[0001] Die Erfindung betrifft eine selbsttätige Regelung eines Saugzugventilators und einer
Frischluftklappe an Heizkesseln zur Verfeuerung fester Brennstoffe wie sie der DE-PS
14 54 462 zu entnehmen ist.
[0002] Der Saugzugventilator hat die Aufgabe, für einen ausreichenden Zug zu sorgen. Die
Frischluftklappe dient der Anpassung der Primärluftzufuhr an die jeweilige Kessellast.
Eine geringe Kessellast, gemessen an der jeweils vorliegenden Vorlauftemperatur, erfordert
eine Verringerung der Primärluftzufuhr. Eine höhere Kessellast erfordert hingegen
eine Erhöhung der Primärluftzufuhr. Die Anpassung erfolgt gemäß dem bekannten Stand
der Technik durch stärkeres Öffnen oder Schließen der Frischluftklappe, wobei der
Saugzugventilator mit voller Leistung in Betrieb ist.
[0003] Die volle Leistung des Saugzugventilators wird nur bei voll geöffneter Frischluftklappe
benötigt. Bei teilweise geschlossener Frischluftklappe wird die zum Betrieb des Saugzugventilators
eingesetzte Energie hingegen teilweise vergeudet. Zudem ist das Regelverhalten bei
einem in allen Phasen mit voller Drehzahl laufenden Saugzugventilator nicht besonders
günstig.
[0004] Der Saugzugventilator und die Frischluftklappe sollen so geregelt werden, daß bei
optimalem Regelverhalten eine höchstmögliche Energieersparnis erzielt wird.
[0005] Gemäß der Erfindung wird dieses erreicht durch die im Kennzeichen des Patentanspruches
1 genannten Maßnahmen.
[0006] In einem festgelegten Regellastbereich, der bei etwa 15 % bis 100 % der Kesselleistung
liegt, erfolgt die Steuerung durch stufenlose Veränderung der Saugzugdrehzahl, d.h.
eine hohe Kessellast führt zu einer hohen Drehzahl und eine niedrige Kessellast zu
einer niedrigen Drehzahl. Dabei ist die Frischluftklappe vollständig geöffnet. Im
Lastbereich unter 15 % wird hingegen die Frischluftklappe durch intermittierendes
Au-Zu-Fahren betätigt, wobei der Saugzugventilator mit seiner niedrigsten Drehzahl
konstant weiter läuft. Das Lastsignal kann in bekannter Weise von der Vorlauftemperatur
oder vom Dampfdruck abhängig sein. Im Gegensatz zu der bekannten Steuerung erfolgt
die Regulierung der Primärluftzufuhr somit nicht bei voller Leistung des Saugzugventilators
durch Veränderung der Offenstellung der Frischluftklappe, sondern direkt durch Veränderung
der Leistung des Saugzugventilators. Erst wenn eine weitere Leistungserniedrigung
durch weitere Verringerung der Drehzahl keine positiven Ergebnisse mehr bringen würde,
erfolgt eine Regulierung durch die Frischluftklappe. Somit ergibt sich ein wesentlich
günstigeres Regelverhalten in Verbindung mit einer Energieersparnis.
[0007] Außer dem Saugzugventilator besitzen Heizkessel der vorgenannten Art eine Sekundärluftzufuhr.
Die Menge der zugeführten Sekundärluft ist ebenfalls abhängig von der jeweiligen Kessellast.
Es ist deshalb zweckmäßig, das Lastsignal zusätzlich über einen Sekundärluftregler
auf den Stellantrieb einer Sekundärluftregelklappe einwirken zu lassen.
[0008] Ferner ist der Schlackenanfall von der Kessellast abhängig. Über einen Spannungs-Impulswandler
und einen nachgeschalteten Impulszähler kann deshalb das Lastsignal auf eine in Zeitabständen
betätigte Schür- und Entschlackungseinrichtung einwirken. Das Schüren und Entschlacken
erfolgt dadurch in Zeitabständen, die der jeweiligen Kessellast entsprechen.
[0009] Es ist möglich, das Lastsignal wie beschrieben direkt auf die Sekundärluftzufuhr
und Entschlackung einwirken zu lassen. Eine Indirekte Einwirkung über die jeweilige
Drehzahl des Saugzugventilators ist ebenfalls denkbar.
[0010] Die beigefügte Zeichnung stellt in einer einzigen Figur ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung dar.
[0011] In der Vorlaufleitung 1 des Kessels 2 sitzt ein Temperaturgeber 3, der den Istwert
der Regelgröße als Lastsignal an einen Eingangsregler 4 gibt. Dessen rückgeführtes
Ausgangssignal ist von 0-10 Volt proportional zur Regelabweichung und entspricht der
jeweiligen Kessellast innerhalb des Regellastbereiches. Das Lastsignal gelangt über
eine Einrichtung 5 an eine Regeleinheit 6 für die stufenlose Veränderung der Drehzahl
eines Antriebsmotores 7 des Saugzugventilators 8 im Abgaskanal 9. In der Einrichtung
5 erfährt dabei das Lastsignal eine untere und obere Begrenzung entsprechend der anlagebedingten
minimalen und maximalen Drehzahl.
[0012] Innerhalb des Regellastbereiches, d.h. in einem Bereich von etwa 15 - 100 % der Kesselleistung,
ist eine Frischluftklappe 10 am Kessel 2 geöffnet. Bei sehr kleinen Kesselbelastungen,
die durch die Saugzugregelung nicht mehr beherrscht werden, wird durch einen Thermostaten
11 in der Vorlaufleitung 1 über einen Stellmotor 12 die Frischluftklappe 10 durch
Schließen und Öffnen geregelt. Der Saugzugventilator 8 läuft dabei mit konstanter,
kleinster Drehzahl weiter.
[0013] Sicherheitsfunktionen übernimmt ein Begrenzer 13 in der Vorlaufleitung 1, welcher
die Frischluftklappe 10 schließen und den Saugzugventilator 8 abschalten kann. Das
Schließen der Frischluftklappe 10 erfolgt über einen Federrücklauf 14 des Stellmotores
12, so daß die Einrichtung auch bei Stromausfall wirksam ist.
[0014] Das Lastsignal gelangt vom Eingangsregler 4 zusätzlich an einen Sekundärluftregler
15, der als Nachlaufregler einen Stellantrieb 16 proportional zur Kessellast einstellt
und eine Sekundärluftregelklappe 17 über eine Kurvenscheibe 18 mechanisch betätigt.
Der Motor 19 des Sekundärluftgebläses 20 läuft mit konstanter Drehzahl.
[0015] Das Lastsignal gelangt ferner vom Eingangsregler 4 zu einem elektronischen Wandler
21, wo eine Umwandlung in Impulse erfolgt, deren Frequenz der jeweiligen Kessellast
entspricht. In einem Impulszähler 22 werden die Impulse addiert. Nach Erreichen einer
festgelegten Summe an Impulsen erfolgt eine Impulsgabe an einen Flip-Flop 23, der
im Wechsel auf den Motor 24 einer im Rost 25 eingebauten Schüreinrichtung 26 und auf
den Motor 27 einer Entschlackungseinrichtung 28 einwirkt. Die damit eingeleiteten
Schür- bzw. Entschlackungsvorgänge laufen dann selbsttätig ab.
1. Selbsttätige Regelung eines Saugzugventilators (8) und einer Frischluftklappe (10)
an Heizkesseln zur Verfeuerung fester Brennstoffe,
dadurch gekennzeichnet, daß über ein von der jeweiligen Kessellast abhängiges Lastsignal
innerhalb eines Regellastbereiches die Drehzahl des Saugzugventilators (8) bei geöffneter
Frischluftklappe (10) stufenlos zu geringeren Lastbereichen hin verringert wird und
daß unterhalb des Regellastbereiches die Frischluftklappe (10) bei konstanter, kleinster
Drehzahl des Saugzugventilators (8) durch intermittierendes Auf- Zu- Fahren betätigt
wird.
2. Regelung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Abhängigkeit von der Vorlauftemperatur
bzw. vom Dampfdruck durch einen entsprechenden Eingangsregler (4) ein zur Regelabweichung
proportionales Ausgangssignal gebildet wird, das als Lastsignal gilt.
3. Regelung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Lastsignal zusätzlich
über einen Sekundärluftregler (15) auf den Stellantrieb (16) einer Sekundärluftregelklappe
(17) einwirkt.
4. Regelung nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Lastsignal zusätzlich
über einen Spannungs-Impulswandler (21) und einen nachgeschalteten Impulszähler (22)
auf eine in Zeitabständen betätigte Schür- und Entschlackungsvorrichtung (26,28) einwirkt.
5. Regelung nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Lastsignal
indirekt über die jeweilige Drehzahl des Saugzugventilators (8) auf den Stellantrieb
(16) der Sekundärluftregelklappe (17) und/oder auf.die Schür- und Entschlackungsvorrich-
tung (26,28) einwirkt.
6. Regelung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Regellastbereich oberhalb
von etwa 15 % der Gesamtleistung des Heizkessels liegt.