[0001] Die Erfindung betrifft einen Doppelachsantrieb für Drehgestelle von Schienenfahrzeugen,
bei dem der mit seiner Achse in Längsrichtung des Fahrzeugs zwischen den Radsatzachsen
liegende Motor über je ein an seinen beiden Stirnseiten angeflanschtes Winkelgetriebe
die Radsätze antreibt, wobei jedes Winkelgetriebe abtriebsseitig eine die jeweilige
Radsatzachse im wesentlichen konzentrisch umgebende Hohlwelle aufweist, die an ihren
beiden Enden durch je eine elastische Kupplung mit der Radsatzachse verbunden ist,
und wobei sich die ganze Antriebseinheit über die vier Kupplungen auf den beiden Achsen
abstützt. Derartige Antriebe, die auch als Schwebeantrieb bezeichnet werden, sind
schon seit längerem bekannt. So hat die DT-PS 838 452 einen Antrieb der beschriebenen
Art zum Gegenstand, bei dem die elastische Kupplung aus einer die Radsatzachse umgebenden
Gummischeibe gebildet ist, die auf einer Stirnseite mit einem auf der Hohlwelle befestigten
scheibenförmigen Flansch und auf der anderen Stirnseite mit einem auf der Radsatzachse
aufgebrachten scheibenförmigen Flansch verbunden ist, z.B. durch Vulkanisieren. (Wenn
hier und im folgenden von Gummi gesprochen wird, so sind damit auch von ihren Eigenschaften
her vergleichbare Kunststoffe u.ä. gemeint.) Alle Doppelachsantriebe der eingangs
beschriebenen Art sind dadurch gekennzeichnet, daß die elastischen Kupplungen nicht
nur das Drehmoment zu übertragen haben, sondern auch das Reaktionsmoment des Motors
aufnehmen und das ganze Gewicht des Antriebsaggregates federnd tragen müssen. Bei
der in Rede stehenden Ausführung der elastischen Kupplung wird der Gummi durch das
Gewicht und die im Fahrbetrieb auftretenden Massenkräfte vorwiegend auf Schub beansprucht,
und zwar in einer Ebene, die senkrecht zur Radsatzachse liegt. Um die Antriebseinheit
dabei nicht zu sehr gegenüber der Radsatzachse durchhängen zu lassen, muß die Gummischeibe
verhältnismäßig schmal und hart sein. Dadurch werden aber die negativen Auswirkungen
der Schubbeanspruchung erhöht und die Federwirkung in Querrichtung, also in Richtung
der Radsatzachse, weiter verschlechtert. Ein weiterer, ganz wesentlicher Nachteil
ist, daß bei einem erforderlich werdenden Austausch der Gummischeiben die Räder von
den Achsen abgezogen werden müssen.
[0002] Dieser betrieblich sehr störende Nachteil wird vermieden bei einer Kupplung mit geteilten
Gummielementen, wie sie unter anderem aus der DE-OS 23 32 281 bekannt ist. Eine auf
der Hohlwelle und eine auf der Radsatzachse aufgebrachte Nabe weisen eine Anzahl von
sich radial nach außen erstreckenden Armen auf, die abwechselnd hintereinander liegend
angeordnet sind und jeweils zwischen zwei Armen ein quaderförmiger Gummiblock eingelegt
ist. Die Gummiblöcke können einzeln radial nach außen herausgenommen und von außen
eingebaut werden ohne daß die Räder von den Achsen abgezogen werden müssen. Diese
Art der Kupplung ist in der senkrecht zur Radsatzachse stehenden Ebene sehr steif.
In Querrichtung ist sie weicher als die Ausführung mit der Gummischeibe, aber die
Gummiblöcke sind einer Schubbeanspruchung ausgesetzt. Als weiterer Nachteil wird bisweilen
die Tatsache angesehen, daß die Gummiblöcke bei der Montage erst in einer Hilfseinrichtung
vorgespannt werden müssen, damit sie in den ihrer im Betrieb erforderlichen Vorspannung
entsprechenden Zwischenraum zwischen den Armen eingebracht werden können.
[0003] Von daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen Doppelachsantrieb der eingangs
beschriebenen Art zu erstellen, der die erwähnten Nachteile nicht aufweist, also herstellungs-
und wartungsfreundlich ist, und dessen Gummielemente keinen oder nur geringen Schubbeanspruchungen
unterworfen werden.
[0004] Die Aufgabe wird gelöst mit einer Ausführung für die elastischen Kupplungen des Antriebs
entsprechend dem kennzeichnenden Merkmal des Anspruchs 1. Mit dieser Ausführung ist
es möglich, die Gummielemente hinsichtlich ihrer Federkennlinien weitgehend optimal
auszuführen. Es ist insbesondere möglich, die Gummielemente für in Richtung der Radsatzachse
auftretende Bewegungen steif zu machen und trotzdem in Umfangsrichtung der Kupplung
eine weiche Federung zu haben. Für ein ausgewogenes Betriebsverhalten sind mindestens
drei Gummielemente bei jeder Kupplung erforderlich; da der Gummi aber möglichst nicht
auf Schub beansprucht werden soll, sollten es nicht weniger als sechs Gummielemente
bei jeder Kupplung sein.
[0005] Für die Form der Gummielemente werden in den Ansprüchen 2 bis 4 mögliche Formen angegeben.
Eine Kupplung mit zylinderischen Gummibuchsen benötigt einen verhältnismäßig breiten
Einbauraum, der nicht immer zur Verfügung steht. Deshalb ist die Ausführung nach Anspruch
3 oder - wegen der einfacheren Halterung - nach Anspruch 4 vorzuziehen. Die Gummiblöcke
mit V-förmigem Querschnitt benötigen wegen der formschlüssigen Verbindung mit den
Zapfen und Armen keine zusätzliche Sicherung gegen seitliches Auswandern. Gegenüber
den zylinderischen Buchsen können die Gummiblöcke mit kreisringabschnitt-förmigem
oder V-förmigem Querschnitt zum Erreichen der bei dem jeweiligen Anwendungsfall gewünschten
axialen Federsteifigkeit in ihrer Querschnittsform weitgehend varriert werden.
[0006] Bedingt durch ihre Form können die Gummiblöcke mit kreisringabschnitt-förmigem oder
mit V-förmigem Querschnitt ihre Vorspannung erst im eingebauten Zustand erhalten.
Der Einbau wird erleichtert und eine zusätzliche Vorrichtung wird vermieden, wenn
die einander zugeordneten Anlageflächen an den Zapfen und an den Armen entsprechend
Anspruch 5 um einen verhältnismäßig kleinen Winkel zueinander geneigt angeordnet sind
und die Gummielemente mit dem gleichen Winkel keilförmig ausgeführt sind. Damit wird
eine gleichmäßige Verformung und damit eine gleichmäßige Spannung im Gummi bei Achsversätzen
ebenso erreicht wie eine genau definierbare Vorspannung der Gummielemente bei der
Montage, ohne daß Hilfsmittel angewendet werden müßten.
[0007] Um ein Walken des Gummis zu vermeiden und auch zur Montageerleichterung ist es sinnvoll,
die Gummielemente in an sich bekannter Weise als zwischen zwei Metallteilen einvulkanisiertes
Gummiteil auszuführen (Anspruch 6). Daneben kann es zweckmäßig sein, zum Zwecke der
Abstimmung auf optimale Federkennwerte die Gummielemente in an sich ebenfalls bekannter
Weise aus zwei oder mehr Gummiteilen zu bilden, zwischen denen jeweils ein Metallteil
einvulkanisiert ist (Anspruch 7).
[0008] Eine Fixierung der Gummielemente in radialer Richtung erfolgt nach Anspruch 8 zweckmäßigerweise
mit Abdeckplatten, die auf den Umfangsflächen der Zapfen und Arme aufgesetzt und dort
befestigt sind.
[0009] Ein Doppelachsantrieb nach dem Hauptanspruch und ggf. weiter ausgestaltet mit den
Merkmalen eines oder mehrerer Unteransprüche bietet gegenüber den bekannten Ausführungen
eine ganze Reihe von Vorteilen, nämlich:
- Die Gummielemente werden vom zu übertragenden Drehmoment und vom Gewicht des Motor-Getriebe-Aggregates
im wesentlichen auf Druck und nur wenig auf Schub beansprucht.
- Das Auswechseln einzelner Gummielemente kann ohne Demontage des Drehgestelles und
ohne Ausbau von Motor, Getrieben und/oder Achsen und Radsätzen erfolgen.
- Bei winkeliger Auslenkung treten nur geringe Rückstellkräfte auf, wodurch eine große
Sicherheit gegen Entgleisen gegeben ist.
- Die Rückstellkräfte können durch entsprechende Ausführung der Gummielemente den
Erfordernissen angepaßt werden.
[0010] Die Erfindung ist anhand von mit den Figuren 1 bis 8 dargestellten.Ausführungsbeispielen
erläutert. Es zeigen
Figur 1 einen Doppelachsantrieb im Schnitt von oben gesehen in vereinfachter Ausführung.
Figur 2 einen Längsschnitt durch die Kupplungen eines Getriebes von Figur 1 in größerem
Maßstab.
Figur 3 einen Schnitt entlang der Linie III-III in Fig.2.
Figur 4 einen Schnitt entlang der Linie IV-IV in Fig.3.
Figur 5 einen Schnitt ähnlich Fig.4, aber mit einer anderen Gummibuchse.
Figur 6 einen weiteren Schnitt ähnlich Fig.4, aber mit geteilten Gummielementen.
Figur 7 einen Schnitt ähnlich Fig.3 bei einer weiteren Ausführung der Gummielemente,
und
Figur 8 einen Schnitt entlang der Linie VIII-VIII in Fig.7.
[0011] An einem in Längsrichtung eines nicht gezeichneten Drehgestelles liegenden Antriebsmotor
1 ist beidseitig je ein Winkelgetriebe angeflanscht, dessen Gehäuse mit 2 bezeichnet
ist. Die Kraftübertragung vom Motor 1 auf die Ritzelwelle 4 des Getriebes erfolgt
zum Ausgleich von fertigungsbedingten Winkelabweichungen und Achsversetzungen zwischen
Motor und Getriebe über eine geeignete Kupplung 3, z.B. eine Zahnkupplung. Die Ritzelwelle
4 steht in Eingriff mit einem Tellerrad 5, das drehfest auf einer Hohlwelle 6 angebracht
ist, z.B. durch Verschrauben und Verstiften an einer flanschförmigen Erweiterung der
Hohlwelle. Die Hohlwelle 6 ist - ebenso wie die Ritzelwelle 4 - mit bekannten und
deshalb nicht dargestellten Mitteln drehbar, aber nicht axial verschiebbar im Gehäuse
2 gelagert. Die Hohlwelle ragt beiderseits soweit aus dem Gehäuse heraus, um erste
Kupplungshälften 11 von elastischen Kupplungen 7, 8 drehfest und axial nicht verschiebbar
aufnehmen zu können. Einzelheiten dieser Kupplung werden später noch beschrieben.
Zugehörige zweite Kupplungshälften sitzen, ebenfalls drehfest und axial nicht verschiebbar,
auf einer Radsatzachse 9. Diese Radsatzachse ist durch die Hohlwelle 6 hindurchgeführt
und trägt an ihren Enden Antriebsräder 10 des Schienenfahrzeugs. Im entlasteten Zustand
ist zwischen der Innenwandung der Hohlwelle 6 und der Mantelfläche der Radsatzachse
soviel radiales Spiel wie für die Durchfederung der Antriebseinheit unter Berücksichtigung
ihres Gewichtes und der im Fahrbetrieb auftretenden Massenbeschleunigung einerseits
und der Federungsmöglichkeiten der Gummigelenkkupplung andererseits erforderlich ist,
zuzüglich einer bestimmten Sicherheit. Die Lagerung des Radsatzes im Drehgestell ist
ebensowenig dargestellt wie eine ggf. zwischen einer Gummigelenkkupplung auf jeder
Radsatzachse und dem benachbarten Antriebsrad 10 angeordnete Scheibenbremse. Diese
Elemente sind bekannt und für die Erfindung nicht von Bedeutung.
[0012] Einzelheiten der Kupplungen 7, 8 gehen aus den Figuren 2, 3 und 4 hervor. Auf der
nur angedeuteten Hohlwelle 6 ist eine erste Kupplungshälfte 11 drehfest und axial
nicht verschiebbar aufgebracht, z.B. mit einem Preßsitz. Von ihrer Nabe ragen Zapfen
12 radial nach außen. Die Nabe und die Zapfen sind im Beispiel einstückig dargestellt,
die Zapfen können aber auch einzeln in die Nabe eingesetzt und befestigt sein. Die
Zapfen 12 nehmen Gummibuchsen 15 in deren Bohrung 16 auf. Auf die Gummibuchsen wird
noch eingegangen. Die äußeren Mantelflächen 17 der Gummibuchsen 15 liegen an entsprechend
gekrümmten Anlageflächen 18 an, die zu Armen 20 einer zweiten Kupplungshälfte 19 gehören.
Diese Ausführung ist in Figur 1 bei allen Kupplungen und in Figur 2 bei der linken
Kupplung gezeigt. Selbstverständlich können die Zapfen 12 auch an der zweiten Kupplungshälfte
19 angeordnet sein und die erste Kupplungshälfte 11 weist die Arme 20 auf. Diese Variante
ist in Figur 2 an der rechten Kupplung dargestellt. Die zweiten Kupplungshälften 19
sind drehfest und axial nicht verschiebbar auf der Radsatzachse 9 aufgebracht, z.B.
mit einem Preßsitz. Erste und zweite Kupplungshälften 11, 19 sind im wesentlichen
rotationssymmetrische Teile, die axial zueinander angeordnet sind. Dabei liegen die
Zapfen 12 und die sich von der zweiten Kupp-
` lungshälfte 19 radial nach außen erstreckenden Arme 20 abwechselnd hintereinander.
Die Gummibuchsen 15 liegen im Ausführungsbeispiel nur mit Abschnitten ihrer Mantelfläche
17 an den Armen 20 an. Es wäre auch möglich, die Arme über seitliche Stege miteinander
zu verbinden und so eine Aufnahme der Gummibuchsen mit der ganzen Mantelfläche zu
erreichen. Diese Ausführung erfordert aber mehr Baubreite und einzeln eingesetzte
Zapfen 12.
[0013] Bei jeder Kupplung 7, 8 sind mindestens drei solcher sternartig angeordneter Gummibuchsen
15 erforderlich, um nicht einen Großteil des Gewichtes des Antriebsaggregates und
der Massenbeschleunigung im Fahrbetrieb als Schubbelastung auf die Gummielemente angreifen
zu lassen. Eine Schubbelastung führt zum Ablösen des Gummis von den Metallteilen und
zu einer raschen Zerstörung der Gummielemente selbst. Um eine Schubbelastung möglichst
weitgehend auszuschalten werden mindestens sechs Gummibuchsen pro Kupplung 7, 8 verwendet.
[0014] In den Figuren 2 bis 4 ist eine Gummibuchse 15 dargestellt, die aus je einem metallischen
Innenteil 21 und Außenteil 22 und einem dazwischen einvulkanisierten und unter Vorspannung
stehenden Gummiring 23 besteht. Die Werkstoffeigenschaften und Abmessungen sind den
jeweiligen Betriebsbedingungen angepaßt, ebenso das Profil des Gummiringes, das z.B.
rechteckig sein kann oder gewölbte oder doppeltschräge o. dgl. Begrenzungslinien aufweisen
kann. In Figur 5 ist eine andere bekannte Form der Gummibuchse dargestellt, bei der
die im Gummi auftretende Schubspannung dank der Aufteilung des Gummiringes sehr niedrig
gehalten wird: Die Gummigelenkbuchse besteht aus je einem metallischen Innenteil 21,
Zwischenteil 24 und Außenteil 22 sowie je einem zwischen Innen- und Zwischenteil und
zwischen Zwischen- und Außenteil einvulkanisierten und unter Vorspannung stehenden
Gummiring 25, 26. Auch hier sind Werkstoffeigenschaften und Abmessungen den jeweiligen
Betriebsbedingungen angepaßt. Selbstverständlich sind auch andere Formen der Gummibuchsen
anwendbar, z.B. solche mit Aussparungen in den Gummiringen, um in Umfangsrichtung
der Kupplung den vollen Gummiquerschnitt zur Verfügung zu haben, in Querrichtung aber
nur einen reduzierten Querschnitt.
[0015] Auf den äußeren Umfangsflächen der Zapfen 12 sind Abdeckplatten 28 und auf den Armen
20 sind Haltestücke 27 aufgesetzt, die mit Schrauben 30, 31 gehalten sind. Die für
die Sicherung der Schrauben gegen selbständiges Lösen erforderlichen Mittel, z.B.
Sicherungsbleche, sind bekannt und deshalb nicht gezeichnet.
[0016] Eine andere Ausführung der Gummielemente ist in Figur 6 dargestellt. Anstelle der
im wesentlichen kreisrungen Gummibuchsen sind hier paarweise angeordnete Gummiblöcke
32 mit kreisringabschnitt-förmigem Querschnitt vorgesehen. Mit ihrer inneren Mantelfläche
33 liegen sie an den Zapfen 12 an und mit ihrer äußeren Mantelfläche 34 an entsprechend
gerundeten Flächen 35 der Arme 20. Die Gummiblöcke 32 bestehen jeweils aus einem inneren
und einem äußeren Metallteil 36, 37 und einem dazwischen einvulkanisierten Gummiteil
38. Im gezeichneten Beispiel sind die innere und die äußere Mantelfläche koaxial.
Um andere Federkennwerte zu bekommen, können die beiden Mantelflächen auch verschiedene
Krümmungsmittelpunkte haben. An den Abdeckplatten 28 seitlich heruntergezogene Leisten
39 hindern die Gummiblöcke am seitlichen Auswandern.
[0017] Eine weitere Ausführung der Gummielemente ist in den Figuren 7 und 8 dargestellt,
und zwar haben die ebenfalls paarweise angeordneten Gummiblöcke 40 einen V-förmigen
Querschnitt. Sie bestehen aus je einem inneren, mittleren und äußeren Metallteil 41,
42, 43 mit dazwischen einvulkanisierten Gummiteilen 44, 45. Die Innenflächen 46 der
beiden V-Schenkel liegen an entsprechend geformten Flächen 48 der Zapfen 12 an und
die Außenflächen 47 an entsprechend geformten Flächen 49 der Arme 20. Auf den äußeren
Umfangsflächen der Zapfen 12 und der Arme 20 sind Abdeckplatten 28, 29 aufgesetzt,
die mit Schrauben 30, 31 gehalten sind. Die für die Sicherung der Schrauben gegen
selbständiges Lösen erforderlichen Mittel, z.B. Sicherungsbleche, sind bekannt und
deshalb nicht gezeichnet. Um andere Federkennwerte für die Kupplung zu bekommen, kann
der Öffnungswinkel ß zwischen den Schenkeln variiert werden und/oder die Metallteile
41, 42, 43 erhalten jeweils unterschiedliche Öffnungswinkel ß. Auch kann das mittlere
Metallteil 42 entfallen und nur ein Gummiteil vorhanden sein ähnlich Figur 6. Andererseits
kann natürlich auch beim Beispiel nach Figur 6 ein mittleres Metallteil vorhanden
sein.
[0018] Das innere (41) und das äußere Metallteil 42 ragen in entsprechend geformte Nuten
50, 51 in den Abdeckplatten 28, 29. Damit wird verhindert, daß die Gummiblöcke 40,
wenn bei außergewöhnlichen Betriebszuständen die Vorspannung auf den Wert Null absinken
sollte, z.B. durch die Fliehkraft aus ihrer normalen Einbaulage gebracht werden.
[0019] Die Flächen 48 und 49 sind um einen Winkel α zueinander geneigt. Auch die Gummiblöcke
sind um den Winkelet keilförmig ausgeführt. Mit dieser Maßnahme können die Gummiblöcke
leicht in radialer Richtung eingebaut werden und es kann ohne komplizierte Vorrichtungen,
nur mit den Abdeckplatten 28, 29 oder damit vergleichbaren Hilfsteilen, die erforderliche
Vorspannung aufgebracht werden. Die Höhe der Vorspannung wird durch das Übermaß der
Gummiblöcke 40 gegenüber der Distanz zwischen den Flächen 48 und den Flächen 49 bestimmt.
Beide Maße können der gewünschten Vorspannung entsprechend in der Fertigung berücksichtigt
werden. Was hier zum Winkel α und zur Vorspannung sowie davor zu den Nuten in den
Abdeckplatten gesagt ist, gilt in gleichem Sinne auch für die vorher beschriebenen
Gummiblöcke 32 mit kreisringförmigem Querschnitt.
[0020] Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen und in den Figuren gezeigten Anwendungsbeispiele
beschränkt. Es sind z.B. andere Getriebe, z.B. mit einer weiteren Getriebestufe, möglich,
oder die Teile der elastischen Kupplungen sind anders gestaltet usw.. Der Patentschutz
soll auch solche Varianten umfassen.
1) Doppelachsantrieb für Drehgestelle von Schienenfahrzeugen, bei dem der mit seiner
Achse in Längsrichtung des Fahrzeugs zwischen den Radsatzachsen liegende Antriebsmotor
über je ein an seinen beiden Stirnseiten angeflanschtes Winkelgetriebe die Radsätze
antreibt, wobei jedes Winkelgetriebe abtriebsseitig eine die jeweilige Radsatzachse
im wesentlichen konzentrisch umgebende Hohlwelle aufweist, die an ihren beiden Enden
durch je eine elastische Kupplung, bestehend aus einer auf der Hohlwelle angeordneten
Kupplungshälfte und einer über Gummielemente mit dieser verbundenen auf der Radsatzachse
angeordneten Kupplungshälfte, mit der Radsatzachee gekuppelt ist, und wobei sich die
ganze Antriebseinheit über die vier Kupplungen auf den beiden Achsen abstützt, dadurch
gekennzeichnet, daß mehrere von der einen Kupplungshälfte (11, 19) sich radial nach
außen erstreckende und mit dieser fest verbundene Zapfen (12) und von der anderen
Kupplungshälfte (19,11) ebenso viele sich radial nach außen erstreckende Arme (20)
in Umfangsrichtung abwechselnd hintereinander angeordnet sind, zwischen denen die
Gummielemente (15,32,40) vorgespannt angeordnet sind, die an den Zapfen (12) und an
den Armen (20) an Flächen (33,34) anliegen, die nicht parallel zur Radsatzachse (9)
liegen.
2) Doppelachsantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichriet, daß die Gummielemente
von den Zapfen (12) der einen Kupplungshälfte (11 ;19) aufgenommene Gummibuchsen (15) sind, deren äußere
Mantelflächen (17) an entsprechend konkav geformten Flächen (18) der Arme (20) der
anderen Kupplungshälfte (19;11) zumindest teilweise anliegen.
3) Doppelachsantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gummielemente
paarweise entgegengesetzt gerichtete Gummiblöcke (32) mit im wesentlichen kreisringabsehnitt-formigem
Querschnitt sind, deren innere Mantelflächen (33) an den Zapfen (12) der einen Kupplungshälfte
(11;19) und deren äußere Mantelflächen (34) an entsprechend konkav geformten Flächen
(35) der Arme (20) der anderen Kupplungshälfte (19;11) anliegen.
4) Doppelachsantrieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gummielemente
paarweise entgegengesetzt gerichtete Gummiblöcke (40) mit V-förmigem Querschnitt sind,
die mit den Innenflächen (46) ihrer beiden Schenkel an entsprechend geformten Flächen
(40) der Zapfen (12) der einen Kupplungshälfte (11;19) und mit den Außenflächen (47)
ihrer beiden Schenkel an entsprechend geformten Flächen (49) der Arme (20) der anderen
Kupplungshälfte (19;11) anliegen.
5) Doppelachsantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die einander zugeordneten Anlageflächen an den Zapfen (12) und an den Armen (20) um einen Winkel (α) zueinander geneigt angeordnet sind.
6) Doppelachsantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gummielemente (15,32,40) aus jeweils einem zwischen zwei Metallteilen einvulkanisierten
Gummiteil bestehen und die Aufnahme bzw. Anlage der Gummielemente (15,32,40) an den
Zapfen (12) und den Armen (20) über die Metallteile erfolgt.
7) Doppelachsantrieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Gummielement
zwei oder mehr Gummiteile aufweist, zwischen denen jeweils ein Metallteil (24, 42)
einvulkanisiert ist.
8) Doppelachsantrieb nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Gummielemente (15,32,40) radial von Abdeckplatten (28,29) od.dgl. gehalten sind,
die auf den Umfangsflächen der Zapfen (12) und der Arme (20) aufgebracht sind und
die zumindest teilweise über die Gummielemente ragen.