[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltung in einem elektrischen Zünder zum Zünden einer
Zündkapsel, enthaltend eine Zündkapsel, welche über einen Zündschalter an einen Speicherkondensator
angeschlossen ist und einen zweiten Kondensator, der direkt und parallel zum Speicherkondensator
an die Zündkapsel angeschlossen ist.
[0002] Bei einer bekannten Schaltung dieser Art gemäss der schweizerischen Patentschrift
Nr. 595 610 ist an den beiden Polen der Zündkapsel ein Kurzschlussschalter angeordnet.
Damit die Zündkapsel gezündet werden kann, muss bei dieser bekannten Schaltung zuerst
der Kurzschlussschalter geöffnet werden. Ausserdem ist als Zündschalter ein Schalter
vorgesehen, der aus zwei im Abstand voneinander angeordneten, ogivenförmigen Hauben
besteht, die sich in der Spitze des Geschosses befinden und beim Aufschlag des Geschosses
gegeneinander gedrückt werden und die Zündung einleiten. Beim Unterbrechen des Kurzschlussschalters
durch die Abschussbeschleunigung besteht die Gefahr, dass die ogivenförmigen elektrostatisch
aufgeladenen Hauben mit ihrer Ladung die Zündkapsel vorzeitig zünden. Um ein solches
vorzeitiges Zünden zu vermeiden, war ein zweiter Kondensator direkt und parallel zum
Speicherkondensator an die Zündkapsel angeschlossen.
[0003] Bei der Verwendung von Spaltsprengkapseln hat es sich nun gezeigt, dass als Folge
der besonderen Eigenschaften dieser Spaltsprengkapseln die Zündung bei dieser bekannten
Schaltung nicht zuverlässig erfolgt. Beim Zünden einer solchen Spaltsprengkapsel ist
ihr Ohm'scher Widerstand anfänglich sehr gross und sinkt nach ca. 10 sec von einigen
Kiloohm auf wenige Ohm ab. Wenn nun die Spannungsquelle und der Zündschalter einen
grossen inneren Widerstand besitzen, dann wird die Detonation der Spaltsprengkapsel
ungünstig beeinflusst. Zum Beispiel wenn der Zündschalter nicht richtig betätigt wird,
und somit nicht gut leitet, d.h. einen grossen inneren Widerstand besitzt, besteht
die Gefahr, dass die Spaltsprengkapsel nicht gezündet wird und der Zünder versagt.
[0004] Die Aufgabe, welche mit der vorliegenden Erfindung gelöst werden soll, besteht in
der Schaffung einer Zündschaltung, welche unabhängig vom inneren Widerstand der Spannungsquelle
und vom inneren Widerstand des Zündschalters ein zuverlässiges Zünden der Spaltsprengkapsel
gewährleistet.
[0005] Die erfindungsgemässe Schaltung ist dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Kondensator
als Zündkondensator zum Zünden einer als Spaltsprengkapsel ausgebildeten Zündkapsel
ausgebildet ist.
[0006] Ausführungsbeispiele der erfindungsgemässen Schaltung sind anhand der beigefügten
Zeichnung im folgenden ausführlich beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine bekannte Schaltung für einen elektrischen Zünder gemäss der CH-PS 595
610;
Fig. 2 ein erstes Ausführungsbeispiel einer Schaltung für einen elektrischen Zünder
gemäss der vorliegenden Erfindung, und
Fig. 3 ein zweites Ausführungsbeispiel einer Schaltung für einen elektrischen Zünder
gemäss der vorliegenden Erfindung.
[0007] Gemäss Fig. 1 weist die bekannte Schaltung eine Zündkapsel 7 auf, die sich in einem
Zünderkörper 6 befindet. In der Zündkapsel 7 befindet sich eine Zündbrücke 30, beispielsweise
ein Glühdraht oder ein Spaltwiderstand, welche die Zündkapsel 7 zündet, sobald an
die Zündbrücke 30 eine Spannung angelegt wird. An der Geschossspitze ist ein Aufschlagkontakt
des Zünders angeordnet, der durch zwei,einen Abstand voneinander aufweisenden , aus
elektrisch leitendem Material bestehenden,ogivenförmigen Hauben 33 und 34 gebildet
wird. Die untere Haube 33 ist an den einen Pol der Zündbrücke 30 angeschlossen und
die obere Haube 34 ist über einen Speisekondensator 31, über einen Leiter 26 und einen
Stift 29 an den anderen Pol der Zündbrücke 30 angeschlossen. Ein Kurzschlussverbindungsstück
27 verbindet einerseits über den Zünderkörper 6 und anderseits über den Stift 29 die
beiden Pole der Zünde brücke 30 miteinander. Ausserdem verbindet ein Kondensator 10
ebenfalls über den Zünderkörper 6 einerseits und über Leiter 26 und Stift 29 anderseits
die beiden Pole der Zündbrücke 30 miteinander.
[0008] Die Wirkungsweise dieser bekannten Schaltung ist im wesentlichen wie folgt:
Beim Abschuss des Geschosses wird in üblicher Weise das Kurzschlussverbindungsstück
27 entfernt, damit der Zünder 7 überhaupt gezündet werden kann. Falls sich die beiden
Hauben 33 und 34 elektrostatisch aufladen, dann wird diese Ladung.durch den Kondensator
10 aufgefangen und ein vorzeitiges Zünden des Zünders 7 wird verhindert. Sobald das
Geschoss auf ein Ziel aufschlägt, wird die äussere Haube 34 gegen die innere Haube
33 gedrückt, wodurch der Aufschlagkontakt geschlossen wird und der Speisekondensator
31 ist in der Lage,. den Zünder 7 zu zünden.
[0009] Gemäss Fig. 2 weist das erste Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen Schaltung
eine Gleichspannungsquelle U
Q, z.B. einen Speisekondensator auf, der einen inneren Widerstand R
i besitzt. Diese Gleichspannungsquelle U
Q ist über einen Schalter S
1, z.B. ein Aufschlagschalter, der einen inneren Widerstand R
S besitzt, mit einem Detonator D verbunden, der einen inneren Widerstand R
D besitzt.
[0010] Parallel zum Detonator D ist an die Gleichspannungsquelle U
Q ein Zündkondensator C
Z angeschlossen, der nach dem Aufladen eine Zündspannung U
CZ erzeugt, welche gewährleistet, dass der Detonator D, unabhängig von dem inneren Widerstand
R
i der Gleichspannungsquelle und unabhängig von dem inneren Widerstand R
S des Schalters S
l,zuverlässig gezündet wird.
[0011] Gemäss Fig. 3 unterscheidet sich das zweite Ausführungsbeispiel der erfindungsgemässen
Schaltung vom ersten Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 2 durch eine Induktionsspule
L, welche in Serie mit dem Schalter S
1 in die Leitung zwischen Gleichspannungsquelle U
Q und Detonator D eingesetzt ist.
[0012] Der Detonator D ist beispielsweise eine Spaltsprengkapsel mit folgender Eigenschaft:
Wird eine Zündspannung U
CZ von z.B. 200 Volt angelegt, so ist der ohmsche Widerstand sehr hoch, d.h. einige
Kiloohm und sinkt nach ca. 10
-7 sec auf einige Ohm und anschliessend, d.h. nach ca. 6
-6 sec wird der Detonator D endgültig zerstört, dabei steigt der Widerstand, der Strom
I sinkt ab und die Spannung erreicht ihren Anfangswert. Aus Fig. 2 ist ersichtlich,
dass beim Einschalten des Aufschlagschalters S
1 ein Strom I fliesst, der von der Spannung U
Q der Gleichspannungsquelle und von den inneren Widerständen R
i, R
S und R
D der Gleichspannungsquelle U
Q des Aufschlagschalters S
1 und des Detonators D abhängig ist, d.h.
[0013] 
Das (t) bedeutet, dass R
D eine Funktion der Zeit (t) ist. Dabei wurde jedoch der Kondensator C
Z nicht berücksichtigt. Aus Gleichung (1) folgt, wenn R
D sehr klein wird, dass sich ein
[0014] Spannungsverlust U
v = I (t) (R
i + RS ) ergibt, sowie ein
[0015] Leistungsverlust P
V = [I.(t)]
2 (R
i + R
S) sowie ein
[0016] Energieverlust

[0017] Aus diesen Gleichungen wird deutlich, dass bei Fehlen des Kondensators C
Z die Zündenergie von den inneren Widerständen R
i + R
S abhängig ist. Dieser Energieverlust macht sich besonders bemerkbar, wenn für die
Gleichspannungsquelle U
Q ein Kondensator verwendet wird. Um den Detonator D besser mit Energie zu versorgen,
ist nun gemäss Fig. 2 ein Zündkondensator C
Z eingebaut worden.
[0018] Beim Schliessen des Schalters S
1 wird zuerst der Zündkondensator C
Z aufgeladen. Die Zeit T
Z zum Aufladen des Zündkondensators ergibt sich aus folgender Formel

[0019] Die inneren Widerstände R
i + R
S + R
D lassen sich so aufeinander abstimmen, dass der Zündkondensator C
Z aufgeladen ist, bevor der innere Widerstand R
D in der erwähnten Weise absinkt, d.h. die Zeit T
Z muss kleiner sein als die Reaktionszeit t
D des Detonators D, damit wird erreicht, dass der voll aufgeladene Kondensator C
Z an den Detonator
D angeschlossen ist. Somit kann die Zündenergie an den Detonator D ohne Ueberwindung
der inneren Widerstände R
i + R
S abgegeben werden und somit kann der Detonator
D zuverlässig gezündet werden.
[0020] Dies ist insbesondere von Bedeutung, wenn der Schalter S
1 in unbeabsichtigter Weise vorzeitig unterbrochen wird. Die Induktionsspule L gemäss
Fig. 3 ermöglicht eine weitere Verbesserung der Zündschaltung. Induktionsspule L und
Zündkondensator C
Z bilden einen Schwingkreis, durch den erreicht wird, dass die Spannung im Zündkondensator
C
Z zeitweise grösser wird als die Spannung U
Q der Gleichspannungsquelle, sofern der Schwingkreis richtig auf die Reaktionszeit
des Detonators D abgestimmt wird.
[0021] Wesentlich ist, dass bei Verwendung eines Kondensators für die Gleichspannungsquelle
U
Q dieser Kondensator bedeutend grösser ist als der Zündkondensator C
Z.