[0001] Die Erfindung betrifft eine Anlage zum galvanischen Abscheiden von Metallen, insbesondere
von Aluminium aus aprotischen, sauerstoff- und wasserfreien, aluminiumorganischen
Elektrolyten, mit einer nach außen abgeschlossenen.und mit einem Schutzgas beaufschlagbaren
Aluminierzelle für Draht-, Rohr- und Bandmaterial.
[0002] Es sind Elektrolyseanlagen zum Plattieren von draht-und bandförmigen Materialien
bekannt, bei denen das zu behandelnde Gut in senkrechten Schleifen durch ein Elektrolysebad
geführt wird. Beispielsweise ist durch die DE-OS 15 21 076 eine Vorrichtung zum Plattieren
eines Stranges aus Kunststoff bekannt, bei der der leitend vorbeschichtete Kunststoffstrang
in einer Vielzahl von Schleifen mit Hilfe oben angeordneter Antriebs- und Kontaktierungsrollen
und unten angeordneten Umlenkrollen durch ein Elektrolysebad geleitet wird, wobei
im Elektrolysebad parallel zum Strangverlauf angeordnete senkrechte Anodenplatten
vorgesehen sind. Eine solche Anlage ist zum galvanischen Abscheiden von Aluminium
weder vorgesehen noch dafür geeignet, da zum Aluminieren ein Elektrolyt verwendet
werden muß, der unter sauerstoff-und wasserfreien Bedingungen hergestellt ist und
so weit als praktisch möglich gehalten werden muß. Da der Zutritt von Luftsauerstoff
und Luftfeuchtigkeit in zunehmenden, größeren Mengen eine erhebliche Verringerung
der Leitfähigkeit und der Lebensdauer dieser Elektrolyten bewirkt, muß das Elektrolytbad
bei der galvanischen Aluminierung unter Luftausschluß gehalten werden. Eine solche
Anlage muß dann unter Schutzgasatmosphäre betrieben werden, wobei der Ein- und Auslauf
des zu behandelnden Gutes über Schleusen erfolgen muß, um Luftzutritt zum Elektrolysebad
so weit als möglich zu unterbinden.
[0003] Ferner ist mit den bekannten Anlagen nur solches band-und strangförmige Guttzu verarbeiten,
das auch im unbehandelten Zustand umgelenkt werden darf. Es gibt aber band- und strangförmige
Güter, die unbehandelt nicht umgelenkt werden dürfen, beispielsweise Lichtwellenleiter...
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Anlage der eingangs beschriebenen
Art zu schaffen, bei der das band- ader strangförmige Gut beim-Aluminieren nicht umgelenkt
zu werden braucht. Eine weitere Aufgabe besteht darin, daß eine möglichst hohe Abscheidungsgeschwindigkeit
erzielt werden kann, damit akzeptable Ba dlängen und Expositionszeiten resultieren.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß als Aluminierzelle eine
Rohrzelle verwendet ist, durch die das zu behandelnde Gut in Achsrichtung vorzugsweise
kontinuierlich bewegbar ist, daß an beiden Enden der Rohrzelle je eine, einerseits
das Eindringen von Luftatmosphäre in die Rohrzelle und andererseits das Ausströmen
des Elektrolyten aus der Rohrzelle, verhindernde Schleusenanordnungen vorgesehen sind.
[0006] Eine wesentliche Steigerung der Stromdichte und damit Verkürzung der Expositionszeit
kann gemäß einem weiteren Vorschlag der Erfindung dadurch erzielt werden, daß der
Elektrolyt mit Hilfe eines geschlossenen Elektrolyt-Umlaufsystems, vorzugsweise entgegengesetzt
der Bewegungsrichtung des zu behandelnden Gutes durch die Rohrzelle pumpbar ist. Die
mit der Stromdichte zunehmend frei werdende Joulsche Wärme kann so besonders wirksam
abgeführt werden.
[0007] Eine besonders einfache Lösung des Problems ergibt sich dadurch, daß zwischen Rohrzelle
und den Schleusenanordnungen vorzugsweise T-förmige Verbindungsstücke zum Ausblenden
und Umlenken der Bewegungsrichtung des--strömenden Elektrolyten angeordnet sind. Die
T-förmigen Verbindungsstücke sollen möglichst strömungsgünstig ausgebildet sein, damit
der Stauwiderstand möglichst klein ausfällt.
[0008] Vorzugsweise ist im T-förmigen Verbindungsstück eine den Längsdurchgang des Elektrolyten
verhindernde, den Elektrolytstrom vorzugsweise senkrecht ablenkende Blende vorgesehen,
die einen der Form des Querschnitts des zu behandelnden Gutes eng angepaßten Durchbruch
aufweist.
[0009] Um eine gute Abdichtung zu erhalten, ist es vorteilhaft, daß der Durchbruch in der
Blende durch einen vorzugsweise sich über die gesamte Länge des Verbindungsstückes
erstreckenden Kanal gebildet ist, dessen lichte Weite dem Querschnitt des zu behandelnden
Gutes angepaßt ist und dessen sich vor die Blende erstreckende Teil.nur eine für die
Festigkeit erforderliche Wandstärke aufweist, während der sich hinter die Blende erstreckende
Teil der lichten Weite des Verbindungsstückes angepaßt ist.
[0010] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung besteht jede Schleusenanordnung aus mehreren
Kammern, deren Kammerwände Durchbrüche zum Durchführen des zu behandelnden Gutes aufweisen
und die gegeneinander durch Inertgas und/oder Inertflüssigkeit abgedichtet sind.
[0011] Hierbei ist es zweckmäßig, daß die Durchbrüche in den Kammerwänden mit dem Querschnitt
des zu behandelnden Gutes angepaßten Rohren versehen sind, welche mit Inertgas und/oder
Inertflüssigkeit flutbar sind.
[0012] Nach der Erfindung sind die Rohrenden der T-förmigen Verbindungsstücke über Rohrleitungen
mit einem Elektrolyt-Vorratsbehälter verbunden, wobei der Elektrolyt mit Hilfe einer
Umwälzpumpe umgewälzt wird. In einem derartig geschlossenen Kreislauf ist es möglich,
mit Hilfe der Umwälzpumpe in der Aluminierzelle eine vorteilhaft hohe Elektrolytgeschwindigkeit
zu erzeugen. Eine Steigerung der Abscheidungsgeschwindigkeit läßt sich auch dadurch
erzielen, daß sowohl die Rohrzelle als auch der Elektrolyt-Vorratsbehälter mit einer
Heizung versehen sind, und die mit der Erwärmung der Elektrolyten zunehmende Leitfähigkeit
desselben vorteilhaft genützt werden kann.
[0013] Vorzugsweise besteh en sämtliche Teile, die mit dem Elektrolyten und dem elektrischen
Feld in Verbindung stehen, aus nichtleitendem Material oder zumindest die Oberfläche
dieser Teile ist elektrisch isoliert.
[0014] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist-die Rohrzelle mit den T-förmigen Verbindungsstücken
zum senkrechten Durchgang des zu aluminierenden Gutes senkrecht angeordnet.
[0015] In der Zeichung ist ein Ausführungsbeispiel der Anlage näher erläutert.
[0016] Es zeigen:
Figur 1 eine Anlage zum galvanischen Abscheiden im Prinzip,
Figur 2 einen Schnitt durch eine Rohrzelle mit T-förmigem Verbindungsstück und Schleusenanordnung,
Figur 2a eine Schnittansicht nach der Linie M-M der Figur 1,
Figur 2b eine Ansicht auf eine Schleusenanordnung in Pfeilrichtung A-B,
Figur 2c eine Schnittansicht nach der Linie C-D,
Figur 2d eine Schnittansicht nach der Linie E-F,
Figur 2e eine Schnittansicht nach der Linie G-H,
Figur 2f eine Schnittansicht nach der Linie I-J,
Figur 2g eine Schnittansicht nach der Linie K-L,
Figur 3 eine vertikale Durchlauf-Aluminierzelle,
Figur 4 einen Einschleuskopf einer vertikalen Durchlauf-Aluminierzelle,
Figur 5 einen Ausschleuskopf einer vertikelen Durchlauf-Aluminierzelle und
Figur 6 einen anderen Ausschleuskopf einer vertikalen Durchlauf-Auluminierzelle.
[0017] Die in Figur 1 dargestellte Bandaluminieranlage weist als Aluminierzelle eine innen
isolierte Rohrzelle 1 auf, durch die'ein zu aluminierendes Band 2 gezogen wird, welches
von einer Rolle 3 einer Abspuleinheit 4 abgezogen und auf eine Rolle 5 einer Aufspuleinheit
6 nach der Aluminierung aufgewickelt wird. Innerhalb der Rohrzelle 1 sind zu beiden
Seiten des Bandes 2 bandförmige Anoden 7 angeordnet, wie insbesondere Figur 2a zeigt.
Die bandförmigen Anoden 7 werden mit Hilfe von Kontaktierungsstiften 8 kontaktiert,
welche in ringförmigen Anodenhaltern 9 angeordnet sind, wie näher aus Figur 2g zu
ersehen ist. Die Anodenhalter 9 sind bei dem in Figur 1 dargestellten Ausführungsbeispiel,
an beiden Enden der Rohrzelle 1 angeordnet und schließen mit dem Flansch der Rohrzelle
1 dicht ab. Bei längeren Rohrzellen 1 ist es zweckmäßig, daß im Verlauf der Rohrzelle
1 zumindest noch ein weiterer Anodenhalter 9 mit Kontaktierungsstiften 8 vorgesehen
wird.
[0018] An beiden Enden der Rohrzelle 1, und zwar nach den Anodenhaltern 9, sind T-förmige
Verbindungsstücke 10 angeflanscht, mit deren Hilfe Elektrolyt 11 aus einem Elektrolyt-Vorratsbehälter
12 durch die Rohrzelle 1 entgegengesetzt der Bewegungsrichtung des Bandes 2 mit Hilfe
einer Pumpe 13 sowie Rohrleitungen 14 und 15 gepumpt werden kann. Mit Hilfe eines
Strömungsmessers 16 kann die Elektrolytgeschwindigkeit erfaßt werden.
[0019] Die T-förmigen Verbindungsstücke 10 sind mit einer schrägen Blende 17 versehen, um
den über Stutzen 18 ein- bzw. austretenden Elektrolyten um 90° möglichst strömungsgünstig
umzulenken, so daß ein geschlossener Elektrolyt-Kreislauf entsteht, welcher jedoch
mit Hilfe der Ventile 19 und 20 unterbrochen werden kann, beispielsweise wenn die
Rohrzelle 1 in Betrieb genommen wird. In diesem Falle kann über einen parallelen Kreislauf
über geöffnete Ventile 21 und 22 und Rohrleitungen 23 und 24 mit Hilfe einer Förderpumpe
25 Inertflüssigkeit 26 aus einem Inertflüssigkeits-Vorratsbehälter 27 durch die Rohrzelle
1 sowie Verbindungsstücke 10 gepumpt werden, einmal um die atmosphärische Luft aus
der Rohrzelle 1 zu entfernen, bevor der Elektrolyt 11 unter Schutzgasatmosphäre N
2 durchgepumpt wird, und zum anderen -nach abgelassenen Al-Elektrolyten- die Rohrzelle
mit Inertflüssigkeit reinigen zu können. Vorteilhafterweise wird der durch die Leitung
15 in Pfeilrichtung strömende Elektrolyt nicht unmittelbar in den Elektrolyt-Vorratsbehälter
12 eingeleitet, sondern über ein Filter 28, um Verunreinigungen des Elektrolyten 11
in Form von Feststoffpartikeln abzutrennen.
[0020] Der Elektrolyt-Vorratsbehälter 12 ist selbstverständlich luftdicht mit Hilfe eines
Deckels 29 abgeschlossen. Der Elektrolyt-Vorratsbehälter 12 ist ferner mit einem Überdruckventil
30 ausgestattet, sowie entsprechenden luftdicht abgeschlossenen Öffnungen zum Einführen
der Rohrleitungen 14 und 15. Selbstverständlich steht auch der Elektrolyt-Vorratsbehälter
12 unter Schutzgasatmosphäre.
[0021] Die Blenden 17 der T-förmigen Verbindungstücke sind zum Durchgang des Bandes 2 mit
entsprechenden Durchbrüchen versehen, und zwar sind diese-Durchbrüche möglichst eng
dem Querschnitt des Bandes 2 angepaßt, um möglichst zu vermeiden, daß einerseits Elektrolyt
aus der Rohrzelle 1 bzw. aus den T-förmigen Verbindungsstücken nach außen tritt, bzw.
atmosphärische Luft eindringt. Da dies jedoch nur zum Teil möglich ist, sind. an beiden
Enden der Rohrzelle 1 bzw. der sich daran anschließenden Verbindungsstücke 10 Schleusenanordnungen
31 bzw. 32 angeordnet, wobei gemäß Figur 1 die Schleusenanordnung 31 drei Kammern
33 bis 35 aufweist, während die Schleusenanordnung 32 sogar fünf Kammern 36 bis 40
aufweist. In den Kammern 35 und 36 der Schleusenanordnungen 31 und 32 wird der durch
die Durchbrüche in den Blenden 17 austretende Elektrolyt aufgefangen und über Rohrleitungen
41 und 42 dem Elektrolyt-Vorratsbehälter 12 wieder zugeführt, und zwar vor dem Filter
28.
[0022] Als besonders vorteilhaft hat sich erwiesen, wenn die Schleusenanordnungen 31 und
32 Flüssigkeitsschleusen aufweisen, die besonders dicht sind und die sogar das Eindiffundieren
von. atmosphärischer Luft in die Rohrzelle 1 verhindern.
[0023] Eine wirksame Flüssigkeitsschleuse kann beispielsweise dadurch gebildet werden, daß
die vorzugsweise aus Rohrstücken und Trennwänden zusammengesetzten Kammern der Schleusenanordnungen
31 und 32 teilweise mit Inertflüssigkeiten geflutet werden, was anhand der Figur 2
noch näher erläutert werden wird. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Figur 1 ist beispielsweise
eine scheibenförmige Zwischenwand 43, welche mit einem Durchbruch zum Durchgang des
Bandes 2 versehen ist, mit einer zu diesen Durchbruch führenden Bohrung versehen,
an die eine Leitung 44 angeschlossen ist, welche über ein Ventil 45 zu einem Inert-
flüssigkeitsbehälter 46 führt. Mit Hilfe einer Pumpe 47 wird die Inertflüssigkeit
dem Durchbruch in der Zwischenwand 43 so zugeführt, daß der Zwischenraum zwischen
Band 2 und Durchbruch vollständig ausgefüllt wird. Die aus dem Spalt zwischen Band
und Durchbruch austretende Inertflüssigkeit wird in den Kammern 33 und 34 gesammelt
und über Rohrleitungen 48 und 49 dem Inertflüssigkeitsbehälter 46 wieder zugeführt.
[0024] In gleicher Weise wie die Zwischenwand 43 der beiden Kammern 33 und 34 der Scbleusenanordnung
31 sind auch die Zwischenwände 50 und 51 der Schleusenkammern 37 und 38 bzw. 39 und
40 ausgebildet, wobei die Anschlußbohrung der scheibenförmigen Zwischenwand 50 über
eine Rohrleitung 52 und Ventil 53 mit einem Verdampfer 54 in Verbindung steht. In
diesem Kreislauf ist eine Förderpumpe 55 vorgesehen, mit der die aus dem Elektrolyten
11 durch Destilation gewonnene Inertflüssigkeit über die Radialbohrung der Zwischenwand
50 in den Zwischenraum zwischen Band 2 und Durchbruch gepumpt werden kann. Über Rohrleitungen
56 wird die sich in den Kammern 37 und 38 der Schleusenanordnung 32 ansammelnde Inertflüssigkeit
in den Elektrolyt-Vorratsbehälter 12 zurückgeführt. Dieser Inertflüssjgkeitskreislauf
hat hauptsächlich die Aufgabe, das aluminierte Warengut mit Inertflüssigkeit von anhaftenden
Al-Elektrolyten zu reinigen.
[0025] Das ist sehr wichtig für einen ungestörten und möglichst langen Betrieb der Anlage.
Konstanz des Elektrolyten in Zusammensetzung und Qualität sowie Minimum an Elektrolytverlust
durch Austrag mit der beschichteten Ware sind hierbei sehr wesentliche und wichtige
Faktoren. Beiden trägt das den Verdampfer 54 enthaltene System Rechnung.
[0026] Dadurch, daß stets nur eine kleine Volumenmenge an Inertflüssigkeit von wenigen Litern
mittels Kondensation oder Destillation aus der großen Elektrolyt-Vorratsmenge für
diesen Spül- bzw. Waschvorgang ausgekreist und mit verhältnismäßig kleinen.Mengen
an abgespülten Original-Elektrolyt beladen in den Elektrolyt-Vorratsbehälter 12 wieder
zurückgeführt werden kann, bleiben Zusammensetzung und Menge des Elektrolyten im Vorratsbehälter
12 praktisch konstant und gleichzeitig wird die Menge an Elektrolytaustrag. durch
das zu beschichtende Band 2 auf ein Minimum herabgesetzt (das Spülen der Oberfläche
des Bandes 2 mit reiner Inertflüssigkeit stellt eine hochwirksame Reinigung derselben
von anhaftendem Elektrolyt dar).
[0027] Die minimalen Reste hochverdünnten Elektrolyts, die eventuell beim Verlassen der
Kammer 38 noch an der Oberfläche des Bandes 2 anhaften, werden dann in den Kammern
39 und 40 mittels der Zwischenwand 51-Düse mit Inertflüssigkeit aus dem Vorratsbehälter
60 noch ganz entfernt.
[0028] Das Auskreisen eines kleinen Volumenteiles Inertflüssigkeit aus dem großen Elektrolyt-Vorrat
zum Zwecke des Rückspülens von Original-Elektrolyt von der Oberfläche des beschichteten
Objekts in den Elektrolyt-Vorratsbehälter 12 stellt ein sehr wesentliches und wirksames
Moment der erfindungsgemäßen Anlage dar.
[0029] In entsprechender Weise ist auch die scheibenförmige Zwischenwand 51 an eine Rohrleitung
57 angeschlosser, die über ein Ventil 58 und Pumpe 59 mit einem weiteren Inert- flüssigkeitsbehälter
60 in Verbindung steht. Der Rücklauf der Inertflüssigkeit aus den Kammern 39 und 40
erfolgt über eine Rohrleitung 61.
[0030] Die Rolle 3 der Abspuleinheit 4 befindet sich ebenfalls in einem abgeschlossenen
Behälter 62, der von Inertgas N
2 beaufschlagt und teilweise mit-Inertflüssigkeit gefüllt ist. Der Behälter 62 steht
über eine Rohrleitung 63, Ventil 64 sowie Förderpumpe 65 mit einem Inertflüssigkeitsbehälter
66 in Verbindung. Im Behälter 62 ist ein Überlauf 67 für die Inertflüssigkeit vorgesehen.
Hinter dem Überlauf 67 ist eine Abflußrohrleitung 68 angebracht, die die überlaufende
Inertflüssigkeit in den Inertflüssigkeitsbehälter 66 zurückführt.
[0031] Der Behälter 62 ist ferner noch über ein rohrförmiges Verbindungsstück 69 mit der
Schleusenanordnung 3t dichtend verbunden. Auch das Verbindungsstück 69 hat einen Längsdurchbruch
für das zu aluminierende Band 2 und kann mit Hilfe einer Rohrleitung 70 an die Rohrleitung
44 des Inertflüssigkeitskreislaufes der Schleusenanordnung 3
1 angeschlossen werden.
[0032] Über zu beiden Seiten des Bandes 2 angeordnete Kontaktierungsrollen 71 und 72 wird
das Band 2 kontaktiert. Der Übersicht halber ist nur eine Kontaktierungsrolle gezeichnet,
welche mit dem negativen Pol der Stromquelle verbunden ist.
[0033] Wie Figur 1 zeigt, sind die Kontakt ierungsrollen 71 innerhalb des Behälters 62 angeordnet
und durch eine Zwischenwand 73 abgesondert. Mit Hilfe einer Rohrleitung 74, die an
die Rohrleitung 49 angeschlossen ist, kann überschüssige Inertflüssigkeit in den Inertflüssigkeitsbehälter
46 abgeleitet werden.
[0034] AnschluBstutzen 75 und 76 bzw. 77 und 78 der Schleusenanordnungen 31 und 32 dienen
zum Anschluß an einen Inertgasvorratsbehälter, was in der Zeichnung der Übersicht
halber nicht dargestellt ist. Selbstverständlich erfolgt der Anschluß über entsprechende
Ventile.
[0035] Figur 2 zeigt einen Schnitt durch die Schleusenanordnung 31, das T-förmige Verbindungsstück
10, den Anodenhalter 9 und einen Teil der Rohrzelle 1. Figur 2a bis Figur 2g zeigen
verschiedene Schnittansichten der Figur 2, wobei gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen
versehen sind.
[0036] Wie Figur 2a zeigt, sind bei dem gewählten Ausführungsbeispiel zu beiden Seiten des
zu aluminierenden Bandes 2 Anoden 7 angeordnet, die höher als die Breite des Bandes
2 sind. Das Rohrinnere ist vollständig mit Elektrolyt gefüllt. Bei dem gewählten Ausführungsbeispiel
wird das Band 2 an beiden Seiten vollständig aluminiert. Sollen irgendwelche Teile
des Bandes nicht mit einer Aluminiumschicht bedeckt werden, so müssen diese Teile
abgedeckt werden, beispielsweise durch Einschieben eines entsprechenden Formkörpers
in das Innere der Rohrzelle 1, so daß nur die von der entsprechenden Abdeckung freigegebenen
Teile des Bandes aluminiert werden.
[0037] Wie Figur 2 und 2g zeigen, ist der Anodenhalter 9 kreisringförmig ausgebildet und
zwischen den Anschlußflanschen der Rohrzelle 1 und des T-förmigen Verbindungsstückes
10 unter Zwischenschaltung von Dichtungsringen 79 angeordnet. Wie Figur 2g zeigt,
sind die Kontaktierungsstifte 8 über isolierende Durchführungen zu den Anoden 7 geführt
und drücken diese gegen einen entsprechend ausgebildeten Anodenträger 81 aus lsolierstoff.
Der Anodenträger 81 weist eine entsprechende Aussparung 82 für das Band 2 auf und
dient zur Führung desselben.
[0038] Wie Figur 2 zeigt, kann das innen isolierte T-förmige Verbindungsstück 10 ein normales
Rohr mit.T-Form sein, welches den gleichen Durchmesser wie die Rohrzelle 1 aufweist.
Zur Bildung der Blende 17 ist in das Verbindungsstück 10 ein nichtleitendes Einsatzteil
83 mit einem Flansch 84 eingeschoben, wobei. die schräge Fläche die eigentliche Blende
bildet. Anstelle einer schrägen Fläche kann auch eine gekrümmte Fläche verwendet sein.
Der hinter der schrägen Fläche liegende Teil des Einsatzsteiles 83 füllt das Zwischenstück
10 voll aus und weist nur einen dem Bandquerschnitt eng angepaßten Durchbruch 85 zum
Durchtritt des Bandes 2 auf. Dieser Durchbruch 85 erstreckt sich jedoch über die gesamte
Länge des Einsatzteiles 83 und ist vor der Blende 17 von einem rohrförmigen Teil 86
umgeben, wie Figur 2f zeigt. Die Wandstärke des Teiles 86 ist so knapp bemessen, daß
der Elektrolyt zwar frei strömen kann, jedoch das Teil die erforderliche Festigkeit
erhält.
[0039] Der Einsatzteil 83 ist dichtim Verbindungsstück 10 eingeschoben, wobei zwischen dem
Flansch 84 des Einsatzteiles 83 und dem Flansch des Verbindungsstückes 10 ein scheibenförmiger
Wandteil 87 der Schleusenanordnung 31 angeordnet ist, der den Anschlußstutzen 76 für
das Inertgas N
2 aufweist.
[0040] Der Anschlußstutzen 76 ist über eine nichtbezeichnete Bohrung mit der Kammer 35 verbunden,
die durch ein weiteres scheibenförmiges Wandteil 88 und ein Rohrstück 89 gebildet
ist. Der scheibenförmige Wandteil 87 besitzt ferner noch einen Anschlußstutzen 90
zum Anschluß der Rohrleitung 42 gemäß Figur 1. In der Kammer 35 kann sich der aus
dem Verbindungsstück 10 durch den Spalt zwischen Band 2 und Durchbruch 85 austretende
Elektrolyt sammeln, der dann über den Anschlußstutzen 90 und Rohrleitungen 41 und
42 dem Elektrolyt-Vorratsbehälter zugeführt wird.
[0041] Die Kammer 34 der Schleusenanorch ung 31 wird durch die Wandteile 43 und 88 gebildet
und die Kammer 33 durch den Wandteil 43 sowie einem Wandteil 92. Die beiden Kammern
33 und 34 dienen zum Sammeln der Inertflüssigkeit, die über einem Anschlußstutzen
93 und eine Radialbohrung 94 einem Durchbruch 95 eines nichtleitenden scheibenförmigen
Formteiles 96 zugeführt wird. An dem Anschlußstutzen 93 ist die Leitung 44 gemäß Figur
1 angeschlossen, über die mit Hilfe der Pumpe 47 Inertflüssigkeit über den Kanal 94
in den Spalt zwischen dem durchgeführten Band 2 und dem Durchbruch 95 zugeführt wird
und zwar so,daß dieser vollständig mit Inertflüssigkeit ausgefüllt ist. Auf diese
Weise ergibt sich eine 100%ige Dichtung gegen die atmosphärische Luft. Die sich am
Grunde der Kammern 34 und 33 sammelnde Inertflüssigkeit wird über Anschlußstutzen
97 und 98, an denen die Rohrleitungen 48 angeschlossen sind, über Rohrleitung 49 in
den Inertflüssigkeitsbehälter 46 abgelassen. Wie aus Figur 2 zu ersehen ist, stehen
die Anschlußstutzen 97 und 98 mit den Kammern 33 und 34 über Bohrungen in Verbindung.
In dem Wandteil 92 ist der Anschlußstutzen 75 vorgesehen, der mit Inertgas N
2 beaufschlagt werden kann, so daß sich in den Kammern 33, 34 und 35 außer der Inertflüssigkeit
und Elektrolyt nur Inertgas befindet.
[0042] Das nichtleitende scheibenförmige Formteil 96 kann auswechselbar in der scheibenförmigen
Zwischenwand 43 angeordnet sein, um es durch ein anderes scheibenförmiges Teil im
Bedarfsfalle ersetzen zu können. Um längere Spaltwege zwischen Band 2 und Durchbruch
85 zu erzielen, kann das scheibenförmige Formteil 96 durch ein zylindrisches Teil
ersetzt werden, das einen dem Querschnitt des Bandes 2 angepaßten Kanal aufweist.
Auf diese Weise ergibt sich eine breitere Flüssigkeitsschleuse.
[0043] Wie insbesondere Figur 2b zeigt, ist auch das Wandteil 92 mit einem scheibenförmigen
Formteil 99 versehen, in dem ein Durchbruch 95 für das-Band 2 vorgesehen ist.
[0044] Die Schleusenanordnung 32 ist in gleicher Weise aus scheibenförmigen Wandteilen und
Rohrstücken aufgebaut, wie die in Figur 2 dargestellte Schleüsenanordnung 31. Daraus
ist zu ersehen, daß im Bedarfsfalle mehr als drei Kammern verwendet werden können.
Je mehr Kammern um so besser ist der Schutz gegen Eindiffundieren von atmosphärischer
Luft.
[0045] Die Rohrzelle 1 und der Elektrolyt-Vorratsbehälter 12 können zweckmäßigerweise mit
einem Heizmantel umgeben sein, um höhere Abscheidungsraten durch Verwendung eines
aufgeheizten Elektrolyten zu erhalten. Vorzugsweise sind an beiden Enden der Rohrzelle
1 Thermometer angebracht, um in Strömungsrichtung eintretende Temperaturunterschiede
messen und durch entsprechende Beheizung des Heizmantels ausgleichen zu können.
[0046] Wie bereits bemerkt, kann über die beiden T-förmigen Verbindungsstücke der Elektrolyt
mit beliebig hoher Strömungsgeschwindigkeit umgewälzt werden, so daß die Stromdichte
wesentlich höher gewählt werden kann als bei stehendem Elektrolyt, wodurch sich höhere
Abscheidungsraten erzielen lassen. Außerdem können die beiden T-förmigen Verbindungsstücke
zum Fluten oder Spülen der Rohrzelle mit einem geeigneten Lösungsmittel vorteilhaft
benutzt werden. Dies erfolgt mit Hilfe der Inertflüssigkeit 26 im Inert-Vorratsbehälter
27 nach Schließen der Ventile 19 und 20 und Öffnen der Ventile 21 und 22 mit Hilfe
der Umwälzpumpe 25. Da hierbei in die Kammern35,36 Inertflüssigkeit gelangt, muß diese
über Leitung 41 und 102 durch Schließen des Ventils 100 und Öffnen des Ventils 101
in den Behälter 27 zurückgeführt werden.
[0047] Im Deckel des.Elektrolyt-Vorratsbehälters 12 können Bohrungen vorgesehen sein zum
Einführen entsprechender Geräte zur Messung der Temperatur und Leitfähigkeit sowie
zum Anbringen einer Füllstandshöhenanzeige.
[0048] Damit der Elektrolyt zur Leitfähigkeitsverbesserung gefahrlos aufgeheizt werden kann,
ist es zweckmäßig, daß der Elektrolyt-Vorratsbehälter 12 von einem Ölheizmantelbehälter
umgeben ist, in dem sich Heizspiralen befinden und dadurch eine indirekte und die
Elektrolytflüssigkeit schonende Aufheizung der Elektrolyten ermöglicht wird.
[0049] Als Inertflüssigkeit wird vorzugsweise Toluol verwendet, das sich durch Destillation
aus dem Elektrolyten gewinnen läßt, der aus in Toluol gelösten Aluminiumalkylkomplexsalz
besteht.
[0050] Der Ekeltrolyt besteht vorzugsweise aus 3 - 4 Mol Inertflüssigkeit und 1 Mol Aluminium-alkylkomplexsalz,
so daß die Inertflüssigkeit Toluol bei einem Siedepunkt von 110° C verhältnismäßig
leicht vom Al-alkylkomplexsalz abdestilliert werden kann, wobei völlig sauerstoff-
und wasserfreies Toluol (Inertflüssigkeit) erhalten wird, das sich als Inertflüssigkeit
für das Ansetzen eines neuen Elektrolyten wie auch zum Einsatz in den Behälter 60
sehr gut eignet.
[0051] Das erfindungsgemäße Prinzip läßt sich auch dann anwenden, wenn aus fertigungstechnischen
Gründen die Galvanisierung nicht waagrecht, sondern senkrecht vorgenommen werden muß.
Dies ist beispielsweise erforderlich für die galvanische Aluminierung von Lichtwellenleitern,
da diese zum einen nur im Senkrecht-Verfahren gezogen werden können und zum anderen
diese unmittelbar nach der Herstellung geschützt werden müssen. Es ist nicht möglich,
die Lichtwellenleiter umzulenken oder aufzuwickeln und anschließend in horizontaler
Lage zu lackieren oder zu galvanisieren wegen der hohen Empfindlichkeit hinsichtlich
ihrer mechanischen. Festigkeit.
[0052] Figur 3 zeigt ein Ausführungsbeispiel einer Anlage zum Aluminieren im Senkrecht-Verfahren
im Prinzip. Mit 103 ist die eigentliche Aluminierzelle bezeichnet, die entsprechend
Figur 1 als Rohrzelle ausgebildete ist. Durch die Rohrzelle 103 ist das strangförmige
Gut 105 geführt. Zu beiden Seiten der Aluminierzelle 103 sind T-förmige Verbindungsstücke
106 und 107 angeflanscht, um den Aluminium-Elektrolyten zu- und abzuführen und umzulenken,
wie durch Pfeile 104 angedeutet ist. Den Verbindungsstücken 106 und 107 folgenJSchleusenanordnungen
108 und 109. Die Schleusenanordnung 108 enthält eine Inertgaskammer 110, der über
eine Zuleitung 111 ein Inertgas, beispielsweise N
2, zugeführt wird. Über einem Ablaufstutzen 112 kann der eventuell noch oben austretende
Elektrolyt 113 und ggf. Inertflüssigkeit abgeleitet und dem Elektrolyt-Vorratsbehälter
zugeführt werden, entsprechend dem Ausführungsbeispiel nach Figur 1. Anschließend
an die Inertgaskammer 110 befinden sich Kammern 114 und 115, die mit Inertflüssigkeit
über einen Zulauf 116 und einem Ablauf 117 geflutet werden können. Diese beiden Kammern
verhindern, daß Luft und Feuchtigkeit in die Galvanisierzelle 103 dringen kann. Die
Inertflüssigkeit wird hierbei von unten nach oben geführt, wie die Pfeile 118 zeLgen.
Sie arbeiten nach dem Überlaufprinzip.
[0053] Das T-förmige Verbindungsstück 107 ist besonders gestaltet, um zu zerhindern, daß
der Elektrolyt 113 durch die Einführöffnungen des zu aluminierenden Stranges 105 nach
unten austreten kann. Dies wird dadurch erreicht, daß der Elektrolyt 113 mit hoher
Geschwindigkeit der Aluminierzelle 103 zugeführt wird, wobei die Strömung so gesteuert
wird, daß in einem Rohr 119 ein gewisser Unterdruck entsteht, der mit Inertgas ausgeglichen
wird. Aus diesem Grunde schließt sich dem T-förmigen Verbindungsstück 107 eine Inertgaskammer
127 der Schleusenanordnung.109 an, wobei das Inertgas über einen Anschlußstutzen 121
zugeführt wird. Über einen Ablaufstutzen 122 kann der durch das Rohr 119 eventuell
noch austretende Elektrolyt 113 abgeführt und dem Elektrolyt-Vorratsbehälter zugeführt
werden. Der Inertgaskammer 120 schließen sich die beiden Inertflüssigkeits-Kammern
123 und 124 an, wobei der Zulauf über einen Anschlußstutzen 125 und der Ablauf über
einen Anschlußstutzen 126 erfolgt. Auch diese beiden Kammern arbeiten nach dem Überlaufprinzip.
Ferner kann ein Rohrstück 127 (zur Dichtung mit Inertgas) über einen Anschlußstutzen
128 unter Inertgasdruck stehen.
[0054] Figur 4 zeigt einen Einschleuskopf bei senkrechter Betriebsweise der Galvanoaluminieranlage
und Durchlauf des zu behandelnden Gutes 129 von oben nach unten, wie mit einer gestrichelten
Linie angedeutet ist. Mit 130 ist eine Rohrzelle bezeichnet, in der sich ein Elektrolyt
131 befindet. An die Rohrzelle 130 schließt sich eine Schleusenanordnung 132 an, die
aus mindestens drei lamellenartig aufgebauten zentrischen Kammern 133 bis 135 besteht.
Diese Kammern stehen unter einem gegenüber der Außenatmosphäre geringen oder je nach
Einlaufgeschwindigkeit des zu beschichtenden Gutes 129 größeren Inertgasüberdruck.
Wie aus der Figur ersichtlich,wird den Kammern 133 bis 135 über Anschlußstutzen 136
bis 141 Inertgas, zum.beispiel N2
1 zugeführt. In der Rohrzelle 130 über dem Elektrolyten 131 befindet sich ein Inertgasraum
142. Dabei können die Kammern 133 bis 135 und der Inertgasraum 142 unter demselben
Inertgasüberdruck oder vorteilhafterweise auch unter einem von innen nach außen (d.h.
von unten nach oben) zunehmenden Inertgasüberdruck stehen, wodurch eine Inertgaspülstrahlwirkung
entsteht, die die Oberfläche des zu beschichtenden Gutes 129 von anhaftender Luft
oder Verunreinigungsatmosphäre freibläst und gleichzeitig die Galvanoaluminieranlage
gegen die Außenatmosphäre abschließt.
[0055] Die Inertspülstrahlwirkung kann durch mehr als drei Kammern beliebig verstärkt werden.
Sie kann jedoch unabhängig von der Kammerzahl auch dadurch verstärkt werden, daß die
Kammermündungen nach außen (noch oben) hin immer dichter aufeinander aufsitzen, so
daß sich die Spülstrahlwirkung verstärkt. Ferner kann auch der Anblas winkel des Spülstrahles
durch andere geometrische Gestaltung der Kammerwandungen verändert und dadurch dessen
Wirkung je nach Beschichtungsobjekt-Oberflächenstruktur optimiert werden.
[0056] Figur 5 zeigt einen dem in Figur 4 dargestellten Einschleuskopf entsprechenden Ausschleuskopf.
Gleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen. Am unteren Ende der Rohrzelle
130 ist eine dem Querschnitt des zu behandelnden Gutes 129 angepaßte Verengung 143
vorgesehen, an die sich eine Inertgasschleusenanordnung 144 anschließt. Die Inertgasschleusenanordung
144 besteht wie der Einschleuskopf gemäß Figur 4 aus mindestens drei lamellenartig
aufgebauten zentrischen Kammern;145 bis 147, die über nicht näher bezeichnete Anschlußstutzen
mit Inertgas beaufschlägt werden, wie Figur 5 zeigt. Unterhalb der Kammern 145 bis
147 befindet sich noch ein Inertgasraum 148.
[0057] In Figur 6 ist eine Ausführungsform eines Ausschleuskopfes dargestellt, bei dem mit
Sicherheit ein Einblubbern von Inertgas in die Rohrzelle 130 mit Sicherheit ausgeschlossen
werden kann, wobei wirkungsmäßig gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen wie in Figur
4 und 5 versehen sind. Bei dieser Ausführung.ist über der Verengung 143' durch entsprechende
Gestaltung des unteren Endes der Rohrzelle 130 ein Raum 149 ausgebildet, der beispielsweise
mit Flüssigmetall gefüllt ist. Als Flüssigmetall kann beispielsweise Gallium verwendet
sein. Der Raum 149 ist gegen die Rohrzelle 130 durch Blenden 150 abgeschirmt. Hierbei
wird das Flüssigmetall zweckmäßig zurelektrischen Kontaktierung des Beschichtungsobjektes
129 verwendet.
[0058] Grundprinzip der in Figur 5 und 6 dargestellten Ausschleusköpfe ist, daß durch den
Inertgasdruck der Kammern 145 bis 147 die Elektrolytflüssigkeitssäule im Gleichgewicht
gehalten wird, damit sie nicht auslaufen kann. Das ist an möglichst enge Auslaufblenden
für das Beschichtungsobjekt gebunden und setzt eine manometrische Steuerung des Ausschleuskopfes
voraus. Gegenüber der Ausführung nach Figur 5 hat die Ausführung nach Figur 6 den
Vorteil, daß durch das Flüssigmetall am galvanisierten Gut 129 noch anhaftender Elektrolyt
131 abgequetscht wird.
1. Anlage zum galvanischen Abscheiden von Metallen, insbesondere von Aluminium aus
aprotischen, sauerstoff-und wasserfreien, aluminiumorganischen Elektrolyten, mit einer
nach außen abgeschlossenen und mit einem Schutzgas beaufschlagbaren Aluminierzelle
für Draht-, Rohr- und Bandmaterial, dadurch gekennzeichnet , daß als Aluminierzelle
eine Rohrzelle (1) verwendet ist, durch die das zu behandelnde Gut (2) in Achsrichtung
vorzugsweise kontinuierlich bewegbar ist, daß an beiden Enden der Rohrzelle (1)'je
eine, einerseits das Eindringen von Luftatmosphäre in die Rohrzelle (1) und andererseits
das Ausströmen des Elektrolyten (11) aus der Rohrzelle, verhindernde Schleusenanordnungen
(31, 32) vorgesehen sind.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Elektrolyt (11) mit Hilfe
eines geschlossenen Elektrolyt-Umlaufsystems, vorzugsweise entgegengesetzt der Bewegungsrichtung
des zu behandelnden Gutes (2) durch die Rohrzelle (1) pumpbar ist.
3.Anlage nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß zwischen Rohrzelle (1)
und den Schleusenanordnungen (31, 32) vorzugsweise T-förmige Verbindungsstücke (10)
zum Ausblenden und Umlenken der Bewegungsrichtung des strömenden Elektrolyten (11)
angeordnet sind.
4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß im T-förmigen Verbindungsstück
(10) eine den Längsdurchgang des Elektrolyten verhindernde, den Elektrolytstrom vorzugsweise
senkrecht ablenkende Blende (17) vorgesehen ist, die einen der Form des Querschnittes
des zu behandelnden Gutes (2) eng angepaßten Durchbruch (85) aufweist.
5. Anlage nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet , daß der Durchbruch (85) in der
Blende (17) durch einen vorzugsweise sich über die gesamte Länge des Verbindungsstückes
(10) erstreckenden Kanal eines Einsatzteiles (83) gebildet ist, dessen lichte Weite
dem Querschnitt des zu behandelnden Gutes (2) angepaßt und dessen sich vor die Blende
(17) erstreckende Teil (86) nur eine für die Festigkeit erforderliche Wandstärke aufweist,
während der sich hinter die Blende erstreckende Teil der lichten Weite des Verbindungsstückes
(10) angepaßt ist.
6. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das T-förmige
Verbindungsstück (10) kreisringförmige Querschnitte auf-weist und an die Rohrzelle
(1) angeflanscht ist.
7. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet , daß in der Rohrzelle
(1) sich vorzugsweise über die gesamte Länge erstreckende, die zu galvanisierenden
Flächen des zu behandelnden Gutes möglichst umgebende Anodenbleche (7) vorgesehen
sind, die mit Hilfe von stromisolierenden Distanzstücken (81) in einer definierten
Lage gehalten sind.
8. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß die stromisolierenden Distanzstücke
(81) mit Führungen (82) für das zu behandelnde bewegte Gut versehen sind.
9. Anlage nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß die Anodenbleche (7) durch
die Rohrzelle (1) unterbrechende und/oder an den beiden Enden dieser angeordnete,
aus Isolierstoff bestehende Anodenhalter (9) kontaktierbar sind.
10. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet daß jede Schleusenanordnung
(31, 32) aus mehreren Kammern (33-35 bzw. 36-40) besteht, deren Kammerwände Durchbrüche
zum Durchführen des zu behandelnden Gutes aufweisen und die gegeneinander durch Inertgas
und/oder Inertflüssigkeit abgedichtet sind.
11. Anlage nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß die Durchbrüche in den Kammerwänden
mit dem Querschnitt des zu behandelnden Gutes angepaßten Rohren versehen sind, welche
mit Inertgas und/oder Inertflüssigkeit flutbar sind.
12. Anlage nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen Kammern
(33 bis 40) aus Rohrstücken (89) und scheibenförmigen Kammerwänden bestehen.
13. Anlage nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet daß eine scheibenförmige Kammerwand
eine zentrale Bohrung aufweist, in die ein Formteil eingesetzt ist, welches einen
Durchbruch aufweist, dessen Querschnitt dem Querschnitt des zu behandelnden Gutes
angepaßt ist und daß zu dem Durchbruch eine radiale Bohrung mit Anschlußstutzen vorgesehen
ist.
14. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß an beiden Enden der Rohrzelle
ein Thermoelement vorgesehen ist.
15. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Rohrzelle mit einem Heizmantel
umgeben ist.
16. Anlage nach Anspruch 15, dadurch gekenn-zeichnet, daß die Rohrzelle von einem
wärmeisolierenden Material umgeben ist.
17. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet , daß in dem
Elektrolyt-Umlaufsystem ein Elektrolyt-Vorratsbehälter (12) eingeschaltet ist.
18. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet , daß an die
T-förmigen Verbindungsstücke (10) ein Inertflüssigkeits-Kreislauf (21 bis 27) zum
Waschen und Spülen anschließbar ist.
19. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet ,. daß der Al-Elektrolytüberlaufkammer
(36) eine Kammer (37) folgt, in der mit Hilfe einer Sprühvorrichtung der anhaftende
Al-Elektrolyt mit inertflüssigkeit abgewaschen wird.
20. Anlage nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet , daß die Inertflüssigkeit zum
Waschen aus dem Elektrolyten (11) durch Destillation gewonnen wird.
21. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche
Teile, die mit dem Elektrolyten und dem elektrischen Feld in Verbindung stehen, aus
nichtleitendem Material bestehen oder zumindest die Oberfläche dieser Teile elektrisch
isoliert ist.
22. Anlage nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet , daß die Rohrzelle
(103) mit den T-förmigen Verbindungsstücken (106, 107) und Schleusenanordnungen (108,
109) zum senkrechten Durchgang des zu aluminierenden Gutes (105) senkrecht angeordnet
ist.
23. Anlage nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet , daß die Schleusenanordnungen
(108, 109) aus je einer Inertgaskammer (110, 120) und mindestens zwei Inertflüssigkeits-Kammern
(114, 115 bzw. 123, 124) bestehen.
24. Anlage nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet daß die Inertflüssigkeits-Kammern
(114, 115 bzw. 123, 124) von unten nach oben durchflossen werden.
25. Anlage nach Anspruch 22, dadurch gekennzeichnet , daß die Schleusenanordnuagen
(132, 144) als Inertgasschleusen ausgebildet sind, die aus mindestens drei lamellenartig
aufgebauten zentrischen Kammern (133-135 bzw. 145-147) bestehen.
26. Anlage nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet daß am unteren Ende der Rohrzelle
(130) ein Flüssigkeitsverschluß vorgesehen ist.
27. Anlage nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß als Flüssigkeitsverschluß
ein Flüssigmetallpfropfen verwendet ist, der gleichzeitig zur elektrischen Kontaktierung
des zu aluminierenden Gutes (129) dient.
Bezugszeichenliste
1 Rohrzelle
2 Band
3 Rolle
4 Abspuleinheit
5 Rolle
6 Aüfspuleinheit
7 Anoden
8 Kontaktierungsstifte
9 Anodenhalter
10 Verbindungsstücke
11 Elektrolyt
12 Elektrolyt-Vorratsbehälter
13 Pumpe ,
14 Rohrleitung
15"
16 Strömungsmesser
17 Blende
18 Stutzen
19 Ventil
20 "
21 "
22 "
23 Rohrleitung
24 "
25 Förderpumpe
26 Inertflüssigkeit
27 Inert-Vorratsbehälter
28 Filter
29 Deckel des Vorratsbehälters
30 Überdruckventil
31 Schleusenanordnungen
32 "


41 Rohrleitung
42 "
43 Zwischenwand
44 Leitung
45 Ventil
46 Inert-Flüssigkeitsbehälter
47 Pumpe
48 Rohrleitung
49 "
50 Zwischenwand
51 "
52 Rohrleitung
53 Ventil
54 Inertflüssigkeitsbehälter
55 Förderpumpe
56 Rohrleitung
57 "
58 Ventil
59 Pumpe
60 Inertflüssigkeitsbehälter 61 Rohrleitung
62 Behälter
63 Rohrleitung
64 Ventil
65 Förderpumpe
66 Inertflüssigkeitsbehälter
67 Überlauf
68 Abfluß-Rohrleitung
69 Verbindungsstück
70 Rohrleitung
71 Kontaktierungsrolle
72 "
73 Zwischenwand
74 Rohrleitung
75 Anschlußstutzen
76 "
. 77 "
78 "
79 Dichtungsringe
80 Durchführung
81 Anodenträger
82 Aussparung
83 Einsatzteil
84 Flansch
85 Durchbruch
86 Teil
87 Wandteil
88 "
89 Rohrstück
90 Anschlußstutzen
91 "
92 Wandteil
93 Anschlußstutzen
94 Radialbohrung
95 Durchbruch
96 Formteil
97 Anschlußstutzen
98 n
99 Formteil
100 Ventil
101 "
102 Rohrleitung
103 Aluminiumzelle
104 Pfeile
105 Strang
106 Verbindungsstücke
107 Verbindungsstücke
108 Schleusenanordnungen
109 "
110 Inertgaskammern
111 Zuleitung
112 Ablaufstutzen
113 Elektrolyt
114 Kammern
115 "
116 Zulauf
117 Ablauf
118 Pfeile
119 Rohre
120 Inertgaskammer
121 Anschlußstutzen
122 Ablaufstutzen
123 Inertflüssigkeitskammer
124 "
125 Anschlußstutzen
126 "
127 Rohrstück
128 Anschlußstutzen
129 Gut
130 Rohrzelle
131 Elektrolyt
132 Schleusenanordnungen 133 Kammern
134 "
135 "
136 - 141 Anschlußstutzen
142 Inertgasraum
143 Verengung
144 Schleusenanordnung
145 - 147 Kammern
148 Inertgasraum
149 Raum
150 Abschirmblende