(19)
(11) EP 0 044 597 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
27.01.1982  Patentblatt  1982/04

(21) Anmeldenummer: 81200802.7

(22) Anmeldetag:  13.07.1981
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3F42C 11/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI

(30) Priorität: 22.07.1980 CH 5582/80

(71) Anmelder: Werkzeugmaschinenfabrik Oerlikon-Bührle AG
CH-8050 Zürich (CH)

(72) Erfinder:
  • Morach, Peter
    CH-6300 Zug (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Schaltung in einem elektrischen Zünder zum Zünden einer Zündkapsel


    (57) Wenn in einem Zünder als Zündkapsel (D) eine Spaltsprengkapsel verwendet wird, dann kann die Zuverlässigkeit der Zündung dieser Zündkapsel (D) wesentlich verbessert werden, wenn an die beiden Pole der Zündkapsel (D) ein Zündkondensator (Cz) angeschlossen wird. Insbesondere kann dadurch die ungünstige Wirkung des inneren Widerstandes (Rs) eines Zündschalters S1 vermieden werden.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltung in einem elektrischen Zünder zum Zünden einer Zündkapsel, enthaltend eine Zündkapsel, welche über einen Zündschalter an einen Speicherkondensator angeschlossen ist und einen zweiten Kondensator, der direkt und parallel zum Speicherkondensator an die Zündkapsel angeschlossen ist.

    [0002] Bei einer bekannten Schaltung dieser Art gemäss der schweizerischen Patentschrift Nr. 595 610 ist an den beiden Polen der Zündkapsel ein Kurzschlussschalter angeordnet. Damit die Zündkapsel gezündet werden kann, muss bei dieser bekannten Schaltung zuerst der Kurzschlussschalter geöffnet werden. Ausserdem ist als Zündschalter ein Schalter vorgesehen, der aus zwei im Abstand voneinander angeordneten, ogivenförmigen Hauben besteht, die sich in der Spitze des Geschosses befinden und beim Aufschlag des Geschosses gegeneinander gedrückt werden und die Zündung einleiten. Beim Unterbrechen des Kurzschlussschalters durch die Abschussbeschleunigung besteht die Gefahr, dass die ogivenförmigen elektrostatisch aufgeladenen Hauben mit ihrer Ladung die Zündkapsel vorzeitig zünden. Um ein solches vorzeitiges Zünden zu vermeiden, war ein zweiter Kondensator direkt und parallel zum Speicherkondensator an die Zündkapsel angeschlossen.

    [0003] Bei der Verwendung von Spaltsprengkapseln hat es sich nun gezeigt, dass als Folge der besonderen Eigenschaften dieser Spaltsprengkapseln die Zündung bei dieser bekannten Schaltung nicht zuverlässig erfolgt. Beim Zünden einer solchen Spaltsprengkapsel ist ihr Ohm'scher Widerstand anfänglich sehr gross und sinkt nach ca. 10 sec von einigen Kiloohm auf wenige Ohm ab. Wenn nun die Spannungsquelle und der Zündschalter einen grossen inneren Widerstand besitzen, dann wird die Detonation der Spaltsprengkapsel ungünstig beeinflusst. Zum Beispiel wenn der Zündschalter nicht richtig betätigt wird, und somit nicht gut leitet, d.h. einen grossen inneren Widerstand besitzt, besteht die Gefahr, dass die Spaltsprengkapsel nicht gezündet wird und der Zünder versagt.

    [0004] Die Aufgabe, welche mit der vorliegenden Erfindung gelöst werden soll, besteht in der Schaffung einer Zündschaltung, welche unabhängig vom inneren Widerstand der Spannungsquelle und vom inneren Widerstand des Zündschalters ein zuverlässiges Zünden der Spaltsprengkapsel gewährleistet.

    [0005] Die erfindungsgemässe Schaltung ist dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Kondensator als Zündkondensator zum Zünden einer als Spaltsprengkapsel ausgebildeten Zündkapsel ausgebildet ist.

    [0006] Ausführungsbeispiele der erfindungsgemässen Schaltung sind anhand der beigefügten Zeichnung im folgenden ausführlich beschrieben. Es zeigt:

    Fig. 1 eine bekannte Schaltung für einen elektrischen Zünder gemäss der CH-PS 595 610;

    Fig. 2 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Schaltung für einen elektrischen Zünder gemäss der vorliegenden Erfindung, und

    Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Schaltung für einen elektrischen Zünder gemäss der vorliegenden Erfindung.



    [0007] Gemäss Fig. 1 weist die bekannte Schaltung eine Zündkapsel 7 auf, die sich in einem Zünderkörper 6 befindet. In der Zündkapsel 7 befindet sich eine Zündbrücke 30, beispielsweise ein Glühdraht oder ein Spaltwiderstand, welche die Zündkapsel 7 zündet, sobald an die Zündbrücke 30 eine Spannung angelegt wird. An der Geschossspitze ist ein Aufschlagkontakt des Zünders angeordnet, der durch zwei,einen Abstand voneinander aufweisenden , aus elektrisch leitendem Material bestehenden,ogivenförmigen Hauben 33 und 34 gebildet wird. Die untere Haube 33 ist an den einen Pol der Zündbrücke 30 angeschlossen und die obere Haube 34 ist über einen Speisekondensator 31, über einen Leiter 26 und einen Stift 29 an den anderen Pol der Zündbrücke 30 angeschlossen. Ein Kurzschlussverbindungsstück 27 verbindet einerseits über den Zünderkörper 6 und anderseits über den Stift 29 die beiden Pole der Zünde brücke 30 miteinander. Ausserdem verbindet ein Kondensator 10 ebenfalls über den Zünderkörper 6 einerseits und über Leiter 26 und Stift 29 anderseits die beiden Pole der Zündbrücke 30 miteinander.

    [0008] Die Wirkungsweise dieser bekannten Schaltung ist im wesentlichen wie folgt:

    Beim Abschuss des Geschosses wird in üblicher Weise das Kurzschlussverbindungsstück 27 entfernt, damit der Zünder 7 überhaupt gezündet werden kann. Falls sich die beiden Hauben 33 und 34 elektrostatisch aufladen, dann wird diese Ladung.durch den Kondensator 10 aufgefangen und ein vorzeitiges Zünden des Zünders 7 wird verhindert. Sobald das Geschoss auf ein Ziel aufschlägt, wird die äussere Haube 34 gegen die innere Haube 33 gedrückt, wodurch der Aufschlagkontakt geschlossen wird und der Speisekondensator 31 ist in der Lage,. den Zünder 7 zu zünden.



    [0009] Gemäss Fig. 2 weist das erste Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Schaltung eine Gleichspannungsquelle UQ, z.B. einen Speisekondensator auf, der einen inneren Widerstand Ri besitzt. Diese Gleichspannungsquelle UQ ist über einen Schalter S1, z.B. ein Aufschlagschalter, der einen inneren Widerstand RS besitzt, mit einem Detonator D verbunden, der einen inneren Widerstand RD besitzt.

    [0010] Parallel zum Detonator D ist an die Gleichspannungsquelle UQ ein Zündkondensator CZ angeschlossen, der nach dem Aufladen eine Zündspannung UCZ erzeugt, welche gewährleistet, dass der Detonator D, unabhängig von dem inneren Widerstand Ri der Gleichspannungsquelle und unabhängig von dem inneren Widerstand RS des Schalters Sl,zuverlässig gezündet wird.

    [0011] Gemäss Fig. 3 unterscheidet sich das zweite Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Schaltung vom ersten Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 2 durch eine Induktionsspule L, welche in Serie mit dem Schalter S1 in die Leitung zwischen Gleichspannungsquelle UQ und Detonator D eingesetzt ist.

    [0012] Der Detonator D ist beispielsweise eine Spaltsprengkapsel mit folgender Eigenschaft: Wird eine Zündspannung UCZ von z.B. 200 Volt angelegt, so ist der ohmsche Widerstand sehr hoch, d.h. einige Kiloohm und sinkt nach ca. 10-7 sec auf einige Ohm und anschliessend, d.h. nach ca. 6-6 sec wird der Detonator D endgültig zerstört, dabei steigt der Widerstand, der Strom I sinkt ab und die Spannung erreicht ihren Anfangswert. Aus Fig. 2 ist ersichtlich, dass beim Einschalten des Aufschlagschalters S1 ein Strom I fliesst, der von der Spannung UQ der Gleichspannungsquelle und von den inneren Widerständen Ri, RS und RD der Gleichspannungsquelle UQ des Aufschlagschalters S1 und des Detonators D abhängig ist, d.h.

    [0013] 

    Das (t) bedeutet, dass RD eine Funktion der Zeit (t) ist. Dabei wurde jedoch der Kondensator CZ nicht berücksichtigt. Aus Gleichung (1) folgt, wenn RD sehr klein wird, dass sich ein

    [0014] Spannungsverlust Uv = I (t) (Ri + RS ) ergibt, sowie ein

    [0015] Leistungsverlust PV = [I.(t)]2 (Ri + RS) sowie ein

    [0016] Energieverlust



    [0017] Aus diesen Gleichungen wird deutlich, dass bei Fehlen des Kondensators CZ die Zündenergie von den inneren Widerständen Ri + RS abhängig ist. Dieser Energieverlust macht sich besonders bemerkbar, wenn für die Gleichspannungsquelle UQ ein Kondensator verwendet wird. Um den Detonator D besser mit Energie zu versorgen, ist nun gemäss Fig. 2 ein Zündkondensator CZ eingebaut worden.

    [0018] Beim Schliessen des Schalters S1 wird zuerst der Zündkondensator CZ aufgeladen. Die Zeit TZ zum Aufladen des Zündkondensators ergibt sich aus folgender Formel



    [0019] Die inneren Widerstände Ri + RS + RD lassen sich so aufeinander abstimmen, dass der Zündkondensator CZ aufgeladen ist, bevor der innere Widerstand RD in der erwähnten Weise absinkt, d.h. die Zeit TZ muss kleiner sein als die Reaktionszeit tD des Detonators D, damit wird erreicht, dass der voll aufgeladene Kondensator CZ an den Detonator D angeschlossen ist. Somit kann die Zündenergie an den Detonator D ohne Ueberwindung der inneren Widerstände Ri + RS abgegeben werden und somit kann der Detonator D zuverlässig gezündet werden.

    [0020] Dies ist insbesondere von Bedeutung, wenn der Schalter S1 in unbeabsichtigter Weise vorzeitig unterbrochen wird. Die Induktionsspule L gemäss Fig. 3 ermöglicht eine weitere Verbesserung der Zündschaltung. Induktionsspule L und Zündkondensator CZ bilden einen Schwingkreis, durch den erreicht wird, dass die Spannung im Zündkondensator CZ zeitweise grösser wird als die Spannung UQ der Gleichspannungsquelle, sofern der Schwingkreis richtig auf die Reaktionszeit des Detonators D abgestimmt wird.

    [0021] Wesentlich ist, dass bei Verwendung eines Kondensators für die Gleichspannungsquelle UQ dieser Kondensator bedeutend grösser ist als der Zündkondensator CZ.


    Ansprüche

    1. Schaltung in einem elektrischen Zünder zum Zünden einer Zündkapsel D, enthaltend eine Zündkapsel (D), welche über einen Zündschalter (Sl) an einen Speicherkondensator (UQ) angeschlossen ist und einen zweiten Kondensator (CZ), der direkt und parallel zum Speicherkondensator (UQ) an die Zündkapsel (D) angeschlossen ist, dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Kondensator (CZ) als Zündkondensator CZ zum Zünden einer als Spaltsprengkapsel (D) ausgebildeten Zündkapsel (D) ausgebildet ist.
     
    2. Schaltung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in der Leitung zwischen Zündkapsel (D) und Speicherkondensator (UQ) eine Induktionsspule (L) angeordnet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht