholm 7 die Buchse 46 gegen den Aufnehmer 26 gepreßt. Gleichzeitig können auch die Kolben 12 zur Aufnehmerverschiebung unterstützend beaufschlagt werden. Dabei wird der sich gegen den Matrizenstempel 28 abstützende Rest des Blockes 25 aus dem Aufnehmer 26 heraus gedrückt und gelangt in die Bohrung der Buchse 46, wie in Fig. 4b gezeigt. Mittels Klemmschrauben 47 wird der Rest des Blokkes 25 in der Buchse 46 festgelegt, so daß beim Rückzug des Laufholms 7 von der Buchse 46 der Rest des Blockes 25 und ein eventuell angepreßter Strang 48 einschließlich der Matrize 29 mitgenommen werden (siehe Fig. 4c). Ist ein angepreßter Strang 48 vorhanden, kann dieser bei 49 und 50 abgetrennt und ausgebracht werden. Der Rest des Blockes 25 wird mit der Buchse 46 ausgebracht.

    [0022] Die Fig. 5 bis 8 zeigen in größerem Maßstab Einzelheiten zum Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3a bis 3g.

    [0023] Der Profilstempel 41 ist mit seinem Fuß 51 durch die Stempelhalterung 52 im Laufholm 7 lösbar befestigt. An seinem vorderen, in den Aufnehmer 26 eintretenden Teil ist der Profilstempel 41 auf einen Durchmesser reduziert, der geringfügig geringer als die Bohrung des Aufnehmers 26 ist, und ferner mit Profilausnehmungen 44 versehen. Der Profilstempel 41 und die Verschlußscheibe 32b sind an ihren einander zugekehrten Enden derart hinterdreht, daß der Profilstempel 41 eine Ringnut 53 hinter einem Bund 54 und die Verschlußscheibe 32b eine Ringnut 55 hinter einem Bund 56 aufweisen. Durch eine aus zwei Hälften 43a und 43b gebildete Schelle 43, die mit ihrem Bund 57 in die Ringnut 53 am Profilstempel 41 und mit ihrem Bund 58 in die Ringnut 55 an der Verschlußscheibe 32b greift, und deren beide Hälften 43a und 43b durch einen Uberwurfring 42 zusammengehalten sind, ist die Verschlußscheibe 32b mit dem Profilstempel 41 zugfest verbindbar. Die Hälfte 43a der Schelle 43 ist Teil eines C-förmigen Hakens 59, der mit einem Schäkel 60 an einen Kran angehängt wird. Die Hälfte 43b der Schelle 43 ist über das Scharnier 61 schwenkbar mit der Hälfte 43a bzw. dem C-förmigen Haken 59 verbunden. In ein Auge 62 am C-förmigen Haken 59 ist ein Bolzen 63 eingesetzt, auf dem eine Muffe 64 verschiebbar ist, die über das Gehänge 65 den die Hälften 43a und 43b der Schelle 43 zusammenhaltenden Überwurfring 42 trägt. Durch die Verschiebung der Muffe 64 auf dem Bolzen 63 kann der Überwurfring 42 von der in der Fig. 5 mit dem Gehänge 65 dargestellten Stellung in die ebenfalls in Fig. 5 ohne das Gehänge 65 dargestellte Stellung, in der der Überwurfring 42 die beiden Hälften 43a und 43b der Schelle 43 umfaßt, gebracht werden. Um das Aufbringen der Schelle 43 auf die Verschlußscheibe 32b zu ermöglichen, ist die Kupplung 15 zwischen den mit dem Aufnehmerhalter 11 verbundenen Kolbenstangen 13 und dem Laufholm 7 beim Anpressen (Stauchen und eventuellem Lochen des Preßblockes 25) so zu schließen, daß die Ringnut 55 und der Bund 56 an der Verschlußscheibe 32b außerhalb des Aufnehmers 26 verbleiben.

    [0024] Während bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 2a bis 2e auf den Hohlstempel 36 eine besondere Hilfsmatrize 37 aufgesetzt ist, ist beim Ausführungsbeispiel nach den Fig. 3a bis 3g der Profilstempel 41 aus einem Werkstoff gefertigt bzw. mit einer stirnseitigen Auflage aus einem Werkstoff versehen, daß die Verwendung einer besonderen Matrize entfallen kann.

    [0025] Es ist auch möglich, auf einen besonderen Verschlußstempel 31 zu verzichten, wenn der Hohlstempel 36 oder der Profilstempel 41 so bemessen und ausgebildet sind, daß sie die Verschlußscheibe 32a bzw. 32b unmittelbar während des Pressens abzustützen vermögen.


    Ansprüche

    1. Indirekt-Metallstrangpresse, bestehend aus einem Pressengestell, welches aus einem den Preßzylinder tragenden Holm, einem Gegenholm sowie Zylinderholm und Gegenholm abgestützten, seinerseits die Matrize stützenden Hohlstempel, einem im Pressengestell geführten und axial verschiebbaren, den Aufnehmer tragenden Aufnehmerhalter und einem vom Preßkolben bewegten, einen Stempel für den Verschluß des Aufnehmers tragenden Laufholm,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Verschlußstempel (31) gegen einen Hohlstempel (36) oder einen den verfügbaren Querschnitt nur teilweise füllenden Profilstempel (41) mit einem umschreibenden Kreis vom Durchmesser des Verschlußstempels (31) und nach außen offenen Profilausschnitten (44) austauschbar ist bzw. ein Hohlstempel (36) oder ein Profilstempel (41) entsprechender Ausbildung als eine Verschlußscheibe (32a, 32b) stützender Stempel verwendet wird.
     
    2. Indirekt-Metallstrangpresse nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß bei Verwendung einer Verschlußscheibe (32a, 32b) diese mit dem Verschlußstempel (31) bzw. dem Hohl- oder Profilstempel (36, 41) zugfest verbindbar ist.
     
    3. Indirekt-Metallstrangpresse nach Anspruch ,2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Verschlußscheibe (32b) und der Verschluß-, Hohl-oder Profilstempel (41) an den einander zugekehrten Enden durch ringförmige Hinterdrehungen (53, 55) gebildete Bunde (54, 56) aufweisen und durch eine mit Gegenbunden (57, 58) in die Hinterdrehungen (53, 55) greifende geteilte und durch einen Überwurfring (42) verschließbare Schelle (43) verbindbar sind.
     
    4. Arbeitsverfahren zum Entfernen von "eingefrorenen" Metallblöcken aus Metallstrangpressen der Bauart nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß nach dem Ausbringen der Verschlußscheibe (32a, 32b) und bei Verwendung eines besonderen Verschlußstempels -(31) dem Austausch desselben der eingefrorene Block (25) gegen einen mit aufgesetzter oder angeformter Hilfsmatrize (37) versehenen Hohl- oder Profilstempel (36, 41) entgegengesetzt zur eigentlichen Preßrichtung indirekt über den Profilstempel (41) oder in den Hohlstempel (36) durchgehend oder in mehrfach abgesetztem Hub sowie Abtrennung von ausgepreßten Strangabschnitten (38, 45) in chargierfähige Schrottstücke verpreßt wird, bis ein Auspressen des Blockrestes (25) möglich ist, wozu, wie an sich bekannt, zwischen den Laufholm (7) und den Aufnehmer (26) eine Buchs (46) von etwas größerem Innendurchmesser als der Bohrung des Aufnehmers (26) zur Aufnahme des Blockrestes (25) eingesetzt wird.
     
    5. Arbeitsverfahren nach Anspruch 4 durchzuführen mit einer Metallstrangpresse der Bauart nach Anspruch 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß Aufnehmerhalter (11) und Laufholm (7) beim Anpressen in eine relative Position gefahren und in dieser durch an sich bekannte Kupplungen (15) zwischen Aufnehmerhalter (11) und Laufholm (7) gehalten werden, so daß im Falle des Einfrierens eines Blockes (25) die Verschlußscheibe (32b) mit Bund (56) und Hinterdrehung (55) aus dem Aufnehmer (26) vorsteht und vor dem Entfernen des eingefrorenen Blockes (25) die Verbindung der Verschlußscheibe (32b) mit dem Verschluß-, Hohl- oder Profilstempel (41) und das Ausziehen der Verschlußscheibe (32b) mittels des Verschluß-, Hohl- oder Profilstempels (41) erfolgt.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht