[0001] Die Erfindung betrifft ein Haarpflege- und Frisiergerät mit einem Wickelkörper zum
Formen, Legen und Kämmen und einem Heizstab mit Handgriff zum Erhitzen der Haare.
[0002] Es sind bereits aufheizbare Frisiergeräte bekannt, die mit Kämmen oder Bürsten ausgestattet
sind (US-PS 1.052.097, US-PS 2.474.106) und zum Formen und Kämmen von Kopfhaar dienen.
Derartige Frisiergeräte haben den Nachteil, daß sie weder Haarwickler noch Lockenstäbe
ersetzen können und letztlich nur beim Auffrischen einer Frisur benutzbar sind.
[0003] Man hat auch schon vorgeschlagen, einen Lockenstab mit Frisierzusätzen in Form von
schmalen Bürsten oder Kämmen auszustatten (DE-OS 26 07 857), wobei eine Kuppl.ung
vorgesehen ist, die ein Aufstecken.der Frisierzusätze gestattet. Die Kupplung für
die Frisierzusätze ist im Bereich des Handgriffs des.Lockenstabs angeordnet und weist
federnde Zungen auf, die jeweils mit einem gabelförmigen Ende eines stabförmigen Frisierzusatzes
zusammenwirken. Das andere, dem Handgriff des Lockenstabs abgewandte Ende des Frisierzusatzes,
weist eine Klammer auf, die nach dem Ankuppeln des Frisierzusatzes das vordere Ende
des Lockenstabs umgreift. Dieses bekannte Frisiergerät hat den Nachteil, daß zum einen
die Haarsträhne weniger gut zu fangen ist, da der Lockenstab in bestimmter Weise gehalten
werden muß und zum anderen liegt das Haar in ungünstiger Weise am Heizstab an.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein aufheizbares Frisiergerät
zu schaffen, das die Nachteile der bekannten Geräte nicht aufweist und den Benutzer
in die Lage versetzt, alle zum Pflegen, Legen und Formen des Haares erforderlichen
Arbeiten mit ihm durchführen zu können.
[0005] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß ein im wesentlichen hohlzylindrischer
Wickelkörper auf den Heizstab des Lockenstabs aufschiebbar ist und auf seinem Umfang
verteilt angeordnete Schlitze, Durchbrüche oder Öffnungen aufweist, die es der auf
den Wickelkörper aufgewickelten Haarsträhne gestatten, abschnittsweise in unmittelbare
Berührung mit dem Heizstab zu gelangen, wobei die zwi-schen den Schlitzen, Durchbrüchen
oder Öffnungen verbleibenden Stege mit sich etwa radial nach außen zu erstreckenden
Zinken, Zapfen oder Borsten ausgestattet sind.
[0006] Vorzugsweise sind die Durchbrüche oder Öffnungen als Längsschlitze ausgebildet und
über mehrere die Stege miteinander verbindende quer zur Wickelkörperlängsrichtung
angeordnete scheibenförmige Ringkörper verbunden, die sich radial erstreckende Zinken
oder Borsten aufweisen.
[0007] Um einen möglichst festen Sitz des Wickelkörpers auf dem Heizstab zu bewirken, weisen
zwckmäßigerweise die quer zur Längsrichtung des Wickelkörpers angeordneten Ringkörper
einen Innendurchmesser auf, der dem Außendurchmesser des Heizstabs entspricht.
[0008] Bei einer bevorzugten Ausführungsform erstrecken sich die auf den Stegen angeordneten
Zinken, Zapfen oder Borsten nur geringfügig radial nach außen zu, während die auf
den Ringkörpern angeordneten Zinken, Zapfen oder Borsten vergleichsweise nach Art
eines Kamms-welt über den Wickelkörper in radialer Richtung nach außen zu hervorstehen.
[0009] Um ein möglichst gleichmäßiges Anliegen der Haarsträhne am Heizstab zu gewährleisten,
weisen die Stege ein etwa kreisabschnittförmiges Querschnittsprofil auf, wobei zumindest
jeweils eine Längskante eines jeden Stegs keilförmig oder messerschneidenartig ausgebildet
ist.
[0010] Ein besonders leichtes Fangen der Haarsträhne beim Frisieren wird bei einer vorteilhaften
Ausführungsform dadurch erreicht, daß die jeweils auf einem Steg angeordneten Zinken,
Zapfen oder Borsten sich einander parallel nach außen zu erstrecken, wobei bei Anordnung
von drei auf dem Umfang des Wickelkörpers verteilt vorgesehenen Stegen die Zinken,
Zapfen oder Borsten eines Stegs, gegenüber demjenigen des benachbarten Stegs, rechtwinklig
zueinander und nach außen zu hervorstehen.
[0011] Der feste Sitz des Wickelkörpers am Lockenstab wird dadurch erreicht, daß der Wickelkörper
an seinem einen Ende sich in Längsrichtung erstreckende federnde Rastglieder aufweist,
mit der der Wickelkörper zum Zwecke seiner Verriegelung am Lockenstab in entsprechende
Vorsprünge oder Vertiefungen am Lockenstab; beispielsweise am vorderen Ende des Griffteils
des Lockenstabs, eingreift.
[0012] Um den Wärmeübergang vom Heizstab zum Wickelkörper möglichst gering zu halten, liegen
die Stege mit ihren dem Lockenstab zugekehrten . Unterseiten nur teilweise und jeweils
nur in schmalen, streifenförmigen Bereichen an der Außenfläche des Lockenstabes an.
[0013] Eine weitere Möglichkeit, eine unzulässig hohe Erwärmung der Kammzinken zu verhindern,
besteht darin, daß der Innendurchmesser der Ringkörper größer bemessen ist als der
Außendurchmesser des Lockenstabes, wodurch keine unmittelbare Berührung zwischen Heizstab
und den Ringkörpern stattfindet.
[0014] Die am Lockenstab vorgesehene Klammer zum Halten der Haarsträhne am Heizstab ist
vorzugsweise fester Bestandteil des Lockenstabs und braucht für die Anbringung des
Wickelkörpers nicht entfernt zu werden, weshalb die Ringkörper im Bereich der Klammer
Aussparungen aufweisen.
[0015] Die Erfindung läßt die verschiedensten Ausführungsmöglichkeiten zu, eine davon ist
in der anhängenden Zeichnung schematisch dargestellt. Un zwar zeigen:
Fig. 1 den Längsschnitt durch einen Lockenstab, der zur Aufnahme des Wickelkörpers
vorbereitet ist,
Fig. 2 den Längsschnitt durch den Wickelkörper in vergrößerter Darstellung,
Fig. 3 das griffteilseitige Ende des Wickelkörpers nach Fig. 2,
Fig. 4 das freie Ende des Wickelkörpers nach Fig. 2,
Fig. 5 den Schnitt nach den Linien A-A durch den Wickelkörper gem. Fig. 2, in vergrößerter
Darstellung,
Fig. 6 einen Teil-Längsschnitt durch das griffteilseitige Ende des Wickelkörpers nach
Fig. 2,
Fig. 7 die Draufsicht auf einen Teil eines Stegs des Wickelkörpers nach Fig. 2, in
vergrößerter Darstellung,
Fig. 8 den Teilschnitt durch den vorderen Teil des Griffteils des Lockenstabs nach
Fig. 1.
[0016] Der Lockenstab gem. Fig. 1 besteht im wesentlichen aus dem zylindrischen Heizstab
1 mit Heizpatrone 2 und dem die Heizpatrone einhüllenden Isolierschlauch 3, der Verdampfereinrichtung
4 mit Betätigungsknopf 5, Wasserbehälter 6, Schwammkörper 7 und Spritzdüse 8, einem
Griffteil 9 mit Zuleitungskabel 10, Drehkupplung 11 und schließlich einer am Griffteil
9 kippbar gelagerten Taste 12 mit Rückholfeder 13 und der Spange 14 zum Halten der
Haarsträhne am Heizstab 1.
[0017] Auf den Heizstab 1 ist der Wickelkörper gem. Fig. 2 aufschiebbar, wobei der Außendurchmesser
d des Heizstabs 1 etwa der lichten Weite D (Fig. 5) des Wickelkörpers entspricht.
[0018] Der Wickelkörer weist drei Stege 14, 15, 16 auf, die über die ringförmigen Enden
17, 18 miteinander verbunden sind. Jeder einzelne Steg 14, 15, 16 ist mit einer Vielzahl
von Zinken 19, 20 versehen, die sich bürstenartig nach außen zu erstrecken, wobei
die auf den Steg 14, bzw. dem Steg 16, angeordneten Zinken 19 bzw. 21, sämtlich parallel
zueinander angeordnet sind und sich rechtwinklig zu denjenigen Zinlen 20 erstrecken,
die auf dem Steg 20 vorgesehen sind.
[0019] Die drei Stege 14, 15, 16 stehen. über zahlreiche scheibenartige Ringkörper 22a,
22b, ... in-Verb.indung, von denen jeder nach Art eines Kamms sich radial erstreckende
Zinken 23 aufweist.
[0020] Das ringförmige Ende 18 ist mit hakenartigen, federnden Haltegliedern 24,.25 ausgestattet,
die sich mit ihren Enden in Öffnungen 26, die am Kragen 27 des Griffteils 9 vorgesehen
sind, verankern, wie dies Fig. 8 zeigt.
[0021] Zum Zwecke der Haarbehandlung insbesondere beim Formen des Haares, wird der Wickelkörper
auf den Heizstab 1 des Lockenstabes aufgeschoben, bis die ferdernden Halteglieder
24, 25 in die Öffnungen 26 am Kragen 27 des Griffteils 9 einrasten. Der Wickelkörper
kann nun mit Hilfe des Griffteils in das Kopfhaar eingedreht werden, wobei sich das
Haar fest an den Teilen des Heizstabs 1 anliegt, die von den Stegen 14, 15, 16 nicht
abgedeckt sind. Da der Heizstab 1 die zum Verformen des Haares erforderliche Temperatur
aufweist, sind die aufgewickelten Haare dieser Temperatur unmittelbar ausgesetzt,
wobei die durch die Stege 14, 15, 16'abg-edeckten schmalen Parteien des Haares zwar
keine direkte Berührung mit Heizstab 1 aufweisen, dennoch aber ähnliche Temperaturbedingungen
ausgesetzt sind. Die aufgewickelte Haarsträhne kann nun auch dem Wasserdampf ausgesetzt
werden, der über die Verdampfereinrichtung erzeugbar ist. Um das Haar bleibend zu
wellen, kann der Wickelkörper nun im Haarschopf verbleiben, während der heiße Lockenstab
aus dem Wickel körper herausgezogen wird, wozu lediglich die Sperrglieder 24, 25 betätigt,
d.h. so zusammengedrUckt werden, daß ihre hakenartigen Enden aus den Ausnehmungen
26 am Kragen 27'herausgleiten und den Wickelkörper freigeben.
[0022] Selbstverständlich kann der auf dem Heizstab 1 aufgeschobene Wickelkörper auch als
Kamm oder Bürste für die Haarpflege eingesetzt werden. In diesem Fall erfüllen die
scheibenförmigen Ringkörper 22 mit ihren Zinken 23 die Funktion eines Kamms, während
die Borsten 19 die Funktion einer Bürste erfüllen. Von Vorteil ist dabei, daß der
Wickelkörper, ohne daß er in besonderer Weise gehalten wird, als Bürste oder Kamm
wirkt.
1. Haarpflege- und Frisiergerät mit einem Wickelkörper zum Formen, Legen und Kämmen
und mit einem Heizstab mit Handgriff zum Erhitzen der Haare, dadurch gekennzeichnet,
daß der im wesentlichen hohlzylindrische Wickelkörper auf den Heizstab (1) aufschiebbar
ist und auf seinem Umfang verteilt angeordnet Schlitze, Durchbrüche oder Öffnungen
(28) aufweist, die es der.auf den Wickelkörper aufgewickelten Haarsträhne gestattet,
abschnittsweise in unmittelbare Berührung mit dem Heizstab (1) des Lockenstabes zu
gelangen, wobei die zwischen den Schlitzen (28) verbleibenden Stege (14.15.16) mit
sich etwa radial nach außen zu erstreckenden Zinken, Zapfen oder Borsten (19, 20,
21) ausgestattet sind.
2. Haarpflege- und Frisiergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Durchbrüche
oder Öffnungen (28) als Längsschlitze ausgebildet sind und mehrere, die Stege (14,
15, 16) miteinander verbindende quer zur Wickelkörperlängsrichtung angeordnete scheibenförmige
Ringkörper (22) vorgesehen sind, die sich kammartig radial nach außen zu erstreckende
Zinken oder Borsten (23) aufweisen.
3. Haarpflege- und Frisiergerät nach den Ansprüchen 1 und 2 dadurch gekennzeichnet,
daß die quer zur Längsrichtung des Wickelkörpers angeordneten scheibenförmigen Ringkörper
(22) einen Innendurchmesser (D) aufweisen, der dem Außendurchmesser des Heizstabes
(1) entspricht.
4. Haarpflege- und Frisiergerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß die auf den Stegen (14, 15, 16) angeordneten Zinken, Zapfen
oder Borsten (19) sich nur geringfügig radial nach außen zu erstrecken, während die
auf den scheibenförmigen Ringkörpern (22) angeordneten Zinken, Zapfen oder Borsten
(23) vergleichsweise weit über den Wickelkörper in radialer Richtung nach außen zu
hervorstehen.
5. Haarpflege- und Frisiergerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet,daB die Stege (14, 15, 16) ein etwa kreisabschnittförmiges
Querschnittsprofil aufweisen, wobei zumindest jeweils eine Längskante (29) eines jeden
Stegs (14, 15, 16) keilrörmit oder messerschneidenartig ausgebildet ist.
6. Haarpflege- und Frisiergerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils auf einem Steg (14, 15, 16) angeordneten Zinken,
Zapfen oder Borsten sich (19) einander parallel nach außen zu erstrecken und wobei
sich bei Anordnung von drei auf dem Umfang des Wickelkörpers verteilt vorgesehenen
Stegen, die Zinken, Zapfen oder Borsten des einen Stegs, gegenüber denjenigen des
benachbarten Stegs, rechtwinklig zueinander und nach außen zu erstrecken.
7. Haarpflege- und Frisiergerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelkörper an seinem einen Ende sich in Längsrichtung
erstreckende federnde Rastglieder (24, 25) aufweist, mit der der Wickelkörper zum
Zwecke seiner Verriegelung am Lockenstab in entsprechende Vorsprünge, Öffnungen oder
Nuten (26) am Griffteil (9) des Lockenstabs eingreift.
8. Haarpflege- und Frisiergerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
dadurah gekennzeichnet, daB die Stege (14, 15, 16) mit ihren dem Heizstab (1) zugekehrten
Unterseiten (30, 31) nur teilweise und jeweils in schmalen, streifenförmigen Bereichen
an der Außenfläche des Heizstabes (1) anliegen.
9. Haarpflege- und Frisiergerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß der Innendurchmesser der Ringkörper (22) größer ist, als
der Außendurchmesser des Heizstabes (1) und so keine unmittelbare Berührung zwischen
Heizstab-(1) und den Ringkörpern (22) stattfindet.
10. Haarpflege- und Frisiergerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche
dadurch gekennzeichnet, daß die Ringkörper (22) im Bereich der Klammer (34) Aussparungen
oder Durchbrüche aufweisen.