[0001] Die Erfindung geht aus von einem Schneeräumgerät für den frontseitigne Anbau an ein
Transportfahr- zeug, mit einer Schneeschleuder und zwei in Räumrichtung vor den seitlichen
Rahmenteilen des Schleuderradgehäuses angeordneten, um vertikale Achsen drehenden
Räumschnecken, die mittels teilzylindrischer Abweisbleche über einen Teil ihres außenseitigen
und rückwärtigen Umfangs verstellbar abgedeckt sind.
[0002] Ein derartiges Schneeräumgerät ist aus der Deutschen Patentschrift 27 21 411 bekannt.
Das bekannte Gerät weist um vertikale Achsen verschwenkbare Abweisbleche auf, um deren
Lage an entsprechend verschwenkbare Räumschnecken anpassen zu können. Die Abweisbleche,
die auch unabhängig von der Räumschnecke verschwenkbar sind, dienen dazu, den in der
Schnecke erfaßten Schnee vor das Schleuderrad zu lenken. Damit die Räumschnecken auch
zum Einarbeiten in Schneewände aus hartg ärorenem Schnee eingesetzt werden können,
ist das Verschwenken der Abweisbleche in eine rückwärtige Position vorgesehen, in
der sie außer Eingriff stehen.
[0003] Die Praxis hat gezeigt, daß derartige Abweisbleche von großem Nutzen, in der bekannten
Ausführungsform jedoch leicht zu beschädigen sind.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zugrunde, die bauliche Ausführung
der Abweisbleche im Sinne einer Erhöhung ihrer Stabilität zu verbessern und ihre Verstellung
in der Weise zu ermöglichen, daß sie in jeder Lage wirksam sind.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß jedes Abweisblech mit einer
Deckplatte und einer Bodenplatte zu einem verformungssteifen Schwenkteil verbunden
ist, welches im Bereich von Deck- und Bodenplatte um die Drehachse der zugeordneten
Räumschnecke schwenkbar gelagert ist, daß der Schwenkbereich des Schwenkteils zwischen
50 und 80 Winkelgrade beträgt, und daß sich in dessen vorderster Schwenklage die Vorderkante
des Abweisblechs um bis zu ca. 55, bevorzugt etwa 42 bis 45 Winkelgrade in Räumrichtung
vor einer durch die Drehachsen der Räumschnecken aufgespannten Ebene befindet.
[0006] Anders als beim Stand der Technik wird nach dem erfindungsgemäßen Vorschlag das Abweisblech
in keiner Schwenklage von der Räumschnecke abgehoben. Der Fahrer hat die Möglichkeit,
die Schwenklage des die Räumschnecke stets eng umgebenden Äbweisblechs genau den jeweiligen'
Erfordernissen anzupassen. Er wird bei pulvrigem, weichem und nassem Schnee eine vordere
bzw. mittlere Schwenklage, bei hartem Schnee eine rückwärtige Schwenklage wählen.
Das Abweisblech bewirkt dabei stets ein Umlenken des erfaßten Schnees.zur Schleuderradöffnung
und damit eine Erhöhung des Wirkungsgrads des Schleuderradantriebs, verbunden mit
einer Vergrößerung des Räumquerschnitts. Durch die teilzylindrische Form des das Abweisblech
enthaltenden Schwenkteils zeichnet sich dieses durch eine hohe Stabilität aus, so
daß .es bei den üblichen Schneearten in einer mittleren bis vorderen Schwenklage in
die Schneewand einstechen kann, ohne Schaden zu nehmen.
[0007] Eine zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, daß das Abweisblech durch
eine sich über ca. 70.bis 100 Winkelgrade erstreckende Zylinderschale gebildet ist.
Die bevorzugte Größe beträgt etwa 75 bis 84 Winkelgrade.
[0008] Ein für alle Räumaufgaben ausreichender Schwenkbereich des Schwenkteils liegt zwischen
60 und 65 Winkelgraden.
[0009] Während das Schwenkteil mit seiner Deck- und Bodenplatte direkt an der Drehachse
der Räumschnecke gelagert ist, erfolgt die Abstützung der Drehachse jeder Räumschnecke
in der Weise, daß am Schleuderradgehäuse beidseitig ein Vorbaugehäuse angebracht ist,
welches ein en zylinderischen, die Außenseite des zugeordneten Abweisblechs eng umgebenden
Mantelteil sowie an dessen Ober- und Unterseite je einen die Drehachse der zugeordneten
Räumschnecke lagernden Stützteil umfaßt.
[0010] Zweckmäßig ist dabei auf dem oberen Stützteil einerseits der Drehantrieb für die
Räumschnecke andererseits der Schwenkantrieb für das Schwenkteil angeordnet. Beide
Antriebe sind bevorzugt in Art hydraulischer Drehantriebe ausgebildet, so daß sie
über eine am Fahrzeug vorhandene Hydraulikanlage betätigbar sind. Fürdden Schwenkantrieb
eignet sich bevorzugt ein Stellmotor, der gleichzeitig den Schwenkteil in der jeweiligen
Schwenklage unverrückbar fixiert.
[0011] Die beim erfindungsgemäßen Schneeräumgerät eingesetzte Schneeschleuder kann ein oder
zwei Schleuderräder aufweisen.
[0012] .Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Vorderansicht des Schneeräumgeräts
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Schneeräumgerät gemäß Fig. 1
Fig. 3 eine vergrößerte perspektivische Ansicht einer Räumschnecke mit Schwenkteil
und
Fig. 4 einen vertikalen Halbschnitt durch die Drehachse einer Räumschnecke mit daran
gelagertem Schwenkteil.
[0013] Gemäß den Fig. 1 und 2 besteht das Schneeräumgerät im wesenltichen aus der eigentlichen
Schneeschleuder 1 und den beiden seitlich und davor angeordneten Räumschnecken.2,
3..Das Schleuderrad 4 der Schneeschleuder ist im Inneren des Schleuderradgehäuses
5 angeordnet. Der Auswurfkamin ist auf der Zeichnung nicht dargestellt. Das Schleuderrad
weist insgesamt fünf Schaufeln 6 auf, die an ihrer Vorderseite über einen Versteifungsring
40 verbunden sind. Die Nabe 7 des Schleuderrads besitzt auf der Räumseite einen Vorschneider
8 mit zwei Schneidmessern 9, 10. Das Schleuderradgehäuse 5 ist beidseitig zur Räumseite
hin durch ein Vorbaugehäuse 12 verlängert. Beidseits am Vorbaugehäuse ist zwischen
einem oberen Stützteil 11 und einem unteren Stützteil 13 die vertikale Drehachse 15
jeweils einer Räumschnecke 2, 3 drehbar gelagert. An jeder Drehachse 15 ist innerhalb
der Stützteile 11, 13 und benachbart diesen ein Schwenkteil 16, 17 mit einem seitlichen
Abweisblech 28 in Lagerbohrungen seiner Deckplatte 18 und seiner Bodenplatte 19 gelagert.
Auf dem oberen Stützteil 11 des Vorbaugehäuses 12 sitzen zwei hydraulische Drehmotore,
nämlich der Drehantrieb 20 mit Planetengetriebe 21 für die Räümschnecke und der Schwenkantrieb
22 für das Schwenkteil 16, 17.
[0014] An der Unterseite des Schleuderradgehäuses 5 ist eine Bodenschiene 23 befestigt.
[0015] Gemäß Fig. 2 ist das rechts dargestellte Schwenkteil 17 in seiner vordersten Schwenklage,
das links dargestellte Schwenkteil 16 in seiner hintersten Schwenklage gezeigt. Die
Antriebsübertragung vom Schwenkantrieb 22 auf die Schwenkteile 16, 17 erfolgt über
ein mit dem Schwenkantrieb 22 verbundenes Ritzel 24, welches in eine bogenförmig gespannte
Kette 25 auf der Deckplatte 18 eingreift. Die Kette 25 veläuft im Inneren einer im
Querschnitt U-förmigen, kreisförmig gekrümmten Schiene 26, welche auf der Oberseite
der Deckplatte 18 angeschweißt ist (vgl. Fig. 4).
[0016] In Fig. 3 Ist das rechts gezeichnete Schwenkteil
17 perspektivisch dargestellt. Die umgebenden Bauteile sind lediglich schematisch angedeutet.
Das Schwenkteil 17 befindet sich in seiner maximal nach vorne geschwenkten Stellung;
dabei befindet sich die Vorderkante 29 des Schwenkteils 17 um etwa 45 Winkelgrade
vor einer durch die Drehachsen der beiden Räumschnecken aufgespannten Ebene. Eine
der Versteifung dienende vertikale Leiste 27 ist an der Außenseite des Abweisblechs
28 in der Nähe der Vorderkante 29 angeschweißt. In der rückwärtigen Schwenklage des
Schwenkteils 17 bildet die Leiste 27 gleichzeitig einen Begrenzungsanschlag gegen
die Außenkante 30 des Mantelteils 31 des Vorbaugehäuses 12, welcher durch Rippen 38
ausgesteift ist. Fig. 4 zeigt einen Halbschnitt durch das Schwenkteil 17 mit in Richtung
der Drehachse 15 verkürzter Darstellung. Der Schwenkteil 17 ist zusammengesetzt aus
dem zylinderschalenförmigen Abweisblech 28, der Deckplatte 18 und der Bodenplatte
19. Zusammen bilden diese Teile eine verformungssteife Baueinheit. Die Deckplatte
18 und die Bodenplatte 19 weisen jeweils Lagerbohrungen auf, durch welche die Drehachse
15 hindurch läuft. Die beiden Platten sind im Bereich ihrer Lagerbohrungen radial
und axial über reibungsvermindernde Gleitlagerbuchsen 32, 33 gegnüber auf der Drehwelle
15 sitzenden Lagerringen 34, 35 abgestützt. Die Gleitbuchse 33.der Bodenplatte 19
sitzt axial außerdem auf dem unteren Stützteil 13 auf,welches seinerseits mit dem
Vorbaugehäuse 12 fest verbunden ist. Aus Montagegründen ist die Deckplatte 18 des
Schwenkteils 17 mittels Schrauben 36 mit einem am Abweisblech 28 angeschweißten Ringsegment
37 verschraubt. Der Raum zwischen den Räumschnecken 2, 3 und vor dem Schleuderrad
4 ist nach oben durch einen Deckel 139 abgedeckt, damit aufgewirbelter Schnee nicht
die Sicht des Fahrers beeinträchtigt.
1. Schneeräumgerät für den frontseitigen Anbau an ein Transportfahrzeug, mit einer
Schneeschleuder und zwei in Räumrichtung vor den seitlichen Rahmenteilen des Schleuderradgehäuses
angeordneten, um vertikale Achsen drehenden Räumschnecken, die mittels teilzylindrischer
Abweisbleche über einen Teil ihres außenseitigen und rückwärtigen Umfangs verstellbar
abgedeckt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Abweisblech (28) mit einer Deckplatte (18) ..und einer Bodenplatte (19)
zu einem verformungssteifen Schwenkteil (16, 17) verbunden ist, welches im Bereich
von Deck- und Bodenplatte um die Dreachse der zugeordneten Räumschnecke (2, 3) schwenkbar
gelagert ist, daß der Schwenkbereich des Schwenkteils (16, 17) zwischen 50 und-80
Winkelgrade beträgt, und daß sich in dessen vorderster Schwenklage die Vorderkante
(29) des Abweisblechs (28) um bis zu ca. 55 Winkelgrade in Räumrichtung vor einer
durch die Drehachsen (15) der Räumschnecken aufgespannten Ebene befindet.
2. Schneeräumgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abweisblech (28) durch eine sich
über ca. 70 bis 100 Winkelgrade erstreckende Zylinderschale gebildet ist.
3. Schneeräumgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schwenkbereich des Schwenkteils (16, 17) ca. 60 bis 65 Winkelgrade beträgt.
4. Schneeräumgerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Schleuderradgehäuse (5) beidseitig ein Vorbaugehäuse (12) angebracht ist, welches
einen zylindrischen, die Außenseite des zugeordneten Abweisblechs (28) eng umgebenden
Mantelteil (31) sowie an dessen Ober- und Unterseite je einen die Drehachse (15) der
zugeordneten Räumschnecke (2, 3) lagernden Stützteile (11, 13) umfaßt.
5. Schneeräumgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem oberen Stützteil (11) einerseits
der Drehantrieb (20) für die Räumschnecke, andererseits der Schwenkantrieb (22) für
das Schwenkteil (16, 17) angeordnet ist.