(19)
(11) EP 0 043 466 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
13.01.1982  Patentblatt  1982/02

(21) Anmeldenummer: 81104533.5

(22) Anmeldetag:  12.06.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E04B 5/60, B44C 7/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 07.07.1980 FR 8015062

(71) Anmelder: Allemann, Roland
F-68680 Loechle-Kembs (FR)

(72) Erfinder:
  • Allemann, Roland
    F-68680 Loechle-Kembs (FR)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Spanndeckenkonstruktion


    (57) Im Randbereich einer elastischen Kunststoffolie (7) ist ein Einspannflansch (8) aufgeschweisst, der im Querschnitt praktisch ankerförmig ausgebildet ist und demgemäss einen oberen Haltewulst (10), einen unteren Haltewulst (11) sowie einen an der Folie (7) befestigten Steg (9) besitzt. Die in einer Wandleiste (14) angeordnete Nut (15) ist mit zwei entsprechenden Ringschultern (16, 17) versehen, die der Verankerung des Einspannflansches (8) innerhalb der Nut (15) dienen. Mit einer Spachtel (S) lässt sich der Einspannflansch (8) mühelos in die Nut (15) einsetzen, wobei die beiden Haltewulste (10 und 11) an den Ringschultern (17 und 16) anliegen. Zum Ausbau der Spanndecke genügt es, den von der Folie (7) ausgeübten Zug durch eine Spachtel aufzuheben und gleichzeitig eine am unteren Haltewulst (11) angeformte Abhebelippe mit einer zweiten Spachtel nach oben zu drücken. Der Einspannflansch (8) gleitet dann unter dem Einfluss der von der Folie (7) ausgeübten Zugkraft aus der Nut (15) heraus.
    Die Spanndeckenkonstruktion zeichnet sich durch besonders einfachen Einbau bzw. Ausbau aus. Ferner gewährleistet sie eine sichere und faltenlose Verankerung der Folie.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spanndeckenkonstruktion mit einer mindestens teilweise elastischen Folie, an deren Rand ein aus Kunststoff bestehender Einspannflansch befestigt ist, der sich in die Nut einer an der Wand angeordneten Wandleiste einschieben und in derselben formschlüssig verankern lässt.

    [0002] Es ist bekannt, dass man Blinddecken aus einer elastischen Kunststoffolie herstellt und dieselbe nicht mehr an der darüber befindlichen Raumdecke aufhängt, sondern im gespannten Zustand an einer umlaufenden Wandleiste befestigt.

    [0003] Gemäss einer bekannten Ausführungsform dieser Spanndecken ist der zum Befestigen der Folie bestimmte Einspannflansch, der auch als "Keder" bezeichnet wird, aus einer praktisch um 1800 umgebogenen Kunststoffleiste gebildet, welche lediglich mit ihrem unteren Abschnitt an einer Ringschulter der Wandleistennut anliegt. Die elastische Folie ist bei dieser Ausführungsform am oberen Abschnitt des Keders befestigt.

    [0004] Die Praxis hat gezeigt, dass diese bekannte Spanndeckenkonstruktion beträchtliche Nachteile aufweist, welche deren Anwendung erschweren. So ist insbesondere der Ein- und Ausbau des Keders relativ kompliziert und kann nur von eingearbeitetem Fachpersonal durchgeführt werden. Zum Ausbau muss beispielsweise ein Einstechwerkzeug verwendet werden, mit welchem eine Beschädigung des Keders unvermeidbar ist. Ausserdem hat es sich als relativ schwierig erwiesen, mit der bekannten einseitigen Verankerung eine einwandfreie, faltenfreie Halterung der gespannten Folie zu erzielen.

    [0005] Es ist daher die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Spanndeckenkonstruktion vorzuschlagen, welche sich durch eine aussergewöhnlich einfache Montage und Demontage auszeichnet und ferner eine einwandfreie-Halterung der Spanndeckenfolie gewährleistet. Diese Aufgabe wird durch die im unabhängigen Patentanspruch 1 definierte Merkmalskombination gelöst.

    [0006] Der in der folgenden Beschreibung und in den Patentansprüchen verwendete Ausdruck "Folie" ist so zu verstehen, dass er sämtliche, mindestens teilweise elastischen Materialien umfasst, die sich für die Erstellung gespannter Blinddecken eignen. Hierunter fallen ausser den elastischen Kunststoffolien unter anderem auch gewebte Materialien.

    [0007] Nachstehend wird anhand der beiliegenden Zeichnung ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes beschrieben.

    [0008] 

    Fig. 1 ist eine Schnittdarstellung der Wandleiste und zeigt die Spanndecke kurz vor deren Einsetzen in die Wandleistennut,

    Fig. 2 ist eine vergrösserte Schnittdarstellung des Randbereiches der Kunststoffolie,

    Fig. 3 veranschaulicht die Lage des Einspannflansches beim Einsetzen desselben,

    Fig. 4 zeigt den Einspannflansch in seiner endgültigen Einspannlage und

    Fig. 5 veranschaulicht den Ausbau des Einspannflansches.



    [0009] Unterhalb einer Zimmerdecke 1 soll gemäss Fig. 1 eine Blinddecke gespannt werden. Zu diesem Zwecke ist an der Zimmerwand 2 eine umlaufende Wandleiste 3 mittels Schrauben 4 und Dübeln 5 befestigt. Die Wandleiste 3 kann beispielsweise aus Holz bestehen, ist aber gemäss einer bevorzugten Ausführungsform aus Kunststoff hergestellt. Sie weist eine nach aussen offene Ringnut 6 auf, die mit zwei symmetrisch angeordneten Ringschultern 6a und 6b versehen ist.

    [0010] Die eigentliche Spanndecke besteht aus einer. elastisch verformbaren Kunststoffolie 7, die beispielsweise aus PVC hergestellt sein kann und an deren Rand ein in seiner Gesamtheit mit 8 bezeichneter Einspannflansch befestigt ist. Die Form dieses Einspannflansches ergibt sich am besten aus der Querschnittsdarstellung gemäss Fig. 2.

    [0011] Wie Fig. 2 zeigt, ist der Querschnitt des Einspannflansches 8 praktisch ankerförmig, wobei ein zur Befestigung der Folie 7 bestimmter mittlerer Steg 9 vorgesehen ist, an welchen sich ein oberer Haltewulst 10 sowie ein unterer Haltewulst 11 anschliessen. Der untere Haltewulst 11 ist beträchtlich länger ausgebildet, als der obere und weist ausserdem an seiner Stirnfläche eine Einbuchtung 12 auf, so dass eine Haltelippe 13 entsteht. Die Befestigung der Folie 7 an der unteren Fläche des Steges 9 kann beispielsweise durch Anschweissen, Ankleben oder auf sonstige, zweckentsprechende Weise erfolgen.

    [0012] Die Montage der beschriebenen Spanndecke sei nun anhand von Fig. 3 erläutert. Die dargestellte Wandleiste 14 unterscheidet sich von derjenigen nach Fig. 1 hauptsächlich dadurch, dass sie aus einem Kunststoff hergestellt ist und dass deren mit 15 bezeichnete Nut eine abgerundete Innenfläche aufweist. Die beiden Ringschultern 16 und 17 dieser Nut 15 sind ebenfalls symmetrisch angeordnet, im Gegensatz zu den Ringschultern 6a und 6b von Fig. 1 jedoch leicht gegen die Vertikalebene geneigt.

    [0013] Im Hinblick auf die.Montage der Spanndecke wird dieselbe mittels einer Spachtel S gemäss Fig. 1 zunächst so erfasst, dass die Spachtel in den Spalt zwischen dem Steg 9 und dem unteren Ringwulst 11 eingreift. Auf diese Weise lässt sich die Spanndecke unter Anwendung einer gewissen Zugspannung in Richtung des Pfeiles P (Fig. l) in die Ringnut 6 bzw. 15 (Fig. 3) einsetzen. Wie sich ferner aus Fig. 3 ergibt, gleiten die beiden Haltewulste 10 und 11 zunächst mit ihren Aussenflächen auf den beiden mit Fo bzw. F u bezeichneten Schrägflächen, bis der obere Haltewulst 10 über die obere Ringschulter 17 hinweggleitet und damit hinter dieselbe einschnappt. Beim weiteren Eindrücken des Einspannflansches 8 in Richtung des Pfeiles P (Fig. 3) verformt sich der Einspannflansch in der Weise, dass sich die Oberkante des oberen Haltewulstes 10 weiter nach oben schiebt, während der untere Haltewulst schliesslich hinter der Ringschulter 16 seine definitive, in Fig. 4 dargestellte Lage einnimmt. Der Einspannflansch 8 ist damit innerhalb der Nut 15 (Fig.4) fest verankert und der von der Folie 7 über den Steg 9 ausgeübte Zug verteilt sich praktisch gleichmässig auf die beiden Ringschultern 16 und 17. Die beschriebene Montage lässt sich innerhalb kürzester Zeit mit wenigen Handgriffen auch von ungelerntem Personal durchführen. Faltenbildung an der Folie 7 wird, wie die Erfahrung zeigt, mit Sicherheit vermieden.

    [0014] Wie sich aus Fig. 4 ergibt, ragt in der endgültigen Montagestellung die mit 13 bezeichnete Abhebelippe über die Schrägfläche F hinaus. Zur Demontage des Einspannflansches 8 genügt es, die von der Folie 7 ausgeübte Spannung durch eine an der Stelle 19 eingeführte Spachtel (S1) aufzuheben und gleichzeitig die Abhebelippe 13 mittels einer zweiten, an der Stelle 18 eingeführten Spachtel nach oben zu drücken. Der untere Haltewulst 11 löst sich dann von der Ringschulter 16 und der Einspannflansch nimmt die in Fig. 5 dargestellte Lage ein, in welcher er durch den von der Folie 7 ausgeübten Zug aus der Nut 15 herausgezogen wird. Man führt ihn dabei zweckmässigerweise auf einer weiteren Spachtel S2.

    [0015] Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind die beiden Ringschultern 16 und 17 der Nut 15 symmetrisch und vertikal übereinander angeordnet, während der Einspannflansch 8 mit ungleichmässig langen Haltewulsten 10 bzw. 11 versehen ist. Es wäre grundsätzlich auch möglich, den Einspannflansch 8 mit gleich grossen Haltewulsten auszuführen und die beiden Ringschultern 16 und 17 dementsprechend in der Waagrechten gegeneinander zu versetzen, wobei die untere Ringschulter 16 weiter im Innern der Nut 15 liegen würde, als die obere Ringschulter 17.

    [0016] Statt der Abhebelippe 13 könnte beispielsweise an der Frontfläche des unteren Haltewulstes 11 auch eine Nut vorgesehen sein, die es gestatten würde, den unteren Haltewulst mittels einer Spachtel zu erfassen und nach oben zu drücken.

    [0017] Der Einspannflansch 8 (Keder) besteht bei einer bevorzugten Ausführungsform aus Polyvinylchlorid, könnte aber auch aus einem anderen zweckentsprechenden Kunststoff oder aus Gummi bestehen.

    [0018] Die Wandleiste 3, 14 kann aus Holz, Kunststoff, Leichtmetall oder einer Kombination dieser Werkstoffe erstellt sein.

    [0019] Von besonderer Bedeutung ist bei der beschriebenen Anordnung, dass die asymmetrische Ausbildung der Haltewulste 10/11 am Einspannflansch eine zweistufige Montage und Demontage desselben gestattet. Es liegt auf der Hand, dass es eine wesentliche Erleichterung beim Verlegen der Spanndecke bedeutet, wenn man zunächst den oberen Haltewulst 10 und anschliessend den unteren Haltewulst 11 einhängen kann. Beim Aushängen der Spanndecke wird zunächst der untere Haltewülst gelöst, worauf der Einspannflansch durch die Zugkraft der Decke ganz aus der Nut herausgezogen wird.

    [0020] Die Spanndecke 7 weist bei allen Ausführungsformen eine beträchtliche Elastizität auf, so dass sie sich unter Spannung um mindestens 50% ihrer ursprünglichen Abmessung dehnt, diese elastische Dehnung aber bis 300% und mehr betragen kann. Die Dicke dieser Kunststoff-Spanndecken liegt zwischen 0,1 und 0,2 mm,

    [0021] Dank der hohen Elastizität des Spanndeckenwerkstoffes und der beschriebenen Ausbildung der Einspannung lässt sich die Spanndecke gleich bei der Endmontage mit erheblicher Vorspannung einhängen, so dass ein Nachspannen auch nach längerem Gebrauch nicht mehr erforderlich ist.

    [0022] Der Einspannflansch 8 ist ebenfalls formelastisch, so dass er sich bei der Montage (Fig. 3) und Demontage (Fig. 5) leicht verformen lässt, innerhalb der Nut 15 aber seine Verankerungslage (Fig. 4) von selbst einnimmt. Die Wandleiste (3, 14) ist dagegen praktisch formstarr ausgebildet, so dass deren Ringschultern 16 und 17 praktisch immer, somit auch während der Montage und Demontage, den gleichen gegenseitigen Abstand aufweisen.


    Ansprüche

    1. Spanndeckenkonstruktion mit einer mindestens teilweise elastischen Folie (7), an deren Randbereich ein aus Kunststoff bestehender Einspannflansch (8) befestigt ist, der sich in die Nut (6, 15) einer an der Wand angeordneten Wandleiste (3, 14) einschieben und in derselben formschlüssig verankern lässt, wobei der Einspannflansch (8) einen praktisch ankerförmigen Querschnitt aufweist und demgemäss einen mittleren, zur Befestigung an der Folie (7) bestimmten Steg (9) sowie einen oberen Haltewulst (10) und einen unteren Haltewulst (11) besitzt, und die Nut (6, 15), der Ausbildung des Einspannflansches (8) entsprechend, mit mindestens einer oberen oder einer unteren Ringschulter (6a, 6b, 17, 16) versehen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Haltewulste (10, 11) des Einspannflansches (8) so ausgebildet sind, dass sie sich beim Einschieben in die Nut (6, 15) der Wandleiste (3, 14) verformen und innerhalb der Nut (6, 15) ihre Verankerungsstellung einnehmen, wobei der untere Haltewulst (11) an seiner Frontfläche ein Angriffsorgan (12, 13) aufweist, das im Montagezustand des Einspannflansches (8) von aussen mittels eines Werkzeuges zugänglich ist und damit den beschädigungsfreien Ausbau des Einspannflansches (8) gestattet.
     
    2, Spanndeckenkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der untere Haltewulst (11) an seiner Stirnfläche eine Einbuchtung (12) aufweist, derart, dass eine ringförmige Abhebelippe (13) entsteht, welche im Einbauzustand auf der Aussenfläche (F ) der unteren Ringschulter (16) aufliegt und den beschädigungsfreien Ausbau des Einspannflansches (8) gestattet.
     
    3. Spanndeckenkonstruktion nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der untere Haltewulst (11) länger als der obere (10) ausgebildet ist.
     
    4. Spanndeckenkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandleiste (14) ein Kunststoffprofil ist und dass die beiden Ringschultern (16, 17) innerhalb der Nut (15) symmetrisch ausgebildet und vertikal übereinander angeordnet sind.
     
    5. Spanndeckenkonstruktion nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Haltewulste (10, 11) gleich gross ausgebildet und die beiden Ringschultern (17, 16) horizontal gegeneinander versetzt angeordnet sind:
     




    Zeichnung