(19)
(11) EP 0 044 899 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
03.02.1982  Patentblatt  1982/05

(21) Anmeldenummer: 80890086.4

(22) Anmeldetag:  28.07.1980
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)3E01F 8/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
BE CH FR GB IT LI LU NL SE

(71) Anmelder: Fuchs, Peter, Dipl.-Ing.
A-5082 Grödig Salzburg (AT)

(72) Erfinder:
  • Fuchs, Peter, Dipl.-Ing.
    A-5082 Grödig Salzburg (AT)

(74) Vertreter: Binder, Otto, Dipl.-Ing. 
Stallburggasse 2
1010 Wien
1010 Wien (AT)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Wand, insbesondere Schallschutzwand


    (57) Die insbesondere als Schallschutzwand geeignete Wand besteht aus langgestreckten Fertigteilen (1), die an den beiden Außenseiten der Wand in Schachbrettverbänden gegeneinander versetzt mit ihren Enden übereinanderliegend verlegt nach außen hin offene Kammern zur Aufnahme eines Füllmateriales (5) bilden. Die Schachbrettverbände der beiden Außenseiten der Wand sind gegeneinander versetzt angeordnet und stehen miteinander in formschlüssiger Verbindung.
    Die Fertigteile können beispielsweise einen winkelförmigen Querschnitt aufweisen, wobei sie mit ihren horizontalen Schenkeln (2) wandeinwärtsweisend verlegt sind und ihre vertikalen Schenkel (3) die beiden Wandaußenseiten bilden, an denen zwischen diesen Schenkeln (3) das Füllmaterial (5) der Kammern in einer Schachbrettanordnung zutagetritt.
    Zur formschlüssigen Verbindung besitzen die Fertigteile (1) an ihren übereinanderliegenden Enden querverlaufende Endwandungen mit wandeinwärts ausragenden Randteilen, mittels derer die Fertigteile (1) der einander gegenüberliegenden Wandaußenseiten einander überlappen und miteinander kuppelbar sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine aus Fertigteilen und einem Füllmaterial bestehende gegliederte Wand, ins= besondere eine Schallschutzwand.

    [0002] Solche Wände haben sich in der Praxis bereits außer= ordentlich gut bewährt und haben neben dem Effekt der für sie charakteristischen, infolge ihrer offenen Gliederung gewonnenen Schallschluckfähigkeit auch noch den zusätzlichen Vorteil, daß sie - bei Ver= wendung vegetationsfähigen Schüttmateriales - bewachsen und umweltfreundlich begrünt werden können, wodurch nicht nur ästhetische Effekte erzielt werden, sondern auch das Schallschluckvermögen der Wand noch erheblich gesteigert wird.

    [0003] Schwierigkeiten ergaben sich bei solchen Wänden fall= weise nur durch örtliche Setzungen bzw. durch Verwendung eines ungeeigneten Materiales zur Füllung der von den Fertigteilen gebildeten Kammern. Weiters gab es allen= falls auch gewisse Probleme bei der Erstellung solcher, meist als kammernbildendes Raumgitter ausgebildeten Bau= werke, wenn hiefür nur ein vergleichsweise schmaler Raum, z.B. längs eines bestehenden Verkehrsweges, zur Verfügung stand.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Wand der eingangs bezeichneten Gattung zu schaffen, die auch auf einer verhältnismäßig schmalen Grundfläche, z.B. längs eines Verkehrsweges, raumsparend errichtet werden kann und dennoch sowohl eine hohe Standfestigkeit als auch eine hohe Sicherheit gegen Setzungen aufweist.

    [0005] Insbesondere ist es ein Ziel der Erfindung, den mit Füllmaterial zu füllenden Raum kontinuierlich von der Oberseite der Wand bis zu deren Basis durchlaufen zu lassen.

    [0006] Diese Ziele der Erfindung werden ihren wesentlichsten Merkmalen zufolge dadurch erreicht, daß langestreckte Fertigteile Verwendung finden, die an den beiden Außen= seiten der Wand in Schachbrettverbänden gegeneinander versetzt mit ihren Enden übereinanderliegend verlegt nach außen hin offene Kammern zur Aufnahme des Füll= materiales bilden.

    [0007] Besonders vorteilhaft erweist sich eine Ausführungsform, derzufolge die Schachbrettverbände der beiden Außen= seiten der Wand gegeneinander versetzt angeordnet sind und miteinander in formschlüssiger Verbindung stehen.

    [0008] Diese Verlegungsweise ermöglicht es dem Füllmaterial, innerhalb des Fertigteilverbandes kontinuierlich von oben bis zur Basis nachzurinnen, sofern örtliche Setzun= gen erfolgen, und die unerwünschte Ausbildung von Öffnun= gen im Wandverband wird zuverlässig verhindert. Darüber hinaus ergibt sich eine besonders innige Verbindung der Bestandteile der als Verbundkörper ausgebildeten Wand, die infolge der Gestaltung ihrer Fertigteile einen vergleichsweise sehr geringen Raumbedarf hat.

    [0009] Die offene, gegliederte, akustisch vorteilhafte Gestaltung der Wandaußenseiten ist dadurch gewährlei= stet, daß die übereinanderliegenden Fertigteile schachbrettartig mit den offenen Feldern, in denen das Füllmaterial frei zutage tritt, abwechseln.

    [0010] Die Fertigteile können im Rahmen der Erfindung bei= spielsweise einen winkelförmigen Querschnitt auf= weisen, wobei sie mit ihren horizontalen Schenkeln wandeinwärtsweisend verlegt sind und ihre vertikalen Schenkel die beiden Wandaußenseiten bilden, an denen zwischen diesen Schenkeln das Füllmaterial der Kammern in einer Schachbrettanordnung zutagetritt.

    [0011] Zweckmäßigerweise verlaufen bei dieser Anordnung die wandeinwärts gerichteten freien Ränder der horizontalen Schenkel übereinanderliegender, mit ihren offenen Kammern im Wechsel nach den einander gegenüberliegenden Wandaußenseiten gerichteter Fertigteile zumindest an= nähernd in der gleichen vertikalen Ebene, vorzugsweise in der vertikalen Mittelebene der Wand. Bei dieser Aus= bildung ergibt sich die beste Gewichtsverteilung bei hohem Füllmaterialanteil im Wand-Verband.

    [0012] In ihrer Längsrichtung sind die Fertigteile zu Scharen aneinandergereiht, in welchen ihre horizontalen Schenkel im Wechsel nach der einen oder anderen der beiden Wand= außenseiten weisen und die vertikalen Schenkel im Wechsel die eine oder andere Wandaußenseite bilden. Solcherart wird eine erfindungsgemäße Wand von dem zwischen den Fertigteilen gebildeten, vom Füllmaterial gefüllten Raum von der Oberseite bis zur Basis konti= nuierlich durchsetzt.

    [0013] Weitere wichtige Erfindungsmerkmale beziehen sich auf die Längs- und Querverbindung der den Wandverband bildenden Fertigteile.

    [0014] Nach einer bevorzugten Ausführungsform des Verbandes überlappen die Fertigteile in jedem einer Wandaußen= seite zugeordneten Verband einander in Längsrichtung mit Endwandungen, die quer zu dieser Längsrichtung verlaufen. Zur Querverbindung der die beiden Wand= außenseiten verkörpernden Schachbrett-Verbände er= streckt sich dann ein ausragender Randteil jeder End= wandung aneinem Ende jedes Fertigteiles über die obere, an dem anderen Ende hingegen über die untere Hälfte der Höhe des Fertigteiles, so daß bei mit solchen verschiedenen Randteilen aneinanderstoßenden Fertig= teilen einer horizontalen Schar diese Randteile übereinander zu liegen kommen und gegebenenfalls durch einen in fluchtende vertikale Ausnehmungen der Randteile einführbare Bolzen od.dgl. Verbindungsorgane gelenkig miteinander kuppelbar sind.

    [0015] Der besseren Verständlichkeit halber werden weitere Erfindungsmerkmale nachstehend an Hand der Zeichnungen erläutert, welche ein Ausführungsbeispiel des Erfin= dungsgegenstandes lediglich beispielsweise veranschau= lichen.

    [0016] Es zeigt die

    Figur 1 einen Querschnitt durch die Wand, die

    Figur 2 ist eine Draufsicht auf einen einzelnen Fertigteil, die

    Figur 3 zeigt dessen Seitenansicht und die

    Figur 4 ist die Stirnansicht zweier mit ihren End= wandungen miteinander verbundener Fertigteile.



    [0017] Jeder Fertigteil 1 besitzt beim dargestellen Ausfüh= rungsbeispiel einen horizontalen Schenkel 2 und einen vertikalen Schenkel 3. Wie die Figur 1 zeigt, sind diese Fertigteile mit ihren horizontalen Schenkeln 2 im Wechsel nach der einen oder anderen der beiden einander gegenüberliegenden Wandaußenseiten weisend verlegt. Dabei bilden ihre vertikalen Schenkel 3 gleich= falls im Wechsel die eine oder die andere dieser beiden Wandaußenseiten.

    [0018] Die Zeichnung zeigt ferner, daß die wandeinwärts gerichteten freien Ränder 2' der horizontalen Schenkel 2 übereinanderliegender, mit ihren offenen Kammern nach einander gegenüberliegenden Wandaußenseiten gerichteter Fertigteile 1 in der vertikalen Mittelebene 4 der Wand verlaufen. Dadurch ergibt sich für das Füllmaterial 5 ein kontinuierlich von oben nach unten durchlaufender Füllraum, an dessen jeweils seitwärts, gegen die Wandaußenseitenhin offenen Flanken sich das Füllmaterial 5 in den von den Fertigteilen 1begrenzten, schachbrettartig angeordneten Kammern frei abböschen kann.

    [0019] Bei allfälligen örtlichen Setzungen rinnt das Füll= material 5 zwangsläufig nach und es können keine die Wand durchsetzenden und deren Standsicherheit beein= trächtigenden Öffnungen im Wandverband auftreten.

    [0020] Aus den Figuren 2 bis 4 ist die Längs- und Querver= bindung der Fertigteile untereinander ersichtlich:

    Die Fertigteile 1 überlappen sich in jeder horizontalen Schar in Längsrichtung mit ihren Endwandungen 6, und zwar weist jedes Element an seinen beiden Enden eine quer zu dessen Schenkeln 2 und 3 verlaufende Endwandung 6 auf, die bei den übereinander verlegten Fertigteilen des Wandverbandes fluchten. In etwa zylindrisch ge= stalteten, ösenförmigen Randteilen 7 dieser Endwandungen 6 sind Ausnehmungen 8 vorgesehen. Diese Randteile 7 ragen über die vom freien Rand 2' des horizontalen Schenkels 2 jedes Fertigteiles 1 bestimmte Vertikal= ebene aus und erstrecken sich an einem Ende des Fertigteiles 1 über die obere, am anderen Ende hingegen über die untere Hälfte der Höhe des Fertigteiles l.



    [0021] Mit derart verschieden gestalteten Endwandungen 6 aneinanderstoßende Fertigteile 1 einer horizontalen Schar kommen diese Randteile 7 übereinander zu liegen und sind gegebenenfalls durch einen in die sodann fluchtenden vertikalen Ausnehmungen 8 dieser Randteile 7 einführbaren Bolzen od.dgl. miteinander kuppelbar. Diese Ausnehmungen 8 befinden sich jeweils etwa in der durch den freien Rand 2' des Schenkels 2 verlaufenden Vertikalebene.

    [0022] Die Bolzen 9 od.dgl. können sich über mehrere über= einanderliegende Scharen von Fertigteilen 1 erstrecken, vorzugsweise erstrecken sie sich über die gesamte Höhe der Wand.

    [0023] Zur Ausbildung einer ebenen Wandkrone können platten= förmige bzw. bohlenförmige Abschlußelemente 10 ver= wendet werden, wie sie aus der Figur 1 ersichtlich sindo.


    Ansprüche

    1. Aus Fertigteilen (1) und einem Füllmaterial (5) bestehende gegliederte Wand, insbesondere Schallschutz= wand, gekennzeichnet durch langgestreckte Fertigteile (l), die an den beiden Außenseiten der Wand in Schachbrettverbänden gegeneinander versetzt mit ihren Enden übereinanderliegend verlegt nach außen hin offene Kammern zur Aufnahme des Füllmateriales (5) bilden.
     
    2. Wand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schachbrettverbände der beiden Außenseiten der Wand gegeneinander versetzt angeordnet sind und miteinander in formschlüssiger Verbindung stehen.
     
    3. Wand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fertigteile (1) einen winkelförmigen Quer= schnitt aufweisen, wobei sie mit ihren horizontalen Schenkeln (2) wandeinwärtsweisend verlegt sind und ihre vertikalen Schenkel (3) die beiden Wandaußenseiten bilden, an denen zwischen diesen Schenkeln (3) das Füllmaterial (5) der Kammern in einer Schachbrett= anordnung zutagetritt.
     
    4. Wand nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die wandeinwärts gerichteten freien Ränder der hori= zontalen Schenkel (2) übereinanderliegender, mit ihren offenen Kammern im Wechsel nach den einander gegen= überliegenden Wandaußenseiten gerichteter Fertigteile (1) zumindest annähernd in der gleichen vertikalen Ebene, vorzugsweise in der vertikalen Mittelebene (4) der Wand verlaufen.
     
    5. Wand nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnete daß die Fertigteile (1) in ihrer Längsrichtung zu Scharen aneinandergereiht sind, in welchen ihre horizontalen Schenkel (2) im Wechsel nach der einen oder anderen der beiden Wandaußenseiten weisen und die vertikalen Schenkel (3) im Wechsel die eine oder andere Wandaußenseite bilden.
     
    6. Wand nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß sie von dem zwischen den Fertig= teilen (1) gebildeten, vom Füllmaterial (5) gefüllten Raum von der Oberseite bis zur Basis kontinuierlich durchsetzt ist.
     
    7. Wand nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fertigteile (1) in jedem einer Wandaußenseite zugeordneten Verband einander in Längsrichtung mit Endwandungen (6) überlappen, die quer zu dieser Längsrichtung verlaufen.
     
    8. Wand nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sich ein ausragender Randteil (7) jeder Endwandung (6) an einem Ende jedes Fertigteiles (1) über die obere, am anderen Ende hingegen über die untere Hälfte der Höhe des Fertigteiles (1) erstreckt, so daß bei mit solchen verschiedenen Randteilen (7) aneinander= stoßenden Fertigteilen (1) einer horizontalen Schar diese Randteile (7) übereinander zu liegen kommen und gegebenenfalls durch einen in fluchtende vertikale Ausnehmungen (8) der Randteile (7) einführbare Bolzen (9) od.dgl. Verbindungsorgan gelenkig miteinander kuppelbar sind.
     
    9. Wand nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die zur Aufnahme der Bolzen (9) od.dgl. vorgesehenen Ausnehmungen (8) in etwa ösenförmig gestalteten Rand= teilen (7) der Endwandungen (6) verlaufen, die über die vom freien Rand des horizontalen Schenkels (2) jedes Fertigteiles (1) bestimmte Vertikalebene aus= ragen, wobei sich die Ausnehmung (8) jeweils vorzugs= weise etwa in dieser Vertikalebene befindet.
     
    10. Wand nach Anspruch 8 oder 9, gekennzeichnet durch z.B. bolzenförmige Verbindungsorgane, die sich durch die Randteile (7) mehrerer übereinanderliegender Scharen von Fertigteilen (1), vorzugsweise über die gesamte Höhe der Wand, erstrecken.
     




    Zeichnung










    Recherchenbericht