[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein neues Verfahren zur Herstellung negativer
photographischer Farbbilder nach dem Silberfarbbleichverfahren und das in diesem Verfahren
verwendete Silberfarbbleichmaterial.
[0002] Das Silberfarbbleichverfahren beruht bekanntlich darauf, dass gewisse Klassen von
Farbstoffen, vor allem Azofarbstoffe, in Gegenwart von feinverteiltem Silber durch
stark saure, ein Silberkomplexierungsmittel enthaltende Bäder reduktiv gebleicht werden.
Diese Reaktion kann durch Katalysatoren, vor allem Diazinverbindungen, beschleunigt
werden.
[0003] Die Wirkung des feinverteilten Silbers auf Farbstoffe kann dazu benützt werden, photographisch
erzeugte Silberbilder in Farb-
' bilder umzuwandeln. Dabei ist im Normalfall das primär entstehende Silberbild negativ,
d.h. zur Vorlage gegenläufig. Beim nachfolgenden Farbbleichprozess findet eine zweite
Bildumkehr statt, so dass das schliesslich entstehende Farbstoffbild positiv, d.h.
gleichlaufend mit der Vorlage ist. Das Silberfarbbleichverfahren wird deshalb in erster
Linie dazu benützt, um ausgehend von Diapositiven positive Farbkopien herzustellen.
[0004] Damit das Silberfarbbleichverfahren auch zur Erzeugung negativer Farbbilder herangezogen
werden kann, muss von einem positiven Silberbild ausgegangen werden. Für die Erzeugung
von positiven Silberbildern sind mehrere Verfahren bekannt:
a) Umkehrentwicklung: das primär nach der Belichtung und ersten Entwicklung entstandene
negative Silberbild wird oxidativ gebleicht, während das diffus belichtete oder chemisch
verschleierte Silberhalogenid durch Zweitentwicklung zu einem Positivbild verarbeitet
wird (z.B. deutsche Auslegeschrift 1 145 487).
b) Direktpositivemulsionen: sie arbeiten entweder nach dem Innenbild-oder Oberflächenschleierprinzip
unter Mitwirkung von Desensibilisatoren und liefern direkt ein positives Silberbild.
c) Silberkomplexdiffusion: man verwendet zur Entwicklung des negativen Silberbildes
Entwickler, die Silberkomplexbildner enthalten. Die nichtentwickelten, unbelichteten
Silberhalogenidbereiche lösen sich im Entwickler als Silberkomplexe und wandern bildweise
in eine Empfangsschicht, die Entwicklungskeime enthält. An diesen Keimen wird durch
physikalische Entwicklung aus der silberkomplexhaltigen Entwicklerlösung Silber abgeschieden,
wodurch ein Positivbild entsteht (z.B. deutsche Offenlegungsschrift 1 572 206 oder
britische Patentschrift 656 131).
d) Bromid- oder Jodidionendiffusion: bei der Entwicklung von belichteten Silberbromid-
oder Silberchloridemulsionen wird gleichzeitig mit der Entstehung von metallischem
Silber das entsprechende Halogenidion freigesetzt, welches nun in der Emulsionsschicht
frei diffundieren kann. Solche Ionen besitzen die Eigenschaft, die Entwicklung belichteter
Kristalle von leichter löslichen Silberhalogeniden zu stören oder zu verhindern. So
hemmen Bromidionen die Entwicklung von Silberchloridemulsionen, Jodidionen die Entwicklung
von Silberchlorid- oder Silberbromidemulsionen. Dies gilt sowohl für die übliche chemische
als auch für die physikalische Entwicklung von Silberhalogenidemulsionen.
[0005] Die Erzeugung von positiven Silberbildern durch Bromidionendiffusion wird in der
deutschen Patentschrift 859 711 erläutert. In einer Emulsionsschicht des photographischen
Materials befinden sich hochempfindliches Silberbromid, wenig empfindliches, verschleiertes
Silberchlorid und kolloides Silber, welches die Entwicklungskeime liefert. Bei der
Entwicklung des im Silberbromid entstehenden Primärbildes entstehen Bromidionen, welche
die spontane Entwicklung benachbarter Silberchloridpartikel unterbinden. Da das damit
entstehende positive Bild aus dem Silberchlorid eine viel höhere Deckkraft besitzt
als das aus dem Silberbromid gleichzeitig gebildete Negativbild, resultiert als Summe
ein-Positivbild.
[0006] Auf Jodidionendiffusion beruht ein Verfahren, das in der U.S.-Patentschrift 3 695
881 beschrieben ist. Dort wird in der Nachbarschicht zu einer Silberjodid enthaltenden
Emulsion eine unverschleierte Innenbildemulsion angeordnet, die durch Behandlung mit
einer heterocyclischen Stickstoffverbindung schwer fixierbar gemacht ist. Die aus
der Silberjodidemulsion auswandernden Jodidionen begünstigen in der Fixierstufe die
Auflösung der so behandelten Innenbildemulsionen. Man erhält somit in dieser Emulsion
wiederum ein Positivbild, das zur Herstellung eines Farbbildes herangezogen werden
kann.
[0007] Ein Nachteil der bekannten Silberfarbbleichmaterialien besteht nun darin, dass man
normalerweise gezwungen ist, lichtabsorbierende Farbstoffe in Emulsionsschichten einzulagern,
die gerade im Hauptabsorptionsgebiet des Farbstoffes sensibilisiert sind. Dadurch
entsteht ein grosser Empfindlichkeitsverlust.
[0008] Ein weiterer Nachteil wird im Hinblick auf ein besonderes, die Jodidionendiffusion
ausnutzendes Silberfarbbleichverfahren sichtbar. Wird z.B. ein photographisches Material,
welches auf einem Träger in einer untersten Schicht einen bleichbaren Farbstoff und
eine relativ unempfindliche,oberflächenverschleierte Silberhalogenidemulsion und in
einer darüberliegenden Schicht eine farbstofffreie, hochempfindliche, silberjodidhaltige
Silberbromidemulsion enthält, wobei diese beiden Schichten durch eine nur Bindemittel
enthaltende dritte Schicht getrennt sind, belichtet und entwickelt und danach dem
üblichen Farbbleichprozess unterworfen, so spielen sich folgende Vorgänge ab:
Die Spontanentwicklung der oberflächenverschleierten Silberhalogenidemulsion setzt
ein, bevor die Jodidionen aus der obersten Schicht eindiffundieren können. Dajr'.t
entsteht kein oder nur ein sehr kontrastarmes, positives Silberbild.
[0009] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, ein Verfahren zur Herstellung
negativer photographischer Farbbilder unter Ausnutzung der Jodidionendiffusion bereitzustellen,
welches diese Nachteile weitgehend überwindet.
[0010] Es wurde nun gefunden, dass man eine Kontrasterhöhung des positiven Silberbildes
erzielen kann, wenn in der einen bleichbaren Farbstoff enthaltenden Schicht eine Core-shell-Emulsion
verwendet wird, deren Partikel einen verschleierten, gegebenenfalls mit einem Entwicklungsverzögerer
behandelten Kern enthalten. Das Einsetzen der Spontanentwicklung der Core-shell-Emulsion
lässt sich durch die Wahl einer geeigneten Schalendicke um den verschleierten Kern
so beeinflussen, dass die Spontanentwicklung mit dem Eindiffundieren der entwicklungssteuernden
Jodidionen zeitlich übereinstimmt.
[0011] Eine zusätzliche entwicklungsverzögernde Wirkung kann dadurch erzielt werden, dass
die Kerne vor dem Aufbringen der Silberhalogenidschale noch mit einem der gebräuchlichen
Entwicklungsverzögerer behandelt werden.
[0012] Ferner wird eine Empfindlichkeitsverbesserung erreicht, da der Farbstoff nicht in
der lichtempfindlichen Schicht vorhanden sein muss. Damit können auch stark lichtabsorbierende,
z.B. schwarze Farbstöffe verwendet werden, deren Anwendung in einem Silberfarbbleichmaterial
normalerweise ausgeschlossen ist. Dies erlaubt die Herstellung eines Schwarz/Weiss-Negativmaterials,
dessen Silbergehalt vollständig zurückgewinnbar ist.
[0013] Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur Herstel~ lung negativer Farbbilder
nach dem Silberfarbbleichverfahren, durch Belichtung eines photographischen Materials,
Silberentwicklung, Farbbleichung, Silberbleichung und Fixierung, wobei die Silberbleichung
gegebenenfalls mit der Farbbleichung und/oder der Fixierung in einem einzigen Behandlungsbad
kombiniert werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass das photographische Material
aus einem Träger mit mindestens einem Schichtpaket von je drei Schichten besteht,
wobei jedes Schichtpaket, von der Seite des Lichteinfalls betrachtet,
a) eine erste Schicht, die eine hochempfindliche, gegebenenfalls spektral sensibilisierte
Silberhalojodidemulsion enthält,
b) eine weder Silberhalogenid noch Bildfarbstoff enthaltende Zwischenschicht und
c) eine dritte Schicht enthält, die einen bleichbaren Bildfarbstoff und eine jodidfreie
oder jodidarme Core-shell-Emulsion enthält, deren Partikel aus einem oberflächenverschleierten
und gegebenenfalls mit einem Entwicklungsverzögerer behandelten Silberhalogenidkern
und einer diesen umhüllenden Silberhalogenidschale bestehen, wobei sich diese Emulsion
durch Einwirkung eines Entwicklers spontan bis zur Maximaldichte entwickeln lässt,
dass das photographische Material, falls es aus mehr als einem Schichtpaket besteht,
gegebenenfalls zwischen den Schichtpaketen Zwischenschichten d) enthält, und
dass die Entwicklung in einer von Silberkomplexbildner freien Entwicklerlösung erfolgt.
[0014] In Schicht a) bedeutet Silberhalojodidemulsion eine Silberchloro-oder Silberbromojodidemulsion.
[0015] Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft das für das erfindungsgemässe Verfahren
geeignete Silberfarbbleichmaterial.
[0016] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ferner die Verwendung des für das erfindungsgemässe
Verfahren geeigneten Silberfarbbleichmaterials zur Herstellung negativer Farbbilder
sowie die verfahrensgemäss hergestellten Farbbilder.
[0017] Wird das oben beschriebene, erfindungsgemässe photographische Material belichtet
und entwickelt -und danach. dem üblichen Farbbleichprozess unterworfen, so spielen
sich die folgenden in Fig. 1 dargestellten Vorgänge ab:
Die in oberster Position befindliche hochempfindliche, jodidhaltige Silberbromidemulsionsschicht
a) wird bildmässig belichtet. Da diese Schicht keinen Farbstoff enthält, erreicht
man eine sehr hohe photographische Empfindlichkeit. Die verschleierte Core-shell-Emulsion
in der untersten Schicht c) wird wegen ihrer geringen Empfindlichkeit höchstens schwach
anbelichtet, doch spielt dies wegen ihrer spontanen Entwickelbarkeit keine Rolle.
[0018] Bei der nachfolgenden Entwicklung entstehen in der obersten Schichta) bildmässig
Jodidionen, die durch die Zwischenschicht b) bis zur untersten Schicht c) diffundieren
und dort bildmässig die Spontanentwicklung der verschleierten Core-shell-Emulsion
hemmen. In dieser Schicht entsteht damit ein positives Silberbild. Nach Bleichung
des Farbstoffs und Entfernung aller restlichen Silberverbindungen erhält man schliesslich
in der untersten Schicht das gewünschte negative Farbbild.
[0019] Werden drei der oben beschriebenen Schichtpakete, welche je einen blaugrünen, einen
purpurfarbenen und einen gelben Bildfarbstoff in den Schichten c) enthalten, zu einem
trichromatischen Silberfarbbleichmaterial kombiniert, so sind zwischen den einzelnen
Schichtpaketen gegebenenfalls noch Zwischenschichten d) angeordnet.
[0020] Die hochempfindliche Silberhalojodidemulsion der Schicht a) kann ihre maximale Empfindlichkeit
sowohl innerhalb als auch ausserhalb des Spektralbereiches der Komplementärfarbe des
Bildfarbstoffes in der Schicht c) aufweisen.
[0021] Das beschriebene trichromatische Material zeichnet sich durch besonders hohe Empfindlichkeit
aus.
[0022] Silberhalogenidkristalle mit einer diffusionshemmenden Silberhalogenidhülle lassen
sich in einfacher Weise nach der bekannten Core-shell-Technik herstellen. Man verwendet
dazu vorzugsweise monodisperse Emulsionen, deren Kristalle alle innerhalb eines relativ
beschränkten Grössenbereichs liegen. Man verschleiert eine solche Emulsion auf der
Kornoberfläche nach üblichen Methoden, z.B. durch Belichtung oder mittels an sich
bekannter chemischer Mittel, wie u.a. in den deutschen Offenlegungsschriften 1 597
488, 2 801 127, der U.S. Patentschrift 3 761 266 sowie in Research Disclosure 16345
(1977) beschrieben.
[0023] Falls gewünscht, können die verschleierten Kristalle noch mit einem Entwicklungsinhibitor
behandelt werden, der sich an deren Oberfläche durch Adsorption festsetzt, bevor sie
durch weitere Ausfällung von Silberhalogenid mit einer dünnen, die Entwicklungszentren
bedeckenden Hülle versehen werden.
[0024] Als zu umhüllende Silberhalogenidkristalle können allegebräuchlichen Silberhalogenide
verwendet werden, also Silberchlorid, Silberbromid und Silberjodid oder Mischkristalle
aus zwei oder allen drei Komponenten. Um ein gleichmässiges Aufwachsen der Schale
zu gewährleisten, ist es vorteilhaft, wenn die zu umhüllenden Kristalle möglichst
gleich gross sind. Man verwendet deshalb in erster Linie mono- disperse Emulsionen,
wie sie nach bekannten Methoden, z.B. in kubischer oder oktaedrischer Kristalltracht
hergestellt werden können. Die Herstellüng monodisperser Emulsionen ist z.B. in der
deutschen Offengungsschrift 1 904 148 beschrieben.
[0025] Die aufzubringende Schale kann aus (einem)anderen oder dem(den) selben Silberhalogenid(en)bestehen
wie der Kern. Auch das Radienverhältnis von Kern zu Schale kann in weiten Grenzen
variiert werden, wobei für die vorliegende Erfindung in erster Linie Partikel in Frage
kommen, deren Schalendicke im Verhältnis zum Kerndurchmesser verhältnismässig klein
ist.
[0026] Zum Aufbringen der Schale auf den Kern sind vor allem drei Methoden gebräuchlich:
a) das Auffällen von weiterem Silberhalogenid durch gleichzeitige Zugabe von löslichem
Silbersalz und löslichem Halogenid, wobei die Fällungsbedingungen (Konzentration,
Zulaufgeschwindigkeit) so gewählt werden, dass keine neuen Kristallisationskeime entstehen
(z.B. deutsche Offenlegungsschrift 2 015 070).
b) Zugabe einer feindispersen Silberhalogenidemulsion, deren Kristalle wesentlich
kleiner sind als die zu umhüllenden Kristalle. Die feindispersen Kristalle verschwinden,
indem sich wie bei der Ostwaldreifung um die gröberen Kristalle eine Schale aus dem
Material der zugefügten feindispersen Emulsion bildet (z.B. U.S. Patentschrift 3 206
313).
c) Durch Fällung während periodischem Wechsel des pAg-Wertes zwischen Silber- bzw.
Halogenidüberschuss. Auf diese Art können Partikel mit mehrschichtigem Aufbau erzeugt
werden (z.B. U.S. Patentschrift 3 917 485).
[0027] Es wurde gefunden, dass die Wahl einer geeigneten Schalendicke um den verschleierten
Kern eines Core-shell-Partikels ein ausgezeichnetes Mittel darstellt, um das Einsetzen
der Spontanentwicklung so zu verzögern, dass die Spontanentwicklung mit dem Eindiffundieren
der entwicklungssteuernden Jodidionen zeitlich übereinstimmt. Schalendicken zwischen
50 und 1000 A, entsprechend etwa 7 bis 140 Silberhalogenidgitterebenen, vorzugsweise
100 bis 250 Ä , bilden einen geeigneten Bereich für das erfindungsgemässe Verfahren.
[0028] Eine weitere Möglichkeit, den Entwicklungsbeginn der kernverschleierten Core-shell-Emulsionen
zu beeinflussen, besteht in der Wahl verschiedener Konzentrationen eines Ammonium-
oder Alkalimetallsulfits in der Entwicklerlösung. Durch die Sulfitkonzentration (2
bis 100 g je Liter Entwicklungslösung) kann die Kinetik der Spontanentwicklung in
weiten Grenzen gesteuert werden.
[0029] Der Beginn und die Geschwindigkeit des Entwicklungsvorgangs kann zusätzlich durch
die Verwendung von entwicklungsverzögernden Substanzen beeinflusst werden. Solche
Substanzen können vorzugsweise vor dem Aufwachsen der Schale auf der verschleierten
Oberfläche des Kerns adsorbiert werden.
[0030] Die Core-shell-Technik ermöglicht es, an den zu umhüllenden Silberhalogenidkristallen
die üblichen oberflächenbeeinflussenden photographischen Operationen, wie z.B. Reifung,
Verschleierung, Sensibilisierung oder die Anlagerung weiterer-Substanzen wie Stabilisatoren,
Entwicklungsbeschleuniger und -verzögerer vorzunehmen, und die so . behandelte Oberfläche
nachher durch das zusätzliche Aufwachsen der Schale ins Innere des Kristalls zu verlegen
[z.B. deutsche Offenlegungsschrift 2 260 117 und E. Moisar, S. Wagner, Ber. Bunsengesellschaft
67, 356 (1963)].
[0031] Als Entwicklungsinhibitoren und -verzögerer eignen sich z.B. Benzotriazol, 2-Mercaptobenzthiazol,
N-Methylmercaptotriazol, Phenylmercaptotetrazol, Triazolindolizin und deren Derivate.
[0032] Eine wichtige Bedingung ist dabei, dass das Löslichkeitsprodukt des aus dem Entwicklungsverzögerer
gebildeten Silbersalzes zwischen demjenigen des Silberchlorids und demjenigen des
Silberjodids liegt [vgl. A.B. Cohen et al, Photographic Sci. and Eng. 9, 96, (1965)].
[0033] Geeignet sind grundsätzlich alle bekannten Entwicklungsverzögerer, welche diese Bedingung
erfüllen. Vorzugsweise eignen sich jedoch solche Verbindungen, die in den photographischen
Schichten diffusionsfest eingelagert werden können. Dies sind in erster Linie in Wasser
schwer- oder unlösliche Verbindungen, die Ballastgruppen enthalten. Als solche eignen
sich z.B. 5-Mereaptotetrazole, die in 1-Stellung mit Arylgruppen, vorzugsweise mehrkernigem
Aryl, wie Naphthyl oder Diphenyl, gegebenenfalls auch mit vorzugsweise längeren Alkyl-(C
13-C
18) substituierte Arylgruppen, insbesondere Phenyl, ferner mit Aralkyl oder mit Alkyl
mit vorzugsweise mindestens 3, insbesondere 3 bis 18 Kohlenstoffatomen substituiert
sind.
[0034] Als Entwicklungsverzögerer sind z.B. insbesondere geeignet:
5-Mercaptotetrazole, die in 1-Stellung mit einer der folgenden Gruppen substituiert
sind:
n-Propyl, i-Propyl, n-Butyl, i-Butyl, t-Butyl, i-Amyl, i-Octyl, t-Octyl, Nonyl, Decyl,
Lauryl, Myristyl, Palmityl, Stearyl, Ditert.butyl-phenyl, Octylphenyl, Dodecylphenyl,
Naphthyl, α- oder ß-Naphthyl oder Diphenyl. Nicht-diffusionsfeste Mercaptotetrazole
ohne eigentliche Ballastgruppen können ebenfalls verwendet werden. Es muss aber in
diesem Fall dafür gesorgt werden, dass der Entwicklungsverzögerer nicht in unerwünschter
Richtung in eine Nachbarschicht diffundiert und z.B. die Entwicklung der Jodidionen
liefernden Emulsionen verzögert. Dies kann z.B. durch Einschaltung einer Zwischenschicht
geschehen. Unter dieser Bedingung können auch z.B. mit folgenden Gruppen in 1-Stellung
substituierte 5-Mercaptotetrazole verwendet werden: Phenyl, mit Hydroxyl, Halogen
(Chlor, Brom) oder Niederalkyl (C2-C3) substituiertes Phenyl, Benzoesäure-methyl- oder -äbhylester, Methyl oder Aethyl.
Im allgemeinen ist jedoch die Verwendung diffusionsfester Entwicklungsverzögerer vorzuziehen,
weil dadurch der Schichtaufbau, insbesondere von solchen Materialien mit einer iielzahl
von Farb- und Emulsionsschichten wesentlich vereinfacht werden kann. Die Entwicklungsverzögerer
werden in Mengen von 1 bis 80 mMol, vorzugsweise von 3 bis 40 mMol pro Mol Silber
in der vorverschleierten Emulsion eingesetzt.
[0035] Die Verschleierung der Silberhalogenidkristalle, welche dann den Kern eines Core-shell-Partikels
bilden, erfolgt nach üblichen Methoden, z.B. durch diffuse Anbelichtung oder mit den
gebräuchlichen chemischen Mitteln wie z.B. Thioharnstoffdioxid, Zinn(2)-Chlorid, Hydrazin,
Boranen, Formaldehydsulfoxylaten oder Goldsalzen (Komplexen). Da die verschleierten
Kerne nicht zu schnell entwickeln sollen, verwendet man zu ihrer Herstellung vorzugsweise
Silberbromid- oder Silberchlorobromidemulsionen. Geringere Anteile bis zu etwa 20
Mol-Prozent Silberchlorid können eingesetzt werden; Emulsionen mit höheren Silberchloridgehalten
sind im allgemeinen zu schnell entwickelbar. Der Anteil an Silberjodid sollte nur
gering sein und etwa 1,0 Mol-Prozent nicht übersteigen, da sonst die für das erfindungsgemässe
Verfahren wichtige Beeinflussung der Entwicklung durch einwandernde Jodidionen nicht
gewährleistet wäre.
[0036] Die aufzubringende Silberhalogenidschale kann aus (einem) anderen Silberhalogenid(en),
aus denselben Silberhalogeniden, jedoch in unterschiedlichen Halogenidanteilen oder
vorzugsweise aus demselben Silberhalogenid oder denselben Silberhalogeniden in denselben
Halogenidanteilen wie der Kern bestehen.
[0037] Falls die Oberfläche des Emulsionskerns noch mit einem Entwicklungsverzögerer behandelt
wird, so erfolgt dies vorteilhaft nach der Verschleierung, jedoch noch vor dem Aufwachsen
der Schale.
[0038] Als bleichbare Farbstoffe für das erfindungsgemässe Verfahren eignen sich grundsätzlich
alle Farbstoffe, die für das Silberfarbbleichverfahren allgemein Verwendung finden.
Falls trichromatische Negativbilder hergestellt werden sollen, wird man in je einem
Schichtpaket je einen der subtraktiven Grundfarbstoffe Blaugrün, Purpur und Gelb verwenden.
Zur Vermeidung von Bleichkopplungen muss in diesem Fall zwischen je zwei Schichtpaketen
eine zusätzliche Trennschicht d) angeordnet werden. Das Verfahren eignet sich aber
auch zur Herstellung von monochromatischen Negativbildern, wobei eine wichtige Anwendung
die Herstellung von negativen Schwarz/Weiss-Bildern betrifft, wie sie durch Verwendung
eines bleichbaren schwarzen Farbstoffs erhalten werden können.
[0039] Eine weitere Verwendung von monochromatischen Negativbildern besteht in der Herstellung
von positiven Schwarzweissbildern. Der Farbstoff der erfindungsgemässen Negativbilder
übernimmt hierbei die Rolle des lichtabsorbierenden Silberhalogenids normaler photographischer
Materialien.
[0040] Bleichbare Farbstoffe, die für das erfindungsgemässe Verfahren geeignet sind, werden
beispielsweise in den US Patentschriften 3 454 402, 3 443 953, 3 804 630, 3 716 368,
3 877 949, 3 623 874, 3 931 142 und 4 051 123 beschrieben.
[0041] Die Zwischenschichten d) (Sperr- und Trennschichten)enthalten im allgemeinen nur
reines Bindemittel, z.B. Gelatine, jedoch keinen Farbstoff und kein Silberhalogenid.
Falls es für die Gesamtschichtenfolge günstig ist, kann aber gegebenenfalls auch eine
bereits vorhandene Emulsionsschicht oder eine Filterschicht als Trennschicht dienen.
Die Trennschicht kann ausser Gelatine noch weitere Zusätze, wie die Farbbleichung
hemmende Stoffe, zusätzliche Bindemittel, wie z.B. wasserlösliche Kolloide oder auch
wasserunlösliche Dispersionspolymerisate enthalten, ferner auch die für den Aufbau
der anderen photographischen Schichten üblichen Zusätze wie Weichmacher, Netzmittel,
Lichtschutzmittel, Filterfarbstoffe, optische Aufheller, UV-Absorber oder Härtungsmittel.
[0042] Als hochempfindliche Silberhalojodidemulsionen (erste Schicht eines Schichtpakets
von der Seite des Lichteinfalls betrachtet) werden normalerweise solche verwendet,
welche Silberchlorid und/oder -bromid und Silberjodid enthalten. Der Jodidgehalt liegt
normalderweise zwischen 0,1 und 10, vorzugsweise 1 und 5 Molprozent, der Rest besteht
aus Silberchlorid und/oder -bromid (z.B. 0 bis 99,9 Molprozent Silber-chlorid und
0 bis 99,9 Molprozent Silberbromid).
[0043] Zur Herstellung dieser Emulsionen wird gewöhnlich Gelatine als Schutzkolloid verwendet;
es können aber auch andere wasserlösliche Schutzkolloide wie Polyvinylalkohol oder
Polyvinylpyrrolidon usw. verwendet werden; ferner kann ein Teil der Gelatine durch
Dispersionen nichtwasserlöslicher hochmolekularer Stoffe ersetzt werden. Gebräuchlich
ist z.B. die Verwendung von Dispersionspolymerisaten aus a,ß-ungesättigten Verbindungen
wie Acrylsäureestern, Vinylestern und -äthern, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid sowi
- aus anderen Gemischen und Copolymerisaten.
[0044] Die Emulsionen können auf übliche Schichtträger für photographisches Aufzeichnungsmaterial
aufgebracht werden. Gegebenenfalls kann ein Gemisch aus mehreren Kolloiden zum Dispergieren
der Silberhalogenide verwendet werden.
[0045] Der Träger kann beispielsweise aus gegebenenfalls pigmentiertem Cellulosetriacetat
oder Polyester bestehen. Wenn er aus Papierfilz besteht, muss dieser beidseitig lackiert
oder mit Polyäthylen beschichtet sein.
[0046] Die Verarbeitung der belichteten Silberfarbbleichmaterialien erfolgt in üblicher
Weise und umfasst die Silberentwicklung, die Farbbleichung, die Silberbleichung und
die Fixierung und anschliessende sowie gegebenenfalls auch zwischen den einzelnen
Stufen liegende Wässerungen (vgl. z.B. deutsche Offenlegungsschrift 2 448 443). Die
Farbbleichung und die Silberbleichung, gegebenenfalls auch die Fixierung, können in
einer einzigen Behandlungsstufe zusammengefasst werden. Es ist auch möglich; Entwicklerverbindungen
oder Entwicklervorläufer in die Emulsionsschichten einzubauen. Man sorgt dabei durch
geeignete Pufferung dafür, dass diese Substanzen in der trockenen Schicht während
der Lagerung inaktiv bleiben. Man benötigt in diesem Fall zur Ingangsetzung der Entwicklung
lediglich ein Aktivatorbad mit hohem pH-Wert, das frei von Entwicklersubstanzen sein
kann.
[0047] Zur Silberentwicklung können Bäder üblicher Zusammensetzung verwendet werden, z.B.
solche, die als Entwicklersubstanz Hydrochinon oder zusätzlich noch l-Phenyl-3-pyrazolidinon,
jedoch keine Silberkomplexbildner enthalten. Ausserdem kann es günstig sein, wenn
das Silberentwicklungsbad, wie in der Schweizerischen Patentschrift 405 929 beschrieben,
noch zusätzlich einen Farbbleichkatalysator enthält. Aktivatorbäder enthalten als
wirksame Substanzen lediglich starke Alkalien und gegebenenfalls weitere Zusätze wie
Puffersubstanzen, Netzmittel usw.
[0048] Als Farbbleichbäder - sofern die Farbbleichung als getrennte Behandlungsstufe durchgeführt
wird - werden mit Vorteil solche verwendet, die neben einer starken Säure, einem wasserlöslichen
Jodid und einem Oxydationsschutzmittel für das Jodid einen Farbbleichkatalysator enthalten.
Kombinierte Farb- und Silberfarbbleichbäder enthalten neben den angegebenen Komponenten
in der Regel noch ein wasserlösliches Oxydationsmittel. Geeignete Farbbleichkatalysatoren
sind in erster Linie Diazinverbindungen, z.B. in den deutschen Auslegeschriften 2
010 280, 2 144 298 und 2 144 297, in der französischen Patentschrift 1 489 460, in
der US-Patentschrift 2 270 118, sowie in der deutschen Offenlegungsschrift 2 448 443
beschrieben.
[0049] Unter starken Säuren sind hier solche zu verstehen, welche dem Farbbleichbad bzw.
dem kombinierten Farb- und Silberbleichbad einen pH-Wert von höchstens 2 verleihen.
Es können also z.B. Salzsäure, Phosphorsäure und insbesondere Schwefelsäure oder Sulfaminsäure
verwendet werden.
[0050] Als wasserlösliches Jodid kann man Alkalijödide verwenden, wie beispielsweise Kaliumjodid
oder Natriumjodid.
[0051] Geeignete Oxydationsmittel sind Nitrosoverbindungen, wie z.B. p-Nitrosodimethylanilin,
Nitroverbindungen, wie z.B. aromatische Nitroverbindungen und vorzugsweise aromatische
Mono- oder Dinitrobenzolsulfonsäuren, z.B. m-Nitrobenzolsulfonsäure.
[0052] Als Oxydationsschutzmittel verwendet man insbesondere Reduktone oder wasserlösliche
Mercaptoverbindungen. Geeignete Reduktone sind insbesondere aci-Reduktone mit einer
3-Carbonyl-endiol-(1,2)-Gruppierung wie Reduktin, Triose-Redukton oder vorzugsweise
Ascorbinsäure.
[0053] Als Mercaptoverbindungen kommen solche der Formel HSA(B)
m infrage, worin A ein aliphatisches, cycloaliphatisches, araliphatisches, aromatisches
oder heterocyclisches Brückenglied, B ein wasserlöslichmachender Rest und m eine ganze
Zahl von höchstens 4 ist (deutsche Offenlegungsschriften 2 258 076, 2 423 819).
[0054] Das Silberfixierbad kann in bekannter und üblicher Weise zusammengesetzt sein. Als
Fixiermittel geeignet ist z.B. Natriumthiosulfat oder vorzugsweise Ammoniumthiosulfat,
gewünschtenfalls mit Zusätzen wie Natriumbisulfit, Natriummetabisulfit und/oder Ammoniumbisulfit
sowie gegebenenfalls Komplexierungsmittel, wie Aethylendiamintetraessigsäure.
[0055] Alle Behandlungsbäder können weitere übliche Zusätze wie z.B. Härtungsmittel, Netzmittel,
optische Aufheller oder UV-Schutzmittel enthalten.
[0056] Im nachfolgenden Beispiel beziehen sich, sofern nicht anders angegeben, Teile und
Prozente auf das Gewicht.
[0057] Beispiel: Auf einen transparenten Polyesterträger werden in der angegebenen Reihenfolge.
folgende Schichten aufgetragen:
1. Eine Schicht, die eine chemisch verschleierte und mit einem Entwicklungsverzögerer
(Inhibitor) behandelte Core-shell-Emulsion mit einem Silbergehalt von 0,8 g/m2, sowie 0,3 g/m2 eines schwarzen bleichbaren Farbstoffs der Formel

enthält.
Die in dieser Schicht verwendete Core-shell-Emulsion wird wie folgt hergestellt:
Eine kubisch-monodisperse Silberbromidemulsion (Kantenlänge 0,55 µ) wird während einer
Stunde bei 60°C mit einer Lösung von 0,01% Natriumformaldehydsulfoxylat (HOCH2SO2Na·2H2O) und 0,001% Goldchlorwasserstoffsäure (HAuCl4) chemisch verschleiert. Durch Zugabe von 3 mg l-Phenyl-5-mercaptotetrazol pro g Silber,
in Form einer 1%igen Lösung, wird die verschleierte Emulsion inhibiert. Auf die so
vorbehandelten Silberbromidkristalle wird eine Silberbromidschale von 0,02 µ Dicke
aufgefällt.
2. Eine Gelatine-Zwischenschicht mit einem Auftragsgewicht von 5 g/m2 Gelatine.
3, Eine grün sensibilisierte Silberjodobromidgelatineemulsionsschicht (95 Mol-% AgBr,
5 Mol-X AgJ) mit einem Auftragsgewicht von 0,8 g Silber/m2.
[0059] Man erhält nach beendeter Verarbeitung ein negatives, d.h. zur Vorlage gegenläufiges
Schwarz-Weiss-Bild von sehr hohem Kontrast (Y≈ 5).
[0060] In der nachfolgenden Tabelle 1 sind die gemessenen Transmissionsdichten wiedergegeben:

1. Verfahren zur Herstellung negativer Farbbilder nach dem Silberfarbbleichverfahren,
durch Belichtung eines photographischen Silberfarbbleichmaterials, Silberentwicklung,
Farbbleichung, Silberbleichung und Fixierung, wobei die Silberbleichung gegebenenfalls
mit der Farbbleichung und/oder der Fixierung in einem einzigen Behandlungsbad kombiniert
werden kann, dadurch gekennzeichnet, dass das photographische Silberfarbbleichmaterial
aus einem Träger mit mindestens einem Schichtpaket von je drei Schichten besteht,
wobei jedes Schichtpaket, von der Seite des Lichteinfalls betrachtet,
a) eine erste Schicht, die eine hochempfindliche, gegebenenfalls spektral sensibilisierte
Silberhalojodidemulsion enthält,
b) eine weder Silberhalogenid noch Bildfarbstoff enthaltende Zwischenschicht und
c) eine dritte Schicht enthält, die einen bleichbaren Bildfarbstoff und eine jodidfreie
oder jodidarme Core-shell-Emulsion enthält, deren Partikel aus einem oberflächenverschleierten
und gegebenenfalls mit einem Entwicklungsverzögerer behandelten Silberhalogenidkern
und einer diesen umhüllenden Silberhalogenidschale bestehen, wobei sich diese Emulsion
durch Einwirkung eines Entwicklers spontan bis zur Maximaldichte entwickeln lässt,
dass das photographische Material, falls es aus mehr als einem Schichtpaket besteht,
gegebenenfalls zwischen den Schichtpaketen Zwischenschichten d) enthält, und
dass die Entwicklung in einer von Silberkomplexbildner freien Entwicklerlösung erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass Kern und Schale eines Core-shell-Partikels
aus Silberbromid oder Silberchlorobromid mit einem Gehalt von höchstens 20 mol% Silberchlorid
und höchstens 1,0 Mol% Silberjodid bestehen.
3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Kern eines
Core-shell-Partikels durch Vorbelichtung oder durch chemische Behandlung vor dem Aufbringen
der Schale verschleiert und gegebenenfalls mit einem Entwicklungsverzögerer behandelt
wird.
4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der verschleierte
Kern eines Core-shell-Partikels mit einer unverschleierten Silberhalogenidschale mit
einer Dicke zwischen 50 und 1000 A, vorzugsweise 100 bis 250 A, umgeben wird.
5. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein trichromatisches
Material verwendet wird, das aus drei aus je drei Schichten bestehenden Schichtpaketen
mit je einem blaugrünen, einem purpurfarbenen und einem gelben Bildfarbstoff in den
Schichten c) mit gegebenenfalls zwischen den Schichtpaketen angeordneten Zwischenschichten
d) besteht.
6. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Silberhalojodidemulsionen
0 bis 99,9 Mol% Silberchlorid, 0 bis 99,9 Mol% Silberbromid und 0,1 bis 10, vorzugsweise
1 bis 5 Mol% Silberjodid enthalten.
7. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
eine der innerhalb der Schichtpakete liegenden Zwischenschichten b) und/oder der zwischen
den Schichtpaketen liegenden Zwischenschichten d) ausser dem Bindemittel weitere Substanzen
wie Bleichhemmer, Filterfarbstoffe, Lichtschutzmittel, optische Aufheller, Weichmacher
, UV-Absorber oder Netzmittel enthält.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass in mindestens
einer der Schichten des photographischen Materials eine Entwicklersubstanz oder ein
Entwicklervorläufer eingelagert wird, und dass in diesem Fall für die Entwicklung
statt eines Entwicklerbads ein stark alkalisches Aktivatorbad verwendet wird.
9. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass eine Entwicklerlösung
verwendet wird, die zur Steuerung der Kinetik der Spontanentwicklung 2 bis 100 g/Liter
eines Alkalimetall-oder Ammoniumsulfits enthält.
10. Photographisches Silberfarbbleichmaterial zur Herstellung negativer Farbbilder,
dadurch gekennzeichnet, dass es aus einem Träger mit mindestens einem Schichtpaket
aus je drei Schichten besteht, wobei jedes Schichtpaket, von der Seite des Lichteinfalls
betrachtet,
a) eine erste Schicht, die eine hochempfindliche, gegebenenfalls spektral sensibilisierte
Silberhalojodidemulsion enthält,
b) eine weder Silberhalogenid noch Bildfarbstoff enthaltende Zwischenschicht und
c) eine dritte Schicht enthält, die einen bleichbaren Bildfarbstoff, und eine jodidfreie
oder jodidarme Core-shell-Emulsion enthält, deren Partikel aus einem oberflächenverschleierten
und gegebenenfalls mit einem Entwicklungsverzögerer behandelten Silberhalogenidkern
und einer diesen umgebenden Silberhalogenidschale bestehen, und, falls das Material
mehr als ein Schichtpaket enthält, gegebenenfalls zwischen den Schichtpaketen Zwischenschichten
d) enthält.
11. Verwendung des photographischen Silberfarbbleichmaterials nach Anspruch 10 zur
Herstellung photographischer negativer Farbbilder.
12. Die nach dem Verfahren gemäss den Ansprüchen 1 bis 9 hergestellten Farbbilder.