[0001] Die Erfindung betrifft eine Wickelmaschine zum Aufwickeln von strangförmigem Wickelgut
auf eine Spule, welcher das..Wickelgut über einen Strangführer zugeführt wird, mit
einem Vorschubantrieb für eine längs einander hin- und hergehende Changierbewegung
von Spule und Strangführer und mit einer Steuereinrichtung zur Aufrechterhaltung eines
konstanten Auflaufwinkels zur exakten Verlegung der Windungen innerhalb jeder Wickellage.
[0002] Es ist bekannt, bei solchen Wickelmaschinen den Strangführer als eine um eine vertikale
Achse schwenkbare Verlegegabel auszuführen (DE-PS 15 74 425), welche durch die Wanderung
der Wickelgutauflaufstelle auf der Spule zur Seite hin ausgeschwenkt wird und dabei
Endschalter betätigt, welche einen Vorschubantrieb für eine axiale Verstellung des
Wicklers so lange einschalten, bis eine dem Sollauflaufwinkel, das ist im allgemeinen
ein "Rückhaltewinkel", entsprechende Relativstellung von Spule und Verlegegabel wieder
erreicht ist. Bei einer solchen Arbeitsweise muß allerdings eine für die Auslösung
der Endschalter ausreichende Abweichung des Auflaufwinkels vom Sollwert zugelassen
werden, wobei unterstellt wird, daß auch bei stärker abweichendem Auflaufwinkel sich
immer noch Windung neben Windung legt und keine Windung ungewollt in eine nächste
Wickellage aufsteigt. Diese Voraussetzung ist aber nicht immer zuverlässig erfüllt.
Denn der Verlegevorschub ist nicht konstant, weil bei einer exakten Verlegung die
erste
'Windung am Flansch immer parall zum Flansch verläuft. Dadurch werden auch die weiteren
Windungen nicht nach Art einer kontinuierlichen Wendel auf die Spule ge- .wickelt,
sondern orthozyklisch, d.h., nach jeweils 360 liegt ein seitlicher Versprung in der
Windung vor, die im übrigen parallel zu den Hauptflanschen verläuft. Die Verlegebewegung
muß also diesem Versprung jeder Windung angepaßt werden. An einer solchen Versprungstelle
kann aber, - insbesondere wenn der Sollauflaufwinkel bzw. der Rückhaltewinkel etwas
zu groß geworden ist oder das Wickelgut zum Kleben neigt oder eine nichtfutschende,
gummiartige Oberfläche hat -, eine Windung in eine nächst höhere Wicke lage aufsteigen.
Ein solches Fehlverhalten kann aber mit den bekannten, mit einer schwenkbaren Verlegegabel
arbeitenden Wickel maschinen nicht automatisch, sondern nur durch Eingreifen einer
Bedienungsperson korrigiert werden.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer Wickelmaschine der gattungsgemäßen
Art, bei welcher der Abstand oder Anlagedruck zwischen benachbarten Windungen einer
Wickellage ausschließlich durch die Relativbewegung zwischen Spule und Strar führer
bestimmt wird, Schwankungen im Auflaufwinkel während der Ausbildung der jeweiligen
Wickellage auszuschalten.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß die Steuereinrichtung
aus einer ersten Meßeinrichtung, die die Lage der jeweils letztgewickelten Windung
an einer um einen bestimmten Spulendrehwinkel vor der Wickelgutauflaufstelle liegend
Meßstelle erfaßt, aus einer zweiten Meßeinrichtung zur Erfassung der jeweiligen Changierposition
von Spule und Strangführer und aus einem Rechner besteht, welcher aus den Meßdaten
beider Meßeinrichtungen diejenige Relativposition berechnet und dem Vorschubantrieb
befiehlt, die die Spule und der Strangführer nach Drehen der Spule um den vorerwähnten
Spulendrehwinkel zur Aufrechterhaltung des Auflaufwinkels erreicht haben müssen. Bei
der Erfindung wird also ständig zeitlich vorab die Lage der späteren Auflaufstelle
ermittelt und die Relativbewegung zwischen Spule und Strangführer in der Zwischenzeit
so gesteuert, daß bei Ankunft der vorab ermittelten Auflaufstelle an dem tatsächlichen
Wickelgutauflaufpunkt der gewünschte Auflaufwinkel immer aufrecht erhalten bleibt.
Wird also beispielsweise ein Versprung in der letztgelegten Windung beispielsweise
60 vor der Istauflaufstelle erfaßt, wird der Changierantrieb entsprechend eingeschaltet,
daß nach Ausführung der 60
0 Spulendrehung die Relativstellung von Spule und Strangführer wieder dieselbe ist
wie zu dem früheren Meßzeitpunkt. Da bei dieser Arbeitsweise immer die Auflaufstelle
in Abhängigkeit von der letztgewickelten Windung erfaßt wird, fallen beim Errechnen
der
Changierbewegungen keine Summenfehler an. Wie praktische Erprobungen gezeigt haben,
erbringt diese Art der frühzeitigen Steuerung des Changierantriebes eine hohe Zuverlässigkeit
und Verlegegenauigkeit und stellt sie einen wesentlichen Schritt bei dem allgemeinen
Bemühen dar, vollautomatische Wickelmaschinen zu schaffen, die keine Überwachung und
Korrektureingriffe durch eine Bedienungspersonmehr erfordern.
[0005] Der Erfindung zufolge kann vorgesehen werden, daß die erste Meßeinrichtung aus einem
seitwärts bewegbaren, die letztgewickelte Windung seitlich abtastenden Tastorgan besteht,
das in Abhängigkeit von seiner Auslenkung einen Meßwert für die Lage der Windung relativ
zum Strangführer liefert.
[0006] Statt einer solchen mechanischen Abtastung wird nach der Erfindung jedoch eine berührungslose,
nicht mechanische Erfassung der letztgewickelten Windung bevorzugt. Hierbei kann beispielsweise
die erste Meßeinrichtung aus einer optoelektrischen, tangential zur obersten Wicklung
gerichteten Fernsehkamera.bestehen, die die Wan-
derung des Stirnendes der gerade gewickelten Lage überwacht. Das Ausgangssignal dieser
Fernsehkamera wird derart ausgewertet, daß die Position der Stirnseite der Wickellage
in Bezug auf eine ortsfeste Koordinate parallel zur Spulenachse angegeben wird. Zum
gleichen Zeitpunkt wird auch die momentane Position der Spule auf dieser ortsfesten
Koordinate festgehalten, falls die Spule die Changierbewegung ausübt, oder sonst die
momentane Position des Strangführers, falls dieser die Changierbewegung ausführt.
Aus den beiden Meßdaten kann dann zusammen mit dem bekannter Durchmesser des Wickelgutes
jene Relativstellung errechnet werden, die Spule und Strangführer haben müssen, wenn
die vermessene Stelle der letzten Windung die Wickelgutauflaufstelle erreicht hat.
Die Ausmessung der letzten Windung einer Lage kann beispielsweise 10 mal pro Spulenumdrehung
durchgeführt werden; dementsprechend gibt es pro Spulenumdrehung 10 Sollstellungen
des Wicklers (bzw. Strangführers), die nach dem entsprechenden
[0007] Teil einer Spulenumdrehung, d.h. je nachdem, wie weit die Meßstelle von der Auflaufstelle
entfernt ist, vom Changierantrieb erreicht werden sollen.
[0008] Bei der Errechnung der jeweiligen Soll-Position kann natürlich ein jeweils einzustellender
Rückhaltewinkel mitberücksichtigt werden. Der optimale Rückhaltewinkel, der vom Wickelgut
ab-
hä
ngig ist, ist durch Programmieren des Rechners einstellbar.
[0009] Bei der Arbeitsweise nach der Erfindung wird also jeweils die letzte Windung als
Schablone für die nächste Windung verwendet.
[0010] Die zeitliche Trennung der Meßstelle von der Auflaufstelle gibt der noch den großen
Vorteil, daß die Verfahrbewegungen die mit Trägheit behaftet sind, rechtzeitig und
über den Rechner sogar geschwindigkeitsabhängig eingeleitet werden können, so daß
ein ungewolltes Aufklettern des Wickelgutes mit Sicherheit vermieden werden kann.
[0011] Gemäß einer alternativen Ausführungsform kann die erste Meßeinrichtung aus radial
zur Spule gerichteten Entfernungssensoren, z.B. Ultraschallsensoren, bestehen, Gemäß
einer weiteren Alternative kann auch noch vorgesehen werden, daß die erste Meßeinrichtung
aus einer radial auf die Spule.gerichteten Fernsehkamera und einem demgegenüber geneigten,
die Spule mit einem über den Wickelgutauflaufbereich sich erstreckenden Lichtband
anstrahlenden Scheinwerfer besteht.
[0012] Der Erfindung zufolge kann auch vorgesehen werden, daß die erste Meßeinrichtung aus
einer auf den auflaufenden Wickelgutstrang in Abstand vor der Auflaufstelle gerichteten,
den Rückhaltewinkel erfassenden Fernsehkamera oder aus einer den Rückhaltewinkel des
Wickelgutes erfassenden Tasteinrichtung besteht, aus deren Meßwerten der Rechner die
Istlage, der Auflaufstelle und damit die Sollage der Auflaufstelle nach einer weiteren
Umdrehung errechnet. Auch bei diesen Ausführungsformen wird die Lage der letzten Windung
indirekt an einer vorausliegenden - hier um 360
0 Spulendrehung vorausliegenden - Stelle gemessen und daraus die Changierposition errechnet
und befohlen, die die Spule und der Strangführer nach einer weiteren vollen Spulenumdrehung
erreicht haben müssen.
[0013] Zur Erfassung der jeweiligen Changierstellung von Spule und Strangführer dient die
zweite Meßeinrichtung, die der Erfindung zufolge aus einem Impulsstachometer bestehen
kann, welcher mit dem Verlegeantrieb mitläuft und quasi den Weg des Velegeantriebes
skaliert.
[0014] Bei flexiblem Wickelgut, welches beim Aufspulen seitlich um Führungsrollen abgelenkt
werden darf, kann die Changierbewegung in bekannter Weise durch ein axiales Verfahren
des Strangführers längs der feststehenden Spule erfolgen. Bei anderem Wickelgut, z.B.
dickeren elektrischen Kabeln, ist dagegen erforderlich, daß der Strangführer ortsfest
verbleibt und daß die Spule die Changierbewegung ausführt. Bei beiden Arten ist die
Erfindung in gleicher Weise anwendbar. Darüber hinaus kann der Erfindung zufolge noch
vorgesehen werden, daß die Spule die Changierbewegungzu- einer fest vorgegebenen Geschwindigkeit
ausführt und daß der Strangführer ebenfalls in Changierrichtung verstellbar ist, aber
. nur die von der Umsteuereinrichtung nach der Erfindung bestimmten Korrekturbewegungen
ausführt. Eine solche Ausführungsform erweist sich insbesondere dann als sehr vorteilhaft,
wenn mit sehr großen Geschwindigkeiten aufgespult werden soll.
[0015] Die Erfindung wird im folgenden am Beispiel einer Wickelmaschine näher erläutert,
bei welcher die Trommel nach der Methode der Eigenverlegung längs des Strangführers
hin- und herbewegt wird. In der Zeichnung zeigt:
Figur 1 eine Wickelmaschine nach der Erfindung in Vorderansicht,
Figur 2 die Wickelmaschine, in Figur 1 in Richtung de Pfeiles II gesehen,
Figur 3 eine auszugsweise Draufsicht auf die Wickelmaschine nach Figur 2,
Figur 4 und 5 ein erstes Ausführungsbeispiel für eine Meßeinrichtung zur Erfassung
der Lage der jeweils letztgewickelten Windung,
Figur 6 und 7 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Einrichtung zur Erfassung der
jeweils letztgewickelten Windung,
Figur 8 und 9 ein drittes Ausführungsbeispiel für di Erfassung der letzgewickelten
Windung,
Figur 10 und 11 ein viertes Ausführungsbeispiel für die Erfassung der letzgewickelten
Windung und
Figur 12 und 13 ein fünftes und sechstes Ausführungsbeispiel, bei denen die Lage der
letztgewickelten Windung indirekt erfaßt wird.
[0016] Die Figuren 1 bis 3 veranschaulichen eine Wickelmaschine mit einem vierbeinigen,
auf Rollen 1 verfahrbaren Gerüst 2, an dessen oberen Teil zwei Pinolenarme 3,4 aufgehängt
sind, auf deren unteren Pinolen 5,6 eine Spule 7 mit Flanschen 8 aufgenommen ist.
Der Spule 7 wird über einen ortsfest angeordneten Strangführer 9 ein strangförmiges
Wickelgut 10 zugeführt, das mit eng aneinander anliegenden Windungen und mit exakt
übereinander liegenden Wickellagen aufgewickelt werden soll. Während des Wickelvorganges
wandert die Wickelgutauflaufstelle 11 zwischen den Spulenflanschen 8 hin und her,
wobei zur Erzielung einer engen Anlage benachbarter Windungen das Wickelgut mit einem
konstanten Auflaufwinkel α auf die Spule auflaufen soll. Zur Aufrechterhaltung des
Winkels d .wird der Wickler beim Ausführungsbeispiel auf bodenseitigen Schienen vor
dem Strangführer 9 mittels eines Vorschubantriebes 12 hin und her verfahren, wobei
eine als Impulstachometer ausgebildete Meßeinrichtung 13 die Stellung der Wickelmaschine
bzw. der Spule 7 relativ zu einer ortsfesten Koordinate parallel zur Spulenachse 14
ermittelt und an einen beim Ausführungsbeispiel am Strangführer 9 angeordneten Rechner
15 liefert.
[0017] Der Rechner 15 enthält ferner von einer weiteren Meßeinrichtung 16 Werte für die
jeweilige Lage der letztgewickelten Windung 17, wobei diese Messung an einer der Ist-Wickelgutauflaufstelle
11 um einen bestimmten Drehwinkel, hier 180
0, vorausgehenden Stelle erfolgt.
[0018] Bei der Meßeinrichtung 16 nach den Figuren 1 bis 5 handelt es sich um eine tangential
auf den Spulenwickel gerichtete Fernsehkamera, der auf der Gegenseite eine optische
Kontrastfläche 18 gegenübersteht. Die Meßeinrichtung 16 wird vorzugsweise taktweise
betätigt und liefert beispielsweise zehn- oder zwanzigmal je Spulenumdrehung ein Signal
für die Lage der Windungsflanke 17a der letzgewickelten Windung 17 an der um 180°
gegenüber der Ist-Auflaüfstelle 11 verschobenen Position. Der Rechner 15 berechnet
aus den von den beiden Meßeinrichtungen 13 und 16 ge-. lieferten Meßdaten jeweils
die Relativstellung, die nach weiteren 180° Spulenumdrehung zwischen Spule 7 und Strangführer
9 bestehen muß, damit der gewünschte Auflaufwinkel α aufrechterhalten bleibt. Die
Steuerung der Changierbewegung kann hierbei sehr genau erfolgen, so daß die Changierbewegung
dem in Figur 10 in vergrößerter Darstellung gezeigten unregelmäßigen Verlauf der einzelnen
Windungen eng erfolgen kann. Die Gefahr, daß das Wickelgut an einem solchen Windungsversprung
Z ungewollt in eine nächst höhere Wickellage aufklettert, ist bei der Steuerungsart
nach der Erfindung ausgeschlossen. In Figur 5 ist wie in den später noch beschriebenen
Figuren 7,9 und 13 jeweils der linke Spulenflansch 8 weggelassen.
[0019] Die Figuren 6 und 7 veranschaulichen ein Ausführungsbeispiel, bei welchem die Einrichtung
zur Erfassung der Lage der letztgewickelten; Windung aus radial zur Spule gerichteten
Entfernungssensoren 19 besteht, bei denen es sich beispielsweise um Ultraschallsensoren
handeln kann.
[0020] Als weitere Alternative zeigen die Figuren 8 und 9 eine
Meßein- richtung, welche aus einer etwa radial auf die Spule gerichteten Fernsehkamera
20 und aus einem demgegenüber'geneigten Scheinwerfer 21 besteht, welcher die Spule
7 über ihre ganze Länge hinweg mit einem Lichtband 22a, 22b anstrahlt. Infolge der
unterschiedlichen ; Ausrichtung von Scheinwerfer 21 und Kamera 20 verspringt für die
Kamera das Lichtband an der Grenze zwischen zwei übereinander liegenden Wickellagen
und kann folglich also der Aufbau und das Wandern der Stirnfläche der oberen Wickellage
von der Kamera 20 exakt verfolgt werden.
[0021] Die Figuren 10 und 11 zeigen ein mechanisches Tastorgan 23, das an einer um etwa
90° gegenüber der Wickelgutauflaufstelle 11 voraneilenden Stelle an der Seitenfläche
der letzgewickelten Windung 17a anliegt. Das Tastorgan 23 ist auf einer zur Spulenachse
parallelen Führung 24 verschiebbar. Beim Auflaufen bei-. spielsweise auf die Schräge
des Versprungs Z einer Windung wird das Tastorgan 23 vorübergehend in Richtung der
Führung 24 verschoben, wobei diese Bewegung aber gemessen und zur Berechnung und Auslösung
eines Antriebsbefehles an den Changierantrieb ausgenützt wird dahingehend, daß die
Spule nach 90
0 Umdrehung wieder in der gleichen Relativstellung-zum- Strangführer steht und also
das Tastorgan 23 in die gezeigte Grundstellung zurückkehren konnte.
[0022] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 12 wird die Lage der letztgewickelten Windung
indirekt aus der Schräglage bzw. dem Rückhaltewinkel des zulaufenden Wickelgustranges
10 mittels einer Fernsehkamera 25 gemessen und an den Rechner 26 geliefert. Die Fernsehkamera
ist schräg aufwärts gerichtet und ihr liegt ein kontrastierendes Feld 27 oder Leuchtband
zur leichteren Erfassung des Wickelstranges gegenüber. Wenn der Versprung Z einer
Windung an die Wickelgutauflaufstelle 11 gelangt, ändert sich der Auflaufwinkel um
ein bestimmtes Maß. Der Rechner speichert diese Information und steuert den Changierantrieb
derart, daß nach einer weiteren Spulenumdrehung die Changierstellung um einen Wickelgutdurchmesser
verstellt ist.
[0023] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 13 wird der Auflaufwinkel durch eine mechanische
Abtasteinrichtung 28 mit Tastrolle 29 laufend erfaßt. Die Auswertung geschieht hier
in gleicher Weise wie beim vorhergehenden Ausführungsbeispiel nach Figur 12.
1. Wickelmaschine zum Aufwickeln von strangförmigem Wickelgut auf eine Spule, welcher
das Wickelgut über einen Strangführer zugeführt wird, mit einem Vorschubantrieb für
eine längs einander hin- und hergehenden Changierbewegung von Spule und Strangführer
und mit einer Steuereinrichtung zur Aufrechterhaltung eines konstanten Auflaufwinkels
zur exakten Verlegung der Windungen innerhalb jeder Weickellage, dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuereinrichtung aus einer ersten Meßeinrichtung (16), die die Lage der jeweils
letztgewickelten Windung (17) an einer um einen bestimmten Spulendrehwinkel vor'der
Wickelgutauflaufstelle (11) liegenden Meßstelle erfaßt, aus einer zweiten Meßeinrichtung
(13) zur Erfassung der jeweiligen Changierposition von Spule (7) und Strangführer
(9) und aus einem Rechner (15) besteht, welcher aus den Meßdaten beider Meßeinrichtungen
diejenige Relativposition berechnet und dem Vorschubantrieb (12) befiehlt, die die
Spule (7) und der Strangführer.(9) nach Drehen der Spule um den vorerwähnten Spulendrehwinkel
zur Aufrechterhaltung des Auflaufwinkels (α) erreicht haben müssen.
2. Wickelmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Meßeinrichtung aus einem seitwärts bewegbaren, die letzgewickelte Windung
seitlich abtastenden Tastorgan (23) besteht, das in Abhängigkeit von seiner Auslenkung
einen Meßwert für die Lage der Windung (17) relativ zum Strangführer (9) liefert.
3. Wickelmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Meßeinrichtung (16) aus einer optoelektrischen, tangential zur obersten
Wicklung gerichteten Fernsehkamera besteht.
4. Wickelmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Meßeinrichtung aus radial zur Spule gerichteten Entfernungssensoren
(19), z.B. Ultraschallsensoren, besteht.
5. Wickelmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Meßeinrichtung aus einer radial auf die Spule gerichteten Fernsehkamera
(20) und einem demgegenüber geneigten, die Spule (7) mit einem über den Wickelgutauflaufbereich
sich erstreckenden Lichtband (22a,22b) anstrahlenden Scheinwerfer (21) besteht.
6. Wickelmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste Meßeinrichtung aus einer auf den auflaufenden Wik kelgutstrang (10)
in Abstand vor der Auflaufstelle gerichteten, den Rückhaltewinkel (α) erfassenden
Fernsehkamera oder aus einer den Rückhaltewinkel des Wickelgutes erfassenden Tasteinrichtung
besteht, aus deren Meßwerten der Rechner die Istlage der Äuflaufstelle und damit die
Sollage der Auflaufstelle nach einer weiteren Umdrehung errechnet.
7. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Meßeinrichtung (13) aus einem Impulstachometer besteht, welcher mit
dem Vorschubantrieb (12) mitläuft.
8. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spule (7) mit einer konstanten Geschwindigkeit für die Changierbewegung angetrieben
ist und daß der Strangführer (9) einen zusätzlichen Antrieb besitzt und in Abhängigkeit
von Ausgangsbefehlen des Rechners Korrekturbewegungen ausführt.