[0001] Indirekt-Metallstrangpressen bestehen aus einem Pressengestell, welches aus einem
den Preßzylinder tragenden Holm, einem Gegenholm sowie Zylinderholm und Gegenholm
verbindenden Zugstangen gebildet ist, ferner aus einem am Gegenholm abgestützten,
seinerseits die Matrize stützenden Hohlstempel, einem im Pressengestell geführten
und axial verschiebbaren, den Aufnehmer tragenden Aufnehmerhalter und einem vom Preßkolben
bewegten, einen Stempel für den Verschluß des Aufnehmers tragenden Laufholm. Soweit
Rohre oder Hohlprofile hergestellt werden sollen, sind die Pressen zusätzlich mit
einem Lochdorn versehen, der durch den dann durchbohrten Verschlußstempel hindurch
bis in die Matrize durch Kolben in Zylindern verschiebbar ist.
[0002] Da beim indirekten Strangpressen keine Relativbewegungen zwischen Preßblock und Aufnehmerwandungen
stattfinden, ist der Kraftbedarf dieser Indirekt-Strangpressen geringer und es können
relativ lange Metallblöcke zum Einsatz kommen. Dies macht aber das Ausbringen "eingefrorener"
Blöcke schwierig oder gar unmöglich, da die installierte Preßkraft meist nicht ausreicht
um die verhältnismäßig langen Preßblöcke gegen die große Wandreibung der Preßblöcke
in der Aufnehmerbohrung auszustoßen. Unter dem Begriff der "eingefrorenen" Blöcke
sind Blöcke zu verstehen, die infolge Betriebsstörungen nicht mehr die zum Verpressen
mit hohen Umformungsgraden ausreichende Temperatur besitzen, nicht mehr in der Presse
auf ausreichende Temperatur gebracht werden können oder sollen, oder die aus anderen
Gründen, beispielsweise dem Bruch der Preßmatrize, nicht weiter ausgepreßt werden
können.
[0003] Die Erfindung hat eine Verbesserung der Indirekt-Strangpressen und ein Arbeitsverfahren
zum Ziel, wodurch das Entfernen "eingefrorener" Blöcke ermöglicht werden soll.
[0004] Dieses Ziel wird erreicht, wenn bei den Pressen der eingangs beschriebenen Art erfindungsgemäß
der Verschlußstempel gegen einen Hohlstempel oder gegen einen den verfügbaren Querschnitt
nur teilweise füllenden Profilstempel mit einem umschreibenden Kreis vom Durchmesser
des Verschlußstempels und nach außen offenen Profilausschnitten austauschbar ist,
bzw. wenn ein Hohlstempel oder ein Profilstempel entsprechender Ausbildung als eine
Verschlußscheibe stützender Stempel verwendet wird.
[0005] Wenn es zum Einfrieren eines Blockes kommt, ist in der Regel auch die eingesetzte
Verschlußscheibe in der Aufnehmerbohrung eingeklemmt und daher nur unter Aufwendung
erheblicher Kraft zu entfernen. Um dies ohne zusätzliche Einrichtungen zu ermöglichen,
ist gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung die Verschlußscheibe mit dem Verschlußstempel
bzw. mit dem Hohl- oder Profilstempel zugfest verbindbar. Da eine Vielzahl von Verschlußscheiben
benötigt wird, ist es von Vorteil, Verbindungsmittel vorzusehen, die insbesondere
an den Verschlußscheiben geringen Bearbeitungsaufwand erfordern. Auch muß eine Schwächung
der Verschlußscheiben durch die Verbindungsmittel vermieden werden. Aus diesen Gründen
sind gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung jede Verschlußscheibe und der Verschluß-,
Hohl- oder Profilstempel an den einander zugekehrten Enden mit durch ringförmige Hinterdrehungen
gebildeten Bunden versehen, und durch eine mit Gegenbunden in die Hinterdrehungen
greifende geteilte und durch einen Uberwurfring verschließbare Schelle verbindbar.
[0006] Das erdindungsgemäße Arbeitsverfahren sieht vor, mit einer Metallstrangpresse der
erfindungsgemäßen Bauart zum Entfernen von "eingefrorenen" Metallblöcken nach dem
Ausbringen der Verschlußscheibe und-bei Verwendung eines besonderen Verschlußstempels-
nach dem Austausch auch dieses Verschlußstempels gegen einen Hohl- oder Profilstempel
den eingefrorenen Block gegen den mit aufgesetzter oder angeformter Hilfsmatrize versehenen
Hohl- oder Profilstempel entgegengesetzt zur eigentlichen Preßrichtung indirekt über
den Profilstempel oder in den Hohlstempel durchgehend oder in mehrfach abgesetztem
Hub sowie Abtrennung von ausgepreßten Strangabschnitten in chargierfähige Schrottstücke
verpreßt wird, bis ein Auspressen des Blockrestes möglich ist, wozu, wie an sich bekannt,
zwischen den Laufholm und den Aufnehmer eine Büchse von etwas größerem Innendurchmesser
als der Aufnehmerbohrung zur Aufnahme des Blockrestes eingesetzt wird.
[0007] Weisen die Verschlußscheibe und der Verschluß-, Hohl- oder Profilstempel an ihren
einander zugekehrten Enden durch Hinterdrehungen gebildete Bunde auf und sind durch
eine Schelle verbindbar, so ist das Arbeitsverfahren gemäß einem weiteren Merkmal
der Erfindung dahingehend zu ergänzen, daß der Aufnehmerhalter und der Laufholm beim
Anpressen in eine relative Position gefahren und in dieser durch an sich bekannte
Kupplungen zwischen Aufnehmerhalter und Laufholm gehalten werden, so daß im Falle
des Einfrierens eines Blockes die Verschlußscheibe mit Bund und Hinterdrehung aus
dem Aufnehmer vorsteht und vor dem Entfernen des eingefrorenen Blockes die Verbindung
der Verschlußscheibe mit dem Verschluß-, Hohl- oder Profilstempel und das Ausziehen
der Verschlußscheibe mittels des Verschluß-, Hohl- oder Profilstempels erfolgt.
[0008] Die Zeichnungen zeigen Ausführungsbeispiele der Erfindung. Es zeigt:
Figur 1 in schematischer Darstellung eine Indirekt-Metallstrangpresse zur Herstellung
von Hohlprofilen
[0009] Die Arbeitsweise dieser Indirekt-Metallstrangpresse beim Entfernen eines "eingefrorenen"
Blockes ist den ausschnittweisen Darstellungen in verschiedenen Betriebsstellungen
zu entnehmen, und zwar den
Fig. 2a bis 2e unter Einsatz eines Hohlstempels und den
Fig. 3a bis 3g unter Einsatz eines Profilstempels während den
Fig. 4a bis 4c das anschließende Entfernen des Blockrestes zu entnehmen ist.
Figur 5 zeigt als Einzelheit den Profilstempel und die Schelle zum Verbinden der Verschlußscheibe
mit dem Profilstempel
Figur 6 zeigt den Profilstempel im Schnitt nach der in Fig. 5 angezeigten Schnittlinie
A-A
Figur 7 zeigt einen Schnitt nach der in Fig. 5 angezeigten Schnittlinie B-B und
Figur 8 zeigt einen Schnitt nach der in Fig. 7 angezeigten Schnittlinie C-C.
[0010] Die in Fig. 1 gezeigte Indirekt-Metallstrangpresse besteht aus dem Pressengestell,
welches aus einem Zylinderholm 1, einem Gegenholm 2 und diese verbindenden Zugstangen
3 gebildet ist. Der Zylinderholm 1 trägt den Haupt-Preßzylinder 4,in dem der Plungerkolben
5 als Haupt-Preßkolben einsitzt. Der Plungerkolben 5 ist über einen Rahmen 6 mit dem
Laufholm 7 verbunden, der im Pressengestell entlang den Zugstangen 3 axial beweglich
geführt ist. Den Vorschub des Laufholms 7 bewirkt der Plungerkolben 5, während für
den Rückzug Kolbenstangen 8 über den Rahmen 6 mit dem Laufholm 7 verbunden sind, die
mit ihren Kolben 9 in den Rückzugzylindern 10 einsitzen, wobei diese wie der Hauptzylinder
4 vom Zylinderholm 1 getragen sind.
[0011] Im Pressengestell entlang den Zugstangen 3 axial beweglich ist ferner ein Aufnehmerhalter
11, zu dessen Verschiebung Kolben 12 vorgesehen sind, die über Kolbenstangen 13 mit
dem Aufnehmerhalter 11 verbunden sind und in Zylindern 14 einsitzen, die ebenfalls
vom Zylinderholm 1 getragen sind. Mit 15 sind Klemmverbindungen bezeichnet, die im
Laufholm 7 einsitzen und die Kolbenstangen 13 umgreifen, durch die der
Laufholm 7 mit den Kolbenstangen 13 reibschlüssig fest verbindbar sind, so daß der
Laufholm 7 sowohl mit dem Aufnehmerhalter 11 als auch mit den Kolben 12 fest verbindbar
ist.
[0012] Um mit der Presse auch Hohlprofile pressen zu können, ist ein Lochdorn erforderlich,
der an einer Lochdorntraverse 16 befestigt ist. Die Lochdorntraverse 16 ist axial
beweglich geführt in Fenstern 17, die in den den Laufholm 7 mit dem
Plungerkolben 5 verbindenden Rahmen 6 eingearbeitet sind. Der Plungerkolben 5 ist hohl
und zur Lochdorntraverse 16 offen, so daß er einen Zylinder für einen Plungerkolben
18 bildet, der die Lochdorntraverse 16 vorschieben kann. Für den Rückzug der Lochdorntraverse
16 ist diese mit Zylindern 19 verbunden, in denen Plungerkolben 20 einsitzen, die
am Laufholm 7 abgestützt sind. Durch Klemmverbindungen 22 in der Lochdorntraverse
16 und Klemmverbindungen 23 im Zylinderholm 1 und Zugstangen 24 kann die Lochdorntraverse
16 im Pressengestell festgesetzt werden.
[0013] Zum Verpressen eines Metallblockes 25 wird dieser in den vom Aufnehmerhalter 11 getragenen
Aufnehmer 26 eingesetzt. Ein am Gegenholm 2 im Stempelhalter 27 befestigter Matrizenstempel
28 stützt eine Matrize 29. Nachdem ein am Laufholm 7 im Stempelhalter 30 befestigter
Verschlußstempel 31 mit vom ihm abgestützten Aufnehmerverschlußstück 32 mit dem Laufholm
7 gegen den Block 25 vorgefahren ist und den Block 25 bis gegen die Matrize 29 verschoben
hat und - falls ein Hohlprofil gepreßt werden soll - nachdem der im Dornhalter 33
an der Lochdorntraverse 16 befestigte Lochdorn 34 den Metallblock 25 durchdrungen
hat bis die Dornspitze in der Öffnung der Matrize 29 steht, wird die Klemmverbindung
15 geschlossen, so daß der Aufnehmerhalter 11 mit Aufnehmer 26 mit dem Laufholm 7
verbunden ist. Der Aufnehmer 26 mit dem ihn zur einen Seite abschließenden Aufnehmerverschlußstück
32 und dem Verschlußstempel 31 bewegen sich nun gemeinsam. unter der Kraft des Plungerkolbens
5 und der Kolben 12 zur Aufnehmerverschiebung über den Matrizenstempel 28 hinweg,
wobei der Metallblock 25 indirekt zum Strang ausgepreßt wird, der durch den hohlen
Matrizenstempel 28 und den Durchtritt 35 im Gegenholm 2 austritt. Bauweise und Arbeitsweise
der Presse entsprechen in so weit dem bekannten Stand der Technik.
[0014] Ist nun ein Block "eingefroren", läßt sich der Block also von Beginn an oder auch
kurz nachdem er angepreßt worden ist, nicht mehr mit normal hohem Umformungsgrad verpressen,
so muß der Block aus dem Aufnehmer entfernt werden. Eine entsprechende Ausgangssituation
ist in den Fig. 2a und 3a gegeben, wenn unterstellt ist, daß der sich im Aufnehmer
26 befindende Block 25 nach dem Anpressen (Fig. 2a) oder nach dem Stauchen von Beginn
an (Fig. 3a) unter Aufwendung der maximalen Preßkraft nicht mit dem normalen Umformungsgrad
auspressen läßt.
[0015] Wie die Fig. 2b und 3b zeigen, wird zunächst der Verschlußstempel 31 in seine Ausgangslage
zurückgefahren. Im Beispiel nach den Fig. 2a bis 2e wird dann das Aufnehmerverschlußstück
32a entfernt, was mit einfachen Werkzeugen oder besonderen Abziehvorrichtungen erfolgen
kann, wenn das Aufnahmeverschlußstück 32a mit entsprechenden Rasten oder Gewinden
zur Verbindung mit dem Abzieher versehen ist. Es ist auch möglich, das Aufnehmerverschlußstück
32a und den
Ver- schlußstempel 31 durch einen Gewindebolzen miteinander zu verbinden und so das
Aufnehmerverschlußstück 32a vom Verschlußstempel 31 ausziehen zu lassen. Sodann wird
auch der Verschlußstempel 31 entfernt.
[0016] Wie die Fig. 2c zeigt, ist im Austausch zum Verschlußstempel 31 ein Hohlstempel 36
in den Laufholm 7 eingesetzt, der eine Hilfsmatrize 37 abstützt. Die Hilfsmatrize
37 hat eine im Verhältnis zur Hauptmatrize 29 wesentlich größere Matrizenöffnung.
[0017] Wird nun der Laufholm 7 mit dem Hohlstempel 36 und der auf ihm aufsitzenden Hilfsmatrize
37 gegen den Block 25 gefahren, indem der Hauptkolben 5 beaufschlagt wird, kommt es
entgegen der eigentlichen Preßrichtung zu einem indirekten Auspressen des Metallblockes
25 durch die Hilfsmatrize 37, wobei der ausgepreßte Schrottstrang 38 in die Bohrung
des Hohlstempels 36 einläuft, wie dies die Fig. 2d zeigt.
[0018] Sobald der Schrottstrang 38 eine Länge von etwas weniger als der Tiefe der Bohrung
im Hohlstempel 36 erreicht hat, wird der Laufholm 7 mit dem Hohlstempel 36 in die
Ausgangslage zurückgefahren in die aus der Fig. 2e ersichtliche Stellung. Mittels
der quer zur Pressenachse auf einem nicht dargestellten Support verfahrbaren Säge
mit den zwei Sägeblättern 39 und 40 wird ein Abschnitt 38a des Schrottstranges 38
abgetrennt und ausgebracht, so daß auch der Abschnitt 38b des Schrottstranges 38 ausgebracht
werden kann. In ein oder mehrfacher Wiederholung dieses Preßvorganges kann der Metallblock
25 in nötigem Maße in Schrottstrangstücke 38a, b usw. chargierfähigerLänge umgeformt
werden, da entsprechend der öffnung der Hilfsmatrize 37 ein durch die vorhandene Preßkraft
zu überwindendes Umformungsverhältnis eingehalten ist.
[0019] Im Beispiel nach den Fig. 3a bis 3g wird der Verschlußstempel 31 gegen einen Profilstempel
41 ausgetauscht, wie . dies aus den Fig. 3b und 3c zu ersehen ist. Sodann wird der
Profilstempel 41 bis gegen die Verschlußscheibe 32b gefahren, wie dies die Fig. 3d
zeigt und es werden die Verschlußscheibe 32b und der Profilstempel 41 durch eine aus
zwei Hälften bestehende und durch einen Überwurfring 42 zusammengehaltenen Schelle
43 verbunden, wie dies anhand der Fig. 5, 7 und 8 noch näher dargelegt ist. Mit dem
Laufhom 7 wird von den Kolben 9 über die Zugstangen 8 und den Rahmen 6 der Profilstempel
41 zurück und die Verschlußscheibe 32b aus der Bohrung des Aufnehmers 26 heraus gezogen
bis in die in Fig. 3e gezeigte Stellung, woraufhin dann die Schelle 42 gelöst und
die Verschlußscheibe 32b entfernt werden kann.
[0020] Der Profilstempel 41 wird nunmehr durch Beaufschlagung des Hauptpreßkolbens 5, der
über den Rahmen 6 auf den Laufholm 7 wirkt, gegen den Block 25 im Aufnehmer 26 gepreßt.
Über die drei Profilausnehmungen 44 (siehe Fig. 6) des Profilstempels 41 wird dabei
der Block entgegen der eigentlichen Preßrichtung indirekt in drei Schrottstränge 45
verpreßt, die zunächst durch die Profilausnehmungen 44 ablaufen und dann außerhalb
des Aufnehmers 26 nach außen abgeleitet und in Schrottstücke chargierfähiger Länge
aufgeteilt werden, wie dies in Fig. 3f gezeigt ist. Die Profilausnehmungen 44 sind
im Querschnitt so bemessen, daß das Verpressen des Blockes 25 über den Profilstempel
41 mit erheblich kleinerem Umformungsverhältnis erfolgt, als es die Matrize 29 beim
normalen Pressen erfordern würde, so daß die Preßkraft für das Verpressen mit dem
Profilstempel 41 noch ausreichend ist. Wenn der Block 25 in ausreichendem Maße verpreßt
ist, wird der Laufholm 7 mit dem Profilstempel 41 zurückbewegt in die in Fig. 3g gezeigte
Stellung.
[0021] In nötigem bzw. ausreichenden Maße ist der Block 25 dann verpreßt, wenn sein Rest
mit der verfügbaren Preßkraft im Aufnehmer 26 bewegt werden kann. Es wird dann der
Hohlstempel 36 (im Falle des Ausführungsbeispiels nach den Fig. 2a bis 2e) bzw. der
Profilstempel 41 (im Falle des Ausführungsbeispiels nach den Fig. 3a bis 3g) gegen
eine Büchse 46 ausgetauscht, deren Innendurchmesser etwas größer als der Innendurchmesser
des Aufnehmers 26 ist (siehe Fig. 4a). Durch Beaufschlagung des Hauptpreßkolbens 5
wird über den Rahmen 6 und den Laufholm 7 die Buchse 46 gegen den Aufnehmer 26 gepreßt.
Gleichzeitig können auch die Kolben 12 zur Aufnehmerverschiebung unterstützend beaufschlagt
werden. Dabei wird der sich gegen den Matrizenstempel 28 abstützende Rest des Blockes
25 aus dem Aufnehmer 26 heraus gedrückt und gelangt in die Bohrung der Buchse 46,
wie in Fig. 4b gezeigt. Mittels Klemmschrauben 47 wird der Rest des Blokkes 25 in
der Buchse 46 festgelegt, so daß beim Rückzug des Laufholms 7 von der Buchse 46 der
Rest des Blockes 25 und ein eventuell angepreßter Strang 48 einschließlich der Matrize
29 mitgenommen werden (siehe Fig. 4c). Ist ein angepreßter Strang 48 vorhanden, kann
dieser bei 49 und 50 abgetrennt und ausgebracht werden. Der Rest des Blockes 25 wird
mit der Buchse 46 ausgebracht.
[0022] Die Fig. 5 bis 8 zeigen in größerem Maßstab Einzelheiten zum Ausführungsbeispiel
nach den Fig. 3a bis 3g.
[0023] Der Profilstempel 41 ist mit seinem Fuß 51 durch die Stempelhalterung 52 im Laufholm
7 lösbar befestigt. An seinem vorderen, in den Aufnehmer 26 eintretenden Teil ist
der Profilstempel 41 auf einen Durchmesser reduziert, der geringfügig geringer als
die Bohrung des Aufnehmers 26 ist, und ferner mit Profilausnehmungen 44 versehen.
Der Profilstempel 41 und die Verschlußscheibe 32b sind an ihren einander zugekehrten
Enden derart hinterdreht, daß der Profilstempel 41 eine Ringnut 53 hinter einem Bund
54 und die Verschlußscheibe 32b eine Ringnut 55 hinter einem Bund 56 aufweisen. Durch
eine aus zwei Hälften 43a und 43b gebildete Schelle 43, die mit ihrem Bund 57 in die
Ringnut 53 am Profilstempel 41 und mit ihrem Bund 58 in die Ringnut 55 an der Verschlußscheibe
32b greift, und deren beide Hälften 43a und 43b durch einen Uberwurfring 42 zusammengehalten
sind, ist die Verschlußscheibe 32b mit dem Profilstempel 41 zugfest verbindbar. Die
Hälfte 43a der Schelle 43 ist Teil eines C-förmigen Hakens 59, der mit einem Schäkel
60 an einen Kran angehängt wird. Die Hälfte 43b der Schelle 43 ist über das Scharnier
61 schwenkbar mit der Hälfte 43a bzw. dem C-förmigen Haken 59 verbunden. In ein Auge
62 am C-förmigen Haken 59 ist ein Bolzen 63 eingesetzt, auf dem eine Muffe 64 verschiebbar
ist, die über das Gehänge 65 den die Hälften 43a und 43b der Schelle 43 zusammenhaltenden
Überwurfring 42 trägt. Durch die Verschiebung der Muffe 64 auf dem Bolzen 63 kann
der Überwurfring 42 von der in der Fig. 5 mit dem Gehänge 65 dargestellten Stellung
in die ebenfalls in Fig. 5 ohne das Gehänge 65 dargestellte Stellung, in der der Überwurfring
42 die beiden Hälften 43a und 43b der Schelle 43 umfaßt, gebracht werden. Um das Aufbringen
der Schelle 43 auf die Verschlußscheibe 32b zu ermöglichen, ist die Kupplung 15 zwischen
den mit dem Aufnehmerhalter 11 verbundenen Kolbenstangen 13 und dem Laufholm 7 beim
Anpressen (Stauchen und eventuellem Lochen des Preßblockes
25) so zu schließen, daß die Ringnut 55 und der Bund 56 an der Verschlußscheibe 32b
außerhalb des Aufnehmers 26 verbleiben.
[0024] Während bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 2a bis
2e auf den Hohlstempel 36 eine besondere Hilfsmatrize 37 aufgesetzt ist, ist beim Ausführungsbeispiel
nach den Fig.
3a bis 3g der Profilstempel 41 aus einem Werkstoff gefertigt bzw. mit einer stirnseitigen
Auflage aus einem Werkstoff versehen, daß die Verwendung einer besonderen Matrize
entfallen kann.
[0025] Es ist auch möglich, auf einen besonderen Verschlußstempel
31 zu verzichten, wenn der Hohlstempel 36 oder der Profilstempel 41 so bemessen und
ausgebildet sind, daß sie die
Verschlußscheibe 32a bzw. 32b unmittelbar während des Pressens abzustützen vermögen.
1. Indirekt-Metallstrangpresse, bestehend aus einem Pressengestell, welches aus einem
den Preßzylinder tragenden Holm, einem Gegenholm sowie Zylinderholm und Gegenholm
abgestützten, seinerseits die Matrize stützenden Hohlstempel, einem im Pressengestell
geführten und axial verschiebbaren, den Aufnehmer tragenden Aufnehmerhalter und einem
vom Preßkolben bewegten, einen Stempel für den Verschluß des Aufnehmers tragenden
Laufholm,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Verschlußstempel (31) gegen einen Hohlstempel (36) oder einen den verfügbaren
Querschnitt nur teilweise füllenden Profilstempel (41) mit einem umschreibenden Kreis
vom Durchmesser des Verschlußstempels (31) und nach außen offenen Profilausschnitten
(44) austauschbar ist bzw. ein Hohlstempel (36) oder ein Profilstempel (41) entsprechender
Ausbildung als eine Verschlußscheibe (32a, 32b) stützender Stempel verwendet wird.
2. Indirekt-Metallstrangpresse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Verwendung einer Verschlußscheibe (32a, 32b) diese mit dem Verschlußstempel
(31) bzw. dem Hohl- oder Profilstempel (36, 41) zugfest verbindbar ist.
3. Indirekt-Metallstrangpresse nach Anspruch ,2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verschlußscheibe (32b) und der Verschluß-, Hohl-oder Profilstempel (41) an
den einander zugekehrten Enden durch ringförmige Hinterdrehungen (53, 55) gebildete
Bunde (54, 56) aufweisen und durch eine mit Gegenbunden (57, 58) in die Hinterdrehungen
(53, 55) greifende geteilte und durch einen Überwurfring (42) verschließbare Schelle
(43) verbindbar sind.
4. Arbeitsverfahren zum Entfernen von "eingefrorenen" Metallblöcken aus Metallstrangpressen
der Bauart nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß nach dem Ausbringen der Verschlußscheibe (32a, 32b) und bei Verwendung eines besonderen
Verschlußstempels -(31) dem Austausch desselben der eingefrorene Block (25) gegen
einen mit aufgesetzter oder angeformter Hilfsmatrize (37) versehenen Hohl- oder Profilstempel
(36, 41) entgegengesetzt zur eigentlichen Preßrichtung indirekt über den Profilstempel
(41) oder in den Hohlstempel (36) durchgehend oder in mehrfach abgesetztem Hub sowie
Abtrennung von ausgepreßten Strangabschnitten (38, 45) in chargierfähige Schrottstücke
verpreßt wird, bis ein Auspressen des Blockrestes (25) möglich ist, wozu, wie an sich
bekannt, zwischen den Laufholm (7) und den Aufnehmer (26) eine Buchs (46) von etwas
größerem Innendurchmesser als der Bohrung des Aufnehmers (26) zur Aufnahme des Blockrestes
(25) eingesetzt wird.
5. Arbeitsverfahren nach Anspruch 4 durchzuführen mit einer Metallstrangpresse der
Bauart nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß Aufnehmerhalter (11) und Laufholm (7) beim Anpressen in eine relative Position
gefahren und in dieser durch an sich bekannte Kupplungen (15) zwischen Aufnehmerhalter
(11) und Laufholm (7) gehalten werden, so daß im Falle des Einfrierens eines Blockes
(25) die Verschlußscheibe (32b) mit Bund (56) und Hinterdrehung (55) aus dem Aufnehmer
(26) vorsteht und vor dem Entfernen des eingefrorenen Blockes (25) die Verbindung
der Verschlußscheibe (32b) mit dem Verschluß-, Hohl- oder Profilstempel (41) und das
Ausziehen der Verschlußscheibe (32b) mittels des Verschluß-, Hohl- oder Profilstempels
(41) erfolgt.