[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum axialen Hin- und Herbewegen von Reibwalzen
im Farbwerk von Druckmaschinen, mittels eines Exzenterantriebes über eine Schubstange
und Steuerhebel, die mit ihren Schwenklagern am Maschinenseitengestell gelagert sind
und jeweils eine Reibwalze hin- und herbewegen, wobei die Steuerhebel über Koppelglieder
miteinander gekoppelt sind.
[0002] Bei einer bekannten Ausführung dieser Art (US-PS 1 610 223) sind an den Enden der
Steuerhebel Kurvenrollen angebracht, die in Nutrollen eingreifen, die wiederum fest
auf den Achszapfen der Reibwalzen angeordnet sind. Die Weite der Nut ist um einen
geringen Betrag größer als der Durchmesser der Kurvenrollen, so daß diese sich jeweils
an der Triebflanke abro11enkann.
[0003] Bei der bekannten Ausführung rollt die Kurvenrolle je nach Bewegungsrichtung des
Reibzylinders einmal an der einen Flanke der Nutrolle ab und bei der Rückbewegung
an der anderen. Nachdem die Reibwalze sich immer in einer Drehrichtung dreht, wird
die Kurvenrolle je nach Hubrichtung der Reibwalze einmal in der einen und einmal in
der anderen Drehrichtung angetrieben. Dies bedingt jeweils eine Umkehr der Drehrichtung,
wobei dies bei schnellaufenden Maschinen etwa einhundertfünfzig mal in der Minute
erfolgt. Jede Kurvenrolle muß dann von ca. 2000 Umdrehungen pro Minute abgebremst
und in der anderen Drehrichtung wieder beschleunigt werden. Der Wechsel der Drehrichtung
verursacht einen erhöhten Verschleiß an der Kurvenrolle selbst und auch an den beiden
Flanken der Nutrolle. Außerdem erhöht sich hierdurch das seitliche Spiel, so daß die
Hin- und Herbewegung der Reibwalze nicht mehr ruckfrei durchzuführen ist. Bei den
heutigen Maschinenleistungen ist das bekannte System bereits einer kritischen Belastung
ausgesetzt, so daß hierdurch neben dem Verschleiß auch eine Begrenzung der Maschinenleistung
gegeben ist.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen spiel- und verschleißarmen Antrieb für die seitliche
Hin- und Herbewegung der Reibwalzen zu schaffen, der auch bei beengten Platzverhältnissen
einsetzbar ist und eine stoßfreie Umkehr der Bewegungsrichtung gewährleistet.
[0005] Die Aufgabe wird gemäß dem Kennzeichen des Anspruchs 1 gelöst. Die erfindungsgemäße
Ausbildung der Vorrichtung hat den Vorteil, daß eine exakte und weitgehend verschleißfreie
Koppelung der Reibwalzen mit den Steuerhebeln und eine schlagfreie Umkehr der Bewegungsrichtung
gewährleistet ist. Neben dem geringen Platzbedarf können einfache im Handel erhältliche
Lagerteile Verwendung finden.
[0006] Die Ansprüche 2 und 3 kennzeichnen vorteilhafte Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes
und ermöglichen es auf einfache Weise, eine beliebige Anzahl Reibwalzen anzutreiben
und in beliebiger Richtung hin- und herzubewegen. Auch können die Reibwalzen ohne
zusätzlichen Aufwand in ihrer Verreibgeschwindigkeit und in ihrer Hubgröße auf die
jeweiligen Erfordernisse ausgelegt werden.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Farbwerks von Druckmaschinen,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Vorrichtung zum axialen Hin- und Herbewegen,
Fig. 3 einen Teilquerschnitt durch die Vorrichtung im Bereich von zwei Reibwalzen.
[0008] In Figur 1 ist dem Plattenzylinder 1 ein Feuchtwerk 2 und ein Farbwerk 3 zugeordnet.
Das Farbwerk 3 besteht aus den Farbauftragwalzen 4, 5, 6, den Reibwalzen 7, 8, 9,
10, den Farbwerkswalzen 11, der Hebwalze 12, der Farbkastenwalze 13 und dem Farbkasten
14 mit der Farbe. Das Feuchtwerk 2 weist zwei Feuchtauftragwalzen 15, eine Reibwalze
16 und den Feuchtduktor 17 auf, dem das Feuchtwasser zugeführt wird.
[0009] Die in Figur 2 dargestellten Achszapfen 18 bis 22 sind den Reibwalzen 7 bis 10 und
16 zugeordnet. Über die Achszapfen 18 bis 22 sind die Reibwalzen 7 bis 10 in bekannter
Weise in Lagern 23 drehbar gelagert, die wiederum am Maschinenseitengestell 24 befestigt
sind. Der Antrieb der Reibwalzen 7 bis 10 erfolgt über die Zahnräder 25, 26 und 27,
wobei die Hin- und Herbewegung der Reibwalzen 7 bis 10 über die Schiebekeile 28 ermöglicht
wird (Fig. 3).
[0010] Auf den Achszapfen 18 bis 22 sind über Kugellager 29 Zapfenlager 30, 31 drehbar gelagert,
die wiederum über Federringe 32 und Muttern 33 seitlich festgelegt sind. Die Zapfenlager
30 weisen jeweils einen Zapfen 34 auf, der ein Gelenklager 35 trägt, das in einem
Steuerhebel 36 bis 39 gelagert ist. Das Zapfenlager 31 ist mit zwei Zapfen 40 versehen,
die über Gelenklager 35 in den Steuerhebeln 37 und 38 gelagert sind. Hierdurch erfolgt
eine Koppelung der beiden Steuerhebel 37, 38 und somit eine Kraftübertragung. Nachdem
auf dem Achszapfen 22 zusätzlich noch ein Zapfenlager 30 gelagert ist und dessen Zapfen
34 über ein Gelenklager 35 mit dem Steuerhebel 39 verbunden ist, wird hierdurch auch
die Reibwalze 16 hin- und herbewegt.
[0011] Die Steuerhebel 36 und 37 sind gemäß Figur 2 auf einer Welle 41 befestigt, die über
die Lager 42, 43 am Maschinengestell gelagert ist. Die Welle 41 erhält ihre Schwenkbewegung
über die Schubstange 44, die in bekannter Weise z. B. über einen Exzenterantrieb in
eine Hin- und Herbewegung versetzt wird, und über einen Hebelarm 45, der an dem Steuerhebel
36 vorgesehen ist. Die Verbindung erfolgt über einen Bolzen 46. Die Hin- und Herbewegung
der Schubstange 44 überträgt sich somit auf die Hebel 36 und 37 und von dem Letztgenannten
wiederum auf die Zapfenlager 30 und 31, von denen sie auf die Steuerhebel 38 und 39
übertragen wird. Auch die beiden Steuerhebel 38, 39 sind über Flanschlager 47 und
48 am Maschinenseitengestell 24 gelagert. In den Flanschlagern sind Lagerbolzen 49
vorgesehen, auf denen die Steuerhebel 38 und 39 drehbar gelagert sind.
[0012] Vorteilhaft ist es, wenn die Zapfen 34 der Zapfenlager 30, 31 in einem Winkel von
etwa 90
o zu den Steuerhebeln 36 bis 39 angeordnet sind. Auch ist es bei Anordnung von zwei
Zapfen 40 an dem Zapfenlager 31 erforderlich, daß die beiden Steuerhebel 37 und 38,
ausgehend von ihrem Drehpunkt, den gleichen Schwenkradius aufweisen und, wie in Figur
2 dargestellt, jeweils in gleicher Richtung an dem Zapfenlager 31 angreifen. Anstelle
von Gelenklagern wäre es auch möglich, die Zapfen 34 und 40 kugelförmig auszubilden
und über Lagerschalen in den Steuerhebeln 36 bis 39 zu lagern.
TEILELISTE
[0013]
1 Plattenzylinder
2 Feuchtwerk
3 Farbwerk
4 Farbauftragwalze
5 "
6 "
7 Reibwalze
8 "
9
10 "
11 Farbwerkswalzen
12 Hebwalze
13 Farbkasten
14 "
15 Feuchtauftragwalzen
16 Reibwalze
17 Feuchtduktor
18 Achszapfen
19 "
20 "
21 "
22 "
23 Lager
24 Maschinenseitengestell
25 Zahnrad
26 "
27 "
28 Schiebekeile
29 Kugellager
30 Zapfenlager
31 "
32 Federringe
33 Muttern
34 Zapfen
35 Gelenklager
36 Steuerhebel
37 "
38 "
39
40 Zapfen
41 Welle
42 Lager
43 "
44 Schubstange
45 Hebelarm
46 Bolzen
47 Flanschlager
48 "
49 Lagerbolzen
1. Vorrichtung zum axialen Hin- und Herbewegen von Reibwalzen im Farbwerk von Druckmaschinen
mittels eines Exzenterantriebes über eine Schubstange und Steuerhebel, die mit ihren
Schwenklagern am Maschinenseitengestell gelagert sind und jeweils eine Reibwalze hin-
und herbewegen, wobei die Steuerhebel über Koppelglieder miteinander gekoppelt sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf den Achszapfen (18-22) der Reibwalzen(7-10) Zapfenlager (30,31) drehbar gelagert
sind, die auf einem zweiten Zapfen (34,40) ein Gelenklager (35) tragen, das in dem
Steuerhebel (36-39) gelagert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Koppelung der Steuerhebel (37, 38, 39) untereinander auf dem Achszapfen (22)
der Reibwalze (9) mehrere Zapfenlager (30, 31) drehbar gelagert sind, die jeweils
über ein Gelenklager (35) mit einem Steuerhebel (37, 38, 39) gekoppelt sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Zapfenlager (31) mehrere Zapfen (40) vorgesehen sind, von denen jeder über
ein Gelenklager (35) mit einem Steuerhebel (37, 38) gekoppelt ist.