[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Traversiervorrichtung für eine Schneidmaschine
für ein synthetisches Filamentkabel mit einem eine Schneidlinie definierenden, aus
einer Schneidwalze und einer Druckwalze bestehenden Schneidwalzenpaar, wobei die Schneidwalze
auf ihrer Oberfläche eine schraubenlinienförmig aufgewundene Schneidkante aufweist,
und mit einer in Laufrichtung des Materials vor der Schneidlinie liegenden, parallel
zur Schneidlinie traversierenden Kabelführung, auf welcher das Filamentkabel als breit
ausgelegtes Band beidseitig geführt wird, und welche die Traversierbewegung mittels
Eingreifen in die mantelseitige Führungsnut einer rotierenden Nutentrommel durchführt.
[0002] Eine Schneidmaschine für ein synthetisches Filamentkabel, oft auch Schneid-Convertor
genannt, dient zur Umwandlung der endlosen Filamente der synthetischen Filamentkabel
in für die Verarbeitung in der Kammgarn-Spinnerei geeignete Stapelfasern. Dabei ist
es spinntechnisch erwünscht, dass alle Fasern nicht die gleiche Faserlänge aufweisen,
sondern dass die Faserlänge innerhalb eines bestimmten Bereiches variiert. Man redet
in diesem Zusammenhang von Faserschaulinien, und man unterscheidet in der Praxis zwischen
der Faseranzahlschaulinie und der Fasergewichtschaulinie.
[0003] Die Faserschaulinie ist das Diagramm der Faserlänge in Funktion des prozentualen
Anteils der Fasern im Faserverband und zwar anzahlmässig, bzw. gewichtsmässig, berechnet.
Die Ueberlegungen der vorliegenden Erfindung beziehen sich alle auf die Faseranzahlschaulinie.
Es hat sich nun gezeigt, dass beim Schneiden von synthetischen Filamentkabeln die
besten spinntechnologischen Eigenschaften erreicht werden, wenn die Faseranzahlschaulinie
des geschnittenen Fasermaterials eine ganz bestimmte Gesetzmässigkeit erfüllt; nämlich
wenn die Faseranzahlschaulinie im wesentlichen einen linearen Verlauf aufweist, ähnlich
dem Verlauf z.B. gewisser Naturfasern, wie z.B. bestimmter Wolltypen. Der Verlauf
der Faseranzahlschaulinie eines geschnittenen Faserkabels kann nun in verschiedener,
bekannter Art und Weise beeinflusst werden, wie z.B. durch Benutzung einer mehrgängigen
Schneidwalze mit unterschiedlicher Steigung der Messer, z.B. nach der japanischen
Patentanmeldung Nr. Sho 37-14431, oder durch Verwendung einer Traversiervorrichtung
für das Filamentkabel wie nach dem Oberbegriff der vorliegenden Erfindung. Die erstzitierte,
bekannte Methode weist den Nachteil auf, dass nur eine beschränkte Anpassungsfähigkeit
zur Verfügung steht, da durch die Kabeleinlaufbreite nur die Neigung der Faseranzahlschaulinie
bestimmt werden kann und somit für verschiedene Mittelstapel auch verschiedene Scheidwalzen
benötigt werden. Dazu sind solche Schneidwalzen mit unterschiedlicher Steigung des
oder der Messer komplizert und teuer.
[0004] Bei den aus der Praxis bekannten Lösungen nach dem Oberbegriff dieser Erfindung wird
die Anwendung einer Nutentrommel für die Bewegung der Traversiervorrichtung vorgeschlagen,
bei welcher die Form der Abwicklung der Führungsnut entweder einer sinusförmigen Kurve
entspricht oder. einen linearen Verlauf, ev. mit verschiedener Steigung, aufweist.
Diese bekannten Formen der Abwicklung der Führungsnut weisen den Nachteil auf, dass
die damit erhaltene Faseranzahlschaulinie zu stark von der optimal anzustrebenden
Faseranzahlschaulinie mit linearem Verlauf abweicht. Die Folge dieser ungünstigen
Faseranzahlschaulinien ist dann eine schlechte Qualität der Produkte.
[0005] Die vorliegende Erfindung setzt sich zur Aufgabe, bei einer Traversiervorrichtung
für eine Schneidmaschine nach dem obenerwähnten Oberbegriff die Nachteile des vorher
zitierten Standes der Technik zu beseitigen und eine Nutentrommel für die Traversiervorrichtung
vorzuschlagen, durch welche das Schneiden des Filamentkabels in Fasern mit optimaler,
linearer Faseranzahlschaulinie gewährleistet wird. Diese Aufgabe wird mit einer Traversiervorrichtung
nach den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
[0006] Weitere vorteilhafte Ausführungsformen werden in den Ansprüchen 2 bis 5 beschrieben.
[0007] Im folgenden sei die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen und der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 die Traversiervorrichtung in einer schematischen, stark vereinfachten Darstellung.
Fig. 2 drei Abwicklungen a bis c von Formen der Führung der Nutentrommel nach dem
Stand der Technik.
Fig. 3 die den drei Abwicklungen a bis c der Fig. 2 entsprechenden Faseranzahlschaulinien
A bis C sowie die der Form der Führungsnut nach Fig. 4 entsprechende Faseranzahlschaulinie
D mit linearem, optimalem Verlauf.
Fig. 4 die Abwicklung der Form der Führungsnut nach der Erfindung graphisch für einen
bestimmten Spezialfall, bei welchem die gewünschte, kürzeste Stapellänge Lmin gleich der mit einer bestimmten Schneidwalze minimal erreichbaren Stapellänge ist.
Fig. 5 eine Variante der erfindungsgemässen Traversiervorrichtung mit zwei durch eine
einzige Nutentrommel angetriebenen Traversiervorrichtungen für zwei zugeführte Filamentkabel.
Fig. 6 eine weitere Variante der erfindungsgemässen Traversiervorrichtung mit zwei
je durch eine eigene Nutentrommel angetriebenen Traversiervorrichtungen für zwei zugeführte
Filamentkabel.
[0008] In Fig. l werden mit 1 die Scheidwalze und mit 2 die Druckwalze eines an sich bekannten
Scheidwalzenpaares bezeichnet. An ihrer Berührungslinie, wo das zwischen ihnen hindurchgezogene
Filamentkabel 3 in Stapelfasern geschnitten wird, definieren die zwei Walzen 1 und
2 eine Schneidlinie f. Die Schneidwalze 1 weist auf ihrer Oberfläche schraubenlinienförmig
aufgewundene, in gleicher Distanz zueinander parallel verlaufende Schneidkanten p
mit einem Steigungswinkel α auf.
[0009] Das Filamentkabel 3, welches sich in der Richtung des Pfeils m bewegt und von entsprechenden,
nicht gezeigten Mitteln als breit ausgelegtes Kabel gespeist bzw. befördert wird,
besteht vor dem Walzenpaar 1/2 aus einer sehr grossen Anzahl von endlosen Filamenten,
welche im Kabelverband zueinander streng parallel liegen. Nach Verlassen des Walzenpaares
1/2, bzw. der Schneidlinie f, besteht nun das Kabel 3a aus gestaffelt angeordneten,
trapezförmigen (zumindest in 1. Annäherung) Faserscharen 4a,4b,4c usw., welche voneinander
prinzipiell ganz durchgetrennt sind und somit dem Kabel 3a jeden Zusammenhalt nehmen
sollten. In Wirklichkeit bleibt jedoch auch dem geschnittenen Kabel 3a ein gewisser
Zusammenhalt, sodass es auch nach der Schneidoperation als breites, zusammenhängendes
Faservlies vorliegt und weiter transportiert werden kann.
[0010] Damit man eine Neigung der Faseranzahlschaulinie erhält, muss das Filamentkabel 3
gegenüber dem Walzenpaar 1/2 eine Traversierbewegung machen. Es ist nun bekannt, die
Traversierbewegung des Filamentkabels 3 mittels einer in einem Abstand a von der Scheidlinie
f (in Transportrichtung des Filamentkabels 3 gesehen) gelegenen Kabelführung 5 durchzuführen.
Die Kabelführung 5 besteht im wesentlichen aus einem waagrechten Stab 6, welcher zwei
nach oben gerichtete Seitenführungen 7, z.B. in der Form eines kurzen Stiftes, trägt.
Der Abstand zwischen den zwei Seitenführungen 7, welcher einstellbar sein kann (nicht
gezeigt), wird dabei so gewählt, dass das Filamentkabel 3 auf dem zwischen den zwei
Seitenführungen 7 liegenden Stabstück in breit ausgelegter Form, d.h. als geschlossenenes
Kabel, beidseitig satt geführt wird. Das Filamentkabel 3 muss also seitlich so geführt
werden, dass es jeder seitlichen Verschiebung der Kabelführung 5 folgt, ohne jedoch
an den Seitenführungen zusammengestaucht zu werden.
[0011] Die seitliche Verschiebung der Kabelführung 5 wird nach einer bekannten Methode durch
Eingreifen des Stabes 6, z.B. mittels einer mit ihm verbundenen Rolle 8, in die mantelseitige
Führungsnut 9 einer rotierenden Nutentrommel 10, realisiert. Es sei aber hier schon
bemerkt, dass anstatt einer Nutentrommel 10 jede andere Art von Kurvenführung, Gelenkvielecken,
usw., im Rahmen dieser Erfindung an sich denkbar ist.
[0012] Die vorliegende Erfindung beruht nun auf der Erkenntnis, dass die Traversierbewegung
nicht nur für den obgenannten Zweck nützlich ist, sondern dass sie auch einen entscheidenden
Einfluss auf die Form der Faseranzahlschaulinie der geschnittenen Fasern ausübt.
[0013] Die Fig. 2 a) bis c) zeigen drei Abwicklungen der Form der Führungsnut 9 der Nutentrommel
10, die aus der Praxis bekannt sind.
[0014] Fig. 2 a) zeigt dabei einen sinusförmigen Verlauf der Führungsnut, Fig. 2 b) einen
einfachen linearen Verlauf, während in Fig. 2 c) der Fall gezeigt wird, bei welchem
die Geschwindigkeit der Traversierbewegung an den Umkehrpunkten der Bewegung gegenüber
der durchschnittlichen Traversiergeschwindigkeit erhöht werden soll. Diese drei Formen
der Führungsnut 9 sind in der Praxis überall bekannt und werden vor allem im Zusammenhang
mit traversierenden Fadenführern für die Ablage einer längsorientierten Faserbahn,
wie z.B. einem Garn oder einer Lunte, auf der Oberfläche einer Spule verwendet. Solche
Nutenformen wurden also besonders im Hinblick auf die Probleme der Spulenbildung (z.B.
die Notwendigkeit, Materialansammlungen an den Spulenrändern zu vermeiden, weshalb
eine höhere Geschwindigkeit des Fadenführers an den Umkehrpunkten, wie in Fig. 2 c
gezeigt, angewendet wird) entwickelt und gestatten durchaus, solche Probleme zu bewältigen.
Diese Nutenformen wurden aber bisher auch bei der den Gegenstand dieser Erfindung
bildenden Schneidmaschine verwendet, ohne dabei zu berücksichtigen, dass hier die
Traversierung des Filamentkabels 3 ganz andere Anforderungen erfüllen muss. Die seitliche
Verschiebung des Filamentkabels 3 bewirkt nämlich immer eine Korrektur der durch die
Distanz zwischen zwei sich auf der Scheidwalzenoberfläche folgenden Messern erhaltenen
Länge der geschnittenen Fasern, womit die Faseranzahlschaulinie des geschnittenen
Fasermaterials beeinflusst wird.
[0015] Fig. 3 zeigt die drei den Formen der Führungsnut nach den Fig. 2 a) bis c) entsprechenden
Faseranzahlschaulinien A bis C verglichen mit der erfahrungsgemäss optimalen Faseranzahlschaulinie
D mit linearem Verlauf. Wie ersichtlich, weichen alle Kurven A bis C mehr oder weniger
ausgeprägt vom optimalen Verlauf D ab. Dies spiegelt sich unweigerlich in der Qualität
der mit den entsprechenden geschnittenen Fasern hergestellten Produkte wieder.
[0016] Die vorliegende Erfindung gibt nun eine klare Lehre über die Form der Führungsnut
9, welche einer Faseranzahlschaulinie mit linearem Verlauf D wie in Fig. 3 entspricht.
Um diese zu errreichen, soll nämlich die Form der Abwicklung in einer Ebene der Führungsnut
9 entsprechend der Formel des Anspruches 1 liegen.
[0017] In Fig. 4 wurde die Formel des Anspruches 1 für einen bestimmten Spezialfall, nämlich
wenn die gewünschte kürzeste Stapellänge L
min gleich der mit einer bestimmten Schneidwalze minimal erreichbaren Stapellänge sein
soll und die gewünschte mittlere Stapellänge H gleich der Scheidwalzenstapellänge
L entspricht, graphisch konstruiert. H muss iedoch nicht qleich L sein, denn die mittlere
Stapellänge H wird nicht durch die Scheidwalze, sondern durch

bestimmt. Das bedeutet, dass die mittlere Stapellänge H verschieden von L sein kann
und somit z.B. auf einer 88er-Schneidwalze (L = 88) je nach Kurvenform beliebige mittlere
Stapellängen zwischen 70 und 90 mm geschnitten werden können. Es ist iedoch vorteilhaft,
wenn H =

im näheren Bereich von

gewählt wird.
[0018] Die zwei gegenüber der mit dem Pfeil m (entsprechend der Darstellung der Fig. 1)
dargestellten, in Transportrichtung des Materials einen Winkel α = Schneidkantensteigungswinkel
einschliessenden Linien p
l und p
2 stellen zwei auf der Oberfläche der Schneidwalze nebeneinander angebrachte Messer
dar, deren Distanz zueinander mit T bezeichnet wird.
[0019] Die Form der Führungsnut wurde nun in Fig. 4 für den Spezialfall graphisch konstruiert,
bei welchem die minimale Faserlänge L
min gleich der Messerdistanz T ist (L
min=T). Dies entspricht dem Fall, in welchem die Fasern in einem bestimmten Moment der
Traversierbewegung senkrecht zu den Schneidkanten geschnitten werden.
[0020] Wenn H und L
min gegeben bzw. gewählt wurden, kennt man automatisch auch L
max. Weiter ist in Fig. 4 mit f die Schneidlinie zwischen dem Schneidwalzenpaar 1/2 und
mit der Linie g die Lage der Kabelführung 5 dargestellt. Die Distanz zwischen den
Linien f und g wird (entsprechend der Formel des Anspruchs 1) mit a bezeichnet.
[0021] Die Konstruktion der Kurve b in Funktion des Zentriwinkel ϑ der abgewickelten Trommeloberfläche
geht aus der graphischen Darstellung hervor, wobei ϑ nur zwischen 0 und 180
0 variiert, sodass nur die Hälfte der abgewickelten Trommeloberfläche bzw. der Abwicklung
der Führungsnut 9 dargestellt wird. Die andere Hälfte ist dann natürlich spiegelbildlich.
[0022] Die in Anspruch 1 angegebene Formel für b gestattet nun, die Form der Abwicklung
der Führungsnut zu berechnen, ohne sich auf eine graphische Darstellung abstützen
zu müssen. Die Zusammenhänge zwischen der gezeigten graphischen Konstruktion der Kurve
b = f (ϑ) nach dem Beispiel der Fig. 4 und der mathematischen Formel des Anspruches
1 sind jedem Mathematiker klar ersichtlich und müssen hier nicht weiter erklärt werden.
[0023] Selbstverständlich kann sowohl graphisch als auch rechnerisch die Form der Abwicklung
der Führungsnut 9 auch für den Fall, dass L
min>T gilt, konstruiert bzw. berechnet werden.
[0024] Die der nach der Formel des Anspruches 1 berechnete bzw. nach dem Beispiel der Fig.
4 graphisch konstruierte Form der Führungsnut 9 entsprechende Faseranzahlschaulinie
weist dann einen linearen Verlauf auf, wie in Fig. 3 mit D dargestellt.
[0025] Wenn nun, wie im Beispiel der Fig. l, ein einziges Filamentkabel 3 dem Schneidwalzenpaar
1/2 zugeführt wird, ist es klar, dass die Länge der geschnittenen Fasern je nach Lage
der Kabelführung 5 variiert: ist die Kabelführung 5 in ihrer extremen linken Lage,
dann werden die längsten Fasern geschnitten (vergl. Fig. 4), während, wenn die Kabelführung
5 die extreme rechte Lage erreicht, die kürzesten Fasern entstehen. Anders gesagt:
obwohl die Faseranzahlschaulinie der Fasern im geschnittenen Filamentkabel 3a optimal,
d.h. linear ist, ist die räumliche Verteilung der Fasern in Längsrichtung des Kabels
3a extrem periodisch, mit einer Periodizität, welche derjenigen der Traversierbewegung
der Kabelführung 5 entspricht. Um diesen Nachteil zu beseitigen, empfiehlt es sich,
mehr als ein einziges Filamentkabel, z.B. zwei gemeinsam über verschiedene, phasenverschobene,
traversierende Kabelführungen dem Schneidwalzenpaar 1/2 zuzuführen. Es ergibt sich
somit automatisch ein sog. Doubliereffekt, bei welchem eine Zone eines ersten Filamentkabels
mit kurzen Fasern mit einer Zone eines zweiten Filamentkabels mit langen Fasern überlappt
wird. In jedem Querschnitt des überlappten Filamentkabels sind somit praktisch Fasern
verschiedener Länge vorhanden.
[0026] Die Fig. 5 und 6 zeigen je ein Beispiel für eine mit zwei in zwei verschiedenen Ebenen
geführten Filamentkabeln (nicht gezeigt) arbeitende Schneidmaschine. In Fig. 5 wird
gezeigt, wie für die Filamentkabel je eine Kabelführung 11 und 12 vorgesehen ist,
welche sich im wesentlichen übereinander befinden, sodass die zwei Filamentkabel im
überlappten Zustand durch das Schneidwalzenpaar (nur die Schneidwalze 1 ist dargestellt)
geführt werden, und wie jede Kabelführung 11 und 12 mittels Eingreifen in die Führungsnut
13einer gemeinsamen, rotierenden Nutentrommel 14, wobei die Führungsnut 13 die Beziehung
nach Anspruch 1 erfüllt, zur Traversierung veranlasst wird. Wenn, wie im gezeigten
Beispiel, die zwei Kabelführungen 11 und 12 in zwei diametral gegenüberliegenden Punkten
der Führungsnut 13 der Nutentrommel 14 eingreifen, bekommt man automatisch eine Phasenverschiebung
zwischen den Traversierbewegungen der zwei Kabelführungen um 180
0. Andere Phasenverschiebungen sind natürlich ohne weiteres auch denkbar.
[0027] In Fig. 6 wird hingegen der Fall dargestellt, in welchem die zwei Kabelführungen
15 und 16 in zwei getrennte Nutentrommeln 17 und 18 eingreifen, wobei die zwei Nutentrommeln
17 und 18 gleiche Abmessungen und die gleiche Form der Führungsnut 15a,16a, oder auch
verschiedene Dimensionen der Formen aufweisen können. Auch ihre gegenseitige Phasenverschiebung
kann beliebig gewählt werden.
[0028] Die Traversiervorrichtung nach der Erfindung kann natürlich auch mit mehr als zwei,
mit Vorteil im überlappten Zustand, zugeführten Filamentkabeln verwendet werden, wobei
die Regel gilt: je grösser die Doublierung, desto besser die Verteilung der geschnittenen
Fasern im geschnittenen Kabel 3a.
[0029] Was die Form der Faseranzahlschaulinie betrifft, genügt allerdings ein einziges Filamentkabel,
welches mit der erfindungsgemässen Vorrichtung traversiert, um einen optimal, linearen
Verlauf derselben zu gewährleisten.
1. Traversiervorrichtung für eine Schneidmaschine für ein synthetisches Filamentkabel
mit einem eine Schneidlinie (f) definierenden, aus einer Schneidwalze (1) und einer
Druckwalze (2) bestehenden Schneidwalzenpaar (1/2), wobei die Schneidwalze auf ihrer
Oberfläche schraubenlinienförmig aufgewundene, in gleicher
Di-stanz zueinander parallel verlaufende Schneidkanten aufweist, und mit einer in Laufrichtung
des Materials vor der Schneidlinie (f) liegenden, parallel zur Schneidlinie (f) traversierenden
Kabelführung (5;11,12; 15,16), auf welcher das Filamentkabel (3) als breit ausgelegtes
Band beidseitig geführt wird und welche die Traversierbewegung mittels Eingreifen
in die mantelseitige Führungsnut (9;13) einer rotierenden Nutentrommel (10;14;17,18)
durchführt, dadurch gekennzeichnet, dass die Form der Abwicklung der Führungsnut (9;13)
folgende Beziehung erfüllt:
wo b = Traversierweg der Kabelführung (5;11,12;15,16)
a = Distanz zwischen Kabelführung (5;11,12;15,16) und Schneidlinie (f)
α = Schneidkantensteigungswinkel
Lmax = maximale Faserlänge im Faserverband (3a)
Lmin = minimale Faserlänge im Faserverband (3a)
ϑ = Zentriwinkel der abgewickelten Trommeloberfläche
L = Schneidwalzenstapellänge =

wo T = Distanz zwischen zwei nebeneinander angebrachten Messern auf der Oberfläche
der Schneidwalze (l) ist und
G = Anzahl Schneidkantengänge bedeutet.
2. Traversiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Filamentkabel
dem Schneidwalzenpaar (1/2) zugeführt und im überlappten Zustand geschnitten werden,
dass jedes Filamentkabel in einer Kabelführung (11,12), in welcher es als breit ausgelegtes
Band läuft, beidseitig geführt wird, und dass die zwei Kabelführungen (11,12) sich
im wesentlichen übereinander befinden und mittels Eingreifen in die Führungsnut (13)
einer gemeinsamen, rotierenden Nutentrommel (14), wobei die Führungsnut (13) die Beziehung
nach Anspruch 1 erfüllt, zur Traversierung veranlasst werden.
3. Traversiervorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Kabelführungen
(11,12) an zwei einander diametral gegenüberliegenden Punkten der Führungsnut (13)
der Nutentrommel (14) eingreifen.
4. Traversiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Filamentkabel
dem Schneidwalzenpaar (1/2) zugeführt und im überlappten Zustand geschnitten werden,
dass jedes Filamentkabel in einer Kabelführung (15,16), in welcher es als breit ausgelegtes
Band läuft, beidseitig geführt wird, und dass die zwei Kabelführungen (15,16) sich
im wesentlichen übereinander befinden und jede mittels Eingreifen in die Führungsnut
(15a,16a) einer eigenen rotierenden Nutentrommel (17,18), wobei die Führungsnut die
Beziehung nach Anspruch 1 erfüllt, zur Traversierung veranlasst werden.
5. Traversiervorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die zwei Nutentrommeln
(17,18) gleiche Abmessungen und die gleiche Form der Führungsnut (15a, 16a) aufweisen
und die Kabelführungen (15,16) mit einer gegenseitigen Phasenverschiebung von im wesentlichen
einem Hub ihrer Traversierbewegung laufen.