[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Getriebe zum Verschieben zweier Treibstangen eines
Fenster- oder Türbeschlags mittels eines drehbaren Handgriffs od. dgl., wobei ein
durch den Handgriff betätigbares Drehglied mit den Treibstangen verbunden ist. Derartige
Getriebe sind im Fensterbau unter der Bezeichnung Baskülegetriebe bzw. -verschlüsse
schon lange bekannt. Sie dienen zum gleichzeitigen Verschieben beider Treibstangen
um dadurch den Flügel gegenüber dem festen Rahmen zu verriegeln bzw. freizugeben.
[0002] Es liegt die Aufgabe vor, ein derartiges Getriebe so weiterzubilden, daß im Bedarfsfalle
lediglich eine der beiden Treibstangen verschoben wird.
[0003] Zur Lösung dieser Aufgabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß bei einem Getriebe
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 eine der Treibstangen unter Zwischenschaltung
einer Kupplungsvorrichtung mit dem Drehglied verbunden ist. Bei eingerasteter Kupplungsvorrichtung
bewirkt ein Drehen des Handgriffs die Verschiebung beider Treibstangen, während nach
dem Auskuppeln lediglich noch eine Treibstange mit Hilfe des Handgriffs verschoben
werden kann. Dieses Getriebe läßt sich infolgdessen überall dort einsetzen, wo ein
Fenster- oder Türelement in wahlweise zwei Bedienungsstellungen gebracht werden soll.
Es kann sich demnach beispielsweise um einen Drehkipp- oder einen Schiebekipp-Flügel
handeln. über jede der beiden Treibstangen sind gewisse Elemente des Fenster- oder
Türbeschlags eines derartigen Flügels zu betätigen, und es werden je nach Stellung
der Kupplungsvorrichtung entweder sämtliche oder lediglich ein Teil der Elemente dieses
Beschlags umgeschaltet, wenn man den Handgriff dreht.
[0004] Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß die Kupplungsvorrichtung
zwei schiebbar im Getriebegehäuse gelagerte, je mit einer Treibstange verbindbare
Kupplungsstücke aufweist, von denen das erste mit dem Drehglied in Arbeitsverbindung
steht, und die je ein Kupplungselement tragen, von denen wenigstens eines ausrückbar
ist. Die Kupplungsstücke dienen also zum Ankuppeln je einer Treibstange und sie sind
nach dem Einbau des Getriebes damit in bevorzugter Weise immer verbunden. Jedes trägt
ein Kupplungselement, mit deren Hilfe das An- und Abkuppeln der bewegungsmäßig abschaltbaren
Treibstange möglich ist. Nachdem die beiden Kupplungsstücke über die Kupplungselemente
zusammen- bzw. voneinander abkuppelbar sind, leuchtet es ohne weiteres ein, daß sich
die Treibstangen dieses Getriebes bei einer Betätigung des Handgriffs nicht wie beim
Baskülverschluß gegenläufig, sondern nur in gleichem Sinne bewegen können, d.h. beispielsweise
beide nach oben oder nach unten, sofern die Kupplung eingerückt ist.
[0005] Bei einem Getriebe, bei dem lediglich eines der Kupplungselemente ausrückbar ist,
wird in Weiterbildung der Erfindung vorgeschlagen, daß dieses ausrückbare Kupplungselement
als gegen die Kraft einer Rückstellfeder am zweiten Kupplungsglied schwenkbar gelagerter,
einarmiger Hebel ausgebildet ist. Wenn man auf dieses Kupplungselement beispielsweise
mit Hilfe eines geeigneten Betätigungsorgans derart einwirkt, daß es gegen die Kraft
seiner Rückstellfeder in eine wirksame Stellung verschwenkt wird, so führt das zu
einem Ankuppeln der abkuppelbaren Treibstange unter der Voraussetzung, daß sich dabei
das nicht ausrückbare Kupplungselement in der für das Ankuppeln richtigen Zuordnung
befindet. Außerdem muß man durch geeignete Maßnahmen dafür Sorge tragen, daß die Rückstellfeder
die Kupplungsvorrichtung nur dann wieder ausrückt, wenn dies erwünscht ist. Dies ist
durch entsprechende Ausbildung des Betätigungsorgans für das ausrückbare Kupplungselement
ohne weiteres zu erreichen.
[0006] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß das ausrückbare Kupplungselement
insbesondere an seinem freien Ende wenigstens ein Verrastglied trägt, das bei eingerückter
Stellung in das eine Verrastaufnahme aufweisende Kupplungselement des ersten Kupplungsstücks
eingreift. Verrastglied und Verrastaufnahme müssen so gestaltet sein, daß die Verrastung,
d.h. das Ein- und Auskuppeln über eine einfache Schwenkbewegung möglich sind. Andererseits
muß diese Verrastung jedoch so beschaffen sein, daß sie sich bei einer Verschiebung
beider Treibstangen nicht lösen kann. Hierbei sieht eine weitere Variante der Erfindung
vor, daß die Kupplungsstücke in ein und derselben Gehäuseführung schiebbar gelagert
sind und bei eingerückter Kupplung aneinander anliegen. Für das Mitnehmen des abkuppelbaren
Kupplungsstücks ist es zwar weder bei der Hin- noch bei der Herbewegung notwendig,
daß die Kupplungsstücke bei eingerückter Kupplung in den beiden Schiebestellungen
aneinander anliegen, jedoch führt das zu einer sehr kompakten Bauweise mit geringstem
Raumbedarf, in Schieberichtung gesehen. Bei eingerückter Kupplung liegen die beiden
Kupplungsstücke in jeder möglichen Schiebelage aneinander an. Bei ausgerückter Kupplung
ist das nur in einer Schiebeendlage der Fall. Andererseits hat diese Ausbildung den
Vorteil, daß man im Falle einer Fehlbedienung die vor dem Rückstellen abgekuppelte
Treibstange über die Kupplungsstücke wieder zurückstellen kann.
[0007] Das ausrückbare Kupplungselement wird, wie erläutert, gegen die Kraft einer Rückstellfeder
in die Einkuppelstellung verschwenkt. Dann ist es verhältnismäßig einfach, dieses
Kupplungselement bei stillstehenden Treibstangen mit Hilfe des Betätigungsorgans niederzuhalten,
jedoch entfernt sich das ausrückbare Kupplungselement von seinem Betätigungsorgan,
wenn man die Kupplungsstangen über den Handgriff verschiebt. Um nun ein Ausrücken
der Kupplung während sowie am Ende der Verschiebebewegung zu verhindern, sieht eine
bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor, daß das ausrückbare Kupplungselement
in seiner eingerückten Stellung entlang einem Niederhalter verschiebbar ist, der insbesondere
durch einen Gehäuseansatz od. dgl. gebildet ist. Bereits nach einer kurzen Längsverschiebung
des ausrückbaren Kupplungselements tritt dieses unter den beispielsweise als Rippe
ausgebildeten Gehäuseansatz, in dessen Bereich das ausrückbare Kupplungselement während
seiner gesamten Verschiebung verbleiben kann. Erst wenn man es in seine Ausgangslage
zurückschiebt, kommt es von dem Niederhalter frei und es kann, falls dies von seinem
Beträtigungsorgan nicht verhindert wird, durch die Rückstellfeder in seine Ausgangslage
zurückverschwenkt werden.
[0008] Das verrastbare Kupplungselement ist gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
mittels eines insbesondere drehbaren Betätigungsorgans zumindest in seine eingerückte
Stellung schwenkbar. Das Zurückführen besorgt die Rückstellfeder, so daß man hierzu
die Mithilfe dieses Betätigungsorgans nicht benötigt. Das schließt natürlich nicht
aus, daß man das Rückstellen trotzdem auch über das drehbare Betätigungsorgan oder
eine weitere Vorrichtung besorgen oder zumindest unterstützen kann.
[0009] Bei einem Getriebe mit einem drehbaren Betätigungsorgan sieht eine Weiterbildung
der Erfindung vor, daß letzteres ein exzentrisch zu seiner Drehachse angeordnetes
Druckstück aufweist und zwischen das Druckstück und das ausrückbare Kupplungselement
ein schwenk- und/oder federnd biegbares übertragungsglied geschaltet ist. Letzteres
ermöglicht in einfacher Weise, die Drehbewegung des Betätigungsorgans in eine Schwenkbewegung
umzusetzen, mit deren Hilfs das Kupplungselement in seine eingerückte Stellung bringbar
ist. Die Schwenkbewegung des Übertragungsglieds erreicht man dadurch, daß sich das
Druckstück des Betätigungsorgans bei der Drehung des letzteren von der Anlenkachse
des biegbaren Übertragungsglieds mehr oder weniger stark entfernt und damit dessen
Schräglage verstärkt oder abschwächt. Aus Platzgründen einerseits und auch zur Einsparung
einer separaten Rückstellfeder für das Übertragungsglied ist es von besonderem Vorteil,
daß das Übertragungsglied in der Art einer Blattfeder ausgebildet ist, deren freies
Ende etwa parallel zum ausrückbaren Kupplungselement schwenkbar sowie an letzterem
anliegt oder anlegbar ist, wobei das Übertragungsglied bei ausgerücktem Kupplungsglied
zumindest weitgehend spannungsfrei und sein vom ausrückbaren Kupplungselement entferntes
Ende am Gehäuse gehalten ist. Um mit einer verhältnismäßig kleinen, insbesondere einen
Winkel von 90 Grad umfassenden Drehbewegung des Betätigungsorgans eine möglichst starke
Verschwenkung des Kupplungselements zu bewirken, wird in weiterer Ausbildung der Erfindung
vorgeschlagen, daß das Druckstück in seiner, dem festgehaltenen Ende des übertragungsglieds
zugekehrten Drehlage in eine Rastvertiefung oder -ausnehmung des Übertragungsglieds
eingreift. Zweckmäßigerweise haben die Rastvertiefung oder -ausnehmung und das Druckstück
gleiche oder ähnliche Querschnittsformen. Insbesondere ist aber vorgesehen, daß die
Rastvertiefung ein runder Durchbruch und das Druckstück ein Kegel oder Kegelstumpf
ist. Aufgrund seiner geneigten Mantelfläche läuft der Kegel oder Kegelstumpf leicht
aus der Rastvertiefung heraus bzw. in diese hinein, wobei im Hinblick auf die Weiterdrehung
dem Kegelstumpf der Vorzug zu geben ist. Dieser reicht im übrigen vollkommen aus,
um die Verschwenkung des Übertragungsglieds allein und ausreichend zu bewirken. Das
bedeutet, daß es dabei auf den unterschiedlichen Abstand des Druckstücks von der Anlenkachse
des Übertragungsglieds in seinen beiden Drehendlagen nicht oder zumindest nicht entscheidend
ankommt, so daß man insoweit konstruktiv nicht gebunden ist. Insbesondere ist es möglich,
das Druckstück auf einem vergleichsweise kleinen Radius zu bewegen, d.h. das Getriebe
in diesem Bereich sehr kompakt auszubilden.
[0010] Eine andere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß das erste Kupplungsstück
an seinem gegen das zweite Kupplungsstück gerichteten Ende wenigstens ein keilartiges
Steuerelement aufweist, das mit dem zugeordneten Verrastglied eine Rückstellvorrichtung
für das ausrückbare Kupplungselement bildet. Diese Rückstellvorrichtung tritt dann
in Kraft, wenn entweder die Rückstellfeder aufgrund eines Federbruchs ausfällt ode
wenn das ausrückbare Kupplungselement in seine eingekuppelte Stellung verschwenkt
wurde, ohne daß sich das andere Kupplungselement in einer für das Ankuppeln geeigneten
Lage, d.h. der Ausgangslage des Getriebes, befunden hat. Wenn man in einem solchen
Fall das mit dem Drehglied unmittelbar verbundene Kupplungsstück zurückstellt, so
wird über das oder die Steuerelemente das Kupplungselement in seine ausgerückte Stellung
zumindest so weit und so lange zurückgeführt, bis beide Kupplungsstücke wieder die
für das Einrücken der Kupplung vorgesehene gegenseitige Lage eingenommen haben. Wenn
also am Betätigungsorgan für die Kupplungsvorrichtung nichts verändert wird, so findet
das Ankuppeln am Ende der Rückstellbewegung des mit dem Drehglied unmittelbar gekuppelten
Kupplungsstücks automatisch statt. Vorteilhafterweise kann man dabei das rückwärtige
Ende jedes Steuerelements zur Bildung der Verrastaufnahme heranziehen. Auf diese Weise
ist das Getriebe besonders bedienungssicher.
[0011] Eine andere Variante der Erfindung sieht vor, daß die Rückstellfeder des ausrückbaren
Kupplungselements als Blattfeder ausgebildet ist, deren eines Ende an diesem Kupplungselement
insbesondere klemmend gehalten ist und deren aus der Ebene des Kupplungselements herausgebogenes
Ende sich am Gehäuse, vorzugsweise an einem abnehmbaren Gehäuseboden abstützt. Auch
dies führt zu einer kompakten, wenig störanfälligen und preiswert zu fertigenden Konstruktion.
[0012] Aus demselben Grunde ist es auch von Vorteil, daß das erste Kupplungsstück eine sich
quer zu seiner Verschieberichtung erstreckende Steuernut aufweist, in die ein exzentrischer,
insbesondere drehbar gelagerter Steuerzapfen des Drehglieds eingreift, und daß die
beiden Kupplungsstücke identisch ausgebildet sind. Vor allen Dingen das letztgenannte
Merkmal trägt aufgrund der Verdoppelung der Stückzahlen zu einer preiswerten Fertigung
und einfachen Lagerhaltung bei.
[0013] Schließlich ist gemäß einer weiteren Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, daß
jedes Kupplungsstück einen sich senkrecht zu seiner Verschieberichtung erstreckenden,
dornartigen Mitnehmer zum Eingreifen in eine Mitnehmeraufnahme der zugeordneten Treibstange
trägt. Die Treibstangen lassen sich also mit diesem Getriebe in besonders einfacher
Welse verbinden, indem man sie einfach auf den jeweils vorgesehenen Mitnehmer aufsteckt.
[0014] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 eine Draufsicht auf das Getriebe,
Figur 2 einen Schnitt gemäß der Linie II-II der Fig. 1,
Figur 3 eine Ansicht des Getriebes in Pfeilrichtung A der Fig. 2,
Figur 4 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung in einer ersten Umschaltstellung,
Figur 5 eine der Fig. 2 entsprechende Darstellung in einer zweiten Umschaltstellung.
[0015] In einem schalenartigen Gehäuse 1, dessen abnehmbarer Teil als Deckel 2 ausgebildet
ist - in Fig. 3 ist dieser Deckel weggelassen - ist ein Handgriff 3 drehbar gelagert,
wie man ihn üblicherweise für Hebe-Schiebetüren, Dreh-Kipptüren bzw. -fenster od.
dgl. verwendet. Das innere Ende seines angelenkten Endes 4 ist drehfest mit einem
Drehglied 5 verbunden. Es besteht aus einem einarmigen Hebel mit am freien Hebelende
aufgesetztem, insbesondere um seine Längsachse frei drehbaren, in der Art eines Gleitsteins
ausgebildeten Steuerzapfen 6, der in eine Steuernut 7 eines ersten Kupplungsstücks
8 eingreift. Dreht man den Handgriff 1, ausgehend von der in Fig. 2 gezeigten Stellung,
um 180 Grad in die Drehstellung gemäß Fig. 4, so bewirkt die aus der Steuernut 7 und
dem Steuerzapfen 6 bestehende Einrichtung eine Verschiebung des ersten Kupplungsstücks
8 in Pfeilrichtung 9. Im eingebauten Zustand ist ein dornartiger Mitnehmer 10 des
ersten Kupplungsstücks 8 mit einer nicht gezeigten Treibstange gekuppelt, so daß diese
bei der 180-Grad-Drehung des Handgriffs 3 ebenfalls in Richtung des Pfeils 9 verschoben
wird. Die Drehbewegung wird z.B. dadurch begrenzt, daß wahlweise eine der beiden Längsflanken
des Drehglieds 5 an der Innenfläche 11 des Gehäuses 1 zur Anlage kommt.
[0016] Die Innenfläche 11 und eine dazu parallele Innenfläche 12 des Gehäuses 1 bilden zugleich
eine Führung für das erste Kupplungsstück 8 sowie ein zweites Kupplungsstück 13. Beide
sind identisch ausgebildet und so dimensioniert, daß sie in der einen Verschiebeendstellung
an der Querkante 14 und in der anderen Verschiebeendstellung an der Querkante 15 des
Gehäuses 1 anliegen. Außerdem können sie in den beiden Verschiebeendstellungen unmittelbar
aneinander anliegen, wie dies die Fign. 3 und 5 ausweisen. Dies ist allerdings nicht
grundsätzlich der 7all, wie Fig. 4 zeigt, vielmehr kann das erste Kupplungsstück 8
auch ohne das zweite Kupplungsstück 13 in Pfeilrichtung 9 verschoben werden, wodurch
dann diese beiden Kupplungsstücke bzw. ihre Mitnehmer 10 und 16 einen maximalen Abstand
haben, der im Falle der in den Fign. 2 und 5 gezeigtn Stellungen ein Minimum beträgt,
vorzugsweise gleich Null ist. Der Mitnehmer 16 ist mit einer zweiten, ebenfalls nicht
dargestellten Treibstange gekuppelt. Ob das zweite Kupplungsstück 13 die Bewegung
des ersten Kupplungsstücks in Pfeilrichtung 9 mitmacht oder nicht, hängt ausschließlich
davon ab, ob eine zwischen diese beiden Teile geschaltete Kupplung einer Kupplungsvorrichtung
17 ein- oder ausgerückt ist. Aus den vorstehenden Ausführungen ergibt sich jedoch
eindeutig, daß diese beiden Treibstangen bei eingerückter Kupplung stets gleichzeitig
und gleich schnell in Pfeilrichtung 9 oder in Gegenrichtung verschoben werden, wenn
man den Handgriff von der einen in die andere Drehstellung bewegt.
[0017] Das zweite Kupplungsstück 13 trägt ein ausrückbares Kupplungselement 18, das mit
einem Kupplungselement 19 des ersten Kupplungsstücks 8 zusammenwirkt. Aufgrund einer
bügelförmigen Rückstellfeder 20, deren freies, aus der Ebene des ausrückbaren Kupplungselements
18 herausragendes Ende sich an der Innenfläche des Deckels 2 abstützt, nimmt das ausrückbare
Kupplungselement 18 normalerweise die aus Fig. 2 ersichtliche, gekippte Stellung ein.
Im übrigen besitzt es eine angeformte Drehachse 22, deren zapfenförmige Enden je in
eine Lagerhalbpchale 23 bzw.
[0018] 24 des zweiten Kupplungsstücks 13 eingreifen. Im übrigen ist das ausrückbare Kupplungselement
18 zwischen den beiden Schenkeln 25 und 26 bzw. 27 und 28 des zweiten Kupplungsstücks
13 bzw. des ersten Kupplungsstücks 8 in Richtung des Doppelpfeils 29 verschwenkbar.Daraus
ergibt sich zugleich, daß die beiden Kupplungsstücke 8 und 13 spiegelbildlich in die
Führung des Gehäuses 1 eingesetzt sind.
[0019] An seinem von der Drehachse 22 abgewandten Ende ist das ausrückbare Kupplungselement
18 T-förmig gestaltet. In seiner in Fig. 5 gezeigten Drehstellung greifen die freien
T- Schenkelenden in einen Querschlitz 30 des ersten Kupplungsstücks 8 ein, der das
feststehende Kupplungselement 19 bildet, wenn man von der Verschiebebewegung in Richtung
des Doppelpfeils 31 absieht. Demnach stellen also die freien T- Schenkelenden Verrastglieder
32 und die beiden Enden des Querschlitzes 30 Verrastaufnahmen 33 dar.
[0020] Weil die Rückstellfeder 20 das ausrückbare Kupplungselement 18 in einer gegenüber
der Verschiebeebene geneigten Ebene hält, greifen die Verrastglieder 32 normalerweise
nicht in die Verrastaufnahmen 33 ein. Das Einrücken der Kupplungsvorrichtung 17 erreicht
man mit Hilfe eines drehbaren Betätigungsorgans 34, das in bevorzugter Weise als Knebel
ausgebildet und um insbesondere 90 Grad drehbar ist. Exzentrisch zu dessen Drehachse
35 (Fig. 5) trägt es ein Druckstück 36, welches mit einer Rastausnehmung 37 eines
Übertragungsglieds 38 zusammenwirkt. Beim Übertragungsglied 38 handelt es sich um
ein vorzugsweise als Blattfeder ausgebildetes Element, dessen der Querkante 15 zugekehrtes
Ende 39 am Gehäuse befestigt, beispielsweise angenietet ist. Die Rastausnehmung 37
ist in bevorzugter Weise ein kreisförmiger Durchbruch, und das Druckstück 36 hat die
Gestalt eines Kegelstumpfs. Dreht man das Betätigungsorgan 34, ausgehend von der in
Fig. 4 gezeigten Stellung, um 90 Grad in die aus Fig. 5 ersichtliche Lage, so tritt
das Druckstück 36 aus der Rastausnehmung 37 aus und legt sich an der zugekehrten Flachseite
des Übertragungsglieds 38 an. Diese beult sich infolgedessen unter gleichzeitiger
elastischer Verformung aus, und ihr freies Ende drückt das freie Ende des ausrückbaren
Kupplungselements 18 im Sinne des Pfeils 40 gegen den Widerstand der Rückstellfeder
20 nieder. Dadurch wird die Kupplung der Kupplungsvorrichtung 17 eingerückt. Wenn
man nunmehr den Handgriff 3 von der in Fig. 2 gezeigten Stellung in die gemäß Fig.
5 überführt, so wird, im Gegensatz zu Fig. 4, das zweite Kupplungsstück 13 im Sinne
des Pfeils 9 mitgenommen, wodurch dann beide Treibstangen diese Bewegung mitmachen.
Weil sich bei dieser Verschiebung das ausrückbare Kupplungselement 18 allmählich vom
freien Ende des Übertragungsglieds 38 entfernt, muß man durch eine geeignete Maßnahme
dafür sorgen, daß sich die Kraft der Rückstellfeder 20 nicht im Sinne eines Ausrückens
der Kupplung auswirken kann. Zu diesem Zweck besitzt das Gehäuse einen rippenförmigen
Gehäuseansatz, der als Niederhalter 41 für das verschwenkte Kupplungselement 18 dient.
Letzteres tritt bereits nach einer kurzen Verschiebebewegung der verschiebbaren Teile
im Sinne des Pfeils 9 unter diesen Niederhalter 41 und verbleibt darunter entweder
bis zum Erreichen der Verschiebeendstellung oder zumindest so lange, bis ein anderes
Teil des Getriebes das Niederhalten bewirkt. Beim Ausführungsbeispiel ist die zweite
Variante vorgesehen, und man erkennt beispielsweise in Fig. 5, daß in der "oberen"
Verschiebeendstellung das Drehglied 5 ein Zurückschwenken des ausrückbaren Kupplungselements
18 entgegen dem Pfeil 40 und damit ein öffnen der Kupplung verhindert.
[0021] Das erste Kupplungsstück 8 bzw. wegen der identischen Ausbildung der Kupplungsstücke
8 und 13 beide Kupplungsstücke, tragen zwei in seitlichem Abstand voneinander angeordnete,
keilartige Steuerelemente 42, die, wie nachfolgend noch erläutert wird, mit den zapfenförmigen
Verrastgliedern 32 des ausrückbaren Kupplungselements 18 zusammenwirken können und
deren seitlicher Abstand infolgedessen demjenigen der beiden Verrastglieder 32 entspricht.
Außerdem wird noch darauf hingewiesen, daß das andere Ende 43 der bügelförmigen Rückstellfeder
20 klemmend in einer nutförmigen Aufnahme des ausrückbaren Kupplungselements 18 gehalten
ist.
[0022] Das vorstehend beschriebene Getriebe ist nicht nur von beders einfacher Bauart, sondern
insofern auch sehr robust und zuverlässig, als Fehlbedienungen in jeder Stellung des
Handgriffs 3 und des drehbaren Betätigungsorgans 34 ausgeschlossen bzw. unschädlich
sind. Geht man von der in Fig. 2 gezeigtn Ausgangsstellung des Handgriffs 3 und des
Betätigungsorgans 34 aus, so bewirkt eine Drehung des Handgriffs 3 um 18
0 Grad - oder gegebenenfalls auch einen anderen, insbesondere kleineren Drehwinkel
- eine Verschiebung des Mitnehmers 10 von der in Fig. 2 gezeigten Stellung in diejenige
gemäß Fig. 4. Da sich die Kupplungsvorrichtung 17 in einer wirkungslosen Stellung
befindet, kann der Mitnehmer 16 diese Verschiebebewegung nicht mitmachen, d.h. es
findet lediglich eine Verschiebung der mit dem Mitnehmer 10 gekuppelten Treibstange
statt, während die mit dem Mitnehmer 16 gekuppelte Treibstange ihre Lage unverändert
beibehält. Dreht man vor der erwähnten Verstellung des Handgriffs 3 das Betätigungsorgan
34 um seinen vorgesehenen Drehwinkel von vorzugsweise 90 Grad, so wird die Kupplung
der Kupplungsvorrichtung 17 eingerückt, und nunmehr bewegen sich beide Treibstangen
miteinander in Hin- und in Herrichtung.
[0023] Wenn man, ausgehend von der in Fig. 5 gezeigten Stellung, das drehbare Betätigungsorgan
34 wieder in seine Ausgangsstellung gemäß Fig. 2 zurückdreht und nachfolgend auch
den Handgriff 3 wieder in die aus Fig. 2 ersichtliche Drehstellung bringt, so ist
das deshalb ohne nachteilige Auswirkung, weil sich der Wegfall der Federkraft des
Übertragungsglieds 38 und die Kraft der Rückstellfeder 20 so lange nicht auswirken
können, bis der Niederhalter 41 das ausrückbare Kupplungselement 18 freigibt. Dies
ist aber erst der Fall, wenn die Ausgangslage wieder erreicht ist.
[0024] Des weiteren ist es möglich, ausgehend von der in Fig. 4 gezeigten Lage der beiden
Drehgriffe bzw. Kupplungsstücke 8 und 13, das drehbare Betätigungsorgan 34 in die
Stellung gemäß Fig. 5 zu bringen. Wenn man daraufhin den Handgriff 3 wieder in die
Ausgangslage gemäß Fig. 2 zurückdreht, so drücken die beiden Steuerelemente 42 das
zweite Kupplungsstück 13 von der in Fig. 5 gezeigten Lage in die gemäß Fig. 2, und
zwar gegen den Widerstand der Federkraft des Übertragungsglieds 38. Wenn die Verrastglieder
32 auf Höhe der Kupplungselemente 29 angekommen sind, kann sich die Federkraft des
Übertragungs glieds 38 auswirken, weil numehr die Steuerelemente 42 vollständig an
den Verrastgliedern 32 vorbeibewegt worden sind. Aus dem Vorstehenden wird ohne weiteres
klar, daß man das drehbare Betätigungsorgan 34 sogar in jeder beliebigen Drehstellung
des Handgriffs 3 drehen kann, ohne nachteilige Auswirkungen für die Betätigung der
Treibstangen oder die Teile des Getriebes.
1. Getriebe zum Verschieben zweier Treibstangen eines Fenster- oder Türbeschlags mittels
eines drehbaren Handgriffs od. dgl., wobei ein durch den Handgriff betätigbares Drehglied
mit den Treibstangen verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, daß eine der Treibstangen
unter Zwischenschaltung einer Kupplungsvorrichtung (17) mit dem Drehglied (5) verbunden
ist.
2. Getriebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsvorrichtung
(17) zwei schiebbar im Getriebegehäuse (1) gelagerte, je mit einer Treibstange verbindbare
Kupplungsstücke (8, 13) aufweist, von denen das erste (8) mit dem Drehglied (5) in
Antriebsverbindung steht, und die je ein Kupplungselement (18, 19) tragen, von denen
wenigstens eines (18) ausrückbar ist.
3. Getriebe nach Anspruch 2, mit einem ausrückbaren Kupplungselement, dadurch gekennzeichnet,
daß das ausrückbare Kupplungselement (18) als gegen die Kraft einer Rückstellfeder
(20) am zweiten Kupplungsstück (13) schwenkbar gelagerter, einarmiger Hebel ausgebildet
ist.
4. Getriebe nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das ausrückbare Kupplungselement
(18) insbesondere an seinem freien Ende wenigstens ein Verrastglied (32) trägt, das
bei eingerückter Stellung in das als Verrastaufnahme (33) ausgebildete Kupplungselement
(19) des ersten Kupplungsstücks (8) eingreift.
5. Getriebe nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplungsstücke
(8, 13) in ein und derselben Gehäuseführung (11, 12) schiebbar gelagert sind und bei
eingerückter Kupplung aneinander anliegen.
6. Getriebe nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das ausrückbare Kupplungselement (18) in seiner eingerückten Stellung entlang
einem Niederhalter (41) verschiebbar ist, der insbesondere durch einen Gehäuseansatz
od. dgl. gebildet ist.
7. Getriebe nach einem oder mehreren der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das ausrückbare Kupplungselement (18) mittels eines insbesondere drehbaren Betätigungsorgans
(34) zumindest in seine eingerückte Stellung schwenkbar ist.
8. Getriebe nach Anspruch 7, mit einem drehbaren Betätigungsorgan, dadurch gekennzeichnet,
daß das Betätigungsorgan (34) ein exzentrisch zu seiner Drehachse angeordnetes Druckstück
(36) aufweist und zwischen das Druckstück und das ausrückbare Kupplungselement (18)
ein schwenk- und/oder federnd biegbares Übertragungsglied (38) geschaltet ist.
9. Getriebe nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß das übertragungsglied (38)
in der Art einer Blattfeder ausgebildet ist, deren freies Ende etwa parallel zum ausrückbaren
Kupplungselement (18) schwenkbar sowie an letzterem anliegt oder anlegbar ist, wobei
das Übertragungsglied (38) bei ausgerücktem Kupplungselement (18) zumindest weitgehend
spannungsfrei und sein vom ausrückbaren Kupplungselement entferntes Ende am Gehäuse
(1) gehalten ist.
10. Getriebe nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Druckstück (36) in seiner
dem festgehaltenen Ende des Übertragungsglieds (38) zugekehrten Drehlage in eine Rastvertiefung
oder -ausnehmung (37) des Übertragungsglieds (38) eingreift.
11. Getriebe nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Rastvertiefung (37)
ein runder Durchbruch und das Druckstück (36) ein Kegel oder Kegelstumpf ist.
12. Getriebe nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß das erste Kupplungsstück
(8) an seinem gegen das zweite Kupplungsstück (13) gerichteten Ende wenigstens ein
keilartiges Steuerelement (42) aufweist, das mit dem zugeordneten Verrastglied (32)
eine Rückstellvorrichtung für das ausrückbare Kupplungselement (18) bildet.
13. Getriebe nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 12, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rückstellfeder (20) des ausrückbaren Kupplungselements (18) als Blattfeder
ausgebildet ist, deren eines Ende an diesem Kupplungselement insbesondere klemmend
gehalten ist, und deren aus der Ebene des Kupplungselements heraus gebogenes Ende
sich am Gehäuse (1), vorzugsweise an einem abnehmbaren Gehäusedeckel (2) abstützt.
l4. Getriebe nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste Kupplungsstück (8) eine sich quer zu seiner Verschieberichtung (31)
erstreckende Steuernut (7) aufweist, in die ein exzentrischer, insbesondere drehbar
gelagerter Steuerzapfen (6) des Drehglieds (5) eingreift.
15. Getriebe nach einem oder mehreren der Ansprüche 2 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Kupplungsstücke (8, 13) identisch ausgebildet sind.
16. Getriebe nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß jedes Kupplungsstück einen
(8, 13) sich senkrecht zu seiner Verschieberichtung (31) erstreckenden, dornartigen
Mitnehmer (10, 16) zum Eingreifen in eine Mitnehmeraufnahme der zugeordneten Treibstange
trägt.