[0001] Die Erfindung betrifft ein Handgerät zum elektrostatischen Beflocken von Gegenständen,
insbesondere zum Aufbringen kurzer Textilfasern auf mit Kleber versehene Oberflächen.
[0002] Beim elektrostatischen Beflocken werden kurze Fasern, insbesondere Textilfasern unter
Ausbildung einer samtartigen Oberfläche auf einen beliebigen Untergrund aufgebracht,
wobei die Verbindung von Flockmaterial und Untergrund durch einen vorher aufgetragenen,
elektrisch leitenden Kleber dauerhaft gewährleistet wird.
[0003] Die Klebermaterialien können dabei durch Streichen, Spritzen, Siebdrucken und dergleichen
aufgebracht werden und bestehen je nach Änforderung aus Ein- oder Zweikomponenten-Systemen.
Die Flockmaterialien bestehen üblicherweise aus Viskose, Polyamid, Polyester oder
Baumwolle, wobei die Länge der einzelnen Fasern etwa im Bereich von 0,5 mm bis 3 mm
liegt.
[0004] Bekannte Beflockungsgeräte arbeiten im allgemeinen mit direkter Aufladung des Flockmaterials
auf eine relativ hohe, beispielsweise über 10 kV liegende Spannung, wobei dann die
elektrostatisch aufgeladenen Fasern des Flockmaterials zu dem zu beflockenden Gegenstand
durch die elektrostatische Anziehung der geladenen Teilchen durch die geerdete Oberfläche
des zu beflockenden Gegenstandes transportiert werden.
[0005] Die Aufladung des Flockmaterials kann beispielsweise mit Gleichspannung oder impulsförmiger
Hochspannung erfolgen. Bekannte Geräte, die auf der Basis dieser AufladungsprinzipieW
arbeiten, erfordern die Zuführung einer von der Netzspannung hochtransformierten gleichgerichteten
Hochspannung oder Impulsspannung zum Beflockungsgerät, wobei aufwendige, voluminöse
und störanfällige Netzgeräte benötigt und besondere Sicherheitsmaßnahmen erfordernde
Hochspannungsleitungen verwendet werden müssen.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Handgerät zum elektrostatischen Beflocken von Gegenständen
zu schaffen, das die vorstehend geschilderten Nachteile vermeidet,-:einen kompakten
Aufbau besitzt, hinsichtlich des Einsatzortes keinerlei Beschränkungen unterworfen
ist und eine einfache und betriebssichere Handhabung gewährleistet.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch einen zur Aufnahme des Flockmaterials
bestimmten, becherförmig ausgebildeten Applikator mit bodenseitig angebrachter Hochspannungselektrode
und einem Hochspannungsgenerator, der in einem gleichzeitig als Träger für den Applikator
dienenden Kunststoffgehäuse angeordnet und aus einer Gleichstromquelle gespeist ist.
[0008] Da sämtliche zur Hochspannungserzeugung benötigten Komponenten in das Handgerät integriert
sind und die benötigte niedrige Gleichspannung von handelsüblichen Batterien geliefert
werden kann, erhält man ein problemfrei zu handhabendes, praktisch in beliebigen Bereichen
und Anwendungsfällen einsetzbares und störungsunanfälliges Handgerät.
[0009] Die Batterien sind vorzugsweise in einem mit dem Kunststoffgehäuse des Hochspannungsgenerators
verbundenen und einen Erdungsanschluß aufweisenden Metallgehäuse angeordnet, und es
ist bei der praktischen Ausführung eines Handgeräts nach der Erfindung von besonderem
Vorteil, sowohl das den Hochspannungsgenerator aufnehmende Kunststoffgehäuse als auch
das die Batterien aufnehmende Metallgehäuse stäbförmig auszubilden und diese beiden
Gehäuse fest oder lösbar miteinander zu verbinden. Auf diese Weise entsteht ein besonders
kompaktes und bequem zu handhabendes Beflockungsgerät.
[0010] Der im stabförmigen Kunststoffgehäuse untergebrachte Hochspannungsgenerator umfaßt
einen vorzugsweise über einen Tastschalter mit der Gleichstromquelle verbindbaren
Oszillator, einen Transformator und eine Kaskadenschaltung mit Schutzwiderstand. Der
Oszillator, der beispielsweise mit einer Gleichspannung von 4,5 Volt gespeist wird,
die von drei in Reihe geschalteten, zylindrischen Batterien geliefert werden kann,
erzeugt eine Hochfrequenz-Wechselspannung im Bereich von 8 bis 50 kHz, welche über
einen Hochspannungstransformator,'der bevorzugt mit einem Ferrit -Stabkern ausgestattet
ist, einer mehrstufigen Hochspannungskaskade zugeführt wird, an deren Ausgang die
erforderliche Hochspannung von beispielsweise 30 bis 100 k\ zur Verfügung steht.
[0011] Die Hochspannungskaskade ist vorzugsweise aus Keramikkondensatoren in Stapelform
und Si-Dioden aufgebaut, da auf diese Weise eine sich besonders gut zur Unterbringung
im stabförmigen Gehäuse eignende Anordnung erhalten wird. Es ist jedoch in gleicher
Weise möglich, die Kaskadenschaltung aus achsparallel angeordneten, in Serie geschalteten
Kunststoffolien-Kondensatoren und in Gitterform dazwischenliegenden Si-Dioden aufzubauen.
[0012] Ein gleichzeitig den Schutzwiderstand bildender Hochspannungsabschlußwiderstand begrenzt
den Kurzschlußstrom auf den zulässigen Wert.
[0013] Die Hochspannungselektrode ist am Boden des becherförmigen Applikators angeordnet
und über einen Steck- oder Schraubstift unmittelbar mit dem Ausgang des Hochspannungsgenerators
verbunden, so daß der Applikator durch Lösen dieser Steck- oder Schraubverbindung
auch problemfrei ausgewechselt werden kann.
[0014] Obwohl die Hochspannungselektrode sowohl scheiben- als auch platten- oder ringförmig
ausgebildet und zur Erhöhung der Korona mit Spitzen versehen sein kann, wird vorzugsweise
als Hochspannungselektrode eine rechteckige oder quadratische Platte mit zur Ausbildung
von Spitzen hochgebogenen Enden verwendet, die den Becherboden unter Freilassung eines
Randbereiches bedeckt.
[0015] In dem freiliegenden Randbereich des Bechers sind vorzugsweise mehrere Zuglöcher
vorgesehen, mittels der es möglich ist, den Elektronenwind, der durch die von der
Elektrode ab- . gegebenen Elektronen erzeugt wird, noch merklich zu verstärken und
einen besonders gleichmäßigen und wirbelfreien Transport des Flockmaterials zu gewährleisten.
[0016] Vorzugsweise sind die Zuglöcher mit einer feinmaschigen, insbesondere aus einem Gewebe
bestehenden Abdeckung versehen.
[0017] Eine Abdeckung in Form eines Kunststoff-Gitterdeckels ist auch für die Applikatoröffnung
vorgesehen, wobei dieser Kunststoff-Gitterdeckel nicht nur ein Herausfallen des Flockmaterials
verhindert, sondern gleichzeitig dazu beiträgt, eventuelle Flockmaterialklumpen aufzulösen
bzw. zu zerteilen.
[0018] Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung besteht der Applikator
aus wenigstens zwei ineinandergesteckten und relativ zueinander fixierten Kunststoffbechern,
wobei sich das stabförmige, den Hochspannungsgenerator enthaltende Kunststoffgehäuse
durch die äußeren Becherböden bis zum Boden des die Hochspannungselektrode aufweisenden
und zur Aufnahme des Flockmaterials dienenden Bechers erstreckt. Zweckmäßigerweise
werden zwei Becher zur Ausbildung eines Applikators zusammengefügt, wobei der äußere
Becher, der eine entsprechende zentrische Öffnung besitzt, über das zylindrische Kunststoffgehäuse
geschoben wird und somit zur stabilen Führung bzw. Halterung des Applikators beiträgt.
Wenn der Applikator aus mehreren ineinandergesteckten Bechern besteht, so werden in
allen Böden dieser Becher Zuglöcher vorgesehen, die vorzugsweise gegeneinander versetzt
angeordnet sind.
[0019] Zur weiteren Verbesserung des Bedienungskomforts und zur Ermöglichung einer Kontrolle
der Funktions- und Betriebsbereitschaft ist nach einer Weiterbildung der Erfindung
ein zumindest ein optisches Signalelement enthaltender Kontrollkreis über einen Schalter
parallel zur Gleichstromquelle schaltbar, wobei der das optische Signalelement enthaltende
Kontrollkreis vorzugsweise zumindest eine Diode und einen Begrenzungswiderstand enthält.
[0020] Mit diesen einfachen Mitteln wird einerseits eine Ladungskontrolle der Batterien
und andererseits eine Einschaltköntrolle des Geräts realisiert.
[0021] Als Diode ist vorzugsweise eine Zenerdiode vorgesehen, wobei die Zenerspannung der
unteren Grenzspannung der Gleichstromquelle angepaßt werden muß, wobei die Spannung
z.B. an der Leuchtdiode zu berücksichtigen ist. Werden anstelle einer Zenerdiode mehrere
Dioden in Reihe geschaltet, so wird die Anzahl der Dioden derart gewählt, daß die
Summe der Durchlaßspannungen der einzelnen Dioden der unteren Grenzspannung der Gleichstromquelle
angepaßt wird. Sinkt die Spannung der die Gleichstromquelle bildenden Batterien unter
einen bestimmten Wert, so kann in dem Kontrollkreis kein Strom mehr fließen und das
optische Signalelement erlischt und signalisiert damit eine unzureichende Ladung der
Batterien.
[0022] Der dem Kontrollkreis zugeordnete Schalter ist zumindest über den Einschalttaster
des Handbeflockungsgeräts betätigbar und insbesondere ist der Kontrollkreis an dem
mit dem Hochspannungsgenerator verbundenen Kontakt des Einschalttasters des Geräts
angeschlossen. Auf diese Weise fließt unter der Voraussetzung, daß die Ladung der
Batterien ausreichend ist, während des Betriebs auch im Kontrollkreis der durch den
Begrenzungswiderstand definierte Strom, so daß das optische Signalelement, das aus
einer Leuchtdiode oder einer Glühlampe bestehen kann, den Einschaltzustand signalisiert.
[0023] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen näher erläutert; in der Zeichnung zeigt:
Fig. 1 eine schematische Längsschnittansicht einer Ausführungsform eines Handbeflockungsgeräts
nach der Erfindung,
Fig. 2 eine schematische Vorderansicht des Applikators des Geräts nach Fig. 1,
Fig. 3 eine schematische Schnittansicht des im Gerät nach Fig. 1 vorgesehenen Hochspannungstransformators,
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Hochspannungskaskade,
wie sie beim Gerät nach Fig. 1 eingesetzt werden kann,
Fig. 5 eine schematische Darstellung der aus mehreren in einem stabförmigen Gehäuse
angeordneten Batterien bestehenden Gleichstromquelle mit erfindungsgemäßem Kontrollkreis,
und die
Fig. 6 und 7 schematische Darstellungen von weiteren Ausführungsformen eines Kontrollkreises
nach der Erfindung.
[0024] Bei dem in Fig. 1 gezeigten Handbeflockungsgerät ist in einem stab- bzw. rohrförmigen
Kunststoffgehäuse 16 ein mit dem allgemeinen Bezugszeichen 1 gekennzeichneter Hochspannungsgenerator
angeordnet, der aus einem Oszillator 3, einem Transformator 4 und einer Hochspannungskaskade
5 mit Abschluß- bzw. Schutzwiderstand 6 besteht. Die einzelnen Stufen dieses Hochspannungsgenerators
1 werden noch erläutert.
[0025] Die Speisung des Hochspannungsgenerators 1 erfolgt aus einer Gleichstromquelle, die
gebildet wird von drei in Reihe geschalteten, zylindrischen Batterien 13, welche in
einem Metallrohr 15 angeordnet sind, das im wesentlichen gleichen Durchmesser wie
das Kunststoffrohr 16 besitzt und mit diesem entweder fest oder lösbar verbunden ist.
Endseitig ist das Metallrohr 15 mittels einer Schraubkappe verschließbar, wie sie
beispielsweise bei Stabtaschenlampen üblich sind. An diesem Metallgehäuse 15 ist ferner
ein Erdungsanschluß 14 für eine Leitung zur Verbindung mit dem zu beflockenden Gegenstand
vorgesehen. In die elektrischen Verbindungsleitungen von der Gleichstromquelle zum
Oszillator 13 ist ein Tastschalter 2 eingeschaltet.
[0026] Der Ausgang des Hochspannungsgenerators ist mit einer-Hochspannungselektrode 7 verbunden,
die am Boden eines becherförmigen Applikators 8 angeordnet ist. Die Verbindung erfolgt
zweckmäßigerweise über eine Stecker-Buchsen-Anordnung 25, 26, so daß jederzeit ein
bequemes Trennen von Applikator und Hochspannungsgenerator möglich ist und demgemäß
auf einfache Weise unterschiedliche Applikatoren zum Einsatz gebracht werden können.
[0027] Der Applikator 8 besteht aus zwei ineinandergesteckten Kunststoffbechern 22, 23,
wobei der äußere Becher 22 mit einem als Gitter ausgebildeten Deckel 9 verschließbar
ist, so daß ein Aufnahmeraum für das Flockmaterial 10 festgelegt ist.
[0028] Der innenliegende Becher 23, dessen Höhe deutlich geringer ist als die Höhe des außenliegenden
Bechers 22, ist mit diesem fest verbunden, und zwar beispielsweise an einem Klebstellenbereich
24.
[0029] Durch den Boden des außenliegenden Behälters 24 erstreckt sich das stabförmige Kunststoffgehäuse
16. Auf diese Weise wird eine Führung und sichere Halterung des Applikators 8 bezüglich
des stabförmigen Gehäuses 16 erreicht.
[0030] Sowohl am Boden des innenliegenden Bechers 23 als auch am Boden des außenliegenden
Bechers 22 sind mehrere, vorzugsweise gleichmäßig verteilte Zuglöcher 11 vorgesehen,
die mittels eines feinmaschigen Gitters 12 abgedeckt sind. Die Zuglöcher 11 des innenliegenden
Bechers 23 liegen im Randbereich zwischen Elektrode 7 und Becherseitenwandung und
in Radialrichtung außerhalb der Zuglöcher 11 des äußeren Bechers 22.
[0031] Der Applikator 8 sowie auch das stabförmige Gehäuse 16, in dem sich der Hochspannungsgenerator
1 befindet, können aus PE-Material bestehen.
[0032] Zum Beflocken wird der Applikator 8 etwa zur Hälfte mit Flockmaterial 10 gefüllt
und im Abstand von etwa 10 bis 20 cm an das mit elektrisch leitendem Kleber versehene
und mit einer Erdungsleitung kontaktierte Beflockungsobjekt 27 geführt. Beim Einschalten
der Hochspannung werden die Flockteilchen negativ, z.B. auf etwa 30-100 KV. aufgeladen
und fliegen unterstützt von dem sich ausbildenden Elektronenwind auf das geerdete
Objekt 27 zu. Dabei richten sich. die Teilchen ähnlich Pfeilen aus und dringen aufgrund
ihrer kinetischen Energie in den Kleber ein, wo sie bei Aushärten des Klebers dauerhaft
verankert werden.
[0033] Fig. 2 zeigt den aus zwei ineinandergesteckten Bechern 22, 23 bestehenden Applikator
8 nach Fig. 1 in Vorderansicht. Dabei ist zu sehen, daß die Hochspannungselektrode
7 im wesentlichen quadratisch ausgebildet ist, wobei die hochgebogenen Ecken Spitzen
bilden, die zu einer Erhöhung der Korona führen. In den Eckbereichen des in diesem
Fall im Querschnitt rechteckig bzw. quadratisch ausgebildeten Applikators sind die
Zuglöcher 11 angebracht, die mit einem feinmaschigen Gitter 12 bedeckt sind. Strichliert
angedeutet sind die entsprechend versetzt angeordneten Zuglöcher 11 des außenliegenden
Bechers 22.
[0034] Anstelle eines im Querschnitt rechteckigen oder quadratischen Applikators kann auch
ein im Querschnitt kreisförmiger Applikator Verwendung finden, wobei sich hinsichtlich
der Funktion keine Unterschiede ergeben.
[0035] Fig. 3 zeigt eine Ausführungsform eines im Hochspannungsgenerator 1 verwendbaren
Transformators, der aus einem Ferritstab 17 besteht, auf dem die aus relativ wenigen
Windungen bestehende Primärwicklung und gegebenenfalls eine Rückkopplungswicklung
angebracht und beispielsweise mittels eines beidseitig klebenden Tesafilms fixiert
ist. Die Sekundärwicklung 19 ist in einem mit Kammern versehenen Spulenkern 18 untergebracht
und besitzt eine relativ hohe Windungszahl. Die Windungszahl der Sekundärwicklung
liegt zweckmäßigerweise im Bereich von 5000 bis 10000 Windungen.
[0036] Die Ausgangsspannung des Transformators wird einer Hochspannungskaskade zugeführt,
wie sie beispielsweise in Fig. 4 gezeigt ist. Diese Kaskadenschaltung ist vorzugsweise
ebenfalls stabförmig ausgebildet und aus Kondensatoren 20 und Dioden 21 aufgebaut..Die
Kondensatoren können als Keramikkondensatoren oder Kunststoffolien-Kondensatoren ausgeführt
sein..
[0037] Als Hochspannungsabschlußwiderstand 6 wird vorzugsweise ein Widerstand auf Cernet-Basis
verwendet, der auch als Schutz- . widerstandskette in Form mehrerer Widerstände ausgebildet
sein kann und den Kurzschlußstrom in der notwendigen Weise begrenzt.
[0038] Fig. 5 zeigt ein stabförmiges, aus Metall bestehendes oder zumindest metallisiertes
Gehäuse 15, das zur Aufnahme von Batterien 13 dient und in der bereits beschriebenen
Weise mit einem Kunststoffrohr fest oder lösbar verbunden ist, das einen becherförmigen
Applikator trägt. Das stabförmige Gehäuse 15 ist mittels einer Schraubkappe verschließbar,
wie sie beispielsweise bei Stabtaschenlampen üblich sind. Der eine Pol der Batterien
13 ist über eine Feder 28 mit dem Gehäuse verbunden. Der andere Pol 29 der Batterien
13 ist an einen Kontakt eines Schalters 2 geführt, welcher bei betätigtem, d.h. geschlossenem
Schalter mit der zum Hochspannungsgenerator führenden Leitung 31 verbunden wird. Der
Schalter 2 wird in der Praxis vom "EIN"-Taster des Beflockungsgeräts gebildet.
[0039] Zwischen die zum Hochspannungsgenerator führende Leitung 31 und den negativen Pol
der Gleichstromquelle ist ein Kontrollkreis geschaltet, der von einer Leuchtdiode
30, einer Zenerdiode 33 und einem Begrenzungswiderstand 34 gebildet wird. Dieser Kontrollkreis
ist demgemäß einerseits mit dem Schalter- bzw. Tasterkontakt 32 und andererseits mit
dem Gehäuse 15 elektrisch leitend verbunden.
[0040] Die Zenerspannung der Zenerdiode 33 ist dabei entsprechend der unteren Grenzspannung
der Batterie 13 gewählt, d.h. daß die Leuchtdiode 30 eine Doppelfunktion dahingehend
erfüllen kann, daß sie gleichzeitig eine Ladungskontrolle und eine Einschaltkontrolle
gewährleistet. Bei einem dargestellten Ausführungsbeispiel können beide Funktionen
bei Betätigung des Tasters 2 überprüft werden, aber es ist im Falle der Verwendung
zweier getrennter Schalter bzw. Taster oder nacheinander zuzuschaltender Kontakte
auch möglich, die beiden Funktionen getrennt zu schalten und damit die Einschaltkontrolle
von der Ladun
gskontrolle getrennt vorzunehmen.
[0041] Bei der in Fig. 6 gezeigten Ausführungsvariante ist anstelle einer Zenerdiode wenigstens
eine Diode 35 verwendet. Da einer Diode eine Spannungsstufe von 0,7 V zugeordnet ist,
müssen gegebenenfalls mehrere Dioden 35' in Reihe geschaltet werden.
[0042] Die Fig. 7 zeigt, daß anstelle einer Leuchtdiode 30, wie sie in den Fig. 5 und 6
dargestellt worden ist, auch eine Lampe 36 verwendet werden kann. Dabei ist in Fig.
7 angedeutet, daß die vorstehend bereits beschriebenen Lösungen mit Zenerdiode 33
und zumindest einer Diode 35 auch in Verbindung mit einer derartigen Lampe 36 realisiert
werden können.
[0043] Alle dargestellten Lösungsvarianten gemäß der Erfindung zeichnen sich durch Einfachheit
und Betriebssicherheit aus und sind mit minimalem Aufwand praktisch zu realisieren.
1. Handgerät zum elektrostatischen Beflocken von Gegenständen, insbesondere zum Aufbringen
kurzer Textilfasern auf mit Kleber versehene Oberflächen, gekennzeichnet durch einen
zur Aufnahme des Flockmaterials (10) bestimmten, becherförmig ausgebildeten Applikator
(8) mit bodenseitig angeordneter Hochspannungselektrode (7) und einem Hochspannungsgenerator
(1), der in einem gleichzeitig als Träger für den Applikator (8) dienenden Kunststoffgehäuse
(16) angeordnet und aus einer Gleichstromquelle (13) gespeist ist.
2. Handgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Gleichstromquelle (13)
aus Batterien besteht, die in einem mit dem Kunststoffgehäuse (16) verbundenen und
einen Erdungsanschluß (14) aufweisenden Metallgehäuse oder metallisierten Gehäuse
(15) angeordnet sind.
3. Handgerät nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet , daß der Hochspannungsgenerator
(1) aus einem mit der Gleichstromquelle (13) verbindbaren Oszillator (3), einem Transformator
(4) und einer Kaskadenschaltung (5) mit Schutzwiderstand (6) besteht.
4. Handgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß das den Hochspannungsgenerator (1) aufnehmende Kunststoffgehäuse (16) stabförmig
ausgebildet ist.
5. Handgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das die Batterien (13) aufnehmende
Metallgehäuse (15) stabförmig und zumindest im wesentlichen mit gleichem Durchmesser
wie das Kunststoffgehäuse (16) ausgebildet und mit diesem kuppelbar ist.
6. Handgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Batterien (13)
und dem Hochspannungsgenerator (1) ein Schalter, insbesondere ein Einschalttaster
(2) angeordnet und in der Wandung des Kunststoffgehäuses (16) gehaltert ist.
7. Handgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß die Hochspannungselektrode (7) am Boden des becherförmigen Applikators (18)
angeordnet und über einen Steck- oder Schraubstift (25) mit dem Ausgang des Hochspannungsgenerators
(1) verbunden ist.
8. Handgerät nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet , daß die Hochspannungselektrode
(7) scheiben-,platten-oder ringförmig ausgebildet und insbesondere mit Spitzen versehen
ist.
9. Handgerät nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , daß die Hochspannungselektrode (7) aus einer rechteckigen Platte mit zur Ausbildung von Spitzen
hochgebogenen Ecken besteht.
10. Handgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß im Boden des becherförmigen Applikators (8) mehrere Zuglöcher '.(11) vorgesehen
sind.
11. Handgerät nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet , daß die Zuglöcher (11) mit
einer feinmaschigen, insbesondere aus einem Gewebe bestehenden Abdeckung (12) versehen
sind. ,
12. Handgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß
die Applikatoröffnung mit einem abnehmbaren Kunststoff-Gitterdeckel (9) versehen ist.
13. Handgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
daß der Applikator (8) aus wenigstens zwei ineinandergesteckten und relativ zueinander
fixierten Kunststoffbechern (22, 23) besteht, wobei sich das stabförmige, den Hochspannungsgenerator
(1) enthaltende Kunststoffgehäuse (6) durch die äußeren Becherböden bis zum Boden
des die Hochspannungselektrode (7) aufweisenden und zur Aufnahme des Flockmaterials
(10) dienenden Bechers (23) erstreckt.
14. Handgerät nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet ,'daß die Böden der ineinander
gesteckten Becher (22, 23) einen Abstand im Bereich von 5 bis 80 mm aufweisen.
15. Handgerät nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet , daß in allen Böden
der ineinandergesteckten Becher Zuglöcher (11) vorgesehen und insbesondere gegeneinander
versetzt angeordnet sind.
16. Handgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß der an Gleichspannung
von beispielsweise 4,5 Volt anschließbare Oszillator (3) im Hochfrequenzbereich von
etwa 8 - 50 kHz arbeitet.
17. Handgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß der Transformator (4)
einen zylindrischen Ferrit - Stabkern (7) aufweist, auf dem die aus wenigen Windungen
bestehende Primärwicklung (28) angeordnet ist, während die Sekundärwicklung (19) in
Kammern (18) eines zylindrischen Kunststoffträgers untergebracht ist.
18. Handgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß der Transformator als
Topf- oder Ringkerntransformator ausgebildet ist.
19. Handgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Kaskadenschaltung
(5) aus einem Stapel von Keramikkondensatoren (20) mit Si-Dioden (21) aufgebaut ist.
20. Handgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Kaskadenschaltung
(5) aus achsparallel angeordneten, in Serie geschalteten Kunststoffolien-Kondensatoren
und in Gitterform dazwischen-liegenden Si-Dioden aufgebaut ist.
21. Handgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet , daß der den Hochspannungsabschlußwiderstand
bildende Schutzwiderstand (6) aus einem Widerstand auf Cermetbasis besteht.
22. Handgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß die Bestandteile des Hochspannungsgenerators (1) im Kunststoffrohr (16) lunkerfrei
mit einem hochspannungsfesten Material . vergossen sind.
23. Handgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß ein zumindest ein optisches Signalelement (30; 36) enthaltender Kontrollkreis
über einen Schalter (2) parallel zur Gleichstromquelle (13) schaltbar ist.
24. Handgerät nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet , daß im Kontrollkreis in Reihe
zum optischen Signalelement (30; 36) zumindest eine Diode (33; 35) und ein Begrenzungswiderstand
(34) geschaltet sind.
25. Handgerät nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet , daß als Diode eine Zenerdiode
(33) vorgesehen ist.
26. Handgerät nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet , daß mehrere Dioden (35, 35')
in Reihe geschaltet sind.
27. Handgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß
als optisches Signalelement zumindest eine Leuchtdiode (30) oder eine Lampe (36) vorgesehen
ist.
28. Handgerät nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet
, daß der dem Kontrollkreis zugeordnete Schalter (2) zumindest über den Einschalttaster
des Geräts betätigbar ist.
29. Handgerät nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet , daß
der Kontrollkreis an dem mit dem Hochspannungsgenerator verbundenen Kontakt (32) des
Einschalttasters des Geräts angeschlossen ist.