[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen wahlweise kipp- oder parallel abstellbaren Flügel
eines Fensters, einer Tür od. dgl., der über je einen oberen und unteren, am vertikalen
Holm des Flügels sowie des zugehörigen festen Rahmens jeweils drehbar gelagerten Ausstellarm
gehalten ist. Zum Kippen des Flügels werden lediglich der obere linke und rechte Ausstellarm
ausgestellt, während die unteren Ausstellarme ihre Lage gegenüber dem Flügel beibehalten.
Zum Parallelabstellen des Flügels stellt man alle vier Ausstellarme aus. Bei diesem
vorbekannten Fenster handelt es sich um ein Vertikal-Schiebefenster, dessen Flügelgewicht
vornehmlich von Seilen aufgenommen wird. Für Flügel, die nicht von Seilen gehalten
werden, eignet sich diese Konstruktion jedoch nicht, weil man sie nur mit großem Kraftaufwand
verstellen könnte und die Belastung der Ausstellarme sowie die Kraftableitung ungünstig
wären.
[0002] Die Aufgabe der Erfindung besteht infolgedessen darin, einen Flügel mit festem Rahmen
der eingangs genannten Art zu schaffen, der insbesondere auch bei hohem Flügelgewicht
ohne großen Kraftaufwand verstellt werden kann und bei dem die auftretenden Kräfte
günstig abgeleitet werden.
[0003] Zur Lösung dieser Auf gabe wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, daß der Flügel mit
zugehörigem festem Rahmen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechend dem kennzeichnenden
Teil dieses Anspruchs ausgebildet ist. Wenn man das übliche Maß der Parallelabstellung
zugrunde legt, lassen sich der Ausstellarm und der Hilfsarm so dimensionieren und
anbringen, daß ihre Längsachsen gegenüber der Flügelebene sowohl in der Schließstellung
als auch der Parallelabstellage zur Flügelebene nur eine geringe Neigung aufweisen,
und das gilt entsprechend für die oberen Ausstellarme auch in der Kipplage. Dadurch
erreicht man eine sehr günstige Kraftableitung des Flügelgewichts auf den Rahmen,
und dies führt selbst bei hohen Flügelgewichten zu einer unproblematischen Belastung
dieser Teile. Es kommt noch hinzu, daß der Flügelschwerpunkt beim Parallelabstellen
und auch beim Zurückstellen aus der Parallelabstellage quasi auf einer horizontalen
Linie bewegt wird und dazu infolgedessen nur ein minimaler Kraftaufwand erforderlich
ist. Ein weiterer entscheidender Vorteil wird darin gesehen, daß man die aus Ausstellarm
und Hilfsarm bestehende Schere gleichermaßen für die untere wie für die obere Flügelecke
verwenden kann. Das führt zu einer Vergrößerung der Serie und trägt somit zur kostengünstigen
Fertigung bei. Das Kippen, Parallelabstellen und Zurückführen des Flügels in die Schließlage
kann man entweder von Hand oder zwangsgesteuert mit einer entsprechenden Vorrichtung
bewerkstelligen.
[0004] In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Ausstellarme über Wälz-
oder Gleitelemente am festen Rahmen abgestützt sind, diese sich insbesondere am rahmenseitigen
Ende ihres Ausstellarms befinden. Wenn der Flügel in der Parallelabstellage verschoben
werden soll, beispielsweise entlang einem zweiten Flügel, der als feststehender Flügel
ausgebildet sein kann, so wird man zweckmäßigerweise an den beiden unteren Ausstellarmen
Wälzelemente, also beispielsweise Rollen oder Rollenpaare, anbringen, während man
für die oberen Ausstellarme Gleitelemente in Form eines Gleitschuhs od. dgl. vorsehen
kann. Die Rollen würden in diesem Falle mit entsprechenden Laufschienen zusammenarbeiten,
während man für die Gleitelemente eine ihrer Form angepaßte Gleitschiene verwenden
kann. Infolgedessen sieht eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung vor, daß die
unteren Ausstellarme über wenigstens eine Rolle, vorzugsweise aber ein Rollenpaar,
auf einer Laufschiene od. dgl. Führung abgestützt sind, wobei die Rolle oder Rollen
an einem Rollenhalter gelagert sind, an welchem das rahmenseitige Ende des Ausstellarms
angelenkt ist. Die Rollen oder Rollenpaare verbleiben demnach in jeder möglichen Stellung
des Flügels auf oder in ihrer Laufschiene, und beim Kippen oder Parallelabstellen
des Flügels wird der Ausstellarm gegenüber dem Rollenhalter verschwenkt. Sinngemäß
wird natürlich auch am oberen Ausstellarm ein Gleitelementhalter vorgesehen, gegenüber
welchem der obere Ausstellarm verschwenkbar ist. Im übrigen verläuft aufgrund der
seitlichen Anordnung der Ausstell- und Hilfsarme die Verschwenkebene dieser Arme senkrecht
zur Flügelebene.
[0005] Gemäß einer weiteren Variante der Erfindung ist vorgesehen, daß die beiden Rollenhalter
der unteren Ausstellarme über ein insbesondere steckbar befestigtes, stab- oder rohrförmiges
Glied miteinander verbunden sind. Zu diesem Zweck kann man am Rollenhalter einen dornartigen
Ansatz vorsehen, an dem man das Verlängerungsglied zum anderen Rollenhalter anbringt.
[0006] In besonders bevorzugter Weise ist vorgesehen, daß sich an jedem horizontalen Holm
des Flügels je ein jedem Ausstellarm zugeordneter, mittels einer Treibstange betätigbarer
Steuerzapfen befindet, der mit drehbar an diesem Holm gelagerten übertragungsgliedern
eine Steuervorrichtung für das Verstellen des Flügels bildet, wobei sich die oberen
und unteren Steuerzapfen bei gleichzeitiger Verschiebung nach entgegengesetzten Richtungen
bewegen, und daß die oberen Steuerzapfen ohne die unteren, nicht jedoch die unteren
ohne die oberen bewegbar sind. Wenn sich also beispielsweise der Steuerzapfen der
linken unteren Flügelecke von rechts nach links bewegt, so erfolgt zugleich eine Bewegung
des linken oberen Steuerzapfens von links nach rechts. Das ermöglicht, für die linke
untere und die rechte obere Ecke ein und dasselbe, die genannten Bauteile umfassendes
Beschlagelement zu verwenden, wobei aber obere gegenüber dem unteren gewissermaßen
auf dem Kopf steht.Für die linke obere und rechte untere Ecke werden uch zwei identische
Beschlagelemente verwendet, jedoch handelt es sich hierbei um rechte Ausführungen,
wenn man erstgenannte als linke Ausführungen bezeichnet. Werden alle vier Steuerzapfen
zur gleichen Zeit bewegt, d.h. die unteren beiden beispielsweise von rechts nach links
und die oberen beiden von links nach rechts, so führt das zu einem Parallelabstellen
des Flügels. Gegenläufige Zapfenbewegungen bewirken natürlich das Schließen des Flügels.
Schaltet man hingegen lediglich die oberen Steuerzapfen um, so bewegt sich nur das
obere Flügelende nach außen und man erreicht dadurch die Kippstellung. In diesem Zusammenhang
ist es besonders zweckmäßig, daß die Treibstange der unteren Steuerzapfen mit der
Treibstange der oberen Steuerzapfen über eine Kupplungsvorrichtung verbunden ist.
Diese Kupplungsvorrichtung kann verhältnismäßig einfach aufgebaut und insbesondere
von Hand betätigbar sein.
[0007] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der Steuerzapfen
in einen bogenförmigen Steuerschlitz eines ersten Drehglieds eingreift, das mit einem
zweiten Drehglied in der Art eines Kniehebels zusammenwirkt, wobei beide Drehglieder
am horizontalen Flügelholm gelagert und in einer sowohl senkrecht zur Flügelebene
als auch zur Schwenkebene des zugeordneten Ausstellarms gerichteten Ebene verschwenkbar
sind, und daß das zweite Drehglied drehbar mit einer Steuerstange verbunden ist, deren
eines Ende schwenk- und schiebbar am horizontalen Flügelholm und deren anderes Ende
drehbar am Ausstellarm gelagert sind. Dabei verläuft dann die Schwenkebene des letzteren
parallel zu derjenigen der Drehglieder. Der mit einer Schubstange verbundene Steuerzapfen
führt in bekannter Weise eine geradlinige Bewegung entlang dem unteren bzw. oberen
horizontalen Flügelholm durch. Die Bogenform des Steuerschlitzes ist so gewählt, daß
bei maximalem Hub des Steuerzapfens der Flügel von der Schließlage in die Parallelabstellage
bzw. Kipplage verschwenkt werden kann und umgekehrt. Die Steuerstange ist in Weiterbildung
der Erfindung über ein Kugelgelenk am Ausstellarm gelagert.
[0008] Eine andere bevorzugte Variante der Erfindung sieht vor, daß die Steuerstange, das
erste und das zweite Drehglied am einen Schenkel eines Eckwinkels für die Flügelecke
gelagert sind, an dessen anderem Winkelschenkel der Ausstell- sowie der Hilfsarm angelenkt
sind. Diese Ausbildung hat den Vorteil, daß man sämtliche für das gesteuerte Ausstellen
und Rückführen des Flügels benötigten Teile vormontieren.und als eine Baueinheit am
Flügel bzw. der Flügelecke befestigen kann. Hierbei ist es dann besonders vorteilhaft,
wenn der Eckwinkel Teil einer Eckumlenkung für die Treibstange ist, so daß man nach
dem Montieren dieser vier Eckwinkel allenfalls noch Treibstangenverlängerungen und
die Betätigungsvorrichtung mit der Kupplungsvorrichtung anzubringen hat.
[0009] Um auch den bei sehr schweren Flügeln auftretenden Kräften gewachsen zu sein, ist
es von besonderem Vorteil, wenn das erste und das zweite Drehglied über eine Verzahnung
oder eine ähnliche Einrichtung miteinander gekuppelt sind.
[0010] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:
Figur 1 eine Vorderansicht eines Fensters, dessen linker Flügel kippbar, parallel
abstellbar und verschiebbar ist,
Figur 2 dieselbe Ansicht bei gekipptem Flügel,
Figur 3 ebenfalls eine Vorderansicht bei parallel abgestelltem Flügel,
Figuren 4, 5 u. 6 Seitenansichten der Fign. 1, 2, 3,
Figur 7 den Beschlag der linken unteren Flügelecke in der Draufsicht, teilweise abgebrochen,
Figur 8 eine Ansicht der Fig. 7 in Pfeilrichtung A,
Figur 9 eine Ansicht der Fig. 7 in Pfeilrichtung B.
[0011] Das Fenster umfaßt ein festes Feld 1, einen bewegbaren Flügel 2 und einen festen
Rahmen 3. Der bewegbare Flügel 2 ist an jeder seiner vier Ecken mittels einer Ausstellschere
4 am festen Rahmen 3 gehalten, die einen Ausstellarm 5 und einen Hilfsarm 6 aufweist.
Dabei sind die oberen Scheren spiegelbildlich zu den unteren angeordnet, wie Fig.
6 zeigt. Stellt man lediglich die oberen Ausstellscheren aus, so nimmt der Flügel
seine Kippstellung ein (Fig. 5), während beim Ausstellen aller vier Scheren der Flügel
seine Parallelabstellage einnimmt, in welcher er entlang dem festen Feld 1 verschoben
werden kann. Das Umschalten erfolgt mit Hilfe eines Getriebes 7 mit Handhebel 8 und
einer zusätzlichen Umschalteinrichtung mit Betäti-
. gungsorgan 9.
[0012] Fig. 9 zeigt den Flügel 2 mit festen Linien in der Schließstellung und mit strichpunktierten
Linien in der Parallelabstellage. Entsprechendes gilt für Fig. 8. Das eine Ende 10
des Ausstellarms 5 ist am Flügel drehbar und in Richtung des Doppelpfeils 11 verschiebbar
gelagert, während sein anderes Ende 12 um eine Achse 13 schwenkbar am festen Rahmen
3 gehalten ist. Dabei greift ein Lagerzapfen 14 des einen Endes 10 in einen Längsschlitz
15 des einen Schenkels 16 eines Eckwinkels 17. Letzterer gehört einer sogenannten
Eckumlenkung 18 für eine Treibstange 19 an, deren anderer Schenkel mit 20 bezeichnet
ist (Fig.
7).
[0013] Der Ausstellarm 5 und der Hilfsarm 6 sind über eine Achse 21 miteinander gelenkig
verbunden. Das vom Ausstellarm abgewandte Ende des Hilfsarms 6 ist mittels einer weiteren
Achse 22 drehbar am bewegbaren Flügel 2, genauer gesagt, an dem an der betreffenden
Ecke des bewegbaren Flügels anmontierten einen Schenkels 16 der Eckumlenkung 18 gelagert.
Dabei befindet sich der Hilfsarm 6 zwischen dem Ausstellarm 5 und dem einen Winkelschenkel
16. Demnach befinden sich also je zwei Ausstellscheren 4 zwischen dem linken und rechten
Vertikalholmpaar des festen Rahmens und des bewegbaren Flügels.
[0014] Die Lagerachse 13 für das andere Ende 12 des Ausstellarms 5 ist in einem Rollenhalter
23 gehalten, der links und rechts je eine Laufrolle 24 bzw. 25 trägt, die sich an
einer Laufschiene 26 des festen Rahmens 3 abstützen. Um ein Verbiegen der Ausstellarme
5 unter der-Einwirkung der beim Verschieben auftretenden Trägheitskräfte zu verhindern,
wird an einem Arm 27 des Rollenhalters 23 ein nicht gezeigtes Verlängerungsglied befestigt,
das bis zum Arm 27 des Rollenhalters 23 der rechten unteren Flügelecke reicht und
die Verbindung damit herstellt. In nicht detailliert gezeigter Weise trägt der Ausstellarm
6 jeder oberen Ausstellschere einen Gleitschuhhalter 28 zum längsverschiebbaren Eingriff
in einer Gleitschiene 29. Auch die beiden Gleitschuhhalter können, ebenso wie die
Rollenhalter 23, miteinander verbunden sein. Dies ist, wenn man von der Rechts- und
Linksausbildung absieht, der einzige Unterschied zwischen der Beschlagausbildung an
der unteren und oberen Ecke. Infolgedessen kann man an der oberen Ecke quasi denselben
Beschlag verwenden wie an der unteren Ecke und diesen lediglich spiegelbildlich montieren.
Für das Parallelabstellen ist allerdings erforderlich, daß sich die untere Treibstange
19 im Sinne des Pfeils 30 und die dazu parallele obere Treibstange entgegen dem Pfeil
30 verschiebt. In diesem Falle bewegt sich dann die Verbindungstreibstange des linken
vertikalen Flügelholms von unten nach oben, also im Sinne des Pfeils 31. Das genaue
Parallelabstellen setzt voraus, daß die Ausstellschere 4 in der Parallelabstellage
eine spiegelbildliche Stellung einnimmt gegenüber ihrer, Lage bei geschlossenem Flügel,
wie dies Fig. 9 zeigt.
[0015] Die Treibstange 19, in deren Zapfen 32 eine zur rechten unteren Eckumlenkung führende
Verlängerungsstange eingehängt wird, trägt einen Steuerzapfen 33 (Fig. 8). Dieser
greift in einen Steuerschlitz 34 eines drehbar an der Außenseite des Eckwinkelschenkels
20 gelagerten ersten Drehglieds 35 ein. Die Drehachse des ersten Drehglieds 35 ist
mit 36 bezeichnet. Um eine weitere Drehachse 37 ist ein zweites Drehglied 38 schwenkbar
an diesem Winkelschenkel 20 gelagert, wobei das erste Drehglied dem Winkelschenkel
etwas näher ist als das zweite. Sie sind über eine Verzahnung 39 miteinander gekuppelt
und wirken in der Art eines Kniegelenks auf eine Steuerstange 40 ein. Die Verzahnung
besteht beispielsweise aus Zähnen 41 des ersten Drehglieds 35 und als Gegenzähne wirkenden
Rollen 42 oder Bolzen des zweiten Drehglieds 38. Die beiden Relativ- Endlagen des
ersten und zweiten Drehglieds ergeben sich aus Fig. 8 mit festen Linien einerseits
und strichpunktierten Linien andererseits. Der Darstellung mit den festen Linien entspricht
die Schließlage gemäß Fig. 9, während mit strichpunktierten Linien die Parallelabstellage

ist. Sie entspricht auch der Kipplage für das obere Flügelende.
[0016] Die Verbindung der Steuerstange 40 mit dem zweiten Drehglied 38 und damit indirekt
auch dem ersten Drehglied 35 erfolgt mit Hilfe einer Drehachse 43. Ihr in Fig. 8 rechtes
Ende ist drehbar und schiebbar in einem Langloch 44 des Winkelschenkels 20 geführt.
Zu diesem Zweck trägt es einen Lagerzapfen 45. Das linke Ende hingegen greift in eine
nicht näher gezeigte Aufnahme des Ausstellarms 5 ein, die etwa in der Mitte zwischen
den Achsen 13 und 21 gelegen ist. Insbesondere ist an dieser Stelle eine kardanische
Verbindung 50, z.B. in Form eines Kugelgelenks, vorgesehen.
[0017] Die Steuerstange 40 ist als gerader Stab ausgebildet, mit an seinen beiden Enden
angeordneten Lagerelementen gemäß der vorstehenden Beschreibung, und etwa in der Mitte
gelegener Drehachse 43. Das zweite Drehglied 38 hat im wesentlichen die Gestalt eines
spitzen, gleichschenkligen Dreiecks, an dessen Ecken sich gemäß Fig. 8 die Verzahnungsrollen
42 und die Drehachsen 37 sowie 43 befinden. Seine Symmetrieachse verläuft in der Schließstellung
des Flügels etwa in Längsrichtung des Winkelschenkels 20 der Eckumlenkung. Der bogenförmige
Steuerschlitz 34 des Drehglieds 35 hat, wie Fig. 8 zeigt, nur eine relativ schwache
Krümmung, und seine Länge entspricht grob etwa dem dreifachen Durchmesser des Steuerzapfens
33.
[0018] Wenn man die Treibstange 19 in Pfeilrichtung 30 verschiebt, so bewirkt das ein Verdrehen
des ersten Drehglieds 35 um seine Achse 36 im Sinne des Pfeils 47. Das erste Drehglied
wirkt in drehendem Sinne auf das zweite Drehglied 38 ein, welches sich in Richtung
des Pfeils 48 um seine Drehachse 37 dreht, d.h. der aus den beiden Teilen bestehende
Kniehebel knickt zusammen. Gleichzeitig verursacht das zweite Drehglied 38 eine relative
Drehbewegung der Steuerstange 40 im Sinne des Pfeils 49 um das Drehlager 50 am Ausstellarm
5, welches mit letzterem zusammen um die Achse 13 verschwenkt wird. über den Lagerzapfen
45 wird der Flügel im Sinne des Pfeils 51 verstellt. Das Rückführen des Flügels erfolgt
in gegenläufiger Richtung durch Verschieben der Treibstangen entgegen dem Pfeil 30.
Es bleibt noch nachzutragen, daß der Steuerzapfen 33 einen Führungsschlitz 52 des
Winkelschenkels 20 durchsetzt. In nicht näher gezeigter Weise ist die vertikale, mit
Hilfe des Handhebels 8 verschiebbare Treibstange an der Verschlußseite des bewegbaren
Flügels 2 unterteilt, und diese beiden Teile können mit Hilfe einer nicht näher gezeigten
Kupplungsvorrichtung zusammen- bzw. voneinander abgekuppelt werden. Das Ankuppeln
erfolgt durch Drehen des Betätigungsorgans 9 um vorzugsweise 90 Grad. Demnach ist
also die untere Treibstange 19 nur dann verschiebbar, wenn die Kupplung mit Hilfe
des Betätigungsorgans 9 zuvor eingerückt worden ist. Im Gegensatz dazu ist die obere
vertikale Treibstange ständig mit dem Getriebe 7 gekuppelt.
[0019] Mit Ausnahme des Eckwinkels 17 sind sämtliche Teile für die linke und rechte Ausführung
identisch ausgebildet, jedoch teilweise um 180° gedreht eingebaut, wie beispielsweise
das Drehglied 35.
1. Wahlweise kipp- oder parallel abstellbarer Flügel eines Fensters, einer Tür od.
dgl., der über je einen oberen und unteren, am vertikalen Holm des Flügels sowie des
zugehörigen festen Rahmens jeweils drehbar gelagerten Ausstellarm gehalten ist, dadurch
gekennzeichnet, daß jeder Ausstellarm (5) am Flügel (2) dreh- und schiebbar gelagert
ist und einen drehbar an ihm sowie am Flügel gelagerten Hilfsarm (6) trägt, wobei
der Ausstellarm in der Schließ- und der Parallelabstelllage jeweils eine gegenüber
der Flügelebene geneigte Stellung einnimmt und diese beiden Stellungen zueinander
etwa spiegelbildlich sind, und daß jeder obere Ausstellarm zu seinem unteren bezüglich
einer zur Ebene des geschlossenen Flügels senkrechten Ebene spiegelbildlich angebracht
ist und sich die flügelseitigen Drehachsen (14) des oberen und unteren Ausstellarms
näher sind als diejenigen (22) ihrer Hilfsarme.
2. Flügel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausstellarme (5) über Wälz-
oder Gleitelemente (24, 28) am festen Rahmen (3) abgestützt sind, die sich insbesondere
am rahmenseitigen Ende (12) ihres Ausstellarmes (5) befinden. rahmenseitigen Ende
(12) ihres Ausstellarms (5) befinden.
3. Flügel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die unteren Ausstellarme (5)
über wenigstens eine Rolle, vorzugsweise aber ein Rollenpaar (24, 25) auf einer Laufschiene
(26) od. dgl. Führung abgestützt sind, wobei die Rolle oder Rollen an einem Rollenhalter
(23) gelagert sind, an welchem das rahmenseitige Ende (12) des Ausstellarms angelenkt
ist.
4. Flügel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Rollenhalter (23)
der unteren Ausstellarme (5) über ein insbesondere steckbar befestigtes, stab- oder
rohrförmiges Glied miteinander verbunden sind.
5. Flügel nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sich an jedem horizontalen Holm des Flügels (2) je ein jedem Ausstellarm (5) zugeordneter,
mittels einer Treibstange (19) betätigbarer Steuerzapfen (33) befindet, der mit drehbar
an diesem Holm gelagerten übertragungsgliedern (35, 38, 40) eine Steuervorrichtung
für das Verstellen des Flügels (2) bildet, wobei sich die oberen und unteren Steuerzapfen
bei gleichzeitiger Verschiebung nach entgegengesetzten Richtungen bewegen, und daß
die oberen Steuerzapfen ohne die unteren, nicht jedoch die unteren ohne die oberen
bewegbar sind.
6. Flügel nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Treibstange (19) der unteren
Steuerzapfen (33) mit der Treibstange der oberen Steuerzapfen über eine Kupplungsvorrichtung
verbunden sind.
7. Flügel nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerzapfen (33)
in einen bogenförmigen Steuerschlitz (34) eines ersten Drehglieds (35) eingreift,
das mit einem zweiten Drehglied (38) in der Art eines Kniehebels zusammenwirkt, wobei
beide Drehglieder am horizontalen Flügelholm gelagert und in einer sowohl senkrecht
zur Flügelebene als auch zur Schwenkebene des zugeordneten Ausstellarms (5) gerichteten
Ebene verschwenkbar sind, und daß das zweite Drehglied (38) drehbar mit einer Steuerstange
(40) verbunden ist, deren eines Ende schwenk- und schiebbar am horizontalen Flügelholm,
und deren anderes Ende drehbar am Ausstellarm gelagert sind.
8. Flügel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerstange (40) über
ein Kugelgelenk am Ausstellarm (5) gelagert ist.
9. Flügel nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerstange (40),
das.erste (35) und das zweite Drehglied (38) am einen Schenkel (20) eines Eckwinkel
(17) für die Flügelecke gelagert sind, an dessen anderem Winkelschenkel (16) der Ausstell-(5)
sowie der Hilfsarm (6) angelenkt sind.
10. Flügel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Eckwinkel (17) Teil einer
Eckumlenkung (18) für die Treibstange (19) ist.
11. Flügel nach einem oder mehreren der Ansprüche 7 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das erste und das zweite Drehglied (35 bzw. 38) über eine Verzahnung (39) oder
eine ähnliche Einrichtung miteinander gekuppelt sind.