[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Ferner bezieht sie sich auf eine Vorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
6.
[0002] Bei der Kühlung eines thermisch hoch beanspruchten Wandbereichs eines metallurgischen
Ofens, insbesondere eines Lichtbogenofens, mit örtlich und zeitlich stark schwankender
thermischer Beanspruchung der Wand besteht das Problem, ein Filmsieden zu verhindern,
d.h. ein Auftreten von dünnen Dampfschichten bzw. Grenzschichten an der Wärmeaustauschfläche,
da diese eine stark reduzierte Wärmeleitfähigkeit haben und ein instabiler Zustand
eintritt, so daß an dieser Stelle der Wärmeaustausch herabgesetzt wird und es bei
Wasserkühlkästen, die selbst die Ofenwandung bilden, zu einer Beschädigung durch örtliche
überhitzung kommen kann. Um ein Filmsieden zu verhindern, ist es üblich, die Strömungsgeschwindigkeit
des Kühlmittels im Bereich der Wärmeaustauschfläche zu erhöhen. Dies wird bei der
Kühleinrichtung nach der DE-AS 1 108 372 dadurch erreicht, daß die Kühlflüssigkeit
der Wärmeaustauschfläche über mehrere Düsen zugeführt wird, die knapp oberhalb dieser
Fläche liegen. Bei dem metallurgischen Ofen gemäß der DE-OS 27 22 681 wird die hohe
Strömungsgeschwindigkeit, die ein Verdampfen der Kühlflüssigkeit verhindert, durch
Verengen des Strömungsquerschnittes des Strömungskanals erreicht.
[0003] Wird durch eine hohe Strömungsgeschwindigkeit die Temperatur an der Wärmeaustauschfläche
so niedrig gehalten, daß es auch an einer thermisch stark beanspruchten Stelle nicht
zu einer Siedeerscheinung kommen kann, dann ist bei offenen Kühlsystemen der Kühlmittelverbrauch
sehr hoch und bei geschlossenen Systemen sind große Pump-, Kühl- und Aufbereitungsanlagen
erforderlich.
[0004] Die zur Kühlung erforderliche Flüssigkeitsmenge kann erheblich reduziert werden,
wenn sie zum Verdampfen gebracht wird und somit die Verdampfungsenthalpie zur Kühlung
ausgenutzt werden kann.
[0005] Rieselt Kühlflüssigkeit an einer zu kühlenden Wandfläche herab, dann ergeben sich
bei Erhöhung der thermischen Belastung drei Bereiche mit steigendem Wärmeübergang,
nämlich das Konvektionssieden, das Blasen- und das Filmsieden. Dem Blasensieden kommt
hierbei eine besondere Bedeutung zu, weil ein sehr guter Wärmeübergang erreicht wird.
Das Konvektionssieden ist noch vergleichsweise unwirtschaftlich und beim Filmsieden
liegt bei Verwendung von Wasser als Kühlflüssigkeit zwischen ca. 120°C und 800°C ein
instabiles Gebiet, das die Gefahr der örtlichen überhitzung in sich birgt.
[0006] Durch die DE-PS 972 023 ist ein Türkühlrahmen mit Umlaufverdampfungskühlung höherer
Druckstufen für Siemens-Martin- Öfen und andere Industrieöfen bekannt geworden, bei
dem im Mittelstück des Türkühlrahmens senkrecht angeordnete Stegbleche eingeschweißt
sind, die einerseits dem Mittelstück die erforderliche Festigkeit verleihen und andererseits
eine Führung des gebildeten Dampf-Wasser-Gemisches erzielen. Das Kühlwasser wird durch
Zuführungsleitungen und Düsen in die einzelnen durch die Stegbleche gebildeten Kammern
eingeleitet und das gebildete Dampf-Wasser-Gemisch längs der Stegbleche aus den oben
offenen Kammern wieder abgeleitet. Der Siedevorgang spielt sich hier im wesentlichen
im Bereich des Konvektionssiedens ab, so daß dieses Verfahren noch vergleichsweise
unwirtschaftlich ist.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist es, bei einem Verfahren bzw. einer Vorrichtung der einleitend
genannten Art trotz starker örtlicher und zeitlicher Schwankungen der thermischen
Beanspruchung unter Ausnutzung der Verdampfungsenthalpie eine gute Kühlung über die
gesamte Wärmeaustauschfläche zu erzielen. Es soll trotz der örtlichen und zeitlichen
Schwankungen der thermischen Beanspruchung eine großflächige Dampffilmbildung, d.h.
ein Filmsieden, das zu einer unzulässig hohen örtlichen thermischen Beanspruchung
der Wärmeaustauschwand führt, sicher verhindert werden. Ziel der Erfindung ist ferner
eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
[0008] Das erfindungsgemäße Verfahren ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 gekennzeichnet.
Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens sind den Ansprüchen 2 bis 4 zu entnehmen.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist durch die Merkmale
des Anspruchs 5 gekennzeichnet. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Vorrichtung sind
Gegenstand der übrigen Ansprüche.
[0009] Bei der erfindungsgemäßen Lösung wird die Kühlflüssigkeit der Wärmeaustauschfläche
über die Flüssigkeit übertragende Elemente (Flüssigkeitsleiter) an einer Vielzahl
von über die Fläche verteilten Stellen zugeführt. Die Flüssigkeitszufuhr wird hierbei
auf eine solche Menge begrenzt, daß sich auf der Wärmeaustauschfläche kein geschlossener
Flüssigkeitsfilm mehr ausbilden kann oder noch mehr reduziert, so daß voneinander
getrennte filmartige Flüssigkeitsbereiche um die Zuleitungsstellen entstehen. Im letztgenannten
Fall verdampft die gesamte der Wärmeaustauschfläche zugeführte Kühlflüssigkeitsmenge,
im anderen Fall ergibt sich eine geringe Restwassermenge, die als Regelgröße zur Dosierung
der Kühlflüssigkeit herangezogen werden kann. Damit wird die Ausnutzung einer drucklosen
Verdampfungskühlung ohne die Gefahr einer örtlichen überhitzung infolge einer großflächigen
Dampffilmbildung ermöglicht.
[0010] Die Erfindung wird durch Ausführungsbeispiele an Hand von 12 Figuren näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen in die Seitenwand eines metallurgischen Ofens eingesetzten Kühlkasten
gemäß dieser Erfindung,
Fig. 2 den Ausschnitt II des Kühlkastens nach Fig.1 in vergrößerter Darstellung,
Fig. 3 verschiedene Formen für die Flüssigkeitsleiter in zwei verschiedenen Ansichten,
Fig. 4 einen Querschnitt aus dem oberen Teil einer weiteren Ausführungsform eines
Kühlkastens,
Fig. 5 im Querschnitt den unteren Teil einer weiteren Ausführungsform,
Fig. 6 und 7 zwei in waagerechter Lage einsetzbare Kühlkästen im Ausschnitt,
Fig. 8 ein Prinzip eines Flüssigkeitskreislaufes mit Regelungder Flüssigkeitszufuhr,
Fig. 9 einen Ausschnitt aus einem Kühlkasten mit einem Temperaturfühler,
Fig. 10 einen Ausschnitt aus einem Kühlkasten mit einem die Abflußmenge der Kühlflüssigkeit
messenden Geber,
Fig. 11 und 12 schematisch die Ausbildung der filmartigen Flüssigkeitsbereiche auf
der Wärmeaustauschfläche.
[0011] Fig. 1 stellt in einer Seitenansicht den Querschnitt eines in die Seitenwand 1 eines
metallurgischen Ofens, im vorliegenden Fall eines Lichtbogenofens, eingesetzten Kühlkastens
2 dar. Es sei angenommen, daß der Kühlkasten an einer der sogenannten Heißpunkte des
Lichtbogenofens liegt, d.h. an einer der Stellen, die einem der Lichtbogen unmittelbar
gegenüberliegen.
[0012] Der Kühlkasten 2 enthält eine Wärmeaustauschplatte 3, durch die die angrenzende feuerfeste
Zustellung 4 gekühlt wird, eine der Wärmeaustauschplatte gegenüberliegende Rückwand
5, eine obere Zuleitung 6 und eine untere Ableitung 7 für die Kühlflüssigkeit sowie
eine etwa in der Mitte der Rückwand angebrachte Dampfaustrittsstelle 8. Vorzugsweise
ist der Kühlkasten als geschweißte Stahlblechkonstruktion ausgeführt. Zwischen der
Rückwand 5 und der Wärmeaustauschplatte 3 ist eine gasdurchlässige Schicht 9 aus einer
Vielzahl von die Flüssigkeit transportierenden Elementen 10, die im folgenden Flüssigkeitsleiter
genannt werden, vorgesehen, die mit der Wärmeaustauschplatte 3 an einer Vielzahl von
über deren Innenfläche - im folgenden Wärmeaustauschfläche genannt - verteilten Stellen
in Verbindung stehen. Die Zuleitung der Kühlflüssigkeit in den Kühlkasten ist so ausgebildet,
daß sich auf der Innenseite der Rückwand 5 eine Flüssigkeitsschicht 11 (siehe Fig.
2) einer begrenzten Dikke ausbildet. Zu diesem Zweck ist mittels einer zur Innenseite
der Rückwand 5 einen Spalt frei lassenden Trennwand 12 ein Vorratsraum 13 für die
Kühlflüssigkeit gebildet, aus der sie über den Spalt in den Kühlkasten eintreten und
längs der Innenseite der Rückwand herabfließen kann.
[0013] Im vorliegenden Fall sind die Flüssigkeitsleiter 10 als Verbindungsglieder zwischen
der Rückwand 5 des Kühlkastens und der Wärmeaustauschfläche 14 ausgebildet. Die Flüssigkeitsleiter
10 sind in Richtung der Wärmeaustauschfläche 14 nach unten geneigt. Damit wird, wie
insbesondere der vergrößerte Ausschnitt nach Fig. 2 erkennen läßt, aus der Flüssigkeitsschicht
11 jeweils eine kleine Menge über die Flüssigkeitsleiter 10 zur Wärmeaustauschfläche
14 abgeleitet, wo sich mehr oder weniger weit ausgebreitete filmartige Flüssigkeitsbereiche
15 um die Verbindungsstellen der Flüssigkeitsleiter mit der Wärmeaustauschfläche ausbilden,
in denen die Flüssigkeit zum Sieden kommt und verdampft. Die Anzahl der auf der Wärmeaustauschfläche
14 verteilten Flüssigkeitszufuhrstellen ist so gewählt, daß sich bei ausreichender
Kühlung kein großflächiger Dampffilm bilden kann. Die Leiterschicht 9 ist dampfdurchlässig.
Der entstehende Dampf verläßt den Kühlkasten über die Dampfaustrittsstelle 8.
[0014] Bei dem beschriebenen Ausführungsbeispiel erfolgt der Transport der Flüssigkeit über
die Flüssigkeitsleiter 10 durch Schwerkraft. Zu diesem Zweck sind die Flüssigkeitsleiter
10 geneigt angeordnet. Es können für den Flüssigkeitstransport auch andere Kräfte,
beispielsweise Kapillarkräfte, ausgenutzt werden.
[0015] In Fig. 3 sind in einer Seitenansicht und in einer Draufsicht verschiedene Formen
von Flüssigkeitsleitern 10 dargestellt. Fig. 3a zeigt einen Flüssigkeitsleiter in
Form eines Stiftes 16, Fig. 3b einen Flüssigkeitsleiter in Form eines Stiftes 17 mit
längs des Umfangs verteilt angebrachten Längsnuten 18, die wie Kapillaren wirken,
Fig. 3c ein gebogenes Blech 19, dessen konvexe Seite nach oben zeigt und das an der
mit der Wärmeaustauschfläche 14 verbundenen Stirnseite Durchtrittsöffnungen 20 aufweist,
Fig. 3d ein trapezförmig abgewinkeltes Blech 21 mit Durchtrittsöffnungen 22 und Fig.
3e in drei verschiedenen Ansichten ein ebenes Blech 23 mit Öffnungen 24 auf der an
die Wärmeaustauschfläche 14 angrenzenden Stirnseite.
[0016] Bei den in den Fig. 4 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispielen ist die Leiterschicht
9 aus einer losen Füllung von Partikeln bzw. aus einem offenporigen Schaum- oder Sinterwerkstoff
gebildet. Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 ist ein Granulat 25 aus keramischem
Material, Glas oder Kies, verwendet und der Körnung nach geordnet so eingefüllt, daß
die Partikelgröße in Richtung der Wärmeaustauschfläche 14 abnimmt. Damit grenzt an
die Innenseite der Rückwand 5 des Kühlkastens eine grobe Körnung, die die Kühlflüssigkeit
relativ ungehindert über die gesamte Rückwand laufen läßt, und die Flüssigkeit wird
nach und nach über immer feinere Körnungen zur Wärmeaustauschfläche 14 geleitet. Die
Leiterschicht 9 besteht somit aus mehreren Schichten von Partikeln unterschiedlicher
Partikelgröße.
[0017] Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 ist die Leiterschicht 9 aus einem grobkörnigen
Granulat 26 und einem offenporigen Schaum- oder Sinterwerkstoff 27 gebildet, der die
Funktion des feinkörnigen Materials der Leiterschicht 9 des Ausführungsbeispiels nach
Fig. 4 übernimmt. Selbstverständlich muß sowohl das feinkörnige Material als auch
der offenporige Schaum- oder Sinterwerkstoff gasdurchlässig sein, damit die durch
die Verdampfung der Kühlflüssigkeit an der Wärmeaustauschfläche 14 gebildeten Gase
über die Dampfaustrittsstelle 8 abziehen können.
[0018] Während bei den bisher beschriebenen Ausführungsbeispielen die Wärmeaustauschplatte
3 senkrecht angeordnet ist, was üblicherweise der Fall ist, wenn der Kühlkasten in
die Seitenwand eines metallurgischen Ofens eingesetzt ist oder einen Teil dieser Seitenwand
bildet, stellen die Fig. 6 und 7 Ausführungsbeispiele dar mit waagerechter Wärmeaustauschplatte
3, also den Fall, in dem der Kühlkasten in den Ofendeckel eingesetzt ist oder einen
Teil des Ofendeckels bildet. In diesem Fall ist es erforderlich, zwischen der Leiterschicht
9 und der Rückwand 5 des Kühlkastens eine Verteilerschicht 28 vorzusehen, durch die
die Kühlflüssigkeit der Leiterschicht 9 verteilt und dosiert zugeführt wird. Die Verteilerschicht
28 ist bei den Ausführungsbeispielen nach den Fig. 6 und 7 als poröse Zwischenwand
ausgebildet, die sich mit Kühlflüssigkeit vollsaugt und diese verteilt und dosiert
an die Leiterschicht 9 abgibt. Oberhalb der porösen Zwischenwand 28 ist ein Vorratsraum
29 für die Kühlflüssigkeit vorgesehen. Da die mit Kühlflüssigkeit vollgesaugte poröse
Zwischenwand nicht gasdurchlässig ist, muß die Dampfaustrittsstelle 8 durch diese
Zwischenwand hindurch geführt sein, wie dies Fig. 7 darstellt. Im übrigen unterscheiden
sich die Fig. 6 und 7 dadurch, daß bei der Ausführungsform nach Fig. 6 eine Leiterschicht
aus einem Granulat und bei der Ausführungsform nach Fig. 7 eine Leiterschicht 9 aus
stiftförmigen Flüssigkeitsleitern 30 verwendet ist, die zwischen der Ver
teilerschicht 28 und der Wärmeaustauschplatte 3 vorgesehen sind,
[0019] Fig. 8 stellt ein Ausführungsbeispiel für einen Flüssigkeitskreislauf zur Versorgung
eines Kühlkastens 2 mit Kühlflüssigkeit dar. Die Kühlflüssigkeit wird der Zuleitung
6 des Kühlkastens 2 durch eine Pumpe 31 aus einem Flüssigkeitsspei-' cher 32 zugeführt.
Die verdampfte Flüssigkeitsmenge verläßt den Kühlkasten an der Dampfaustrittsstelle
8 und gelangt in einen Wärmetauscher 33, durch den die Wärmeenergie weiter genutzt
werden kann. Dies ist durch eine Heizung 34 angedeutet. Es sind wegen der hohen Temperatur
im Vergleich zu den üblichen Flüssigkeitskühlsystemen auch andere Arten der Energierückgewinnung
möglich, beispielsweise durch Aufheizen von Brauchwasser oder Kopplung eines ORC-Prozesses.
[0020] Der kondensierte Dampf fließt vom Wärmetauscher 33 in den Flüssigkeitsspeicher 32.Zur
Regelung der Zufuhr der Kühlflüssigkeit wird z.B. die Temperatur der Wärmeaustauschplatte
des Kühlkastens oder die von der Wärmeaustauschfläche abfließende Menge an Überschußwasser
gemessen und der Meßwert über einen Meßverstärker 35 einem Regelverstärker 36 zugeführt,
dem von einem Sollwertgeber 37 der gewünschte Sollwert eingegeben wird. Der Regelverstärker
steuert einen Tachogenerator 38, welcher je nach dem Sollwert des Sollwertgebers 37
den Motor 39 der Pumpe 31 ein- bzw. ausschaltet.
[0021] Fig. 9 zeigt die Erfassung der Temperatur der Wärmeaustauschplatte 3 mittels eines
Thermoelementes40 und Fig. 10 das Messen der von der Wärmeaustauschfläche 14 abfließenden
Überschußmenge durch eine Mengenmeßeinrichtung 41. Die an der Innenseite der Rückwand
5 herabfließende Flüssigkeitsmenge muß an der Mengenmeßeinrichtung 41 vorbeigeführt
werden.
[0022] Obwohl als Kühlflüssigkeit verschiedene Flüssigkeiten mit einer hohen Verdampfungsenthalpie,
wie Fluorkohlenwasserstoffe,z.B. Frigen R 114, geeignet sind, wird aus wirtschaftlichen
Gründen vorzugsweise Wasser als Kühlflüssigkeit verwendet werden.
[0023] Fig. 11 stellt schematisch die Ausbildung der filmartigen Flüssigkeitsbereiche 15
auf der Wärmeaustauschfläche 14 für den Fall dar, daß die an den durch Punkte angedeuteten
Flüssigkeitszufuhrstellen zugeführte Flüssigkeitsmenge so stark begrenzt wird, daß
sich kein die gesamte Wärmeaustauschfläche bedeckender, geschlossener Flüssigkeitsfilm
mehr ausbilden kann. Trotzdem stehen bei der durch Fig. 11 dargestellten Verfahrensbedingung
die einzelnen Flüssigkeitsbereiche 15 noch in Verbindung.
[0024] Bei dem in Fig. 12 skizzierten Fall ist die Flüssigkeitszufuhr so stark begrenzt,
daß sich die auf der Wärmeaustauschfläche 14 ausbildenden Flüssigkeitsbereiche 15
nicht mehr überlappen oder berühren können, so daß voneinander getrennte, filmartige
Flüssigkeitsbereiche 15 entstehen.
1. Verfahren zum Kühlen eines Wandbereichs eines metallurgischen Ofens, insbesondere
eines Lichtbogenofens, mit einem in den Wandbereich eingesetzten oder den Wandbereich
bildenden Kühlkasten (2), der eine Wärmeaustauschfläche (14) enthält, welcher an einer
Vielzahl von über die .Fläche verteilten Stellen in begrenzter Menge Kühlflüssigkeit
zugeführt wird, die wenigstens teilweise auf der Wärmeaustauschfläche verdampft,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Zufuhr der Kühlflüssigkeit auf eine solche Menge begrenzt wird, daß die um
die Zuleitungsstellen auf der Wärmeaustauschfläche (14) entstehenden filmartigen Flüssigkeitsbereiche
(15) keinen, die gesamte Wärmeaustauschfläche bedeckenden, geschlossenen Flüssigkeitsfilm
mehr bilden können.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhr der Kühlflüssigkeit
auf eine solche Menge begrenzt wird, daß sich auf der Wärmeaustauschfläche (14) voneinander
getrennte filmartige Flüssigkeitsbereiche (15) um die Zuleitungsstellen der Kühlflüssigkeit
ausbilden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhr der Kühlflüssigkeit
in Abhängigkeit von der als Überschußmenge von der Wärmeaustauschfläche (14) ablaufenden
Flüssigkeitsmenge geregelt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Zufuhr
der Kühlflüssigkeit in Abhängigkeit von durch Temperaturfühler (40) auf der Wärmeaustauschfläche
(14) erfaßten Temperaturmeßwerten geregelt wird.
5. Vorrichtung, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche
1 bis 4, mit einem in den Wandbereich eines metallurgischen Ofens, insbesondere eines
Lichtbogenofens, eingesetzten oder den Wandbereich dieses Ofens bildenden Kühlkasten
(2) aus einer durch eine Kühlflüssigkeit kühlbaren Wärmeaustauschplatte (3) und einer
dieser gegenüber liegenden Rückwand (5), mit einer am Kühlkasten vorgesehenen Zuleitung
(6) und einer Ableitung (7) für die Kühlflüssigkeit sowie einer Dampfaustrittsstelle
(8), ferner mit einer gasdurchlässigen Schicht (9) zwischen der Rückwand (5) und der
Wärmeaustauschplatte (3), wobei die gasdurchlässige Schicht eine Vielzahl von Flüssigkeitsleitern
(10, 16, 17, 19, 21, 23, 25, 30) für die Zufuhr der Flüssigkeit zur Wärmeaustauschplatte
(3) enthält,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Flüssigkeitsleiter (10, 16, 17, 19, 21, 23, 25, 30) einerseits mit der Wärmeaustauschplatte
(3) an einer Vielzahl von über deren Innenfläche (Wärmeaustauschfläche 14) verteilten
Stellen und andererseits mit einer auf der Innenseite der Rückwand (5) des Kühlkastens
(2) gebildeten Flüssigkeitsschicht (11) in Verbindung stehen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß angrenzend an die Innenseite
der Rückwand (5) des Kühlkastens ein Vorratsraum (29) für die Kühlflüssigkeit vorhanden
ist, der von einer Verteilerschicht (28) begrenzt wird, mit der die Flüssigkeitsleiter
(25, 30) in Verbindung stehen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verteilerschicht (28)
als poröse Trennwand ausgebildet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiterschicht
(9) durch eine Vielzahl von Flüssigkeitsleitern (10, 16, 17, 19, 21, 23, 25, 30) zwischen
der Rückwand (5) des Kühlkastens bzw. der Verteilerschicht (28) und der Wärmeaustauschfläche
(3) gebildet ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitsleiter (10, 16, 17, 19, 21, 23, 25, 30) in Richtung der Wärmeaustauschfläche
(3) nach unten geneigt sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Flüssigkeitsleiter
(17) mit Kapillaren (18) versehen sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
ein Teil der Flüssigkeitsleiter (10, 16, 17, 30) stiftförmig ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
ein Teil der Flüssigkeitsleiter (19, 21, 23) plattenförmig ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die plattenförmigen
Flüssigkeitsleiter (19, 21) einen gebogenen Querschnitt aufweisen.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Leiterschicht (9) aus einer losen Füllung von Partikeln (25) gebildet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Partikelgröße der
Leiterschicht (9) in Richtung der Wärmeaustauschfläche abnimmt.
16. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein
Teil der Leiterschicht (9) aus Granulaten (25), Sand oder Bims besteht.
17. Vorrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein
Teil der Leiterschicht (9) aus Ringen besteht.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
ein Teil der Leiterschicht (9) aus einem offenporigen Schaum- oder Sinterwerkstoff
gebildet ist.