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EP 0 043 602 A1 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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13.01.1982 Patentblatt 1982/02 |
(22) |
Anmeldetag: 05.06.1981 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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CH DE FR GB LI NL SE |
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Priorität: |
09.07.1980 CH 5248/80
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Anmelder: BBC Aktiengesellschaft Brown, Boveri & Cie. |
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CH-5401 Baden (CH) |
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Erfinder: |
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- Horber, Hansueli
CH-5400 Baden (CH)
- Roeder, Anton, Dr.
CH-5452 Oberrohrdorf (CH)
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Entgegenhaltungen: :
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Dampfturbine mit Heizdampfentnahme |
(57) Dampfturbine mit Heizdampfentnahme, mit einer Reaktionsbeschaufelung, wobei zur Reduktion
der Änderung des Axialschubes bei Dampfentnahme die letzte Stufe vor dem Entnahmestutzen
mit kleinerem Reaktionsgrad ausgeführt ist als die übrigen Stufen der Beschaufelung.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Dampfturbine mit Heizdampfentnahme nach dem Oberbegriff
des Patentanspruchs l.
[0002] Bei einflutigen oder unsymmetrischen zweiflutigen Reaktionsturbinen wird der im Betrieb
auftretende Axialschub durch dampfbeaufschlagte Ausgleichskolben kompensiert.
[0003] Bei solchen Turbinen mit Heizdampfentnahme variiert der Axialschub mit den Betriebsbedingungen
im Heiznetz und kann mit dem Ausgleichskolben nicht mehr bei jedem Betriebszustand
ausgeglichen werden. Bei gewissen Betriebszuständen kann daher eine unzulässig hohe
Belastung des Kammlagers auftreten.
[0004] Der Axialschub wird im wesentlichen durch die axialen Strömungskräfte an den Laufschaufeln
verursacht. Bei Reaktionsturbinen ist der Axialschub grösstenteils durch die statische
Druckdifferenz zwischen Ein- und Austrittsquerschnitt der Laufräder bestimmt.
[0005] Bei herkömmlichen Heizkraftwerken entnimmt man den Heizdampf meist am Austritt der
Mitteldruckturbine. Bei Aenderungen der Entnahmemenge ändert sich dabei auch der Druck
an der Entnahmestelle, woraus auch eine Aenderung des Axialschubes der letzten Laufschaufelreihe
vor dieser Entnahmestelle resultiert. Diese Aenderung ist bei kleinerem Reaktionsgrad
der Stufe wesentlich kleiner. Der Axialschub der vorhergehenden Laufschaufelreihen
bleibt dabei hingegen nahezu unverändert.
[0006] Die vorliegende, im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs 1 definierte Erfindung
entstand aus der Aufgabe, dieses für die Kammlagerbelastung ungünstige Verhalten des
Axialschubes bei sich ändernden Entnahmemengen von Heizdampf zu vermeiden.
[0007] Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf zwei in der Zeichnung schematisch
dargestellte Ausführungsbeispiele beschrieben.
[0008] In der Zeichnung stellen dar:
Fig. 1 die Ausgestaltung des erfindungswesentlichen Teiles einer unsymmetrischen zweiflutigen
Reaktionsturbine und
Fig. 2 dasselbe bei einer einflutigen Reaktionsturbine.
[0009] Bei der Ausführung nach Fig. 1 bezeichnen 1 den Eintrittskanal und 2 und 3 die Austrittskanäle
einer unsymmetrischen zweiflutigen Mitteldruckreaktionsturbine. Die Zahlen unter den
einzelnen Stufen bedeuten deren Reaktionsgrade. In der Regel werden alle Stufen mit
dem optimalen Reaktionsgrad von 0,5 ausgeführt mit den eingangs beschriebenen nachteiligen
Wirkungen bei Aenderungen der für Heiz-oder Prozesszwecke entnommenen Dampfmenge.
Zur Vermeidung eines unzulässig hohen-Axialschubes aus den obengenannten Gründen werden
gemäss der Erfindung die Endstufen 4 und 5 an den beiden Austrittskanälen 2 und 3
mit einem gegenüber den vorhergehenden Stufen, die mit dem optimalen Reaktionsgrad
von 0,5 ausgelegt sind, reduzierten Reaktionsgrad, im gezeichneten Beispiel 0,35,
ausgeführt, so dass der Axialschub im gesamten Betriebsbereich kleiner und daher zulässig
wird. Es ist daher möglich, den Durchmesser des Ausgleichskolbens zu reduzieren. Die
durch die Abweichung vom Optimum 0,5 bedingte Einbusse an Stufenwirkungsgrad wird
dabei durch die geringeren Verluste am Ausgleichskolben ausgeglichen.
[0010] Bei der in Fig. 2 schematisch dargestellten Beschaufelung einer einflutigen Reaktionsturbine
mit dem Eintrittskanal 6 unddemAustrittskanal 7 wird die angestrebte Reduktion des
Axialschubes im ganzen Betriebsbereich durch einen kleineren Reaktionsgrad der einzigen
Endstufe 8 erreicht. Hier wurde für deren Reaktionsgrad ebenfalls 0,35 gewählt, doch
könnte dieser ebenso wie bei der zweiflutigen Turbine, je nach Auslegung der Anlage,
auch andere Werte unter 0,5 aufweisen.
Bezeichnungsliste
[0011]
1 Einstrittskanal *
2 Austrittskanal
3 Austrittskanal
4 Endstufe
5 Endstufe
6 Eintrittskanal
7 Austrittskanal
8 Endstufe
1. Dampfturbine mit Heizdampfentnahme, mit einer Reaktionsbeschaufelung und Entnahmestutzen
für den Dampf, dadurch gekennzeichnet, dass der Reaktionsgrad der jeweils letzten
Stufe vor einem Entnahmestutzen kleiner ausgeführt ist als der Reaktionsgrad der übrigen,
vorhergehenden Stufen.
2. Dampfturbine nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass die jeweils letzte Stufe
vor den Entnahmestutzen mit einem Reaktionsgrad von 0,35 und die übrigen, vorhergehenden
Stufen mit einem Reaktionsgrad von 0,5 ausgeführt sind.
3. Dampfturbine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Turbine zweiflutig
ausgeführt ist und die beiden Fluten unterschiedlich viele Stufen aufweisen.
4. Dampfturbine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Turbine einflutig
ausgeführt ist.