(57) Das Einbringen von Gerüsten durch enge Zugangsöffnungen (Mannloch) 1st zeit- und
arbeitsaufwendig. Zur Beschleunigung des Verfahrens werden der Großbehälter bis auf
einen oberen Arbeitsraum geflutet und die Einzelteile eines schwimmfähigen Fahrzeuges
durch das Mannloch eingebracht, nach dem Zusammenbau des Fahrzeuges die vom Wasser
freien Innenflächen gereinigt und mit einem unter Luftfeuchtigkeit härtenden Beschichtungsmaterial
behandelt. Der Behälter wird um eine Arbeitshöhe gelenzt und die freien Flächen gereinigt
und beschichtet und nach vollständigem Lenzen des Behälters das Fahrzeug aus ihm entfernt
und der Boden gereinigt und beschichtet.
[0001] Die Erfindung befaßt sich mit einem Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.
[0002] Großbehälter an Bord von Schiffen, die zum Transport von flüssigen oder gasförmigen
Erdoelprodukten dienen oder Chemieprodukte aufnehmen und Großbehälter an Land zur
Lagerung solcher Erzeugnisse bedürfen von Zeit zu Zeit einer Inspektion und Neubeschichtung
ihrer Oberflächen. Diese sind ständig den aggressiven Flüssigkeiten und Gasen der
Produkte sowie der salzhaltigen Seeluft ausgesetzt. Insbesondere ist die Behandlung
der Innenflächen solcher Großbehälter zeit- und kostenaufwendig. Bisher ist es üblich,
bei Arbeiten im Inneren eines Großbehälters eine Stellage zu bauen, deren Einzelelemente
durch die wenigen engen Zugänge, sogenannte Mannlöcher, einzubringen sind.
[0003] Nach dem Aufbau des Arbeitsgerüstes und vor Beginn der Strahl- und Anstricharbeiten
mit den bisher verfügbaren Materialien mußten unter Umständen zusätzliche Ventilationsöffnungen
aus der Behälterwand ausgebrannt werden für den sehr hohen Luftumsatz und die erforderliche
Lufttrocknung. Diese Öffnungen mußten nach Abschluß der Arbeiten wieder zugeschweißt
werden. Das Gerüst war nach der Innenflächenbehandlung wieder durch die Mannlöcher
zu entfernen.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zur Aufbringung einer Schutzbeschichtung
auf Innenflächen von Großbehältern zu schaffen, mit dem eine wesentlich schnellere
Durchführung der Beschichtung unter Vermeidung der vorerwähnten Nachteile möglich
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Hauptanspruches angegebenen
Verfahrensschritte gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind im Unteranspruch angegeben.
[0006] Mit dem Verfahren nach der Erfindung ist der besondere Vorteil verbunden, daß erhebliche
Kostenersparnisse festzustellen sind und auch Korrosionsschutzmaßnahmen durchgeführt
werden können, die bisher allein aus Kostengründen nicht vorgenommen wurden. Zur Beschichtung
der gestrahlten Innenfläche eignet sich insbesondere ein Beschichtungsmaterial, wie
es in der DE-PS 24 12 453 unter Schutz gestellt ist.
[0007] Das Verfahren zur Korrosionsschutzbeschichtung der Innenflächen von Großbehältern
wird in folgender Weise ausgeführt.
[0008] Wenn auf einen Tankschiff mit mehreren Tanksektionen das Arbeitsverfahren ausgeübt
werden soll, so ist es sinnvoll, mehrere dieser Sektionen gleichzeitig mit Frisch-
oder Seewasser zu füllen. Es wird dabei auf die Trimmlage des Schiffes zu achten sein.
Die Tanksektion ist soweit zu füllen, daß die Decke und ein Teil der oberen Seitenflächen
freibleiben. Durch das geöffnete Mannloch wird ein Schlauchboot auf das Wasser gesetzt,
aufgeblasen und von der Mannschaft besetzt. Danach werden durch das Mannloch die Einzelteile
eines zusammbaubaren und schwimmfähigen Floßes eingebracht und durch die Mannschaft
im Wasser zusammengesetzt. Hierfür ist es zweckmäßig, einfach zu montierende Teile
zu verwenden. Ist das Floß zusammengefügt, kann die Mannschaft auf dieses umsteigen.
Die Mannschaft erhält dann durch das Mannloch die zur Vorbehandlung der Flächen notwendigen
Strahlgeräte. Nach der Vorbehandlung der vom Wasser freien Flächen kann unmittelbar
mit der Grundierung mit einem luftfeuchtigkeitshärtenden Beschichtungsmaterial begonnen
werden. Anschließend kann sogleich die Deckschicht aufgebracht werden. Nach Beendigung
des Arbeitsabschnittes im oberen Teil der Tanksektion wird diese soweit gelenzt, bis
ein weiterer Arbeitsabschnitt vom Wasser frei wird. Auch hier werden nach der Strahlbehandlung
sofort die Beschichtungsarbeiten vorgenommen. Mit diesen Arbeitsschritten wird fortgefahren,
bis der Tankboden ebenfalls vom Wasser frei ist. Das Arbeitsfloß wird demontiert und
mit dem Schlauchboot aus dem Mannloch entfernt. Der Tankboden wird gereinigt und beschichtet
und die Mannschaft mit Hilfe einer Winde aus dem Mannloch herausgezogen. Während des
Fortganges der Arbeiten in den zunächst gefluteten und nach und nach gelenzten Tanksektionen
werden weitere Tanksektionen in gleicher Weise geflutet. Die Beschichtungsarbeiten
können in dieser Weise zügig voranschreiten. Es wird nicht notwendig sein, aufwendige
Stellagen in einer Tanksektion aufzubauen, nach Beendigung der Arbeiten wieder zu
entfernen und in einer anderen Tanksektion wieder zusammenzufügen. Mit Hilfe dieses
vereinfachten Verfahrens können jetzt Schutzmaßnahmen an Innenflächen von Tanks ausgeführt
werden, die früher aus wirtschaftlichen Gründen nicht ausgeführt worden sind.
[0009] Durch die feuchtigkeitshaltige Luft und das Wasser im Tank während der Reinigungs-
und Beschichtungsarbeiten werden die im wasserfreien Tankraum enthaltenen Staub- und
Lösungsmittelanteile rasch reduziert, so daß zusätzliche Ventilationsöffnungen nicht
erforderlich sind.
[0010] Voraussetzung für ein solches Arbeitsverfahren ist ein Beschichtungsmaterial, das
auch bei einer höheren Luftfeuchtigkeit aushärtet. Außer dem schon erwähnten und in
der DE-PS 24 12 453 unter Schutz gestellten Anstrichmittel können auch andere handelsübliche
und für diese Zwecke geeigneten Beschichtungsmaterialien verwendet werden. Dieselben
oben beschriebenen Arbeitsschritte können auch ausgeübt werden, wenn es darum geht,
die Innenflächen von Großbehältern auf den Zustand der Korrosionsschutzschicht zu
untersuchen oder lediglich Reinigungsarbeiten vorzunehmen. Auch in diesem Fall können
erhebliche Kosteneinsparungen erzielt werden.
[0011] In gleicher Weise, wie oben für Tanksektionen auf Tankern beschrieben wurde, können
auch die Innenflächen von Lagertanks an Land, die zur Aufnahme von Erdoel oder chemischen
Produkten dienen, behandelt werden. Eine weitere Kostenersparnis ist möglich, wenn
die Wasserfüllung eines Tanks mit dem Fortschreiten der Arbeit gleich in einen anderen
zu inspezierenden oder zu behandelnden Tank umgepumpt wird.
1. Verfahoren zur Aufbringung einer Schutzbeschichtung auf Innenflächen von Großbehältern,
die nur einen engen Zugang (Mannloch) auf weisen, dadurch gekennzeichnet, daß der
Großbehälter bis auf einen oberen Arbeitsraum geflutet wird und die Einzelteile eines
schwimmfähigen Fahrzeuges durch das Mannloch eingebracht werden, daß nach dem Zusammenbau
des Fahrzeuges die vom Wasser freien Innenflächen gereinigt und mit einem unter Luftfeuchtigkeit
härtenden Beschichtungsmaterial behandelt werden, daß der Behälter um eine Arbeitshöhe
gelenzt und die freien Flächen gereinigt und beschichtet werden, und daß nach vollständigem
Lenzen des Behälters das Fahrzeug aus ihm entfernt und der Boden gereinigt und beschichtet
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenflächen mit einer
Strahleinrichtung gereinigt und mit einem Beschich- tungsmaterial auf der Basis einer
Zink-Grundierung und einer Teer-Kombination-Deckschicht behandelt werden.