[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kühlvorrichtung für insbesondere flüssigkeitsgekühlte
Verbrennungskraftmaschinen für Nutzfahrzeuge u. dgl., mit einem vor der Stirnseite
der Verbrennungskraftmaschine angeordneten Luftröhrenkühler, einem oder mehreren motorisch
antreibbaren Ventilatoren und einer Kühlluftführung zwischen Kühler und Ventilator
bzw. Ventilatoren.
[0002] Bei einer bekannten Kühlvorrichtung der eingangs genannten Art sind die Kühlrohre
des Luftröhrenkühlers Glattrohre und liegen waagrecht. Bei einem Luftröhrenkühler
mit Glattrohren wäre an sich eine große Rohrlänge für hohe Kühlleistungen erwünscht;
da aber wegen der Forderung nach geringer Fahrzeuglänge und wegen der durch die Stirnfläche
begrenzten Kühleranströmfläche solche großenRohrlängen nicht realisierbar sind, wurden
bei den bekannten Luftröhrenkühlern relativ kurze Rohre (150 bis 200 mm) gewählt,
und wurde zur Erzielung einer ausreichenden Kühlleistung die Zahl der Kühlrohre bei
gleichzeitig verkleinertem Röhrchenquerschnitt erhöht. Dadurch wurde aber die Fertigung
der Kühler schwieriger uhd lohnintensiver. Außerdem steigen die Anforderungen an die
Fugetechnik durch die größere Anzahl der Fugestellen.
[0003] Da sowohl der Luftröhrenkühler als auch der oder die Ventilatoren in der Regel stirnseitig
vor der Verbrennungskraftmaschine liegen, ergeben sich hohe Druckverluste infolge
der Anströmung und Querumströmung des Motorblocks durch die den bzw. die Ventilatoren
verlassende Luft.
[0004] Schließlich sind auch Wärmetauscher des "Luftröhrentyps" bekannt, bei denen die Luft
durch senkrechte Rohre strömt, wobei in den Rohren Turbulenzerzeuger zur Vergrößerung
des luftseitigen Wärmeübergangs angeordnet sind. Als Anwendungsgebiet sind jedoch
nur Trockenkühltürme namentlich genannt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Kühlvorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die bei vorgegebener Kühlleistung'und Anströmfläche, sowohl größere
Einzelrohrlängen ermöglicht,als auch geringere Ventilator(en)leistung benötigt.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Luftröhrenkühler mit senkrecht
oder nahezu senkrecht verlaufenden, mit Turbulenzerzeugern ausgerüsteten Rohren angeordnet
ist, wobei die Einzellänge der Rohre zwischen ca. 30xd und 70xd liegt, wobei d der
gleichwertige Durchmesser in mm bedeutet, daß der oder die Ventilatoren an einer Stelle
angeordnet sind, an der die den oder die Ventilatoren verlassende Luft möglichst ungehindert
ins Freie abströmen kann, und daß ein Einströmkrümmer zum Zuleiten der Kühlluft zum
Kühler vorgesehen ist.
[0007] Durch diese Maßnahmen wird insbesondere der Vorteil erreicht, daß, trotz Erhöhung
des Druckverlustes in den Rohren, insgesamt eine verringerte Ventilatorleistung erzielbar
ist, was eine Steigerung der nutzbaren Motorleistung an der Motorantriebswelle und
eine Verringerung der Ventilator(en)-Qeräuschentwicklung zur Folge hat. Durch die
längeren Einzelrohre bei gleichzeitig erhöhtem Rohrquerschnitt ergeben sich Vereinfachungen
in der Kühlerherstellung; jedoch ist die Einzelrohrlänge-nicht so lang, daß die Bodenfreiheit
beeinträchtigt ist.
[0008] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbetspiel der Erfindung schematisch dargestellt.
Es zeigt:
Fig. 1 die erfindungsgemäße Kühlvorrichtung in der Seitenansicht, mit vor der Motorstirnseite
angeordnetem Luftröhrenkühler und außerhalb der Motorstirnseite angeordneten Ventilatoren
Fig. 2 einen Schnitt gemäß der Linie II-II nach Fig. 1.
[0009] Ein sog. Luftröhrenkühler 1 ist stirnseitig vor dem Motorblock 2 - dessen Motorwelle
mit der Längsachse des Fahrzeugs übereinstimmt - so angeordnet, daß die von der Kühlluft
durchströmten Rohre 3 senkrecht verlaufen. Die Länge der Einzelrohre, die mit Turbulenzerzeugern,
insbesondere in Form von in gewissen Abständen vorgesehenen Umfangssicken, ausgerüstet
sind, liegt ca. zwischen 30xd und 70xd, wobei d der gleichwertige Durchmesser in mm
bedeutet. (Bei einem Innen-Rohrdurchmesser von 10 mm ergeben sich also Rohrlängen
von 300 bis 700 mm). Der gleichwertige Rohrdurchmesser soll möglichst bei 10 mm und
größeren Werten liegen.
[0010] Am oberen Ende des Luftröhrenkühlers 1 ist ein Einströmkrümmer 4 vorgesehen, durch
den die axial ankommende Kühlluft um 90° in Richtung auf die oberen Rohrenden umgelenkt
wird.
[0011] Die aus dem Luftröhrenkühler am unteren Ende austretende Luft wird über eine entsprechende
Führung in Form eines Hosenrohrs 5 zu zwei Ventilatoren 6 axialer Bauart geleitet,
die unterhalb bzw. seitlich der Ölwanne des Motorblocks 2 angeordnet sind.
[0012] Die Ventilatoren 6 können aber - alternativ - auch seitlich neben dem Motorblock,
über dem Motorblock oder entsprechenden Orten, wo die die Ventilatoren verlassende
Luft möglichst ungehindert abströmen kann, angeordnet sein.
[0013] Die Ventilatoren 6 sind in an sich bekannter Weise von einem elektrischen Antrieb
7 antreibbar. Bei Kraftfahrzeugen werden die Ventilatoren 6 zweckmäßig temperaturgesteuert
zu- und abgeschaltet. Bei geringer Fahrtgeschwindigkeit unterstützen die Ventilatoren
den Luftzug.
[0014] Man kann auch den EinströmkrUmmer am unteren Ende des Luftröhrenkühlers 1 vorsehen.
Die Ventilatoren 6 müssen dann entsprechend seitlich oder oberhalb des Motorblocks
2 angeordnet sein.
[0015] Der Durchmesser der Rohre 3 ist zweckmäßig kreisrund, jedoch sind auch andere Querschnittsformen
möglich. Die Rohre sind vorzugsweise an den Enden zum Sechskant aufgeweitet und über
die Sechskantseitenflächen wärmeübertragungsmitteldicht verbunden.
[0016] Unter einem "Luftröhrenkühler" soll ein Kühler verstanden sein, bei dem die Kühlluft
durch die Rohre 3 strömt, während das rückzukühlende Fluid, insbesondere Wasser, die
Rohre 3 außen bespült.
[0017] Als Anwendungsbeispiele werden insbesondere Kühler zur Rückkühlung von im Motorblock
erwärmter Flüssigkeit, oder Ladeluftkühler genannt. (Bei Ladeluftkühlern bespült die
Ladeluft die Rohre außen.)
[0018] Außerdem können derartige Kühler auch zur Kondensation eines Kühlmediums bei der
an sich bekannten Verdampfungskühlung (Siedekühlung) eingesetzt werden.
Kühlvorrichtung für insbesondere flüssigkeitsgekühlte. Verbrennungskraftmaschinen
für Nutzfahrzeuge u. dgl., mit einem vor der Stirnseite der Verbrennungskraftmaschine
angeordneten Luftröhrenkühler, einem oder mehreren motorisch antreibbaren Ventilatoren
und einer Kühlluftführung zwischen Kühler und Ventilator bzw. Ventilatoren, dadurch
gekennzeichnet, daß der Luftröhrenkühler (1) mit senkrecht oder nahezu senkrecht verlaufenden,
mit Turbulenzerzeugern ausgerüsteten Rohren (3) angeordnet ist, wobei die Einzellänge
der Rohre zwischen ca. 30xd und 70xd liegt, wobei d der gleichwertige Durchmesser
in mm bedeutet, daß der oder die Ventilatoren (6) an einer Stelle angeordnet sind,
an der die den oder die Ventilatoren verlassende Luft möglichst ungehindert ins Freie
abströmen kann, und daß ein Einströmkrümmer (4) zum Zuleiten der Kühlluft zum Kühler
vorgesehen ist.