[0001] Die Erfindung betrifft ein Typenband für einen Typenbanddrucker.
[0002] Übliche Typenbanddrucker (z. B. die IBM-Typenbanddrucker 3288, 3289) haben ein umlaufendes
Typenband, welches sich als ein Stahlband mit auf fotochemischem Wege herausgeätzten
erhabenen Drucktypen und Taktmarken darstellt.
[0003] Für den Abdruck eines Zeichens ist folgende Anordnung des Stahlbandes gegenüber einem
Druckwiderlager und dem in Betracht zu ziehenden Aufzeichnungsträger und Farbband
maßgebend: Das Stahlband bewegt sich mit seiner glatten Rückseite an dem Druckwiderlager
vorbei. Vor der Vorderseite des Bandes mit den erhabenen Drucktypen befinden sich
das Farbband und der Aufzeichnungsträger. Der Zeichenabdruck in einer bestimmten Druckposition
wird durch einen Druckhammer bewirkt, der auf den Aufzeichnungsträger schlägt und
ihn gegen das Farbband, die abzudruckende Type des Stahlbandes und das Druckwiderlager
drückt.
[0004] Eines der größten Probleme bei Stahlbanddruckern, das bisher nur teilweise gelöst
worden ist, liegt in der starken Beanspruchung des Farbbandes durch die scharfkantigen
Drucktypen des Stahlbandes, welche bis zur baldigen Zerstörung und Unbrauchbarkeit
des Farbbandes führt.
[0005] Diesen Nachteil konnte man wiederum nur mit geringen Druckleistungen unauffällig
halten,
[0006] Für eine Erhöhung der Druckleistung war man bemüht, den zerstörenden Einfluß der
scharfkantigen Drucktypen auf das Farbband dadurch zu verrringern, daß man die Bandvorderseite
einem Polierprozeß unterzog. Zeichenbänder dieses Typs mit einer polierten Vorderseite
wurden/werden in Typenbanddruckern, z. B. des Typs IBM 3262, verwendet. Die Verringerung
der zerstörenden Kraft der ehemals scharfen Typenkanten auf das Farbtuch liegt darin
begründet, daß durch den Polierprozeß die Typenkanten leicht verrundet werden. 1
[0007] Ein solcher Polierprozeß erweist sich als sehr aufwendig und teuer und ist außerdem
sehr schlecht steuerbar. Mit anderen Worten: Der Polierprozeß führt oft nicht zu dem
gewünschten Ergebnis.
[0008] Zur Vermeidung dieser Nachteile ist es nunmehr Aufgabe der Erfindung, ein Typenband
vorzusehen, bei dem die auf die scharfen Typenkanten zurückzuführende Zerstörung des
Farbbandgewebes enorm verringert ist und welches einfach und gut steuerbar herzustellen
ist.
[0009] Diese Aufgabe der Erfindung wird durch die im kennzeichnenden Teil des Anspruches
1 genannten Maßnahmen gelöst.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind den Unteransprüchen zu entnehmen.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im folgenden näher beschrieben.
[0012] Es zeigen:
Fig. 1. eine schematische Schnittdarstellung eines zwischen einem Druckwiderlager
und einem Druckhammer angeordneten Typenbandes, eines Farbbandes und eines Aufzeichnungsträgers;
Fig. 2 eine perspektivische Teilansichst der Vorderseite eines Typenbandes mit erhaben
herausgeätzten Drucktypen und Taktmarken;
Fig. 3 eine schematische Schnittansicht durch ein Typenband gemäß der Schnittlinie
A-A in Fig. 2;
Fig. 4 eine schematische Schnittansicht durch ein Typenband mit einer Kunststoffbeschichtung
vor Ingebrauchnahme Fig. 4A und Fig. 4B nach Ingebrauchnahme.
[0013] In Fig. 1 ist in einer Schnittdarstellung gezeigt, wie das Typenband 1 gegenüber
dem Druckwiderlager 2, dem Farbtuch 3 und dem Aufzeichnungsträger 4 sowie dem Druckhammer
5 angeordnet ist. Zur Erzeugung eines Zeichenabdruckes schlägt der Hammer 5 in angegebener
Pfeilrichtung gegen den Aufzeichnungsträger 4, das Farbband 3, die erhaben herausgeätzte
Drucktype 6 auf der Vorderseite 1-1 des Typenbandes 1 und drückt das Typenband 1 mit
seiner Rückseite 1-2 gegen das Druckwiderlager 6. Dabei kommt es zu einem Abdruck
der Type 6 auf dem Aufzeichnungsträger 4. Während des Abdruckes bewegt sich das Typenband
1 in Richtung senkrecht zur Zeichenebene, während das Farbband 4 relativ unbewegt
verbleibt. Im Moment des Abdruckes kommt es zu einer starken seitlich wirkenden Beanspruchung
des Farbbandes, hervorgerufen durch die scharfen Drucktypenkanten des Zeichens 6.
Diese Beanspruchung kann letztlich zu einer Zerstörung des Farbbandgewebes führen,
so daß - wie bereits angedeutet - bei Verwendung "unbehandelter" Typenbänder die Farbbänder
häufig zu ersetzen sind.
[0014] In Fig. 2 ist eine perspektivische Teilansicht der Vorderseite 1-1 des Typenbandes
mit erhaben herausgeätzten Typen (6-1, 6-2) und Taktmarken (6-1-1, 6-2-2) gezeigt.
Auszugsweise sind die Typen H (6-1) und I (6-2) auf der Vorderseite 1-1 des Bandes
1 zu erkennen. Die diesen Drucktypen zugeordneten Taktmarken (6-1-1 und 6-2-2) sind
ebenfalls erhaben herausgeätzt. Sie dienen der Synchronisation der Drucksteuerung.
[0015] In Fig. 3 ist eine Schnittdarstellung des Typenbandes entlang der Schnittlinie A-A
gemäß Fig. 2 dargestellt. Es ist ersichtlich, daß die Typen- und Taktmarkenkanten
(7) äußerst eckig ausgebildet sind, was sich letztlich zerstörend auf das Farbband
auswirkt.(Diese Scharfkantigkeit der Drucktypen gilt natürlich auch für die in Fig.
2 mit B-B angedeutete Schnittrichtung.)
[0016] Der zerstörende Einfluß der scharfen Typen- und Taktmarkenkanten wird nun dadurch
vermieden, daß das Zeichenband mit einem Kunststoff, vorzugsweise mit einem polytetrafluoräthylen
(PTFE) enthaltenden Material beschichtet wird. PTFE ist z. B. unter dem Handelsnamen
"TEFLON" der Firma Dupont bekannt.
[0017] Eine solche Beschichtung stellt technologisch gesehen heute kein Problem mehr dar.
Jedoch wurden bisher derartige Beschichtungen nur für flächige Teile vorgenommen,
um z.
B. das Anhaften von Speisen an Bratpfannen oder Kochtöpfen zu verhindern oder eine
gewisse Schmierwirkung bei aneinander vorbeigleitenden Teilen (Vergaserlager in Automobilen)
zu erzielen.
[0018] Daß eine Beschichtung der unregelmäßigen reliefartigen Typenbandoberfläche mit erhaben
herausgeätzten Drucktypen und Taktmarken zu einer wunschgemäßen Befriedigung der Aufgabenstellung
führen konnte, wurde selbst von Spezialisten für unmöglich gehalten und bezweifelt.
[0019] In den Fig. 4 A und B sind schematische Schnittdarstellungen eines Typenbandes vor
und nach Ingebrauchnahme gezeigt, welches mit einem PTFE enthaltenden Material beschichtet
wurde. Die Schnittlinie entspräche B-B von Fig. 2, wenn das dort gezeigte Typenband
beschichtet worden wäre.
[0020] Die metallische Schnittfläche ist stark schraffiert, während die Schnittfläche durch
die PTFE enthaltende Schicht 12 nur schwach schraffiert ist.
[0021] Unmittelbar nach der Beschichtung ist das PTFE enthaltende Material nicht nur auf
die zwischen den Typenerhebungen 6-1 und Taktmarkenerhebungen 6-2 liegenden Stellen
8 niedergeschlagen, sondern auch an den Stellen 9 auf der abzudruckenden Typenfläche
selbst, sowie böschungsähnlich an den Stellen 10 beidseits der Typen- bzw. Zeitmarkenerhebungen.
[0022] Nach Ingebrauchnahme des Typenbandes 1 wird das in den Bereichen 9 niedergeschlagene
PTFE enthaltende Material in kürzester Zeit (bei hoher Druckleistung nach wenigen
Umläufen) abgerieben; dabei lagert es sich auch teilweise an den Typenböschungen 11
an (Fig. 4B). Aus dieser Darstellung ist zu entnehmen, daß im Vergleich zur Darstellung
nach Fig. 3 die wirksamen Typen- und Taktmarkenkanten nicht mehr so scharf ausgebildet
(in PTFE enthaltendes Material eingebettet) und sich deshalb auch nicht mehr derart
zerstörend auf das Farbbandgewebe auswirken können.
[0023] Die PTFE enthaltene Schicht muß außerdem bestimmte Zusätze (Harze) enthalten, die
eine Abriebfestigkeit der Schicht garantieren. Solche Beimischungen zur Erzielung
einer höheren Abriebfestigkeit sind handelsüblich verfügbar (z. B. als "TEFLON S",
eingetragenes Warenzeichen der Firma Dupont). Die Aufbringung von reinem PTFE erforderte
z. B. aus Günden der Haftbarkeit auf dem Grundmaterial ein vorausgehendes Sandstrahlen
und eine hohe Temperatur. Beide diese Randbedingungen wären jedoch insbesondere für
Typenbänder nicht akzeptabel. Das Aufbringen der PTFE enthaltenden Schicht erfolgt
bei Stahlbändern für Typenbanddrucker durch Aufsprühen mit einer nachfolgenden gemäßigten
Wärmebehandlung.
[0024] Infolge der Oberflächenspannung der aufgespritzten PTFE enthaltenden Emulsion ergeben
sich - wie auch aus den Fig.
4A und 4B hervorgeht - an den Flanken der Typen- bzw. Takt- m
arkenerhebungen rampenförmige böschungsähnliche Konturen, die das Vorbeigleiten des
Typenbandes am Farbband begünsti- g
en. Die seitliche Mitnahme des Farbbandes ist im Vergleich zu einem unbeschichteten,
wohl aber polierten Typenband enorm reduziert. Die mechanische Zerstörung des Farbbandgewebes
wird als Folge der Beschichtung soweit verringert,
daß die Lebensdauer des Farbbandes bei neuen Typenbändern mindestens verdoppelt wird.
[0025] Des weiteren ist die im Bereich des Typenbandes auftretende Verschmutzung reduziert,
da bei beschichteten Typenbändern weniger Fasern und Farbteilchen vom Typenband mitgerissen
und infolge der antiadhäsiven Eigenschaften der Schichtoberfläche nur in geringem
Maße mittransportiert werden.
[0026] Während eines Dauereinsatzes beschichteter Typenbänder (nach mehreren Millionen Zeilen)
erfolgt natürlich auch ein ge-
ringfügiges Abtragen der PTFE enthaltenden Schicht. Gleich-
zeitig mit diesem Abtragen erfolgt jedoch auch eine Verrun-
dung der Typen- bzw. Taktmarkenkanten, so daß eine farb- t
uchzerstörende Wirkung nicht auftritt, wie es bei einem unbeschichteten und polierten
Band von Anfang an der Fall wäre.
[0027] Die Beschichtung der Typenbandvorderseite führt auch zu einer Verringerung des Verschleißes
an der Typenbandoberfläche, was auf die Ausbildung eines dünnen Filmes des auch als
Trockenschmiermittel verstandenen PTFE sowohl auf den abzudruckenden Typenoberflächen
als auch auf dem Gewebe des Farbtuches zurückzuführen ist.
[0028] Der Einsatz einer PTFE enthaltenden Schicht für die reliefartige Typenbandoberfläche
unter der Berücksichtigung der bei Anschlagdruckern auftretenden besonderen Beanspruchungsart
führte zu dem überraschenden Ergebnis, daß der zerstörende Einfluß der ehemals scharfen
Typen- und Taktmarkenkanten auf das Farbtuchgewebe enorm verringert werden konnte.
[0029] Des weiteren ergibt sich während des teilweisen Abriebs der PTFE enthaltenden Schicht
nach mehreren Millionen Druckzeilen eine allmähliche farbbandfreundliche Abrundung
der Typen- bzw. Taktmarkenkanten wie sie durch einen schwer zu steuernden Polierprozeß
nicht erreicht werden könnte. Dadurch ist zu keiner Zeit des Einsatzes eines beschichteten
Typenbandes der zerstörende Einfluß scharfkantiger Drucktypen- und Taktmarkenkanten
auf das Farbtuch gegeben.
1. Typenband für Typenbanddrucker,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Typenband (1) mit einem Kunststoff (12) beschichtet ist.
2. Anordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Schichtmaterial Polytetrafluoräthylen (PTFE) enthält.
3. Anordnungen nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Typenband (1) mit den in an sich bekannter Weise erhaben auf ihm (1) hervorstehenden
Drucktypen (6) mit Schichtmaterial (12) einer solchen Dicke beaufschlagt ist,
daß randwärts der Drucktypenoberfläche das Schichtmaterial böschungsähnlich (11) unter
Ausbildung einer Böschungskrone angeordnet ist.