[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen gas- oder elektrisch beheizten Umluftofen
zum Garen von Lebensmitteln mit mindestens einem Gebläse.
[0002] Bestehende derartige Umluftofen weisen den Nachteil auf, dass sie wärmetechnisch
nicht optimal ausgebildet sind, insbesondere im Garraum nicht gleichmässige Temperaturverhältnisse
aufweisen, und/oder dass sie im Betrieb, infolge der Umluftgebläse, lärmig sind. Dabei
sind sowohl elektrische, als auch gasbeheizte Umluftofen diesbezüglich verbesserungsbedürftig.
[0003] Die vorliegende Aufgabe bezweckt die Schaffung eines Umluftofens, welcher diese Nachteile
nicht aufweist, und der sowohl bezüglich Gargleichmässigkeit als auch Luftdurchmischung
und Wärmeausnutzung optimale Bedingungen schaffen kann.
[0004] Ein derartiger Umluftofen ist dadurch gekennzeichnet, dass Schaltmittel angeordnet
sind, um die Drehrichtung des Gebläses, bei mehreren Gebläsen z.B. individuell, zu
ändern.
[0005] Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird anschliessend anhand einer
rein schematischen Zeichnung erläutert.
[0006] Es zeigen:
Fig. 1 einen Horizontalschnitt durch einen Umluftofen der gasbeheizten Bauart mit
einer geraden Anzahl von Umluftgebläsen, nach der Schnittlinie I - I der Fig. 2,
Fig. 2 einen Schnitt durch den Ofen nach Fig. l, gemäss Schnittlinie II - II,
Fig. 3 einen Schnitt durch den Ofen nach Schnittlinie III - III der Fig. 2,
Fig. 4 eine persepektivische Darstellung eines Ausschnittes aus dem Gasbrenner-Mischraum
mit einem in zwei Richtungen gewellten, keramischen Düsenblock mit Haupt- und Pilotdüsen
sowie dem stilisiert dargestellten Flammenteppich.
Fig. 5 einen Horizontalschnitt durch einen Umluftofen der elektrischen Bauart mit
einer geraden Anzahl von Umluftgebläsen, nach der Schnittlinie V - V der Fig. 6,
Fig. 6 einen Schnitt durch den Ofen nach Fig.,5, gemäss Schnittlinie VI - VI,
Fig. 7 einen Horizontalschnitt durch einen Umluftofen der elektrischen Bauart mit
einem Umluftgebläse analog Fig. 5.
[0007] Der Backofen 1 weist eine klappbare Vorderwand 2 sowie zwei Seitenwände 3 und 4 auf
und eine Rückwand 5. Unten ist er mittels eines Bodens 6 abgedeckt. Die Abdeckung
ist nicht dargestellt. Die Wände mit-dem Boden legen im Hauptteil, welcher vorne liegt,
einen Backraum 7 fest. An der Rückwand 5 ist ein Gasbrennermischraum 8 mit einer Gaszufuhrleitung
11 vorgesehen. Daneben liegen vier symmetrisch dazu angeordnete Motoren 9 und 10.
Es ist möglich, nur einen, zwei oder mehr derartige Motoren, welche symmetrisch zur
Ofenmeridianebene angeordnet sind, vorzusehen. Die Motoren 9 und 10 treiben Radialgebläseläufer
12 und 13 mit Gebläsegehäusen 36 an, die aber grundsätzlich auch durch Querstromgebläse
ersetzt werden können. Unmittelbar gegenüber einem Düsenblock 28 liegt ein Wärmetauscher
in Form einer Strahlungs-, Konvektions- und Leitwand 15.. Der Weg, den die aus dem
Düsenblock 28 ausströmendenVerbrennungsgase nehmen, ist mittels Pfeilen 17 gekennzeichnet.
Die Wand 15 legt, zusammen mit entsprechenden Leitblechen 21, an den beiden Seiten
der Strahlungs-und Leitwand 15, eine Austrittsdüse 19 fest, welche den Abgasstrom
gegen die Ansaugöffnungen der Gebläseläufer 12, 13, und in den Strom der Umluft leitet,
der durch einen Umluftkanal 22 eintritt.
[0008] Die Leitbleche 21 legen einen Ansaug/Mischraum 24 fest, der sicherstellt, dass die
beiden Gebläse nicht die heissen Verbrennungsgase direkt, sondern eine Mischung von
Luft mit einer Temperatur von normalerweise bis zu 300°C ansaugen. Die Gebläse, zusammen
mit den Kammerwänden und den übrigen Einbauten, bewirken eine hohe Turbulenz der zirkulierenden
Backluft, deren Folge ein annähernd gleichmässiges Temperaturfeld im Ofen bewirkt.
Wie aus den Fig. 1 und 2 hervorgeht, handelt es sich, und dies ist ein wichtiger Punkt
zur vorliegenden Erfindung, im Falle des gasbeheizten Gerätes um eine flächenartige
Strahlungs-Heizquelle zum Erhitzen der Luft. Der Gasbrenner besteht aus dem Düsenblock
28 aus keramischem Material, welcher vorzugsweise in einer Richtung (Fig. 2) oder
in zwei zueinander rechtwinkligen Richtungen (Fig. 4) gewellt ist, so dass Wellenberge
33 und Wellentäler 34 entstehen. Auf den Wellenbergen 33 sind nebeneinanderliegend
Hauptdüsen 29 vorgesehen, während in den Wellentälern 34 die Nebendüsen 30 für die
Pilotflammen vorgesehen sind. Die Düsen 29 und 30 stehen in Verbindung mit dem Gas-/Luft-Mischraum
8. Sie sind so ausgebildet, dass sie bei brennenden Flammen einen kurzflammigen, zusammenhängenden
Flammenteppich 31 bilden. Auf dessen Längsseiten sind symmetrisch vier Radialgebläse
12, 13 vorgesehen. Die hohe innere Turbulenz und die oft, z.B. im Zweiminuten-Zyklus
reversierte Drehrichtung des Gebläses bzw. der Gebläse bzw. der geänderten Luftströmung
sorgen für ein erstaunlich gleichmässiges Temperaturfeld der Backluft im Ofen. Durch
diese bezüglich Ofenmeridianebene symmetrische Ausbildung wird eine möglichst gleichmässige
und damit temperaturkonstante Strömung im ganzen Backraum 7 erzeugt. Dem gleichen
Zwecke dienen die Gebläseleitbleche 36, welche als zylindrische Halbschalen ausgebildet
sind, während die Laufräder der Radialgebläse mit radialen Schaufeln ausgerüstet sind,
so dass deren Charakteristik unabhängig von der Laufrichtung ist.
[0009] Der elektrisch beheizte Backofen 41 (Fig. 5, 6) weist eine klappbare Vorderwand 42
sowie zwei Seitenwände 43 und 44 auf und eine Rückwand 45. Unten ist er mittels eines
Bodens 46 abgedeckt. Die Abdeckung ist nicht dargestellt. Die Wände mit dem Boden
und der Zwischenwand 61 legen im Hauptteil, welcher vorne liegt, einen Backraum 47
fest. An der Rückwand 45 sind elektrische Heizstäbe 48 befestigt. Die gewundenen Heizstäbe
liegen symmetrisch zu vier Motoren 49 und 50. Es ist möglich, nur zwei oder sechs
oder eine ungerade Anzahl derartiger Motoren, welche symmetrisch zur Ofenmeridianebene
angeordnet sind, vorzusehen. Die Motoren 49 und 50 treiben Radialgebläseläufer 52
und' 53 mit Gebläseleitblechen 76 an, die aber grundsätzlich auch durch Querstromgebläse
ersetzt werden können. Der Weg, den die die Heizstäbe 48 durchströmende Heissluft
nimmt, ist mittels Pfeilen 57 gekennzeichnet. Der Heissluftstrom 17 wird von den Radialgebläselaufern
52, 53 durch die Ansaugöffnungen 62 angesaugt.
[0010] Fig. 7 zeigt eine Ausführung mit nur einem Umluftgebläse. Auch hier sorgen die hohe
innere Turbulenz und die oft, z.B. im Zweiminuten-Zyklus reversierte Drehrichtung
des Gebläses bzw. der Gebläse bzw. der geänderten Luftströmung für ein erstaunlich
gleichmässiges Temperaturfeld der Backluft im Ofen.
[0011] Auch durch die Gebläseleitbleche 76, welche als zylindrische Halbschalen ausgebildet
sind, wird eine möglichst gleichmässige turbulente und damit temperaturkonstante Strömung
im ganzen Backraum 47 unterstützt. Die Laufräder der Radialgebläse sind mit radialen
Schaufeln ausgerüstet, so dass deren Charakteristik unabhängig von der Laufrichtung
ist.
[0012] Der Verzicht auf im Backraum eingebaute Leitbleche zur Leitung der Warmluft, normalerweise
Schlitzbleche, ist durch diesen symmetrischen Aufbau möglich und gestattet dadurch
das Reinhalten des Backofeninnern wesentlich einfacher. Durch entsprechende Regelorgane
kann auch die umgewälzte Luftmenge der Gebläse dem Backgut angepasst werden.
[0013] Aus sicherheitstechnischen Gründen ist bei der Gasausführung über dem Flächenbrenner
eine Explosionsklappe vorgesehen, um die Zerstörung von Backofenteilen zu verhüten.
Zur Erreichung einer gleichmässigen Temperatur und einer gleichmässig turbulenten
Strömung dient ein Zeitrelais, das von Hand einstellbar ist, um die Drehrichtung der
Motoren zu reversieren und damit die Gebläse im Gegendrehsinn anzutreiben. Es kann
auch ein thermostatgesteuerter Mikroprozessor diese Funktionen übernehmen. Damit wird
eine annähernd gleichmässige Lufttemperatur erzeugt, was zur Erreichung eines optimalen
Backergebnisses von Vorteil ist. Diese Drehrichtungsänderungen der Gebläse - es kann
auch eine Drehrichtungskombination von links- und rechtsdrehenden Gebläsen sein -
werden vorzugsweise periodisch vorgenommen. Die Anwendung mehrerer kleinerer Gebläse
reduziert die Lärmentwicklung stark. Auch eine gute Platzausnützung bei minimalen
Aussenabmessungen und maximalem Nutzraum wird dadurch erreicht.
1. Gas- oder elektrisch beheizter Umluftofen zum Garen von Lebensmitteln mit mindestens
einem Gebläse, dadurch gekennzeichnet, dass Schaltmittel angeordnet sind, um die Drehrichtung
des Gebläses, bei mehreren Gebläsen z.B. individuell, zu ändern.
2. Ofen nach Anspruch l, dadurch gekennzeichnet, dass die Schaltmittel ein zeitgesteuertes,
einstellbares Relais oder einen thermostatgesteuerten Mikroprozessor aufweisen.
3. Ofen nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine gerade Anzahl,
z.B. durch vier, vorzugsweise in der Hinterwand angeordnete Gebläse.
4. Gas- oder elektrisch beheizter Umluftofen zum Garen von Lebensmitteln mit einer
Strahlungs-Heizquelle und symmetrisch zu dieser angeordneten Gebläsen, dadurch gekennzeichnet,
dass die Heizquelle flächenartig ausgebildet ist.
5. Ofen nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Heizquelle ein Gasbrenner ist, dessen Kurzflammen einen Flammenteppich bilden.
6. Ofen nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch einen,
auf der Flammenseite vorzugsweise einfach oder doppelt gewellten (33, 34) keramischen
Düsenblock (28).
7. Ofen nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass auf den Wellenbergen (33) Düsen (29) für die Hauptflammen und in den Wellentälern
(32) Düsen (30) für die Pilotflammen vorgesehen sind.
8. Ofen nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Düsenblock (28) einen rechteckigen Flammenteppich (31) aufweist, und der
Düsenblock (28) mindestens annähernd senkrecht im Ofen angeordnet ist, und dass die
Gebläse (12, 13) beidseits der senkrechten Seiten des Düsenblocks (28) angeordnet
sind.
9. Ofen nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Gebläse Radialgebläse (12, 13) mit horizontaler Drehachse oder mit Querstromgebläse
mit vertikaler Drehachse sind.
10. Gasbeheizter Umluftofen nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet, dass nach dem(den) Gasbrenner(n) ein als Wärmetauscher wirksamer Strahlungs-,
Konvektions- und Leitwandeinsatz angeordnet ist, der als Ab- oder Umlenkung für die
Verbrennungsgase dient.
11. Ofen nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Ausströmenden des Düsenblocks als Düsen ausgebildet sind, welche vorzugsweise
die Verbrennungsgase gegen die Eintrittsöffnungen der Gebläse und quer zum Umluftstrom
richten.
12. Ofen nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass über dem Düsenblock (28) mindestens eine Explosionsklappe vorgesehen ist.
13. Ofen nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Backraum warmluftleitblechfrei ausgebildet ist.
14. Ofen nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Gebläseleitbleche (36) als z.B. zylindrische Halbschalen ausgebildet sind.