[0001] Die Erfindung betrifft einen Schubladenschrank, insbesondere für Apotheken, dessen
Schubkästen hinter einer Griffleiste eine Staubdichtung mit einem über die Umrandung
der Griffleiste vorstehenden weich-elastischen Dichtelement aufweisen.
[0002] Aus der DE-OS 28 53 939 der Anmelderin ist ein Schubladenschrank dieser Art bekannt,
bei dem zwischen der Vorderseite und der Griffleiste des Schubkastens eine Staubdichtung
angeordnet ist, die eine umlaufende weiche Lippe aufweist, die gegenüber der Griffleiste
soweit vorsteht, daß eine leichte Überlappung mit der Lippe einer benachbarten Staubdichtung
vorhanden ist. Die Dichtlippe kann an einem Kunststoffrahmen angespritzt sein. Andererseits
kann die Staubdichtung aber auch aus einer Platte od.dgl. bestehen, die beidseitig
von einer Kunststoffolie umgeben und darin eingeschweißt ist, wobei die Lippe aus
der Kunststoffolie gebildet wird.
[0003] Bei solchen Schubladendichtungen muß aufgrund der Überlappung der elastischen Dichtlippen
beim Herausziehen und Hineinschieben der einzelnen Schübe ein gewisser Widerstand
überwunden werden, der um so größer ist, je größer das Maß der Überlappung der umlaufenden
Dichtlippen ist. Dabei kann es geschehen, daß bei Betätigen der Schübe aufgrund der
Überlappung der Dichtlippen gleichzeitig benachbarte SchUbe unbeabsichtigt mit ausgezogen
werden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, eine besonders wirkungsvolle Staubdichtung zu schaffen,
bei der selbst bei größerer Überlappung der Dichtelemente ein unbeabsichtigtes Herausziehen
benachbarter Schubkästen bei Betätigen eines Schubkastens nicht auftreten kann und
durch welche auch die Leichtgängigkeit der Schübe nicht beeinträchtigt wird.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß für das die Umfangsdichtung
bewirkende Dichtelement eine Bürste vorgesehen wird. Hierbei kann erfindungsgemäß
eine weiche Flachbürste verwendet werden, mit der sich eine wirksame Umfangsdichtung
erreichen läßt, ohne daß die Leichtgängigkeit der Schübe beeinträchtigt wird und die
Gefahr besteht, daß bei Betätigen eines Schubkastens unbeabsichtigt benachbarte Schubkästen
mit herausgezogen werden. Vorzugsweise wird eine dreiseitig umlaufende Bürste vorgesehen,
welche die Frontseite des Schubkastens an den beiden Vertikalseiten und der oberen
Horizontalseite umschließt.
[0006] In bevorzugter Ausführung ist die Bürste am Umfang einer zwischen der Vorderseite
des Schubkastens und der Griffleiste angeordneten Zwischenplatte angeordnet. Diese
Zwischenplatte kann aus einer Rahmenplatte oder aus einer flachen geschlossenen Platte
bestehen, die sich zwischen der Griffleiste und der Vorderseite des Schubkastens anordnen
läßt. Die Bürste ist hierbei zweckmäßig an einer Profilleiste, vorzugsweise aus Kunststoff,
angeordnet, die am Umfang der Zwischenplatte oder an der Rückseite der Griffleiste
befestigt ist. Dabei läßt sich die Anordnung so treffen, daß die dünnwandige Zwischenplatte
am Umfang durch die Profilleiste versteift wird. Die Profilleiste weist zweckmäßig
einen auf der Zwischenplatte aufliegenden Befestigungsschenkel und einen etwa senkrecht
hierzu stehenden, die Bürste tragenden
[0007] schmalen Randschenkel auf. Die Befestigung der Profilleiste bzw. ihres Befestigungsschenkels
an der Zwischenplatte kann durch Verkleben, Verschweißen oder in sonstiger Weise erfolgen.
[0008] Die bevorzugt dreiseitig umlaufende Bürste besteht vorteilhafterweise aus einem zusammenhängenden
Bürstenband. Hierbei erhält der Randschenkel der Profilleiste zweckmäßig eine Nut
fUr die Aufnahme des aus einem flexiblen Band bestehenden Fußteiles des Bürstenbandes.
[0009] Für die Zwischenplatte wird vorzugsweise eine dünne, flexible Kunststoffplatte verwendet,
die sich z.B. aus einer Kunststoffolie im Tiefziehverfahren preiswert herstellen läßt
und die am Umfang durch die genannte Profilleiste versteift wird, welche zweckmäßig
aus einem härteren Kunststoffmaterial gefertigt wird. Es empfiehlt sich, die Zwischenplatte
mit einer flachen Umfangseinziehung für die Aufnahme des Befestigungsschenkelsder
Profilleiste zu versehen. Ferner kann die dünnwandige Kunststoff-Zwischenplatte mit
angeformten Platteneinziehungen versehen werden, welche die Zwischenplatte aussteifen
und zugleich zur Befestigung der Zwischenplatte dienen können. Außerdem erhält die
Kunststoff-Zwischenplatte vorteilhafterweise einen angeformten Umfangsrand.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit dem in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 in einem perspektivischen Sprengbild einen einzelnen Schubkasten eines Schubladenschrankes
mit einer erfindungsgemäßen Staubdichtung;
Fig. 2 in einer perspektivischen Teilansicht zwei nebeneinander liegende Schubkästen
eines Schubladenschrankes mit der in Fig. 1 gezeigten Staubdichtung;
Fig. 3 einen Schnitt nach Linie III-III der Fig. 2;
Fig. 4 in einer Ansicht in Richtung des Pfeiles IV der Fig. 2 die Staubdichtung zwischen
zwei übereinanderliegenden Schubkästen des Schubladenschrankes;
Fig. 5 einen Schnitt nach Linie V-V der Fig. 2;
Fig. 6 ein geändertes Ausführungsbeispiel in Teilansicht.
[0011] In Fig. 1 ist ein einzelner Schubkasten 1 dargestellt, dessen parallele Seitenwände
2 mit Profilleisten 3 zum Einhängen des Schubkastens in eine SchubkastenfUhrung des
Schubladenschrankes versehen sind. Der Schubkasten 1 ist an seiner Vorderseite 4 durch
eine Frontplatte geschlossen, mit welcher eine Griffleiste 5 verbunden wird, die mit
Markierungen und Beschriftungen u.dgl. zur Bezeichnung des Inhalts des Schubkastens
versehen werden kann. Zwischen der Griffleiste 5 und der Vorderseite 4 ist die Staubdichtung
6 angeordnet.
[0012] Die Staubdichtung 6 besteht aus einer dünnwandigen, flexiblen Zwischenplatte 7, die
vorzugsweise aus Kunststoff, zweckmäßig im Tiefziehverfahren, hergestellt ist und
mehrere angeformte Einziehungen 8 und 9 aufweist, mit denen sich die Zwischenplatte
7 gegen die Vorderseite 4 des Schubkastens 1 legen kann. An den äußeren Einziehungen
8 kann die Zwischenplatte 7 mittels Schrauben 10 (Fig. 5) an der Vorderseite 4 des
Schubkastens 1 befestigt werden. Anstelle der Schraubenverbindung kann aber auch eine
andere Verbindung, z.B. eine Klebverbindung, vorgesehen werden. Die Verbindung der
Griffleiste 5 mit der Zwischenplatte 7 und dem Vorderteil 4 des Schubkastens 1 kann
ebenfalls durch Verschrauben, Kleben oder in anderer Weise erfolgen.
[0013] Die Zwischenplatte 7 weist eine die Frontseite des Schubkastens 1 dreiseitig umschließende
Umfangsdichtung auf, die aus einer weich-flexiblen Bürste 11 besteht, welche die Vorderseite
4 bzw. die Griffleiste 5 an dem oberen horizontalen Rand und den beiden vertikalen
Rändern übergreift. Die Bürste 11 ist als Flachbürste ausgebildet. Sie weist als Borstenträger
und Fußteil ein dünnes flexibles Band.12 auf (Fig. 5). An den die Bürstendichtung
tragenden drei Umfangsrändern der Zwischenplatte 7 ist eine flache Profilleiste 13
mit einem L-Profil z.B. durch Punktschweißen, Kleben od.dgl. verbunden. Die Profilleiste
13 besteht vorzugsweise ebenfalls aus Kunststoff, zweckmäßig einem Kunststoff, dessen
Härte größer ist als diejenige des die Zwischenplatte 7 bildenden Kunststoffs. Wie
vor allem Fig. 5 zeigt, weist die Profilleiste 13 einen verhältnismäßig breiten, flachen
Befestigungsschenkel 14 auf, der in einer flachen Umfangseinziehung 15 der Zwischenplatte
7 liegt und hier mit der Zwischenplatte 7 in der genannten Weise verbunden ist. Außerdem
weist die Profilleiste 13 einen senkrecht zu dem Befestigungsschenkel 14 stehenden
schmalen Randschenkel 16 auf, dessen Stärke etwa gleich der Dicke der Zwischenplatte
7 ist und der an den drei Seiten die Zwischenplatte 7 am Rand abschließt. Der Randschenkel
16 ist mit einer etwa T-förmigen Umfangsnut 17 versehen, in welcher das aus dem flexiblen
Band 12 bestehende Fußteil des Bürstenbandes gehalten ist. Die Anordnung kann so getroffen
werden, daß sich das flexible Bürstenband mit seinem Fußteil 12 in die Nut 17 der
Profilleiste 13 einziehen läßt, worauf die Profilleiste 13 an den Eckbereichen 13'
(Fig. 1) eingeschnitten und um die Zwischenplatte 7 herumgelegt und dann mit ihr z.B.
durch Punktschweißen befestigt wird. An den vier Umfangsrändern ist die Zwischenplatte
7 mit einem angeformten Umfangsrand 18 versehen, der dreiseitig durch den Randschenkel
16 der Profilleiste 13 abgedeckt wird.
[0014] Die Fig. 2 und 3 zeigen die Anordnung der Staubdichtung an zwei nebeneinanderliegenden
Schubkästen 1 des Schubladenschrankes. Es ist erkennbar, daß sich bei geschlossenen
Schubkästen die Bürsten 11 an den Frontseiten der Schubkästen mehr oder weniger weit
überlappen und dadurch eine zuverlässige Staubdichtung bilden.
[0015] In Fig. 4 ist die Staubdichtung zwischen zwei übereinan. derliegenden Schubkästen
1 des Schubladenschrankes dargestellt. Es ist erkennbar, daß die Bürste 11 an dem
oberen horizontalen Rand des unteren Schubkastens 1 soweit vorsteht, daß sie hinter
die herabgezogene Griffleiste 5 des oberen Schubkastens 1 faßt und dadurch an dieser
Stelle die Staubdichtung bewirkt. Die als Bürstenbänder ausgebildeten weich-flexiblen
Bürsten 11 können sich mehr oder weniger weit überlappen, ohne daß die Leichtgängigkeit
beim Herausziehen und Hineinschieben der Schubkästen beeinträchtigt wird und ohne
daß die Gefahr besteht, daß beim Herausziehen der einzelnen Schubkästen benachbarte
Schubkästen durch die sich überlappenden Bürsten unbeabsichtigt mit herausgezogen
werden.
[0016] Das Bürstenband und die Profilleiste lassen sich als Meterware preiswert herstellen.
Die Zwischenplatten 7 können insbesondere als Kunststoff-Tiefziehteile ebenfalls preisgünstig
gefertigt werden.
[0017] Bei dem geänderten Ausführungsbeispiel nach Fig. 6 ist die Pfofilleiste 13 mit einem
Einraststeg 19 versehen, der in eine dreiseitig umlaufende Nut 20 der Griffleiste
5 eingerastet werden kann, wodurch ein fester Sitz der die Bürste 11 tragenden Profilleiste
13 an der Griffleiste erreicht wird. Auch hier kann das flexible Bürstenband mit seinem
Fußteil in einer Nut der Profilleiste 13 gehalten werden, wie dies im Zusammenhang
mit Fig. 5 erläutert ist. Anstelle eines Einraststeges 19 können auch andere Rastorgane,
wie z.B. Rastnocken u.dgl. vorgesehen werden.
1. Schubladenschrank, insbesondere für Apotheken, dessen Schubkästen hinter einer
Griffleiste eine Staubdichtung mit einem über die Umrandung der Griffleiste vorstehenden
weich-elastischen Dichtelement aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtelement
aus einer Bürste (11) besteht.
2. Schubladenschrank nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine dreiseitig umlaufende
Bürste (11).
3. Schubladenschrank nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Bürste
(11) am Umfang einer zwischen der Vorderseite (4) des Schubkastens (1) und der Griffleiste
(5) angeordneten Zwischenplatte (7) angeordnet ist.
4. Schubladenschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Bürste (11) an einer Profilleiste (13), vorzugsweise aus Kunststoff, angeordnet
ist, die am Umfang der Zwischenplatte (7) oder an der Griffleiste (5) befestigt ist.
5. Schubladenschrank nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilleiste
(13) einen auf der Zwischenplatte (7) aufliegenden Befestigungsschenkel (14) und einen
etwa senkrecht hierzu stehenden, die Bürste (11) tragenden schmalen Randschenkel (16)
aufweist.
6. Schubladenschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die zumindest dreiseitig umlaufende Bürste (11) aus einem zusammenhängenden Bürstenband
besteht.
7. Schubladenschrank nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Randschenkel
(16) der Profilleiste (13) eine Nut (17) für die Aufnahme des aus einem flexiblen
Band bestehenden Fußteils (12) des BUrstenbandes aufweist.
8. Schubladenschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zwischenplatte (7) aus einer dünnen, flexiblen Kunststoffplatte besteht, die am
Umfang durch die Profilleiste (13) versteift ist.
9. Schubladenschrank nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Zwischenplatte
(7) eine flache Umfangseinziehung (15) für den Befestigungsschenkel (14) der Profilleiste
(13) aufweist.
10. Schubladenschrank nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoff-Zwischenplatte
(7) mit angeformten Platteneinziehungen (8, 9) versehen ist.
11. Schubladenschrank nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kunststoff-Zwisohenplatte (7) einen angeformten Umfangsrand (18) aufweist.
12. Schubladenschrank nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Profilleiste (13) mit Rastmitteln, vorzugsweise einem Einraststeg (19) für die
Befestigung an der Zwischenplatte oder an einer Nut (20) der Griffleiste versehen
ist.