[0001] Die Erfindung betrifft einen Schwimmkörper, insbesondere ein Mehrrumpfboot mit Segelantrieb.
[0002] Aufgabe der Erfindung ist eine Erhöhung der Sicherheit sowie der Bedienungs- und
Benutzungsbequemlichkeit bei der Verwen= dung eines solchen Schwimmkörpers sowie eine
Verbesserung der Fahreigenschaften, insbesondere auch eine Erhöhung der Geschwindigkeit.
[0003] Gemäß seinem wesentlichsten Erfindungsmerkmal ist der Schwimm= körper durch eine
konstruktive Gestaltung gekennzeichnet, die eine zumindest weitgehende Trennung bzw.
Entkoppelung der einerseits aus den aerodynamischen, anderseits aus den hydro= dynamischen
Massenkräften stammenden Beanspruchungen bewirkt.
[0004] Bei den bisher üblichen Schwimmkörpern der eingangs bezeichnen ten Gattung besteht
zwar infolge einer gewissen Elastizität eine beschränkte Beweglichkeit ihrer Bestandteile
in bezug zueinander, doch werden von den an den Rümpfen befestigten Bestandteilen
dennoch Kräfte und Beanspruchungen in die Rümpfe eingeleitet, die eine freie Anpassung
der Rümpfe an den See= gang verhindern;d
urc
h Kumulierung von Wind- und Wasserkräften können sich dadurch in der Konstruktion der
Schwimmkörper Spannungen unkontrollierbarer Höhe ergeben.
[0005] Dieser Gefahr wird im Rahmen der Erfindung zunächst dadurch vorgebeugt, daß gemäß
einem wesentlichen Erfindungsmerkmal bei einem Schwimmkörper, der als Mehrrumpfboot
mit zumindest zwei durch zumindest einen Querträger verbundenen Rümpfen ausgebildet
ist, diese einzelnen Rümpfe mit zumindest einem Querträger zumindest in den durch
ihre Längsachse verlaufenden Vertikalebenen schwenkbar verbunden sind.
[0006] Dank dieser Schwenkbarkeit der Rümpfe in bezug zum Querträger zeichnet sich der Erfindungsgegenstand
dadurch aus, daß die Rümpfe und der Querträger ein geschlossenes Kräftesystem ver=
körpern.. Die aus den Stampfbewegungen der Rümpfe resul= tierenden Reaktionskräfte
werden nur unwesentlich in den Querträger übertragen, wodurch sich eine erhebliche
Verbesse= rung des Benutzungskomforts ergibt.
[0007] Die Verbindung zwischen dem einzelnen Rumpf und dem Quer= träger kann zumindest ein
Gelenk umfassen, und zwar vorzugs= weise ein Gelenk mit einer zum Querträger im wesentlichen
parallelen Gelenkachse, damit der Rumpf in einer durch seine Längserstreckung bestimmten
Ebene frei schwenken kann.
[0008] Zur Dämpfung der Schwenkbewegungen des einzelnen Rumpfes können der Schwenkbewegung
entgegenwirkende Federn und/oder die Schwenkbewegungen dämpfende Stoßdämpfer vorgesehen
sein.
[0009] Anstelle eines Gelenkes kann aber im Rahmen der Erfindung zur gelenkigen Verbindung
des Rumpfes mit dem Querträger auch eine zwischen dem einzelnen Rumpf und dem Querträger
angeordnete Membrankupplung dienen.
[0010] Eine solche Membrankupplung besteht dann aus einem inneren Nabenteil, z.B. einem
Innenring oder -rahmen, der über eine aus elastischem Material bestehende Scheibe
mit einem ring-oder rahmenförmigen Außenteil verbunden ist.
[0011] Die bisher bekannten Membrankupplungen dieser Gattung dienten zur Übertragung von
Drehmomenten im Maschinenbau, wobei elas= tische Abweichungen der miteinander verbundenen
Maschinen= elemente von der Drehachse'durch die Kupplung aufgenommen werden sollten,
um keinen Bruch in der Verbindung auftreten zu lassen.
[0012] Demgegenüber ist es das Ziel vorliegender Erfindung, die Elastizität der mit dieser
Membrankupplung bewirkten Verbin= dung in den verschiedenen Auslenkungsrichtungen
verschieden zu gestalten.
[0013] Zu diesem Zweck weist der Außenteil in zwei zueinander quer verlaufenden Richtungen
voneinander verschiedene Abmessungen bzw. voneinander verschiedene Festigkeiten und/oder
Elastizi= täten auf.
[0014] Dank dieser Maßnahme kann die Membrankupplung den in ver= schiedenen Ebenen auftretenden
Auslenkungen verschieden große Reaktionskräfte entgegensetzen
[0015] Die erfindungsgemäße Membrankupplung mit ihrer in verschiede= nen Ebenen differierenden
Elastizität kann in vielerlei Anwendungsgebieten vorteilhaft sein; im Bootsbau erbringt
sie bei erfindungsgemäßer.Anwendung zur Verbindung eines einzelnen Rumpfes mit einem
Querträger insbesondere den Vor= teil, daß die ungefederten Massen des Bootes verringert
werden und der Reisekomfort verbessert wird. Außerdem wird die Krängung verringert
und die Gefahr eines "Stolperns" eines Mehrrumpfbootes beseitigt. Die Bootsrümpfe
neigen erheblich weniger zum Stampfen. Zahlreiche weitere Merkmale einer solchen Membrankupplung
werden später noch an Hand der Zeichnung im einzelnen erläutert.
[0016] Zur Dämpfung der Schwenkbewegungen der Bootsrümpfe in bezug zum Querträger des Schwimmkörpers
können im Rahmen der Erfin= dung diesen Rümpfen mit einem fluiden Medium gefüllte,
vorzugsweise miteinander über eine Verbindungsleitung in Verbindung stehende, Hohlkörper
zugeordnet sein. Die Dämpfung kann mittels eines in einer solchen Verbindungsleitung
ange= ordneten Drosselventiles regelbar sein. In der Verbindungs= leitung kann aber
auch ein von dem sie durchströmenden Medium betreibbarer Energieumwandler, z.B. eine
Turbine, angeordnet sein, um die aus den Schwenkungen der Bootsrümpfe anfallende Energie
zu verwerten.
[0017] Weitere Erfindungsmerkmale des Schwimmkörpers, die der Lösung des eingangs definierten
Problems einer Trennung der aerodynamisch bzw. hydrodynamisch wirkenden Kräfte dienen,
betreffen die aus Mast, Vorsegel undd Großsegel sowie Wanten bestehenden Rigg.
[0018] Erfindungsgemäß ist diese Rigg des als Mehrrumpfboot ausge= bildeten Schwimmkörpers
ausschließlich am Querträger ortsfest befestigt.
[0019] So kann das Stag für das Vorsegel vorteilhafterweise um eine auf dem Querträger,
vorzugsweise im Bereich des Mastfußes gelegene Stelle, schwenkbar sein, z.B. an einer
bogenförmigen Laufschiene geführt und gehalten sein, die sich zwischen den Rümpfen
erstreckt.
[0020] Nach einer besonders günstigen Ausführungsform des Erfindungs= gegenstandes ist ein
das Stag des Vorsegels tragender Klüver= baum am Querträger, vorzugsweise am Mastfuß,
angelenkt und um eine vertikale Achse schwenkbar. Dieser Klüverbaum kann d
9nn.zwecks Variation der auf die Windrichtung projizierten Segelfläche mittels Schoten
bewegbar sein.
[0021] Als besonders vorteilhaft erweist sich jedoch eine Ausführungs= form, derzufolge
der Klüverbaum in verschiedenen Schwenk= stellungen wahlweise fixierbar mit dem Querträger
verbunden ist, so etwa dadurch, daß an das freie Ende des Klüverbaumes zwei sich an
beiden Seiten zum Querträger erstreckende Stangen od.dgl. mit jeweils einem ihrer
Enden angelenkt sind und die anderen Enden dieser Stangen mittels Läufern längs am
Querträger angeordneter Führungen bewegbar sind.
[0022] Mit diesen Maßnahmen, die später noch an Hand der Zeichnungen gemeinsam mit weiteren
Erfindungsmerkmalen erläutert werden, kann die Stellung der Segel in bezug zur Windrichtung
optimiert und eine größere Vortriebskraft erzielt werden. Davon abgesehen wird aber
auch die Möglichkeit erschlossen, die Bedienung des Bootes weitestgehend zu erleichtern,
die Handhabung zu verbessern und die Einhaltung und Bei= behaltung eines bestimmten
gewählten Kurses einfacher und zuverlässiger sicherzustellen
[0023] Besonders zweckmäßig ist es, auf dem Querträger eine umfang= geschlossene Führung;
z.B. eine Laufschiene, vorzusehen, auf der sowohl die Läufer der am freien Ende des
Klüverbaumes angelenkten Stangen als auch die Holepunkte der Schoten der Segel mittels
solcher Läufer geführt sind.
[0024] Bei Anordnung einer solchen umfanggeschlossenen Führungsbahn sind die Läufer mittels
eines längs der Führung ge= führten Zugorganes auf Distanz miteinander verbindbar
und zwecks Verstellung der Segel und ihrer Bäume mittels des Zugorganes und eines
diesem Zugorgan zugeordneten Antriebes, z.B. eines Rollen- oder Zahnradantriebes,
längs der Führung bewegbar.
[0025] Schließlich befaßt sich die Erfindung im Sinne der eingangs definierten Zielsetzung
auch noch mit einer Verbesserung der Stabilität des Schwimmkörpers, und zwar ist erfindungsgemäß
bei einem solchen als Mehrrumpfboot ausgebildeten Schwimm= körper ein in der Längsachse
des Bootes verlaufendes Schwert an der Unterseite des Querträgers in das Wasser eintauchend
befestigt.
[0026] Das frei angeströmte Schwert nimmt somit in das Wasser eintauchend große Seitenkräfte
auf und bei beginnender Krängung des Bootes wird dadurch die Kentergefahr erheblich
vermindert, weil gleichzeitig mit der Krängung die Lateralfläche des Schwertes verringert
wird, indem durch die Krängung das Schwert zunehmend aus dem Wasser gehievt wird.
Infolge der Verringerung der Lateralkräfte und des Krängmomentes kann dann das Boot
leicht in seine Horizontallage zurückkehren.
[0027] Nachstehend werden die einzelnen Erfindungsmerkmale an Hand in den Zeichnungen dargestellter
Ausführungsbeispiele näher erläutert.
[0028] Im einzelnen
Figur 1 eine Längsseitenansicht eines erfindungsge= mäßen Mehrrumpfbootes, die
Figur 2 eine schaubildliche Ansicht des gleichen Bootes.
Figur 3 ist ein Schnitt nach III-III der
Figur 4, die ihrerseits die.Draufsicht auf eine Membrankupplung darstellt.
Figur 5 zeigt die Verformung einer solchen Membran= kupplung in der Ebene der längeren
Achse, die
Figur & eine solche Verformung in der Ebene der kürzeren Achse.
Figuren 7 bis 10 zeigen in schematischen Draufsichten verschiedene Ausführungsformen
solcher Membrankupplungen.
Figur 11 stellt einen Querschnitt durch eine solche Kupplung dar und die
Figuren 12 und 13 zeigen die Verformung des verform= baren Teiles zweier verschiedener
Ausführungsformen.
Figur 14 und 15 betreffen zwei weitere Ausführungs= varianten, die gleichfalls in
Teilschnitten durch den verformbaren Teil dargestellt sind. Die
Figuren 16 bis 18 zeigen ein mit solchen Kupplungen ausgestattetes Mehrrumpfboot im
Querschnitt, in der Draufsicht..und im Längsschnitt.
Figur 19 und Figur 20 stellen schematisch die Bewegungsdämpfung eines Mehrrumpfbootes
in verschiedenen Bewegungsphasen dar und die
Figur 21 zeigt das Leitungsschema einer solchen Dämpfungs= einrichtung.
Figur 22 und 23 zeigen ein Mehrrumpfboot mit schwenk= barem Klüverbaum schaubildlich
und in Draufsicht,
Figur 24 und 25 ein ebensolches Boot mit verstellbarem Vorstag gleichfalls im Schaubild
und in Draufsicht. Die
Figuren 26 bis 29 zeigen in Draufsichten auf ein Mehrrumpfboot mit schwenkbarem Klüverbaum
verschiedene Segelstellungen.
Figur 30 zeigt einen Ausschnitt aus der Führungsbahn für das Gestänge eines solchen
Klüverbaumes. Die
Figuren 31 bis 35 zeigen wiederum in Draufsichten verschiedene Segelstellungen und
die
Figur 36 eine schaubildliche Ansicht des Mehrrumpfbootes.
Figur 37 zeigt in einer Draufsicht schematisch die Kinematik der Segelverstellung
mittels einer umfang= geschlossenen Führungsbahn. Die
Figuren 38 und 39 zeigen in Querschnitten ein Mehr= rumpfboot mit einem Mittelschwert
in verschiedenen Bootsstellungen und die
Figuren 40 und 41 stellen die Verstelleinrichtung für ein solches Mittelschwert in
Längsschnitten dar. Die
Figuren 42 bis 44 schließlich zeigen schematisch die Vertikal- und Horizontaleinstellung
eines solchen Mittelschwertes in zwei Seitenansichten und einer Drauf= sicht.
[0029] Das in den Figuren 1 und 2 dargestellte Mehrrumpfboot, beispielsweise ein sogenannter
Katamaran, besteht aus dem Querträger 1 und den beiden Rümpfen 2, die mit dem Querträger
1 mittels Gelenken 3 verbunden und mittels der Federn 4 in einer Sollstellung gehalten
sind. Stoßdämpfer 5 sorgen für eine Dämpfung der Schwenkbewegungen der Rümpfe 2 um
die koaxial mit den Achsen der Gelenke 3 verlaufende Schwenk= achse.
[0030] Dank dieser gelenkigen Verbindung können die Rümpfe 2 voneinander und vom Querträger
1 unabhängig Bewegungen ausführen und vermögen sich dem Seegang individuell anzupassen.
Stampfbewegungen der Rümpfe 2 übertragen sich nur zu einem minimalen Anteil auf den
Querträger 1 und eine auf diesem Querträger angeordnete Kabine, wodurch sich eine
erhebliche Verbesserung des Komforts bei der Benutzung des Bootes ergibt. Die Masse
der bei Seegang hochzuhebenden Bootsteile wird geringer und ein Unterschneiden der
Rumpfspitze wird-eher vermieden als bei einer starren Verbindung zwischen Boots= rümpfen
und Querträger.
[0031] Weil durch eine Befestigung des Riggs an den Rümpfen 2 und an dem Querträger 1 eine
vom Querträger unabhängige Bewegung der Rümpfe beeinträchtigt würde, sind gemäß Figur
2 der Mast 6, die Wanten 7 und sonstige Bestandteile der Takelage durchwegs nur am
Querträger 1 befestigt, so daß keine von den Windkräften stammenden Reaktionen in
die Rümpfe 2 ein= geleitet werden und anderseits die Stampfbewegungen dieser Rümpfe
2 keine Auswirkungen auf die Spannungen in den Wanten 7 haben können, die den Mast
6 in der Soll-Lage mit vertikaler Achse 8 halten.
[0032] Anstelle der Gelenke 3 können die in den folgenden Figuren dargestellten Membrankupplungen
zur gelenkigen, nachgiebig elastischen Verbindung der Rümpfe 2 mit dem Querträger
1 verwendet werden.
[0033] Die Figur 3 zeigt eine solche jeweils zwischen einem einzelnen Rumpf 2 und dem Querträger
1 angeordnete Kupplung in einem Querschnitt, wobei die mit Rumpf und Querträger zu
verbinden= den Teile mit l' bzw. 2' bezeichnet sind.
[0034] Jede solche Kupplung besteht aus einer Scheibe 9, die einen ring- oder rahmenförmigen
Außenteil 10 mit einem inneren Nabenteil 11 verbindet und ihrerseits aus elastischem
Material hergestellt ist, z. B. aus Metall, Gummi, faserverstärktem Kunststoff od.dgl.
Die Ränder der Scheibe 9 könnten mit dem Außenteil 10 bzw. dem Nabenteil 11 in den
Bereichen 12 auf beliebige Weise fest verbunden sein, z.B. durch Ein= spannung mittels
Schrauben, durch Klebung, Verschweißung, Klemmung u.dgl.
[0035] Die Kupplung als Ganzes ist mit 13 bezeichnet, ihre Achse trägt das Bezugszeichen
14.
[0036] Die Figur 4 zeigt, daß der Außenteil in zwei zueinander querverlaufenden Richtungen
voneinander verschieden große Abmessungen aufweisen kann. Beim dargestellten Beispiel
ist der Außenteil 10 ellipsenförmig gestaltet und dementsprechend ist die Scheibe
9 in Richtung der Hauptachse der Ellipse größer als in Richtung der Nebenachse.
[0037] Aus dieser unterschiedlichen Bemessung der Membran= kupplung in zueinander senkrecht
verlaufenden Ebenen ergeben sich zwangsläufig unterschiedliche Reaktionskräfte bei
einer Auslenkung der Achse 14 in diesen verschiedenen Ebenen.
[0038] Die Fig. 5 und 6 zeigen vergleichsweise das Ausmaß der Auslenkung bei gleicher Dehnung
der Scheibe 9 und gleicher Reaktionskraft I: In der Ebene der größeren Abmessung der
Sche.ibe nach Fig.5 ergibt sich eine größere Auslenkung um den Winkel α als in der
Ebene der geringeren Abmessung, bei der nur eine Auslenkung um den Winkel p erfolgt.
[0039] In den Figuren 7 bis 10 stellt die strichpunktierte Linie 15 jene Zone dar, in der
sich bei gleicher Reaktions= kraft I die gleiche Dehnung der Scheibe 9 ergibt, also
auch dieselbe Spannung im Material dieser Scheibe 9. Diese Äquipotentiallinie ist
unter anderem abhängig von der Form= gebung der Kupplung. Zweckmäßigerweise wird diese
Formgebung so zu wählen sein, daß sich bei den häufigst eintretenden Belastungsfällen
und dadurch verursachten Auslenkungen innerhalb der Scheibe 9 gleiche Dehnungen in
allen Richtungen ergeben.
[0040] Gemäß Figur 7 bestehen der Außenteil 10 und der Nabenteil 11 der Kupplung 13 aus
zwei konzentrischen, mit ihren Hauptachsen parallel zueinander liegenden Ellipsen,
nach Figur 8 stehen die Hauptachsen solcher Ellipsen senkrecht aufeinander und nach
der Figur qbesteht der Außenteil aus einem etwa rechteckigen und der Nabenteil aus
einem kreisförmigen Rahmen. Gemäß
Fi= gur 10 bilden schlanke, etwa rechteckige Rahmen den Außenteil 10 und den Nabenteil
11.
[0041] Bei allen dargestellten Ausführungsformen ist auch eine Übertragung vergleichsweise
hoher Drehmomente um die Achse 14 möglich, so daß von einer differierenden Elastizität
in allen drei Raumachsen gesprochen werden kann. Demnach eignet sich eine erfindungsgemäße
Membrankupplung nicht nur für den oben erläuterten Spezialfall zur Anwendung bei einem
Mehrrumpfboot, sondern auch für alle anderen Anwendungsge= biete im Maschinenbau.
[0042] Gemäß Figur 11 ist diese Kupplung derart gestaltet, daß sie in Richtung des Pfeiles
16 von einem Medium durchströmt werden kann, was für mancherlei Anwendungsbereiche
von Vorteil sein mag.
[0043] Wenn die Scheibe 9 - wie in Figur 12 gezeigt - um vergleichsweise scharfe Kanten
des Außenteiles 10 bzw. des Nabenteiles 11 geknickt wird, besteht die Gefahr eines
vorzeitigen Verschleißes. Es ist deshalb empfehlenswert, den die Scheibe 9 haltenden
Rändern der Teile 10 und 11 ein ausgerundetes Profil 10' bzw. 11', vorzugsweise ein
Lippenprofil, zu geben, das sich - den Verformungen der Scheibe 9 entsprechend - zur
Scheibe hin stetig erweitert. Diese Ausbildung der Teile 10 und 11 führt weiters dazu,
daß der Abstand zwischen diesen Teilen für die dort freiliegen= de Scheibe bei steigender
Auslenkung zunehmend kleiner wird. Dadurch wird die Reaktionskraft progressiver wirksam.
Figur 14 zeigt eine Ausführungsvariante der Scheibe 9 bzw. der Scheibenhalterung 12,
derzufolge die Scheibe 9 an ihrem Innen- und Außenrand je eine wulstförmige Verstärkung
9' aufweist, die in einer entsprechend profilierten Nut jedes der Teile 10 bzw. 11
formschlüssig festgehalten wird. Gemäß Figur 15 besteht die Scheibe aus·zwei Lagen
9a und 9b, zwischen denen ein fluides Medium eingeschlossen sein kann. Dadurch wird
eine Änderung der Federkonstanten erzielt, u.zw. infolge der durch den Druck des fluiden
Mediums verursachten Wölbung der Scheibe. Überdies hat
.die Unterteilung der Scheibe in zwei Lagen auch andere Vorteile hinsichtlich der Ver=
formbarkeit und - wie die Fig.15 zeigt - auch hinsichtlich der Befestigungsmöglichkeit:
Zwischen die beiden Lagen 9a und 9b kann eine keilförmige Einlage 17 derart eingelegt
werden. daß im Belastungsfall der auf die Scheibenränder wirkende Klemmdruck erhöht
wird und solcherart verstärkte Selbst= klemmung eintritt und ein Herausgleiten des
Scheibenrandes verhindert.
[0044] Steht das zwischen die beiden Lagen 9a und 9b eingebrachte fluide Medium unter Druck
läßt sich vorteilhafterweise durch Feststellung eines Druckabfalles leicht eine Ermüdung
des Materiales der Scheibe erkennen
[0045] Die in verschiedenen Ebenen verschiedene Reaktion der Kupplung läßt sich im Rahmen
der Erfindung nicht etwa bloß durch verschiedene Gestaltung und Dimensionierung der
die Scheibe 9 haltenden Teile, des Außenteiles 10 und des Nabenteiles 11, erzielen,
sondern auch dadurch, daß man die Scheibe 9 mit örtlich und bereichsweise verschiedenen
Festigkeiten und/oder Elastizitäten gestaltet. Es kann dies durch eine Armierung oder
verschiedene Dimensionierung der Dicke der Scheibe 9 bewirkt werden.
[0046] Die Figur 16 zeigt ein Mehrrumpfboot, dessen Querträger 1 mit den Rümpfen 2 mittels
erfindungsgemäßer Kupplungen 13 gelenkig verbunden ist. Die Längsachse B, um die jeder
Rumpf 2 rollt, verläuft in der längeren Achse des Außenteiles 10 jeder Kupplung 13.
Die Auslenkung β um diese Achse B ist vergleichsweise gering.
[0047] In der Draufsicht nach Figur 17 ist die Achse C er= sichtlich. Um die Parallelführung
der Rümpfe 2 zu gewährleisten soll die Reaktionskraft der Kupplung 13 groß sein und
schon geringen Auslenkungen im Ausmaß γ entgegenwirken. Auch wenn seitlich an das
Boot anprallende Wellen große Drehmomente erzeugen, soll dieser Winkel T- möglichst
klein bleiben. Die Achse C verläuft demnach senkrecht zu der von der Scheibe 9 jeder
Kupplung 13 bestimmten Ebene.
[0048] In der Seitenansicht nach Figur 18 ist die Achse A zu sehen, um die die Rümpfe 2
stampfen. Der hohe Freiheits= grad der Kupplungen 13 in dieser Achse um den Winkel
α ist deshalb angebracht, um den Rümpfen 2 voneinander unab= hängig eine weitgehende
Anpassung an die Wellen zu ermöglichen. Dadurch wird länger ein laminares Anströmen
der Rümpfe aufrechterhalten und die Geschwindigkeit des Bootes gesteigert. Die Bewegungen'des
Querträgers 1 werden zwischen den Gier= bewegungen der Rümpfe 2 gemittelt und es erhöht
sich dadurch der Komfort an Bord des Bootes infolge geringeren Mitgehens mit den Wellen.
[0049] Figur 19 und Figur 20 zeigen, wie den Rümpfen 2 eine Bewegungsdämpfungs-Einrichtung
zugeordnet werden kann, die aus-mit einem fluiden Medium gefüllten Hohlkörpern 18
besteht, die gemäß Figur 20 durch die Verformungen der Kupplungen 13 mitverformt werden.
[0050] Das gewünschte Ausmaß der Dämpfung ist bei einer solchen Einrichtung unschwer einstellbar.
So können die Hohlkörper 18 über eine Verbindungsleitung 19 in Verbindung stehen,
in der ein Drosselventil 20 zur Regelung des Durchflusses angeordnet ist, wie dies
die Figur 20 zeigt.
[0051] Es könnte in dieser Verbindungsleitung 19 aber auch ein von dem sie durchströmenden
Medium betreibbarer Energie= umwandler,z.B. eine Turbine 21, angeordnet sein.
[0052] Die Figur 21 zeigt das Leitungssystem eines solchen Energiewandlers:
Jeder federnde Hohlkörper 18 ist über je zwei einander ent= gegenwirkende Rückschlagventile
22 an ein Zuluftsystem 23 und an ein Abluftsystem 24 angeschlossen. Luft (oder irgend
ein anderes fluides Medium) wird bei einer Volumsverringerung eines der Hohlkörper
18 dem Abluftsystem zugeführt, indem die Rückschlagventile 22 nur ein Einströmen in
dieses System zulassen, gelangt über die Turbine 21 in ein Ausgleichsgefäß, z.B. einen
Windkessel 25, von dem seinerseits eine Leitung über ein mittels einer Regelungsvorrichtung
27 einstellbares Druckregelventil 26 zum Zuluftsystem 23 führt, das an die Hohlkörper
18 angeschlossen ist. Überschreitet der Druck in einem der Hohlkörper 18 den am Druckregelventil
26 ein= stellbaren Wert, öffnet dieses und die unter Druck stehende Luft durchströmt
auf ihrem Weg die Turbine 21 und setzt diese in Bewegung, die wiederum den angeschlossenen
Generator 28 zwecks Energiegewinnung in Drehung versetzt.
[0053] Bei der in den Figuren 22 und 23 dargestellten Ausführungsform eines Mehrrumpfbootes
ist eine der zahlreichen Möglichkeiten veranschaulicht, die Befestigung der Vorsegel
unabhängig von den Rümpfen zu gestalten und dadurch das eingangs definierte Ziel der
Erfindung zu erreichen.
[0054] DasVorstag 29 der Rigg dieses Bootes ist an einem Klüverbaum 30 befestigt, der am
Mastfuß 31 des Mastes 6 um die vertikale Achse 8 dieses Mastes schwenkbar gelagert
ist und mittels eines Wasserwants 32 abgespannt wird, der seinerseits an derselben
Achse 8, und zwar an der Unterseite des Quer= trägers 1 lagert.
[0055] Der Klüverbaum wird gemäß Figur 23 von zwei Schoten 33 in seiner jeweiligen Soll-Stellung
gehalten und kann nach Bedarf jeweils nach Steuerbord, Backbord und in jedwede Zwischen=
stellung verstellt werden.
[0056] Wie in der Figur 23 gestrichelt angedeutet ist, kann aber anstelle eines solchen
schwenkbaren Klüverbaumes 30 auch eine bogenförmige Laufschiene 35 vorgesehen werden,
die sich zwischen den beiden Rümpfen 2 erstreckt und an der das Stag 29 für das Vorsegel
36 geführt und gehalten ist.
[0057] Durch die Möglichkeit einer Verstellung des Vorsegels 36 ergeben sich gemäß der Figuren
24 und 25 weitere konstruk= tive Varianten. Bei der Ausführungsform nach Figur 24
ist an der bogenförmigen Laufschiene 35 ein das Vorstag 29 haltender Läufer 37 bewegbar.
Das Vorstag 29 kann mittels der Lauf= schiene 35 und dieses Läufers 37 um die Achse
8 des auf dem Querträger.l befestigten Mastes 6 verschwenkt werden.
[0058] Unter Beibehaltung des vorteilhaften Laufschienensystems befaßt sich die vorliegende
Erfindung auch mit verschiedenerlei Möglichkeiten, einen schwenkbaren Klüverbaum möglichst
stabil zu gestalten und ihn innerhalb des Schwenkbereiches zuverlässig in vorbestimmte
Stellungen zu bringen und zu halten, die die Beibehaltung eines bestimmten Kurses
unter optimaler Ausnützung der Windkräfte und Strömungen gewährleisten.
[0059] In diesem Sinne ist der in Figur 25 dargestellte Klüverbaum 30 aus Gründen der Festigkeit
und Stabilität mittels zweier Stangen 38 in bezug zum Querträger 1 des Bootes verstrebt,
und zwar sind an das freie Ende des Klüverbaumes 30 zwei sich an beiden Seiten zum
Querträger 1 erstreckende Stangen 38 mit jeweils einem ihrer Enden angelenkt und die
anderen Enden dieser Stangen 38 sind mittels Läufern 39 längs am Querträger 1 angeordneter
Führungen 40 bewegbar, und zwar derart, daß diese Läufer 39 bei einer Schwenkbewegung
des Klüverbaumes 30 dessen Bewegung mitmachen und jeweils in der gewünschten Soll-Schwenkstellung
fixiert werden können, um den Klüverbaum 30 festzuhalten. Vorteilhafterweise kann
einer der Läufer 39 als Holepunkt für die Vorschot des Vorsegels 36 benutzt werden,
vorteilhaft deshalb, weil mit der Führung des Holepunktes durch die Laufschiene der
Führung 40 der jeweils erforderliche Abstand dieses Holepunktes von einer Vorschotwinde
für die Vorschot gewährleistet werden kann und weil weiters die auf das Vorsegel 36
wirkenden Kräfte aus den Liekspannungen nicht über die Vorschot aufgenommen werden
müssen, sondern über die steife Stange 38 abgeführt werden können.
[0060] Gemäß der Ausführungsform nach Fig.26 wird die Schot von Klüverbaum 30 und Großbaum
41 über eine Rolle 42 geführt. Ein Zugorgan 43 - mit der Zugkraft 44 aus den auf das
Vor= segel 36 wirkende Winddruckkraft 45 beansprucht - ist um diese Rolle 42 geführt,
um die Zugkraft 46 aus der Winddruck= kraft 47 des Großsegels 34 auszugleichen. Augenscheinlich
ergibt die Winddruckkraft 45 ein um die Schwenkachse, d.h. um die Achse 8 des Mastes
6, linksdrehendes (negatives) Drehmoment 48, die Winddruckkraft 47 aus dem Großsegel
34 hingegen hingegen ein um diese Achse 8 rechtsdrehendes (positives) Drehmoment 49.
[0061] Die beiden gegenläufigen Drehmomente 48 und 49 heben demnach einander zumindest teilweise
auf. Zur Erleichterung der Bedienung, Verstellung und Fixierung sind demnach die Kräfte
45 und 47 als Zugkräfte 44 und 46 über das Zugorgan 43 aus= gleichbar und mittels
der Rolle 42 und der zugehörigen Kurbel 42' sind beide Segel 34 und 36 zugleich verstellbar,
wobei der hiefür erforderliche Kraftaufwand infolge des teil= weisen Kräfteausgleiches
zwischen den Kräften 44 und 46 erheblich geringer ist als bei Verstellung einzelner
Segel mittels einzelner Schoten.
[0062] Erstreckt sich die an dem in der Figur 25 dargestellten Boot. angeordnete Laufschiene
als Führung 40 rings um den Mastfuß 31, so können gemäß Figur 27 die Läufer 39 der
Stangen 38 des schwenkbaren Klüverbaumes 30 ebenso wie auch der Läufer 51 der Großschot
50 des Großsegels 34 und allenfalls auch Läufer 52 für Holepunkte weiterer Focksegel
53 auf dieser gemeinsamen Führung 40 geführt werden. Sind diese Läufer 39, 51 und
52 mittels eines ringsumlaufenden Zugorganes 40' miteinander verbunden, so können
bei Betätigung der Rolle 42 mittels der Kurbel 42' alle diese Läufer 39, 51,52 gleichzeitig
und gemeinsam bewegt werden.
[0063] Dank einer zielstrebigen Geometrie der Führung 40 können sämtliche Segel 34,36,50,53
gleichzeitg und gemeinsam in eine der Windrichtung entsprechende Optimallage in bezug
zum Boot verstellt werden. Der Verstellung wirken, wie sich aus der Figur 26 ergibt,
nur Reibungskräfte und die Differenz der Unterschiedlichen Drehmomente 48 und 49 (Fig.26)
aus den Windkräften 45 und 47 entgegen, so daß die Verstellung mit einem optimal geringen
Kraftaufwand durchführbar ist. Dank der Möglichkeit einer Verstellung des Vorsegels
36 ergeben sich sich gemäß der Figuren 28 und 29 wesentliche Vorteile in bezug auf
eine Erhöhung der Vortriebskraft. Figur 28 zeigt die Variation der projizierten Segelfläche
senkrecht zur Wind= richtung 54, die durch das Verschwenken des Klüverbaums 30 und
die dadurch bewirkte Änderung der Stellung des Vorsegels 36 aus der in der Bootslängsachse
verlaufenden, gestrichelt angedeuteten Normalstellung in eine bedarfsweise wählbare
Optimalstellung ermöglicht wird. Die auf die Windrichtung 54 projizierte Segelfläche
55 ist bei einem in der Bootslängs= achse 56 verlaufenden Klüverbaum 30 nur halb so
groß wie die Segelfläche 57 bei ausgeschwenkter Stellung des Vorsegels 36.
[0064] Zwischen dem Vorsegel 36 und dem Großsegel 34 können zur Er= höhung der Düsenwirkung
bedarfsweise zusätzliche Klüversegel gesetzt werden, was zu einer wesentlichen Steigerung
des Vortriebes führt.
[0065] Die Figur 29 zeigt die Situation ähnlich jener der Figur 28, jedoch für Vorwindkurse.
Auch hier ergibt sich eine erheb= liche Vergrößerung der in die Windrichtung 54 projizierten
Segelfläche 57.
[0066] In der Figur 30 ist die Anordnung einer Klüverschotwinde 58 skizziert, die infolge
ihrer geometrischen Lage in bezug zur Führung 40 die wirksame Länge der Klüverschot
59 auf das Maß 60 vergrößert oder auf das Maß 61 verringert, und zwar in Abhängigkeit
von der Lage K
a bis K
e des Hole= punktes des Vorsegels 36.
[0067] Durch Änderung der Lage dieses Holepunktes, der auf der Laufschiene der Führung 40
geführt ist und auf ihr der Stellung des Segels 36 entsprechend zu liegen kommt, ergeben
sich aus der Lage der Klüverschotwinde 58 in bezug zur jeweili= gen Lage des Holepunktes
unterschiedliche Abstände. Bei K
c ergibt sich eine Verlängerung der Klüverschot auf das Maß 61 im Vergleich zur Schotlänge
bei K . Bei K ergibt sich eine weitere Verlängerung der Schot um das Maß 60. Die Differenzen
resultieren aus den unterschiedlichen Verläufen eines Kreisbogens 62 einerseits und
der geometrisch gestalteten Führung 40 anderseits.
[0068] In Figur 31 sind die in den Figuren 22 bis 30 dargestellten Erfindungsmerkmale nochmals
in ihrem Zusammenhang veran= schaulicht. Das Vorsegel 36 ist in der "Am-Wind-Stellung"
voll und in der "Vor-Wind-Stellung" gestrichelt, der schwenkbare Klüverbaum mit 30
und der Verlauf der Vorschot gestrichelt dargestellt. Die Veränderungen der Länge
der Vorschot entsprechen der geforderten Bauchigkeit des Segels entsprechend dem jeweils
gewählten Kurs.
[0069] Weitere Beispiele für die Stellung der Segel in Bezug zur jeweiligen Winarichtung
zeigen die Figuren 32 bis 35. Nach Figur 32 erlaubt der in Richtung der Bootsachse
56 ver= stellte Klüverbaum 30 eine konventionelle Segelstellung für das Vorsegel 36,
das Focksegel 53 und das Großsegel 34. Für Hart-am-Wind
=Kurse kann die Stellung der Segel in bezug zueinander optimal eingestellt werden,
wobei die Einstell= winkel des Vorsegels 36 und des Focksegels 53 leicht trennbar
an der Führung 40 für das rundumlaufende Zugmittel 40' ein= gestellt werden können.
[0070] In Figur 33 wird gezeigt, daß die eben gefundene optimale Segelstellung bei Am-Wind
einfach nachgedreht werden kann, wobei die Stellung der Segel in bezug zueinander
unverändert bleibt. Weil es bei Am-Wind-Kursen einer größeren Bauchigkeit der Segel
bedarf, wird diese Bauchigkeit durch einfache Änderung der Schotlängen optimiert.
[0071] Die Figur 34 zeigt die für den Vor-Wind-Kurs wichtige Ver= größerung der projizierten
Windflußfläche. Bei konventioneller Besegelung wird diese Vergrößerung durch Spinnaker
und ange= stellten Spinakerbaum erreicht. Selbstverständlich ist ein Setzen des Spinnakers
mit ausgeschwenktem Klüverbaum 30 mög= glich, doch werden sehr gute Werte auch aus
der in Figur 34 gezeigten Vorsegelstellung erzielt, so daß für kürzere Schläge ein
Segelwechsel nicht erforderlich wird.
[0072] In Figur 35 wird gezeigt, daß die im Flugzeugbau mit Vorteil angewendete Schlitzflügelstellung
gleichfalls mit dem schwenkbaren Klüverbaum erreicht werden kann. Die Verbesserung
der Vortriebswerte durch bessere Nutzung der Umlenkung der Strömung muß jedoch mit
einer Verringerung der Sicherheit erkauft werden., d.h. diese Segelstellung bringt
gewisse Gefahren mit sich, weil ein Auffieren der Segel bei Böen den Klüver gegen
die Stage und den Mast drückt und die erhoffte Kraftreduzierung nicht eintreten läßt.
Dennoch kann bei stetigen Winden und langen Schlägen diese Segelstellung zu erheblichem
Geschwindigkeitsgewinn beitragen.
[0073] Das Schaubild der Figur 36 zeigt den grundsätzlichen Gesamt= aufbau eines Mehrrumpfbootes
nach vorliegender Erfindung.
[0074] In Figur 37 ist die Kinematik der Laufschiene der Führung 40 und der an ihr geführten
Läufer detailliert dargestellt. Eswurden fünf Positionen eingezeichnet, wobei die
Stellung 1 der Segel "Hart-am-Wind" auf Backbordbug durchgehend eingezeichnet und
die Stellung 5 der Segel "Vor-dem-Wind" auf Backbordbug strichpunktiert dargestellt
sind. Die Zwischenpositionen 2, 3 und 4 korrespondieren, sind jedoch nur angedeutet.
Die Indizes 1 bis 5 bezeichnen die Stellungen der Segelköpfe für K (Klüversegel =
Vorsegel 36) und für F (Focksegel). Die Indizes A, B, C, D und E bezeichnen die Holepunkte
der Segel korrespondierend mit den Stellungen 1 bis 5. Die Holepunkte der Segel sind
also in der Stellung 1:
GA ..... Holepunkt des Großsegels 34
F ..... Holepunkt des Focksegels 53
Ka ..... Holepunkt des Vorsegels 36, zugleich Anlenkpunkt der Stange 38 des Klüberbaumes.
[0075] Der schwenkbare Klüverbaum 30 kann, wie insbesondere die Figur 36 gut erkennen läßt,als
ein begehbarer Laufsteg mit einer Reeling gestaltet werden.
[0076] Figur 38 zeigt die erfindungsgemäße Anordnung eines Schwertes 63 unterhalb der Bootsachse
56. Auch dieses Schwert dient vorteilhaft der Erreichung des eingangs definierten
Zieles der Erfindung.
[0077] Der Windquerkraft 64 setzt das Schwert 63 zunächst die größte Lateralkraft 65 entgegen.
Beim Auftreten einer Bö wird jedoch bei einer dadurch eintretenden Krängung des Bootes
das Schwert 63 gemeinsam mit dem luvseitigen Rumpf 2 aus dem Wasser gehievt, so daß
der Windquerkraft 64, die die Krängung verursacht, keine vom Schwert 63 verursachte
Lateralkraft 65 mehr entgegenwirkt. Infolgedessen nimmt das Krängmoment ab und das
Boot kann leichter in seine Normallage zurückkehren.
[0078] Die Figur 39 zeigt das Mehrrumpfboot in bereits gekrängter Lage, wobei das gesamte
Gewicht auf einen der beiden Rümpfe verlagert ist. Würde das Schwert 63 in diesen
Rumpf 2 inte= griert sein, dann käme die gesamte Lateralkraft 65 noch stärker zur
Geltung. Infolge der erfindungsgemäßen Anordnung des Schwertes 63 in der Bootsmitte
wird es jedoch durch die Krängbewegung zwangsläufig hochgehievt und läßt keine Lateral=
kraft mehr zur Wirkung kommen. Ist der Rumpf 2 nun derart gestaltet, daß er keine
nennenswerten Lateralkräfte 65' zur Wirkung kommen läßt, also etwa als Rundspant,
dann kann der Rumpf über das Wasser 66 hinweggleiten, so daß der Windkraft 64 der
größte Teil der Reaktionskraft genommen wird und das Krängmoment derart verringert
ist, daß das Boot rasch wieder in seine Horizontallage zurückkehrt.
[0079] Die Figuren 40 und 41 zeigen eine Vorrichtung zum Verschwenken des Schwertes 63 zwecks
Veränderung der Eintauchtiefe. Die Verschwenkung des in einem am freien Ende eines
Rohres 67 angeordneten Gehäuse 68 um eine Schwenkachse 69 schwenkbar lagernden Schwertes
63 erfolgt mittels eines Zahnritzels 70 und eines über dieses Ritzel 70 geführten
Zahnbandes 71 od. dgl., das sich mit seinen beiden Enden abwärts in das Gehäuse 68
erstreckt und dort mit einem Zahnkranz 72 der Oberseite des Schwertes 63 zusammenarbeitet,
wobei es von zwei Umlenkrollen 73 gegen den Zahnkranz 72 des Schwertes 63 gedrückt
wird. Das Ritzel 70 wird bedarfsweise mit einer Kurbel od.dgl. über die in einem Rohrstutzen
74 gelagerte Hohlwelle 75 in Drehung versetzt.
[0080] Gemäß der Ausführungsform nach den Figuren 42 bis 44 kann das Schwert 63 auch auf
einem ausziehbaren Teleskop= rohr 76 befestigt sein und kann mittels der Handhabe
77 aus einer Ruhestellung (Figur 42), bei der kein Punkt tiefer liegt als die Unterkanten
der Rümpfe 2, in die Tiefstellung (Segelstellung, Figur 43) ausgefahren werden. In
dieser Tiefstellung kann dann das profilierte Schwert 63 auch bedarfsweise um die
Achse des Teleskoprohres 76 verschwenkt werden, um dadurch die Wirkung bedarfsweise
zu vergrößern. Die vom Teleskoprohr 76 verkörperte Pinne des Schwertes 63 durchsetzt,
wie aus den Figuren 42 und 43 ersichtlich ist, das Cockpit des Bootes und ist demnach
statisch gut, nämlich an zwei vergleichsweise fern voneinander liegenden Stellen,
gelagert.
1. Schwimmkörper, insbesondere Mehrrumpfboot mit Segel= antrieb, gekennzeichnet durch
eine konstruktive Gestaltung, die eine zumindest weitgehende Trennung bzw. Entkoppelung
der aus den aerodynamischen bzw. aus den hydrodynamischen Massenkräften stammenden
Beanspruchungen des Schwimmkörpers bewirkt.
2. Schwimmkörper nach Anspruch 1 als Mehrrumpfboot mit mindestens zwei durch zumindest
einen Querträger (1) verbundenen Rümpfen (2), dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen
Rümpfe (2) zumindest in den durch ihre Längsachsen verlaufenden Vertikalebenen ver=
schwenkbar mit dem Querträger (1) verbunden sind.
3. Schwimmkörper nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen
dem einzelnen Rumpf (2) und dem Querträger (1) zumindest ein Gelenk (3) umfaßt (Fig.I,2).
4. Schwimmkörper nach Anspruch 3, gekennzeichnet durch den Schwenkbewegungen des einzelnen
Rumpfes (2) ent= gegenwirkende Federn (4) und/oder Stoßdämpfer (5) (Fig. 1,2).
5. Schwimmkörper nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch eine der Verbindung des einzelnen
Rumpfes (2) mit dem Querträger (1) dienende Membrankupplung (13) (Fig. 3 - 21).
6. Schwimmkörper nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Membrankupplung
(13) aus einem inneren Naben= teil (11),z.B. einem Innenring oder -rahmen, besteht,
der über eine aus elastischem Material bestehende ringförmige Scheibe (9) mit einem
ring- oder rahmen= förmigen Außenteil (10) verbunden ist (Fig. 3 - 20).
7. Schwimmkörper nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Außenteil (10) in
zwei zueinander quer verlau= fenden Richtungen voneinander verschiedene Abmessungen
aufweist (Fig. 4, 7 - 10).
8. Schwimmkörper nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekenn= zeichnet, daß das elastische
Material der Scheibe (9) in einer von zwei quer zueinander verlaufenden Rich= tungen
stärker armiert und/oder stärker dimensioniert ist als in der anderen Richtung.
9. Schwimmkörper nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Scheibe (9) im Bereich ihrer Verbindungen (12) mit dem Außenteil (10) und dem Nabenteil
(11) Verstärkungen (9') aufweist, die in Ausnehmungen dieser Teile (10,11) formschlüssig
gehalten sind (Fig. 14).
10. Schwimmkörper nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Scheibe aus zwei Lagen (9a,9b) besteht, zwischen denen gegebenenfalls ein fluides
Medium eingeschlossen ist (Fig. 15).
11. Schwimmkörper nach Anspruch 10, gekennzeichnet durch eine Vorrichtung zur Überwachung
des im fluiden Medium herrschenden Druckes.
12. Schwimmkörper nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß zumindest
einer der die Scheibe (6) haltenden Randbereiche (12) des Naben= teiles (11) und/oder
Außenteiles (10) ein den Ver= formungen der Scheibe (6) entsprechend ausgerundetes,
sich zur Scheibe hin stetig erweiterndes Profil (10'), vorzugsweise ein Lippenprofil,
besitzt (Fig. 13 - 15).
13. Schwimmkörper nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich (12) der Ver= bindung der Scheibe (6a,6b) mit dem Nabenteil (11) bzw. dem
Außenteil (10) zwischen die beiden Lagen (6a,6b) eine etwa keilförmige Einlage (17)
eingefügt ist, die den Rand der Scheibe selbstklemmend hält (Fig. 15).
14. Schwimmkörper nach einem der Ansprüche 2 bis 13, dadurch gekennzeichnet,daß den
Rümpfen (2) im Bereich ihrer Verbindung mit dem Querträger (1) mit einem fluiden Medium
gefüllte, durch die Schwenkbewegungen der Rümpfe (2) in bezug zum Querträger (l) verformbare,
vorzugsweise über eine Verbindungsleitung (19) mit= einander in Verbindung stehende,
Hohlkörper (18) zur Bewegungsdämpfung zugeordnet sind (Fig. 19,20).
15. Schwimmkörper nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausmaß der Dämpfung
mittels eines in der Verbindungsleitung (19) angeordneten Drosselventiles (20) regelbar
ist (Fig.20).
16. Schwimmkörper nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß in der Verbindungsleitung
(19) ein von dem sie durchströmenden Medium betreibbarer Energieumwandler, z.B. eine
Turbine (21), angeordnet ist (Fig.21).
17. Schwimmkörper nach einem der Ansprüche 2 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die
z.B. aus einem Mast (6), zumindest einem Vorsegel (36), einem Groß= segel (34) sowie
Wanten (7) bestehende Rigg lediglich am Querträger (1) befestigt ist (Fig.36).
18. Schwimmkörper nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß das Stag (29) für
das Vorsegel (36) um eine auf dem Querträger (1), vorzugsweise im Bereich des Mast=
fußes (31) gelegene Stelle schwenkbar ist (Fig. 24,25).
19. Schwimmkörper nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß das Stag (29) für
das Vorsegel (36) an einer bogen= förmigen Laufschiene (35) od.dgl. Führung geführt
und gehalten ist, die sich zwischen den Rümpfen (2) bzw. über den Querträger (1) erstreckt
(Fig.24).
20. Schwimmkörper nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß ein das Stag (29)
des Vorsegels (36) tragender Klüverbaum (301 am Querträger (1), vorzugsweise im Bereich
des Mastfußes (31), angelenkt und um eine vertikale Achse, vorzugsweise um die Achse
(8) des Mastes (6), schwenkbar ist (Fig.22).
21. Schwimmkörper nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß das freie Ende des
Klüverbaumes (30) mittels einer Wasserwant (32) am Querträger (1) gehalten ist (Fig.22).
22.. Schwimmkörper nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekenn= zeichnet, daß der Klüverbaum
(30) zwecks Variation der auf die Windrichtung (54) projizierten Segelfläche (55 bzw.
57). mittels Schoten (33) bewegbar ist (Fig. 28,29 bzw. 23).
23. Schwimmkörper nach einem der Ansprüche 20 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß
der Klüverbaum (30) wahlweise in verschiedenen Schwenkstellungen fixierbar mit dem
Querträger (1) verbunden ist (Fig.31).
24. Schwimmkörper nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß an das freie Ende
des Klüverbaumes (30) zwei sich an dessen beiden Seiten zum Querträger (1) erstreckende
Stangen (38) od.dgl. mit jeweils einem ihrer Enden angelenkt sind und daß die anderen
Enden dieser Stangen (38) mittels Läufern (39) längs am Querträger (1) angeordneter
Führungen (40) bewegbar und fixierbar sind (Fig. 25 bzw. 27).
25. Schwimmkörper nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß einer der Läufer (39)
den Holepunkt der Schot des Vorsegels (36) bildet.
26. Schwimmkörper nach einem der Ansprüche 17 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß
auf dem Querträger (1) eine vorzugsweise umfanggeschlossene Führung (40), z.B. eine
Laufschiene, vorgesehen ist, auf der die für die Stellung der Segel maßgeblichen Elemente,
wie das Stag für das Vorsegel, die Läufer (39) der am freien Ende des Klüverbaumes
(30) angelenktenStangen (38) und/oder die Holepunkte der Segel (34,36,53) mittels
Läufern (51,52) geführt und fixierbar sind (Fig.27).
27. Schwimmkörper nach Anspruch 26, dadurch gekennzeichnet, daß die Läufer (39,51,52)
mittels eines längs der umfanggeschlossenen Führung (40) geführten Zugmittels (40')
auf Distanz miteinander verbunden und gemeinsam bewegbar sind (Fig.27).
28. Schwimmkörper nach Anspruch 26 oder 27, dadurch gekenn= zeichnet, daß die Führung
(40) derart gestaltet ist, daß ein an einem der Läufer (39,51,52) geführter Hole=
punkt der Schot (59) eines Segels (36) zwecks Änderung der wirksamen Länge der zu
einer Winde geführten Schot durch die Führung (40) zwangsläufig in eine der jeweils
für einen bestimmten Kurs optimalen Bauchigkeit dieses Segels (36) entsprechende Lage
verstellt wird (Fig. 30,37).
29. Schwimmkörper nach einem der Ansprüche 23 bis 28, dadurch gekennzeichnet, daß
das freie Ende des Klüver= baumes (30) mittels eines über eine Umlenkrolle (42) geführten
Zugmittels (43) mit dem Großbaum (41) ver= bunden ist (Fig.26).
30. Schwimmkörper nach Anspruch 29, dadurch gekennzeichnet, daß die Umlenkrolle (42)
zwecks Verstellung des Klüver-und des Großbaumes (30 bzw. 41),.z.B. mittels einer
Kurbel (42'), drehbar ist (Fig.26).
31. Schwimmkörper nach einem der Ansprüche 20 bis 30. dadurch gekennzeichnet, daß
der Klüverbaum (30) mit Laufsteg und/oder Reeling begehbar gestaltet ist (Fig. 36).
32. Schwimmkörper nach einem der Ansprüche 1 bis 31, daß ein Schwert (63) unterhalb
der Längsachse (56) des Bootes verlaufend an der Unterseite des Querträgers (1) in
das Wasser (66) eintauchbar befestigt ist (Fig. 38,39).
33. Schwimmkörper nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet, daß die Eintauchtiefe
des Schwertes (63) einstellbar ist (Fig. 40-44).
34. Schwimmkörper nach Anspruch 33, gekennzeichnet durch ein um eine horizontale Achse
(69) verschwenkbares Schwert (63) (Fig.40,41).
35. Schwimmkörper nach Anspruch 34, gekennzeichnet durch ein der Verschwenkung des
Schwertes (63) dienendes Getriebe, vorzugsweise ein Zahnleistengetriebe (70-72) (Fig.
40,41).
36. Schwimmkörper nach Anspruch 33, dadurch gekennzeichnet, daß das Schwert (63) samt
dem ihm zugeordneten Träger, vorzugsweise einer Pinne (76), höhenverstellbar und/oder
um deren vertikale Achse in horizontaler . Ebene schwenkbar ist (Fig. 42-44).